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Projekt Gani-Dah / Mali
Medizinische Hilfe für die Kinder von Gani – Dah
St.Marien-Hospital Mülheim, 29.8.05, Bildungszentrum
Birgit Biehl
Anisogoma!
Direktor Haidara, Pfleger Hassana und die Kinder von Gani-Dah grüßen das Krankenhaus St. Marien
in Mülheim und danken allen Beteiligten für ihr Engagement für das Dorf und seine Kinder!
August 2005Birgit Biehl
Basisdaten zu Mali
Es ist sehr beschwerlich, bis Gani-Dah vorzudringen …Es gibt keine befestigten Straßen, sondern nur Sandpisten. In der trockenen
Jahreszeit bleiben die Wagen im Sand stecken, in der Regenzeit sinken sie tief in den Lehmboden ein. Oft bleibt nur die Möglichkeit, auf
einem Zebu-Bullen durch die Sümpfe zu reiten …
Dorf und Schule in Gani-Dah
Das Dorf ist ganz aus Lehm erbaut, die Moschee überragt die Hütten
Dies ist der Hof des Dorfältesten
Mittwochs ist Markt in Gani-Dah. Alle Völker der Umgebung kommen zusammen …
Die Bauern bringen ihre Erzeugnisse auf charrettes zum Markt …
Die Tuareg verkaufen Vieh und Schmiedearbeiten
Die Peulh-Frauen tragen Milch und lait caillé, so etwas wie flüssigen Joghurt, in Kalebassen auf dem Kopf viele
Kilometer von den Herden zum Dorf …
Die Peulh, ein Nomadenvolk, verkaufen die Milch ihrer Rinder und kaufen dafür von den Bambara und den Dogon
Mais und Hirse
Der Markttag ist das Ereignis der Woche: Die Bauern aller Dörfer der Umgebung, sogar viele aus Burkina Faso,
treffen sich, tauschen die Neuigkeiten aus, diskutieren die Lage …
Die sesshaften Bewohner von Gani-Dah leben sehr traditionell. Noch gibt es hier keinen Strom, keine Coca
Cola …
Haus und Hof sind die Domäne der Frauen
Die Frauen mahlen die Hirse meist noch auf einem Reibestein …
Wasser muss mühsam aus sehr tiefen Brunnen herbeigeschafft werden
Dies ist meine Hütte in Gani-Dah! Es hat ein bisschen durchgeregnet …
Das ist Mohamed Saliha Haidara, Direktor der Schule von Gani-Dah, ein engagierter und zuverlässiger Freund
Als Erstes haben wir eine Kantine gebaut, damit die Kinder regelmäßig eine Mahlzeit bekommen – nun schicken viel
mehr Eltern ihre Kinder zur Schule!
Die Mütter im Dorf haben mehrere Gruppen gebildet. Sie stampfen die Hirse …
Sie holen das Feuerholz in der Umgebung und kochen für jetzt etwa 260 Kinder …
Unicef in Mali hat von dieser Initiative gehört und im Jahre 2004 eine vollständige Küchenausstattung gespendet – wir
sind sehr stolz!
Direktor Haidara ist stolz: Nun ist die Schule mit allen notwendigen Materialien ausgestattet!
Zusammen mit den Schulkindern pflanzen wir viele einheimische Bäume, um das Vordringen des Sandes
einzugrenzen
Diese jungen Bäumchen müssen vor den gefräßigen Ziegen geschützt werden …
Das ist Hassana, der Krankenpfleger. Er betreut die Kranken in dieser Lehmhütte. Der weiße Verputz ist von
Termiten zernagt …
Hassanas Möglichkeiten sind äußerst beschränkt. Das Messgerät ist nicht geeicht und hat ein Loch in der
Manschette, das beim Aufblasen zugedrückt werden muss …
Das Thermometer habe ich Hassana geschenkt, er war überglücklich! In seiner Arzttasche hat er eine schon etwas krumme Schere, eine
Pinzette, etwas Verbandsmaterial, ein Desinfektionsmittel und Medikamente, die er in Bankass einkaufen muss.
In einem Schulheft führt Hassana eine kleine Patientenkartei
Hassana gibt jedem eine Spritze, entweder ein ganz allgemein stärkendes Mittel oder ein Antibiotikum, für jeden, ob Baby oder Erwachsenen, die gleiche Dosis – neben der Verabreichung von schmerzstillendem Paracetamol und der Verabreichung von Tabletten
gegen Malaria die einzige Behandlungsmöglichkeit!
Die meisten Kindern haben hohes Fieber und leiden an Mangelernährung. Die allgemeine Schwächung macht sie
anfällig für viele Krankheiten.
Aber Hassana bleiben nicht viele Möglichkeiten zu helfen. Arzt und Klinik sind ca. 85 km entfernt, Kranke müssen mit den Eselskarren transportiert werden. Ein Transport mit dem Krankenwagen aus der Bezirksstadt Bankass kostet, wenn er denn überhaupt bis Gani-Dah durchkommt, etwa 35,- Euro, die im Dorf niemand aufbringen kann …
Oft wird Hassana in die Hütten gerufen, wenn die Patienten zu krank sind … Angesichts der Armut der Menschen sind
die hygienischen Verhältnisse erschreckend …
An Markttagen warten die Patienten vor der Hütte … Da auch Hassana die Medikamente kaufen muss, müssen die Dorfbewohner eigentlich
die Behandlung bezahlen. Die meisten Kranken haben überhaupt kein Geld, so dass auch Hassana arm ist … Aber nie würde er deswegen
eine Behandlung verweigern!
Da im Juli dieses Jahres in einem der Nachbardörfer ein Polio-Fall aufgetreten war, musste eine Impfungsaktion in Gani-Dah und Umgebung durchgeführt werden, an der ich teilnehmen konnte.
Kühlschrank und Impfmaterial werden im geländegängigen Wagen herangeschafft …
Der Kühlschrank wurde mit Kerosin betrieben. Um alle Kinder der Umgebung zu erfassen, mussten Impfteams
eingeteilt und die Routen, ca. 30 km zu Fuß durch Sahellandschaft, genau festgelegt werden.
Systematisch wurden alle Kinder bis zu 5 Jahren geimpft. An die Hütten wurden mit Kreide Zeichen gemalt.
Zur Kontrolle wurde der kleine Finger in eine Farbflasche getaucht.
Nicht alle Dorfältesten und Eltern sind mit einer Impfung einverstanden, die sie für Teufelszeug der Weißen halten. Es war Aufgabe des Arztes und seines Übersetzers, insbesondere die nomadisierenden Völker,
die zu finden oftmals schwierig war, von Sinn und Nutzen der Impfung zu überzeugen …
Im nächsten Jahr wird ein neues CESCOM, Centre de Santé Communal, gebaut, in dem Hassana besser arbeiten und die Mittel für die medizinische Versorgung sachgerecht
lagern kann.
Was ist geplant?
• Mit Hassana und Direktor Haidara sind Präventivmaßnahmen für die Schulkinder abgesprochen (Entwurmung, Malaria, Bilharziose …).
• Erkrankte und verletzte Kinder können behandelt werden, dafür wird ein Vorrat an Verbandsmitteln und Medikamenten angeschafft.
• Direktor Haidara erweitert den Unterricht aller Schulklassen um das Thema Hygiene und Gesundheitsvorsorge.
• Mit dem im Oktober geplanten Bau des Brunnens auf dem Gelände der Schule wird grundlegende Hygiene eingeübt werden können: Benutzung von Seife, regelmäßige Reinigung nach Toilettenbenutzung etc.
• Im nächsten Jahr wird eine Hütte als Ausbildungsstätte für Mädchen, die die Schule absolviert haben, eingerichtet.
• Langfristig muss ein weiteres Schulgebäude her, um für alle Schuljahre einen eigenen Klassenraum anbieten zu können. Noch sitzen im 3. Schuljahr 108 Kinder, das 1. Schuljahr wird provisorisch im Hof unter einem schattigen Dach aus Hirsestängeln unterrichtet …
• Die Leitung des Bezirks in Bankass plant den Bau von kleinen Grundschulen in den Dörfern um Gani-Dah, um dann aus der Schule in Gani-Dah eine Mittelpunktschule mit weiterführendem Zweig zu machen – das ist ein großer Erfolg unserer Arbeit!
Natürlich wird für diese Pläne immer wieder Geld gebraucht!
Spendenkonto:Birgit Biehl, email: birgitbiehl@gmx.de
Deutsche Bank Krefeld
BLZ 320 700 80
Kontonummer: 1334945
Stichwort: Gani-Dah
Medizinische Hilfe
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