Social Media in der Verwaltung

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Präsentation Donau-Uni-Krems, April 2011

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Mag. David Röthler politik.netzkompetenz.at

Social Media in Politik & Verwaltung (+ Live Online)

David Röthler

• (Jurist)

• Unternehmensberater

– Social Media

– EU-Projektfinanzierung

• Uni-Lehrbeauftragter

• Erwachsenenbildner

Ihre Erwartungen?

Programmvorschlag

• Einführung

• Facebook, Twitter, Blogs, RSS

• Einsatzszenarien

• Crowdfunding

• Live online

Bertolt Brecht 1927/1932

ein Vorschlag zur Umfunktionierung des

Rundfunks:

„Der Rundfunk ist aus einem

Distributionsapparat in einen

Kommunikationsapparat zu

verwandeln.

Bertolt Brecht 1927/1932 „Der Rundfunk wäre der denkbar großartigste

Kommunikationsapparat des öffentlichen Lebens, ein

ungeheures Kanalsystem, das heißt, er wäre es,

wenn er es verstünde, nicht nur auszusenden,

sondern auch zu empfangen, also den Zuhörer nicht

nur zu hören, sondern auch sprechen zu machen

und ihn nicht zu isolieren, sondern ihn auch in

Beziehung zu setzen.

Der Hörfunk könnte den Austausch, Gespräche,

Debatten und Dispute ermöglichen.“

Ist die Utopie von

Brecht Realität

geworden?

Ist die Utopie von

Brecht Realität

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Social Media Partizipation

Transparenz Selbstmotivation

Vernetzung

Bereitstellung von Infrastruktur

Voneinander Lernen

Sozialkapital

Kooperation

„Die Medien der Gegenöffentlichkeit

transportieren nicht nur die Abbilder der

politischen Veränderung, sie setzen sie

auch in ihrer inneren Struktur, in den

eigenen Arbeitsbeziehungen und

Verkehrsformen durch. Es gibt keine

Trennung zwischen Machern und

Konsumenten.“

Hans Magnus Enzensberger • „Die neuen Medien sind ihrer Struktur nach egalitär. (Kursbuch

20/1970: 167)“

• „ Die elektronische Technik kennt keinen prinzipiellen Gegensatz

von Sender und Empfänger. Jedes Transistorradio ist, von seinem

Bauprinzip her, zugleich ein potentieller Sender. (Kursburch

20/1970: 160)“

• „Repressiver Mediengebrauch“

– „zentral gesteuertes Programm mit einem Sender und vielen

Empfängern“

– Konsumenten passivisiert und entpolitisiert

„emanzipatorischer Mediengebrauch“

• Mediengeräte nicht reine Konsumtionsmittel

• „ Sie sind im Prinzip immer zugleich Produktionsmittel, und zwar, da

sie sich in den Händen der Massen befinden, sozialisierte

Produktionsmittel. (Kursbuch 20/1970: 168)“

• „ Tonbandgeräte, Bild- und Schmalfilmkameras befinden sich heute

schon in weitem Umfang im Besitz der Lohnabhängigen. Es ist zu

fragen, warum diese Produktionsmittel nicht massenhaft [...] in allen

gesellschaftlichen Konfliktsituationen auftauchen. (Kursbuch

20/1970: 170)“

„Kalifornische Ideologie“

• Mit viel Pathos verkündete John Perry Barlow

1996 die „Unabhängigkeit des Cyberspace“

(Barlow 1996)

• Kalifornische Ideologie glaubt, dass

der technologische Fortschritt liberale Prinzipien

unweigerlich zu einer gesellschaftlichen

Tatsache machen werde.

Unabhängigkeitserklärung des

Cyberspace • „Regierungen der industriellen Welt, Ihr müden

Giganten aus Fleisch und Stahl, ich komme aus

dem Cyberspace, der neuen Heimat des

Geistes. Im Namen der Zukunft bitte ich Euch,

Vertreter einer vergangenen Zeit: Laßt uns in

Ruhe! Ihr seid bei uns nicht willkommen. Wo wir

uns versammeln, besitzt Ihr keine Macht“

Projekt Oekonux

• Eine wichtige Frage ist, ob die Prinzipien

der Entwicklung Freier Software eine neue

Ökonomie begründen können, die als

Grundlage für eine neue Gesellschaft

dienen könnte.

• http://www.oekonux.de/

Radiofabrik ab 1998

Radiofabrik ab 2007

Utopia

Dystopia

Utopia

• „Revitalization of society by participatory

networks“ -> Netizen (Hauben/Hauben 1996,

http://www.columbia.edu/~rh120/)

• „Internet brings enourmous leverage to ordinary

citizens at relatively little cost – intellectual

leverage, social leverage, commercial leverage,

and most important, political leverage“ (Howard

Rheingold 1997)

New York Times,

22.6.2009

„The people

formerly known as

the audience…“ Jay Rosen

“If the news is

important, it

will find me”

Social Networks und politische

Information

• „Immer weniger bestimmen professionelle

Medienschaffende, welche News wir als wichtig

empfinden. News werden sozial. Empfehlungen

anderer Leute — Freunde, Arbeitskollegen,

Geschäftspartner, Gleichgesinnte — werden

wichtiger als das, was Redaktionen als

berichtenswert empfinden.“ schreibt Andreas Göldi in seinem

Weblog www.medienkonvergenz.com

http://twitter.com/BarackObama/status/992176676

Greenpeace

Social Networks

• Community Building

• Strenght of weak ties

• Word of Mouse

Astroturfing?

http://www.andreas-buehler.eu/allgemein/die-gekaufte-bewegung-stuttgart-21-befuerworter-im-netz/

Crowdsourcing

Auslagerung von Aufgaben an eine große,

unbestimmte Gruppe von freiwilligen

HelferInnen.

data.gov

http://www.appsfordemocracy.org/

http://data.gov.uk/

http://mps-expenses.guardian.co.uk/

Duck Island

buergerhaushalt.stadt-koeln.de

buergerhaushalt.stadt-koeln.de

• 10.000 Kölnerinnen und Kölner beteiligten

sich

• 1254 Vorschläge

• 4.664-mal kommentiert und 38.470-mal

mit PRO oder KONTRA bewertet

buergerhaushalt.stadt-koeln.de

• 2-mal 100 bestbewerteten Vorschläge werden

nun von der Verwaltung fachlich geprüft und mit

einer „Stellungnahme der Verwaltung“

versehen.

• Die Vorschläge gehen mit dieser Stellungnahme

dann in die politischen Gremien:

Bezirksvertretungen, Fachausschüsse,

Finanzausschuss und Rat der Stadt Köln.

iPhone App Bürgermeldungen

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http://maerker.brandenburg.de

Potenziale • Stärkung der Demokratie durch breitere Beteiligung,

• Höhere Akzeptanz getroffener Entscheidungen durch

transparenteres Verwaltungshandeln,

• Vermeidung nachträglicher Änderungen von Entscheidungen,

• Größere Nähe zum Bürger und zielgruppenspezifische Ansprache,

• Schnellere Umsetzung von Beteiligungsverfahren,

• Steigerung der Dienstleistungsqualität und einem damit

verbesserten Image des Standorts,

• Verbesserung des verwaltungsinternen Wissensaustausches.

Herausforderungen

„Fayolsche Brücke“

• verbindet hierarchisch nicht direkt

unterstellte Stellen, indem Informationen

seitlich unter Duldung der Vorgesetzten

ausgetauscht werden. (Henri Fayol 1841-1925) ist der Begründer der (französischen)

Management- bzw. Verwaltungslehre

Prof. Dr. Philipp S. Müller

Gastdozent für Public Policy an der Universität Erfurt

• „Mit Web 2.0 kommt Government 2.0. Web 2.0‐Mechanismen

implizieren für den Staat ein revolutionäres neues Ordnungs‐ und

Organisationsprinzip: Transparenz, Partizipation, Kollaboration.

Übertragen auf die Verwaltung bedeutet das ein Aufweichen der

Amtshierarchien und des Herrschaftswissens. Government 2.0

verändert deshalb das Staatsverständnis.“

• Web 2.0 birgt für Gesellschaft, Politik und Verwaltung ein ähnlich

radikales Potenzial wie die Französische Revolution.

Erfolgsfaktoren für den Einsatz von

Social Media in der Verwaltung

• Ziele und Zielgruppen müssen definiert werden

• Personelle Ressourcen

• Offenheit für Kritik

• Rechtliche Rahmenbedingungen zu beachten

• PR für die Social-Media-Aktivitäten

• Fragen von Kontrolle, Vertrauen, Verantwortung,

Unternehmenskultur…

Weitere Erfolgsfaktoren

• Schulung der MitarbeiterInnen

• Evaluierung

• Scheitern zulassen

Social Media Guidelines

• Wer darf nach außen kommunizieren?

• Wie soll nach außen kommuniziert werden? – Trennungsgebot dienstlich und privat

– dienstliche Verschwiegenheitspflicht

– Inhalte, die nicht verbreitet werden dürfen (z. B. personenbezogene Daten,

illegale Inhalte

– „Netiquette“

• Wie soll mit Zugangsdaten (insb. Passwörtern) umgegangen

werden?

• Was ist zu beachten, wenn ich für ein Social Media Tool Software

installieren muss?

Was ist Adobe Connect?

• Webbasiertes Videokonferenzsystem

• Benötigt üblicherweise

– Browser

– Flash

– Möglichst schnellen Computer

– Ggf. Add-In

Präsentation

Bildschirmfreigabe

Abstimmungen

Weitere Funktionen

• Video-Einspielung

• Whiteboard

• Textfelder

• Gruppenräume

• Fernsteuerung anderer Rechner

• Aufzeichnung von Online-Meetings

Formate

Warum live?

• Internet = immer alles überall

• Bewusste Verknappung -> nur bestimmte

Zeit -> erhöhte Aufmerksamkeit

• Direkte Interaktion -> soziales Erlebnis

Vorteile

• Geographische Entfernung spielt keine

Rolle (bei schneller Leitung)

• Ressourcenschonend

• Kürzere Einheiten

Nachteile

• Technik

• Fehlende Pausengespräche

• Form der sozialen Interaktion ungewohnt

Kontakt

David Röthler

mobil +43 664 2139427

skype d.roethler

david@roethler.at

politik.netzkompetenz.at

projektkompetenz.eu

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