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Interkulturelles Lernen mit Filmen im
Französischunterricht
Adelheid SchumannUniversität Siegen
Filmfest Braunschweig Nov. 2010 2
Brauchen wir Filme zum Interkulturellen Lernen?
1. Filme als Träger kulturellen Wissens
2. Grundprinzipien des Interkulturellen Lernens
3. Interkulturelles Potenzial von Spielfilmen
4. Verfahren der Wahrnehmungsschulung mit Filmen
5. Fremdsprachliche Kompetenzentwicklung und Medienästhetik
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1. Filme als Träger kulturellen Wissens
1.1 Bedeutung von Filmen in der Lebenswirklichkeit von
Jugendlichen• Mediale Rezeptionsgewohnheiten von
Jugendlichen• Auseinandersetzung mit Wirklichkeit und
Sinnstiftung durch Filme
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1. Filme als Träger kulturellen Wissens
1.2 Filme im Fremdsprachenunterricht• Kulturelle Kontextualisierung der Zielsprache• Filme als plurimediale Textsorte• Ästhetische, affektive und kognitive Dimension
von Filmen• Anstoß von kulturellen und interkulturellen
Reflexionsprozessen
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2. Grundprinzipien des Interkulturellen Lernens
2.1 Definitionen des Europäischen Referenzrahmens für Sprachen
• Prinzip der Persönlichkeitsentwicklung:
savoir être• Prinzip der Kompetenzentwicklung: savoir• Prinzip der Handlungsorientierung: savoir
faire
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2. Grundprinzipien des Interkulturellen Lernens
2.2 Prinzip der Persönlichkeitsentwicklung: savoir être
• Fremdsprachenlernen als Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit
• Initiierung von kulturellen Erfahrungsprozessen und Sensibilisierung für Andersartigkeit
• Öffnung gegenüber dem Fremden, Akzeptanz kultureller Verschiedenheit
• Reflexion und Aufbrechen automatisierter eigenkultureller Wahrnehmungsmuster
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2. Grundprinzipien des Interkulturellen Lernens
2.2 Prinzip der Kompetenzentwicklung: savoir• Fremdsprachenlernen als Erweiterung des
kulturellen Wissens und der Bewusstseinsbildung• Reflektierter Umgang mit verschiedenen
Wahrnehmungsperspektiven• Erwerb eines kulturellen Orientierungswissens
über die Zielkultur• Entwicklung von Vergleichskompetenzen durch In-
Beziehung-Setzen von eigenen und fremden Deutungsmustern
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2. Grundprinzipien des Interkulturellen Lernens
2.3 Prinzip der Handlungsorientierung: savoir faire
• Fremdsprachenlernen als Erwerb sprachlicher und nicht-sprachlicher Interaktionsstrategien
• Verknüpfen kommunikativer und sozialer Kompetenzen in der interkulturellen Begegnungs-situation
• Entwicklung von Interaktionsstrategien zur Aushandlung von Bedeutung und zur Verhinderung von Missverständnissen
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2. Grundprinzipien des Interkulturellen Lernens
2.4 Didaktische Verfahren des Interkulturellen Lernens
• Lernerorientierte Verfahren: affektive Dimension• Prozessorientierte Verfahren: kognitive Dimension• Handlungsorientierte Verfahren: verhaltens-
orientierte Dimension
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3. Interkulturelle Potenziale von Spielfilmen
3.1 Charakteristika von Spielfilmen• Fiktionalität von Spielfilmen
Erfahrung der medialen Vermittlung von Wirklichkeit
Erzeugung von Affekten und Emotionen
Herausforderung von persönlichen Stellungnahmen, Gesprächsanlässe
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3. Interkulturelle Potenziale von Spielfilmen
• Narrativität von Spielfilmen
Bedeutungszuweisung und Herstellen von Zusammenhängen, Sinnstiftung
Erzählen als perspektivische Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit
Kontextualisierung von kulturellen Wertvorstellungen und Normen
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3. Interkulturelle Potenziale von Spielfilmen
• Plurimedialität von Spielfilmen
Förderung von ganzheitlichem Verstehen
Zusammenspiel von visuellen, akustischen, verbalen und non-verbalen Zeichen
Ausbildung komplexer Rezeptionsprozesse, Hören und Sehen
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3. Interkulturelle Potenziale von Spielfilmen
3.2 Ebenen des Fremdverstehens im Film• Inhaltliche Ebene:
Prozesse des Fremdverstehens auf der Ebene
der fiktiven Personen,
der fremdkulturellen Lebenswelten
der fremdkulturellen Werte und Normen
der kulturspezifischen Kommunikationsmuster
der Stereotypisierungen des Fremden
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3. Interkulturelle Potenziale von Spielfilmen
• Formale Ebene: Prozesse des Fremdverstehens durch
kulturspezifische Darstellungsformen und Wirklichkeitskonstruktionen (Filmsprache)
Umgang mit verschiedenen PerspektivenAnalyse des kulturspezifischen Produktions- und
Rezeptionskontextes
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3. Interkulturelle Potenziale von Spielfilmen
3.3 Sensibilisierung und Wahrnehmungsschulung
• Förderung der visuellen Rezeption: Fähigkeit zur Entschlüsselung der semiotischen Dimension der Bilder und Bildfolgen
• Förderung der auditiven Rezeption:Fähigkeit zur Entschlüsselung der Bedeutung von akustischen Zeichen (Geräusche/Musik)
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3. Interkulturelle Potenziale von Spielfilmen
• Förderung der ästhetischen Rezeption:Erkennen filmspezifischer Mittel der Bildkonstruktion und des Zusammenspiels von visuellem und auditiven CodeErfassen der spezifischen Formen der filmischen Narration (kulturspezifischer Erzählstil)
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3. Interkulturelle Potenziale von Spielfilmen
3.4 Bewusstseinsbildung und Kulturvergleich• Einsatz kulturellen Wissens zur Deutung der Bilder
und Bildfolgen• Erkennen kulturspezifischer Perspektiven und
Wahrnehmungsmuster• Einordnung und Vergleich von Darstellungsformen
und dem Einsatz filmischer Mittel
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4. Verfahren der Wahrnehmungsschulung mit Filmen
4.1 Entwicklung einer visuellen Rezeptions-kompetenz
• Wissenserwerb über die visuelle Filmsprache:Filmformate, Bildgestaltung, Perspektiven, Kameraführung, Filmschnitt, Bild-Text-Beziehung, Montage
• Entwicklung von WahrnehmungsstrategienHypothesen formulieren auf der Grundlage von Filmtiteln /Filmplakaten, Konzentration auf den visuellen Kanal, Beschreibung von Personen, Ort, Handlung, Zuordnung filmsprachlicher Mittel, Farbgebung und Lichteffekte beachten
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4. Verfahren der Wahrnehmungsschulung mit Filmen
4.2 Entwicklung einer auditiven Rezeptions-kompetenz
• Wissenserwerb über auditive FilmspracheGeräusche und ihre Funktion, Musik und ihre Funktion, Einsatz von Sprache, Verbindung von Bild und Ton
• Entwicklung von HörverstehensstrategienKonzentration auf die Tonspur, Vokabelvorentlastung, Selektion zentraler Textpassagen, Kommunikations-intentionen und Handlungsabläufe zuordnen, Zusammenspiel von verbalen und para-verbalen Elementen
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4. Verfahren der Wahrnehmungsschulung mit Filmen
4.3 Entwicklung einer ästhetischen Rezeptions-kompetenz
• Erfassen von Einsatz und Wirkung der filmischen Darstellungsmittel
• Analyse der Prinzipien des audiovisuellen Erzählens
• Suche nach einer kulturellen Perspektivierung• Suche nach Bildsymbolen und Verweisen auf das
kollektive Gedächtnis (semiotische Zeichen, nationale Farbgebung)
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4. Verfahren der Wahrnehmungsschulung mit Filmen
• Konzentration auf die Personenkonstellation und die Darstellung der Personen
• Analyse der Handlungsführung und des Spannungsaufbaus
• Suche nach stereotypen Darstellungsformen
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4. Verfahren der Wahrnehmungsschulung mit Filmen
4.4 Methodische Aspekte der Wahrnehmungs-schulung
• Gliederung der Rezeption in verschiedene Phasen• Aktivitäten vor der Filmrezeption:
Entwicklung einer inhaltlichen Erwartungshaltung, Aktivierung des thematischen Vorwissens
• Aktivitäten während der FilmrezeptionVerständnissicherung und Erfassen filmspezifischer Darstellungsmittel
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4. Verfahren der Wahrnehmungsschulung mit Filmen
• Aktivitäten nach der Filmrezeptionpersönliche Reaktion und Stellungnahmen, kreative Verarbeitung und Aneignung der Rezeptionserfahrungen, inhaltliche Kontextualisierung
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5. Fremdsprachlicher Kompetenzerwerb und Medienästhetik
5.1 Zusammenspiel fremdsprachendidaktischerund medienästhetischer Aspekte
• Film als Kunstwerk: Erhöhung der Attraktivität des Mediums als Lernmaterial und der Motivation zum Französischlernen, Steigerung von Emotionalität
• Fremdsprachenlernen mit Filmen: Einblicke in die mediale Konstruktion von Filmen, Erkenntnisse über die Funktion von visuellen und auditiven Codes, Entwicklung von Medienkompetenz
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5. Fremdsprachlicher Kompetenzerwerb und Medienästhetik
5.2 Bedeutung der Arbeit mit Filmen für das fremdsprachliche Lernen:
• Förderung aller kommunikativen Kompetenzen• Hörverstehen und Sehverstehen in der
Rezeptionsphase • Sprechen und Schreiben in der Aneignungs- und
Verarbeitungsphase
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5. Fremdsprachlicher Kompetenzerwerb und Medienästhetik
5.3 Bedeutung der Arbeit mit Filmen für das medienästhetische Lernen
• Wahrnehmungsschulung, Entwicklung visueller Kompetenzen
• Entdeckung der Besonderheiten filmischer Darstellungsmittel
• Förderung von Medienkompetenz
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5. Fremdsprachlicher Kompetenzerwerb und Medienästhetik
5.4 Bedeutung der Arbeit mit Filmen für das interkulturelle Lernen
• Sensibilisierung für kulturelle Codes• Analyse von kulturspezifischen Verfahren der
Sinnkonstruktion• Reflexion über eigen- und fremdkulturelle
Wahrnehmungsmuster
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Brauchen wir Filme für das Interkulturelle Lernen?
Ja, Filme können einen wichtigen Beitrag zum Interkulturellen Lernen leisten!
Filme fördern das interkulturelle Lernen, • indem sie Emotionalität nutzen, um Aufmerksam-
keit zu erzeugen • indem sie die Auseinandersetzung mit eigener und
fremder Sinnstiftung anstoßen• indem sie die kulturelle Perspektivität von
Wahrnehmung und Deutung bewusst machen.
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