Sicher arbeiten mit Kühlschmierstoffen 08.03.2014Sicher arbeiten mit Kühlschmierstoffen,...

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Sicher arbeiten mit Kühlschmierstoffen

11.04.23Sicher arbeiten mit Kühlschmierstoffen, Schulungsprogramm Folie 1

KSS-Einsatz beim Fräsen

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KSS-Einsatz beim Rundschleifen

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KSS-Einsatz beim Flachschleifen

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Kühlschmierstoffe – Aufgaben

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Schmieren

Kühlschmierstoffe– Aufgaben –

Kühlen Spülen ReinigenMinderung

vonKorrosion

Ziel:

Erhöhung der Bearbeitungsgeschwindigkeit

Erhöhung der Oberflächengüte

Schonung der Werkzeuge

Senkung der Betriebskosten

Kühlschmierstoffarten

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Kühlschmierstoffe – Differenzierung in der Praxis –

(siehe auch DIN 51 385, VDI 3035 und 3397)

nichtwassermischbare KSS wassermischbare KSS

wasserlösliche KSS emulgierbare KSS

Kühlschmierstoffe – Zusammensetzung –

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Primärstoffe

Basisstoffe, Basisöle

Zusätze (Additive)

Begleitstoffe (Nebenprodukte)

Sekundärstoffe

Reaktionsprodukte

Fremdstoffe

Mikroorganismen (Pilze, Bakterien)

Sekundärstoffe entstehen erst beim KSS-Einsatz in der Maschine. In wassergemischten KSS können Krebs erzeugende Nitrosamine (Reaktionsprodukt) entstehen!

Entstehung von KSS-Dampf und -Aerosolen an einer Flachschleifmaschine

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Entstehung von KSS-Dampf und -Aerosolen beim Automaten-Stanzen

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Entstehung von KSS-Rauch an einer Fräsmaschine

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Aufnahmewege

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EinatmenKSS-Dampf-Aerosole

VerschluckenKSS-Aerosole

HautresorptionNitrosamine

Bei Hautkontakt sind KSS immer hautschädigend!

Hautgefährdungen

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EntzündungenBakterien, Pilze, Hefen

Mikroverletzungendurch Späne

Entfettung

AllergeneAdditive (z.B. Biozide)

ggf. Nickel, Cobalt

vom Werkstück

Alkalität (pH > 9)

Nitrosaminbildung

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Nitrosierbare Amine;

sekundäre Amine

Nitrit, nitritliefernde Verbindungen;

Nitroverbindungen

Nitrosamine N-Nitrosodiethanolamin (NDELA) ist Leitkomponente in der

spangebenden Metallbearbeitung

+

Nitrosaminbildung – Leitkomponente, NDELA

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N-Nitrosodiethanolamin (NDELA) ist Leitkomponente in der spangebenden Metallbearbeitung (TRGS 552)

N-Nitrosodiethanolamin

Nitroso

Ethanol

C H OH

O = N - N

2 4

- OHAmin

Ethanol

C H 2 4

-

2,2‘-(Nitrosoimino)bisethanol

Nitrosaminbildung – nitrosierende Agenzien

Nitrit im Konzentrat

Nitrat/Nitrit im Ansetzwasser oder in Systemreinigern

Stickoxide aus der Umgebungsluft (Motorenabgase,Schweißen)

Reste von Härtesalzen

Eintrag von Fremdölen

Verunreinigungen (Rostschutz) von Werkstücken

Abbauprodukte von Mikroorganismen

Abfälle, Zigarettenrauch und -asche

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Verunreinigungen – Einschleppungspfad

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Für KSS-Emissionen sind derzeit keine Arbeitsplatzgrenzwerte in der TRGS 900 festgelegt. Als Stand der Technik gelten:

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● 10 mg/m³ für die Summe aus Dampf und Aerosolfür alle wassermischbaren und nichtwassermischbaren KSS mit einem Flammpunkt > 100 °C (siehe BGIA-Report 4/2004)

● 0,0002 mg/m³ für N-Nitrosodiethanolamin (NDELA) in wassergemischten KSS, wenn die Bildung Krebs erzeugender Nitrosamine nicht ausgeschlossen werden kann (siehe TRGS 611)

● 0,002 mg/m³ für Benzo(a)pyren (BaP)Leitkomponente bei nichtwassermischbaren KSS, wenn es an der Maschine zur Rauchbildung kommt

Luftgrenzwerte und Grenzkonzentrationen

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NDELA-Grenzkonzentration siehe TRGS 905, Abschnitt 4: 2,2‘-(Nitrosoimino)bisethanol

KKS imEinsatz

Nitriteinschleppungen ≤ 20 mg/lSekundäre Amine ≤ 0,2 %NDELA < 0,0005 %

Nitrat (Ansetzwasser)≤ 50 mg/l

Stand der Technik – Luftgrenzwerte:

KSS-Dampf + Aerosol: 10 mg/m³

NDELA: 0,0002 mg/m³ (TRGS 611)

BaP: 0,002 mg/m³ (ehem. TRK)

Grenzwerte/ Grenzkonzentrationen

Verkeimung – Ursachen

Anmischwasser

Schimmelpilzsporen aus der Umgebungsluft

Aufwirbelungen von Bodenverunreinigungen

Verunreinigungen der Umlaufsysteme

Nachlässigkeit des Maschinenbedieners

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KSS-Behälter

Gefährliche Eigenschaften, Einstufung

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Gefahrstoffe Gefährlichkeits-merkmale/ Kennzeichnung

Einstufung AGW

(TRGS 900)

KSS im Einsatz

wm-KSS und

nw-KSS

keine

nach GefStoffV

keine

nach GefStoffV

und TRGS 905

Stand der Technik,

10 mg/m³

NDELA

wg-KSS

T (giftig) Krebs erzeugend,

Kategorie K 2

R 45

kein AGW,

0,0002 mg/m³

(TRGS 611)

Benzo(a)pyren

in Rauchen von

nw-KSS

T, N

(umweltgefährlich)

KMR, jeweils

Kategorie K 2

R 45-46- 60-61-50/ 53

kein AGW,

ehem. TRK:

0,002 mg/m³

wm-KSS = wassermischbarer KSS nw-KSS = nichtwassermischbarer KSS wg-KSS = wassergemischter KSS

Gefährliche Eigenschaften, Einstufung

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Gefahrstoffe Gefährlichkeits-merkmale/ Kennzeichnung

Einstufung AGW

(TRGS 900)

Cobalt

(ggf. aus dem

Werkstück)

Xn (gesundheits-schädlich)

sensibilisierend

Krebs erzeugend,

Kategorie K 3

R42/43-53

kein AGW,

ehem. Grenzwert:

0,1 mg/m³

Systemreiniger/

Biozide je nach Einsatz

je nach chem. Bestandteilen und Konzentration: T, C oder Xn, ggf. sensibilisierendhautresorptiv

je nach chem. Bestandteilen

je nach chem. Bestandteilen

Gefährdungsbeurteilung nach § 7 GefStoffV und Dokumentation S 017 „Leitfaden zur

Gefährdungsbeurteilung nach § 7 Gefahrstoffverordnung“www.bgete.de/medien Hilfsmittel/Kontrolle der Arbeitssicherheit

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Schutzmaßnahmen (1)

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Substitution (siehe auch TRGS 600)

Gezielte KSS-Auswahl (TRGS 611)

Maßnahmen gegen Nitrosaminbildung

Überwachung und Pflege der eingesetzten KSS

Schutzmaßnahmen (2)

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Basismaßnahmen (Anhang 8, BGR 143)

Sekundärmaßnahmen (Lüftungstechnik)

Hautschutz- und Hygienemaßnahmen

Betriebsanweisung und Unterweisung

Auswahlkriterien; TRGS 611 (1)

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Die TRGS 611 enthält Verwendungsbeschränkungen für wassermischbare bzw. wassergemischte KSS, bei deren Einsatz N-Nitrosamine auftreten können

Reduzierung des Risikos einer N-Nitrosaminbildung in KSS durch:

● Anforderungen im Anlieferzustand

● Schutz- und Überwachungsmaßnahmen beim Einsatz

Zweck

Auswahlkriterien; TRGS 611 (2)

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Anforderungen für wassermischbare KSS im Anlieferungszustand

● Abwesenheit nitrosierender Agenzien

● Gehalt an sekundären Aminen bis max. 0,2 %

● ggf. Einsatz geprüfter Inhibitoren

Weitere Auswahlkriterien (1)

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Sind KSS-Zusätze und Systemreiniger nitritfrei?

Sind als Allergene bekannte Additive, z.B. Biozide, enthalten?

Sind Krebs erzeugende Stoffe enthalten?

Sind chlorierte Verbindungen, z.B. Chlorparaffine, enthalten?

Weitere Auswahlkriterien (2)

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Ist der KSS vernebelungs- und verdampfungsarm?

Wurden die Inhaltsstoffe ausreichend deklariert?

Liegen vom Hersteller Gebrauchs- und Pflegehinweise sowie ein aktuelles Sicherheits-datenblatt vor?

Liegen Entsorgungshinweise vor?

Anwendung der VKIS-VSI-IGM-Stoffliste. Diese finden Sie unter www.vkis.org oder www.vsi-schmierstoffe.de

Maßnahmen gegen Nitrosaminbildung

Einsatz von KSS entsprechend TRGS 611

Verwendung nitritfreier Systemreiniger und Zusätze

Installation leicht zu reinigender KSS-Umlaufsysteme (VDI 3035)

Umlaufsysteme/Auffangbecken abdecken, insbesondere im Bodenbereich

Keine Laufroste über offene Umlaufsysteme führen

Einsatz von KSS-Pflegesystemen (VDI 3397 Blatt 2)

Beachtung der Arbeitshygienemaßnahmen (Rauch-, Ess-, Trinkverbot u.a.)

KSS von Luftabscheidern nicht ins Umlaufsystem zurückführen

Kontrolle des Ansetzwassers

Regelmäßige Kontrolle und Pflege des eingesetzten KSS (TRGS 611)

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Geschlossenes KSS-Umlaufsystem

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Nitratgehalt im Ansetzwasser

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Grenzwert max. 50 mg/l (ppm)

Zeitraum der Prüfung Je nach Erfordernis

Prüfmethode Analyse des Wasserwerkes oderselbst mit Teststäbchen

Ursachen für hohe Werte Nitratbelastung des Grundwassers, z.B. durch Landwirtschaft

Maßnahmen ggf. Einsatz entionisierten Wassers;KSS-Lieferant befragen

Abfälle

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Abfälle werden häufig durch Mitarbeiter ins KSS eingebracht, zu finden sind u.a.:

● Zigarettenkippen

● Essensreste

● Getränkereste

Abfälle im KSS führen u.a. zu:

● Pilzwachstum, hoher Keimbesiedelung und damit schnellerem Umkippen

● Emulsionstrennung und Schaumbildung

● Korrosion an Maschine und Werkstücken

● Hautproblemen bei den Mitarbeitern

● Nitritbildung

● Bildung Krebs erzeugender Nitrosamine

KSS-Umlaufsysteme sind keine Abfallbehälter!

Reinigungsverfahren und Anlagen zum Abtrennen fester Fremdstoffe

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Reinigungsverfahren und Anlagen zum Abtrennen fester Fremdstoffe

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Mobiles Reinigungssystem

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Stationäres Reinigungssystem

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Das Reinigungssystem ist mit einem Bandfilter ausgestattet. Bandfilter sollten keine Einwegfilter sein.

(hohe Entsorgungskosten!)

Einsatz von Auffangwannen zum Abstellen von Wasser gefährdenden Flüssigkeiten

Abtrennen von Fremdölen – mobiler Skimmer

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Gebrauchskonzentration

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Grenzwert Herstellerangabe; meist 4 % bis 8 %

Zeitraum Bei Neuansatz und je nach der Prüfung Erfordernis täglich bis wöchentlich

Ursache für Verdunsten von WasserVeränderungen Einschleppen von Fremdölen

Maßnahmen ggf. Zugabe von verdünntem KSS

Pflege und Reinigung des KSS

Prüfmethode Refraktometer; ggf. andere Testmethode desKSS-Herstellers (z.B. bei erhöhtem Fremdöleintrag)

Konzentrationsbestimmung mittels Handrefraktometer

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pH-Wert

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Grenzbereich zwischen pH 8 und max. pH 9,5(Herstellerangabe)

Zeitraum der Prüfung wöchentlich

Prüfmethode pH-Teststäbchen; elektrometrische Messung mit einem pH- Meter

Ursachen für Verkeimung des KSSVeränderungen Verdunsten von Wasser

Maßnahmen Nitritbestimmungggf. Zugabe von verdünntem KSS

pH-Teststäbchen

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Elektrometrische Messung mit einem pH-Meter

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Nitritgehalt

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Grenzwert max. 20 mg/l (ppm)

Zeitraum der Prüfung wöchentlich

Prüfmethode Teststäbchen; photometrisch (Labor)

Ursachen für Verkeimung des KSSVeränderungen Eintrag von Verunreinigungen

Maßnahmen bei > 20 mg/l Nitrit: Wechsel bzw. Teilaustausch oder Zugabe eines Inhibitors sonst NDELA-Bestimmung im KSS und in der Luft am Arbeitsplatz!

Nitritgehalt-Teststäbchen

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Temperatur

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Grenzwert nach KSS-Herstellerangabe; 40 °Cbei Zerspanungsoperationen

Zeitraum der Prüfung Stichprobenmessungen

Prüfmethode Thermometer, Thermoelement

Ursachen für zu geringes KSS-UmlaufvolumenVeränderungen unzureichende KSS-Zufuhr

Maßnahmen Optimierung der KSS-Zufuhr und des KSS-Umlaufsystems (VDI 3035)

Übersicht über Prüfungen in wassergemischten KSS

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Prüfung Grenzwerte/Soll-Bereich

Prüfmethode Zeitraum

Nitratgehalt im Ansetz-bzw. Nachfüllwasser

≤ 50 mg/l(möglichst < 25 mg/l)

z.B. Teststäbchen;Analyse vom Wasserwerk

von Zeit zu Zeit

Gebrauchskonzentration

nach Herstellerangabe z.B. Handrefraktometer Neuansatz und je nachErfordernis(zeitliche Veränderung)

Nitritgehalt im KSS ≤ 20 mg/l z.B. Teststäbchen wöchentlich1)

pH-Wert im KSS ca. 8 < pH < 9,5Vermeidung eines erheb-lichen pH-Wert-Abfalls

z.B. Teststäbchen;pH-Meter

wöchentlich

Temperatur im KSS nach Herstellerangabe,≤ 40 °C bei Zerspanungs-operationen

z.B. Thermometer;Thermoelement

regelmäßig(Stichprobe)

1) Bei fortgesetzt niedrigen Werten kann ein längeres Messintervall festgelegt werden.

Dokumentation der Prüfergebnisse

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Verkeimung – Schutzmaßnahmen (1)

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Die möglichen Übertragungswege durch Aerosole oder Hautkontakt sowie zum Teil hohe Konzentrationen der Mikroorganismen im KSS und in der Luft erfordern eine Zuordnung zur Schutzstufe 2 der BioStoffV

Die nach TRGS 611 und BGR 143 zu treffenden Maßnahmen decken in Verbindung mit den ergänzenden Maßnahmen der BGI 762 die Anforderungen entsprechend Schutzstufe 2 der BioStoffV ab!

Verkeimung – Schutzmaßnahmen (2)

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Allgemeine Hygienemaßnahmen, Mindestanforderungen entsprechend der

gleichlautenden Technischen Regel für Biologische Arbeitsstoffe,TRBA 500

● Leicht zu reinigende Betriebseinrichtungen, einschließlich Maschinen und KSS-Zuleitungen

● Maßnahmen zur Vermeidung, Reduktion von Aerosolen (Absaugung)

● Schaffen von Waschgelegenheiten

● Organisation des Hautschutzes

● Vom Arbeitsplatz getrennte Umkleidemöglichkeiten schaffen

● Regelmäßige Reinigung der Arbeitsbereiche organisieren

● Bereitstellen ggf. erforderlicher Persönlicher Schutzausrüstung

Verkeimung – Schutzmaßnahmen (3)

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Reduzierung eines mikrobiellen Befalls entsprechend BGI 762

● Anmischwasser in Trinkwasserqualität, max. 100 KBE*/ml

● Absaugung von KSS-Emissionen an der Maschine

● Getrenntes Auffangen von zurückgeführtem KSS aus Luftabscheidern

● Wartung der lufttechnischen Anlage (regelmäßiger Filterwechsel)

● Gute Durchlüftung und Umwälzung des KSS auch in der betriebsfreien Zeit

● Installation leicht zu reinigender KSS-Umlaufsysteme

● Einsatz von KSS-Pflegesystemen

● Beachtung der Arbeitshygienemaßnahmen

● Regelmäßige Kontrolle und Pflege des KSS

* KBE = Kolonienbildende Einheiten

Primärmaßnahmen (1)

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KSS-Zufuhr direkt an die Wirkstelle bringen

Optimierung des zugeführten KSS-Volumen und KSS-Druck (VDI 3035)

Abtrennen von Fremdölen mittels Skimmer, Separatoren (VDI 3397 Blatt 2)

Richtige Auslegung von KSS- Behältern, ggf. Temperierung des Umlaufsystems

Verhinderung des Verspritzens von KSS

Primärmaßnahmen (2)

11.04.23Sicher arbeiten mit Kühlschmierstoffen, Schulungsprogramm Folie 52

Beseitigung von Verunreinigungen durch KSS in der Umgebung (Abstreuen von Lachen)

Regelmäßige Reinigung von Bodenwannen

Entfernen abdunstender Späne bzw. Werkstücke aus dem Arbeitsraum

Abdichten leckender Gehäuse oder Leitungen

Anhang 8 der BGR 143

Spritzschutzeinrichtung – Drehmaschine

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Spritzschutzeinrichtung – Flachschleifen

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Ursachen für KSS-Emissionen

11.04.23Sicher arbeiten mit Kühlschmierstoffen, Schulungsprogramm Folie 55

Ansammlung von KSS in Bodenwannen

Spänewagen – Ursachen für KSS-Emissionen

11.04.23Sicher arbeiten mit Kühlschmierstoffen, Schulungsprogramm Folie 56

Verdunsten des KSS von ggf. heißen Spänen und gleichzeitig großer Späne-Oberfläche

Ansammlungen von KSS

Anforderungen an lufttechnische Anlagen

11.04.23Sicher arbeiten mit Kühlschmierstoffen, Schulungsprogramm Folie 57

Definition der Kriterien entsprechend BGR 121 und VDI 2262 Blatt 3 bei der Auftragsvergabe nach Unfall-verhütungsvorschrift – BGV A1 § 5

Einhaltung der Luftgrenzwerte nach Installation der

Abnahmeprüfung gemäß DIN 12599 durch den Errichter

Konformitätserklärung des Herstellers oder Errichters

Hilfestellung der BGBroschüre M 011 „Lufttechnische Maßnahmen bei Tätigkeiten mit Kühlschmierstoffen“

Einhausung der Maschine mit Absaugung

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Halboffenes Erfassungssystem beim Kaltwalzen

11.04.23Sicher arbeiten mit Kühlschmierstoffen, Schulungsprogramm Folie 59

Saugtrichter an einer Rundschleifmaschine (offenes Erfassungssystem)

11.04.23Sicher arbeiten mit Kühlschmierstoffen, Schulungsprogramm Folie 60

Abscheider-Eignung

11.04.23Sicher arbeiten mit Kühlschmierstoffen, Schulungsprogramm Folie 61

Abscheider-System

Abscheidung von

Aerosolen Dämpfen

Erreichbare Abscheidegrade

Sicherheit gegenüber Brand und Explosion

elektrostatische Abscheider

bis auf wasser-gemischte Kühlschmierstoffe relativ gut

keine Wirksamkeit

bei geringer Rohgasbelastung und gegenüber Aerosolen hoch

keine

filternde Abscheider sehr gut geringe Wirksamkeit

auch bei hoher Rohgasbelastung und gegenüber Tröpfchen hoch

keine

Wäscher gut bis sehr gut je nach Ausführung unterschiedlich

mittel bis hoch sehr gut

Schüttschicht-abscheider

gut je nach Ausführung und Schüttschicht-material unterschiedlich

unterschiedlich keine

Massenkraft-abscheider

beschränkt nur auf Tröpfchen, gegenüber Aerosolen sehr schlecht

keine Wirksamkeit

im allgemeinen sehr niedrig

keine

Massenkraftabscheider

11.04.23Sicher arbeiten mit Kühlschmierstoffen, Schulungsprogramm Folie 62

Problematisch ist die direkte Rückführung des KSS ins Umlaufsystem

Keine Wirksamkeit gegenüber KSS-Dämpfen

Elektrostatische Abscheider

11.04.23Sicher arbeiten mit Kühlschmierstoffen, Schulungsprogramm Folie 63

Keine Wirksamkeit gegenüber KSS-Dämpfen

Gegenüber KSS-Aerosolen haben die E-Filter je nach Ausführung eine gute Wirksamkeit

Nassabscheider / Wäscher

11.04.23Sicher arbeiten mit Kühlschmierstoffen, Schulungsprogramm Folie 64

Gute Wirksamkeit gegenüber KSS-Dämpfen und Aerosolen

Nachteil: hohe Betriebskosten!

Abscheider – Differenzdrucküberwachung

11.04.23Sicher arbeiten mit Kühlschmierstoffen, Schulungsprogramm Folie 65

Abscheider müssen über eine optische oder akustische Warnein-richtung für den Störungsfall bzw. den Betriebszustand verfügen

Für die regelmäßige Wartung ist ein Wartungsplan aufzustellen!

BGR 121 und VDI 2262 Blatt 3

Hilfestellung der BGBroschüre S 019 „Handlungshilfen zur Prüfung und Dokumentation ortsfester Absauganlagen“

Raumlufttechnische Anlage (RLT-Anlage)

Gezielte Belüftung des Arbeitsbereiches durch Zuluft in Bodennähe

11.04.23Sicher arbeiten mit Kühlschmierstoffen, Schulungsprogramm Folie 66

Luftführung

Ideale Luftführung für thermikunterstützte Emissionen

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Schichtenlüftung

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Deckenlüftung

Zuluft im Bodenbereich

11.04.23Sicher arbeiten mit Kühlschmierstoffen, Schulungsprogramm Folie 69

Schichtlüftung

Zuluftauslässe im Bodenbereich bringen Frischluft direkt in den Arbeitsbereich

Abluft im Deckenbereich

Es entsteht eine Luftführung vom Boden zur Hallendecke

Zuluft im Arbeitsbereich

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Bereichsweise Verdrängungsströmung

Als Kompromiss zur Zuluft-Positionierung im Bodenbereich

Die Maschinen sind an eine zentrale Absaugung mit Fortluft angeschlossen

Abstimmung von Maschinenabsaugung und RLT-Anlage

11.04.23Sicher arbeiten mit Kühlschmierstoffen, Schulungsprogramm Folie 71

Optimale Luftführung

durch Maschinenthermik zur Decke strebende Kühlschmier-stoffemissionen werden aus dem Arbeitsbereich in die Abluft gefördert.

Alle Maschinen sind an eine zentrale Absaugung mit Fortluft angeschlossen.

Hautgefährdungen (siehe auch TRGS 401)

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EntzündungenBakterien, Pilze, Hefen

Mikroverletzungendurch Späne

Entfettung

AllergeneAdditive (z.B. Biozide)

ggf. Nickel, Cobalt

vom Werkstück

Alkalität (pH > 9)

Hilfestellung der BG mit Leitfaden für die dermale Exposition S 017 „Leitfaden zur Gefährdungsbeurteilung nach § 7 Gefahrstoffverordnung“

Hautgefährdungen

11.04.23Sicher arbeiten mit Kühlschmierstoffen, Schulungsprogramm Folie 73

Ein Hautkontakt zu KSS lässt sich in der spangebenden Metallbearbeitung häufig nicht aus-schließen.

Beim Arbeiten an rotierenden Werk-zeugen dürfen keine Handschuhe getragen werden!

Hautgefährdungen – Späne

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Späne im KSS und an der Bearbeitungsstelle führen zu Verletzungen der Haut

Hautgefährdungen – Späne

11.04.23Sicher arbeiten mit Kühlschmierstoffen, Schulungsprogramm Folie 75

Die Gefährdungen werden oft unterschätzt!

Hautschutz

Auswahl möglichst wenig hautgefährdender KSS

Regelmäßige Kontrolle und Pflege der KSS

Hautkontakt weit möglichst einschränken (Verfahren, Hilfswerkzeuge)

Gefährdete Hautpartien durch Schutzkleidung schützen

Hautschutz durch Schutz-, Reinigungs- und Pflegemittel einführen

Erstellen eines Hautschutzplanes und Unterweisung der Mitarbeiter

Regelmäßige arbeitsmedizinische Untersuchungen (G24) organisieren

Einschalten eines Facharztes bei auffälligen Hautveränderungen

Konsequente Durchführung der Maßnahmen, vorsorglich und regelmäßig, solange die Haut noch gesund ist!

Regelmäßige Überprüfung der betrieblichen Hautschutzorganisation

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Hilfestellung der BG, S 003 „Hautschutzplan“

Hautschutz – Anwendung

11.04.23Sicher arbeiten mit Kühlschmierstoffen, Schulungsprogramm Folie 77

Anwendung von Hautschutz vor der Arbeit und nachden Pausen

Hygienemaßnahmen

● Benutzen von Einweghandtüchern bzw. persönlichen Handtüchern

● Maschinenputzlappen nicht zum Händeabwischen benutzen

● Maschinenputzlappen nicht in Hosentaschen stecken

● Verschmutzte Kleidung rechtzeitig wechseln

● Keinen verschmutzten Gehörschutz einsetzen; Auswahl eines geeigneten Gehörschutz

● Hände vor Pausen und nach Arbeitsschluss gründlich reinigen

● Am Arbeitsplatz nicht rauchen, essen oder trinken

● Am Arbeitsplatz keine Lebensmittel aufbewahren

11.04.23Sicher arbeiten mit Kühlschmierstoffen, Schulungsprogramm Folie 78

Hautschutzplan

Der Hautschutzplan sollte mindestens umfassen:

Betriebsbereich, Arbeitsverfahren, Tätigkeit

Bezeichnung der eingesetzten KSS

Benutzen erforderlicher persönlicher Schutzausrüstung

Anwendung der präzise zu bezeichnenden Hautschutz-, Hautreinigungs- und Hautpflegemittel

Zeitliche Abfolge (Zeitpunkt) der Anwendung der Hautschutzmittel

Verhalten bei auffälligen Hautveränderungen

Ansprechperson in Sachen „Hautschutz“

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Hilfestellung der BG, S 003 „Hautschutzplan“

Betriebsanweisung

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B 003 Betriebsanweisung„Werkzeugbau – Fräsen“

Unterweisung

Durch den Vorgesetzten anhand der Betriebsanweisung arbeitsplatzbezogen vor der ersten Beschäftigung,

dann jährlich wiederholt Dokumentation

Zusätzlich:

Allgemeine arbeitsmedizinischtoxikologische Beratung mitUnterrichtung über Angebots-untersuchungen (Betriebsarzt)

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