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74 Schweizer Illustrierte al dente WEIN
Text Max Fischer
ES WAR EINMAL … So beginnen Märchen für gewöhnlich. Doch dies- mal handelt es sich um eine aktuelle Erzählung voller Legenden und Träume-reien. Mit einem Schloss in der Bucht von Vitznau. Mit dem Schlossherrn Peter Pühringer – der Unternehmer aus Wien ist Besitzer des von GaultMillau zum Hotel des Jahres 2014 erkorenen Park Hotels. Und mit der Prinzessin Amanda Bulgin: Sie ist die Hüterin des mythenumrankten Hausschatzes.
Als Somme lière ist die 30-Jährige ver- antwortlich für einen der exklusivsten Weinkeller der Welt. «Es ist ein Traum, hier zu arbeiten», sagt sie. Ihr zur Seite steht für die Bewirtschaftung Kellermeister Philip Radakovits. Das Reich der beiden Weinprofis sind sechs nach Regionen und Themen wie Raritäten oder Süssweine von Château d’Yquem aufgeteilte Wein keller mit über 30 000 Flaschen im Wert von 26 Millionen Franken.Die kostbaren Weine lagern hinter Panzerglas, die Fenster sind aus Glas,
das keine UV-Strahlen durchlässt. Und in jedem Raum beträgt die Luft-feuchtigkeit 70 Prozent, die Tempe- ratur 14 Grad. «Von den Weinen aus Château d’Yquem haben wir sämtliche Jahrgänge hier, die zwischen 1890 bis 2011 pro duzierten wurden», sagt Bulgin stolz. Total lagern in Vitznau etwa 500 Flaschen Yquem. Die älteste stammt von 1811 – sie kostete im Ein-kauf 100 000 Franken und wird als unverkäuflich auf der Weinkarte an-geboten.
LED-LAMPEN BRINGEN die Farb-nuancen des flüssigen Goldes aus-geprägt zur Geltung: Ganz alte Weine schimmern bräunlich, alte glänzen bern- steinfarben, und die jüngeren strahlen in einem frischen Hellgelb. Für Wein-liebhaber ist dieser Keller das Gleiche wie der heilige Rasen von Wembley für Fussballfans oder der Louvre in Paris für Kunstliebhaber. Für sie verspricht der teuerste und renommierteste Reben-saft der Welt höchsten Genuss.
Kultwein
Im Keller des Park Hotels Vitznau lagert eine der teuersten Wein - samm lungen der Welt. Prunkstück ist die Kollektion des Kultweins Château d’Yquem mit über 500 Flaschen – aus den Jahren 1890 bis 2011.
Das Gold von Château d’Yquem
GOLDSCHATZ Die beleuchteten Yquem-Flaschen strahlen je nach Alter hellgelb, bernsteinfarben oder bräunlich.
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74 Schweizer Illustrierte al dente WEIN
Text Max Fischer
ES WAR EINMAL … So beginnen Märchen für gewöhnlich. Doch dies- mal handelt es sich um eine aktuelle Erzählung voller Legenden und Träume-reien. Mit einem Schloss in der Bucht von Vitznau. Mit dem Schlossherrn Peter Pühringer – der Unternehmer aus Wien ist Besitzer des von GaultMillau zum Hotel des Jahres 2014 erkorenen Park Hotels. Und mit der Prinzessin Amanda Bulgin: Sie ist die Hüterin des mythenumrankten Hausschatzes.
Als Somme lière ist die 30-Jährige ver- antwortlich für einen der exklusivsten Weinkeller der Welt. «Es ist ein Traum, hier zu arbeiten», sagt sie. Ihr zur Seite steht für die Bewirtschaftung Kellermeister Philip Radakovits. Das Reich der beiden Weinprofis sind sechs nach Regionen und Themen wie Raritäten oder Süssweine von Château d’Yquem aufgeteilte Wein keller mit über 30 000 Flaschen im Wert von 26 Millionen Franken.Die kostbaren Weine lagern hinter Panzerglas, die Fenster sind aus Glas,
das keine UV-Strahlen durchlässt. Und in jedem Raum beträgt die Luft-feuchtigkeit 70 Prozent, die Tempe- ratur 14 Grad. «Von den Weinen aus Château d’Yquem haben wir sämtliche Jahrgänge hier, die zwischen 1890 bis 2011 pro duzierten wurden», sagt Bulgin stolz. Total lagern in Vitznau etwa 500 Flaschen Yquem. Die älteste stammt von 1811 – sie kostete im Ein-kauf 100 000 Franken und wird als unverkäuflich auf der Weinkarte an-geboten.
LED-LAMPEN BRINGEN die Farb-nuancen des flüssigen Goldes aus-geprägt zur Geltung: Ganz alte Weine schimmern bräunlich, alte glänzen bern- steinfarben, und die jüngeren strahlen in einem frischen Hellgelb. Für Wein-liebhaber ist dieser Keller das Gleiche wie der heilige Rasen von Wembley für Fussballfans oder der Louvre in Paris für Kunstliebhaber. Für sie verspricht der teuerste und renommierteste Reben-saft der Welt höchsten Genuss.
Kultwein
Im Keller des Park Hotels Vitznau lagert eine der teuersten Wein - samm lungen der Welt. Prunkstück ist die Kollektion des Kultweins Château d’Yquem mit über 500 Flaschen – aus den Jahren 1890 bis 2011.
Das Gold von Château d’Yquem
GOLDSCHATZ Die beleuchteten Yquem-Flaschen strahlen je nach Alter hellgelb, bernsteinfarben oder bräunlich.
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76 Schweizer Illustrierte al dente WEIN
Verantwortlich für die Glücksgefühle sind das aussergewöhnliche Klima im südöstlich von Bordeaux gelegenen Sauternes-Gebiet, die Beschaffenheit des Bodens und die kompromisslosen Beschränkungen bei der Ernte. «Aus einer Hektare entstehen bei Yquem nur neun Hektoliter Wein – im übrigen Bordeaux sind es 40 bis 60 Hektoliter», sagt Amanda Bulgin. Oder wie es ihr Kollege Philip Radakovits bildlich ausdrückt: «Aus einem Rebstock gibt es ein Glas Wein.» Eine Besonderheit bei Château d’Yquem: Es gibt keine
schlechten oder mittelmässigen Weine. Nur Top- und Ausnahme-Jahrgänge wie der 1967er. Die ausgeprägte Handarbeit und die geringe Menge recht fertigen für Bulgin auch die astronomisch hohen Preise. Allein für eine 0,375-Liter- Flasche zahlt der Gast im Park Hotel meh - rere hundert Franken. Für die Einzig-artigkeit der Süssweine aus Sauternes sorgt aber eine Laune der Natur: der Edelpilz Botrytis cinerea. Er befällt die Semillon-, Sauvignon-Blanc- und Musca-delle-Trauben am Ende ihrer Reifezeit. Durch den Schimmel wird der Traube
Wasser entzogen. Es entsteht ein hoch konzentrierter Wein mit viel Zucker, Säure, Glyzerin und einem charakte-ristisch-betörenden Duft aus würzigem Honig. Eine wichtige Voraussetzung zur Entstehung des Schimmelpilzes ist das Klima: Neblige Herbstmorgen und warme Nachmittage begünstigen das Wachstum. Das kalte Flüsschen Ciron fliesst in die wärmere Garonne. So entsteht Nebel, der in der Nacht die Trauben befeuchtet. Im Verlauf des Tages trocknet die Sonne die Früchte, und die Feuchtigkeit verdunstet.
Kultwein
IDYLLISCH Das schlossähnliche Park Hotel liegt geschützt in der Bucht von Vitznau.
REKORD-VERDÄCHTIG Im Weinkeller lagern über 30 000 Flaschen im Wert von 26 Millionen Franken.
WEINKENNER Sommelière Amanda Bulgin und Kellermeister Philip Radakovits in ihrem Reich.
«Es ist ein Traum, in diesem Weinkeller zu arbeiten!»F
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BIBACCHUS, DAS BESTE AUS DEM WALLISER TERROIR
Die den Walliser Spezialitäten gewidmete Linie «Bibacchus» ist eine Kreation der nam-ha� en Kellereien Bonvin und Varone in Sion, die unter der Bezeichnung «Celliers de Sion» vereint sind. Das grösste Weinbaugebiet der Schweiz ist reich an alten Rebsorten alten Rebsorten. Mit den Bibacchus Weinen möchten die Celliers de Sion die Authentizität und spezi� schen Be-sonderheiten dieser Charaktercrus zum Aus-druck bringen. Das Sortiment bietet Weine wie Petite Arvine, Amigne, Heida, Marsanne, Malvoisie, Muscat, Johannisberg, weisser und roter Humagne, Cornalin oder Syrah. Die Linie «Bibacchus» verkörpert somit die eindrucksvolle Vielfalt der Walliser Weine.
Eine Selektion der Kellereien Bonvin und Varone, Sion
Eine Exklusivität der
Humagne Blanche Goldmedaille Expovina 2014
Heida, Amigne, Marsanne, Johannisberg, Muscat, Malvoisie, Petite Arvine, Humagne Blanche, Syrah, Cuvée Prestige, Humagne Rouge
Petite ArvineGoldmedaille Bruxelles 2014
Cornalin Silbermedaille Bruxelles 2014
Cornalin Petite Arvine
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Château d’Yquem im Mondovino-Shop
Exklusiv für Mitglieder hat der Mondovino-Shop Château d’Yquem im Angebot. Zur Aus-wahl des edlen und raren flüssigen Goldes – wie der kostbare Süss-wein auch genannt wird – stehen die Jahrgänge 2007 und 2010.
Zwei herausragend gute Jahrgänge, die von den Bordeaux-Weinspezialisten mit 20 von 20 möglichen
Punkten bewertet wurden. Der Château d’Yquem ist im Mondovino-Shop in 0,375-Liter-Flaschen erhältlich und kostet 390 Franken.Also, unbedingt anmelden bei Mondovino und künf-tig von vielen weiteren exklusiven Angeboten und Vorteilen profitieren. www.mondovino.ch
Der hohe Zuckeranteil und der Alko-holgehalt von bis zu 13,5 Prozent sind laut Radakovits dafür verantwort-lich, dass auch ein mehrere Jahrzehnte alter Yquem immer noch mit höchs- tem Genuss getrunken werden kann. Mehr noch: Je älter, desto kostspie- liger sind die edlen Säfte. Und bei den Aromen entfaltet sich ein Bouquet aus Honig, getrockneten Aprikosen, Pfirsich, Orangenblüten und Süd-früchten. Ergänzt mit Spuren aus Vanille, Haselnuss, Caramel, Bienen-wachs, Nougat, Gewürzen, Kräutern und Biskuit. MANCH EIN KENNER vergleicht den Genuss gar mit feiner Erotik, andere sprechen von einem Natur-wunder oder von euphorischen Glücksgefühlen, die sich nach ein paar Schlucken einstellen. Nur: Im Park Hotel in Vitznau ist der Yquem-Keller in erster Linie ein eindrückliches Museum, hält Amanda Bulgin fest. So schwärmerisch die Lobpreisungen für den fast göttlichen Rebensaft sind, so zurückhaltend zeigen sich die Gäste beim Bestellen: «Das hat auch mit den heutigen Essgewohnheiten
zu tun», weiss Bulgin. Der Yquem passt bestens zu einigen ganz bestimm-ten Gerichten, die aber nicht dem aktuellen Zeitgeist entsprechen. Zu einer mit viel Butter gebackenen caramelisierten Tarte Tatin sei ein alter Yquem himmlisch, schwärmt die Sommelière. «Aber auch zu einer Gänseleber oder einem Blauschimmel-käse.» Ihr Geheimtipp: ein Versuch mit einem indischen Curry.
DER EDLE WEIN muss aber nicht unbedingt als Begleiter eines Essens auftreten. «Dieser Wein ist so stark, dass ich ihn immer alleine trinke – so kann ich ihn am besten geniessen», schwärmt Jean-Claude Biver, Chef der Uhrenfirma Hublot. Er ist einer der grössten Yquem-Sammler in der Schweiz: «Meine Prunkstücke sind zwei Flaschen von 1811. Ausserdem habe ich fast jeden Jahrgang von 1811 bis heute», so Biver. Er rät, den Yquem ab einem Alter von 40 Jahren zu trinken: «Aber man kann ihn auch nach 200 Jahren noch trinken – er wird einfach immer besser!»
www.parkhotel-vitznau.ch, www.yquem.fr
Kultwein
PERFEKTE LAGE Château d’Yquem liegt südöstlich von Bordeaux auf einer kleinen Anhöhe im Sauternes.
«Zu Blauschimmelkäse ist ein Glas Yquem himmlisch»
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