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Château Mouton Rothschild

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Page 1: Château Mouton Rothschild

2013

Weinfunatiker

Dieter Freiermuth

04.01.2013

Berühmte Weingüter: Chateau Mouton Rothschild

Page 2: Château Mouton Rothschild

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Château Mouton-Rothschild

Das Château Mouton-Rothschild in Pauillac bei Bordeaux ist eines der berühmtesten Weingüter der Welt. Es liegt im Norden

der Gemeinde Pauillac, die Teil der übergeordneten Appellation Haut-Médoc ist.

Das Gut ist im Besitz des ursprünglich englischen Zweiges der Bankierdynastie Rothschild. Bei der Bewertung der Weingüter

von Bordeauxanlässlich der Weltausstellung in Paris 1855 wurde die Stellung von Mouton mit dem Rang eines Deuxième Cru

Classé gewürdigt. 1973 wurde durch den damaligen französischen Landwirtschaftsminister Jacques Chirac Mouton umgestuft

zu einem der fünf Güter in der Kategorie Premier Cru Classé.

Die Eigentümerin Philippine de Rothschild-Sereys und ihre Söhne sind Mitglieder der Primum Familiae Vini, ein weltweiter

Zusammenschluss traditionsreicher, führender Familienunternehmen für Weinanbau und -handel.

Mouton besitzt 82 ha Rebfläche, die zu 77 % mit Cabernet Sauvignon, zu 12 % mit Merlot, zu 9 % mit Cabernet Franc und zu

2 % mit Petit Verdot bestockt sind. Die mittlere Bestockungsdichte liegt bei 8.500 Rebstöcken je Hektar und das

durchschnittliche Alter der Reben liegt aktuell (Stand 2007) bei 48 Jahren. Hieraus werden jährlich ca. 300.000 Flaschen

des Erstweines und eine unterschiedliche Zahl an Flaschen des Zweitweines „Le Petit Mouton“ gefüllt. Mouton hat auch einen

kleinen Anteil Weißwein namens Aile d’Argent (nicht in obigen Anteilen enthalten), der 18.000 bis 24.000 Flaschen ergibt.

Dieser Wein stammt von Reben einer fast 4 Hektar großen Parzelle. Hauptrebsorten sind Sémillon (aktuell 57 %, Stand 2009)

und Sauvignon Blanc (42 %), dem ein Anteil Muscadelle beigefügt ist.

Sowohl Château Mouton-Rothschild als auch das weiter nördlich an der Grenze zu Saint-Estèphe gelegene Château Lafite-

Rothschild liegen auf einer bis zu 30 Meter hohen Kuppe. Die mehr als acht Meter mächtige Kiesauflage dieser Kuppe ruht auf

einem Kalksockel. Dieser Deckenschotter stammt aus Ablagerungen der nahegelegenen Gironde, die zu Ende der Günz-

Kaltzeit aus den Pyrenäen fluvoglazial angeschwemmt wurden.

Auf diesem Boden gedeiht die Rebsorte Cabernet Sauvignon vorzüglich. Neben der Tatsache, dass es sich um einen

ausgesprochen kargen Boden handelt und die Erträge somit auf natürliche Weise reduziert sind, trägt der durch den Kies

begünstigte Wärmehaushalt der Rebfläche zu einer früheren Reife der Rebsorte bei. Durch die mächtige Kiesauflage ist die

Rebpflanze gezwungen, die Wurzeln sehr tief in den Boden zu treiben; das Angebot der Nährstoffe ist dabei vielfältiger und

beeinflusst in geringem Maße die Aromenvielfalt des Weins. Die Rebparzellen von Mouton-Rothschild verfügen darüber hinaus

über eine hervorragende Drainage zum Vallon du Poujalet hin.

Die Summe der förderlichen Elemente erklärt den außergewöhnlich hohen Anteil von fast 80 % Cabernet Sauvignon im Wein

des Gutes.

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Im Château gelten die Qualitätsmaßstäbe der großen Bordeauxgüter. Das mittlere Alter der Reben liegt bei 48 Jahren, der

Ertrag pendelt um 40 hl/ha. Die Trauben werden von Hand gelesen, entrappt und im Keller auf Tischen nochmals mehrfach

nachsortiert. Die Maischgärung findet in Eichenbottichen statt. Maischestandzeit liegt jahrgangsabhängig bei 15 bis 25 Tagen.

Der Wein wird zügig in Barriques, kleine Holzfässer von 225 Liter, transferiert, wo er 19 bis 22 Monate lang ausgebaut wird. In

der Regel werden ausschließlich neue Holzfässer verwendet.

Seit 1994 wird ein Zweitwein „Le Petit Mouton“ hergestellt. Château Mouton-Rothschild wird vom Önologen Jacques Boissenot

sowie dessen Sohn Eric begleitet und beraten.

Die Weine von Mouton sind für die starke Streuung ihrer Qualität bekannt: in guten Jahren, wenn z. B. der würzige Petit Verdot

ausreift und in die Cuvée des Erstweines gelangt, kann Mouton besondere Weine herstellen. Dies war in den Jahren 2000

(Weinbewertung: 97+Parker-Punkte (PP)), 1998 (96 PP), 1995 (95+PP), 1986 (100 PP), 1982 (100 PP) und 1961 (98 PP) der

Fall. In weniger prachtvollen Jahren aber kann der Mouton auch unterdurchschnittlich ausfallen; z.B. im Jahr 1990 mit „nur“ 90

PP, während Nachbargüter höher bewertete Weine erzeugen. Dann sind die Weine von Mouton zwar weniger teuer, aber nicht

um so viel, wie sie anteilig „schlechter“ sind: dann kann der Kenner abseits vom Mouton ohne Probleme Weine finden, die zum

halben Preis gleich gut oder besser sind.

Ein Sonderfall ist der Wein des Jahres 1945: in jenem Jahr gelang es dem damaligen Kellermeister Raoul Blondin, einen

massiven, konzentrierten und komplexen Wein in die Fässer zu legen und später unter dem „V“-Label „a la memoire pour

Victoire“ des Künstlers Philippe Jullian abzufüllen (zum Gedenken an den Sieg über NS-Deutschland), der auch 60 Jahre später

seine Fans faszinieren kann. Dieser Luxuswein gehört, wenn er sachgerecht gelagert wurde, zu den

Preziosen hedonistischer Weinkenner und teilt seinen Ausnahme- und Kultstatus mit wenigen anderen bordelaiser Weinen wie

dem Château Cheval Blanc von 1947, dem Château Latour von 1961 oder dem Château Margaux von 1900. Dementsprechend

hoch wird der 1945er (meist auf Auktionen) gehandelt: aktuelle Preise erreichen ein Niveau von 5000 bis 8000 Euro für die

Normalflasche (0,75l). Naturgemäß werden solche Flaschen Wein immer seltener. Von diesem Wein sind zahlreiche

Fälschungen im Umlauf.

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Auch wenn die wahre Geschichte des heute bekannten Gutes mit dem Jahr 1922 beginnt (→ siehe Kapitel Die Ära Philippe de

Rothschild), lassen sich die Besitzverhältnisse der landwirtschaftlichen Nutzflächen bis in das frühe 14. Jahrhundert

zurückverfolgen. Im Jahr 1311 gehörten die Flächen dem Lehnsherrn Pons de Castillon. In der Folge wurde der Besitz in der

Familie weitervererbt. Im 15. Jahrhundert kommen die Ländereien an Humphrey, Duke of Gloucester, dem jüngeren Bruder

von Heinrich V..

Nach der englischen Niederlage im Hundertjährigen Krieg ging der vormals englische Besitz in französische Hände über. Über

die Familie Foix ging ein kleiner Besitz an den Notar Jacques de Ségur. Damals gehörten nicht nur kleinere Parzellen des

heutigen Châteaus zu den Ländereien. Jacques de Ségur legte auch ab 1670 die ersten Rebflächen auf dem Gelände des

heutigen Château Lafite-Rothschild an. Sein Sohn Alexandre heiratete im Jahr 1695 die Erbin von Château Latour. Aus dieser

Ehe ging der Sohn Nicolas-Alexandre de Ségur (1697–1755) hervor. Nachdem Nicolas-Alexandre den Besitz von Mouton im

Jahr 1717 erweiterte und Château Calon-Ségur kaufte, verkaufte er Mouton bereits 1720 (andere Quellen nennen das Jahr

1725) an Joseph de Brane und leitete damit die Trennung von Mouton und Lafite ein. Ein vorhandenes Gutsgebäude ging

jedoch an Dominique Armailhacq, den damaligen Besitzer von Château d’Armailhac. Joseph de Brane nannte seinen Besitz

fortan Château Brane-Mouton. Unter der Führung der Familie Brane kannte das Weingut, das über kein Hauptgebäude

verfügte, eine Blüte. Aus den Unterlagen des Bordelaiser Weinhandels des späten 18. Jahrhunderts geht hervor, dass Brane-

Mouton seinen Wein noch preiswerter als Lafite und Latour verkaufte, die Erlöse aber bereits auf einer Stufe mit den Gütern von

Pichon standen.

Josephs Enkel Hector entschied im Jahr 1830, das Weingut zu verkaufen und sich ganz seinem anderen Gut, dem Château de

Gorse zu widmen. Château de Gorse ist heute unter dem Namen Château Brane-Cantenac bekannt. Brane-Mouton verkaufte

er für 1.200.000 Franc an den Pariser Banker Isaac Thuret. Das Tagesgeschäft überließ Thuret einem Händler aus dem Umfeld

von Bordeaux. In der Folge verkamen die Rebanlagen zusehends; die Qualität der Weine konnte nicht mehr ganz den vormals

geltenden Anforderungen genügen. Am 11. Mai 1853 verkaufte Thuret sein 35 Hektar großes Gut für die Summe von 1.124.000

Francs an den Bankier Nathaniel de Rothschild. Rothschild ernannte Théodore Galos zu seinem Gutsverwalter und schickte

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sich an, erhebliche Summen in die Qualitätsverbesserung und die Vergrößerung des Landbesitzes zu investieren. Die

Schwächeperiode zwischen 1830 und 1853 sowie vielleicht auch die Tatsache, dass sich das Weingut in Händen eines

englischstämmigen Bankiers befand, können vielleicht erklären, dass nun Château Mouton-Rothschild benannte Gut zu Anlass

der Weltausstellung im Jahr 1855 nicht in den Rang eines Premier Grand Cru erhoben wurde. Stattdessen erkannte man

Mouton als den Premier des Seconds als an den Primus unter den Zweitklassierten an. Nathaniels Onkel und

Schwiegervater James Mayer Rothschild kaufte am 8. August 1868 das erstklassifizierte Nachbargut Lafite und benannte es in

Château Lafite-Rothschild um.

James-Edouard de Rothschild, Sohn von Nathaniel, ließ schließlich ein Verwaltungs- und Wohngebäude errichten, das

aufgrund seines frühen Todes im Jahr 1881 erst durch seine Witwe Thérèse vollendet wurde. Der Arzt Henri James de

Rothschild, Sohn von James-Edouard, übernahm nach dessen Tod die Leitung des Gutes. Henri James' Vorliebe galt jedoch

der Kunst. Unter den Pseudonymen André Pascal und Charles Des Fontaines veröffentlichte er diverse Theaterstücke. Er

leitete das kleine Theater Antoine in Paris und errichtete das Theater Pigalle. Sein fehlendes Interesse an dem Weingut drückte

sich in einer Misswirtschaft des Gutes aus. Sein jüngster Sohn Philippe de Rothschild verbrachte während des Ersten

Weltkriegs viel Zeit in Pauillac und fand Gefallen am Weinbau. Als er seinem Vater von der Misswirtschaft auf dem Gut

berichtete, wurde ihm im Jahr 1922 die Leitung des Gutes übertragen.

Die Ära Philippe de Rothschild Das heutige Gut ist das Lebenswerk des Barons Philippe de Rothschild, der es am 22. Oktober 1922 als junger Mann

überschrieben bekam und mit Qualitätsstreben und der Suche nach neuen Methoden zu immer besseren Leistungen brachte.

Die ausschließliche Abfüllung des Weines auf dem Weingut war seine erste revolutionäre Neuerung, um alle Stufen des

Produktionsprozesses selbst zu bestimmen: Mise en Bouteille au Château.

Die früher gängige Praxis des Fassverkaufes an Händler, die dann Flaschen nach eigenem Gusto (mal besser, mal schlechter)

füllten, gehört nunmehr fast der Vergangenheit an: Mouton und Baron Philippe de Rothschild setzten den Anfang hierfür.

Sein Lebenswerk wurde 1973 gekrönt, als das Château Mouton-Rothschild vom Deuxième zum Premier Cru aufgestuft wurde,

die einzige Veränderung, die jemals an der offiziellen Klassifikation vorgenommen wurde. Château Mouton-Rothschild ist heute

ein Mythos in der Weinbranche und ein Touristenmagnet. Ein Museum wird betrieben, und man kann die Kellerei-Anlagen

besichtigen. Selten nur werden die unterirdischen Schatzkammern gezeigt, wo in finsteren Gängen edle Weine aus aller Welt im

persönlichen Keller der Baronesse Philippine aufbewahrt werden, dann in einem zweiten Gang fast alle Produkte des Schlosses

aus den vergangenen 150 Jahren als Referenz bevorratet werden zu Laborvergleichen, und ein dritter Gang den Austausch-

Keller enthält: Weine der 60 besten bordelaiser Weingüter, mit denen Mouton-Rothschild in jedem Jahr nach der Abfüllung

jeweils zwei Kisten Wein à 12 Flaschen tauscht.

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Das Weinetikett Eine Besonderheit gegenüber den anderen Châteaux leistet sich Château Mouton Rothschild jedes Jahr aufs Neue: Das Etikett

der Flaschen des jeweiligen Jahrgangs wird von einem namhaften Künstler gestaltet. Der Künstler wird für die

Etikettengestaltung mit einer Partie „seines“ Weines bezahlt.

Videos http://www.youtube.com/watch?v=nKVpBEZGzHY

http://www.youtube.com/watch?v=pvWAcCeBkjk&feature=related

Die Weine

2006 Château Mouton-Rothschild Pauillac A.C

Wenig wird es geben... seit über 20 Jahren gab es bei Mouton keine so strenge Selektion wie beim Jahrgang 2006. Und das

Resultat ist eine Premier Grand Cru Classé wie aus dem Bilderbuch. Neben dem für Mouton so typischen Feuer und der

berstenden Kraft, legt er auch eine atemberaubende Komplexität und fast schon feinsinnige Eleganz an den Tag. Ein Mouton

für echte Gentlemen, der in die Fusstapfen der legendären 86er und 82er treten wird!

2008 Château Mouton Rothschild trocken 1GCC AC Charakteristik: Nur 40% wurden diesmal von der Gesamternte von Château Mouton Rothschild für den GRAND VIN verwendet!

Sehr komplexes Bukett nach frischem Brot, Karamell, Cassis, Bitterschokolade, Tabak- und Zederndüften. Der typische süße

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Röstton am Gaumen mit runden Tanninen. Das Finale mit Schoko, Lakritz, Holunder und Cassisnoten berechtigt zur Hoffnung

auf einen ganz großen Mouton.

Besonderes: Das Etikett für den 2008er Jahrgang von Mouton Rothschild entwarf der in Peking lebende Maler Xu Lei, der

künstlerischer Direktor des Today Art Museums für zeitgenössische Kunst in der chinesischen Hauptstadt ist. Symbolisiert

durch den Schafbock - Sinnbild des Châteaus - steht das Château Mouton Rothschild in der Mitte der beiden Erd-Hälften und

soll damit demonstrieren, welche Bedeutung dieser Wein für den (Wein-) Planeten hat.

Voraussichtliche Genussreife: 2018 - 2040.

Parker: 94-96 / 100

Wine Spectator: 91-94 / 100

Decanter: 5*

Weinwisser: 18+ / 20

Château Mouton Rothschild 1993 Großer Bordeaux, der gerade in diesem durchwachsenem Jahr einen wundervollen Wein hervorgebracht hat. Ein feines

Aromenspiel von Johannisbeeren bis zu Würzbrotnoten.

2009 Château Mouton-Rothschild Pauillac A.C., 1er Cru Classé Aufgrund der geringen verfügbaren Menge und der ernormen Nachfrage, kann eine Zuteilung erst nach Anfrage

erfolgen. Wir bitten um Ihr Verständis.

Der 2009er Mouton ist ein in jeder Hinsicht herausragender Wein. Der Tanningehalt ist um ein Fünftel höher als sonst, doch

sind sie perfekt integriert und anschmiegsam - typisch für 2009. Sie geben dem Wein seine exorbitante Fülle. Das Aroma ist

überwältigend: konzentriert wie Cassislikör, exotische Gewürze, Vanille, Zimt und Kokos, ganz typisch für Mouton auch

Rosenholz und Tee verbinden sich zu einem phantastischen Geschmacksbild. Der Wein ist noch verschlossen, aber seine

ungeheure Konzentration und seine reiche Fülle machen ihn zu einem der größten Weine, die Bordeaux bisher hervorgebracht

hat.

1985 Château Mouton Rothschild 590,00 €

1986 Château Mouton Rothschild 1.490,00 €

1989 Château Mouton Rothschild 685,00 € Hier gibts die Weine von Chateau Mouton Rothschild:

Philippine de Rothschild-Sereys

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Philippine de Rothschild-Sereys (vollständiger Name: Philippine Pascale Mathilde Camille de Rothschild-Sereys) ist

Eigentümerin des berühmten Weingutes Château Mouton-Rothschild und Anteilseignerin der „Baron Philippe de Rothschild

S.A.” sowieGrande Dame des Weinbaus.

Philippine wurde 1935 in Paris als einzige Tochter des bekannten französischen Weinpatrons, Baron Philippe de

Rothschild (1902-1988) und seiner ersten Ehefrau Elisabeth Pelletier de Chambre (1902-1945), geboren. Philippine und ihre

Mutter wurden im März 1945 von der Gestapo verhaftet; die Mutter starb im Konzentrationslager Ravensbrück.

1958 schloss sie das Studium an der „Conservatoire National d'Art Dramatique”, wo sie erst nach der dritten Aufnahmeprüfung

angenommen worden war, mit zwei Auszeichnungen ab. Unter Vertrag mit ihrem Künstlernamen „Philippine Pascal” spielte sie

klassisches als auch modernes Theater im „La Comédie Française”, unter anderem mit Catherine Deneuve. Von 1973 bis 1980

spielte sie eine der führenden Rollen in „Harold and Maude” mit Madeleine Renaud (1900-1994) - mit gewaltigen Erfolg. 1961

heiratete Philippine den französischen Theaterdirektor und Schauspieler Jacques Sereys (* 1928). Aus der Ehe, die in den 80er

Jahren geschieden wurde, gingen drei Kinder hervor: Camille (* 1961), Philippe (* 1963) und Julien (* 1971).

In den späten 1970er Jahren trat Philippine ins Weinunternehmen ihres Vaters, Baron Philippe de Rothschild, ein. Zusammen

mit ihrer Stiefmutter, der Amerikanerin Pauline Fairfax-Potter (1908-1976), arbeitete sie am Bekanntheitsgrad des

Weinunternehmens. Während einer Rundreise im Jahr 1981 durch die Vereinigten Staaten, anlässlich von Degustationen,

Presse-Konferenzen, Radio- und Fernseh- Reportagen in den Städten Los Angeles, New York und Miami, bereitete man

Philippine einen beachtlichen Empfang. Im September des gleichen Jahres bestätigte Madame de Rothschild ihre Rolle als

„Botschafterin des Mouton Rothschild” mit der Eröffnung der ersten Ausstellung der Kunstwerke, welche seit dem Jahre 1945

die Etiketten des „Château Mouton Rothschild” zieren.

Als ihr Vater 1988 starb, wurde sie Vorsitzende und Mehrheitsbesitzerin der „Baron Philippe de Rothschild S.A.”, sowie Erbin

der Weingüter Château Mouton-Rothschild, Château d’Armailhac, Château Clerc Milon, Opus One (Kalifornien) und Vina

Almaviva (Chile), Domaine de Lambert, Baron Arques sowie der Firmen- und Markennamen Baron Philippe de Rothschild und

Mouton-Cadet. Ihr Vermögen wurde von „Le Nouvel Economiste” auf 190 Millionen Euro geschätzt. Anlässlich der

Feierlichkeiten zum 80-jährigen Jubiläum der Rothschild-Eignerschaft auf Chateau Mouton richtete Philippine de Rothschild für

hunderte prominenter Gäste ein großes Diner mit Hochklasseweinen aus. Am Folgetag gab sie für alle Angestellten ihres

Unternehmens noch einmal das gleiche Fest, mit dem gleichen Diner und den gleichen großen Weinen.

1993 Château Mouton-Rothschild, Premier Grand Cru Classé

Philippine de Rothschild-Sereys wählt persönlich die Künstler aus, die die Etiketten für ihren edelsten Wein den Château

Mouton Rothschild, gestalten. Die Idee ihres Vater dazu entstand 1924, realisiert wurde sie 1945. Georges Braque, Georg

Baselitz, Francis Bacon und eigentlich alle von Rang und Namen haben sich überreden lassen, der „Academie

Rothschild” beizutreten. Seither erfreuen die originellen Kreationen Weinkenner wie leidenschaftliche Sammler. Etwa 350.000

erreicht die jährliche Druckauflage, die die erleseneImprimerie Clos de Moulin in Belleville-sur-Saône bei Lyon für die Baronin

herstellt. Aus den Kunstetiketten entstehen auch jährlich 2.000 Lithografien, um die sich Liebhaber in aller Welt reißen.

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1987 gedachte sie ihres verstorbenen Vaters auf dem durch den Luzerner Künstler Hans Erni gestalteten Etikett mit folgender

Widmung:„A mon père, le Baron Philippe de Rothschild, rénovateur de Mouton, je dédie ce millésime de sa 65ème et dernière

vendange - Mouton ne change”.

Von dem Wein des Jahres 1993 gibt es zwei Etiketten-Versionen - in den USA wurde die kindliche Darstellung der Figur

einer Nymphe von Balthus als „Pädophilie” missverstanden. Auf Mouton entschied man, in die USA Wein auszuliefern mit

demselben Etiketten-Layout, nur unter komplettem Verzicht auf die Nymphen-Grafik - und Philippine de Rothschild solle speziell

dafür gesorgt haben, dass in die neu etikettierten USA-Flaschen deutlich schlechterer Wein gefüllt werde, als Rache an den

überspannten und genussfeindlichen Amerikanern.

Der 2004er Mouton-Rothschild ziert ein Aquarellbild, laut Beschreibung: Pinienbäume bei Cap d’Antibes an der Cote d’Azur. Als

Künstler fungierte diesmal der kunstbeflissene britische Thronfolger Prinz Charles. Mit seiner Sonntagsmalerei wollen die

beiden Häuser Rothschild und Windsor der „Entente Cordiale” gedenken, die sich im Jahr 2004 zum 100. Mal jährte.