Schluckstörungen - St. Marien- · PDF fileDysphagie – Was kann man tun? Das Ziel...

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Schluckstörungen -Dysphagien

Eine Information für Betroffeneund ihre Angehörigen

Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:

Sprachtherapie am St. Marien-HospitalTel 0221 1629-7133Fax 0221 1629-7131

Ernährungsberatung am St. Marien-HospitalTel 0221 1629-1340Fax 0221 1629-1344ernaehrungsteam@st-marien-hospital.de

www.st-marien-hospital.deKunibertskloster 11-1350668 Köln

Zum WeiterlesenWiebke Herbst-Rietschel – Dysphagie:Schluckstörungen nach Schlaganfall und Schädel-Hirn-Trauma. Ein Ratgeber für Betroffene und AngehörigeSchulz-Kirchner-Verlag, 3-8248-0363

Stand:M

ai2011

SchluckambulanzUniv.-Prof. Dr. med. Ralf-Joachim SchulzTel 0221 1629-2303Fax 0221 1629-2306Ambulante Videofluoroskopie, Videoendoskopieund Ernährungsberatung

AnreicherungsmöglichkeitenEssen Sie weniger als früher oder haben abgenommen?Dann sollten Sie Ihre Speisen und Getränke anreichern mit:

� Sahne, Butter oder Pflanzenöl� Eigelb� Maltodextrin (aus der Apotheke)� Energiereiche Getränke (Säfte, Malzbier, Kakao)� Vollfette Milchprodukte, Schmierwurst und Käse� Energiereiche (hochkalorische) Trinknahrung(aus der Apotheke)

Essregeln� Achten Sie auf eine stabile und aufrechte Sitz-und Kopfhaltung.

� Sprechen Sie so wenig wie möglich während derMahlzeit. Vermeiden Sie Ablenkung wie z. B.fernsehen.

� Lassen Sie sich Zeit!� Nehmen Sie nur kleine Bissen und Schlücke in denMund!

� Kauen Sie das Essen gut durch und vergessen Siedas Nachschlucken nicht. Leeren Sie den Mund vordem nächsten Bissen vollständig.

� Sind nach dem Schlucken noch Speisereste imMund, dann schlucken Sie 1-2 mal nach!

� Bleiben Sie nach dem Essen mind. 20 Minuten ineiner aufrechten (Sitz-)Position!

Schlucktyp IEin großes Risiko, sich zu verschlucken (Aspirationsrisiko) be-steht bei flüssiger und fester Konsistenz – Das Kauen ist starkeingeschränkt möglich. Geeignet ist passierte Kost/Breikost(mit dem Mixer komplett zu einer cremigen, homogenenMasse ohne Stücke verarbeitet). Beispiel:

� Fleisch (außer Rindfleisch)� Polenta, Nudeln, Kartoffelbrei, passierter Kartoffelsalat� Passierte Eintöpfe und Suppen, Gemüse� Joghurt, Pudding, Quark� Eis, passiertes Obst

Erstickungsgefahr besteht bei Rindfleisch (auch passiert), Fisch,Joghurt mit Früchten oder Körnern, Dekorationen wie Man-delsplitter.

Schlucktyp IIDas Aspirationsrisiko ist bei dünnflüssiger, krümeliger und kör-niger Nahrung vorhanden. Das Kauen ist eingeschränkt mög-lich. Geeignet ist weiche, leicht kaubare Kost. Beispiel:

� Weich gekochtes oder passiertes Fleisch (außerRindfleisch)

� Gnocchi, Tortellini, weiche Nudeln, weiche Spätzle,Maultaschen, Ravioli

� Weiches Gemüse� Rührei, gefüllte Eier� Pfannkuchen, Klöße, Kaiserschmarren� Weißbrot, Graubrot ohne Rinde� Streichwurst, Streichkäse, Naturquark� Haferschleim� Honig, Gelee, Nuss-Nougat-Creme

Erstickungsgefahr besteht bei Rindfleisch (auch passiert), Fisch,Hülsenfrüchten, Salat, Rhabarber, Lauch, Spargel, Reis, Sup-pen mit Einlage.

Schlucktyp IIIAspirationsrisiko besteht bei krümeliger und körniger Nah-rung. Das Kauen ist leicht eingeschränkt. Geeignet ist wei-che Kost. Beispiel:

� Brötchen und Brot ohne Körner� Pommes Frites, Kroketten� Fischfilet ohne Gräten� Strudel� Weiches Fleisch� Kompott� Weiches Obst ohne Schale (Pfirsich, Aprikose,Banane, Birne, Apfel etc.)

GetränkeWenn Sie Schwierigkeiten beim Trinken haben, könnenGetränke mit einem geschmacksneutralen Verdickungsmittelangedickt werden. Dies ist in der Apotheke erhältlich. An-gedickte Flüssigkeiten bewegen sich im Mund langsamerund können dadurch besser kontrolliert werden. Das Ver-schlucken wird deutlich reduziert.

Dysphagie – Was ist das?Unter einer Schluckstörung (Dysphagie) versteht man eineStörung der Aufnahme, der Zerkleinerung, des Transports vonNahrung, Flüssigkeiten und/oder Speichel vom Mund in denMagen. Es können unterschiedliche Erkrankungen zugrundeliegen, wie z. B. Schlaganfall, Tumore, Parkinson und Demenz.

Dysphagie – Was kann man tun?Das Ziel der Schlucktherapie ist eine Verbesserung desSchluckens, so dass die Symptome der Störung zurückge-hen. Insbesondere soll das Eindringen von Flüssigkeit undNahrung in die Atemwege (Aspiration) vermieden werden.Neben kompensatorischen Techniken, wie der richtigenLagerung und der Veränderung der Nahrungsmittelkonsis-tenz, werden z. B. Bewegungsübungen der Mund- undRachenmuskulatur durchgeführt.

Um mögliche Komplikationen einer Schluckstörung wieMangelernährung und Lungenentzündung (Pneumonie) zuvermeiden, ist die Versorgung des Betroffenen durch ein inter-disziplinäres Team bestehend aus Ärzten, Diätassistenten,Pflegekräften und Dipl.-Sprachheilpädagogen/Logopädensinnvoll.

ErnährungDie Art der Nahrung wird zu Ihrem Schutz an den Schwe-regrad der Schluckstörung angepasst. Beim Rückgang derSchluckstörung empfiehlt sich ein stufenweiser Kostauf-bau von passierter, weicher bis zu fester Konsistenz. Diesgeschieht stets in Absprache mit den Sprachheilpädago-gen/Logopäden und Ärzten (auch im ambulanten und häusli-chen Bereich).

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