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„Über die Notwendigkeit eines Rahmenplans zur systematischen Förderung von
Informations- und Medienkompetenz“
Lorenz PaaschDr. Michèle Pommé
Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft BelgiensAbteilung Unterricht, Ausbildung und Beschäftigung
Bibliotheksforum 2010 – BOZEN
Das deutsche Sprachgebiet in Belgien: ein GrenzgebietDas deutsche Sprachgebiet in Belgien: ein Grenzgebiet
ZAHLEN & FAKTEN
9 Gemeinden 854 km² 74.169 E (01.01.2008) Bev.-dichte: 87 E/km² Ausländer: 14.759
(=18,39%), davon 11.255 Deutsche
Amts-, Schul- und Gerichtssprache: Deutsch
Eine der 3 autonomen Gemeinschaften Belgiens: Parlament und Regierung mit Sitz in Eupen
Das Das Unterrichtswesen in der DG: Struktur in der DG: Struktur
Kindergarten
Primarschule
2. und 3. Stufe desallgemeinbildenden
Unterrichts
2. und 3. Stufe destechnischen
Übergangsunterrichts
2. und 3. Stufe destechnischen
Befähigungsunterrichts
2. und 3. Stufe des
berufsbildendenBefähigungs-unterrichts
1. Beobachtungsjahr + 2. gemeinsames Jahr1. Anpassungsjahr
oderdifferenzierte Stufe
Studium kurzer Dauer(Kindergärtner, Primarschullehrer
oder Krankenpfleger in DG)
Kin
derg
arte
n
543
Prim
arsch
ule
Sekund
arsch
ule
Hoch
schule
11109876
1312
1817161514
Teilzeit-unterricht
Mittel-ständische
Lehre
Das Unterrichtswesen in der DG: Einige ZahlenDas Unterrichtswesen in der DG: Einige Zahlen
Kinder-garten
Primar Sekundar
Anzahl Niederlassungen
58 57 9
Anzahl Schüler 2455 5815 5349
Anzahl Schüler in der kleinsten Niederlassung
6 14 282
Anzahl Schüler in der größten Niederlassung
151 377 1186
Das Unterrichtswesen in der DG: Gesetzes- und Das Unterrichtswesen in der DG: Gesetzes- und VerordnungshoheitVerordnungshoheit
1. Parlament der DG hat u.a. Dekretbefugnis in allen Fragen betreffend:
Schul- und HochschulwesenAußerschulische BildungBerufliche Umschulung und FortbildungWissenschaftliche ForschungMittelständische AusbildungIn den kulturellen Angelegenheiten, u.a. Bibliothekswesen
2. Regierung und Ministerium der DG haben Verordnungsbefugnis in diesen Fragen
Autonomie der DG in Unterrichtsfragen, auch in pädagogischen Fragen (u.a. Verabschiedung von Rahmenplänen)
1. Kompetenzmodell und Zielsetzung
2. Organisationsstruktur
3. Eckdaten
4. Struktur
5. Informations- und Medienkompetenz
Die Rahmenpläne für die Schulen in der DG: ÜberblickDie Rahmenpläne für die Schulen in der DG: Überblick
1. Rahmenpläne: Kompetenzmodell und Zielsetzung1. Rahmenpläne: Kompetenzmodell und Zielsetzung
Kompetenzentwicklung in der Schule
Lebenslanges LernenFachbezogene Kompetenzen
Personale Kompetenzen
Soziale Kompetenzen
Methodenkompetenzen
inputgesteuertesBildungswesen
durch
vorrangig outputgesteuertes
Bildungswesen
durch
Leistungen der SchülerVorgaben
Rahmenpläne/KompetenzenStoff / Inhalte
Sicherung von Bildungsqualität, Transparenz und Vergleichbarkeit:
Lernstandserhebungen, interne und externe Evaluation
1. Rahmenpläne: Kompetenzmodell1. Rahmenpläne: Kompetenzmodell
2. Rahmenpläne: Organisationsstruktur2. Rahmenpläne: Organisationsstruktur
• 7 fachbezogene Arbeitsgruppen• netzübergreifend: FSU, GUW, OSU• schulformübergreifend: Primar-, Sekundarschulen, Hochschule
• Lenkungsgruppe• Koordination des Prozesses
• Impulsgruppe• Austausch mit Vertretern der Autonomen Hochschule in der DG (AHS),
des Kabinetts und der Netze
• Wissenschaftliche Begleitung• Gutachten
• Netze: FSU, GUW, OSU• Universitäten und Bildungsinstitute aus dem In- und Ausland
• Lektorat und Übersetzung
Das Dekret vom 16. Juni 2008 zu den Kernkompetenzen und Rahmenplänen ist seit dem 1. September 2008 in Kraft.
Die Umsetzung der Rahmenpläne ist in allen Netzen verpflichtend.
Verabschiedete Rahmenpläne für alle Primarschulen und für die erste Stufe aller Sekundarschulen in der DG:
Deutsch Unterrichtssprache Deutsch Fremdsprache Französisch Unterrichtssprache Französisch Fremdsprache Mathematik Geschichte/Geografie Musik/Kunst Naturwissenschaften/Technik Sport
Erst ein verabschiedeter überfachlicher Rahmenplan für alle Primar- und Sekundarschulen in der DG:
Schulische Berufswahlvorbereitung und Berufsorientierung
3. Rahmenpläne: Eckdaten3. Rahmenpläne: Eckdaten
4. Rahmenpläne: Struktur4. Rahmenpläne: Struktur
Kapitel Inhalte und Ebene des didaktischen Denkens
1. Grundsätze eines kompetenzorientierten Unterrichts
Kompetenzansatz und Ansprüche an den Unterricht aller Fächer, (allgemeindidaktische Ebene)
2. Beitrag des Fachs zur Kompetenzentwicklung
Inwiefern das Fach zur fachbezogenen und überfachlichen Kompetenzentwicklung des Schülers beiträgt (Fachstruktur)
3. Kompetenzerwartungen Output-Instrument:Was der Schüler zu einem bestimmten Zeitpunkt können sollte
4. Empfehlungen für die Qualität der Unterrichtsgestaltung
Qualitätsansprüche an die fachdidaktische Gestaltung des Unterrichts
5. Bezüge zu den Kompetenzerwartungen Übersicht der Teilkompetenzen, die die Schüler am Ende jeder Stufe erworben haben sollten.
4. Rahmenpläne: Struktur4. Rahmenpläne: StrukturKompetenzen und InhaltskontexteKompetenzen und Inhaltskontexte
5. Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz (IMK) – (1)5. Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz (IMK) – (1)
1. Grundlage: Vermittlung von IMK als überfachliche Methodenkompetenz verpflichtend
„Methodenkompetenzenumfassen die flexible Nutzung vielfältiger Lern- und Arbeitsmittel sowie Lernstrategien, die es erlauben, Aufgaben zu bewältigen und Probleme zu lösen. Langfristiges Ziel ist die Entwicklung des selbstständigen, zielorientierten, kreativen und verantwortungsbewussten Lernprozesses.Dieser beinhaltet unter anderem:
das Entwickeln von Lesefertigkeit, Lesetechniken und Lesestrategien;
das Entwickeln kommunikativer Fähigkeiten; die Nutzung von Recherchemodellen zur Suche, Verarbeitung
und Präsentation von Informationen aus unterschiedlichen Medien;
die Nutzung der verschiedenen Arten von Bibliotheken und Mediotheken, insbesondere der Schulmediotheken.“
Quelle: Rahmenpläne, Kapitel 1
5. Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz (IMK) – (2)5. Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz (IMK) – (2)
2. Rahmenplan für die überfachliche IM-Kompetenz?
Vorteile: Verbindlicher Rahmen für ALLE Schulen und ALLE Lehrer eine „systematische“ Vermittlung von IM-Kompetenzen
wird gewährleistet Probleme:
Überlastung der Lehrpersonen mit Rahmenplänen Lehrpersonen erwarten konkrete Arbeitshilfen Besonderheit in der DG:
Rahmenpläne bedürfen der Zustimmung aller Schulträger (Schulpakt)
Rahmenpläne müssen vom Parlament verabschiedet werden: langwierige Entscheidungsprozedur
Entscheidung des Ministers: Leitfaden mit Handreichungen Gleiche Vorgehensweise wie bei der Erarbeitung der
Rahmenpläne, aber keine Verabschiedung im Parlament Dennoch verbindlich (Kapitel 1, Rahmenpläne)
5. Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz (IMK) – (3)5. Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz (IMK) – (3)
3. Definition von „Informations- und Medienkompetenz“
o „Informationskompetenz bezeichnet die Kompetenz, den Informationsbedarf zu erkennen, Informationen zu ermitteln, zu beschaffen, zu bewerten und effizient zu nutzen.“
o „Medienkompetenz bezeichnet die Kompetenz, medial vermittelte Inhalte zu analysieren, Medien effizient zu nutzen, Medien zu erstellen und zu verbreiten sowie die Wirkung und gesellschaftliche Bedeutung von Medien kritisch zu reflektieren.“
5. Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz (IMK) - (5)5. Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz (IMK) - (5)
4. Modell zur Vermittlung der IM-Kompetenz
• Das Big6-Skills-Modell nach EISENBERG/BERKOWITZ
• Der „Information Searching Process (ISP)“ in 7 Phasen nach KUHLTAU
• Das Dynamische Modell der IK (DYMIK) nach HOMANN in 5 Phasen
• Das „Sieben-Schritt-Modell des Informationsmanagements“ aus Lernwelten.net
5. Standards der IK: Kompetenzen definieren• 2001: Australien – CAUL-Standards• 2004: Australien/Neuseeland- ANZIIL• 2004: GB-SCONUL-IL-Outcomes• 2006: ILFA-Standards
5. Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz (IMK) - (6)
6. Herausforderungen
• Teilkompetenzen müssen dem Alter/Entwicklungsstand der Schüler angepasst sein
• K-erwartungen müssen der Schulform – allgemeinbildende, technische, berufliche – angepasst sein
• IM-Kompetenz muss in allen Unterrichten gefördert werden: fachspezifische Komponenten sind zu berücksichtigen
• Konzeption der Handreichungen• Vorlagen nur in sehr begrenztem Maße im deutschen Sprachraum
vorhanden:
• Einige „Curricula“ an deutschen Schulen (Überblick unter http://www.schulmediothek.de/index.php?id=1064&seite=6408 ), hauptsächlich auf Partnerschaft ÖB und Schule aufbauend
• Einige “Konzepte der Medienerziehung“ in deutschen Bundesländern (Überblick unter http://www.bildungsserver.de/zeigen.html?seite=2884 )
• Ein „Rahmenplan Medienerziehung“ für das Land Mecklenburg-Vorpommern
• G. TULODZIECKI: „Entwicklung eines Schulkonzepts Medienbildung“• Österreich: Grundsatzerlass „Medienerziehung“• Vorlagen aus dem anglo-amerikanischen Raum: vielfältig, aber nicht
einfach auf europäische Schulen übertragbar.
5. Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz (IMK) - (7)
7. Wo wollen wir hin?
• Ausarbeitung des überfachlichen „Leitfadens zur Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz“ bis Juni 2012
• Parallel dazu: Ausarbeitung von „Handreichungen“ in Form von Arbeitsblättern/Modellvorlagen für Lehrer/Schüler zu den einzelnen Kompetenzerwartungen und Teilkompetenzen Zusammenarbeit u.a. mit Südtirol fortsetzen und vertiefen
• Ausarbeiten von „Schulinternen Curricula“ zur Förderung der IM-Kompetenz an den Sekundarschulen
5. Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz (IMK) - (7)
8. Voraussetzungen
• Schulung der Lehrpersonen
• Ausstattung der Schulen
• Computer-Klassen
• Schulmediotheken
• Rolle der Lehrer-Mediothekare und der
Mediothekskommission (Initiatoren,
Multiplikatoren)
• Rolle der Schulmediotheken als Lernzentren der
Schule
Zentraler Server
Zugriff über Internet vom Bibliotheks-
OPACoder Home-PC
MediaDG
Die Bibliotheken/Mediotheken der DG – Der Verbund MediaDGDie Bibliotheken/Mediotheken der DG – Der Verbund MediaDG
Der Verbund MediaDG:
9 Schulmediotheken in den 9 Sekundarschulen
1 Hochschulbibliothek mit 2 Niederlassungen
4 Öffentliche Bibliotheken in den Zentrumsgemeinden
mit Online-Ausleihe von jeder und in jede Bibliothek/Mediothek
www.mediadg.be
Außerdem:
30 örtliche (Pfarr)- Bibliotheken, teils verbunden mit Primarschulen
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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