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Report 2020
Mehr drin fürs GeschäftPayment schafft Chancen
2
Der Krise trotzenWachstum gestalten
VR Payment 2020
103,0
113,4
2016 2017
112,0
2018
120,1
2019 2020
125,5
Gesamtumsatz in Mio. Euro
+ 4,5 %im Vergleich zum Vorjahr
4,2
4,5
4,7
5,0
5,3
2016 2017 2018 2019 2020
Anzahl Kreditkarten in Mio. Stück
+ 6 %im Vergleich zum Vorjahr
240266
309
359
450
2016 2017 2018 2019 2020
im Vergleich zum Vorjahr
Anzahl der Transaktionen im Netzbetrieb in Mio. Stück
+ 25 % Kreditkartenumsätze unserer Händler in Mrd. Euro
−12 %im Vergleich zum Vorjahr
0,8
1,3
1,5
1,8
1,5
2016 2017 2018 2019 2020
3
Inhalt
Bericht der Geschäftsführung 4
Bericht des Aufsichtsrats 5
Perspektive Ökosystem 6
Perspektive Handel 11
Genossenschaftliches Handeln 16
Genossenschaftliche Stärke 19
Gremien 22
4
das Jahr 2020 wird als ein herausforderndes Jahr in die Geschichte eingehen.
Weltweit hat Covid-19 den Alltag der Menschen verändert und die Volkswirtschaften belastet.
Mittelbar hat das Virus aber auch den Transforma tionsprozess beschleunigt und auf die fortschreitende Digitalisierung wie ein Turbo gewirkt. Digitale Ge schäfts modelle haben im vergangenen Jahr daher einen deutlichen Schub erhalten.
Das abgelaufene Geschäftsjahr war auch für uns ein anspruchs-volles Jahr. Als zentraler Dienstleister der genossenschaftlichen FinanzGruppe für den kartengestützten Zahlungsverkehr haben wir einerseits mit unseren Produkten und Services jederzeit für stabile und sichere Bezahlprozesse gesorgt. Andererseits haben wir uns schnell auf die neuen Marktbedingungen eingestellt und die Chancen aus dem Trend zum bargeldlosen und kontakt-losen Bezahlen ergriffen.
So konnten wir in unserem Händlergeschäft die Anzahl der Kun-den und der Transaktionen deutlich steigern. Die Anzahl unserer Terminals hat sich um fast 20 Prozent auf rund 150.000 erhöht, die Transaktionen in unserem Netzbetrieb sind um 25 Prozent auf 450 Millionen gestiegen und die Anzahl der Kundenverträge im Acquiring wurde um mehr als 30 Prozent gesteigert.
Gleichzeitig treiben wir die digitale Transformation unseres Geschäf-tes voran. Der klassische elek tro nische Zahlungsverkehr wird mehr und mehr zum „Digital Payment“, an dessen einem Ende digi tale Instrumente wie das Smartphone und am anderen Ende kunden-individuelle Added Services wie digitale Bonusprogramme stehen.
Mit der Entwicklung neuer Produkte und Services sorgen wir dafür, dass das Payment für die Banken der genossenschaftlichen FinanzGruppe ein attraktiver und wachsender Teil ihres Provisions-geschäftes ist und bleibt.
Möglich wurde das 2020 Erreichte durch den großen Einsatz aller unserer Mitarbeiter:innen auch unter den schwierigen Bedingun-gen der Pandemie. Ihrer Flexibilität und ihrem Engagement gebührt unser großer Dank. Ohne ihre Bereitschaft, sich schnell auf die neue Arbeitswelt einzustellen, hätten wir die Chancen, die sich uns im vergangenen Jahr boten, nicht so entschlossen nutzen können. Danken möchten wir auch unseren Gremienmitgliedern, die in diesem Jahr unsere Arbeit häufig nur in virtueller Form begleiten konnten, uns aber nicht minder tatkräftig unterstützt haben.
Unseren Kunden und Geschäftspartnern danken wir für ihre Treue und ihre jeden Tag aufs Neue gestellten Anforderungen an uns. Sie sind uns Ansporn für unsere Leistung.
Sehr geehrte Kunden und Geschäftspartner,
Carlos GómezSáezVorsitzender der Geschäftsführungcarlos.gomez-saez@vr-payment.de
Manfred LundMitglied der Geschäftsführungmanfred.lund@vr-payment.de
Mit freundlichen Grüßen
Bericht des Aufsichtsrats Perspektive Ökosystem Perspektive Handel Genossenschaftliches Handeln Genossenschaftliche Stärke GremienBericht der Geschäftsführung
5
Der Zahlungsverkehr hat sich in den vergangenen Jahren so stark verändert wie kein anderer Bereich des Bankgeschäfts. Instant Payment, Bitcoin und der digitale Euro sind nur einige Schlag-worte in diesem Kontext. Auch die nationale Initiative zur Verein-heitlichung des Zahlungsverkehrs #DK und die European Payment Initiative (EPI) sind Bestandteile des Wandels.
Diese spannenden Entwicklungen bringen jedoch zahlreiche externe wie interne Herausforderungen mit sich, allen voran den steigenden Kostendruck und die hohen Effizienzanforderungen. Banken müssen vom Produkt- zum Lösungsanbieter werden – mit Lösungen, die sich in die Wertschöpfungsketten der Kunden integrieren. Das gelingt uns bereits heute an vielen Stellen. Gleichzeitig beobachten wir strukturelle Veränderungen bei den Volksbanken Raiffeisenbanken durch Fusionen und die Neuauf stellung der genossenschaftlichen FinanzGruppe.
In der DZ BANK Gruppe beschäftigen wir uns intensiv mit diesen Themen und sind in den vergangenen Jahren bereits wichtige Schritte gegangen, um uns und unser Geschäftsmodell zukunfts-
fähig zu machen. So haben wir VR Payment seit 2018 komplett neu ausgerichtet und strategisch gut aufgestellt. Wir sind heute die einzige Finanzgruppe in Deutschland, die über einen eigenen Payment-Serviceprovider verfügt. Das ist wertvoll, auch weil wir damit eine wichtige Kundenschnittstelle autonom gestalten können und Synergien zwischen den Kunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken und denen der DZ BANK schaffen. Viele Wett-bewerber dürften uns um dieses Alleinstellungsmerkmal beneiden.
VR Payment ist sowohl organisatorisch als auch technisch bestens gerüstet, mit den Herausforderungen im Akzeptanzgeschäft umgehen zu können. Derzeit sind einige wegweisende Projekte in der Pipeline und ich freue mich, wenn wir zeitnah erste Pilot-projekte starten können.
Im Aufsichtsrat und in der Geschäftsführung von VR Payment blicken wir gemeinsam auf ein erfolgreiches Jahr 2020 zurück. Als Vorsitzender des Auf sichtsrats bedanke ich mich herzlich bei der Geschäftsführung und den Mitarbeitern von VR Payment für ihr Engagement und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.
Bericht des Aufsichtsrats Thomas Ullrich Vorsitzender des Aufsichtsrats
Foto: (c) DZ BANK
Bericht der Geschäftsführung Perspektive Ökosystem Perspektive Handel Genossenschaftliches Handeln Genossenschaftliche Stärke GremienBericht des Aufsichtsrats
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Perspektive ÖkosystemDie Kraft des Payments im Bankgeschäft nutzen
Die VR Payment Roadshow im Oktober 2020
Die Strategie der FinanzGruppe ist es, Kunden der Volksbanken Raiffeisenbanken in allen finanziellen – und zunehmend auch darüber hinausgehenden – Belangen ganzheitlich zu betreuen und so im genossenschaftlichen Ökosystem zu halten. Möglich wird dies durch das enge Zusammenspiel der Banken mit den Spezialinstituten der Gruppe. Damit ist sichergestellt, dass die VRBanken in allen Geschäftsbereichen ein attraktives Leistungsportfolio bieten können und die Kundenbeziehung vollständig in der Kontrolle und Gestaltungshoheit der VRBanken verbleibt. Das gilt auch für den immer wichtiger werdenden Bereich des Zahlungsverkehrs.
Die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken ist heute die ein zige Bankengruppe in Deutschland, die in der Lage ist, ihren Kunden Zahlungsdienstleistungen aus eigener Hand zu bieten. Im Bereich des Payments, also des Zahlungsverkehrs am realen oder virtuellen Point of Sale, übernimmt VR Payment diese Aufgabe. VR Payment unterstützt die Volksbanken Raiffeisenbanken dabei, ihre Geschäftskunden in ihren Paymentbedürfnissen optimal zu beraten, ihnen passgenaue Lösungen zu bieten und sie eng an sich zu binden.
Voraussetzung dafür ist eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen den VR-Banken und VR Payment. Im Jahr 2020 hat das Unter-nehmen dazu seinen Trainer- und Beraterstab weiter ausgebaut und eine Reihe von zusätzlichen Instrumenten im Markt eingeführt. Sie helfen dabei, die Zusammenarbeit mit den VR-Banken weiter zu verbessern und das gemeinsame zielorientierte Vorgehen zu unterstützen.
Foto: RB | BCC
Bericht der Geschäftsführung Bericht des Aufsichtsrats Perspektive Handel Genossenschaftliches Handeln Genossenschaftliche Stärke GremienPerspektive Ökosystem
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Auf der EuroShop im Februar 2020
Mit den Kunden wachsen: Geschäftspotenziale gemeinsam heben
Die aktuelle Marktentwicklung ist eindeutig: Nur noch 18 Prozent der Konsumenten bevorzugen Bargeldzahlungen am Point of Sale.1 Bargeldlose, insbesondere kontaktlose Bezahlverfahren erhiel-ten 2020 einen kräftigen Schub. Mehr als 30 Prozent der Händler haben in der Krise neue, digitale Wege etabliert, um ihre Kunden zu erreichen.2 Zudem planen 50 Prozent der Händler, die vor 2020 ausschließlich offline verkauft haben, den Aufbau einer eigenen Web-Präsenz oder eines Online-Vertriebes.3 Eines brauchen sie dabei immer: eine smarte Bestell- und Bezahllösung.
VR Payment hat sein Leistungsportfolio entsprechend angepasst, neue Kompakt modelle auf den Weg gebracht und Einsteiger-lösungen für den ECommerce entwickelt, die den Kunden der VR-Banken einen schnellen Start online ermöglichen. Auch die direkte Unterstützung der Banken bei der Firmenkundenberatung wur de unter Corona-Bedingungen intensiviert. Allein in der ersten Lockdown-Phase hat VR Payment mehr als 1200 Bankentermine virtuell realisiert. Im Rahmen der StayOpen Kampagne wurden mehr als 100 Trainings durchgeführt und damit über 400 Bank-berater:innen der genossenschaftlichen FinanzGruppe erreicht.
Die enorme Resonanz, auf die das Thema Payment in der genossenschaftlichen FinanzGruppe trifft, zeigte sich auf der VR Payment Roadshow 2020 – Corona- bedingt erstmals im rein digitalen Format. Über 900 Kolleg:innen aus den VR- Banken informierten sich im Oktober zu Produktneuheiten und Trends aus der Welt des Payments, so viele wie noch nie. Ein Ausdruck dessen, dass 2020 uns alle besser, schneller und digitaler hat werden lassen.
261 Bankentrainings des VR PaymentBankenvertriebs mit den VR-Banken und deren Kunden; + 25 % im Vergleich zum Vorjahr
1122 Firmenkundentermine des VR Payment Händlervertriebs gemeinsam mit den und für die VR-Banken; + 20 % im Vergleich zum Vorjahr
933 Teilnehmer:innen bei der digitalen VR Payment Roadshow – dem zentralen jährlichen Infoevent für VR-Banken und die Kolleg:innen aus dem Verbund; + 120 % im Vergleich zum Vorjahr
1 EHI Retail Institute und POSpulse: „Kassenpräferenzen in der Corona-Krise“, 2020
2 EHI Retail Institute: „Connected Retail 2020: Handelsbefragung“, 2020
3 POSpulse und EHI Retail Institute: „Touch points – digitale Wege zum Kunden“, 2020
„ Wer den Zahlungsverkehr in der Zukunft hat, hat auch den Kunden.“
Otmar Knaus Vorstand der VR-Bank Passau eG
Foto: RB | BCC
Foto: RB | BCC
Foto: Boris Saposchnikow | ifeelfine. film & design
Bericht der Geschäftsführung Bericht des Aufsichtsrats Perspektive Handel Genossenschaftliches Handeln Genossenschaftliche Stärke GremienPerspektive Ökosystem
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Erfolge teilen: Verbundnutzen steigern
Erfolge zu teilen, liegt in der genossenschaftlichen DNA. So hat VR Payment auch für den Vertrieb von Zahlungsdienstleistungen im Verbund ein Wertschöpfungsmodell entwickelt, das die Banken auf allen Stufen integriert.
Den Vertrieb der Produkte von VR Payment erhalten die Banken vergütet. Sie erzielen direkte Erlöse aus der Terminalmiete und der Grundgebühr für einen Onlineshop, erhalten ihre Anteile an der Interchange-Gebühr und an den Trans aktions erträgen. Hinzu kommen je nach Kontomodell weitere Erlöse durch die Steigerung der Transaktionsaktivitäten. Die meisten Erlöse im Payment entwickeln sich dynamisch. Ist ein Terminal erst einmal installiert, profitiert die Bank von dem wachsenden Anteil der Kartenzahlungen ganz automatisch.
„ Payment ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor und das Rückgrat unseres Provisionsertrags.“
Jörg Niethammer Vorstand der Vereinigte Volksbanken eG
Einfach Themenalert setzen und über den personalisierten News-bereich des VR-BankenPortals alle Informationen erhalten.
Tipp zum BankenPortal
Auf paymentpower.de erscheinen regelmäßig Podcasts, Videos und Artikel zu allen Themen rund umsbargeldlose Bezahlen.
Immer informiert mit #PaymentPower
Gute Zusammenarbeit: Stetig verbessern
In der Zusammenarbeit mit den Banken und Partnern aus dem Verbund ist der Anspruch von VR Payment ebenso hoch wie auf der Produktseite: „Seamless Payment“ heißt auch hier das Zielbild. Deshalb hat VR Payment auch 2020 in die Verbesserung und den Ausbau der Kommunikation mit den Banken investiert. So stellt VR Payment seit August seinen Partnerbanken alle Informationen und Dokumente für ihr Paymentgeschäft zentral über das VRBankenPortal zur Verfügung. Serviceanträge, Preislisten, Produktinformationen und weitere Unterlagen stehen dort zum Download bereit. Von Grund auf neu gestaltet wurde die Rubrik „Marketing“ mit umfangreichen Materialien für die Kunden-ansprache, wie zum Beispiel Flyern, Bildern, Videos und Podcasts.
Marketing- und Kommunikationsverantwortliche bei den VR-Banken können seit Sommer 2020 über webBank+ und die Social MediaBox der VR-NetWorld auf maßgeschneiderte Kommunikationsbausteine zu Produkten, Lösungen und Themen von VR Payment zugreifen. So lassen sich Paymentinformationen leicht auf den bankeigenen Webseiten oder den sozialen Medien integrieren. Auch die direkte Kommunikation wurde intensiviert. 750 von 840 VR-Banken greifen heute regelmäßig auf die Unter-stützung der Paymentexperten zurück – für Schulungen und Weiterbildungen, zur gemeinsamen Entwicklung von Kampagnen und Kundenprojekten sowie zur direkten Unterstützung bei der Kundenberatung vor Ort.
Kreditkarten 2020
(im Vergleich zum Vorjahr)
Absatz von Online
lösungen 2020
(im Vergleich zum Vorjahr)
Terminals 2020(im Vergleich zum Vorjahr)
2019 2020
+18 %
2019 2020
+ 6 %
2019 2020
+ 33 %
Bericht der Geschäftsführung Bericht des Aufsichtsrats Perspektive Handel Genossenschaftliches Handeln Genossenschaftliche Stärke GremienPerspektive Ökosystem
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#PaymentPower Award 2020: Genossenschaftliche Paymentleistung im Fokus
Starke Leistung sichtbar machen – das war der Gedanke hinter dem Vertriebs wettbewerb, den VR Payment Ende 2019 unter den Genossenschaftsbanken ins Leben gerufen hat. Im November 2020 wurden erstmals die Bankenteams mit dem #PaymentPower Award ausgezeichnet, die mit verstärkter Kundenakquisition die Chancen des dynamischen Marktes genutzt haben.
Die Gewinner:
für die beste Durchdringungsquote beim Bundle-Verkauf von Terminals mitsamt Akzeptanzverträgen
In der Kategorie Acquiring• Hannoversche Volksbank eG• VRBank Passau eG• Volksbank Oyten eG
für die meisten Verkäufe von Onlinelösungen
In der Kategorie ECommerce• Bank für Kirche und Diakonie eG• Volksbank Oldenburg eG• Spar und Kreditbank des Bundes
Freier evangelischer Gemeinden eG
für die Rückgewinnung der meisten Kunden bei Fremdacquirern für das genossenschaftliche Payment
In der Kategorie Homerun• Vereinigte Volksbanken eG • VRBank Passau eG• Volksbank Weschnitztal eG
Perspektive Handel Genossenschaftliches Handeln Genossenschaftliche Stärke GremienBericht der Geschäftsführung Bericht des Aufsichtsrats Perspektive Ökosystem
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„ Innerhalb von nur sechs Wochen unter den bestehenden Corona- Einschränkungen eine maßgeschnei-derte Lösung mit 239 Bezahlterminals umzusetzen, ist eine Spitzenleistung. Mit der hoch qualifizierten Unterstützung von VR Payment konnten wir Hannover 96 für uns gewinnen und mit einem reibungslos funktionierenden System überzeugen. Die Stadion besucher zahlen glücklich kontaktlos und Hannover 96 plant bereits den Ausbau des Payment-systems – mit VR Payment und der Hannoverschen Volksbank.“
Jürgen Wache Sprecher des Vorstandes der Hannoverschen Volksbank eG
Starke Leistung: Wie die Hannoversche Volksbank im Stadion punktet
Der 3. Oktober 2020 war für den Fußballzweitligisten Hannover 96 eine Premiere in doppelter Hinsicht: Zum einen durften beim Nie-dersachsen-Derby gegen Eintracht Braunschweig endlich einmal wieder 7300 Zuschauer live vor Ort mitfiebern, zum anderen konn-ten sie auch erstmalig bargeldlos und kontaktlos in der HDI Arena bezahlen.
Für die Fanrückkehr hatte Hannover 96 gemeinsam mit der Hannoverschen Volksbank und VR Payment ein neues Payment-konzept erarbeitet – in Rekordzeit. In nur sechs Wochen wurden 239 neue Bezahlterminals im Stadion installiert, 61 davon mobil. So konnte an allen Verkaufspunkten mit der girocard, allen gängigen Debit- und Kreditkarten sowie mit Smartphone oder Smartwatch via Apple Pay und Google Pay bezahlt werden.
Mit dem neuen, offenen Paymentkonzept verabschiedete sich Hannover 96 von der HDI-Arena-Karte, einer aufladbaren Guthabenkarte, mit der Fans seit 2005 im Stadion bezahlen konnten. Ein weiterer Ausbau des Paymentservice ist in Planung: Schon bald sollen den Gästen beim Stadioncatering Vorbestellungen und Bezahlungen via App und „InSeatOrdering“ ermöglicht werden – ein Vorzeigeprojekt, das für die Zweite Bundesliga richtungsweisend ist.
Hannover 96 Clubchef Martin Kind (links) und Vorstandssprecher der Hannoverschen Volksbank eG Jürgen Wache
„ Hannover 96 war schon im Jahr 2005 beim bargeldlosen Bezahlen einer der Vorreiter im Profifußball. Dank unseres langjährigen Partners Hannoversche Volksbank und VR Payment geht das bargeldlose Bezahlen an den Cateringständen und Kiosken in der HDI Arena jetzt noch schneller und unkomplizierter – und das ohne das Aufladen einer Extrakarte.“
Martin KindGeschäftsführer Hannover 96
Foto: Hannover 96 Pressestelle
Bericht der Geschäftsführung Bericht des Aufsichtsrats Perspektive Handel Genossenschaftliches Handeln Genossenschaftliche Stärke GremienPerspektive Ökosystem
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Perspektive Next Level Point of SaleDen Handel in seiner Transformation begleiten
Der Checkout der Zukunft hat keine Kasse: Digitalisierungs potenziale im stationären Handel
Im Rahmen einer repräsentativen Studie haben VR Payment und das EHI Retail Institute Konsumen-ten und Händler zum Check-out der Zukunft im stationären Geschäft befragt. Die Ergebnisse zeigen: Der Kassen bereich wird seitens der Konsumenten als Sollbruchstelle des Einkaufserlebnisses empfunden und steht einer nahtlosen Customer Journey im Wege. Und das Bewusstsein für Digitalisierungspotenziale am Point of Sale ist hoch: Sowohl Händler als auch Konsumenten erwarten, dass sich der stationäre Handel in Zukunft von der traditionellen Kasse verabschiedet.
Weite Teile der Handels und Dienstleistungsunternehmen durchleben derzeit eine Phase der Neuorientierung und Transformation. Die ConvenienceErfahrungen, die immer breitere Kundenschichten im ECommerce machen, setzen den stationären Anbieter unter Innovations und Anpassungsdruck. Er muss eigene Antworten entwickeln, die zu seiner Geschäfts struktur passen und die es ihm erlauben, die komparativen Vorteile, die das stationäre Geschäft in vielen Bereichen hat, auszuspielen. Die Erweiterung seiner Aktivitäten in den Onlinebereich und die Umsetzung seiner Stärken auch in die virtuelle Welt sind Teil dieser Strategie. Online und stationärer POS stehen heute gleichberechtigt nebeneinander.
In der Bewältigung der Transformation suchen die Unternehmen die Unterstützung ihrer Bank-berater:innen. Das gilt insbesondere in der Frage des Payments. In dem Maße, in dem modernes Payment zum Normalfall wird, wird es erfolgskritisch
für den gesamten Kaufprozess. Die richtigen Zahlverfahren, die bequeme Abwicklung, die anbietbaren kundenorientierten Zusatzleis tungen, die komfortable Verbindung von stationärer und Online-Welt – alle diese Faktoren tragen zum Einkaufs erlebnis des Kunden bei und entscheiden mit über Umsatz und Kundenbindung.
VR Payment hilft den Berater:innen in den Volksbanken Raiffeisenbanken, die für ihre Kunden richtigen Lösungen zu finden und zu implementieren – in der stationären wie in der Online-Welt. Dafür bietet VR Payment ein Portfolio moderner Paymentlösungen, aber auch solche, die helfen, Offline- und Online-Vertriebskanäle zu integrieren und Back office-Verarbeitungen in den Bezahlprozess zu integrieren. Und VR Payment treibt selbst die Innovation des Payments am Point of Sale voran: durch Entwicklungen, die den Check-out-Prozess auf das Komfortniveau des E-Commerce heben und den Bezahlprozess zu einem integralen Bestandteil des Einkaufsprozesses machen.
50 %10 %
10 %10 %
21 %Können Sie sich Ihr Ge-schäft ohne
klassische Kasse vorstellen?
(N=49)
Unentschlossen Eher nein Nein, auf keinen Fall
Ja, auf jeden Fall Eher ja
Bericht der Geschäftsführung Bericht des Aufsichtsrats Perspektive Ökosystem Genossenschaftliches Handeln Genossenschaftliche Stärke GremienPerspektive Handel
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Innovationsprojekt payfree: Bezahlen im Vorbeigehen
Händler, die ihren Kunden attraktive Einkaufserleb-nisse ermöglichen wollen, versuchen, das Bezahlen möglichst leicht und geräuschlos in den Einkaufspro-zess zu integrieren.
Mit der Entwicklung alternativer Check-out-Konzepte fügt VR Payment dem Zukunfts bild des Laden-geschäfts ein zentrales Puzzlestück hinzu. Zusammen mit dem Tech no logiepartner BMS Consulting hat VR Payment eine Lösung für den stationären Handel entwickelt, die den kassenlosen Checkout in die Realität umsetzt: payfree. Statt des Anstehens an Kassen und des Scannens der Artikel läuft der gesamte Bezahlprozess im Hintergrund ab – friktions-los, wie die Kunden es aus dem E-Commerce gewohnt sind. Und anders als vergleichbare US-Anbieter kommt VR Payment mit payfree ohne Kameraüberwachung und kostspielige Sensorik aus. Die Entlastung des Kassenpersonals setzt händler-seitig Ressourcen für Kunden beratung und Kunden-führung – die im Kern verkaufsfördernden und differenzier enden Aktivitäten – frei. Damit adressiert VR Payment einen der wesentlichen Störpunkte von Einzelhändlern und Konsumenten beim stationären Einkaufen.
Und so funktioniert’s
Der Kunde aktiviert payfree vor oder während des Einkaufs in der App via Bluetooth. Ein von ihm bestimmtes Budget ist damit vorab autorisiert. Anschließend geht er mit den ausgewählten Artikeln einfach durch den Check-out-Bereich in Richtung Ausgang. Die mit RFID-Tags (RFID = Radio Frequency Identification) markierten Artikel werden über Antennen, die im Check-out-Bereich integriert sind, direkt in der persönlichen Einkaufstüte gescannt – ohne dass der Kunde die einzelnen Artikel noch mal in die Hand nehmen muss. Die Zahlung wird abschließend durch einen bewussten Schritt über eine Pay-Markierung freigegeben. Den Kassenbeleg bekommt der Kunde dann direkt per Push-Nachricht auf sein Handy und in seine payfree App.
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Wie Onlineshopping.Nur mit Anfassen.
Bericht der Geschäftsführung Bericht des Aufsichtsrats Perspektive Ökosystem Genossenschaftliches Handeln Genossenschaftliche Stärke GremienPerspektive Handel
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Lokal wird digital: Neue regionale Marktplätze
Der Strukturwandel im Handel verändert die Innenstädte, und Steigerungsraten im Onlinehandel gehen mit abnehmender Kundenfrequenz in den innerstädtischen Einkaufsbereichen einher. Neben der Politik testet aktuell vielerorts der lokale Einzelhandel neue Konzepte. Der Aufbau von regionalen Plattformen und Netzwerken ist eines davon. Der örtliche Handel greift dabei auf die Expertise von Anbietern regionaler Marktplatzplattformen zurück. VR Payment unterstützt Anbieter solcher regionaler Marktplätze wie beispielsweise Lozuka mit der Integration moderner Paymentverfahren.
Mit Lozuka können kleine und mittelgroße Einzelhändler ihre Produkte online verkaufen und liefern lassen. Kunden bestellen zum Beispiel bei ihrem Lieblingsbäcker online und lassen sich die Brötchen bringen. Dafür wurde sogar ein eigenes Bonus-programm mit einem Gutschein-, Coupon-, Bonus-, Loyalitäts- und Mitarbeitermotivations system eingerichtet.
„ Als Spezialist für bargeld loses Bezahlen unterstützt uns VR Payment beim Auf-bau regionaler Ökosysteme. Die für die Marktplätze erforderlichen Payment-lösungen stellt uns das Unternehmen über die Volksbanken Raiffeisenbanken vor Ort zur Verfügung.“
Patrick Schulte Geschäftsführer Lozuka
Lozuka-Geschäftsführer Patrick Schulte (links) und Jens Brinkmann, Mitglied des Vorstands der Volksbank in Südwestfalen eG mit dem Beispiel des lokalen Marktplatzes in Siegen
Foto: Lozuka GmbH
Foto: Lozuka GmbH
Foto: Lozuka GmbH
Bericht der Geschäftsführung Bericht des Aufsichtsrats Perspektive Ökosystem Genossenschaftliches Handeln Genossenschaftliche Stärke GremienPerspektive Handel
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Noch immer beschränken sich viele Einzelhändler und Gewerbetreibende in Deutschland auf ihr stationäres Geschäft – während die Kundengruppen zunehmen, die ihre Präferenz mehr und mehr auf den Onlinebereich verlagern. Vorangetrieben durch Smartphones und Tablets schreitet die Digitalisie-rung auf Konsumentenseite schneller voran, als sie im mittelständischen Bereich auf Anbieterseite nachvollzogen wird. Dabei eröffnen sich den Handels- und Dienstleistungsunternehmen mit der Digitali-sierung gute Möglichkeiten, ihr Geschäft zu halten und weiter auszubauen. VR Payment hat 2020 seine Entwicklungsanstreng ungen darauf fokussiert und sowohl für den Einstieg in den Onlinehandel als auch für ergänzende Leistungen attraktive Lösungen geschaffen.
Damit auch Händler ohne Onlineerfahrung ihren eigenen digitalen Auftritt schnell und sicher selbst kreieren können, hat VR Payment VR pay eShop Kompakt entwickelt. Hier sind alle gängigen Zahlungsmethoden direkt integriert. Das Hosting der Seite ist inbegriffen und telefonischer Support durch erfahrene Web-Experten steht Nutzern jederzeit zur Verfügung. Für Unternehmen, die nur schnell eine einfache Online-Verkaufslösung brauchen, ist VR pay QuickCommerce die richtige Antwort. Die Lösung bietet ein Multifunk-tionspaket mit Online-Verkaufsseite (Quick Shop), digitaler Zahlungsaufforderung (QuickLink), frei integrierbarem Bezahlformular (QuickCheckout), Online-Spendenmodul (QuickDonation) und einem digitalen Rechnungstool (QuickInvoice). Mit beiden Lösungen fällt es stationären Geschäften leicht, auf den Online-Zug aufzuspringen.
Die digitale Technik erlaubt auch die nahtlose Anbindung von wertstiftenden Zusatzleistungen an den Bezahlprozess. Diese Möglichkeit hat VR Payment genutzt, um 2020 den Ratenkauf am POS in den Markt zu bringen. Die gemeinsam mit der genossenschaftlichen Teambank realisierte Lösung ist für den Händler einfach zu integrieren. Sie erleichtert damit ihren Kunden vor allem bei höherpreisigen Produkten die Kaufentscheidung, sodass der Händler von höheren Bons profitiert. Das Gegenstück im B2B- Geschäft ist der Rechnungs-kauf. Auch hier geht es darum, dem Kunden den Einkauf zu erleichtern und gleichzeitig damit verbun-dene Risiken zu kontrollieren. Für den Onlinehandel hat VR Payment gemeinsam mit der TEBA Kreditbank eine B2BRechnungskauf Lösung geschaffen. Forderungsmanagement und Ausfall -risiko werden bei dieser Zahlungsart komplett übernommen und der Verkäufer kann sich offene Rechnungs beiträge sofort auszahlen lassen.
Eine smarte Lösung für die gezielte Ansprache chinesischer Touristen hat VR Payment gemeinsam mit WeRetail entwickelt. Mit China Solution erhalten die Händler eine eigene Präsenz auf den beliebtesten chinesischen Bezahlplattformen Alipay und WeChat Pay, Übersetzungshilfen sowie Logistik-unterstützung beim Warenversand nach China.
Auch 2021 wird VR Payment gezielt attraktive Lösungen für spezifische Anwendungsfelder ent wickeln, die es den Handels- und Dienstleistungs-unternehmen ermöglichen, ihr Geschäft auf die veränderten Einkaufsgewohnheiten und Geschäfts-bedingungen einzustellen.
Das Geschäft ausbauen: Multichannel und Mehrwertleistungen im Payment
Weinberaterin Janine Reichert ist dank China Solution auf dem
chinesischen Markt präsent (links). Im Geschäft bietet sie ihren Kunden
alle gängigen Kartenzahlungen inklusive Mobile Payment an (rechts).
Foto: Marc Metzler | ifeelfine. film & design
Foto: Marc Metzler | ifeelfine. film & design
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Regional digital: Zum Lieblingswein mit VR Payment
Janine Reichert hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht: Die zweimalige Wein königin und studierte Önologin betreibt eine erfolgreiche Weinberatung in Sankt Aldegund an der Mosel. Ihren Kunden möchte sie regionale Weine und damit ein Stück ihrer Heimat näherbringen. Dafür greift sie auf jede Menge #PaymentPower zurück.
Um ihren Kunden das Bestellen und Bezahlen so einfach wie möglich zu machen, bietet Janine Reichert in ihrer Vinothek Zahlungen mit allen gängigen Kartenbrands an. Auf externen Weinverkostungen und Events setzt sie auf die VRpay:Me Smartphone-App in Verbindung mit einem kleinen Terminal. Davon profitiert ihr Geschäft: Seit der Einführung von bargeldlosen Bezahlmöglichkeiten verzeichnet sie mehr Spontankäufe, mehr Verkaufsabschlüsse und höhere Umsätze. Reichert: „Meine Kunden schauen nicht mehr in ihre Geldbörse, wie viel Bargeld sie noch haben, sondern nehmen die Weine mit, die ihnen schmecken.“
Damit nicht nur Nachbarn und Touristen vor Ort in den Genuss der Moselweine kommen, verkauft Janine Reichert ihre Produkte auch im Internet. Ihr Angebot hat sie mit VR pay eShop Kompakt platziert und wickelt auch alle Verkäufe darüber ab. „Ich habe noch viele weitere Ideen für meine Vinothek. Aktuell plane ich zum Beispiel einen Weinautomaten. Dann können meine Kunden rund um die Uhr Wein kaufen – selbst wenn ich nicht im Laden bin.“
„ Meine Kunden sollen ihren Lieblingswein ganz einfach finden. Daher möchte ich ihnen auch das Bezahlen ganz einfach machen.“
Janine Reichert Selbstständige Weinberaterin
An die Mosel
Bild: Fabian Hülsen | ifeelfine. film & design
Bild: Fabian Hülsen | ifeelfine. film & design
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StayOpen – trotz Ladenschließung: Im Geschäft bleiben
Wenn Geschäfte komplett schließen müssen oder nur unter starken Auflagen operieren können, sind Händler gezwungen, alternative Vertriebswege zu suchen. Die Verlagerung in den E-Commerce ist eine Chance – aber für viele auch eine Hürde.
Damit der Schritt ins Digitale gelingt, hat VR Payment zusammen mit dem Software- Anbieter ePages Ladenbesitzer mit kostenfreien Onlineshops unter-stützt. Die Aktion StayOpen war eine pragmatische Soforthilfe von VR Payment für den stationären Einzel-handel. Ladeninhaber konnten mit dem vorkonfigu-rierten Onlineshop VR pay eShop Kompakt inklusive Payment und umfassenden Supports durch erfahrene Web-Spezialisten ihr Geschäft online weiterführen und ihren Kunden sichere Bestellungen ermöglichen.
Der eigene Onlineverkauf: Soforthilfe und langfristige Chance
Der Aufbau des eigenen Onlineshops war die schnelle Antwort auf die bundesweiten Öffnungs-verbote und die auch danach anhaltende spür - bare Zurückhaltung der Verbraucher. Er war und ist aber auch eine langfristig sinnvolle Möglichkeit
für Händler, die ihre Einnahmen bislang ausschließ-lich im stationären Geschäft generieren, online neue Kunden zu gewinnen und bestehende Kunden zu binden. Mit Wiedereröffnung der Geschäfte erhielten Einzelhändler außerdem zusammen mit eShop Kompakt ein NFC-fähiges Terminal, um der vermehrten Nachfrage nach kontaktlosem Bezahlen nachkommen zu können.
Das vergangene Jahr stand im Zeichen von Corona. Das Leben und Arbeiten veränderte sich schnell und deutlich. Für Gastronomen, Einzelhändler, Hoteliers, Handwerks betriebe und viele weitere kleine und mittelständische Betriebe hatte dies zum Teil massive wirtschaftliche Einbußen und große Planungsunsicherheiten zur Folge. Als Partner des Handels sieht sich VR Payment in der Verantwortung, die Unternehmen gerade auch in solchen Situationen zu unterstützen und konkrete Lösungsbeiträge zu leisten.
Genossenschaftliches HandelnGeschäftspartner unterstützen
+
In Zusammenarbeit mit
Bericht der Geschäftsführung Bericht des Aufsichtsrats Perspektive Ökosystem Perspektive Handel Genossenschaftliche Stärke GremienGenossenschaftliches Handeln
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Verantwortung in der Krise: Genossenschaftliche Werte und schnelles Handeln Ein Gespräch mit den Geschäftsführern von VR Payment, Carlos Gómez und Manfred Lund
Herr Gómez, Herr Lund, was wird Ihnen aus diesem CoronaJahr besonders in Erinnerung bleiben?
Manfred Lund::Ganz sicher war 2020 ein Jahr, in dem wir viel gelernt haben – so ungewöhnlich, so unerwartet und so schwierig es auch war. Über uns selbst, über Zusammenhalt, Zusammenarbeit und Solidarität und wie wir als genossenschaftliche FinanzGruppe unsere Stärken einbringen können. Wir haben ein dichtes Bankennetzwerk in Deutsch-land, sind überall vor Ort und können im Verbund mit den Spezialinstituten Lösungen aus einer Hand anbieten. Das ist gerade in solchen Krisensituationen von großem Wert.
Wie haben Sie bei VR Payment reagiert, um handlungsfähig zu bleiben und Leistungen gegenüber dem Kunden weiterhin erfüllen zu können?
Carlos Gómez: Es gab zu keiner Zeit Einschränkun-gen im Leistungsumfang von VR Payment. Unsere Servicelevels blieben stabil und hoch. Auch wir haben natürlich die Art und Weise der täglichen Zusammenarbeit umgestellt. Ein Teil unserer Mitarbeiter:innen arbeitete weiterhin vom Büro aus, andere aus dem Homeoffice, hatten von dort aber
ebenso Zugriff auf die gesamten Unternehmensres-sourcen. Alle zwei Wochen haben wir gewechselt, um die Einbindung unserer Belegschaft zu garantie-ren und für größtmögliche Sicherheit zu sorgen.
Worin sahen und sehen Sie als VR Payment und Zahlungsspezialist Ihre Verantwortung? Manfred Lund::In der Krise rücken wir noch näher zusammen, wenn auch nicht im physischen Sinne. In allererster Linie gilt unsere Verantwortung unse-ren Mitarbeiter:innen. Ihr Schutz und ihre Gesund-heit stehen an erster Stelle. Und wie in normalen Zeiten auch wollen wir natürlich die Berater:innen in den Volksbanken Raiffeisenbanken bestmöglich unterstützen und ihnen das zur Verfügung stellen, was sie selbst zur Unterstützung ihrer Kunden benötigen.
Carlos Gómez: In Krisenzeiten wächst die Unsicher-heit. Als Paymentunternehmen ist es unsere Aufgabe, in allen Themen rund um das Bezahlen am Point of Sale für Sicherheit zu sorgen. Das bedeutet, Sorgen und Fragen unserer Kunden proaktiv an zusprechen und zu beantworten. Und ganz konkret Lösungen anzubieten, wie wir es im Rahmen der StayOpen Aktion gemacht haben. Wir stehen gerade in schwierigen Zeiten an der Seite unserer Kunden. Wir kümmern uns.
Bericht der Geschäftsführung Bericht des Aufsichtsrats Perspektive Ökosystem Perspektive Handel Genossenschaftliche Stärke GremienGenossenschaftliches Handeln
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„ Das kontaktlose Bezahlen erleichtert den Bezahl-vorgang für Kassierer und Kunden enorm. Für uns ist das ein Tastenklick und für den Kunden nur ein paar Sekunden. Ich wäre froh, wenn alle Kunden mit Karte zahlen würden.“
Philipp Dördelmann Geschäftsführer Bäckerei Dördelmann, Hamm
Herr Schneider, wieso war Ihnen das Thema StayOpen in der Mainzer Volksbank so wichtig?
Vielen unserer Kunden wurde während des Lockdowns die Geschäftsgrundlage entzogen. Die Verunsicherung war groß, genauso wie der wirtschaftliche Druck. Hier ein positives Zeichen zu setzen und schnelle, unkomplizier-te Unterstützung anzubieten, war für uns als Genossenschafts-institut wichtig. Für uns war klar: Wir sind für die Händler da, wir lassen sie nicht im Regen stehen.
Wie sah Ihre Hilfe konkret aus?
Die richtete sich vor allem an Einzel-händler, die ihre Waren bislang ausschließlich im Ladengeschäft verkauft haben. Wir haben mit Sondermailings und Beilegern auf das StayOpen Angebot von VR Payment aufmerksam gemacht. Außerdem haben unsere Firmen-kundenberater auch im Kundenge-spräch persönlich informiert.
Digitale Verkaufskanäle einzurichten, scheint für viele Händler, die noch nicht online unterwegs sind, weit weg und kompliziert. Dabei ist es gar nicht schwer und sie werden damit nicht alleingelassen. Das wollten wir vermitteln.
Wie war die Resonanz? Haben Sie den Eindruck, dass sich das Interesse am digitalen Bezahlen händlerseitig verändert?
Die Corona-Krise hat enorme Bewegung in das Paymentsegment gebracht. Wir bekommen inzwischen viel mehr Anfragen zu zukunfts-fähigen Bezahlmöglichkeiten, auch der Bedarf an Kontaktlos-Terminals ist gestiegen. Und mit StayOpen haben wir mit Sicherheit auch das Thema E-Commerce stärker ins Bewusstsein unserer stationär agierenden Kunden gebracht. Für sie liegen darin große Geschäftspoten-ziale. Ich bin mir sicher, dass diese Erkenntnis weit über die Corona-Krise hinausreichen wird.
Genossenschaftliches Handeln in der Praxis Drei Fragen an Jörg Schneider, Abteilungsleiter Elektronische Bankdienstleistungen der Mainzer Volksbank eG
Kontaktlos bezahlen: Macht Einkaufen komfortabler
Seit Ende Juni 2020 können im gesamten Terminalportfolio von VR Payment Einkäufe bis zu 50 Euro kontaktlos und ohne PIN- Bestätigung bezahlt werden. VR Payment war damit einer der ersten Netzbetreiber, die die neuen Vorgaben der deutschen Kreditwirtschaft flächendeckend umgesetzt haben. Zuvor konnten Einkäufe nur bis 25 Euro ohne PIN-Eingabe getätigt werden.
Mit der Limiterhöhung können Händler und Konsumenten deutlich mehr Bezahlvorgänge kontaktlos und damit schneller und komfortabler abschließen. Der Anteil der kontaktlosen girocard Transaktionen stieg von rund 27 Prozent 2019 auf über 60 Prozent zum Jahresende 20201.
1 EURO Kartensysteme: „girocard Jahreszahlen 2020“, 2021
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Innovationskultur fördern: Zusammenarbeit im Wandel
Wie entstehen eigentlich Innovationen? Neue Ansätze, die über das Tagesgeschäft hinaus gehen, können nur in einem Umfeld wachsen, das genau das fördert – technologisch, organisatorisch und kulturell. Es gilt, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass sie entstehen können und dass sie als Impulse durch die Organisation laufen – damit aus einer ersten Idee am Ende ein Produkt- oder Serviceangebot wird.
Zusammenarbeit und Kultur entscheidend
VR Payment legt großen Wert darauf, seinen Mitarbeiter:innen ein sicheres und leistungs-förderndes Arbeitsumfeld zu schaffen. Das Unternehmen und seine Belegschaft zeichnet der Wille zur gemeinsamen Weiterentwicklung aus und der Mut, Neues auszuprobieren und aus Fehlern zu lernen. Unterstützt wird diese Haltung und der gemeinsame Austausch mit einer webbasierten Innovationsplattform, auf die alle Mitarbeiter:innen Zugriff haben. Das Tool erleichtert das Monitoring relevanter Trends und die Ableitung potenzieller geschäfts-relevanter Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft.
Damit die gewonnenen Erkenntnisse nicht nur Erkenntnisse bleiben, braucht es eine Kommuni-kation und Zusammenarbeit, die Bereichs- und Standortgrenzen überwindet. Dafür sorgt eine Kollaborationskultur, die auf Lösungen fokussiert. Mit der Neupositionierung in der genossenschaftlichen FinanzGruppe und dem daraus erwachsenden Rollenverständnis hat das Unternehmen auch einen Kulturwandel begonnen. Dass dieser nicht nur strategisch entschieden, sondern vor allem in der täglichen Praxis gelebt wird, dafür sorgen unternehmensweit 27 Kulturmultiplikatoren. Sie tauschen Erfahrungen aus, erarbeiten gemeinsam Konzepte und Maßnahmen, die agile Arbeitsprinzipien verankern, und fördern aktiv die interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Genossenschaftliche StärkeKompetenzen ausbauen
Es ist das Ziel von VR Payment, den Banken und ihren Kunden nicht nur leistungsstarke Produkte, sondern auch erstklassigen Service zu bieten. Erst wenn beides zusammenwirkt, kann der Anspruch, die Geschäfte der Kunden zu unter stützen und voranzubringen, auch umgesetzt werden. Diesem Anspruch liegt ein Rollenverständnis zugrunde, das über das eines Paymentdienstleisters im engeren Sinne hinausgeht. VR Payment will unternehmerischer Partner seiner Kunden sein. Dazu gehört auch, dass zukünftige Bedarfe antizipiert werden und die eigene Leistungsfähigkeit perma nent weiterentwickelt wird.
„Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet.“ Alan Kay
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Lernende Organisation: Transformation gestalten
Eine Organisation ist leistungsfähiger, wenn es ihr gelingt, alle Mitarbeiter:innen so einzusetzen, dass sie ihre Stärken bestmöglich einbringen können. Und ihnen dafür die Werkzeuge an die Hand gibt, die sie brauchen. Die Qualifizierungs- und Weiterbil-dungsprogramme richtet VR Payment daher immer sehr konkret an den aktuellen und zukünfti-gen Anforderungen und Funktionen der jeweiligen Abteilungen aus.
Das übergeordnete Zielbild, das hinter allen Maß-nahmen liegt, ist das der „lernenden Organisation“. VR Payment befindet sich in einem kontinuierlichen Transformationsprozess, in dessen Fokus der Kundennutzen steht. Das Unternehmen muss in der Lage sein, sich immer wieder flexibel an sich ändernden Einflüssen auszurichten und selbst-organisiert und selbst gesteuert zu adaptieren. Entscheidend ist daher, die dynamischen Fähigkeiten der Organisation weiter zu stärken.
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Der Kunde im Zentrum: Zukünftige Bedarfe im Blick
Paymentunternehmen sind Technologieunter-nehmen. Ihr Markt zeichnet sich durch hohen Innovationsdruck aus. Das stellt gleichermaßen hohe Anforderungen an die eingesetzte Technologie und die Organisation. Kernforderungen auf beiden Seiten sind Offenheit und Flexibilität. Auf der technologischen Seite setzt VR Payment daher auf eine Integrationsplattform, die im Rahmen eines unternehmensweiten IT-Infrastrukturprogramms aufgebaut werden soll. Sie erlaubt die schnelle Umsetzung kundenzentrierter Prozesse, unterstützt die flexible Integration neuer Produkte und Services und bietet die erforderlichen Schnittstellen für die effiziente Einbindung und das Management von Prozessen Dritter. Damit bieten sich alle Möglichkeiten für strategische Entscheidungen zum Produktangebot und zur optimalen Gestaltung der Wertschöpfung. Entscheidend ist der Kundennutzen
Im Zentrum des IT-Programms stehen der Kunde und die Fragen, wo für ihn Mehrwerte im Zahlungs-verkehr liegen, wie er sie nutzen kann und was er dafür braucht. Zur präziseren Beantwortung dieser Fragen zentralisiert VR Payment seine Kunden- und Transaktionsdaten und macht daraus entstehende Kenntnisse leichter zugänglich. So lernt VR Payment seine Kunden noch besser kennen und verstehen. In der Entwicklung neuer Produkte und Services können Kundenfeedbacks außerdem schneller und direkter integriert und Leistungsangebote somit zielgerichteter entlang der Customer Journey der Kunden produziert werden.
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Gesellschafter 90 % DZ BANK AG 5 % DG VERLAG eG 5 % EURO-Information S. A.
Aufsichtsrat
BeiratMehr ZusammenhaltMehr Power
Thomas Ullrich Vorsitzender des Aufsichtsrats, Mitglied des Vorstands, DZ BANK AG Deutsche Zentral- Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main
Olaf KilimannStellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats,Vorsitzender des Vorstands, Volksbank Marl-Recklinghausen eG, Marl
André KastenMitglied des Vorstands, Raiffeisen-Volksbank eG, Aurich
FranzJosef KöllnerMitglied des Vorstands, DG VERLAG Deutscher Genossenschafts-Verlag eG, Wiesbaden
Dr. Andreas MartinMitglied des Vorstands, Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V. (BVR), Berlin
Kurt ReinstädtlerMitglied des Vorstands, Bank 1 Saar eG, Saarbrücken
Gregor RothBereichsleiter Transaction Management,DZ BANK AG Deutsche Zentral- Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main
Marc WeissHead of CM CIC Global Payment Solutions, Caisse Fédérale du Crédit Mutuel, Straßburg
Ralf PakoschVorsitzender des Beirats, Mitglied des Vorstands, Frankfurter Volksbank eG, Frankfurt am Main
Thomas VoglStellvertretender Vorsitzender des Beirats, Vorsitzender des Vorstands, VR Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg eG, Starnberg
Donat AsbachMitglied des Vorstands, Allgäuer Volksbank eG, Kempten
Florian AverbeckMitglied des Vorstands, Volksbank Essen-Cappeln eG, Cappeln
HansHeinrich BernhardtMitglied des Vorstands, Volksbank Mittelhessen eG, Gießen
Ralph P. BlankenbergSprecher des Vorstands, Volksbank Ulm-Biberach eG, Ulm
Stephan BöhseMitglied des Vorstands, Volksbank Kierspe eG, Kierspe
Wolfgang GebhardMitglied des Vorstands, Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte eG, Ingolstadt
Daniel KellerMitglied des Vorstands, Berliner Volksbank eG, Berlin
HansPeter LechnerMitglied des Vorstands, VR-Bank Erlangen-Höchstadt- Herzogenaurach eG, Erlangen
Andreas LorenzVorsitzender des Vorstands, Volksbank Karlsruhe eG, Karlsruhe
Bernd MüntzMitglied des Vorstands, Hannoversche Volksbank eG, Hannover
Wilhelm PriggeMitglied des Vorstands, Volksbank Geest eG, Apensen
Frank Peter RotteneckerVorsitzender des Vorstands, Volksbank Lahr eG, Lahr
Markus SchaafMitglied des Vorstands, Volksbank Mittlerer Neckar eG,Esslingen
Carsten SchmeesMitglied des Vorstands, Volksbank Lingen eG, Lingen
RalfChristoph ArnoldtAbteilungsleiter Zahlungsver-kehr, Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V. (BVR), Berlin
Daniela BückerMitglied des Vorstands, Fiducia & GAD IT AG, Karlsruhe
Dr. Peter SöhneLeiter Geschäftsbereich Cards, DG VERLAG DeutscherGenossenschafts-Verlag eG, Wiesbaden
Karen WeberStellvertretende Direktorin, Abteilungsleiterin Lösungsmanagement, DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main
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Herausgeber: VR Payment GmbH Saonestraße 3a 60528 Frankfurt am Main
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