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Informations- und Kommunikationstechnologien entwickeln sich rasant: Facebook, Twitter, Instagram, WhatsApp, Snapchat, usw. Immer vielfältiger werden die Möglichkeiten das Netz zu nutzen und selbst mitzugestalten. Mit der Verbreitung von Smartphones und Tablets sowie dem mobilen Zugang zum Internet sind weitere Veränderungen zu erwarten. Im Rahmen des Vortrags werden aktuelle (Bildungs-)Praktiken im Umgang mit dem Internet beleuchtet und die damit verbundenen Herausforderungen in einer digital geprägten Kultur skizziert. Brüche und Kontinuitäten hinsichtlich spezifischer (Bildungs-)Praktiken – trotz wechselnder Medienformate – werden diskutiert und ein Blick in die Zukunft gewagt. Vortrag auf der Fachtagung "Zukunft der Bibliotheken. Gesellschaft im Wandel. Bibliotheken im Wandel" am 7. Juli 2014 im Haus auf der Alb, Bad Urach" Landeszentrale für Politische Bildung Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit den Fachstellen für das öffentliche Bibliothekswesen bei den Regierungspräsidien Baden-Württemberg.
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Zwischen #SELFIES und #EDchatDE Neue (Bildungs-‐)Prak3ken in einer
digital geprägten Kultur? Franco Rau lpb Baden-‐Wür@emberg Fachtagung „ZukunE der Bibliotheken“
7. Juli 2014
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3
Veränderungen
Neue (Bildungs-‐)Prak3ken?
Herausforderungen
1 Veränderungen (und Selbstverständlichkeiten)
Screenshot von h@p://blaugh.lockergnome.com/cartoons/060901_kindergarten_wifi.gif
1999
ARD/ZDF-‐Online-‐Studie 1998: Onlinemedien gewinnen an Bedeutung. (Pressemi(eilung, ard-‐zdf-‐onlinestudie.de) [...] Ohne sich von der Euphorie anstecken zu lassen, die Enthusiasten mit der Technologie des Internets verbinden, ist festzustellen, daß innerhalb gut eines Jahres der Anteil der Onlinenutzer in Deutschland um mehr als die HälEe zugenommen hat. Im Frühjahr 1998 verfügten über 6,6 Millionen Personen – sei es beruflich oder privat – über eine Zugriffsmöglichkeit zu Onlinediensten und/oder dem Internet, die 10-‐Prozent-‐Grenze ist damit überschriEen.
1998
„Bin ich schon drin? ... ich bin drin!“
Vor 16 Jahren
Screenshot von h@p://magazine-‐covers.lucywho.com/bravo-‐magazine-‐germany-‐20-‐may-‐1998-‐magazine-‐cover-‐t4064639.html
ARD/ZDF-‐Online-‐Studie 2013: Mobile Internetnutzung steigt rasant – Boom bei Endgeräten führt zu hohem Ans3eg der täglichen Nutzungsdauer (Pressemi(eilung, ard-‐zdf-‐onlinestudie.de) „Onliner in Deutschland verbringen im SchniE 169 Minuten täglich im Internet. Smartphone, Tablet und Co. treiben die Online-‐Nutzung unterwegs weiter an. [...] Die wöchentliche Bewegtbildnutzung steigt binnen eines Jahres um 6 Prozentpunkte auf 43 Prozent – 23 Mio. Nutzer greifen regelmäßig auf Bewegtbildinhalte im Netz zu. Dies sind einige Ergebnisse der ARD/ZDF-‐Onlinestudie 2013.“ Mobil vernetzt – Jugendliche und ihre Smartphones. Erste Ergebnisse der JIM-‐Studie 2013 (Pressemi(eilung, mpfs.de, 15.11.2013) „[...] In den letzten Jahren hat sich die Verbreitung dieser Geräte auch bei Jugendlichen enorm gesteigert. Inzwischen besitzen fast drei Viertel (72 %) aller Zwölf-‐ bis 19-‐Jährigen ein eigenes Smartphone. Vor allem die permanente Möglichkeit zum Zugriff auf das Internet ist bei Jugendlichen sehr beliebt.“
2013
h@p://imageshack.us/photo/my-‐images/202/t41c.jpg/
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20
40
60
80
100
1997 2000 2003 2006 2009 2012
Gesamt
14-‐29 J.
30-‐49 J.
ab 50 J.
Onlinenutzung in Deutschland
Daten der ARD-‐Onlinestudie 1997, ARD/ZDF-‐Onlinestudien 1998-‐2013
Entwicklung in Deutschland von 1997 bis 2013 (Personen ab 14 Jahren), mindestens gelegentliche Nutzung in %
Onlinenutzung in Deutschland
Daten des Digital-‐Index 2013
für Jahr 2013 differenziert nach Bundesländern (Personen ab 14 Jahren)
Bundesland 2013 Nutzer in %
1. Hamburg 81,8
2. Berlin 81
3. Bermen 79,3
4. Baden -‐ Wür@emberg 79,1
Schüler Volkschule, Hauptschule
Weiterb. Schule ohne Abitur
Abitur, Fachhochschulr.
Abgeschl. Studium
98,4 60,7 80,9 91,5 91,7
Onlinenutzung in Deutschland
für Jahr 2013 differenziert nach Bildung(sabschluss) (Personen ab 14 Jahren)
Daten des Digital-‐Index 2013
Schüler Volkschule, Hauptschule
Weiterb. Schule ohne Abitur
Abitur, Fachhochschulr.
Abgeschl. Studium
98,4 60,7 80,9 91,5 91,7
Onlinenutzung in Deutschland
für Jahr 2013 differenziert nach Bildung(sabschluss) (Personen ab 14 Jahren)
Daten der JIM-‐Studie 2013
Daten des Digital-‐Index 2013
98
100
98
97
99
100
0 25 50 75 100
Internetzugang
Computer/Laptop
Handy
2013
2012
VollausstaEung in Haushalten mit Jugendlichen (12-‐19 Jahre)
Aussta@ung von Jugendlichen
Geräte 1998 2012 2013
Handy 8 96 96 Internetzugang / 86 88
Computer/Laptop 35 82 80 Smartphone / 47 72 Fernsehgerät 60 59 58
Tablet-‐PC / 7 14
Gerätebesitz von Jugendlichen in % (12-‐19 Jahre, Ø für Jungen und Mädchen)
Daten der JIM-‐Studie 1999, 2012, 2013
Geräte 1998 2012 2013
Handy 8 96 96 Internetzugang / 86 88
Computer/Laptop 35 82 80 Smartphone / 47 72 Fernsehgerät 60 59 58
Tablet-‐PC / 7 14
Gerätebesitz von Jugendlichen in % (12-‐19 Jahre, Ø für Jungen und Mädchen)
Daten der JIM-‐Studie 1999, 2012, 2013
Aussta@ung von Jugendlichen
Geräte im Vergleich
Interneeähige Geräte als Angebote eines (Lebensmi@el-‐)Discounters
1999
2014
Geräte im Vergleich
Kenndaten Computer (1999) Smartphone (2014)
Taktrate des Prozessors („Geschwindigkeit“) 500 MHz 2x 1200 MHz
Datentransfer* („Weg ins Internet“)
Modemsteckkarte (56 kbit/s)
Funknetz (14 mbit/s); WLAN (300 mbit/s)
Preis 1998 DM (ca. 1022 Euro) 80 Euro
Ausgewählte Hardwarekenndaten von Angeboten eines (Lebensmi@el-‐)Discounters
Angaben nach golem.de & c‘t Magazin
*14 mbit/s = 14 000 kbit/s 300 mbit/s = 300 000 kbit/s
2
29
99
8
49
96
12
73
87
0 25 50 75 100
Tablet PC
Handy/Smartphone
Computer/Laptop
2013
2012
2011
Trend zur mobilen Internetnutzung Wege der Internetnutzung (2011-‐2013) in den letzten 14 Tagen (12-‐19 Jahre) Angaben in %
Daten der JIM-‐Studie 2013
„Mehr als drei FünEel gehen mit dem Handy mindestens
mehrmals pro Woche ins Internet oder nutzen den mobilen Zugang zu ihrer
Community.“
(Pressemi(eilung JIM-‐Studie 2013, mpfs.de)
Internet?
Foto: Will Carter Photograph (flickr)
Metaphorik „Im Internet“
(Schmidt 2011)
Verbreiteter Mythos: Das Internet als als eigene virtuelle Welt, in dem Menschen ihren Körper zurück lassen und neue Iden3täten schaffen.
Foto: JanSchmidt (slideshare)
(Schmidt 2011) Foto: JanSchmidt (slideshare)
Metaphorik „Im Internet“ Verbreiteter Mythos: Das Internet als als eigene virtuelle Welt, in dem Menschen ihren Körper zurück lassen und neue Iden3täten schaffen.
(Schmidt 2011) Foto: JanSchmidt (slideshare)
Metaphorik „Im Internet“ Verbreiteter Mythos: Das Internet als als eigene virtuelle Welt, in dem Menschen ihren Körper zurück lassen und neue Iden3täten schaffen.
Zwischenfazit
• Onlinenutzung und Geräteaussta@ung haben sich in 15 Jahren grundlegend verändert
• Mobile Internetnutzung für Jugendliche zunehmend selbstverständlicher Teil des Alltags
• Metaphorik „Im Internet“ bleibt überraschend konstant
2 Neue (Bildungs-‐)Prak3ken?
Screenshot von h@ps://www.facebook.com/Mediothek.Krefeld/posts/4009410171213?stream_ref=10
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(Nur „Fotos mit Freunden teilen“?)
#SELFIES
BarCraE (Nur ein „Fußball-‐Stamm3sch“?)
h@p://www.homerj.de & h@p://barcraE-‐connect.net
Geocaching (Nur eine „Schnitzeljagd“?)
#EdchatDE
(Nur ein „offenes Lehrerzimmer“?)
Erkennen wir das Neue? Onlineanwendungen 2013 nach Alter (Personen ab 14 Jahren), mindestens einmal wöchentlich genutzt, in %
14-‐29 Jahre 30-‐49 Jahre 50-‐69 Jahre
Suchmaschinen nutzen 90 87 76
Senden/empfangen von Emails 80 85 73
Zielgerichtet Angebote/Informa3onen suchen 80 77 64
Einfach so im Internet surfen 57 45 35
Onlinecommunijys nutzen 76 38 13
sog. „Apps“ auf Mobilgeräten nutzen, um ins Internet zu gehen 60 35 17
Videoportale nutzen 65 28 11
Cha@en 59 20 9
Daten der ARD/ZDF-‐Onlinestudie 2013
Neue (Bildungs-‐)Prak3ken
• Streuen und Kommen3eren • Lebensweltbezogene Ar3kula3on • Online-‐Koopera3on
VS.
Streuen und Kommen3eren
Schnelles Streuen von erhaltenen Informa3onen an (ggf. ausgewählten) Nutzerkreis, Re-‐mixen oder Kommen3eren vor der Weiterleitung, z.B. über Twi@er, über Rebloggen auf Blogs
Streuen und Kommen3eren
Schnelles Streuen von erhaltenen Informa3onen an (ggf. ausgewählten) Nutzerkreis, Re-‐mixen oder Kommen3eren vor der Weiterleitung, z.B. über Twi@er, über Rebloggen auf Blogs
Lebensweltbezogene Ar3kula3on
Erstellen und Verbreiten eigener Informa3onen in Form von Einschätzungen, Nachrichten, Kommentaren oder Produkten (Filme, Bilder, Texte), z.B. auf YouTube, Vimeo, Blogs oder Microblogs
Lebensweltbezogene Ar3kula3on
1 2
3
4
5
Erstellen und Verbreiten eigener Informa3onen in Form von Einschätzungen, Nachrichten, Kommentaren oder Produkten (Filme, Bilder, Texte), z.B. auf YouTube, Vimeo, Blogs oder Microblogs
Lebensweltbezogene Ar3kula3on
Erstellen und Verbreiten eigener Informa3onen in Form von Einschätzungen, Nachrichten, Kommentaren oder Produkten (Filme, Bilder, Texte), z.B. auf YouTube, Vimeo, Blogs oder Microblogs
h@p://www.youtube.com/user/xkarenina
Lebensweltbezogene Ar3kula3on
Erstellen und Verbreiten eigener Informa3onen in Form von Einschätzungen, Nachrichten, Kommentaren oder Produkten (Filme, Bilder, Texte), z.B. auf YouTube, Vimeo, Blogs oder Microblogs
Online-‐Koopera3on
Gemeinsame bzw. kollabora3ve Erstellung von Texten z.B. auf Wikipedia oder anderen Wikis, Taggen bzw. Verschlagwortung z.B. von Literatur oder Kunstprojekten, Organisieren von Events via Onlinecommuni3es
Online-‐Koopera3on
Gemeinsame bzw. kollabora3ve Erstellung von Texten z.B. auf Wikipedia oder anderen Wikis, Taggen bzw. Verschlagwortung z.B. von Literatur oder Kunstprojekten, Organisieren von Events via Onlinecommuni3es
Screenshots von h@p://edchatde.wordpress.com/
Online-‐Koopera3on
Gemeinsame bzw. kollabora3ve Erstellung von Texten z.B. auf Wikipedia oder anderen Wikis, Taggen bzw. Verschlagwortung z.B. von Literatur oder Kunstprojekten, Organisieren von Events via Onlinecommuni3es
h@p://www.flickr.com/commons
3 Herausforderungen
Foto: Plashing Vole (flickr)
Unterschiedliche Nutzungstypen
... und unterschiedliche Vorstellungen und Fähigkeiten
Digital-‐Index 2013, S.48-‐49
Unterschiedliche Perspek3ven
(Grell 2013)
... und unterschiedliche Verständnisse von Bildung
Umgang mit dem Neuen „Als die Lesesucht die Menschen krank machte“
1. „Wofür soll das bi@e gut sein? 2. Das braucht doch kein Mensch. 3. Die Einzigen, die das wollen, sind
zweifelhaEe oder privilegierte Minderheiten. 4. Das ist ja nur eine Modeerscheinung. 5. Die Innova3on verändert überhaupt nichts. 6. Die Neuerung ist zwar ganz gut, aber nicht gut
genug. 7. Sie stürzt schwache Charaktere ins Verderben.“
h@p://www.welt.de/kultur/history/ar3cle110549077/Als-‐die-‐Lesesucht-‐die-‐Menschen-‐krank-‐machte.html
Umgang mit dem Neuen als Herausforderung für alle Beteiligten oder „Als die Lesesucht die Menschen krank machte“
1. „Wofür soll das bi@e gut sein? 2. Das braucht doch kein Mensch. 3. Die Einzigen, die das wollen, sind
zweifelhaEe oder privilegierte Minderheiten. 4. Das ist ja nur eine Modeerscheinung. 5. Die Innova3on verändert überhaupt nichts. 6. Die Neuerung ist zwar ganz gut, aber nicht gut
genug. 7. Sie stürzt schwache Charaktere ins Verderben.“
(Ebner 2013)
Umgang mit dem Neuen
Welche Fähigkeiten benö3gen Heran-‐wachsende und Erwachsene, um in einer digital geprägten Kultur verantwortlich zu handeln und
um diese Kultur mitgestalten zu können?
Befähigung von Heranwachsenden und Erwachsenen?
Kompetenzen in einer digital geprägten Kultur
Medienbildung für die Persönlichkeitsentwicklung, für die gesellschaEliche Teilhabe und für die Entwicklung von Ausbildungs-‐ und Erwerbsfähigkeit
1. Informa3on und Wissen
2. Kommunika3on und Koopera3on
3. Iden3tätssuche und Orien3erung
4. Digitale Wirklichkeiten und produk3ves Handeln
h@p://www.bmbf.de/pub/kompetenzen_in_digitaler_kultur.pdf
Informa3onen und Wissen
Fähigkeit, produk3v mit der Vielfäl3gkeit an Informa3onsquellen und widersprüchlichen Aussagen umgehen zu können
Herausforderung
• Digital vernetzte Lebenssitua3onen als normale Lebenswelt begreifen
• Par3zipa3ons-‐ und Bildungspoten3ale des Internets erkennen und nutzen
• Allen die Chancen eröffnen, um sich diese Möglichkeitsräume erschließen zu können
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
h@p://de.slideshare.net/FrancoRau h@ps://twi@er.com/FrancoRau f.rau@apaed.tu-‐darmstadt.de
Verweise
• ARD/ZDF-‐Onlinestudie 2013 – ARD/ZDF-‐Medienkommission. h@p://www.ard-‐zdf-‐onlinestudie.de
• JIM-‐Studie 2013 – Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest. h@p://www.mpfs.de/index.php?id=613
• (N)ONLINER Atlas 2013 – Inita3ve D21. h@p://www.ini3a3ved21.de/por�olio/nonliner-‐atlas/
• Bundesministerium für Bildung und Forschung (2010): Kompetenzen in einer digital geprägten Kultur. h@p://www.bmbf.de/pub/kompetenzen_in_digitaler_kultur.pdf
• Ebner, Marjn (2013): Ist der Touchscreen der Füller von Morgen? Vortrag in Brixen. h@p://de.slideshare.net/mebner/ist-‐der-‐touchscreen-‐der-‐fller-‐von-‐morgen-‐27437671
• Grell, Petra (2013): Handlungsfähigkeit in einer digital vernetzen Welten. Vortrag auf dem Fachtag der Thüringer Landesmedienanstalt. h@p://de.slideshare.net/PGrell/grell-‐ fr-‐tlm-‐gera-‐2013-‐handlungs�igkeit-‐digital-‐vernetzte-‐welt-‐slideshare
• Schmidt, Jan-‐Hinrik (2011): Heranwachsen mit dem Web 2.0. Vortrag in Oschersleben. h@p://de.slideshare.net/JanSchmidt/heranwachsen-‐mit-‐dem-‐web-‐20
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