Richard GRAF im Portrait

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Richard GRAF im Gespräch mit Hannes Heher (ORF, Ö1). Das Interview ist in der Kunst- und Kulturzeitschrift "KUNSTSTOFF" im August 2015 erschienen.

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10 Künstlerportrait

www.kulturvernetzung.at

Vor Kurzem ist es ihm gelungen, ein Ensemblefür „Neue und improvisierte Musik“ ins Lebenzu rufen, das MAX BRAND Ensemble. Darüberhinaus engagiert er sich bei Institutionen, diesich die Anliegen der Komponistinnen undKomponisten auf ihre Fahnen geheftethaben: Er ist Vorstandsmitglied beim Öster-reichischen Komponistenbund und nichtzuletzt seit 2009 Präsident der INÖK, der Interessengemeinschaft Niederösterrei-chischer KomponistInnen. Im Zusammenhangdamit betont Graf, dass gerade materielleInvestitionen in Kunst und Kultur für dieEntwicklung einer Gesellschaft notwendigsind.

Nicht-Alltägliches ausprobieren

Warum er komponiert, beantwortet RichardGraf so: Es ist zum einen die Neugier, immerwieder Nicht-Alltägliches auszuprobierenund auf einen künstlerischen Wert „abzu-klopfen“. Zum andern sieht er in seinerMusik aber auch eine Botschaft. Er ist alsoein Urheber, der etwas sagen will, dem eswichtig ist, persönliche Gedanken undVisionen mit einem dafür offenen Publikumzu teilen. Dazu muss man selber ebenfallsoffen sein, und es verwundert daher nicht,

dass seine musikalischen Anregungen vonüberall her kommen: Populäres steht nebender sogenannten avantgardistischen E-Musik,die Einflüsse des Jazz und der Improvisationneben dem großen Bereich der Elektronik.

Katalysator und Beobachter

Graf ist ein mit Preisen und Ehrungen ausge-zeichneter Komponist, der sich am liebstenals Katalysator sieht und sich gerne beobach-tend an die Seite stellt. Für die nähereZukunft hat er mehrere spannende Projekteaufgesetzt, die seine kompositorische Tätig-keit in den Fokus rücken: eine CD mit demMAX BRAND Ensemble, für die er geradekomponiert, ein Fachbuch zum ThemaKompositionspädagogik sowie eine Konzert-reihe mit improvisierter Musik unter demTitel „Freispiel“. Dabei wird er Musiker undMusikerinnen aus verschiedenen Genres undKunstsparten einladen, spontan in Interak-tionen Neues entstehen zu lassen.

www.richardgraf.com

Mag. Hannes Heher ist Komponist,Musikwissenschaftler sowie redaktioneller

Mitarbeiter der Musikabteilung von Ö1

Richard Graf ist Komponist – aber auchGitarrist, Organisator, Musikwissen-schaftler und Lehrer. Für Graf sind

alle diese Berufungen bloß unterschiedlicheAusprägungen, sich kreativ mit seinemLebensinhalt auseinanderzusetzen. Geboren1967 in Wiener Neustadt, zog ihn die Musikschon bald in ihren Bann. Am elterlichenKlavier improvisierend erforschte er faszinie-rende Klangwelten; der Besuch des BORG(natürlich mit Schwerpunkt Musik) und ein-schlägige Studien an der Wiener Musikhoch-schule, am Konservatorium Wien und späteram Berklee College of Music in Boston (USA)waren die nächsten Stationen.

Pädagoge, Gitarrist und vieles mehr

Danach ist die musikalische Karriere nichtmehr aufzuhalten: Als Komponist erhält erAufträge bedeutender Institutionen undInterpreten, als Pädagoge wiederum wirkt eran namhaften Lehranstalten (etwa an der Uni-versity of Southern California, Los Angeles).Immer wieder wird Richard Graf zudem zuGastvorträgen und Workshops eingeladen.Er konzertiert als Gitarrist solistisch, aberauch mit bekannten Ensembles, ist Heraus-geber und Autor musikwissenschaftlicherPublikationen. Und er initiiert und realisiertwegweisende Projekte, wie beispielsweiseein neues Studium, „Komposition und Kom-positionspädagogik“, oder die „Tage derNeuen Musik in NÖ“.

Gründung des MAX BRANDEnsembles

Ein besonderes Anliegen ist ihm die Hinfüh-rung von Jugendlichen zu hochwertigerMusik. Dabei arbeitet er unter anderem mitdem österreichischen Jugendmusikwettbe-werb „prima la musica“ zusammen und kura-tiert dort „Jugend komponiert“.

Dem Musiker und KomponistenRichard Graf ist die Arbeit mitJugendlichen ein besonderesAnliegen.

VON HANNES HEHER

Von Wien nach Boston und retour

Leidenschaftliches Engagement für zeitgenössische Musik: Richard Graf, Präsident der INÖK

kunstStoff Nr. 20 / August 2015

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