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Gute Lehrer-Schlechte Lehrer

Kirsten HeidbredeCarolin UllrichLaura Klein

Humor

Ein vernachlässigter Faktor in der Lehrerbildung?

Was ist für Euch Humor?

Definition

„...menschliche Grundhaltung die auch das Unzulängliche und Widrige der Wirklichkeit mit Liebe und versöhnlicher Gelassenheit heiteren Darüberstehens betrachtet...“ (Knaurs Lexikon)

„Humor ist, wenn man trotzdem lacht“(Bierbaum)

Bedeutung für den Lehrerberuf

Schafft soziale Atmosphäre, die für das lernen förderlich istKreative Prozesse und Lernvorgänge werden unterstütztErhöht Merkfähigkeit

Personalkompetenz

Umgang mit dem SelbstwertPersönlichkeit wird geprägtPositives Selbstwertgefühl

Sozialkompetenz

Unterstützt Team- und KooperationsfähigkeitWirkt positiv auf KonfliktfähigkeitKommunikationsfördernd

„Sinn für Humor ist eine mögliche Ressource zur Bewältigung des Lehreralltags und bietet sich z.B. als Stressbewältigungsfähigkeit an.“

4% aller Lehrer in Deutschland erreichen die normale Dienstaltersgrenze von 65 Jahren96% scheiden vorher ausBei mehr als 50% frühzeitige Dienstunfähigkeit wegen Krankheit

(MWK Niedersachsen 2000)

Stressbewältigungsstrategie

Humor kann laut verschiedenen Untersuchungen von therapeutischen Nutzen seinNach Freud ist Humor ein Abwehrmechanismus

Lachen reduziert die Muskelanspannung

Lachen reduziert den Gehalt der Stresshormone

Humorvolle Personen sind weniger emotional erschöpft

„Sinn für Humor hat einen positiven Einfluss auf die Unterrichtsqualität.“

Gutes Unterrichtsklima

Positive Einstellung gegenüber Unterrichtsstoff und Lehrer

Möglichkeit mit unerwünschtem Schülerverhalten umzugehen

Studie von Ziv 1988

Studenten erzielten bessere Ergebnisse bei Verwendung humorvoller BeispieleBeispiele müssen sich auf den Unterrichtsstoff beziehenOptimale „Dosis“ 3 – 4 Beispiele pro Einheit

„Sinn für Humor ist erstrebenswertes Erziehungsziel.“

Gelassener Umgang mit Problemen im Alltag

Humor als Fach?!

Seminare zum Training für Schüler und Lehrer

Wo seht ihr Kritikpunkte in dem Aufsatz?

Stellt eine Forschung zu der Frage an:„Humor – ein vernachlässigter Faktor in der Lehrerbildung?“

Gerd E. Stolz

„Der schlechte Lehrer aus der Sicht von

Schülern“

Gliederung

1. Einleitung2. Zum Aussagewert von Schülern3. Urteilsdimensionen4. Die Validität von Schülerurteilen5. Einflüsse auf die Urteilsbildung der Schüler5.1 Lehrereigenschaften5.2 Schülereigenschaften

Gliederung

6. Charakteristika des schlechten Lehrers7. Urteile von Studierenden über den

„schlechtesten Lehrer“ ihrer Schulzeit7.1 Untersuchungsdurchführung7.2 Ergebnisse

Einleitung

2. Zum Aussagewert von Schülern

Pro:Unmittelbare Konfrontation des Schülers mit Lehrerverhaltens-weisen

Contra:WunschvorstellungenPersönliche Vorlieben und AbneigungenEntschuldigungs-strategien für schlechte NotenKönnte zu Verzerrungen der Urteile führen

Schülerurteile können Auskunft über Lehrer-Schüler-Beziehung geben:Sich Gefordert- & Gefördertfühlen des SchülersZeitstabilität der Lernerfolge und EntwicklungsfortschritteAufdecken von fragwürdigen Begleiterscheinungen des Lehr-Lernprozesses

3. Urteilsdimensionen

Einteilung der Urteilsdimensionen nach Hofer (1981) in 2 Themenkomplexe:

“mastery theme“ = Tüchtigkeitsebene“love theme“ = Beziehungsebene

„mastery theme“ “love theme” fachl. Unterrichts- Disziplin & emotionale soziale Wunsch- Kompetenz kompetenz Durchsetzungs- Wärme Kompetent erfüllung vermögen

Untersuchung bei Grundschülern von Discroll (u.a. 1990):

„Mastery theme“„teacher shows us how to do new things“

„Love theme“„Teacher is friendly“

Untersuchung bei 12-jährigenvon Nash (1974):

1. Lehrer hält (keine) Ordnung2. Man kann etwas (nichts) von ihm

lernen3. Erklärt (nicht) gut4. Ist (un-)fair 5. Ist (un-) freundlich6. Unterricht ist (un-) interessant

Junge Schüler

Urteile eher durch Interesse am Unterricht bestimmt:Unterricht interessant gestaltetPersönlichkeitsurteile nur dann wichtig, wenn Lehrer stark negativ herausragende Eigenschaft hat

Ältere Schüler:

Persönlichkeitseigenschaften werden differenzierter beurteilt:achten darauf, gute personale Beziehung herzustellenwünschen sich VerständnisLehrer soll gegenüber Bedürfnissen offen eingestellt sein

„emotionale Wärme“

Oberstufe und Universität

Fachkompetenz gewinnt an Bedeutung

4. Die Validität von SchülerurteilenValidität von Schülerurteilen in 2

Aspekten:1. Valide, wenn ungeachtet der

Fragestellung, objektive Erfassung von Schülerurteilen möglich ist

2. Ob & inwiefern die Urteile die Qualität des Unterrichts wiedergeben(Nur 2. Aspekt in Validitätsstudien

relevant)

Valide Urteile von Grundschülern zu didaktischen Kompetenzen ihrer Lehrer

Cortis/Gravson (1978)Kinder erkannten, ob Praktikanten:

Den Unterricht gut organisiertenZufriedenstellende Antworten gabenDie Qualität der Schülerarbeiten richtig eingeschätzt wurden

Meighan (1977)Grundschüler waren zu 90% in ihrer Einschätzung zur Unterrichtseffizienz in ÜbereinstimmungIm Vergleich zu Einschätzung von Supervisoren & Kommilitonen bestand zu 80% Konsens

Validitätsstudien in USA häufigals Lehrerbeurteilungintegraler Bestandteil von Evaluationen

Frey/Leonard/Beatty (1975)Kurse, in denen Studierende tatsächlich mehr gelernt hatten (bessere Noten), wurden besser bewertethinsichtlich Planungskompetenz, Klarheit des Vortrags etc.

Kritik zur Validität studentischer Urteile:

Pro:Seien das beste Maß für unterrichtliche Effizienz

Contra:Seien variabel und beeinflussbarnur in Kombination gut

5. Einflüsse auf die Urteilsbildung der SchülerDurch:

LehrereigenschaftenSchülereigenschaften

5.1 Lehrereigenschaften

Bedenken, ob hohes Anspruchsniveau oder eher milde, wohlwollende Notenvergabe Schülerurteile beeinflussen

Gegenteil bewiesen von Abrami u.a. (1980)

Ausdrucksform des Vortrags:

Doktor-Fox-Effektvon Naftulin/Ware/Donnelly (1973)

Expressivität & Humor für Schüler ab Mittelstufe auch wichtig

ABERNur als Teilaspekt der didaktischen bzw. motivierenden Kompetenz

5.2 Schülereigenschaften

Bedenken, Schüler könnten sich durch vermeintlich schlechte Benotung in Beurteilung beeinflussen lassenABER

Aleamoni/Hexner (1980) wiederlegten diesen Verdacht

Leventhal (1975)Studierende lassen sich bei Wahl eines Kurses oft von Ruf des Lehrenden leitenDiese bewerteten den Kurs auch besser, als Kommilitonen, die den Kurs aus anderen Gründen besuchten

Fazit nach G.E.Stolz:

Studenten lassen sich nicht von sachfremden Gesichtspunkten bei Beurteilung beeinflussen

Bspw. durch Vorlieben, Abneigungen, Erwartungsvorstellungen oder Wunschvorstellungen

6. Charakteristika eines schlechten Lehrers

Nur Untersuchungen zu guten Lehrern, nicht aber zu schlechten LehrernBipolare Sichtweise nötig:– Z.B. über Gegensatzpaare

gute Verhaltensweise nicht vorhanden = Lehrer ist schlecht?!?

Sichtweise deshalb umstritten

7. Urteile von Studierenden über den „schlechtesten Lehrer“ ihrer Schulzeit

Zur Untersuchung:

Nur Daten zur Charakteristikretrospektiv

7.1 Untersuchungsdurchführung

322 Studierende am Seminar der Uni Freiburg

Aufgabe:Schreiben Sie einen Kurzaufsatz entweder zum Thema „schlechtester Lehrer/ Lehrerin“ oder „bester Lehrer/ Lehrerin“ zu schreiben.

7.1 Untersuchungsdurchführung

„Mein schlechtester Lehrer“: Insgesamt 168 Studierende (77 Männer und 91 Frauen)

Keine frei Wahl bei den Themen

7.1 Untersuchungsdurchführung

Zusätzlich erhobene Daten:Unterrichtsfach Alter und Geschlecht der beschriebenen PersonStudienfächer des Verfassers/ der VerfasserinAlter zu der Zeit als er/ sie von der beschriebenen Person unterrichtet wurde.

7.2 Ergebnisse7.2.1 Beschreibung der Stichprobe

Tabelle 2: Alter der Befragten zur Zeit des Unterrichts

7.2 Ergebnisse7.2.1 Beschreibung der Stichprobe

Tabelle 3:

7.2 Ergebnisse7.2.1 Beschreibung der Stichprobe

Tabelle 4:

7.2 Ergebnisse7.2.1 Beschreibung der Stichprobe

Tabelle 5:

7.2 Ergebnisse7.2.1 Beschreibung der Stichprobe

Tabelle 6:

7.2 Ergebnisse7.2.2 Analyse der Aufsätze

Kategoriensystem wurde erstelltDie gegebenen Personenbeschreibungen der Studenten wurden dann in solchen Oberkategorien zusammengefasst.Strittige Fälle wurden von 2 Personen ausdiskutiert.

7.2 Ergebnisse7.2.2 Analyse der Aufsätze

Kategorie des unmittelbaren Lehrer-Schüler-Bezugs= direkter, persönlicher Kontakt von

Lehrer zu Schüler

7.2 Ergebnisse7.2.2 Analyse der Aufsätze

Soziale Kategorie:= Verhaltensweise des Lehrers, durch

die eine Rollenbeziehung zwischen Lehrer und Schüler deutlich wird.

Bsp.: „Der Lehrer erinnerte an einen Wärter im Gefängnis“

7.2 Ergebnisse7.2.2 Analyse der Aufsätze

Emotionale Kategorie:= Verhaltensweise des Lehrers zur

Vermittlung von Gefühlen, Äußerungen der Wertschätzung oder Missachtung gegenüber den Schülern

Bsp.: „Machte einen durch verschmitztes Lächeln unsicher“

7.2 Ergebnisse7.2.2 Analyse der Aufsätze

Disziplinierung- Kontrolle= Verhaltensweise des Lehrers, die die

Rollenbeziehung zwischen Lehrer und Schüler aufrecht erhält.

Bsp.: „Durch Strafarbeiten des Lehrers wurde das Unterrichtsklima nicht gerade verbessert.“

7.2 Ergebnisse7.2.2 Analyse der Aufsätze

Motivation- Stimulation= Verhaltensweise des Lehrers, die die

Schüler zur aktiven Teilnahme und zu besonderem Interesse am Unterricht anregt bzw. hemmt.

Bsp.: „Stellte uns Schüler als dumm und einfältig hin“

7.2 Ergebnisse7.2.2 Analyse der Aufsätze

Kategorie des mittelbaren Lehrer-Schüler-Bezugs= Mittelbar ist der Lehrer-Schüler-

Bezug durch die Kommunikation des Lehrers über den Unterrichtsgegenstand und sein Arrangement, den Schülern diesen zu vermitteln.

7.2 Ergebnisse7.2.2 Analyse der Aufsätze

Motivation- Stimulation= Verhaltensweise des Lehrers, die die

Schüler zur aktiven Teilnahme und zu besonderem Interesse am Unterricht anregt bzw. hemmt.

Bsp.: „Er war nie in der Lage, Interesse für das Fach zu wecken

7.2 Ergebnisse7.2.2 Analyse der Aufsätze

Disziplinierung- Kontrolle= Verhaltensweise des Lehrers, die

der Sicherung und Rückmeldung des Unterrichts- und Lernfortschrittes der Schüler dient.

Bsp.: „Der Lernstoff für die Klausuren war viel zu umfangreich“.

7.2 Ergebnisse7.2.2 Analyse der Aufsätze

Fachkompetenz= Aussagen zum Fachwissen und zur

fachlichen QualifikationBsp.: „Er hatte keine fachliche Kompetenz“

7.2 Ergebnisse7.2.2 Analyse der Aufsätze

Didaktische Kompetenz= Aussagen, die sich auf

Unterrichtsplanung, Vermittlung des Lernstoffes, Qualität der Präsentation und Verständlichkeit, etc. beziehen.

Bsp.: „War unfähig, auf den Wissensstand der Klasse einzugehen“

7.2 Ergebnisse7.2.2 Analyse der Aufsätze

Weitere Kategorien

Overall-Kategorie:= Umfassende Beschreibung und Bewertung der

Lehrerpersönlichkeit.Bsp.: „Er war superarrogant“

Vor- Interaktion:= Aussagen, die sich auf das Erscheinungsbild und auf

Verhaltensweisen beziehen.Bsp.: „Er war klein, dick und ungepflegt“.

7.2 Ergebnisse7.2.2 Analyse der Aufsätze

Tabelle 7

8. Zusammenfassung

Vorwiegend wurden Personen als „schlechtester Lehrer“ erinnert, von denen die Befragten ab 14-15 unterrichtet wurden.

Geschlechtsspezifischer Unterschied

Eindeutig negativer Zusammenhang zwischen eigenem Studienfach und Unterrichtsfach des „schlechten Lehrers“

8. Zusammenfassung

Insgesamt ist der Anteil der „schlechten Lehrer“ höher als der der „schlechten Lehrerinnen“.Viele Aussagen in der Kategorie Disziplinierung- Kontrolle (Dominanz):

Schüler beurteilen einen Lehrer dann bevorzugt als schlecht, wenn er im Unterricht ein hohes Ausmaß an Lenkung/Dirigierung bei gleichzeitiger emotionaler Zurückweisung realisiert.

8. Zusammenfassung

Auch das Sozialverhalten und die didaktische (In-)Kompetenz haben bei den Schülern einen hohen Stellenwert.

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