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8/18/2019 Fakten_Mobilfunktechnik
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BASISSTATIONEN –KNOTENPUNKTE DES MOBILFUNKNETZES
Nehmen wir einmal an, Sie sind in Frankfurt unterwegs und
wollen per Handy Ihre Familie in Stuttgart anrufen. Sie wählen
deren Telefonnummer, und das Handy überträgt diese per Funkzur nächstgelegenen Mobilfunk-Basisstation. Die Empfangs-
Unterwegs erreichbar zu sein und jederzeit von jedem Ort aus telefonieren oder Daten
übertragen zu können, ist heute für die meisten Menschen selbstverständlich. Doch welcheTechnik steckt hinter den vielfältigen Möglichkeiten des Mobilfunks?
Wo sich viele Handynutzer befinden, ist eine entsprechend große Zahl von Basisstationen erforderlich. Kleine Funkzellen in städtischen und stadtnahen Gebieten – große
Funkzellen in ländlichen Gebieten.
antennen der Station nehmen die Signale auf und leiten sie
über Kabel oder Richtfunk zur nächsten Funkvermittlungsstelle
weiter. Dort wird das Gespräch an das Leitungsnetz der Telekomübergeben und bis zum Anschluss Ihrer Familie in Stuttgart
weitergereicht. Be nutzt diese ebenfalls ein Handy, gelangt Ihr
Anruf vom Telekom-Festnetz über eine Funkvermittlungsstelleund die nächstgelegene Basisstation zu dem Handy in Stuttgart.
GRUNDSTRUKTUR EINES MOBILFUNKNETZES
MOBILFUNK UND GESUNDHEIT
FAKTEN ZUM THEMA TECHNIK (1)WIE DAS MOBILE TELEFONIEREN FUNKTIONIERT
8/18/2019 Fakten_Mobilfunktechnik
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KONTAKT
Deutsche Telekom Technik GmbH, Fachabteilung EMVU, Postfach 10 00 04, 64276 Darmstadt |www.telekom.de/umweltschutz | Stand: 10 2013
MOBILFUNK UND GESUNDHEIT | FAKTEN ZUM THEMA TECHNIK (1) SEITE 2
Damit Sie von jedem Ort aus anrufen und dabei jeden gewünsch-ten Ort erreichen können, braucht der Mobilfunk eine Vielzahl
von Basisstationen. Jede dieser Stationen besitzt sowohl ein
Sende- als auch ein Empfangsteil. Die Übertragung zwischen den
Basisstationen sowie zwischen Basisstation und Festnetz erfolgtin der Regel über Kupferleitungen oder Glasfaserkabel. Zur
Übertragung zwischen der Basisstation und dem Handy werdenhochfrequente elektromagnetische Felder eingesetzt. Immerhäufiger nutzt die Telekom auch den Richtfunk zur Informations-
übertragung. Dabei wird ein Teil des drahtgebundenen Weges
durch Funkübertragung ersetzt.
FUNKZELLEN – FLÄCHENDECKEND IN STADT UND LAND
Jede Basisstation kann nur eine begrenzte Anzahl von Gesprä-chen abwickeln und ein begrenztes Volumen an Daten übertra-
gen. Deshalb versorgt sie nur ein eng begrenztes Gebiet, die
Funkzelle. Wechseln Sie – etwa während einer Autofahrt – von
einer Funkzelle zur anderen, wird die Verbindung automatischund ohne Unterbrechung an die nächste Funkzelle weitergereicht.
Funkzellen sind je nach erwarteter Nutzerzahl unterschiedlich
groß. Ihr Durchmesser liegt bei etwa 200 Metern in Städten und
einigen Kilometern auf dem Land. Da die meisten Menschen
innerhalb von Städten und Gemeinden telefonieren, sind geradedort viele Stationen errichtet worden. Weil diese Basisstationen
kleine Funkzellen versorgen und somit näher am Nutzer sind,
kann die Sendeleistung optimal geregelt werden. Die Senderbrauchen nur eine relativ niedrige Leistung. Ebenfalls wird die
Leistung beim Handy bei guter Verbindung geringer.
BASISSTATION UND HANDYS REGELN IHRE SENDELEISTUNG
AUTOMATISCH
Im Mobilfunk passen Basisstationen und mobile Endgeräte ihre
Sendeleistung automatisch an die jeweiligen Übertragungs-
verhältnisse an. Bei guter Verbindung verringert sich die Sende-
leistung auf einen Bruchteil der maximal möglichen Leistung.Dies spart Akkukapazität und reduziert die elektromagnetischen
Felder. Entscheidend für eine gute Verbindung zwischen Handy
und Basisstation ist die vor Ort vorhandene Feldstärke. Diese
hängt wesentlich von der Sendeleistung und -charakteristik derAntenne ab und verringert sich rasch mit zunehmendem Abstand.
Insgesamt nutzten die Mobilfunk-Betreiber in Deutschland
Ende 2012 an über 70.000 Standor ten Mobilfunkbasis-
stationen, um für über 113 Millionen Kunden eine lückenlose
Erreichbarkeit sicherzustellen. (Quelle: Bundesnetzagentur,http://emf3. bundesnetzagentur.de/statistik_funk.html)
TYPISCHE SENDELEISTUNGEN IM VERGLEICH
Sender Kanäle Sendeleistung pro Kanal
Basisstation GSM 2–10 bis 10 WattBasisstation UMTS 1–2 bis 20 Watt
Basisstation LTE 1–2 bis 40 Watt
Handys bis 0,25 WattRundfunk- und
Fernsehsender 10 bis 500.000 Watt
Basisstation und Handys regeln Ihre Sendeleistung automatisch.
DYNAMISCHE REGELUNG DER SENDELEISTUNG BEIM MOBILFUNK
8/18/2019 Fakten_Mobilfunktechnik
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ELEKTROMAGNETISCHE FELDER – DIE BASIS DES
MOBILFUNKS
Elektromagnetische Felder sind ein natürliches Phänomen. Zu
den elektromagnetischen Feldern zählt beispielsweise das Licht.Physikalisch handelt es sich um eine Kombination elektrischer
und magnetischer Wechselfelder. Ein elektromagnetisches Feld
breitet sich wellenförmig mit Lichtgeschwindigkeit aus undtransportiert dabei Energie.
IM ELEKTROMAGNETISCHEN FELD VERSCHMELZEN DIE
ELEKTRISCHE UND MAGNETISCHE KOMPONENTE
Elektromagnetische Felder können auch technisch erzeugt
werden. Sie entstehen überall dort, wo Strom fließt. Sind sie beielektrischen Geräten wie Föhn, CD-Player oder Fernseher ein
Nebeneffekt, so werden sie bei der Funktechnik eigens zur Infor-
Was sind Funkwellen? Was versteht man unter elektromagnetischen Feldern?
Dieses Faktenblatt gibt darauf Antwort.
MOBILFUNK UND GESUNDHEIT
FAKTEN ZUM THEMA TECHNIK (2)WAS ELEKTROMAGNETISCHE FELDER SIND
mationsübertragung hergestellt: Durch die gezielte Veränderung(Modulation) der Eigenschaften der Wellen (zum Beispiel Größe,
Frequenz, Phase) lassen sich die Felder zur Vermittlung von Daten
nutzen. Diese sich ausbreitenden elektromagnetischen Felder
werden auch als Funkwellen bezeichnet.
Im elektromagnetischen Feld breiten sich die elektrische
und magnetische Feldkomponente gemeinsam aus.
WAS IST ELEKTROSMOG?
Elektrosmog ist ein Kunstwort und kombiniert die Wörter
„elektromagnetische Felder“ und „Smog“. Der Begriff „Smog“
stammt aus den englischen Wör tern „smoke“ (Rauch) und„fog“ (Nebel). Er bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch
die Anwesenheit von schädlichen Luftschadstoffen. In Bezug
auf die künstlichen elektrischen, magnetischen und elektro-magnetischen Felder wird der Begriff „Smog“ verwendet,
um deren allgegenwärtiges Vorkommen in der Umwelt des
Menschen und die in diesem Zusammenhang befürchtetengesundheitlichen Beeinträchtigungen zu beschreiben. Obwohl
die Wortwahl nicht sehr glücklich ist und eher zur allgemeinen
Verunsicherung beiträgt, wird der Begriff „Elektrosmog“
vielfach in den Medien und in der öffentlichen Diskussionverwendet. ( www.bfs.de/de/elektro/nff/grundlagen.html)
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MOBILFUNK UND GESUNDHEIT | FAKTEN ZUM THEMA TECHNIK (2) SEITE 2
Hochfrequente elektromagnetische Felder sind unverzichtbares Trägermedium des Mobilfunks.
DAS ELEKTROMAGNETISCHE SPEKTRUM
Ionisierende StrahlungNicht ionisierende Strahlung
FUNKWELLEN – INFORMATIONSTRÄGER FÜR RADIO,
FERNSEHEN UND MOBILFUNK
In der Technik werden elektromagnetische Felder oder Funk-wellen anhand der Frequenz, der Feldstärke und der Signalform
unterschieden. Elektromagnetische Felder können entsprechend
ihrer Frequenz in verschiedene Gruppen unter teilt werden.
Alle elektromagnetischen Felder unterhalb der Frequenz desLichtes werden „Nicht ionisierende Strahlung“ genannt. Diese
Felder sind energiearm und können keine chemischen Bindun-
gen lösen. Atome oder Moleküle können durch diese Felder nicht„ionisiert“ – d. h. nicht in einen elektrisch geladenen Zustand
versetzt werden.
Weiter lassen sich die „Nicht ionisierenden Felder“ in den nieder-frequenten Bereich und den hochfrequenten Bereich unterteilen.
Letzterer wird vom Mobilfunk sowie von Radio und Fernsehenbenutzt.
Der Bereich oberhalb der Frequenzen des sichtbaren Lichtes wird
„ionisierende Strahlung“ genannt. Hierzu zählen die Röntgen-
und Gammastrahlung.
Die elektromagnetischen Felder, die Handys und Basisstationen
aussenden, besitzen einige typische Eigenschaften:
Die Felder können gemessen und berechnet werden. Ihre Stärke hängt von der Sendeleistung des jeweiligen
Senders und der verwendeten Antenne ab. Hochfrequente Felder können gerichtet ausgesendet werden,
ähnlich der Lichtbündelung bei Scheinwerfern. Unmittelbar
unterhalb einer Mobilfunk-Antenne sind die Felder deshalb
schwächer. Die Feldstärke nimmt mit der Entfernung vom Sender rasch ab:
In doppelter Entfernung ist nur noch die halbe Feldstärke
vorhanden, in zehnfacher Entfernung nur noch ein Zehntel derFeldstärke usw.
Hindernisse wie Hausmauern oder Bäume verringern die
elektromagnetischen Felder.
Die Frequenz bezeichnet die Anzahl der Schwingungen proSekunde. Sie wird in Hertz (Hz), kilohertz (1 kHz = 1.000 Hz),
Megahertz (1 MHz = 1.000.000 Hz) oder Gigaher tz (1 GHz =
1.000.000.000 Hz) angegeben.
Die Feldstärke ist ein Maß für die Stärke elektromagnetischer
Felder. Sie wird in Volt pro Meter (V/m, elektrisches Feld) oderAmpère pro Meter (A/m, magnetisches Felder) gemessen.
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DER GSM-STANDARD
GSM (Global System for Mobile Communication) ist die Netz-
technik, die es in den 1990er-Jahren erstmals ermöglichte, auch
über Ländergrenzen hinweg mobil zu telefonieren. Die Strukturder Signale und der Ablauf des Datenaustausches in den GSM-
Netzen sind weltweit im GSM-Standard festgelegt. GSM verwen-
det ein digitales Übertragungsver fahren. Digital bedeutet, dassdas Sprachsignal – ähnlich wie in einem Computer – in eine
logische Folge von Zahlen (Nullen und Einsen) umgewandelt
wird. Digitale Verfahren bieten eine bessere Sprachqualität, sind
weniger störanfällig und eignen sich besonders für die Daten-übertragung. Außerdem können mit digitaler Technik deutlich
mehr Nutzer gleichzeitig telefonieren.
GPRS UND EDGE – OPTIMIERTE DATENÜBERTRAGUNG
FÜR GSM
Die GPRS-Technik (General Packet Radio Service) verbessert die
Nutzung des GSM-Netzes, indem sie die Datenübertragung
automatisch an Datenvolumen und Datenaufkommen anpasst.
Zusätzlich lässt sich die Datenüber tragung bei GSM durch
die EDGE-Technik (Enhanced Data for GSM Evolution) be -
schleunigen. Sie erweitert die Art der „Übersetzung“ in Hoch-frequenz (Modulation, siehe oben). Frequenzen und Leistung
bleiben wie bei GPRS. Um die EDGE-Technik zu nutzen, sind
allerdings besondere technische Einrichtungen durch Erwei-terungen in der Basisstation wie auch bei den Endgeräten
erforderlich.
DER UMTS-STANDARD
Die grundlegenden Netzstrukturen bei UMTS (Universal Mobile
Telecommunications System) sind denen der GSM-Netze sehr
ähnlich. Auch hier werden viele Funkzellen, die ein Funknetzbilden, benötigt. Jede Funkzelle besitzt eine Basisstation, die
mit den UMTS-Endgeräten kommuniziert. Der Unterschied zu
GSM liegt, neben den verwendeten Frequenzen, vor allem in derVerarbeitung und Modulation der zu übertragenden Signale.
In GSM-Netzen werden die Informationen verschiedener Nutzer
in Datenpaketen nacheinander in einem bestimmten Frequenz-kanal gesendet. Bei UMTS senden alle Nutzer gleichzeitig auf
Technische Weiterentwicklungen eröffnen im Mobilfunk immer wieder neue Dimensionen der
Nutzung. Von GSM bis LTE: ein Überblick über die aktuellen Mobilfunkgenerationen.
ÜBERSETZUNG IN HOCHFREQUENZ – DIE MODULATION
Die bei der digitalen Sprachumwandlung entstandenenSignale müssen in eine geeignete Hochfrequenz „übersetzt“
werden, bevor sie gesendet werden können. Diese Über-
setzung heißt Modulation. So entstehen Sprach- und Daten-
signale, die als Datenpakete in zeitlich gestaf felten Intervallen,den Zeitschlitzen, gesendet werden. Die Signale werden
in festem zeitlichem Abstand 217-mal in der Sekunde über-
tragen. Das heißt, Handys fassen zeitliche Anteile einesGesprächs zusammen und senden diese Datenpakete kom-
primiert in nur einem Achtel der Zeit (0,577 Millisekunden)
per Funkwellen an die Basisstation (Beispiel GSM). Nach jedem Datenpaket wird das Sendemodul ausgeschaltet. Dies
hat ein gepulstes Signal zur Folge. Im Ruhezustand, wenn kein
Telefongespräch stattfindet, empfängt das Handy weiterhin
Informationen von der Basisstation und „weiß“ deshalb auch,in welcher Funkzelle es sich befindet. Bei jeder neuen Funk-
zelle meldet sich das Handy mit einem kurzen Signal an.
MOBILFUNK UND GESUNDHEIT
FAKTEN ZUM THEMA TECHNIK (3)NETZTECHNOLOGIEN FÜR DIE MOBILE KOMMUNIKATION
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derselben Frequenz. Damit eine Zuordnung zu einzelnen Ver-bindungen möglich ist, werden die Signale jeweils unterschied-
lich codiert. Durch den Einsatz verschiedener Codelängen kann
das verfügbare Frequenzspektrum besser genutzt werden.
Das UMTS-Signal ist nicht gepulst und ähnelt einem Rauschen.
UMTS-FUNKZELLEN PASSEN IHRE GRÖSSE DER DATEN-MENGE AN
Die Übertragungskapazität einer UMTS-Funkzelle ist dann am
höchsten, wenn für alle Verbindungen eine möglichst geringeSendeleistung benötigt wird. Deshalb kann die Basisstation
Handys, die sich am Rand der Funkzelle befinden und daher nur
mit großer Sendeleistung erreicht werden können, ausschließen
und an andere Funkzellen verweisen. Die Größe der Funkzellenhängt damit von der übertragenen Datenmenge ab und verändert
sich. Ein Handy kann gleichzeitig bei mehreren Basisstationen
angemeldet sein.
HÖHERE UMTS-DATENRATE MIT HSDPA UND HSUPA
Techniken wie HSDPA (High Speed Downlink Packet Access) oder
HSUPA (High Speed Uplink Packet Access) steigern die Datenrate
bei UMTS nochmals. Die Geschwindigkeit für Downloads über
das Mobilfunknetz wird noch höher und ist vergleichbar mit DSL.Möglich wird dies durch eine veränderte Übersetzungstechnik
(Modulation) und eine deutlich schnellere Anpassung an die sich
verändernde Netzkapazität (dynamische Zuordnung).
DER LTE-STANDARD
Technisch liegen die wichtigsten Fortschritte bei LTE in derSteigerung der Datenrate, kurzer Signal-Laufzeit sowie einer
höheren Flexibilität bei der Frequenznutzung. Den Kern der
LTE-Technologie bildet ein verbesser tes Über tragungsverfahren,das den verfügbaren Frequenzbereich besonders effizient nutzt.
Hinzu kommt eine weiterentwickelte Antennentechnologie.
Außerdem verwendet LTE durchgängig das Internet-Protokoll (IP).
Sowohl das Kern-Netz, das Daten zwischen den Basisstationen
und Vermittlungsstellen überträgt, a ls auch das Funk-Anschluss-
netz, das die Übertragung zwischen Handy und Basisstationübernimmt, arbeiten durchgehend IP-basiert. So wird die An-
forderung erfüllt, für alle Dienste – Internetnutzung, E-Mail und
Telefonie – eine gemeinsame Übertragungsgrundlage oder
„Sprache“ zu nutzen. Damit entfallen zeit- und kostenintensive
„Übersetzungen“: Die Daten können einfacher und schnellertransportiert werden.
Durch spezifische Übertragungsverfahren (z. B. MIMO-Verfahren:
(Multiple Input and Multiple Output) können im LTE-Netz mehrereÜbertragungswege zwischen Basisstation und Handy genutzt
werden. Dadurch steigen sowohl die Fehlertoleranz als auch dieVerbindungsqualität und die Übertragungskapazität.
LTE-FUNK-ÜBERTRAGUNGSVERFAHREN
LTE nutzt ein anderes Funk-Übertragungsverfahren als GSM und
UMTS. Im Downlink (Datenfluss zum Handy) wird OFDM (Ortho-
gonal Frequency Division Multiplex) verwendet, ein sogenanntesMultiplexverfahren, bei dem der Datenstrom auf eine sehr große
Zahl schmalbandiger (15 kHz), parallel arbeitender Trägerfre-
quenzen verteilt wird. So kann innerhalb von nur einer Millisekun-
de sehr schnell und flexibel auf veränderte Nutzungsanforderun-gen reagiert werden. Dadurch steigt die Über tragungskapazität.
Im Uplink (Datenfluss vom Handy ins Netz) ermöglicht das
SCFDMA-Verfahren (Single Carrier Frequency Division MultipleAccess) eine effizientere Nutzung.
LTE behält bewähr te technische Eigenschaften bei. Die LTE-Basisstationen unterscheiden sich äußerlich kaum von den be-
kannten Mobilfunk-Anlagen. Es werden überwiegend vorhan-
dene Standor te und Technik-Gehäuse genutzt. Die Sende leistung
hängt von der verwendeten Frequenz ab und liegt im Bereich derUMTS-Technologie.
Jede neueMobilfunkgeneration
ermöglicht höhereÜbertragungsraten undgrößere Datenvolumen.
DAS INTERNET-PROTOKOLL (IP)
Mittels des IP-Protokolls werden Daten in Paketen übertragen.
Wie jedes Gerät, das über das Internet Daten versendet,erhalten auch die LTE-Endgeräte jeweils eine „IP-Adresse“.
Dadurch sind sie im Netz identifiziert, und es lässt sicheindeutig bestimmen, welche Information zu welchem Gerätgehört.
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HÖHERE ÜBERTRAGUNGSRATE, GRÖSSERES DATEN-
VOLUMEN
Zwischen 2005 und 2011 hat sich das Datenvolumen im Mobil-
funk von 0,22 auf 93 Millionen Gigabyte erhöht. Mit dem Sieges-zug der Smartphones sowie Tablets und Laptops als ständiger
Begleiter verstärkt sich dieser Trend weiter. Die Mobilfunk-Techno-
logie LTE erfüllt die Kundenwünsche nach höherer Datenrate undgrößerem Datenvolumen.
LTE steht für Long Term Evolution und bezeichnet eine Weiter-
entwicklung der bestehenden Technologien GSM und UMTS.Der neue Standard ermöglicht bis zu fünffach höhere Übertra-
gungsraten als bisher. Damit wird es möglich, das Internet auchunterwegs so zu nutzen, wie dies bisher nur über das DSL-Fest-
netz möglich war.
LTE ZENTRALER BAUSTEIN DER BREITBANDSTRATEGIE
LTE erschließt aber nicht nur eine neue Dimension im Mobilfunk.
Mit Datenraten wie bei DSL wird die neue Technik zur echtenAlternative zum drahtgebundenen Internetzugang. LTE ermög-
licht daher den wirtschaf tlichen Ausbau der Breitbandversorgung
im ländlichen Raum. Denn während in Ballungsgebieten mehrere
Breitbandnetze mit hohen Übertragungsraten existieren, gibt esauf dem Land vielfach noch „weiße Flecken“. Hier fehlt eine
Der mobile Datenverkehr nimmt stetig zu, das Datenvolumen wächst. Immer mehr Handynutzerwollen nicht nur mobil telefonieren, sondern auch das Internet in vollem Umfang mobil nutzen.
Der mobile Datenverkehr nimmt stetig zu (Bundesnetzagentur, Jahresbericht 2011).
MOBILFUNK UND GESUNDHEIT
FAKTEN ZUM THEMA TECHNIK (4)LTE – EINE NEUE DIMENSION IM NETZAUSBAU
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MOBILFUNK UND GESUNDHEIT | FAKTEN ZUM THEMA TECHNIK (4) SEITE 2
solche Breitbandversorgung, und die Übertragungsraten sind oft
nur gering.
Die Telekom baut ihr Mobilfunknetz bedarfsgerecht und in guterQualität aus. Dies gelingt am besten mit modernster Mobilfunk-
Technik wie UMTS oder mittels der neuen LTE-Technik. Ziel ist es,
möglichst vielen Menschen Zugang zum schnellen Internet zueröffnen. Damit unterstützt sie das politische Ziel der Bundes-
regierung, jedem Haushalt in Deutschland den Zugang zur Breit-
bandversorgung zu ermöglichen. Um dieses Ziel zu verwirklichen,setzt die Telekom auf die Möglich keiten und Synergien beider
Technologien, Festnetz- und Mobilfunk.
BREITBANDVERSORGUNG UND DIGITALE DIVIDENDE
Durch die Digitalisierung von Rundfunk und Fernsehen sind die
Frequenzen um 800 MHz freigeworden. Sie werden daher auch„Digitale Dividende“ genannt. Wegen seiner spezifischen Eigen-
schaften eignet sich dieser niedrige Frequenzbereich um 800
MHz besonders gut für die Breitbandversorgung auf dem Land.So können sich Funksignale im niedrigen Frequenzbereich besser
ausbreiten, sodass eine Basisstation ein größeres Gebiet ver-
sorgen kann. Dadurch sind weniger Basisstationen notwendig,
um in der Fläche eine gute Versorgungsqualität zu erreichen.
Die Bundesnetzagentur hat für den Frequenzbereich der DigitalenDividende klare Auflagen festgelegt. So haben jene GebieteVorrang, die bisher nicht über eine ausreichende Breitband ver-
sorgung verfügen. Der Ausbau konzentriert sich daher zunächstauf Kommunen, die als „weiße Flecken“ benannt sind. Dabei
stehen kleine Kommunen an erster Stelle. Bis 2016 muss hier –
mit welcher Technologie auch immer – ein Versorgungsgrad von
mindestens 90 Prozent der Bevölkerung erreicht sein. Auch fürden Frequenzbereich um 1.800 MHz und 2.600 MHz gibt die
Bundesnetzagentur einen Versorgungsgrad vor. Hier sollen bis2014 mindestens 25 Prozent und bis 2016 mindestens 50 Pro-zent der Bevölkerung Zugang zur Breitbandversorgung erhalten.
LTE-AUSBAU ORIENTIERT SICH AN DEN STAATLICHEN
LIZENZVORGABEN
Für den LTE-Ausbau gelten die gleichen rechtlichen Rahmen-
bedingungen wie für alle anderen Mobilfunk-Anwendungen: Gesetzliche Bestimmungen (Immissions- und Baurecht), Lizenzauflagen der Bundesnetzagentur, alle im Rahmen der freiwilligen Selbstverpflichtung und der
politischen Vereinbarung mit den kommunalen Spitzenver bän-den zugesagten Maßnahmen.
Die Telekom bekennt sich ausdrücklich zur Vereinbarung mit den
Kommunalen Spitzenverbänden und wird diese auch beim LTE-
Ausbau einhalten. Unser Ziel ist es, in einem kooperativen und
konstruktiven Dialog mit den Kommunen einvernehmlicheLösungen zu erreichen. So informiert die Telekom frühzeitig über
die Planung neuer LTE-Standorte. Dies gibt der Kommune die
Gelegenheit, ihre Vorstellungen einzubringen und geeigneteAlternativstandorte vorzuschlagen. Die Telekom prüft diese
Vorschläge ergebnisoffen und setzt sie bei funktechnischer
Eignung und zumutbaren wirtschaftlichen Bedingungen auch um.
Zusätzlich zur gesetzlichen Anzeigepflicht informiert die Telekomdie Kommunen über die Inbetriebnahme neuer Basisstationen.
Wichtig zu wissen: Die Telekom nutzt beim LTE-Ausbau vorrangig bereits
vorhandene Mobilfunk-Standorte. Die bestehenden Mobilfunknetze GSM und UMTS stehen
selbstverständlich weiter zur Verfügung.
LTE – ÜBERZEUGENDE EIGENSCHAFTEN FÜR SCHNELLENDATENVERKEHR
Die hohen Datenraten werden unter anderem ermöglichtdurch: Neues Übertragungsverfahren mit flexibler Nutzung der
Frequenzbereiche 800, 1.800 und 2.600 MHz, kurze Latenzzeiten, verbesserte Antennentechnologie, durchgehende Nutzung des Internet-Protokolls (IP) für die
Datenübertragung, gute Mobilitätseigenschaften bei schneller Fortbewegung,
Nutzung und Umbau bestehender Infrastruktur, Mitnutzung bestehender Standorte.
* Weiße Flecken = Städte und Gemeinden, welche die Bundesländer gegenüber derBundesnetzagentur als mangelhaft mit Breitband versorgt benannt haben.
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