Methamphetamin in Deutschland Aktueller Stand: Konsum und ... · Chem-Sex, MSM (riskantes...

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Norbert Wodarz

Methamphetamin in Deutschland

Aktueller Stand: Konsum und Behandlungsbedarf

Kaum wissenschaftliche Daten aus Deutschland zu

� Verbreitung (außerhalb der Suchthilfe)

� Evaluation geeigneter Prävention

� Evaluation geeigneter Therapieangebote

(jeweils mit Fokus auf die besonderen Bedürfnisse von Meth-Usern)

� Ver-/Ausbreitung: was wissen wir bislang?

Prof. Dr. N. Wodarz

Grundsätzlich

Prof. Dr. N. Wodarz

Crystal Meth(amphetamine)

Verbreitung - weltweit

Prof. Dr. N. Wodarz

Crystal Meth(amphetamine)

Verbreitung - Brennpunkte

CrystalHauptdiagnose Nebendiagnose

2004 8 26

2014 105 255

Prof. Dr. N. Wodarz

Besondere Bedürfnisse

Ver-/Ausbreitung am Beispiel der USA

Prof. Dr. N. Wodarz

Besondere Bedürfnisse

Kaum wissenschaftliche Daten aus Deutschland zu

� Verbreitung (außerhalb der Suchthilfe)

� Evaluation geeigneter Prävention

� Evaluation geeigneter Therapieangebote

(jeweils mit Fokus auf die besonderen Bedürfnisse von Meth-Usern)

� Beispiel Verbreitung

� Beispiel Prävention (USA)

Prof. Dr. N. Wodarz

Grundsätzlich

Prävention?

Project Meth

Kaum wissenschaftliche Daten aus Deutschland zu

� Verbreitung (außerhalb der Suchthilfe)

� Evaluation geeigneter Prävention

� Evaluation geeigneter Therapieangebote

(jeweils mit Fokus auf die besonderen Bedürfnisse von Meth-Usern)

• Beispiel Verbreitung

• Beispiel Prävention (USA)

� Leitlinien (10/2004): nicht mehr gültig!

Handlungsempfehlungen in Arbeit

Prof. Dr. N. Wodarz

Grundsätzlich

� Konsummuster

• i.v./Rauchen o.a.

• Polyvalent

• Binge

� Riskantes Verhalten (Verkehr, Unfälle)

� Neurokognitive Einbussen?

� Häufige psychische Symptome

� Ernährung

Prof. Dr. N. Wodarz

Besondere Probleme

� Umgang mit Notfällen (Polizei, Medizin)

Prof. Dr. N. Wodarz

Besondere Probleme

Prof. Dr. N. Wodarz

Besondere Probleme

Meth-Notfälle

(Bodmer et al., , 2008)

� Psychose:

Risiko erhöht durch i.v. Meth

� Aggressive Durchbrüche, Gewalttätigkeit:

• abhängig von Dosis, Dauer der Einnahme (OR: 2,8 – 9,5)

• zusätzliche Erhöhung durch Psychose und/oder Alkoholkonsum

Prof. Dr. N. Wodarz

(McKetin et al., 2014)

Besondere Probleme

Meth-Notfälle

� Umgang mit Notfällen (Polizei, Medizin)

� Frauen / Schwangere / Mütter

Prof. Dr. N. Wodarz

Besondere Probleme

� Geschlechtsspezifische Beratung

� häufige Traumatisierungen -> Traumatherapie

� “safe housing”

� Prävention

Prof. Dr. N. Wodarz

Besondere Probleme

Frauen

(Maxwell, 2014)

� Umgang mit Notfällen (Polizei, Medizin)

� Frauen / Schwangere / Mütter

o Vorgeburtlich exponierte Kinder

Prof. Dr. N. Wodarz

Besondere Probleme

Pränatale Exposition mit Meth

� Häufig maternale psychische Begleiterkrankungen

� Schlechtes Trinkverhalten, selten gestillt

� Geringeres intrauterines Wachstum

� Häufig intensivpflichtig

� Fast immer Jugendamt notwendig

Prof. Dr. N. Wodarz

Besondere Probleme

Vorgeburtlich exponierte Kinder

(Shah et al., 2012)

� Umgang mit Notfällen (Polizei, Medizin)

� Frauen / Schwangere / Mütter

o Exponierte Kinder

� Angehörige, inkl. Kinder

� Chem-Sex, MSM (riskantes Sexualverhalten, HIV etc.)

� Nicht-Inanspruchnahme der klassischen Suchthilfe

Prof. Dr. N. Wodarz

Besondere Probleme

• “Opiat-Zentriertheit” des Hilfesystems für illegale Drogen

• fehlendes Vertrauen in die Fähigkeit des Hilfsangebotes, auf die spezif.

Bedürfnisse von Meth-Usern einzugehen

Prof. Dr. N. Wodarz

Ursachen für Nicht-Inanspruchnahme von Hilfen

(Kenny et al., 2011)

� Spezialisierte Angebote

� Case management

� Erreichbarkeit (z.B. Termine binnen 24h)

� Spezielle Sprechstunden für Meth-User (Zeit, Raum)

� Ergänzend: Angebote per Telefon (Hotline), Online

Prof. Dr. N. Wodarz

Verbesserung der Inanspruchnahme

(Kenny et al., 2011)

10-Jahres-Verläufe unter Meth

(Brecht et al., 2013)

10-Jahres-Verläufe unter Meth

(Brecht et al., 2013)

Konsument ist nicht gleich Konsument5 sehr unterschiedliche Konsumentengruppen mit deutlichen

Unterschieden beim Alter des Erstkonsums, Konsummotiven

und Problemen!

■ Größte Gruppe: Sehr junge Polytoxikomane. Mischkonsum,

hohes Risiko einer bevorstehenden langjährigen

Drogenkarriere, schwierige Wiedereingliederung

■ 2 mittelgroße Gruppen der Partykonsumenten und

funktionalen Konsumenten mit etwas geringer ausgeprägten

Problemen und besseren sozialen Chancen

■ 2 kleine Gruppen der Hochrisikokonsumenten und sozial

Isolierten, deutlich älter, höchst gesundheitlich belastet

25

(Pfeiffer-Gerschel, 2015)

Neue psychoaktive Substanzen

(Europ. Drogenbericht, 2015)

Amphetamin-Type-Substances (ATS)Legal Highs, Designerdrogen, Research Chemicals

(www.mindzone.info)

Danke für

Ihre Aufmerksamkeit!

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