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Institute for Classical Studies, part of the Institute for Philosophy, Czech Academyof Sciences in Prague
Prolegomena zur Geschichte der älteren tschechischen Literatur eine VorbemerkungAuthor(s): Eduard PetrůSource: Listy filologické / Folia philologica, Vol. 115, No. 1 (1992), pp. 146-147Published by: Institute for Classical Studies, part of the Institute for Philosophy, Czech Academy ofSciences in PragueStable URL: http://www.jstor.org/stable/23466775 .
Accessed: 15/06/2014 15:00
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Prolegomena ad vetustiores
Bohemorum
litteras
Prolegomena zur Geschichte der älteren tschechischen Literatur
eine Vorbemerkung
Der letzte systematische Versuch, die grundlegenden Entwicklungstenden
zen in der Geschichte der älteren tschechischen Literatur festzulegen, der auf
einein ausreichenden Umfang des Materials basierte, wurde vor mehr als dreißig
Jahren herausgegeben. Diese sog. "akademische Geschichte der tschechischen
Literatur" war sicherlich zeitlich bedingt, viel wichtiger ist jedoch die Tatsache, daß unsere Erkenntnis der älteren tschechischen Literatur in den letzten dreißig
Jahren in mancher Hinsicht ergänzt wurde. Man beendete die Arbeit an der
Bibliographie der tschechischen und slovakischen Drucke und dem Leitfaden zur humanistischen Dichtkunst (auch wenn beide Werke noch einer Ergänzung
und der Herausgabe des restlichen Materials bedürfen). Man gab Verzeichnis
se der alten Drucke heraus, die nicht nur tschechische sondern auch lateinische
Werke umfaßten (z.B. V. Dokoupil, V. Pumpria) und man publizierte Verzeich nisse von Handschriften einiger Bibliotheken. Eine Reihe von monographischen
Arbeiten und Teilstudien präzisierte unseren Blick auf die ältere tschechische
Literatur und in mancher Hinsicht korrigierte sie ältere Urteile über sie.
Trotz dieser Verschiebung in der Erkenntnis der älteren tschechischen Lite
ratur brachten die Gesamtarbeiten (insbesondere die Interpretation der älteren
tschechischen Literatur, die Z. Ticha in den Büchern "Priivodce po dejinäch ceske literatury" und "Cesta starsi ceske literatury" präsentierte, sowie auch
die Lehrbücher) nichts mehr als einen Uberblick des ausgewählten Komplexes
der Erkenntnisse und deren systematische Ordnung. In diesen Arbeiten ging
es jedoch nicht lim eine neue Lösung der Grundfragen der literarischen Ent
wicklung. Falls einige auf diese allgemeine Thematik orientierte Sammelwerke eitstanden (Humanisticka konference 1906, О barokni kulture), beinhalteten sie
meistens nur Beiträge, die bloß einen Teil der Thematik behandelten, und nur
wenig danach strebten, allgemeine Fragen zu lösen.
Aus diesem Grunde scheint es heute dringend nötig zu sein, eine neu konzi
pierte Geschichte der älteren tschechischen Literatur zu erstellen, die sich mit
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PROLEGOMENA AD VETUSTIORES BOIIEMORUM LITTERAS
allen Erkenntnisseu auseinandersetzen solíte, zu denen unsere Literaturwissen
schaft sowie die auslandische Bohernistik seit 1960 gelangten. Eine Gescliichte, die jedoch bei heutigem Wissensstand aucli eine пене Konzeplion der Literatur
geschiclite als Ganzes losen komité. VVeil eben diesen Fragen, wie vvir zu zeigen
versuclit haben, untverhaltnismaBig wenig Rauni gevvidinet wurde, entschied
sich die Redaktion von Listy filologické imseren sowie auslandischen Litera
turhistorikern die Mogllichkeit zu geben, Studien zu publizieren, die folgende Fragen losen sollten:
1. Die Bezieliung der kirchenslawischeii, lateinischen, deutschen und tsclie
chischen Literatur in den bóhmischeu Lándern, die Frage der Zusaminen
gehorigkeit oder der selbstándigen Entwicklung.
2. Die Periodisierung der Gesichte der alteren tschechischen Literatur.
3. Der komplexe Blick auf die Literatur der ersten Halfte des 15. Jahrhun
derts, besonders das Losen der Bezieliung der hussitisclien und gegenlius
sitischen Werke.
4. Das walire Wesen des tscliecliischen literarischen Barocks und seine Be
zieliung zuř Barockliteratur in den anderen Lándern.
5. Die Aufgabe der Paraliteratur ini ProzeB der Entwicklung der alteren
tschechischen Literatur, besonders ini Zeitrauui des 16. bis 18. Jalirhun
derts.
6. Die Stellung der Poetik und Rhetorik in der Gescliichte unserer Literatur
und die Bezieliung zvvischen den VVerken des rezeptiven Charaktere und
den Originalwerken.
7. Die Eingliederung der tschechischen Literatur nicht nur in den Kontext
der slawischen Literatur, sonclern aucli in Bezieliung zu der mitteleuropai
schen Literatur.
Wiirde es schrittweise gelingen, annehmbare Losungen der angedeuteten Fragen
zu erzielen (bzvv. der weiteren Fragen, die fiir die Gesamtkonzeption der Ge
schichte der álteren tschechischen Literatur von Bedeutung sind), wiirde liier
eine Basis entstehen, auf der eine пене, dem heutigen Forschungsstand me
todologisch nnd materiell entsprechende Geschichte der alteren tschechischen
Literatur aufgebeut werden konnte. Die Redaktion von Listy filologické eroífnet
also mit dieser ersten Studie einen Publikatiousranm fiir die Literaturhistoriker
der alteren Periode unserer Literatur und fordert sie zur Zusammenarbeit bei
der Ausarbeitung einer neuen Konzeption der Geschichte der alteren tschechi
schen Literatur auf. Eduard Petru (Olomouc)
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