Greif nach dem Wind - fang ihn ein lass keinen Sturm und keine Brise mehr weh‘n

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Greif nach dem Wind - fang ihn einlass keinen Sturm und keine Brise mehr weh‘n.

Fass Dir in Nord und Süd und West alle Bö‘enund sperr sie irgendwo hinein.

Wenn kein Vogel mehr fliegt,wenn alles still ist und die Luft um Dich steht,

wenn sich am Horizont kein Segel mehr bläht,dann hast Du wohl den Wind besiegt.

Stell Dich ans Meer, schöpf es aus,leer alle Ozeane und alle Seen.

Lass in keiner Bucht das Wasser mehr steh‘nund giess es irgendwo hinaus.

Wenn dann kein Boot sich mehr wiegtund wenn kein Fisch und keine Krabbe mehr lebt,

keine Klippe in der Brandung mehr bebt, hast Du wohl auch das Meer besiegt.

Mach Dich an Gott – greif ihn anmach ihn klein und setz ihn ab, mach ihn stumm.

Bring ihn auch in Menschenherzen noch um,damit ihm niemand dienen kann.

Wenn dann auch Gott nicht mehr ist,wenn es kein Glauben und kein Hoffen mehr

gibt,

Wenn auf der Welt kein Mensch den andern mehr liebt, denkst Du, dass Du allmächtig

bist.

Wenn nach all Deinen Müh‘nsich irgendwo dann doch ein Lüftchen noch regt,

sich eine Welle in der Ferne bewegt,dann schau noch einmal näher hin,

ob da nicht Zeichen doch sind,dass er weit über Deinem Denken noch steht

der Gott , um den sich alles Leben hier drehtund der das Meer schuf und den Wind.

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