Gestalten - Semesterarbeit (Feldherrnhalle)

5/9/2018 Gestalten - Semesterarbeit (Feldherrnhalle) - slidepdf.com

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Modul 2.3 - Gestalten

Semesterarbeit Feldherrnhalle

Hochschule München - Fakultät 01 Architektur - Sommersemester 2010 - Benjamin Schels - Gruppe 2E

Feldherrnhalle

Standort: Odeonsplatz, 80333 München

Erbaut: 1841 - 1844

Architekt: Friedrich von Gärtner

Bauherr: Ludwig I.

Vorbild: Loggia dei Lanzi, Florenz

//daten

Bild 1: Lageplan

inhalt

1. Verpackung

2. Faltung

3. Struktur

//inhalt

1. Verpackung

„Die Form ist alles. Sie ist das Geheimnis des Lebens.“Oscar Wilde

Inspiration der Struktur ist ein Becherhalter aus Pappe.Seine Funktion ist rein praktisch und es werden we-

nig ästhetische Ansprüche an ihn gestellt, die Formge-bung beruht rein aus dem primären Zweck heraus vier Becher variabler größen aufnehmen zu können unddem Benutzer damit den Transport zu erleichtern. Da-neben ist er stapelbar und das Material wurde auf dasMinimum reduziert, aus Gründen der Wirtschaftlichkeit.

Aus rein statischen und praktischen Beweggründen istdas Objekt klar strukturiert. Der quadratische Grund-riss ist viergeteilt, in jedem Teil findet sich jeweils eine

Vertiegung in der Form eines abgerundeten Dreiecks,das die jeweilige Bechergröße aufnimmt. Dadurch wer-den vier Kreise gebildet, .die zusammen mit den übri-gen Abstufungen ein Kreuz bilden, das den Körper zu-sammen mit der Umrandung stabilisiert und aussteift.

1. Verpackung

Bild 2: Objekt in der Perspektive

Bild 3: Objekt in der Anwendung

Bild 4: Seitenansicht Bild 5: Untersicht

Bild 6: Aufsicht Bild 7: Seitenansicht Untersicht

1. Faltung

Bild 9: Neuromanische Fensterrosette

Bild 8: Objekt von oben Bild 10: Objekt von unten, spitz stehend

Bild 11: Gotisches Kleeblattfenster

Die praktische Formgebung bildet ein abstraktes Muster.

Ob als ebenes Quadrat oder auf der Spitze ste-hend erinnert das Objekt an sakrale Ornamentik.

Die Flächen, die es horizontal und verikal teilen er-scheinen als Kleeblattkreuz, die Aufteilung erinnertan gotische Vierpass-Maßwerke und Fensterrosetten.

Durch die Vervielfältigung entsteht ein Flächenornament.

Bild 12: Flächenornament

Dem Objekt wird im Kontext des Odeons-platzes eine Funktion als Brunnen zugewie-sen, der zahlreiche Sitzgelegenheiten bietet.

Durch seine niedrige Höhe wird dabei die Sichtachse zumSiegestor von den Stufen der Feldherrnhalle aus bewahrt.

Aus der Mitte des quadratischen Beckens treten vier Wasser-fontänen aus, die in die sechseckigen Wasserbecken treffen.

1. Verpackung

Bild 13: Aufsicht

Bild 14: Perspektive

Bild 15: Fotomontage

2. Faltung

„Architektur ist das kunstvolle, korrekte und

großartige Spiel der unter dem Licht versam-melten Wohnkörper“

Le Corbusier

Ein Lampenschirm ist das Ausgangsprodukt der Fal-tung. Die Transluzenz des verwendeten Materials -hier in Papier ausgeführt – zusammen mit der kom-plexen, aber strukturierten Oberflächenform erzeugteine optisch ansprechende Inszenierung des Lichts.

Der Schirm wurde abgewickelt und das Faltystemübertragen. Das System besteht aus einer einfachenGrundform (Bild 17), die nach belieben in die bei-den Richtungen der Blattebene ergänzt werden können.

2. Faltung

Bild 16: Faltung als Lampenschirm

Bild 17: Einzelbahn der Faltung

Bild 18: Doppelbahn Bild 19: Neun Bahnen

2. Faltung

Bild 20: Originalmaterial Bild 22: Ausführung in Glas

Bild 21: Ausführung in Gold

Analog zur Situation als Lampenschirm wurde die Faltungin der Bildmontage als Dach auf die Feldherrnhalle gesetzt.Die Intention dahinter ist, die Wirkung des Spiels zwischenLicht und Schatten im Kontext des Kunstlichts in zylindrischer,vertikaler Lage nun auf einen quadratischen Grundrissübertragen horizontal unter dem Sonnenlicht darzustellen.

Der neu entstandene Raum unter dem Dachkann beispielsweise als Cafè genutzt werden.Die Ausführung der Stützen lehnt sich an die beidenStehlen, die sich vor der Halle befinden an und ver-bindet den Aufbau visuell auch mit dem Odeonsplatz.

Bild 23: Die Feldherrnhalle mit Dach

Die Materialwahl der Ausführung fällt auf Glas.

In der CAD Umsetzung wird die Erscheinungs-form des als Dach geplanten Körpers ersichtlich.

2. Faltung

Bild 26: Horzontalschnitt

Bild 25: Vertikalschnitt

Bild 24: Grundriss

Bild 26: CAD Perspektive

Bild 28: CAD Axonometrie Bild 29: Photomontage mit Originalmaterial

2. Faltung

Bild 30: Auführung in Glas, Frontansicht

.20Bild 31: Glasdach In der Perspektive

3. Struktur

„Die Natur ist das einzige Buch, das auf allen

Blättern großen Gehalt bietet.“ J.W. v. Goethe

Die direkte Vorlage der Struktur entstammtder Natur, es handelt sich dabei um einezentrische Kieselalge (Triteratium Robertianum).

Die Darstellung wurde einer Lithografie von ErnstHaeckel aus dem Buch „Kunstformen der Natur“1

in der Komplettausgabe von 1904 entnommen.

Haeckel beschreibt sie darin als „einzelne, gleich-seitig dreieckige Zelle mit polygonalen Facetten“².

3. Struktur

Bild 32: Tafel 83 - Kieselalgen aus „Kunstformen der Natur“

Die Alge wirkt wie von Menschenhand geschaffen, einerseitsdurch den prägnanten Rahmen, andererseits durch die mar-kanten runden Körper an den Ecken, die an Nieten erinnern.

Einzig die wabenartig konzentrisch angeordneten Zel-len lassen den organsichen Ursprung vermuten.

Bild 33: Zentrische Kieselalge

Bild 34: Kieselalgen unter dem Mikroskop

3. Struktur

Bild 35: Konstruktionsschema

Die Alge lässt sich geometrisch durch innsgesamt 16Kreisen mit fünf verschiedenen Radien um ein Zent-rum radial in dreiecksform angeordnet konstruieren.

Die einzelnen Komponenten lassen sich durchÜberlappung an den runden Eckkörpern zueiner nahezu lückenlosen Struktur zusammenfügen.

Bild 36: Grunsdriss

Bild 38: CAD Ansicht

Bild 39: CAD PerspektiveBild 37: Strukturschema

3. Struktur

Bild 40: Fassadendetail

Der Rahmen des Endkörpers besteht aus Edel-stahl, außen gebürstet, die inneren Segmen-te poliert. Die organische Struktur wird durchgestanzte Aluminium-Bleche erzeugt, zur Struktur zusam-

mengeschlossen und an der Wand befestigt werden dieeinzelnen Module mit Nieten aus gebürstetem Nickel.

In dieser Form bildet die Struktur eine Fassade, die vor die Außenmauer der Feldherrnhalle gehängt wird.

Bild 40: Fotomontage Feldherrnhalle mit Fassade

Quellen

1 Ernst Haeckel: „Kunstformen der Natur. 100Illustrationstafeln mit beschreibendem Text.“,Köln, 1904, S. 341 (Tafel 84).

2 Ebd., S. 343

Bildnachweis

Bild 32: Ernst Haeckel: „Kunstformen der Na-tur. 100 Illustrationstafeln mit beschreibendemText.“, Köln, 1904, S. 341 (Tafel 84). Veröffent-licht vom Max Planck Institut für Planzenzüch-tungsforschung Köln unter GNU Public Lizenz

Bild 33: Detail aus Bild 32

Bild 34: Richard Crawford, Alfred-Wegner-Insti-tut für Polarforschung.

//quellen

Hochschule München

Fakultät 01 Architektur

Sommersemester 2010

Modul 2.3 Gestalten

S e m e s t e r a r b e i t

F e l d h e r r n h a l l e

//verfasser

Benjamin SchelsGruppe 2E

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