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FIABCI Report Teil 1, 03.1999
THE EUROPEAN REAL ESTATE MAGAZINE
FIABCI Deutsche Delegatton Sophtensrraße 59c, D-76733 Karlsruhe, Telefon ++49 (0} 727 197 35 70, Telefax ++49 (0) 727 197 35 178
Grenz ·· er I International commuters
Völkerverständigung "im Kleinen" Peoples' agreement "in miniature"
Seit fast 30 Jahren treffen sie sich regelmäßig einmal im Jahr. die Mitglieder der südholländischen Maklerbörse und die der Westfeilischen Grundstücksbörse. Anlässtich der 350-Jahr-Feier des Westfeilischen Friedens waren sie zu Gast in Münster. Josef Schulze-Wermeling, Münster, berichtet.
For nearly 30 years, members of the South Holland Broker's Exchange and the Westphalia Real Estate Exchange have been meeting regularly once every year. They were guests in Münster on the occasion of the 350 year jubilee of the Peace of Westphalia Josef Schulze-Wermeling, Münster, reports.
Geboren wurde die Idee während des FlABCI-Weltkongresses 1969 in Luzern, an den sich ältere
Kollegen noch sehr gern erinnern: Vater Wybe Zijlstra aus Enscl1ede fü r di e südholländische Maklerbörse und Fri tz-Rüdiger Wind für die Westfälische Grundstücksbörse zu Münster besprachen ein Treffen der beiderseitigen Börsenmitglieder im darauffolgenden Jahr in Bad-Boekelo in der Nä11e von Enschede/ Holland. Das nächste Treffen in Münster wurde mi t einem Busausflug nach Warendorf zum Olympiazentrum der deutschen Reiterei verbunden.
Es folgten jäl1rlich abwechselnde Zusammenkünfte in den Niederlanden und in Westfalen. Die Teilnehmer trafen sich zu Fachvorträgen und Podiumsdiskussionen. Darauf fo lgten meist Besichtigungstouren mit Bussen, bei denen kompetente, engagierte Vorstandsbzw. Börsenmitglieder den Gästen über
\\'(',.;tfä l i:--du~ r Fr icdcn 1648
Mikropho n fundierte Kenntnisse von Land und Leuten vermiuelten, aber auch
Im Jubiläumsjahr des Westfälischen Friedens trafen sich die deutschen und niederländischen Makler in der Geburtsstube des Niederländischen Staates, dem Haus der Niederlande im Krameramtshaus zu Münster. On the jubi lee of t he Peace of Westphal ia, German and Dutch brokers met in the birthplace of the Dutch States, Holland House in Krameramts House in Münst er.
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The ic!ea was born du ring the 1969 FlABCl World Congress in Lucerne, ofwhich the older col
leagues willluve fond memories: Father Wybe Zijlstra from Enschec!e for the South Holland Broker's Exchange and Fritz-Rüdiger Wind for the Westphalia Real Estate Exchange at Münster discussed a meeting of members from both sides to take place the following year in Bad-Boekelo near Enschede/ Holland. The next meeting in Münster was combined with an excursion by bus to the Olympic Centre of the German Cavalry in Warendorf
Meetings followed each year alternating between Holland and Westphalia. The members met for technical presentations and discussions with the platform. This was usually followed by sight-seeing tours by bus during which knowledgeable and commiued members ofthe board or exd1ange gave the guests the benefit of their knowledge over the m icrophone about the people and country, and particularly the buildings and Iayouts to the left and right of them along the route. 1 still have fond memories today of the informative and educational journey to Lelystad and through the new polder.
During the meeting ofthe board of governors in December 1996 in Paris, I discussed with Pier Zijlstra. the son of the cofounder and a well-known broker in FlABCI circles, cancelling the Exchange meeting in 1997 in Germany, in order to put more into celebrating the meeting du ring the 1998 jubilee of the Peace ofWestphalia. Thus, on 6th November, Dr. Paul Hüffer, the Durch consul, received us at the Prinzipalmarkt in Münster. After the reception in the Peace Room housed in the Council Chambers, the Mayoress, Marie-Theres Kastner, spent two hours explaining the merits of Münster's past to us and the cit:y's plans for the future. After a joint lunch, Herr Pick, DirecLOr of City
FIABCI Report Teil 2, 03.1999
hesonderer Bauten und Planungen links und rechts des Weges. Ich erinnere mich noch heute mit Freude an die sehr aufschlussreiche und lehrreiche Fahrt nach Lelystad und durch die neuen Pol· der.
Während der Verwaltungsrat.c;sitzung im Dezember 1996 in Paris besprach ich mit dem in FIABCl-Kreisen sehr bekannten niederländischen Makelaar Pier Zijlstra, dem Sohn des Mitbegründers, das Börsentreffen im Jahr 1997 in Deutschland ausfallen zu Jassen, um das Treffen im Jubiläumsjahr 1998 des Westfälischen Friedens umso feierlicher begehen zu können. Und so geschah es dann. Am 6. November empfing uns der niederländische Konsul in Münster, Dr. Paul Hüffer, auf dem Prinzipalmarkt. Nach dem Empfang im Friedenssaal des Rathauses nahm sich Frau Bürgermeisterin Marie-Theres Kastner zwei Stunden Zeit, um uns auf die Meriten der Stadt Münster in der Vergangenheit und ihre Pläne für die Zukunft hinzuweisen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen führte uns Herr Pick, Leiter des städtischen Denkmalamres, durch die Innenstadt. Sein Motto war die Alte und neue Ar.chitektur in der Inn"enstadtvon Münster", wobei einige kunstbeflissene Teilnehmer bemerkten, dass die neue Stadtbibliothek Vergleiche mit der Bilbao-Dependance des New Yorker Guggenheim-Museums nicht zu scheuen brauchte.
Zur Kaffeezeit trafen wir uns im .Haus der Niederlande". Im dortigen Kaminsaal schlossen am 30. Januar 1648 die niederländischen und spanischen Delegierten einen Separatfrieden, Vorbedingungfür den Westfälischen Frieden überhaupt. Das "Haus der Niederlande" verwaltet von der münsterischen Uni: versität, ist Sitz des größten niederländischsprachigen Kulturzentrums im Ausland (mit größter niederländischsprachiger Bibliothek außerhalb des Mutterlandes) und der Ort offiZieller deutsch-niederländischer Veranstaltungen, etwa dem alle zwei Jahre erfolgenden "Stabwechsel" zwischen dem niederländischen und dem deutschen General-Feldmarschall des I. Chores der NATO mit Sitz in Münster, dem sämtliche deutsche Truppen zwischen Nordsee und Main und sämtliche niederländische Truppen eingegliedert sind. Die obersten Angehörigen der Truppenteile fühlen sich im heutigen Münster genauso wohl wie die verschiedenen Delegierten mit ihrem Gefolge zur Zeit des Westfälischen Friedens. Hier im Kaminsaal, der Geburtsstube des Niederländischen Staates, empfing uns der Hausherr, Mijnheer Dr. Geraedts.
j Wir erfuhren Einzelheiten zu den Frie' deosverbandJungen von 1648: Maklertätigkeit aufhöchster Ebene. Die Unterhändlervermittelten zwischen verschiedenen Partnern, verschiedenen Interessen, mit dem Ziel einer Einigung, eines Vertrages. Die Verhandlungen dauerten mehrere Jahre. Vorläufige Verhandlungsergebnisse wurden per Reiterstafetee ins Heimatland geschickt, weitere Instruktionen trafen etliche Wochen später wieder in Münster ein. In Münster wurden so erstmals die diplomati· sehen Grundregeln festgelegt, die Wur-
zeln des Föderalismus, der Gleichgewichtigkeit der regionalen, politischen und konfessionellen Besonderheiten gegenüber dem Anspruch des Kaisers
1 in Wien und des Papstes in Rom be: kräftigt. Die Unabhängigkeit der Schweizerischen Eidgenossenschaft wurde bestätigt.
. Makler leben vom Frieden der Einigung. Dadurch leisten sie einen wertvollen Beitrag •Zur Beförderung des Handels,
1 des Wohlstandes, der Kultur•." So hieß ; es in einer damaligen Stellungnalune zum
Friedensschluss. Sie kommen nur zum Erfolg, wenn sie sich für den Kompromiss, den Ausgleich, die Einigung, den .Frieden", wenn auch noch vor Ort, in der Region, im Bereich der .Kleinen Kreise" einsetzen. Viele "Kleine Kreise" ergeben mehr Ausgleich, mehr Frieden in größeren Kreisen.
Für die .Ahnengalerie" überreichten die Teilnehmer als Gastgeschenk einen alten Stich mit dem Bildnis eines früheren Generalgouverneur in NiederländischIndien, einem Deutschen in niederlän· diseben Diensten.
Anschließend hatten wir eine Führung durch die Ausstellung im Westfälischen Landesmuseum. Diese machte uns mit Exponaten vertraut, wie sie erstmalig und einmalig und nie wieder danach so gezeigt werden. Die fernsehberichte von der Ausstellungseröffnung mit fast allen europäischen Staatsoberhäuptern sind uns allen noch in bester Erinnerung.
Schon jetzt freuen wir uns auf das 29. Treffen, diesmal bei unseren lieben Kollegen in den Niederlanden. Alle Teilnehmer erbalten dann eine Kopie des extra gestalteten Dokumentes mit den Unterschriften aller Teilnehmer, einschließlich des Herrn Konsuls, der Frau Bürgermeisterin und des Direktors des Niederlandezentrums. Außerdem bekommt jeder Teilnehmer eine Kopie des tagsüber gedrehten Videofilms mit allen Ansprachen, Freundschaftstoasts und persönlichen Kommentaren.
A.
FIABCI Report Teil 3, 03.1999
Memorial Office, gave us a guided tour of the city centre. His catchphrase was "Old and new architecture in the city centre of Münster", at which a few of the keen artists among the participants remarked that the new city library compared very favourably with the Bilbao-Dependence of the New York Guggenheim-Museum.
For coffee, we met in the "House of Holland•. In the Fueplace Room there, on 30thjanuary 1648, the Dutch and Spanish delegates entered ioto a separate peace agreement, preconditlons for the Westphalia Peace iii general. The "House ofHolland•, administered by Münster University, is the seat of the largest Dutch-speaking mlture centre outside Holland (with tbe largest Dutch language library outside Holland) and the site of official German-Dutch events. Appro.xim2tdy once every two years an "exchange of staff' takes place between tbe Dutch and German General Fidd Marshals of the 1st Corps of NATO with its beadquarters at Münster, with which all the German troops between tbe North sea and.Main and all Dutch troops are assodated. The mostsenior members of the units are as happy in todays Münster as the differentddegates with their entourage were at th~·time of the Peace ofWestphalla. Here, we w~re received by the host, Mijnheer Dr. Geraedts, in the Fireplace Room, the birth place of the Dutch states.
We found out details of the peace negotiations of 1648: brokerage at the highest Ievel. The negotiators dealt between the different parties with different interests with the object of reaching an agreemet)t and signing a treatf. The negotiations Iasted several years. 1be provisional results of the negotiations were sent to the borneland by horse and further instructions arrived at Münster a few weeks later. Thus, in Münster, the diplomatic foun-
dation was established for the first time and the roots of federalism, the balance of regional, political and confessional individualities strengthened in the face of the demands of the Emperor in Vienna and the Pope in Rome. The independence of the Swiss Confederation was conf1tllled.
"Brokers live from the peace that agreement brings. Their work makes a
: valuable contribution 'to the promotion of trade, prosperity and culture ,." This was the opinion on the peace agreement at the time. They can only succeed when they show commitment to compromise, balance, agreement
. and "Peace", and when still at the
l scene, in .the region, in the area of the , •small cirde". Many •small circles" · ! result in more balance and more peace I in !arger cirdes. i I
l As a gift for the •an cestrat portraite ! gallery", the partici pants handed over ~ an old engraving of a former general i governor in Dutch India, a German ; working for the Dutch.
• Next, we were given a guided tour through the e:xhibition in the West-
. phalia State museum. This familiarised us with the exhibits in a unique way, never to be repeated. The television reports of the opening of the exhibition with nearly all of the European heads of state are still11rmly ftxed in our memories.
M~e?.dy we ?.Ie looki..ng focward to the 29th meeting and this time with our colleagues in Holland. All participants will then receive a copy of the specially created document with the signatures of a1l participants, including that of the Consul, the Mayoress and the Director of the Dutch Centre. In addition to this, each participant will receive a video of the day with all · the speeches, toasts and personal commentaries.
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