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¡ Daniel John Kingwurde am 28. August1963 in Beckenham/England geboren.Internationaler Meis-ter wurde er 1982.Den Titel Schachgroß-meister, den höchstenRang eines Turnier-schachspielers, er-warb er 1989.
¡ Große internationale Erfolge beschertenihm unter anderem Teilnahmen an derbritischen Meisterschaft 1987 (vierter Platz)und an renommierten Turnieren wie inDortmund 1988 (geteilter zweiter Platz),Genf 1990 (geteilter erster Platz) und Win-terthur 1996 (zweiter Rang). 1989 nahm er
mit der englischen Nationalmannschaft ander Mannschaftseuropameisterschaft teil.
¡ King spielt kaummehr Wettkampfschach.Früher galt er als gefürchteter Angriffsspie-ler, der eine ausgesprochene Vorliebe füroffene Spiele, also Eröffnungen mit demDoppelschritt des Königsbauern, hat.
¡ Kings große Popularität bei den deutschenSchachfans verdankt der Großmeister unteranderem seinen zahlreichen Aktivitäten alsKommentar von Spitzenschach-Ereignissen.
¡ King ist auch als Autor von zahlreichenSchachbüchern bekannt. Ein Erfolg wurdeauch seine unter dem Titel „Power Play“erschienene Reihe von Trainings-DVDs.Er spricht perfekt Deutsch.
¡ http://candidates2014.fide.com¡ www.danielking.biz
Zur Person
Daniel King
Foto:StN
Fünf Runden vor Schluss des Kandidatenfinales führt ViswanathanAnand einenPunkt vor der Konkurrenz und könnte damit das Recht auf einenneuenWM-Kampf gegenMagnus Carlsen erwerben. Foto: dpa
Kurz berichtet
Schreck fürMario Gomez:Schonwieder das KnieSchock für Mario Gomez. Der deutscheFußballNationalspieler, der zuletzt lange wegen einer Knieverletzung gefehlthatte, bekam am Sonntag im Spiel seinesAC Florenz gegen den SSC Neapel einenSchlag auf das linke Knie und erlitt eineZerrung des Kollateralbandes. Eine Woche muss er zunächst pausieren, dannfolgen weitere Untersuchungen.
Strafe für den FC BayernWeil Fans des FC Bayern München imAchtelfinalRückspiel der ChampionsLeague gegen den FC Arsenal ein diskriminierendes Plakat hochgehalten haben,muss der deutsche FußballRekordmeister im ViertelfinalRückspiel gegen Manchester United (9. April) den Block 124auf dem Unterrang der Gegentribünegeschlossen halten. Überdies muss derFC Bayern 10000 Euro Strafe zahlen.
Jörg Böhme bleibt ChefJörg Böhme bleibt Cheftrainer des abstiegsbedrohten FußballZweitligistenEnergie Cottbus – zumindest bis zumEnde dieser Saison.
Pause für Sandro CorteseRückschlag für Sandro Cortese: Beim 24Jahre alten Moto2Piloten aus Berkheimwurden bei einer Untersuchung am Montag ein Fersenbeinbruch sowie zahlreicheBlutungen im linken Fuß diagnostiziert.Vorerst muss er vier Tage pausieren.
Nowitzki außer FormDirk Nowitzki und die Dallas Maverickshaben wieder ein NBASpiel in derSchlussphase aus der Hand gegeben. DieTexaner unterlagen am Sonntagabend(Ortszeit) den Brooklyn Nets nach Verlängerung 104:107. Der deutsche Basketballstar erzielte lediglich zehn Punkte.
Rebels bleiben drinDank eines eigenen 15:1Sieges über dieRheinNeckarStars Eppelheim und desErfolgs der Hornets Zweibrücken überEKU Mannheim haben die StuttgartRebels den Klassenverbleib in der EishockeyRegionalliga Südwest geschafft.
Nafi Stuttgartsteht im Endspielum die Futsal-DMSTUTTGART (StN). Bis zum Titel ist es nurnoch ein Schritt: Die Fußballer von NafiStuttgart stehen im Finale um die Deutsche FutsalMeisterschaft. Am 5. Aprilgeht es in Iserlohn gegen HolzpfostenSchwerte. „Ein machbarer Gegner“, sagteTrainer Akin Gümüssu, „ich bin mir sicher,dasswiruns jetztauchnochdieMeisterschaft holen.“
Am Sonntag hätte Nafi Stuttgart in derStaffel 1 der Kreisliga A eigentlich beim1. FCLauchhauLauchäckerantretensollen, doch das Spiel wurde verlegt, da dasTeam am Samstag das Halbfinale desDFBFutsalCup in Münster/Westfalenbestritt. Gegen UFC Münster gewann NafiStuttgart mit 6:3, und Trainer Gümüssujubelte: „Das ist der größte Erfolg des Vereins – und das, obwohl wir ohne dreiStammspieler antreten mussten.“
Zuvor hatten sich die Stuttgarter imViertelfinale gegen den zweimaligen deutschen Meister Hamburg Panthers 9:6durchgesetzt–undsichdamit fürdasViertelfinalAus vor einem Jahr revanchiert.„Ich denke, mit Hamburg haben wir denhärtesten Konkurrenten bereits ausgeschaltet“, sagte Gümüssu.
Von Norbert Wallet
Herr King, fünf Runden vor Schluss desKandi-datenfinales führt Ex-Weltmeister Viswa-nathanAnand.Hätten Sie vor demTurnier aufihn gewettet?Niemals. Nach der Niederlage im WMMatch gegen Carlsen dachte ich wirklich,jetzt wäre die Zeit für einen Rücktritt reif.Angesichts des Turnierstands klingt das lächerlich. Aber er hat in den letzten drei Jahren relativ schlecht gespielt. Die WM im November verlief sehr enttäuschend für ihn.Magnus Carlsen hat überzeugend gewonnen. Man merkte in dem Match, dass Anandsein Selbstvertrauen verloren hatte. In entscheidenden Situationen riskierte er zu wenig. Hatte er leichten Vorteil, ging er nichtaufs Ganze. Stattdessen entglitten ihm diePartien durch zu sanftes Spiel ins Remis.Deshalb gebe ich zu, dass mich sein Auftreten im Kandidatenfinale überrascht.
Welche Erklärunggibt es? Ist es vielleicht eineBefreiung, nichtmehr die BürdedesWeltmeis-ters zu tragen?Das läge nahe. Aber seinem Spiel ist dasnicht anzumerken. Wirklich viel hat er anseinem Stil nicht geändert. Er spielt äußerstsolide und ausgeglichen. Die anderen Spieler stürzen sich in große Abenteuer, riskierenviel. Anand dagegen zeigt hier ein stabilesSchach ohne revolutionäre Ideen, aber strategisch und positionell sehr gesund. SeinSieg am Sonntag gegen den Bulgaren Topalov war beeindruckend. Er gab dem Gegnerkeinerlei Chancen und häufte positionelleVorteile an. Es gab auch Partien, in denen erbewusst dem großen Risiko aus dem Wegging. Gegen den Russen Peter Svidler hätteer einen Bauern gewinnen können. ImGegenzug hätte er allerdings einigen Druckaushalten müssen. Der wäre aber zu beherr
schen gewesen, und Anand hätte das in Ruheberechnen können. Er hat da für den sicheren halben Punkt eine sehr gute Siegchanceliegen lassen. Fazit: Anand spielt gut und sicher, aber nicht fantastisch.
Eine andere Erklärung:Hat Carlsen ihn stärkergemacht, undwir sehengeradedieNachwir-kungeneiner sehr intensivenVorbereitung aufdenWM-Kampf?Nein, Anand ist immer gut vorbereitet. Dasist eine seiner Stärken. Seine Eröffnungensind nicht spektakulär. Aber er kennt seineSysteme sehr genau. Er spielt mit Schwarzdie slawische Eröffnung, und die versteht ereinfach großartig. Da zahlt sich seine großeErfahrung aus. In keiner einzigen seinerPartien in ChantyMansyisk kam er in einebedrohliche Situation.
Ist es eine Lehre diesesKandidatenfinales,dass sichRisikonicht auszahlt?Ja, unbedingt. Und das kommt Anands Stilsehr entgegen. Wenn alle Spieler immer vollauf Gewinn spielen, dann gehen eben aucheinmal ganze Punkte verloren. Anands gro
ßer Widersacher, der Armenier Levon Aronian, hat auch schon zweimal verloren. Der Inder bleibt da cool, gibt sich auch mal mit demRemis zufrieden. Diese Strategie ist offensichtlich sehr erfolgreich. Vielleicht war derSonntag der Wendepunkt des gesamten Turniers. Anand siegte, Aronian und der russische Mitfavorit Kramnik verloren. Aroniandachte, gegen Azeri Mamedyarov müsse erdie Chance auf einen Sieg nutzen, und spielte sehr scharf. Er wurde nicht belohnt.
ImdirektenDuell gegenAnandhat Aronianeine spektakuläreNeuerung imdritten Zugpräsentiert.War das zuhochgepokert?Nein, dieser neue Damenzug war eine interessante Idee. Aber Anand hat sich nicht ausdem Gleichgewicht bringen lassen und interessant reagiert. Ich habe nur nicht verstanden, warum Aronian so früh ins Unentschieden eingewilligt hat, indem er die Zugwiederholung erlaubte. Das scheint mir einstrategischer Fehler gewesen zu sein, denndas Remis verdirbt Aronians Chancen, beiPunktgleichheit vor Anand zu landen. Dendirekten Vergleich hat er verloren, da er ja
die Hinrundenpartie abgegeben hat.
Aronian galt vor demTurnier als klarer Favorit.Was läuft bei ihm falsch?In Wijk an Zee und Zürich, zwei bedeutendeTurniere im Vorfeld, hatte er großartig gespielt. Unverständlicherweise sind seineLeistungen mitunter sehr schwankend. Ichverstehe die Ursache nicht recht. Vielleichtist er manchmal einfach zu kreativ und zuwenig pragmatisch. Aber gerade deshalbkönnte ein WMMatch gegen Carlsen so interessant werden.
Abheutebeginnt die Schlussphasedes Tur-niers.WirdAnand sichdurchsetzen?Jetzt kommen die Nerven ins Spiel. Wer dieNerven bewahrt, der kommt durch. Es gibtnoch fünf Runden. Es wäre ganz ungewöhnlich, wenn jemand mit vier Punkten aus fünfRunden durchmarschiert. Vier Remis undein Sieg wären schon sehr gut – das sprichtnatürlich für Anand. Das kann er. Er ist derFavorit, seine Chancen sind sehr, sehr gut.
Wie verliefe danndieRevanche gegenWelt-meisterMagnus Carlsen?Ich fürchte, ganz ähnlich wie zuletzt. Carlsen wäre auch in einem Rematch der ganzgroße Favorit. Ich weiß, in Indien gibt es andere Meinungen. Aber ich kann kein anderesResultat sehen: Carlsen würde wieder gewinnen. Natürlich würde Anand vom neuenSelbstbewusstsein profitieren. Auch von derTatsache, dass er seinen Kontrahenten bereits in einem Wettkampf studiert hat. Aber20 Lebensjahre Unterschied lassen sichnicht ignorieren.
Immerwieder gab es Prognosen, das Schach-spiel könntewegender Rechenkraft der Com-puter in einer Remis-Flut ertrinken.Das Kandidatenfinale beweist das Gegenteil. Solche trüben Betrachtungen kommenvon Menschen, die zu Hause mit Hilfe derComputer die Partien verfolgen, sofort dieBewertung der Stellung ablesen und nochnie im Turniersaal waren. Schach ist etwasanderes: Schach ist und bleibt, was es immerwar – ein emotionaler Kampf mit Fehlernund brillanten Zügen. Nicht perfekt, abervoller Leidenschaft. Wie das Leben.
„Ich hätte niemals auf Anand gewettet“Der englische Großmeister Daniel King über das erstaunliche Comeback des ehemaligen Schach-Weltmeisters beimKandidatenfinale
Fünf Runden vor Schluss des Turniers inChanty-Mansyisk wahrt der InderViswanathan Anand seine Chancen aufein erneutesWM-Match gegenMagnusCarlsen.Weil er am stabilsten spielt,meint der Experte Daniel King.
Hallo! Ich bin Paul,der Kinder-Chefreporter
Kinder-NachrichtenPlieninger Straße 150, 70567 Stuttgart
07 11 / 72 05 - 79 40
kinder-nachrichten@stn.zgs.de
Lukas und Luis sind beste Freunde. Nur beieiner Sache sind sich die beiden überhauptnicht einig: bei ihrem LieblingsFußballVerein. Lukas ist elf Jahre alt und SchalkeFan. Der zwölfjährige Luis liebt BorussiaDortmund. Ausgerechnet diese beidenClubs! Denn die Vereine Schalke und Dortmund sind große Rivalen. Heute Abend spielen sie wieder in der Bundesliga gegeneinander. Dabei gilt für beide: Verlieren verboten.Denn gewinnen die Bayern, sind sie schonheute Abend Deutscher Meister – und das sofrüh wie noch keine Mannschaft vorher.
Das letzte Spiel zwischeneurenClubshatDort-mundgewonnen.Wie geht’s diesesMal aus?Lukas: Da gibt’s die Revanche: 2:1 fürKönigsblau.Luis: Ich will mal realistisch bleiben: Wirgewinnen 3:1.
Wie seid ihr eigentlich Fans eurer Vereinegeworden?Lukas: Ehrlich gesagt waren wir bis zurzweiten Klasse beide BayernFans. Abermein Patenonkel und meine große Schwester sind riesige SchalkeFans. Die haben immer schon gesagt, dass Schalke viel coolerist. Und mich dann mal mit ins Stadion genommen. Seitdem bin ich Schalker.Luis: Mir hat ein Freund, der BVBFan ist,dauernd gesagt: Bayern? Luis, das geht dochnicht! Er war sehr hartnäckig und hat michnach und nach für Dortmund begeistert.
Warum ist euer Clubder beste derWelt?Lukas:Schalke hat gute Spieler, ist ein tollerVerein. Da ist einfach alles besser als beiDortmund.Luis: Von wegen! Allein schon die Farben:SchwarzGelb ist viel besser als Blau. Und
bei uns auf der SüdTribüne ist definitiv diebeste Stimmung der Liga!Lukas: Was für ein Quatsch! Die ist selbstverständlich in der NordKurve bei uns. UndSchwarzGelb? Ha – Schwarz ist die Hölle!
Ärgert ihr euch,wenn ihr zusammenFußballspielt?Da seid ihr ja in einerMannschaft.Luis:Ach, das ist doch alles nur Spaß. Und inunserer Mannschaft gibt es ja auch noch andere Fans – vom FC Bayern zum Beispiel.
Wart ihr schonmal zusammen imStadion?Lukas: Ich wollte Luis mal mit in die Arenanehmen, zu einem Spiel gegen Freiburg.Aber das hat dann doch nicht geklappt.Leider.Luis:Aber wir haben das auf jeden Fall nochvor. Mit Lukas würde ich ausnahmsweise dieSchalker Arena betreten. (dpa)
Allerbeste Fußball-FeindeLukas und Luis sind Fans von Borussia Dortmund und FC Schalke 04 – und beste Freunde
„Heute war ein guter Tag“, sagt der Hobby-Fußballer zu seiner Frau. „Ich habe zwei Toregeschossen.“ – „Super“, sagt die Frau, „wiehoch habt ihr gewonnen?“ – „Wieso gewon-nen, das Spiel ging 1:1 aus.“
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Schalke gegen Dortmund? Lukas (links) und Luisfreuen sich auf dasDerby heute Abend Foto: dpa
21Nummer 70 • Dienstag, 25. März 2014Sport
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