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Soziale Netzwerkanalyse Soziale Netzwerkanalyse Anwendungsmöglichkeiten in Organisationen Anwendungsmöglichkeiten in Organisationen Mag. Georg Fürlinger Mag. Georg Fürlinger ([email protected]) ([email protected]) Mai 2010 Mai 2010

Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

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This presentation (in German language) is divided into 2 parts:1) Introduction to the Method of Social Network Analysis (SNA) andwith explicatory examples.2) Explanation on how to apply SNA in an organizational context and description of different network models within organizations.

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Page 1: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Soziale NetzwerkanalyseSoziale NetzwerkanalyseAnwendungsmöglichkeiten in OrganisationenAnwendungsmöglichkeiten in Organisationen

Mag. Georg Fürlinger Mag. Georg Fürlinger ([email protected])([email protected])

Mai 2010Mai 2010

Page 2: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

AgendaAgenda

• Einführung– Graphen & (soziale) Netzwerke– Soziale Netzwerkanalyse (SNA)

<Pause>

• Organisationale Netzwerkanalyse (ONA)– Kontext & Vorgehensweise– Auswertung und Interpretation der

verschickten Fragebögen– Feedbackrunde & Anwendungsmöglichkeiten

• Lessons learned2

Page 3: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Was ist ein Netzwerk?Was ist ein Netzwerk?

• Graphentheorie

• Graph G = {V, E}

– Vertices, Nodes = KNOTEN – Edges, Links = KANTEN

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Page 4: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Graph vs. NetzwerkGraph vs. Netzwerk

• Knotenattribute machen einen Graphen zum Netzwerk

• Ein Netzwerk ist ein „Graph mit Bedeutung“

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Page 5: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Beziehungen IBeziehungen I

• Kanten:

– Gerichtete Beziehung

– Ungerichtete Beziehung

Beispiele??

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Page 6: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Beziehungen IIBeziehungen II

• Gewichtete Beziehungen– Dauer– Häufigkeit– Intensität

• Ungewichtete Beziehungen– Verbindung zw. Knoten besteht od. besteht nicht

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23

3

1

11

Page 7: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Eine Frage der PerspektiveEine Frage der Perspektive

• Statistik Eigenschaften einzelner Akteure

• Netzwerke Beziehungen zwischen Akteuren

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Page 8: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Soziale NetzwerkeSoziale Netzwerke

• Akteure + Beziehungen = Soziales Netzwerk

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Beispiele: Knoten = Akteure = Individuen

Page 9: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Analyseebenen Analyseebenen

• Individuum

• Gruppe / Team

• Abteilung

• Organisation

• …

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Akteure

Page 10: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Gesamt- vs. Ego NetzwerkGesamt- vs. Ego Netzwerk

• Gesamtnetzwerk

• Egonetzwerk

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A 1

A 2

A 3

A 4A 5

A 6A 7

A 8

A 9

Page 11: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Soziale Netzwerkanalyse Soziale Netzwerkanalyse (SNA)(SNA)

• Methode / Tool

• zum quantifizieren und visualisieren

• der Anzahl und Stärke

• von Beziehungen

• zwischen Menschen(gruppen)

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Page 12: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

PublikationenPublikationen

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Page 13: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

SoziometrieSoziometrie

• Jacob Levy Moreno (1889 – 1974)

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Soziogramm

Page 14: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Erste Untersuchungen von Erste Untersuchungen von GruppenstrukturenGruppenstrukturen

• 1950er Jahren• Groups Networks Laboratory am MIT

(Massachusetts Institute of Technology)• Mit welchen idealtypischen Netzwerken

erzielt man eine höhere Gruppenleistung?• Mathematische Sicht: dezentrale

Gruppenstruktur besser• Nachgewiesen: zentrale Gruppenstr.

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Page 15: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Netzwerk Netzwerk Strukturen/TopologienStrukturen/Topologien

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Page 16: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Netzwerkmaße Netzwerkmaße

1. für Gesamtnetzwerke– Anzahl der Knoten & Kanten– Anzahl der Komponenten– Dichte , Distanz, Clusterung

2. für einzelne Knoten– Degree– Zentralitäten

• Closeness Centrality• Betweenness Centrality• Degree Centrality

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Page 17: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

DegreeDegree

In-d=2Out-d=2

Der Degree (d) eines Knoten = Anzahl der Verbindungen

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In-d=1Out-d=3

In-degree eines Knoten = Anzahl der eingehenden Verbindungen

Out-degree eines Knoten = Anzahl der ausgehenden Verbindungen

In-d=1Out-d=1

In-d=2Out-d=0

Page 18: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Degree Centrality Degree Centrality

• Einfachstes Zentralitätsmaß

• Misst die Anzahl der direkten Verbindungen eines Knoten

• Die zentralsten Akteure haben die meisten Verbindungen

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Page 19: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Degree CentralityDegree Centrality

Diane

Carol

Ed

Beverly

FernandoAndre

Heather Ike

Garth

Jane

Wer hat die höchste Degree Zentralität im Netzwerk??

20

Page 20: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Closeness CentralityCloseness Centrality

• Berücksichtigt auch indirekte Verbindungen

• Misst die Distanz eines Knoten zu allen andern Knoten im Netzwerk

• Die zentralsten Akteure haben die kürzeste Distanz zu allen anderen Akteuren

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Page 21: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Closeness CentralityCloseness Centrality

Diane

Carol

Ed

Beverly

FernandoAndre

Heather Ike

Garth

Jane

Wer hat die höchste Closeness Zentralität im Netzwerk??

22

Page 22: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Betweenness CentralityBetweenness Centrality

• Degree & Closeness Centr. basieren auf der Erreichbarkeit von Knoten

• Im Gegensatz dazu:Betw. Centr. misst inwiefern ein Knoten durch seine Position im Netzwerk den Austauschprozess beinflusst

• Die zentralsten Akteure haben eine wichtigeBindegliedfunktion (Gatekeeper,Flaschenhals)

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Page 23: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Betweenness CentralityBetweenness Centrality

Diane

Carol

Ed

Beverly

FernandoAndre

Heather Ike

Garth

Jane

Wer hat die höchste Betweenness Zentralität im Netzwerk??

24

Page 24: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

NetzwerkanalyseprogrammeNetzwerkanalyseprogramme

Pajek

25

Page 25: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Freundes Netzwerk – Schule Freundes Netzwerk – Schule

GeschlechtBlau / Raute - männlichRot / Kreis- weiblich

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Größe der Knoten= IN-Degree

Page 26: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Freundes NetzwerkFreundes Netzwerk

ROT = beide Eltern aus Österreich (bzw. dt. sprachig)BLAU = beide Eltern aus dem AuslandGRÜN = ein Elternteil aus dem Ausland

Herkunft

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Größe der Knoten= IN-Degree

Page 27: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Klassensprecher NetzwerkKlassensprecher Netzwerk

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Page 28: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

PausePause

33

Have a break! Have a break!

Page 29: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

SNA in OrganisationenSNA in Organisationen

• Organisationen & Netzwerke

• Anwendungsmöglichkeiten

• Vorgehensweise

• Rahmenbedingungen

• Auswertung und Interpretation der verschickten Fragebögen

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Organisationale Netzwerkanalyse [O N A]

Page 30: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

OrganisationOrganisation

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O N A

Gloor, MIT

Page 31: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Intra- & interorganisationale Intra- & interorganisationale NetzwerkeNetzwerke

• interne Vernetzung hat nachhaltigen Einfluss auf die Produktivität, das Lernen und die Innovationsfähigkeit einer Organisation

• ebenso wie „ausgewogene” externe Unternehmensnetzwerke

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Page 32: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Hierarchie vs. informelle Hierarchie vs. informelle KommunikationsnetzwerkeKommunikationsnetzwerke

Interner Fokus

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Page 33: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

AnwendungsmöglichkeitenAnwendungsmöglichkeiten

Effektivität von Organisationen steigern

• Kommunikation• Kooperation• Schnelligkeit• Innovation• Leadership• …

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Page 34: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Vorgehensweise bei einer Vorgehensweise bei einer ONAONA

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Page 35: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Durchführung einer ONADurchführung einer ONA

1. Zielsetzung2. Festlegung der Zielgruppe und Art der

Beziehungen 3. Auswahl an Methoden und Ablaufplan 4. Visualisierung von Netzwerken 5. Berechnung von Kenngrößen6. Feedback-Workshops 7. Umsetzung der Maßnahmen

vgl. Cross/Parker 2004

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Page 36: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

ErhebungsmethodenErhebungsmethoden

• Interview

• (Online) Fragebogen

• Emails tracken

• Data mining

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Page 37: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Offenlegung der DatenOffenlegung der Daten

• Alle Namen offenlegen

• Nur gewisse Personen / Gruppe sieht alle Namen

• Nummern vergeben - jeder kennt nur seine Nummer

• Ganz anonym43

Page 38: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Analyse und InterpretationAnalyse und Interpretation

• Schwierigster Teil der ONA• Netzwerke herzuzeigen ist eine starke

Intervention• Ein einzelnes Netzwerk alleine erlaubt noch

keine generelle Aussage über bestimmte Mitarbeiter oder Gruppierungen

• Alle Akteure einer Gruppe müssen mitmachen um Gesamtbild zu erzeugen

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Page 39: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

4 T4 Typen von Personen in ypen von Personen in Organisationen Organisationen

Klassifizierung nach Cross R. (2004)

• Central Connectors– The „unsung Hero“– The bottleneck

• Boundary spanners– Internal (departments)– External (organisations)

• Information brokers

• Peripheral People– Stuck on the periphery– Intentionally peripheral

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Page 40: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Informations NetzwerkInformations Netzwerk

FRAGE:Bitte geben Sie an wie häufig Sie sich normalerweise an jede der unten genannten Personen wenden, um Informationen zu erhalten und arbeitsbezogenen Inhalte zu besprechen.

ANTWORTMÖGLICHKEITEN:

0 = nie / Person unbekannt1 = selten, manchmal2 = (sehr) oft

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Page 41: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Awareness NetzwerkAwareness Netzwerk

FRAGE:Sie können sagen welche Fähigkeiten diese Person besitzt und in welchen Wissensgebieten ihre Stärke liegt. Das heißt nicht notwendigerweise, dass Sie dieselben Fähigkeiten besitzen bzw. sich in denselben Bereichen auskennen. Sie wissen lediglich bescheid darüber, was diese Fähigkeiten der Person sind und in welchen Bereichen Wissen vorhanden ist.

ANTWORTMÖGLICHKEITEN:

0 = weiß nicht bescheid / Person unbekannt1 = weiß ein wenig2 = weiß sehr gut bescheid

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Page 42: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Access NetzwerkAccess Netzwerk

FRAGE:Wenn ich Informationen oder Rat benötige, ist diese Person generell in ausreichendem Zeitausmaß für mich erreichbar, um mir beim Lösen meines Problems zu helfen.

ANTWORTMÖGLICHKEITEN:

0 = trifft nicht zu / Person unbekannt1 = trifft einigermaßen zu2 = trifft absolut zu

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Page 43: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Entscheidungs NetzwerkEntscheidungs Netzwerk

FRAGE:Von dieser Person hole ich mir Inputs, Meinungen und Rat bevor ich eine wichtige Entscheidung treffe?

ANTWORTMÖGLICHKEITEN:

0 = trifft nicht zu / Person unbekannt1 = kommt manchmal vor2 = kommt oft vor

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Page 44: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Innovations NetzwerkInnovations Netzwerk

FRAGE:Zu dieser Person begebe ich mich, wenn ich über eine neue Idee sprechen möchte.

ANTWORTMÖGLICHKEITEN:

0 = trifft nicht zu / Person unbekannt1 = kommt manchmal vor2 = kommt oft vor

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Page 45: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Feedbackrunde SNA / ONAFeedbackrunde SNA / ONA

• Wie wirkt die SNA / ONA auf euch?

• Worin seht ihr die Stärken einer SNA / ONA?

• Was kann die SNA / ONA nicht (Schwächen)?

• In welchen Bereichen seht ihr Potential für die Anwendung einer SNA / ONA ?

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Page 46: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

ONA als Feedback-Tool ONA als Feedback-Tool

• ONA nach dem Projekt dem Team die Netzwerke zeigen als interne Evaluation

• Ergebnisse (Bsp.):Projektmanager war nicht gut erreichbar

• Feedback der Teammitglieder zu ONA:Hätten diesen Input auch schon gerne während

dem Projekt gehabt! Social Controlling

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Page 47: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Change Prozesse einleitenChange Prozesse einleiten

• Bild = Anregung• „Röntgengerät“ - zeigt wie Kommunikation in

einer Organisation aussieht• Durch das Darstellen von Netzwerken kann

erkannt werden, dass „etwas nicht passt“ steigert die Bereitschaft für Veränderung SNA um Change-Management Prozess einzuleiten

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Page 48: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Teambuilding Prozess Teambuilding Prozess begleitenbegleiten

• Teamzusammenarbeit verbessern• Frage 1: mit wem kommunizieren sie (häufig)?• Frage 2: mit wem SOLLTE ich (häufig)

kommunizieren, um…?• Frage 1 und 2 vergleichen

was kann getan werden um eine positive Veränderung in der Teamkommunikation zu bewirken?

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Page 49: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Best practice in ProjektenBest practice in Projekten

• Welche Netzwerkstrukturen lassen sich bei erfolgreichen Projekten identifizieren?

• Welche bei Projekten die nicht so gut gelaufen sind?

Mögliches Kriterium: Wie weit Subteams in einem Projekt

untereinander vernetzt ist wichtig für die Performance auf Teamebene

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Page 50: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Lessons learnedLessons learned

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• ad Workshop

– Was war gut?

– Was war weniger gut?

– Was soll man nächstes mal anders machen?

Page 51: Soziale Netzwerkanalyse in Organisationen_Furlinger

Danke!

Mag. Georg Fü[email protected]

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