Herausforderungen Neuer Medien in der Lehre

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Herausforderungen neuer

Medien in der Lehre

Bücher unterforden chronisch die Sinne. Entgegen der langen Tradition der Computerspiele – die Kinder in lebendige, dreidimensionale Welten voll von bewegten Bildern und musikalischen Eindrücken entführen, durch die sie mit komplexen Muskelbewegungen steuern – sind Bücher einfach nur eine Aneinanderreihung von Wörtern auf einer Seite. Nur ein kleiner Teil des Gehirns wird dadurch aktiviert, während Computerspiele das gesamte Spektrum sensorischer und motorischer Hirnfunktionen ansprechen. Hinzu kommt, dass Bücher auf tragische Weise einsam machen. Während Spiele junge Menschen seit geraumer Zeit dazu bringen, gemeinsam mit ihren Freunden eigene Welten zu bauen und zu erkunden, zwingen Bücher sie in die Abgeschiedenheit eines ruhigen Ortes, abgeschottet vom Rest der Welt. Diese neu entstandenen ‘Büchereien’, die das Lesen anregen sollen, bieten ein beängstigendes Bild: Dutzende von Kindern, die normalerweise einen regen und lebhaften Austausch pflegen, versenken sich stumm und apathisch in die Lektüre …”

Bücher unterforden chronisch die Sinne. Entgegen der langen Tradition der Computerspiele – die Kinder in lebendige, dreidimensionale Welten voll von bewegten Bildern und musikalischen Eindrücken entführen, durch die sie mit komplexen Muskelbewegungen steuern – sind Bücher einfach nur eine Aneinanderreihung von Wörtern auf einer Seite. Nur ein kleiner Teil des Gehirns wird dadurch aktiviert, während Computerspiele das gesamte Spektrum sensorischer und motorischer Hirnfunktionen ansprechen. Hinzu kommt, dass Bücher auf tragische Weise einsam machen. Während Spiele junge Menschen seit geraumer Zeit dazu bringen, gemeinsam mit ihren Freunden eigene Welten zu bauen und zu erkunden, zwingen Bücher sie in die Abgeschiedenheit eines ruhigen Ortes, abgeschottet vom Rest der Welt. Diese neu entstandenen ‘Büchereien’, die das Lesen anregen sollen, bieten ein beängstigendes Bild: Dutzende von Kindern, die normalerweise einen regen und lebhaften Austausch pflegen, versenken sich stumm und apathisch in die Lektüre …”

Steven Johnson in seinem Bestseller Everything Bad is good for you

1. Problemdarstellung

2. Theorie

a. Grundlagen des Lernens

b. Technische Grundlagen

c. Geplante Durchführung

3. Ergebnisdarstellung

4. Ergebnisinterpretation

WAS BISHER GESCHAH…Problemdarstellung

http://www.mckinsey.com/App_Media/Reports/SSO/Worlds_School_Systems_Final.pdf (S13)

Wer wünscht sich den Nürnberger Trichter?

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Werkzeuge damals…

… und heute

http://www.mpfs.de/fileadmin/JIM-pdf08/JIM-Studie_2008.pdf

http://www.w3b.org/web-20/facebook-wachst-und-wachst-und-wachst.html

http://moodle.org/stats/

Users 42,962,720

Teachers 1,122,215

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Wäre Facebook ein Land, wäre es nach Einwohnerzahlen das

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größte der Welt!

(zwischen Indienund den USA)

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Neue Sprache – Neue Medien

Neue Sprache – Neue Medien

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Nutzen Sie persönlich folgende Medien?

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Haben ihre eigenen Lehrer / Lehrerinnen die folgenden Medien im Unterricht genutzt?

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Welche Medien haben Sie ohne Wissen der Lehrperson während der Unterrichtszeit verwendet?

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http://www.mpfs.de/fileadmin/JIM-pdf08/JIM-Studie_2008.pdf

(12-19 Jahre)

(6-13 Jahre)http://www.mpfs.de/fileadmin/KIM-pdf10/KIM10_4.pdf

digital natives digital immigrants

Prensky, M. (Oktober 2001). Digital Natives, Digital Immigrants

Ask yourself:– Are you more comfortable composing documents

online than longhand?

– Have you turned your "remembering" (phone numbers, meetings, and so on) over to a technology device?

– Do you go to meetings with your laptop or PDA?

– Are you constantly connected? Is the Internet always on whether you are at home or work? Is your cell phone always with you?

– How many different activities can you effectively engage in at one time?

– Do you play video or computer games?

Oblinger, D. G., & Oblinger, J. L. (2005). Education the Netz Generation.Abgerufen am 13. Mai 2010 von www.educause.edu/educatingthenetgen

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Beamtinnen

Beamte

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http://www.oeaw.ac.at/vid/download/col081015pn.pdf

GRUNDLAGEN DES LERNENSTheorieteil

Microsoft. (2008b). Encarta. (Microsoft) Abgerufen am 22. 10 2008 von http://de.encarta.msn.com/media_1121504629_761555359_-1_1/Aufbau_einer_Nervenzelle.html

http://www.flickr.com/photos/reighleblanc/3854684694/sizes/o/in/photostream/

http://grundundidee.blogspot.com/2010/05/das-kleine-abc-der-neurologie.html

Neuigkeit und Bedeutsamkeit?

http://nummer3.twoday.net/stories/749630/

Linke Hemisphäre Rechte Hemisphäre

Rational Intuitiv

Logisch analytisch Ganzheitlich – Überblick

Sequentiell, Seriell Parallel

Vernunft, Verstand Emotion, Stimmung

Intellekt Intuition, Kreativität

Zahlen, Begriffe, Quantitäten Analogien, Muster, Töne

Westliches Denken Östliches Denken

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Behaltensintervall in Min

Vergessenskurve

Nach Ebbinghaus in Holzinger, Basiswissen Multimedia Band 2 Lernen: Kognitive Grundlagen multimedialer Informationssysteme, 2001

b … Behaltensleistung in % des Gesamtlernmaterials

k … Konstante mit k = 1,84c … Konstante mit c = 1,25

Deklarativ

• Faktenwissen

• existiert explizit

• "knowing that..."

• Ankara ist die Hauptstadt der Türkei

Konzeptuell

• Konzeptwissen

• existiert explizit

• "knowing how..."

• Ebbe und Flut entsteht durch…

Prozedural

• Strategiewissen

• existiert implizit

• "know-how"

• Wenn du dich in der Wüste verirrst, musst du

Nach Holzinger, Basiswissen Multimedia Band 2 Lernen: Kognitive Grundlagen multimedialer Informationssysteme, 2001

Motivation

Intrinsisch Extrinsisch

Lerntheorien

Behaviorismus

Kognitivismus

Konstruktivismus

Drill & practice (Pawlow)

EVA (PC-Analogie)

Vorwissen! Wissen ≠ vermittelbar (coach)

Das SOI Modell

Mayer, R. E. (1999). Multimedia aids to problem-solving transfer. International Journal OfEducational Research(31), pp. 611-623.

Annahmen, auf denen das SOI-Modell aufbaut Grundlagen zur

Entwicklung des

Modells

Duale Codierung der

Informationen

Informationsverarbeitung erfolgt getrennt nach

visuell und auditiv dargebotener Information.

(Paivio, 1986)

(Baddeley, 1992)

Begrenzte Kapazität des

Arbeitsgedächtnisses

Die Kapazität des Arbeitsgedächtnisses und jedes

Verarbeitungskanales ist begrenzt.

(Baddeley, 1992)

(Chandler &

Sweller, 1991)

Aktive

Verarbeitungsprozesse

Wesentliche Lernaktivitäten sind: die aktive

Auswahl, Strukturierung neuer Informationen, der

Aufbau eines mentalen Modells und die

Verknüpfung neu erworbenen Wissens mit bereits

Gelerntem.

(Mayer, 1999)

(Wittrock, 1989)

(Niegemann, Hessel, Hochscheid-Mauel, Aslanski, Deimann, & Kreuzberger, 2003)

„Learning is an active process on the part of the learner and knowledge, as well as understanding, can only be constructed by the learners themselves…“ Σ

Gagne, R. M. (1980). Die Bedingungen des menschlichen Lernens (5., neu bearb. Aufl., nach der 3. amerikan. Aufl. Ausg.). Hannover: Schroedel.

(Gagne)

TECHNISCHE GRUNDLAGENTheorieteil

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early moral panics

Reading as a disease. In the late eighteenth and early nineteenth centuries, there was a mania for reading among young women, with novels featuring women characters becoming bestsellers both in England and the United States. Parents worried that so much reading was a ‘kind of disease.’ Girls’ diaries from that period often express guilt at excessive reading and show a determination to change this habit.

Goodstein, A. (2007). Totally wired: what teens and tweens are really doing online. New York: St. Martin's Press.

early moral panics

Movie houses blast ‘Maidenhood’. In the early 1900s, movie houses became incredibly popular with working-class youth in New York City. By 1910, weekly movie attendance in New York City was 1.5 million. And in 1909, the Board of Censorship of Motion Pictures was established, and the New York Society for the Prevention of Cruelty to Children issued a report stating, ‘This new form of entertainment has gone far to blast maidenhood. … Boys and girls are together in the room darkened while the pictures are on and … indecent assaults on the girls follow, often with their acquiescence.’

Goodstein, A. (2007). Totally wired: what teens and tweens are really doing online. New York: St. Martin's Press.

early moral panics

What Is This Thing Calles Jazz?”(…) “Dancing to Jazz Music will lead to sex.”

Goodstein, A. (2007). Totally wired: what teens and tweens are really doing online. New York: St. Martin's Press.

early moral panics

“Comic books lead to crime.”

In the 1930s and 1940s, critics complained that comic books would prevent kids from reading better literature and that the small print would ruin their eyes. The Catholic church and educations groups pressured newsstands not to sell comics, and there were even public burnings of comic books. In 1948, a child psychiatrist named Fredric Wertham told Collier’s magazine that comic books had a harmful effect on children’s psyches, leading to the new theory that comics were a cause of juvenile delinquency.

Goodstein, A. (2007). Totally wired: what teens and tweens are really doing online. New York: St. Martin's Press.

Petrat, G. (1979). Schulunterricht: seine Sozialgeschichte in Deutschland 1750 - 1850. In W.-R. Wagner, Medienkompetenz revisited (S. 170). München: kopaed.

Forschungsfragen

• Wie können neue Medien den Erwerb gewünschter Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen unterstützen?

• Wie kann Unterricht unter Verwendung neuer Medien unterstützt werden?

BEISPIELETheorie

Text codieren – ( zB. Schnitzeljagd)

SMS codieren – ( zB. Schnitzeljagd)

Links codieren – ( zB. Buchergänzungen)

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Zeitungen mit Zusatzinformationen

social tagging

Abstimmungen

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http://www.gelsenzentrum.de/kennzeichen_bildtafel.htm

Weitere Möglichkeiten von QR-Codes

• Arbeitsblatt + Lösungen

– Rätsel + Brettspiel

– LÜK

• Code-Puzzle

• …

Neue Lehrbücher

iPad App „Weekend“

LBL - GPS Mission

• GPS Mission

• Geocaching

• Mr X

Mimio Tisch

http://openetherpad.org/mARk5ncPo9

Videos im Unterricht

Warum?

• Formulieren eigener Beobachtungen

• Prägnantes und treffendes Sprechen

• Situationsgerechte Verwendung von Fachbegriffen

Regeln

• Maximal Länge 1-2 min

• Minimale Satzanzahl

• Handy ruhig halten

• Konstanter Ausschnitt mit Wichtigem

• Klare Sprache, möglichst ruhiger Hintergrund

• Allgemeine Verhaltensregeln

…und dann?

• Gegenseitiges Zeigen

• Übertragen auf PC

– Bluetooth

– Kabel, …

• „Veröffentlichen“

– Schulnetz

– Lernplattform

– Internetplattform

DANKE!http://about.me/johannes.dorfinger

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