Für den toxikologischen Nachweis von Dolantin, Polamidon und Pervitin in Urin

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4. Auf geriehtliehe Chemie bezfigliehe. 239

Extraktions- Extrahierte W~l]rige Phase p~ mittel Subs~anzen Beispiele dafiir

1 1. angesauert mit H~SO 4

2. anges~uert mit H2SO 4

3. angesauert mit Wein- s~ure

4. angesauert mit Wein- s~iure

5. alkalisier~ mit N~OH

6. alkalisier~ mit RrH S

7. alkalisiert mit NIl S

10

8

~ther, weitere Differenzie-

rung mit NaHCO,, Na~C03, NaOH

Chloroform, Chloroform/ Isopropyl- alkohol (3 + 1), Tetrachlor- ~than

~ther

Chloroform

~ther

~ther

Chloroform/ Isopropyl- alkohol (3 d- 1)

starke und schwache Sauren, starke und schwache Phenole, neutrale Substanzen

schwache B a s e n

':amphotere Substanzen, schwache ]~asen

sehwaehe Basen

I Salicyls~ure, Barbitursaure- derivate, Saccharin, Anthra- ehinonderivate, Phenaeetin, Acetanilid

i Antipyrin, Purinbasen, Coffein, Theophyllin, Theobromin

p-Aminobenzoesaure

Dimethylaminoantipyrin, Papaverin, Amylocain

starke ]~agen

phenolische Basen

phenolische ]~asen

]Alkaloide (ohne phenolisehe Basen), Antihistamine

Oxyehinolin, Apomorphin

iMorphin

Oxys~uren, Polycarbons~uren, 8. mitalkalisiertNHa 8 Rfickst~nde ] Milehs~ure, Citronens~ure, Sulfons~uren, Sulfonamide (dureh Aeeton isolierbar)

H. FREYTAG.

Fiir den toxikologischen Naehweis yon Dolantin, Polamidon und Pervitin in Urin gibt G. VOGEL ~ eine Arbeitsvorschrift an. Die Basen werden aus dem alkalisier- ten Urin (etwa 100 ml) mit ~ther oder Chloroform ausgeschiittelt. Bei stark gef~rbten Urinen treibt man die Basen mit Wasserdampf fiber und extrahiert das Destillat. Nach dem Abdampfen des LSsungsmittels ]Sst man den Rfiekstand in wenig 0,1 n Salzs~ure und dampft wieder zur Trockne ein. Das Chlorhydrat wird dam1 in i ml Wasser gel6st und der Tiegel mit i ml Wasser nachgespfilt. 0,5 ml der klar filtrierten Lgsnng warden mit 1 Tropfen einer 5~oigen Si]icowolframs~urel6sung versetzt. Dolantin gibt noeh bei einer Verdiinnung von 1:60000, Polamidon bei einer Ver-

1 Dtseh. Z. ges. geriehtl. Med. 41, 420 (1952).

240 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

diinnung yon 1:50000 eine Opalescenz. Pervitin gibt in einer Verdfinnung yon 1 : 10000 einen rein weil~en, sehnell kristallin werdenden Niedersehlag. Naeh 15 rain gibt man zu der trtiben Fliissigkeit 1 Tropfen 10%ige AmmoniaklSsung. Der Dolantinniederschlag 15st sich sofort auf, die Niedersehlgge yon Polamidon (his zu einer Verdfinnung yon 1:20000 bis 1:30000) und yon Pervitin bleiben bestehen. Znr weiteren Differenzierung eignen sieh die Krista]]fallungen mit Pikrin- und Pikrolons~ure lind deren Zersetzungstemperaturen. H. SPElZLIC~.

~ber den toxikologischen Nachweis und die Bestimmung yon Benzedrin (Amphetamin) berichtet E. t~ATHENASINXAN 1. Zur Isolierung dieser Verbindung aus 0rganteilen dampft man den naeh STAs-OTTo erhaltenen weinsauren alko- holischen'Extrakt auf dem Wasserbad ein und nimmt den gfickstand mit 100 ml H~O auf. DiG wgBrige LSsung wird mit NaC1 gesgttigt, mit NaOH gegen Lackmus alkaliseh gemaeht nnd der Wasserdampfdestillat~on unterworfen. Das Destillat (etwa 400 ml) wird in einer Vorlage aufgefangen, die 50 ml 0,5 n Salzsgure ent- halt. Dann engt man stark ein und fiillt auf tin definiertes Voinmen auf. Man schfittelt einen aliquoten Teil dieser LSsung mit Xther aus und verwirft den Ather- extrakt. Dann macht man die LSsung mit NaOtI alkalisch and extrahiert zweimal mit Chloroform. Die vereinigten Chloroformextrakte werden mit wenig Wasser ge- waschen and dann mit 10 ml 0,1 n Salzs~ure ausgeschiittelt. Man verdampf~ die sa]zsaure LSsung zur Trockne und benutzt den Riickstand ffir die Nachweis- reaktionen. Benzedrin gibt die allgemeinen Alkaloidreaktionen mit KlCAUTS, WAG- ~EI~S und MAYBES Reagenzien; kS gibt mit MAl~QClsreagens einen ziegelroten Niedersehlag, der allmi~hiieh braun und dann schmutziggriin wird. Nit der abge- i~nderten Mo~iLEl~schen Reaktion auf Benzoes~Lure 2 gibt Benzedrin eine purpur- rote Farbe. Beim Kuppeln mit diazotiertem p-Nitranilin entsteht ein roter Farb- stoff, der in n-Butanol lSslieh ist. Das Benzoylderivat schmilzt bei 134--135 ~ C.

Die yon J. tI. CA~o~ s nnd G. L. KEE~tA~ ~ angegebenen Mikroreaktionen wur- den yore Verf. zur ErhShung der Empfind]ichkeit etwas modifiziert: 1.1 Tropfen einer 0,2~ wi~Brigen LSsung yon Benzedrinhydroehlorid wird auf einem Objekt- tr~ger eingedumpft und nacheinander mit einem halben Tropfen verdiinnter Sehwefels~ure und 1 Tropfen einer 5%igen PlatinehloridlSsung versetzt. Nach 5 rain entstehen Yore l~ande her nadelfSrmige, sieh krenzende K~istalle, die sieh alhn~h- lich in Form yon Steehpalmenbl~ttern ausbreiten. ~ 2. Man versetzt den wie oben erhaRenen Riiekstand nach dem Abkfihlen mit einem Mikrotropfen einer 5%igen GoldchloridlSsung and riihrt mit einem Glasstab stark urn. Benzedrin gibt viereckige gelbe Kristalle yon unterschiedlieher GrSBe.

Zur quantitativen Bestimmung yon Benzedrin werden 3 Methoden angegeben: 1. Volumetrisehe Bestimmung: Der Chloro~ormextrakt (siehe oben) wird mit einer abgemessenen Menge 0,02 n Sehwefelsaure ausgeschiittelt and die iiberschiissige Saure gegen Methylrot zuriicktitriert. 1 ml 0,02 n Saure entspr. 2,70 rag Benzedrin oder 3,68 mg Benzedrinsulfat. 2. Colorimetrisehe Bestimmung- Die salzsaure L6sung des Benzedrinhydrochlorids wird zur Troekne verdampft. Man nimmt den Riick- stand mit 1 ml H~O auf und kuppelt mit diazotiertem p-Nitranilin. Der rote Farb- stoff wird mit n-Butanol extrahiert und die Lichtdurehlassigkeit dieser LSsung bei 530 m# gemessen. Die gravimetrisehen Nethoden (Benzoylierung oder Fallung a]s Oxalat) m6gen im Original nachgelesen werden. H. SP~lCLICtZ.

1 Analyst (London) 77, 135 (1952). Govern. Anal. Lab., Colombo, Ceylon. 2 ILLn~G. E. T.: Analyst (London) 57, 224 (1932) und 65, 3 (1940); vgl. diese

Z. 94, 57 (1933) und'124, 359 (1942). s j . Assoc. off. agrie. Chemists 24, 803 (1941). 4 j . Assoc. off. agric. Chemists 25, 830 (1942).

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