Fliegenbinden... leichtgemacht... Frank Orlowski Iserlohn

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Fliegenbinden . . .leichtgemacht . . .

Frank Orlowski Iserlohn

Copyright by Frank Orlowski

Petri Heil . . .

. . . wünscht Euch

der Frank aus dem

Sauerland ! ! !

Herzlich willkommen zum Start der Serie:„Fliegenbinden leicht gemacht“

Ausdrücklich will ich zunächst anführen, dass ich hier „meine“ Bindeweise von Fliegen demonstriere, welche nicht

immer mit anderen Weisungen übereinstimmt und auch vom Original abweichen kann!

Eines kann ich jedoch mit ruhigem Gewissen behaupten:Meine Fliegen sind seit langen Jahren erfolgreich in jeder

Saison erprobt, dazu noch sehr fängig, robust - und relativ preiswert!)

Ich werde, hier im ersten Teil, sehr ausführlich aufeinige Grundsätze im Fliegenbinde-Handwerk eingehen, da einige Techniken (dieses Modells) immer wiederkehren.

Wenn einmal etwas nicht auf Anhieb klappt, - nicht verzweifeln!Viel Übung, Geduld, und „Disziplin“ wird von euch gefordert

sein.Getreu dem Motto:

„Wer gut sein will, muss besser werden!Übrigens:

Ich bin Rechtshänder und beschreibe alles als solcher!Von Herzen viel Spaß beim Nachbinden und noch viel mehr,… …..viel Erfolg beim Fischen mit euren Selbstgebundenen.

Petri Heil!Euer Pajas

Streamer Alexandra

Haben wir alles ?

Im einzelnen . . .

Fliegenbinden mit Frank

Streamerhaken Größe 8 - 10

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- Schwarze Hahnenhechel

- Grün schillerndes Pfauenschwertgras

- rot gefärbter Gänsefeder-/Entenkiel

(auf roten Ibis, wie beim Original, habe ich verzichtet!)

- Rollen-/Spulenhalter (bitte das Garn schon einfädeln!)

- schwarzes, feines Garn

- Dubbingnadel - flaches,

mittlelstarkes Silbertinsel

- rundes, feines Silbertinsel

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- spitze, scharfe Schere (eine Nagelschere tut es für`s erste!)

- Hechelklemme (wenn gewünscht)

- Klarlack, bzw. Fliegenkopfzement

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Und zum guten Schluss:

Der Bindestock. Diesen befestigt ihr an

einem gut beleuchteten

Arbeitsplatz. Ein heller Hintergrund und eine

Schreibtischlampe sind sinnvolle Ergänzungen.

Frank Orlowski Iserlohn

Beginnen wir mit dem einklemmen des Hakens.

Achtet darauf, dass die Hakenspitze nicht aus den

Klemmbacken hervorlugt! Bei einem feinen

Bindefaden kann euch dieser

reißen, wenn ihr aus Versehen, beim Wickeln

im hinteren Bereich des Hakens, die Spitze berührt.

Auflegen des Grundfadens: Nicht jeder nutzt diesen! Allerdings

verrutscht mein angebundenes Material, im Nasszustand

dann auch nicht (auch ein Biss verpackt die Fliege

besser u. macht sie haltbarer!). Diese Technik kehrt künftig immer wieder.

Also künftig eine Grundvoraussetzung! Behaltet ein ca. 10 cm langes Stück,

oberhalb des Hakenschenkels und wickelt direkt (fest)

so hinter dem Öhr (Überlappend), dass der

Bindfaden Halt findet. Danach haltet ihr das obere Stück auf

Spannung und Wickelt entlang des Hakenschenkels, zum

Hakenbogen. Wie ihr seht, legen sich durch diesen

Trick, die Windungen des Fadens schön fest, an- u.

nebeneinander. Das ist das Ziel.

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Am Hakenbogen angekommen, lasst ihr den

Rollenhalter einfach hängen und schneidet den

Überstand, aus der linken Hand, einfach ab.

Fertig!

Nun kommt Farbe ins Spiel. Wir binden den sog.

Tail (das Schwänzchen) ein. Dazu schnappt euch

den roten Federkiel und schneidet ein ca. 5 mm

breites Segment heraus, dass nicht länger als der

Hakenschenkel sein sollte.

Fliegenbinden mit Frank Orlowski

Wenn ihr es schafft, faltet das Segment. Fixiert

es mit der Schnittseite und 3-5 Wicklungen des Fadens,

am Hakenbogen.

Streamer Alexandra

So sollte das aussehen.

Den Rollenhalter könnt ihr einfach wieder hängen lassen.

Der Körperbau der Fliege:

Schneidet ein ca. 15 cm langes Stück des flachen

Silbertinsels von der Rolle.

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Einbinden des flachen Tinsels, wie gehabt, d.h.:

3-5 Wicklungen.

Fliegenbinden mit Frank Orlowski

Jetzt folgt das runde Silbertinsel. Ein ca. 8 cm

langes Stück abschneiden.

Dieses ebenfalls am Hakenbogen einbinden.

Die letzten Wicklungen sollten mit einem recht

straff gespannten Faden ausgeführt werden, um das

Material ordentlich am Hakenschenkel zu fixieren.

Das ist die Basis für den Körperbau.

Frank Orlowski Iserlohn

Den Rollenhalter könnt ihr nun wieder hängen lassen.

Na, ihr Lieben? Sieht euer Modell nun so aus?

Prima! Weiter geht`s…

Nun wickelt ihr den Bindefaden, entlang des

Hakenschenkels, zurück zum Öhr und lasst den

Rollenhalter wieder…-naja, - ihr wisst schon, hängen.

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Ergreift nun das flache Silbertinsel mit den

Fingern (oder der Hechelklemme) am Ende und wickelt

es von hinten, nach vorne, zum Hakenöhr. Dort

angekommen, sichert ihr es nach bekanntem Rezept.

Achtet auf eine lückenlose Wickelweise, so, dass

der gesamte Hakenschenkel, mit dem Flachtinsel,

bedeckt ist.

Klar! Nach dem Sichern, folgt das abschneiden.

Frank Orlowski Iserlohn

Nun das runde Tinsel, ähnlich den Windungen eines

Korkenziehers, gleichmäßig um den Hakenschenkel,

nach vorne, zum Öhr wickeln. Wahlweise mit den

Fingern oder mittels Hechelklemme.

Logisch! Nach dem Sichern, abschneiden.

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Der eigentliche Körper ist nun fertig und sollte in etwa

so aussehen.

Jetzt folgt das anfertigen einer Barthechel. Diese Hechel

imitiert die Beine eines Insekts und wird auf die Unterseite

des Hakenschenkels, direkt hinter dem Öhr eingebunden.

Ich löse das immer wie folgt:

Nehmt euch die schwarze Hahnenhechel….

….bindet diese, nur mit deren feiner Spitze, hinter dem

Öhr fest ein.

Frank Orlowski Iserlohn

Legt die Windungen des Fadens so fest, dass die Hechel

auch ruhig ein wenig Zugkraft verträgt, ohne das sie

aus ihrer Sicherung herausgezogen werden kann.

Greift euch nun die Hechel am dicken Ende

des Stammes (mit den Fingern oder der Klemme) und….

….wickelt diese, mit dem schmalen Seitenprofil

zu euch weisend, unmittelbar nur knapp hinter das

Hakenöhr (ca. 3-5 mm dahinter). Diese Technik nennt

man „Palmerstil“, auf den ich in der Folgeserie,

sprich der nächsten Fliege, genauer eingehen werde.

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Wie ihr seht, stellen sich die Fiebern der Hechel

beinahe senkrecht stehend, um den Hakenschenkel.

Die Form einer Art „Flaschenbürste“ entsteht.

Auf die weichen, unförmigen Fiebern der Hechel

verzichte ich und wickle die Hechel auch nur so weit.

Ein wenig Übung erfordert das Fixieren einer Palmerstil-

Hechel. Haltet dazu die Hechel auf Spannung und wickelt

den Bindefaden vorsichtig durch die einzelnen Fiebern

hindurch, zum Hechelstamm. Das gelingt dann ganz gut, wenn man den

Spulenhalter mit einer Hin- u. Herbewegung, zunächst so

durch die Fiebern führt, dass man diese nicht mit

herunter drückt. Der Druck liegt nur auf dem Hechelstamm

und dem Hakenschenkel! Achtet zu Beginn darauf, dass ihr den

Hechelstamm sofort mit einfangt, damit sich die Hechel

nicht wieder löst und sich dabei nicht abwickeln kann. Dann

übt mal schön.

Frank Orlowski Iserlohn

Sofern mir diese Wickelaktion gelungen ist und ich

die Hechel gesichert habe, schneide ich sie relativ

kurz ab. Achtung! Der Stamm der

Hechel steht unter Wickelspannung. Lasst vom

Stamm ruhig 2 mm herausstehen und fangt

diesen, durch späteres umknicken,

nach vorn zum Hakenöhr, ab. (Mit 2 Windungen des

Bindefadens, - „die Ohren anlegen“ - sozusagen)

Fliegenbinden mit Frank

Ganz schön struppig, nicht wahr?

Aber eine Barthechel ist das noch nicht!

Also, - noch ein Griff in die Trickkiste:

Streamer Alexandra von Frank Orlowski

Mit den Daumen und Zeigefingern beider Hände

(natürlich abwechselnd), kämme ich die Fiebern von

oben, nach unten. Wenn ich alle Fiebern dann

zwischen Daumen und Zeigefinger der linken

Hand ergriffen habe (nach unten ziehend!), nehme ich

mit der rechten Hand den Rollenhalter und fange

die Fiebern, mit 2-3 Wicklungen, in dieser

Position ab (sichern also).

Frank Orlowski Iserlohn

So, nun werden wir unserem „Gebilde“ ein

wenig „Schönheit einhauchen“.

Ist dieser Federkiel (Pfauengras) nicht schön?

Das einbinden der Flügel. Nun schneidet aus dem

Federkiel 5-10 Fiebern und achtet darauf, dass

ihr diese an der Schnittstelle

schön bündig haltet, bzw. -….

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…..einen Schnitt vornehmt.

So sollten nun die Fiebern zwischen euren Fingern

der linken Hand liegen.

Fliegenbinden mit Frank Orlowski

Jetzt bindet ihr diese Flügelfiebern unmittelbar auf

die „Anhäufung“ der Bartfeder. Dabei ist es wichtig,

nachdem ihr zum fixieren bereits 2 Windungen gemacht

habt, diese Fiebern nahezu senkrecht zu heben

(ohne diese zu brechen!) und mindestens eine

Bindefadenwindung hinter diese zu legen. Danach

noch 2 Windungen des Fadens zur

Sicherung wickeln.

Copyright by Frank Orlowski Iserlohn

Wer will, kann den kleinen Überstand

nun abschneiden. Ich hoffe, das eure Fliege

in etwa so aussieht?

Fliegenbinden mit Frank Orlowski

Nun schneidet ihr ein ca. 8-10 mm breites

Segment aus eurem roten Gänsefederkiel.

Aber schön vorsichtig, so, dass sich die einzelnen

Fiebern nicht durch zu starken Fingerdruck

voneinander trennen.

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Zur weiteren Verarbeitung solltet ihr das

Segment so zwischen den Fingern der linken

Hand halten.

Mit der Dubbingnadel trennt ihr das Segment

in 2 gleich große Segmente. Eines behaltet in

der linken Hand, das andere legt vorsichtig

zur Seite.

Frank Orlowski Iserlohn

Jetzt bindet ihr jedes Segment einzeln, etwas

seitlich angeordnet, an die Stelle, an der ihr

schon das Pfauengras angeordnet habt.

Hierbei musst ihr während des Wickelns, auf

den richtigen Sitz der Segmente achten (Richtung).

So in etwa sollte es aussehen.

Der Streamer Alexandra von Frank Orlowski Iserlohn

Die Überstände der Segmente vorsichtig mit

der Scherenspitze abschneiden.

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Nun ergreift ihr seitlich alle angebundenen

Federn, um zu verhindern, das sich die

Segmente, während des Kopfwickelns aus der

vorgegebenen Richtung und Lage verändern.

Baut einen formschönen Kopf, vom Öhr

Beginnend, von vorn, nach hinten auf und

Achtet darauf, dass die Windungen sowohl

straff, als auch schön nebeneinander liegen!

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So soll der Kopf aussehen …

Erst lesen!!!Es gibt den „verborgenen Kopfknoten“.

Ein was bitteschön(?) –werdet ihr euch fragen.

Dieser anfangs recht kompliziert erscheinende Knoten heißt im Englischen:

„Whip Finish“, wenngleich man eine Kopfwicklung auch mit einer Reihe von

halben Schlägen beenden kann. Dieser Variante widmen wir uns zunächst

hier bei unserer Alexandra (halbe Schläge).Dieser recht schwierig zu erklärende

„verborgene Kopfknoten“ hat von mir eine eigene Fotoserie erhalten und wird

gesondert, später erklärt.

Also macht jetzt eine kleine Verschnaufpause,

lasst mich diese Fliege erst zum Abschluss

bringen und steigt erst nach der Erklärung

der halben Schläge genau hier, mit euren

halben Schlägen wieder ein…und beendet euer eigenes Werk.

Kurz um:Nach meinen halben Schlägen,

schneide ich den Bindefaden sehr kurz ab.

Fliegenbinden mit Frank Orlowski Iserlohn

Nach dem Knoten folgt das Lackieren des

Kopfes. Dazu nutzt ihr auch eure Dubbingnadel

Oder einen Einhaarpinsel. Ich persönlich,

bevorzuge die Dubbingnadel und tauche sie

einfach in den Lack. Der an der Nadelspitze

anhaftende Tropfen lässt sich prima und gezielt

auf den Kopf der Fliege setzen.

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Achtet darauf, dass: a) der Lack nicht das

Öhr durch Verlaufen

verschließt. Ihr fummelt euch sonst am Wasser

einen Wolf, um die Fliege an das Vorfach zu

knoten ;-) b) der Lack nicht in das

Federkleid/in die Flügel läuft (die Fiebern

werden steif u. spielen im Wasser nicht)!

Fliegenbinden mit Frank Orlowski Iserlohn

Wartet bis der erste Lackiergang angezogen

Hat und lackiert dann zum schöneren

Abschluss noch einmal. Schön, gelle?

Wie ihr seht, hat sich der Tail auch geteilt.

War zwar keine Absicht, ist aber auch schön.

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Lasst die verschiedenen Perspektiven

unserer Alexandra mal auf euch wirken.

Streamer Alexandra von Frank Orlowski Iserlohn

… bei Rückfragen helfe ich gerne Euer Pajas

Zum trocknen der Fliegen „stehle“

ich meiner Frau immer einen Untersetzer

aus Kork ;-). Hier kann die Lackierung trocknen.

Auch hier habe ich mich nicht gescheut,

mal eine meiner ersten Bindversuche der

Alexandra (im Vordergrund) zu zeigen.

Meister fallen nicht vom Himmel!

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Nun zum Abschluss die Erklärung der

„Halben Schläge“ Ihr seht ein großes Öhr

(dargestellt durch eine offene Schere)

Ebenso seht ihr rote Wolle. Das soll den schwarzen

Bindefaden darstellen. Der gläserne Flaschenhals

ist unser Rollenhalter. Alles klar?

Fliegenbinden mit Frank Orlowski Iserlohn

Zunächst legt ihr, ohne

„Spannungsverlust“ am Bindefaden,

eine Schlaufe in den Faden.

Beachtet den Verlauf der roten Wolle genau!

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Diese gebildete Schlaufe führt ihr

nun über das Hakenöhr auf den Kopf

der Fliege und….

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….zieht am ablaufenden Ende des

Bindefadens (sprich Rollenhalter) diese

Schlaufe zu. Diesen Schritt wiederholt

ihr mindestens 2-3-mal! Nur so gewährleistet ihr,

dass sich der auf „Spannung“ gehaltene

Bindefaden nicht wieder lösen kann.

Frank Orlowski Iserlohn

Fliegenbinden mit Frank Orlowski Iserlohn

Der Bindefaden kann nun abgeschnitten

werden.

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Fertig ist die „einfache Variante“ des

Kopfabschlusses. Hinweis: Halbe Schläge sind auch

dann zu nutzen, wenn ihr mal mitten im

Bindvorgang, eine Pause machen müsst. So

kann sich angebundenes Material

nicht von alleine lösen.

So! – Nun steigt wieder bei eurem Exemplar

ein und beendet es mit halben Schlägen und der

Lackierung!Ich würde mich über die Zusendung von

Fotoseurer Exemplare sehr freuen. Zeigt sie

auch imForum! So kann ich, wenn ich darf,

konstruktiveKritik üben.

Euer Frank alias Pajas

Fliegenbinden mit Frank Orlowski Iserlohn

Hier noch der Ausblick auf die nächste Runde:

Wir binden eine Variante des „Wolly Worm“,

wie ich ihn seit Jahren in schwedischen Seen

und langsam fließenden Gewässern sehr

erfolgreich fische. Ein echter Knaller!

Und so variantenreich. Darf ich euch diese

Fliege in der nächsten Runde zeigen?

Die Einkaufsliste mit den Dingen, welche ihr dann dafür besorgen solltet:

a) Rote Polyamidwolle,b) eine Packung zweifarbige, (10-15 cm lange)

Hahnenhecheln (wenn möglich in orange/schwarz)

c) und schwarzes Stopfgarn.Mehr nicht, denn den Rest habt ihr schon

Euer Pajas

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