Macht und Ohnmacht der Politik in Zeiten der Globalisierung Peter Auer,ILO Globalisierung als Chance...

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Macht und Ohnmacht der Politik Macht und Ohnmacht der Politik in Zeiten der Globalisierungin Zeiten der Globalisierung

Peter Auer,ILOPeter Auer,ILO

Globalisierung als Chance und Globalisierung als Chance und HerausforderungHerausforderung

Ausmass: Die Weltwirtschaft und Ihre Ausmass: Die Weltwirtschaft und Ihre Verflechtungen Verflechtungen

Wirkungen:Verlierer, Gewinner,per saldo?Wirkungen:Verlierer, Gewinner,per saldo? WirtschaftWirtschaft, , ArbeitsmarktArbeitsmarkt

Politik: was ist machbar, wo bleiben Politik: was ist machbar, wo bleiben Gestaltungsspielräume?Gestaltungsspielräume?

Aus: Glatzer, Gnan, Valderrama: Globalisierung und Iher Auswirkung auf Import-und Erzeugerpreise in Oesterreich, OENB, 2006

Exporte in Millionen Dollar

CIA factbook, Stand April 2006

Österreich in der Globalisierung

• Wachstum, Beschäftigung und Arbeitsmarkt

• Ostöffnung als Chance für die Wirtschaft (win-win?) Exporte und Importe stark gestiegen, Österreich als Topinvestor

Führte zu.....

Aus: Glatzer et al.

FDI: outward stock (Year 1990 = 100)

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

1600

1800

World Austria Germany EU 25 Euro zone

FDI: inward stock (Year 1990 = 100)

0

100

200

300

400

500

600

700

800

World Austria Germany EU 25 Euro zone

Österreichische Auslandsinvestitionen (Bestand)

Real GDP growth (%)

-2.0

-1.0

0.0

1.0

2.0

3.0

4.0

5.0

6.0

7.0

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

Austria Czech Republic EU15 Germany Switzerland

Wirtschaftswachstum

Beschäftigung wächst mit

Beschäftigungsintensität des Wachstums (pro1%BIP)

2000-2007=0,33 2000-2003=0,17 2003-2007=0,43

Employment rate (% of population)

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006

Total, age 15-64

Male, age 15-64

Female, age 15-64

Male, age 15-24

Female, age 15-24

FTE employment rate (% of population, age 15-64)

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006

All

Male

Female

Fixed term contracts (% total employment)

0

2

4

6

8

10

12

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006

All

Male

Female

Part-time employment (% total employment)

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006

All

Male

Female

Beschäftigungsquoten, Vollzeitequivalente BQ, Befristete B, Teilzeitquoten

4,7 4,0 4,8 4,8 5,3 5,2 4,7 4,4 Alle 15-64 4,8 3,9 5,1 5,1 5,3 4,9 4,3 3,9 M 4,6 4,1 4,5 4,3 5,3 5,5 5,2 5,0 F

6,3 6,0 7,2 7,5 11,0 10,3 9,1 8,7 Alle 15-246,9 6,2 7,7 8,0 11,3 10,7 8,9 8,3 M5,6 5,8 6,6 6,8 10,7 9,9 9,3 9,1 F

2000 01 02 03 04 05 06 07

April 2008: A 4,2 M 3,6% F 4,8%// 15-24: 8,1 %EU: 7,1% (6,4/8,0)

Österreich: Arbeitslosenquoten Eurostat (ILO methode)

Geschlechterunterschiede

Lohnunterschiede M/F 2006: 20% (L:20%/M:17%/H:30%)

Wenig Unterschied bei Teilzeit Unterschiede in Beschäftigungsquoten: 15-24:

8,1%,25-54: 13,1%, 55-64:22% In Vollzeitequivalenten: 24,2% Teilnahme an WB: M:36%/F 30% Frau als direkte Vorgesetzte: 22,8% (EU15 23,9%,

DK 29,3%) Andere Faktoren: Hausarbeit und Pflege wird

(immer noch) zu grossen Teil den Frauen überlassen: die Doppelbelastung existiert weiter

Ein Blick auf die Arbeitsbedingungen Arbeitszufriedenheit: 89,6% sehr oder zufrieden

(EU15 84,8%...EU 27: 82.3 M:81,4 F: 83,5) Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes in 6Mt.: 8,9%

(EU15: 11,3, D:12,7%, CH12,1%,DK 7,2%) (EU27: M:13,8, F 13,5)

Vereinbarkeit: Familie Beruf : 88% (EU15 81%, DK 87,8%,F 80,9%,D 85,5%) (EU 27: M 76,6, F 83,0)

Betriebzugehörigkeitsdauer: 10,3 (Eu15:9,8, DE 10,2, CH 9,4) (EU27 M: 10,6 F 8,6)

Gerecht bezahlt betrachten sich 50,6% (EU15 47%, CZ 35%,CH 58,8%, D 58,4) (EU27 M 45,7 F: 40,2)

Zahlen aus 4. Europäische Untersuchung zu den Arbeitsbedingungen (2007: Zahlen 2005)

Das Problem mit der Globalisierung

Niemand mag sie mehr, ausser den Dänen, Arbeitgeber mögen sie lieber als Gewerkschaften, und insgesamt geht die Zustimmung zurück

Zustimmung zur Globalisierung insgesamt• Österreich: 2003: 52% dafür:40% dagegen• 2006: 33% dafür:57% dagegen• Dänemark: 2003: 71:27 2006: 76:17• DE: 71:27// 37:57; IE: 71:37//46:32

Zustimmung zur Frage „Globalisierung ist eine Gefahr für Beschäftigung und Firmen“:• Ö.:2003:41%;2006:52%; DE: 35:59; F 58:72; CZ (2006):

45; HU (2006): 49; DK:30:16

Das Problem mit der Globalisierung Gefühle einer allgemeinen Verunsicherung

in der Bevölkerung• Angst vor Arbeitsplatzverlusten und

Verdrängung guter durch schlechter jobs • Steigender Anteil an „atypischen“ Jobs• Vorstellung einer unfairen Globalisierung

Ungleichheit hat zugenommen, vor allem innerhalb der Länder

Handel, ADI, Finanzmärkte, Multinationale Firmen dominiert von den entwickelten Ländern, Weltarmut, Ernährungskrisen etc. koexistieren

Sitzen am guten Ende der Wertschöpfungskette (siehe Nike Schuhe: der grösste Anteil geht in die Entwicklung und das Marketing, ArbeiterInnen erhalten gerade mal 3-4%

Das Problem mit der Globalisierung

ökonomische Seite, es gibt aber auch eine sozial-kulturelle• Macdonaldisierung• Neo-liberalismus• Amerika als führende Weltmacht• Informationsoverflow im global village• Und zurück ins Dorf (back to the

village)als Identitätsfrage

Das Problem mit der Globalisierung „Harte“Gründe:

• Explosion des Weltarbeitsangebotes durch Ende der Planwirtschaften und Liberalisierung (+2 Mrd. Arbeitnehmer)

• Verteilungsproblem:Arbeitnehmer bekommen weniger vom Kuchen

Historisch sinkender Reallohnanstieg in Ö.• 70-80:4,5%.....80-90:1,6%....90-

20:1,1%...2006 1,1% Historisch sinkende Lohnquote (am BIP) in

Ö:• 80erJahre: 80%, 90er Jahre 76% (EU

75%/70%)• Ansteigen atypischer Beschäftigung

Das Problem mit der Globalisierung

• Aber auch: assymetrische Information Beispiel:Delokalisierung ist stark medial hat

aber wenig zu Arbeitsplatzverlusten beigetragen:

• in Österreich geschätzte 5,6% aller von 2002 bis heute geplanten Arbeitsplatzverluste (in der EU 8%, Portugal 25%)

• Allerdings kann Globalisierung und erhöhter Wettbewerbsdruck auch hinter anderen Arbeitsplatzverlustfaktoren stehen: z.b:interne Restrukturierung (63% aller APverluste, M&A 7,8%)

Macht-und Ohnmacht der Politik•Wo agieren?•International, regional, national

(lokal) 2 Trends:

•Angleichung der (Arbeits)bedingungen

•Management der negativen Konsequenzen

Macht-und Ohnmacht der Politik

• Regelwerk für globale Arbeitsmärkte ILO: Neue Deklaration zur sozialen Gerechtigkeit

für eine faire Globalisierung (decent work als globales Ziel)

Internationale Arbeitsnormen Unterstützung für Global compact, CSR,

Internationale Rahmenvereinbarungen Unterstützung für eine internationale

Rahmenvereinbarung zur Migration

Macht-und Ohnmacht der Politik

Management der Konsequenzen:• ILO: Beratung bei Krisen,

Restrukturierung, etc. Arbeitsnormen, Global employment agenda, grosses portfolio an Vorschlägen (zb. Im Bildungsbereich)

•EU: Globalisierungsfonds, EES,etc.•National: Arbeitsmarktpolitik,

Bildungspolitik, Neuregelung des Arbeitsmarktes:Flexicurity oder die Dänen können`s......

Schlussfolgerungen Globalisierung hat etwas unaufhaltliches

und produziert gute neben schlechten Ergebnissen. Sogar wenn per saldo alle gewinnen, ist das kein Trost für die Verlierer

Kann man die Verlierer angemessen kompensieren und wer macht das?

Nationale Steuerungskapazität eingeschränkt, aber vorhanden

Internationale Steuerung unübersichtlich und greift nicht so gut

Machen wir sie effektiver (z.b durch Politikkoherenz)......

Vielen Dank

WEF/GlobalWEF/GlobalCompetitive-Competitive-ness reportness report(2006/2007)(2006/2007)

HiringHiringand and FiringFiring

Cooperation Cooperation Worker-Worker-

employeremployer

WB/DoingWB/Doingbusinessbusiness indicatorsindicators(2007)(2007)

Employing Employing workers workers IndexIndex

AustriaAustria 1717 8484 0707 2525 6262

GermanyGermany 0808 120120 2929 2020 137137

CHCH 0101 0404 0303 1616 2020

CZCZ 2929 103103 5454 5656 5555

USUS 0606 1111 3434 33 11

Hiring and Firing: 1= impeded by regulations, 7= flexibly determined by employersCooperation: 1= generally confrontational, 7= generally cooperative WEF 125, WBDB 128 Länder

Österreich, Nachbarn und USA in internationalen rankings

Welt

Aus: Glatzer, et.al.

Weiterbildung Brauche Weiterbildung: 29% (EU 13 %, DK 13,8,

DE 18,2 CH 19,5%) Höchster Wert in EU WB im letzten Jahr: 37,5% (EU 27,3%, CH 45,4%,

DK36,3%, DE 25,3%) Ausgaben für Bildung: 5,44% des BIP (EU 4,87) Sekundarausbildung: 85,5% (EU 74,5) Abbrecher: 9,6% (EU 16,9%) Investition von Firmen in WB: 1,4% (EU 1,6%) Teilnahme an LLL: L:4,6%/M:12,8%/H: 23,8% Problem: im Vergleich niedriger Anteil der

Tertiärausbildung

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