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¡ Daniel John King wurde am 28. August 1963 in Beckenham/ England geboren. Internationaler Meis- ter wurde er 1982. Den Titel Schachgroß- meister, den höchsten Rang eines Turnier- schachspielers, er- warb er 1989. ¡ Große internationale Erfolge bescherten ihm unter anderem Teilnahmen an der britischen Meisterschaft 1987 (vierter Platz) und an renommierten Turnieren wie in Dortmund 1988 (geteilter zweiter Platz), Genf 1990 (geteilter erster Platz) und Win- terthur 1996 (zweiter Rang). 1989 nahm er mit der englischen Nationalmannschaft an der Mannschaftseuropameisterschaft teil. ¡ King spielt kaum mehr Wettkampfschach. Früher galt er als gefürchteter Angriffsspie- ler, der eine ausgesprochene Vorliebe für offene Spiele, also Eröffnungen mit dem Doppelschritt des Königsbauern, hat. ¡ Kings große Popularität bei den deutschen Schachfans verdankt der Großmeister unter anderem seinen zahlreichen Aktivitäten als Kommentar von Spitzenschach-Ereignissen. ¡ King ist auch als Autor von zahlreichen Schachbüchern bekannt. Ein Erfolg wurde auch seine unter dem Titel „Power Play“ erschienene Reihe von Trainings-DVDs. Er spricht perfekt Deutsch. ¡ http://candidates2014.fide.com ¡ www.danielking.biz Zur Person Daniel King Foto: StN Fünf Runden vor Schluss des Kandidatenfinales führt Viswanathan Anand einen Punkt vor der Konkurrenz und könnte damit das Recht auf einen neuen WM-Kampf gegen Magnus Carlsen erwerben. Foto: dpa Kurz berichtet Schreck für Mario Gomez: Schon wieder das Knie Schock für Mario Gomez. Der deutsche Fußball-Nationalspieler, der zuletzt lan- ge wegen einer Knieverletzung gefehlt hatte, bekam am Sonntag im Spiel seines AC Florenz gegen den SSC Neapel einen Schlag auf das linke Knie und erlitt eine Zerrung des Kollateralbandes. Eine Wo- che muss er zunächst pausieren, dann folgen weitere Untersuchungen. Strafe für den FC Bayern Weil Fans des FC Bayern München im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Arsenal ein diskri- minierendes Plakat hochgehalten haben, muss der deutsche Fußball-Rekordmeis- ter im Viertelfinal-Rückspiel gegen Man- chester United (9. April) den Block 124 auf dem Unterrang der Gegentribüne geschlossen halten. Überdies muss der FC Bayern 10000 Euro Strafe zahlen. Jörg Böhme bleibt Chef Jörg Böhme bleibt Cheftrainer des ab- stiegsbedrohten Fußball-Zweitligisten Energie Cottbus – zumindest bis zum Ende dieser Saison. Pause für Sandro Cortese Rückschlag für Sandro Cortese: Beim 24 Jahre alten Moto-2-Piloten aus Berkheim wurden bei einer Untersuchung am Mon- tag ein Fersenbeinbruch sowie zahlreiche Blutungen im linken Fuß diagnostiziert. Vorerst muss er vier Tage pausieren. Nowitzki außer Form Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks haben wieder ein NBA-Spiel in der Schlussphase aus der Hand gegeben. Die Texaner unterlagen am Sonntagabend (Ortszeit) den Brooklyn Nets nach Ver- längerung 104:107. Der deutsche Basket- ballstar erzielte lediglich zehn Punkte. Rebels bleiben drin Dank eines eigenen 15:1-Sieges über die Rhein-Neckar-Stars Eppelheim und des Erfolgs der Hornets Zweibrücken über EKU Mannheim haben die Stuttgart Rebels den Klassenverbleib in der Eisho- ckey-Regionalliga Südwest geschafft. Nafi Stuttgart steht im Endspiel um die Futsal-DM STUTTGART (StN). Bis zum Titel ist es nur noch ein Schritt: Die Fußballer von Nafi Stuttgart stehen im Finale um die Deut- sche Futsal-Meisterschaft. Am 5. April geht es in Iserlohn gegen Holzpfosten Schwerte. „Ein machbarer Gegner“, sagte Trainer Akin Gümüssu, „ich bin mir si- cher, dass wir uns jetzt auch noch die Meis- terschaft holen.“ Am Sonntag hätte Nafi Stuttgart in der Staffel 1 der Kreisliga A eigentlich beim 1. FC Lauchhau-Lauchäcker antreten sol- len, doch das Spiel wurde verlegt, da das Team am Samstag das Halbfinale des DFB-Futsal-Cup in Münster/Westfalen bestritt. Gegen UFC Münster gewann Nafi Stuttgart mit 6:3, und Trainer Gümüssu jubelte: „Das ist der größte Erfolg des Ver- eins – und das, obwohl wir ohne drei Stammspieler antreten mussten.“ Zuvor hatten sich die Stuttgarter im Viertelfinale gegen den zweimaligen deut- schen Meister Hamburg Panthers 9:6 durchgesetzt – und sich damit für das Vier- telfinal-Aus vor einem Jahr revanchiert. „Ich denke, mit Hamburg haben wir den härtesten Konkurrenten bereits ausge- schaltet“, sagte Gümüssu. Von Norbert Wallet Herr King, fünf Runden vor Schluss des Kandi- datenfinales führt Ex-Weltmeister Viswa- nathan Anand. Hätten Sie vor dem Turnier auf ihn gewettet? Niemals. Nach der Niederlage im WM- Match gegen Carlsen dachte ich wirklich, jetzt wäre die Zeit für einen Rücktritt reif. Angesichts des Turnierstands klingt das lä- cherlich. Aber er hat in den letzten drei Jah- ren relativ schlecht gespielt. Die WM im No- vember verlief sehr enttäuschend für ihn. Magnus Carlsen hat überzeugend gewon- nen. Man merkte in dem Match, dass Anand sein Selbstvertrauen verloren hatte. In ent- scheidenden Situationen riskierte er zu we- nig. Hatte er leichten Vorteil, ging er nicht aufs Ganze. Stattdessen entglitten ihm die Partien durch zu sanftes Spiel ins Remis. Deshalb gebe ich zu, dass mich sein Auftre- ten im Kandidatenfinale überrascht. Welche Erklärung gibt es? Ist es vielleicht eine Befreiung, nicht mehr die Bürde des Weltmeis- ters zu tragen? Das läge nahe. Aber seinem Spiel ist das nicht anzumerken. Wirklich viel hat er an seinem Stil nicht geändert. Er spielt äußerst solide und ausgeglichen. Die anderen Spie- ler stürzen sich in große Abenteuer, riskieren viel. Anand dagegen zeigt hier ein stabiles Schach ohne revolutionäre Ideen, aber stra- tegisch und positionell sehr gesund. Sein Sieg am Sonntag gegen den Bulgaren Topa- lov war beeindruckend. Er gab dem Gegner keinerlei Chancen und häufte positionelle Vorteile an. Es gab auch Partien, in denen er bewusst dem großen Risiko aus dem Weg ging. Gegen den Russen Peter Svidler hätte er einen Bauern gewinnen können. Im Gegenzug hätte er allerdings einigen Druck aushalten müssen. Der wäre aber zu beherr- schen gewesen, und Anand hätte das in Ruhe berechnen können. Er hat da für den siche- ren halben Punkt eine sehr gute Siegchance liegen lassen. Fazit: Anand spielt gut und si- cher, aber nicht fantastisch. Eine andere Erklärung: Hat Carlsen ihn stärker gemacht, und wir sehen gerade die Nachwir- kungen einer sehr intensiven Vorbereitung auf den WM-Kampf? Nein, Anand ist immer gut vorbereitet. Das ist eine seiner Stärken. Seine Eröffnungen sind nicht spektakulär. Aber er kennt seine Systeme sehr genau. Er spielt mit Schwarz die slawische Eröffnung, und die versteht er einfach großartig. Da zahlt sich seine große Erfahrung aus. In keiner einzigen seiner Partien in Chanty-Mansyisk kam er in eine bedrohliche Situation. Ist es eine Lehre dieses Kandidatenfinales, dass sich Risiko nicht auszahlt? Ja, unbedingt. Und das kommt Anands Stil sehr entgegen. Wenn alle Spieler immer voll auf Gewinn spielen, dann gehen eben auch einmal ganze Punkte verloren. Anands gro- ßer Widersacher, der Armenier Levon Aroni- an, hat auch schon zweimal verloren. Der In- der bleibt da cool, gibt sich auch mal mit dem Remis zufrieden. Diese Strategie ist offen- sichtlich sehr erfolgreich. Vielleicht war der Sonntag der Wendepunkt des gesamten Tur- niers. Anand siegte, Aronian und der russi- sche Mitfavorit Kramnik verloren. Aronian dachte, gegen Azeri Mamedyarov müsse er die Chance auf einen Sieg nutzen, und spiel- te sehr scharf. Er wurde nicht belohnt. Im direkten Duell gegen Anand hat Aronian eine spektakuläre Neuerung im dritten Zug präsentiert. War das zu hoch gepokert? Nein, dieser neue Damenzug war eine inte- ressante Idee. Aber Anand hat sich nicht aus dem Gleichgewicht bringen lassen und inte- ressant reagiert. Ich habe nur nicht verstan- den, warum Aronian so früh ins Unentschie- den eingewilligt hat, indem er die Zugwie- derholung erlaubte. Das scheint mir ein strategischer Fehler gewesen zu sein, denn das Remis verdirbt Aronians Chancen, bei Punktgleichheit vor Anand zu landen. Den direkten Vergleich hat er verloren, da er ja die Hinrundenpartie abgegeben hat. Aronian galt vor dem Turnier als klarer Favorit. Was läuft bei ihm falsch? In Wijk an Zee und Zürich, zwei bedeutende Turniere im Vorfeld, hatte er großartig ge- spielt. Unverständlicherweise sind seine Leistungen mitunter sehr schwankend. Ich verstehe die Ursache nicht recht. Vielleicht ist er manchmal einfach zu kreativ und zu wenig pragmatisch. Aber gerade deshalb könnte ein WM-Match gegen Carlsen so in- teressant werden. Ab heute beginnt die Schlussphase des Tur- niers. Wird Anand sich durchsetzen? Jetzt kommen die Nerven ins Spiel. Wer die Nerven bewahrt, der kommt durch. Es gibt noch fünf Runden. Es wäre ganz ungewöhn- lich, wenn jemand mit vier Punkten aus fünf Runden durchmarschiert. Vier Remis und ein Sieg wären schon sehr gut – das spricht natürlich für Anand. Das kann er. Er ist der Favorit, seine Chancen sind sehr, sehr gut. Wie verliefe dann die Revanche gegen Welt- meister Magnus Carlsen? Ich fürchte, ganz ähnlich wie zuletzt. Carl- sen wäre auch in einem Rematch der ganz große Favorit. Ich weiß, in Indien gibt es an- dere Meinungen. Aber ich kann kein anderes Resultat sehen: Carlsen würde wieder ge- winnen. Natürlich würde Anand vom neuen Selbstbewusstsein profitieren. Auch von der Tatsache, dass er seinen Kontrahenten be- reits in einem Wettkampf studiert hat. Aber 20 Lebensjahre Unterschied lassen sich nicht ignorieren. Immer wieder gab es Prognosen, das Schach- spiel könnte wegen der Rechenkraft der Com- puter in einer Remis-Flut ertrinken. Das Kandidatenfinale beweist das Gegen- teil. Solche trüben Betrachtungen kommen von Menschen, die zu Hause mit Hilfe der Computer die Partien verfolgen, sofort die Bewertung der Stellung ablesen und noch nie im Turniersaal waren. Schach ist etwas anderes: Schach ist und bleibt, was es immer war – ein emotionaler Kampf mit Fehlern und brillanten Zügen. Nicht perfekt, aber voller Leidenschaft. Wie das Leben. „Ich hätte niemals auf Anand gewettet“ Der englische Großmeister Daniel King über das erstaunliche Comeback des ehemaligen Schach-Weltmeisters beim Kandidatenfinale Fünf Runden vor Schluss des Turniers in Chanty-Mansyisk wahrt der Inder Viswanathan Anand seine Chancen auf ein erneutes WM-Match gegen Magnus Carlsen. Weil er am stabilsten spielt, meint der Experte Daniel King. Hallo! Ich bin Paul, der Kinder-Chefreporter Kinder-Nachrichten Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart 07 11 / 72 05 - 79 40 [email protected] Lukas und Luis sind beste Freunde. Nur bei einer Sache sind sich die beiden überhaupt nicht einig: bei ihrem Lieblings-Fußball- Verein. Lukas ist elf Jahre alt und Schalke- Fan. Der zwölfjährige Luis liebt Borussia Dortmund. Ausgerechnet diese beiden Clubs! Denn die Vereine Schalke und Dort- mund sind große Rivalen. Heute Abend spie- len sie wieder in der Bundesliga gegeneinan- der. Dabei gilt für beide: Verlieren verboten. Denn gewinnen die Bayern, sind sie schon heute Abend Deutscher Meister – und das so früh wie noch keine Mannschaft vorher. Das letzte Spiel zwischen euren Clubs hat Dort- mund gewonnen. Wie geht’s dieses Mal aus? Lukas: Da gibt’s die Revanche: 2:1 für Königsblau. Luis: Ich will mal realistisch bleiben: Wir gewinnen 3:1. Wie seid ihr eigentlich Fans eurer Vereine geworden? Lukas: Ehrlich gesagt waren wir bis zur zweiten Klasse beide Bayern-Fans. Aber mein Patenonkel und meine große Schwes- ter sind riesige Schalke-Fans. Die haben im- mer schon gesagt, dass Schalke viel cooler ist. Und mich dann mal mit ins Stadion ge- nommen. Seitdem bin ich Schalker. Luis: Mir hat ein Freund, der BVB-Fan ist, dauernd gesagt: Bayern? Luis, das geht doch nicht! Er war sehr hartnäckig und hat mich nach und nach für Dortmund begeistert. Warum ist euer Club der beste der Welt? Lukas: Schalke hat gute Spieler, ist ein toller Verein. Da ist einfach alles besser als bei Dortmund. Luis: Von wegen! Allein schon die Farben: Schwarz-Gelb ist viel besser als Blau. Und bei uns auf der Süd-Tribüne ist definitiv die beste Stimmung der Liga! Lukas: Was für ein Quatsch! Die ist selbst- verständlich in der Nord-Kurve bei uns. Und Schwarz-Gelb? Ha – Schwarz ist die Hölle! Ärgert ihr euch, wenn ihr zusammen Fußball spielt? Da seid ihr ja in einer Mannschaft. Luis: Ach, das ist doch alles nur Spaß. Und in unserer Mannschaft gibt es ja auch noch an- dere Fans – vom FC Bayern zum Beispiel. Wart ihr schon mal zusammen im Stadion? Lukas: Ich wollte Luis mal mit in die Arena nehmen, zu einem Spiel gegen Freiburg. Aber das hat dann doch nicht geklappt. Leider. Luis: Aber wir haben das auf jeden Fall noch vor. Mit Lukas würde ich ausnahmsweise die Schalker Arena betreten. (dpa) Allerbeste Fußball-Feinde Lukas und Luis sind Fans von Borussia Dortmund und FC Schalke 04 – und beste Freunde „Heute war ein guter Tag“, sagt der Hobby- Fußballer zu seiner Frau. „Ich habe zwei Tore geschossen.“ – „Super“, sagt die Frau, „wie hoch habt ihr gewonnen?“ – „Wieso gewon- nen, das Spiel ging 1:1 aus.“ Schalke gegen Dortmund? Lukas (links) und Luis freuen sich auf das Derby heute Abend Foto: dpa 21 Nummer 70 • Dienstag, 25. März 2014 Sport

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¡ Daniel John Kingwurde am 28. August1963 in Beckenham/England geboren.Internationaler Meis-ter wurde er 1982.Den Titel Schachgroß-meister, den höchstenRang eines Turnier-schachspielers, er-warb er 1989.

¡ Große internationale Erfolge beschertenihm unter anderem Teilnahmen an derbritischen Meisterschaft 1987 (vierter Platz)und an renommierten Turnieren wie inDortmund 1988 (geteilter zweiter Platz),Genf 1990 (geteilter erster Platz) und Win-terthur 1996 (zweiter Rang). 1989 nahm er

mit der englischen Nationalmannschaft ander Mannschaftseuropameisterschaft teil.

¡ King spielt kaummehr Wettkampfschach.Früher galt er als gefürchteter Angriffsspie-ler, der eine ausgesprochene Vorliebe füroffene Spiele, also Eröffnungen mit demDoppelschritt des Königsbauern, hat.

¡ Kings große Popularität bei den deutschenSchachfans verdankt der Großmeister unteranderem seinen zahlreichen Aktivitäten alsKommentar von Spitzenschach-Ereignissen.

¡ King ist auch als Autor von zahlreichenSchachbüchern bekannt. Ein Erfolg wurdeauch seine unter dem Titel „Power Play“erschienene Reihe von Trainings-DVDs.Er spricht perfekt Deutsch.

¡ http://candidates2014.fide.com¡ www.danielking.biz

Zur Person

Daniel King

Foto:StN

Fünf Runden vor Schluss des Kandidatenfinales führt ViswanathanAnand einenPunkt vor der Konkurrenz und könnte damit das Recht auf einenneuenWM-Kampf gegenMagnus Carlsen erwerben. Foto: dpa

Kurz berichtet

Schreck fürMario Gomez:Schonwieder das KnieSchock für Mario Gomez. Der deutscheFußball­Nationalspieler, der zuletzt lan­ge wegen einer Knieverletzung gefehlthatte, bekam am Sonntag im Spiel seinesAC Florenz gegen den SSC Neapel einenSchlag auf das linke Knie und erlitt eineZerrung des Kollateralbandes. Eine Wo­che muss er zunächst pausieren, dannfolgen weitere Untersuchungen.

Strafe für den FC BayernWeil Fans des FC Bayern München imAchtelfinal­Rückspiel der ChampionsLeague gegen den FC Arsenal ein diskri­minierendes Plakat hochgehalten haben,muss der deutsche Fußball­Rekordmeis­ter im Viertelfinal­Rückspiel gegen Man­chester United (9. April) den Block 124auf dem Unterrang der Gegentribünegeschlossen halten. Überdies muss derFC Bayern 10000 Euro Strafe zahlen.

Jörg Böhme bleibt ChefJörg Böhme bleibt Cheftrainer des ab­stiegsbedrohten Fußball­ZweitligistenEnergie Cottbus – zumindest bis zumEnde dieser Saison.

Pause für Sandro CorteseRückschlag für Sandro Cortese: Beim 24Jahre alten Moto­2­Piloten aus Berkheimwurden bei einer Untersuchung am Mon­tag ein Fersenbeinbruch sowie zahlreicheBlutungen im linken Fuß diagnostiziert.Vorerst muss er vier Tage pausieren.

Nowitzki außer FormDirk Nowitzki und die Dallas Maverickshaben wieder ein NBA­Spiel in derSchlussphase aus der Hand gegeben. DieTexaner unterlagen am Sonntagabend(Ortszeit) den Brooklyn Nets nach Ver­längerung 104:107. Der deutsche Basket­ballstar erzielte lediglich zehn Punkte.

Rebels bleiben drinDank eines eigenen 15:1­Sieges über dieRhein­Neckar­Stars Eppelheim und desErfolgs der Hornets Zweibrücken überEKU Mannheim haben die StuttgartRebels den Klassenverbleib in der Eisho­ckey­Regionalliga Südwest geschafft.

Nafi Stuttgartsteht im Endspielum die Futsal-DMSTUTTGART (StN). Bis zum Titel ist es nurnoch ein Schritt: Die Fußballer von NafiStuttgart stehen im Finale um die Deut­sche Futsal­Meisterschaft. Am 5. Aprilgeht es in Iserlohn gegen HolzpfostenSchwerte. „Ein machbarer Gegner“, sagteTrainer Akin Gümüssu, „ich bin mir si­cher,dasswiruns jetztauchnochdieMeis­terschaft holen.“

Am Sonntag hätte Nafi Stuttgart in derStaffel 1 der Kreisliga A eigentlich beim1. FCLauchhau­Lauchäckerantretensol­len, doch das Spiel wurde verlegt, da dasTeam am Samstag das Halbfinale desDFB­Futsal­Cup in Münster/Westfalenbestritt. Gegen UFC Münster gewann NafiStuttgart mit 6:3, und Trainer Gümüssujubelte: „Das ist der größte Erfolg des Ver­eins – und das, obwohl wir ohne dreiStammspieler antreten mussten.“

Zuvor hatten sich die Stuttgarter imViertelfinale gegen den zweimaligen deut­schen Meister Hamburg Panthers 9:6durchgesetzt–undsichdamit fürdasVier­telfinal­Aus vor einem Jahr revanchiert.„Ich denke, mit Hamburg haben wir denhärtesten Konkurrenten bereits ausge­schaltet“, sagte Gümüssu.

Von Norbert Wallet

Herr King, fünf Runden vor Schluss desKandi-datenfinales führt Ex-Weltmeister Viswa-nathanAnand.Hätten Sie vor demTurnier aufihn gewettet?Niemals. Nach der Niederlage im WM­Match gegen Carlsen dachte ich wirklich,jetzt wäre die Zeit für einen Rücktritt reif.Angesichts des Turnierstands klingt das lä­cherlich. Aber er hat in den letzten drei Jah­ren relativ schlecht gespielt. Die WM im No­vember verlief sehr enttäuschend für ihn.Magnus Carlsen hat überzeugend gewon­nen. Man merkte in dem Match, dass Anandsein Selbstvertrauen verloren hatte. In ent­scheidenden Situationen riskierte er zu we­nig. Hatte er leichten Vorteil, ging er nichtaufs Ganze. Stattdessen entglitten ihm diePartien durch zu sanftes Spiel ins Remis.Deshalb gebe ich zu, dass mich sein Auftre­ten im Kandidatenfinale überrascht.

Welche Erklärunggibt es? Ist es vielleicht eineBefreiung, nichtmehr die BürdedesWeltmeis-ters zu tragen?Das läge nahe. Aber seinem Spiel ist dasnicht anzumerken. Wirklich viel hat er anseinem Stil nicht geändert. Er spielt äußerstsolide und ausgeglichen. Die anderen Spie­ler stürzen sich in große Abenteuer, riskierenviel. Anand dagegen zeigt hier ein stabilesSchach ohne revolutionäre Ideen, aber stra­tegisch und positionell sehr gesund. SeinSieg am Sonntag gegen den Bulgaren Topa­lov war beeindruckend. Er gab dem Gegnerkeinerlei Chancen und häufte positionelleVorteile an. Es gab auch Partien, in denen erbewusst dem großen Risiko aus dem Wegging. Gegen den Russen Peter Svidler hätteer einen Bauern gewinnen können. ImGegenzug hätte er allerdings einigen Druckaushalten müssen. Der wäre aber zu beherr­

schen gewesen, und Anand hätte das in Ruheberechnen können. Er hat da für den siche­ren halben Punkt eine sehr gute Siegchanceliegen lassen. Fazit: Anand spielt gut und si­cher, aber nicht fantastisch.

Eine andere Erklärung:Hat Carlsen ihn stärkergemacht, undwir sehengeradedieNachwir-kungeneiner sehr intensivenVorbereitung aufdenWM-Kampf?Nein, Anand ist immer gut vorbereitet. Dasist eine seiner Stärken. Seine Eröffnungensind nicht spektakulär. Aber er kennt seineSysteme sehr genau. Er spielt mit Schwarzdie slawische Eröffnung, und die versteht ereinfach großartig. Da zahlt sich seine großeErfahrung aus. In keiner einzigen seinerPartien in Chanty­Mansyisk kam er in einebedrohliche Situation.

Ist es eine Lehre diesesKandidatenfinales,dass sichRisikonicht auszahlt?Ja, unbedingt. Und das kommt Anands Stilsehr entgegen. Wenn alle Spieler immer vollauf Gewinn spielen, dann gehen eben aucheinmal ganze Punkte verloren. Anands gro­

ßer Widersacher, der Armenier Levon Aroni­an, hat auch schon zweimal verloren. Der In­der bleibt da cool, gibt sich auch mal mit demRemis zufrieden. Diese Strategie ist offen­sichtlich sehr erfolgreich. Vielleicht war derSonntag der Wendepunkt des gesamten Tur­niers. Anand siegte, Aronian und der russi­sche Mitfavorit Kramnik verloren. Aroniandachte, gegen Azeri Mamedyarov müsse erdie Chance auf einen Sieg nutzen, und spiel­te sehr scharf. Er wurde nicht belohnt.

ImdirektenDuell gegenAnandhat Aronianeine spektakuläreNeuerung imdritten Zugpräsentiert.War das zuhochgepokert?Nein, dieser neue Damenzug war eine inte­ressante Idee. Aber Anand hat sich nicht ausdem Gleichgewicht bringen lassen und inte­ressant reagiert. Ich habe nur nicht verstan­den, warum Aronian so früh ins Unentschie­den eingewilligt hat, indem er die Zugwie­derholung erlaubte. Das scheint mir einstrategischer Fehler gewesen zu sein, denndas Remis verdirbt Aronians Chancen, beiPunktgleichheit vor Anand zu landen. Dendirekten Vergleich hat er verloren, da er ja

die Hinrundenpartie abgegeben hat.

Aronian galt vor demTurnier als klarer Favorit.Was läuft bei ihm falsch?In Wijk an Zee und Zürich, zwei bedeutendeTurniere im Vorfeld, hatte er großartig ge­spielt. Unverständlicherweise sind seineLeistungen mitunter sehr schwankend. Ichverstehe die Ursache nicht recht. Vielleichtist er manchmal einfach zu kreativ und zuwenig pragmatisch. Aber gerade deshalbkönnte ein WM­Match gegen Carlsen so in­teressant werden.

Abheutebeginnt die Schlussphasedes Tur-niers.WirdAnand sichdurchsetzen?Jetzt kommen die Nerven ins Spiel. Wer dieNerven bewahrt, der kommt durch. Es gibtnoch fünf Runden. Es wäre ganz ungewöhn­lich, wenn jemand mit vier Punkten aus fünfRunden durchmarschiert. Vier Remis undein Sieg wären schon sehr gut – das sprichtnatürlich für Anand. Das kann er. Er ist derFavorit, seine Chancen sind sehr, sehr gut.

Wie verliefe danndieRevanche gegenWelt-meisterMagnus Carlsen?Ich fürchte, ganz ähnlich wie zuletzt. Carl­sen wäre auch in einem Rematch der ganzgroße Favorit. Ich weiß, in Indien gibt es an­dere Meinungen. Aber ich kann kein anderesResultat sehen: Carlsen würde wieder ge­winnen. Natürlich würde Anand vom neuenSelbstbewusstsein profitieren. Auch von derTatsache, dass er seinen Kontrahenten be­reits in einem Wettkampf studiert hat. Aber20 Lebensjahre Unterschied lassen sichnicht ignorieren.

Immerwieder gab es Prognosen, das Schach-spiel könntewegender Rechenkraft der Com-puter in einer Remis-Flut ertrinken.Das Kandidatenfinale beweist das Gegen­teil. Solche trüben Betrachtungen kommenvon Menschen, die zu Hause mit Hilfe derComputer die Partien verfolgen, sofort dieBewertung der Stellung ablesen und nochnie im Turniersaal waren. Schach ist etwasanderes: Schach ist und bleibt, was es immerwar – ein emotionaler Kampf mit Fehlernund brillanten Zügen. Nicht perfekt, abervoller Leidenschaft. Wie das Leben.

„Ich hätte niemals auf Anand gewettet“Der englische Großmeister Daniel King über das erstaunliche Comeback des ehemaligen Schach-Weltmeisters beimKandidatenfinale

Fünf Runden vor Schluss des Turniers inChanty-Mansyisk wahrt der InderViswanathan Anand seine Chancen aufein erneutesWM-Match gegenMagnusCarlsen.Weil er am stabilsten spielt,meint der Experte Daniel King.

Hallo! Ich bin Paul,der Kinder-Chefreporter

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Lukas und Luis sind beste Freunde. Nur beieiner Sache sind sich die beiden überhauptnicht einig: bei ihrem Lieblings­Fußball­Verein. Lukas ist elf Jahre alt und Schalke­Fan. Der zwölfjährige Luis liebt BorussiaDortmund. Ausgerechnet diese beidenClubs! Denn die Vereine Schalke und Dort­mund sind große Rivalen. Heute Abend spie­len sie wieder in der Bundesliga gegeneinan­der. Dabei gilt für beide: Verlieren verboten.Denn gewinnen die Bayern, sind sie schonheute Abend Deutscher Meister – und das sofrüh wie noch keine Mannschaft vorher.

Das letzte Spiel zwischeneurenClubshatDort-mundgewonnen.Wie geht’s diesesMal aus?Lukas: Da gibt’s die Revanche: 2:1 fürKönigsblau.Luis: Ich will mal realistisch bleiben: Wirgewinnen 3:1.

Wie seid ihr eigentlich Fans eurer Vereinegeworden?Lukas: Ehrlich gesagt waren wir bis zurzweiten Klasse beide Bayern­Fans. Abermein Patenonkel und meine große Schwes­ter sind riesige Schalke­Fans. Die haben im­mer schon gesagt, dass Schalke viel coolerist. Und mich dann mal mit ins Stadion ge­nommen. Seitdem bin ich Schalker.Luis: Mir hat ein Freund, der BVB­Fan ist,dauernd gesagt: Bayern? Luis, das geht dochnicht! Er war sehr hartnäckig und hat michnach und nach für Dortmund begeistert.

Warum ist euer Clubder beste derWelt?Lukas:Schalke hat gute Spieler, ist ein tollerVerein. Da ist einfach alles besser als beiDortmund.Luis: Von wegen! Allein schon die Farben:Schwarz­Gelb ist viel besser als Blau. Und

bei uns auf der Süd­Tribüne ist definitiv diebeste Stimmung der Liga!Lukas: Was für ein Quatsch! Die ist selbst­verständlich in der Nord­Kurve bei uns. UndSchwarz­Gelb? Ha – Schwarz ist die Hölle!

Ärgert ihr euch,wenn ihr zusammenFußballspielt?Da seid ihr ja in einerMannschaft.Luis:Ach, das ist doch alles nur Spaß. Und inunserer Mannschaft gibt es ja auch noch an­dere Fans – vom FC Bayern zum Beispiel.

Wart ihr schonmal zusammen imStadion?Lukas: Ich wollte Luis mal mit in die Arenanehmen, zu einem Spiel gegen Freiburg.Aber das hat dann doch nicht geklappt.Leider.Luis:Aber wir haben das auf jeden Fall nochvor. Mit Lukas würde ich ausnahmsweise dieSchalker Arena betreten. (dpa)

Allerbeste Fußball-FeindeLukas und Luis sind Fans von Borussia Dortmund und FC Schalke 04 – und beste Freunde

„Heute war ein guter Tag“, sagt der Hobby-Fußballer zu seiner Frau. „Ich habe zwei Toregeschossen.“ – „Super“, sagt die Frau, „wiehoch habt ihr gewonnen?“ – „Wieso gewon-nen, das Spiel ging 1:1 aus.“

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Schalke gegen Dortmund? Lukas (links) und Luisfreuen sich auf dasDerby heute Abend Foto: dpa

21Nummer 70 • Dienstag, 25. März 2014Sport