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8/7/2019 Grundeinkommen und Vertrauen
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gewissenhaft bei Einfhrung eines Grundeinkommens. Wir verstehen unsere gesellschaftliche
Mitverantwortung als Selbstverpflichtung. Aber, wie ist das bei den Anderen?
Wenn man uns Fragen der Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit eines Grundeinkommens
entgegenhlt, fhrt man nur die berhmten ueren Umstnde, als Erklrung fr eine Ablehnung der
Idee, an. Man ist halt Opfer derselben, die Hnde sind gebunden und selbst, wenn wir wollten, gibtes aus diesem Grunde Dinge, die wir nicht ndern knnen . Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Wer
sich auf die ueren Umstnde beruft und sagt, ich kann nicht, der will nicht!
Was aber ist der eigentliche Grund, der immer noch zu einer Ablehnung des bedingungslosen
Grundeinkommens fhrt? Misstrauen! Man sagt uns eigentlich, wir vertrauen euch nicht! Wir trauen
euch den Umgang mit einem Grundeinkommen gar nicht zu! Wir misstrauen euren guten Absichten
hinsichtlich der Wahrnehmung eurer gesellschaftlichen Verantwortung (Interessant ist dabei, dass
dieses Misstrauen von denjenigen geuert wird, die gesellschaftliche Verantwortung von
berufswegen wahrnehmen sollten und denen, laut Umfragen, weniger als 30% unserer Bevlkerung
vertrauen).
Das Kernproblem in der Diskussion, ber die Einfhrung eines bedingungslosen Grundeinkommens,
ist also mangelndes Vertrauen in den Umgang der Menschen mit Freiheitsgraden. Verliehene
Freiheit, und nichts anderes ist das Grundeinkommen, verleitet zur Verantwortungslosigkeit. Der
Gedanke scheint auf den ersten Blick nachvollziehbar. Wenn Misstrauen in einer Gesellschaft zur
Regel wird, wird Vertrauen zur Snde, sagt Reinhard K. Sprenger. Und es ist gerade unser
mtterlicher Staat, der durch unzhlige kleinteilige und berflssige Regelungen bemht ist, unter
dem Deckmantel der Frsorge, den Menschen ihre Selbstverantwortung und damit die Mglichkeit
eines verantwortungsvollen Umgangs mit Freiheit nimmt. Ein Teufelskreis! Was ist aber der Grund
fr diese Misstrauenskultur? Menschen vertrauen sich selbst nicht mehr, wie sollen sie dannAnderen vertrauen. Menschen empfinden Vertrauen als gefhrlich und haben womglich noch
nicht erkannt, welche positiven Wirkungen Vertrauen in sich und andere wirklich auslst. Wenn
Politiker selbst die Grundlagen fr Misstrauen in unserer Gesellschaft legen, ist es an der Zeit, Ihnen
die wichtigen Wirkungszusammenhnge vertrauensvollen Umgangs zu erlutern.
Der groe Hebel zur Einfhrung eines bedingungslosen Grundeinkommens ist also wachsendes
Vertrauen auf allen Ebenen!
Sind wir in der Lage, hnlich wie seinerzeit die kologiebewegung, einen Markt fr Vertrauen
schaffen? Ist Vertrauen berhaupt ein wirtschaftlich relevanter Faktor und ist Vertrauen messbar?Wie knnen wir Vertrauen konkret erlebbar und nachvollziehbar machen? Um diese Fragen zu
beantworten, mssen wir uns die augenblickliche Entwicklung der Wirtschaft in unserem Lande
nher anschauen. Die Wirtschaft und ihre Unternehmen befinden sich inmitten in eines
fundamentalen Umbruchs. Globalisierung heit das gern zitierte Stichwort. Der produzierende
Sektor, insbesondere die Massenproduktion, verliert in unserem Land zunehmend an Bedeutung. Der
Dienstleistungssektor sowie kreative und wissenschaftliche Arbeit sind absehbar die wesentlichen
Triebkrfte unserer Volkswirtschaft. Die Exportnation Deutschland lebt von den Ideen, die in
Produkten stecken und nicht mehr hauptschlich von deren Produktion. Das bedeutet, kognitive
Arbeit gewinnt in Zukunft immer strker an Bedeutung. Studien des MIT und der Harvard Business
School haben bewiesen: Die besten Ergebnisse kognitiver Arbeit werden nicht durcherfolgsabhngige Belohnungssysteme erzielt, sondern durch die Gewhrung hoher Freiheitsgrade
und eine klare Zielorientierung. Hhere Freiheitsgrade verlangen aber gleichzeitig auch nach weniger
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Kontrolle und weniger Kontrolle setzt Vertrauen voraus. Vertrauen wird also zwangslufig zu einem
bedeutenden wirtschaftlichen Wettbewerbsfaktor, denn nur, wer seinen Mitarbeitern vertraut und
ihnen hohe Freiheitsgrade einrumt, wird berdurchschnittlich gute Ergebnisse erzielen. Ganz
praktisch heit das: Wenn ich als Chef meinen Mitarbeitern Freiheitsgrade gewhren mchte, muss
ich ihnen vertrauen. Schaut man sich die berwiegende Realitt aktuellen Fhrungshandelns an,
bedeutete dies einen radikalen Paradigmenwechsel. Fhrungskrfte mssten ihren Fhrungsstil
daraufhin verndern und eine Kultur schaffen, die Freiheitsgrade untersttzt und Einigkeit darber
erzielt, welche Ziele, wie erreicht werden sollen. An dieser Stelle wird Vertrauen zu einem messbaren
Produktionsfaktor, weil sein Einsatz nachgewiesenermaen bessere und im Vergleich
berdurchschnittliche Ergebnisse erbringt. Das klassische Belohnungs- und Bestrafungssystem wird
durchbrochen. Unternehmen werden erfolgreicher und fr viele Menschen wird nachvollziehbar, wie
Vertrauen wirken kann. Vertrauen wird zum Bedrfnis, zum Bedarf. Vertrauen erhlt einen Markt.
Wenn Politik also etwas lernen sollte, ist es zu vertrauen. Gehen wir davon aus, dass auch politische
Arbeit im weitesten Sinne eine kognitive Leistung ist, dann erfordert auch erfolgreiche Politik den
Einsatz von Vertrauen und die Abschaffung frsorglich gedachter, aber belohnend und bestrafend
wirkender Regulierungen. Diese bewirken nur das Gegenteil. Wir knnen mit Freiheitsgraden gut
umgehen, mehr noch, wir brauchen Sie, um uns selbstverantwortlich erfolgreich bettigen zu
knnen. Freiheit ist die Grundlage fr Interesse an einer und Verantwortung fr eine Sache. Freiheit
verlangt nach Vertrauen. Wenn Menschen spren, wie mehr erfolgreich sie mit Vertrauen, denn mit
Misstrauen, sind, entsteht Nachfrage nach Vertrauen. Also: Bieten wir den Menschen unser
Vertrauen an und der Markt ist geschaffen.
Unsere These: Wenn kognitive Fhigkeiten der Motor der Wirtschaft sind, dann ist es logisch, alles zu
tun, um diesen Motor zu beschleunigen. Wenn Freiheitsgrade dazu notwendig sind, braucht es
Vertrauen, um neue Formen der Zusammenarbeit zu gestalten. Wenn Beispiele vertrauensbasierter
Zusammenarbeit in Unternehmen Schule machen, wenn Menschen regelmig gute Erfahrungen mit
Vertrauen machen, wird die Nachfrage nach Vertrauen grer und Kontrolle weniger.
Aber wie kann man Vertrauen zielgerichtet aufbauen? Vertrauen fngt aber immer bei uns selbst an
und zieht immer grere Kreise. Es wirkt von uns aus in Beziehungen, in Organisationen und
Gesellschaften. Von daher ist es der einzige zielfhrende, wenn auch lange Weg! Es gibt keine
Alternative! Wollen wir das bedingungslose Grundeinkommen, dann mssen wir lernen zu vertrauen.
Erst uns selbst und dann den Anderen.
Wie man Vertrauen aufbaut und welchen Gesetzen und Regeln es folgt, kann man unterwww.arbeiten-im-vertrauen.blogspot.com nachlesen.
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