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weekly IT-Trend 30 [Woche 43/2014] Ein Geschäftsbereich der ama Adress- und Zeitschriftenverlag GmbH | Sperberstr. 4 | 68753 Waghäusel Phone +49 7254 9596-0 | Fax +49 7254 9596-310 | [email protected] Geschäftsführer: Axel Hegel | Sitz der Gesellschaft: 68753 Waghäusel | Amtsgericht Mannheim HRB 250861 VMware weiter die Nummer eins, wenn auch leicht rückläufig Geht es nach dem Willen von VMware, einem weltweit agierenden US-amerikani- schen Anbieter für Software-Lösungen im Bereich Virtualisierung, arbeiten künftig ganze Rechenzentren mit diesem Ansatz. Das Unternehmen, seit Jahren mehr- heitlich im Besitz von Speicherspezialist EMC, kündigte Mitte 2013 an, die bisherige Produktpalette um Angebote für den Aufbau eines SDDC („Software Defined Data Center) zu erweitern. Dahinter steht die Idee, das Prinzip der Server-Virtualisierung auch auf die anderen Funktionsbereiche eines Rechenzentrums, wie Netzwerk, Speicher und Sicherheit zu übertragen. Einer der Vorteile ist etwa, mehr virtuelle Server auf der bestehenden RZ-Hardware unterzubringen (zu den Nutzenaspekten siehe Infokasten). Wie eine von ama durchgeführte Marktanalyse zeigt, trifft VMware mit Microsoft auf einen in diesem Segment offensichtlich erstarkten Wettbewerber. So betreut VMware in 2014 mit einem Anteil von 80,6 Prozent zwar weiterhin mit Abstand die meisten Standorte mit Server-Installationen in deutschen Behörden und Anwenderunter- nehmen (siehe Infokasten). Allerdings deutet ein Vergleich mit den von ama in den beiden Vorjahren ermittelten Bestandszahlen auf einen leichten Abwärtstrend: In 2012 entfielen von 2.147 Standorten mit mindestens einer virtuellen Server-Installa- tion 1.777 Standorte auf VMware (82,8 %). Der Anteil fiel in 2013 leicht auf 81,2 Prozent. Im gleichen Zeitraum baute Microsoft mit seinen, dem VMware Server annähernd vergleichbaren Produkten (Hyper-V, Virtual Server), die Anteile von 7,7 Prozent auf derzeit 10,4 Prozent aus. Der dritte (nach der ama-Bestandsanalyse) nennenswerte Anbieter, Citrix Systems, gab ebenso wie VMware im Vergleichszeitraum Anteile an Wettbewerber ab. Interes- sant ist jedoch bei Citrix, dass die Zahl der durchschnittlich von ama ermittelten virtuellen Server pro Standort mit 30 noch etwas höher liegt als beim Erstplatzierten (27). Während dieser Wert bei Microsoft, mit 16 Installationen pro Standort, um rund die Hälfte niedriger liegt. Fazit Ob der Ansatz von VMware, nicht nur die Server sondern auch die gesamte IT-Infra- struktur zu virtualisieren dazu beiträgt, die derzeit hohen Marktanteile im Markt- segment „Server-Virtualisierung“ zu halten, dürfte angesichts der (von ama ermit-

Weekly IT-Trends KW 43 – Marktanteile Server-Virtualisierung

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weekly IT-Trend 30[Woche 43/2014]

Ein Geschäftsbereich der

ama Adress- und Zeitschriftenverlag GmbH | Sperberstr. 4 | 68753 Waghäusel Phone +49 7254 9596-0 | Fax +49 7254 9596-310 | [email protected]

Geschäftsführer: Axel Hegel | Sitz der Gesellschaft: 68753 Waghäusel | Amtsgericht Mannheim HRB 250861

VMware weiter die Nummer eins, wenn auch leicht rückläufig

Geht es nach dem Willen von VMware, einem weltweit agierenden US-amerikani-schen Anbieter für Software-Lösungen im Bereich Virtualisierung, arbeiten künftig ganze Rechenzentren mit diesem Ansatz. Das Unternehmen, seit Jahren mehr-heitlich im Besitz von Speicherspezialist EMC, kündigte Mitte 2013 an, die bisherige Produktpalette um Angebote für den Aufbau eines SDDC („Software Defined Data Center) zu erweitern. Dahinter steht die Idee, das Prinzip der Server-Virtualisierung auch auf die anderen Funktionsbereiche eines Rechenzentrums, wie Netzwerk, Speicher und Sicherheit zu übertragen. Einer der Vorteile ist etwa, mehr virtuelle Server auf der bestehenden RZ-Hardware unterzubringen (zu den Nutzenaspekten siehe Infokasten).

Wie eine von ama durchgeführte Marktanalyse zeigt, trifft VMware mit Microsoft auf einen in diesem Segment offensichtlich erstarkten Wettbewerber. So betreut VMware in 2014 mit einem Anteil von 80,6 Prozent zwar weiterhin mit Abstand die meisten Standorte mit Server-Installationen in deutschen Behörden und Anwenderunter-nehmen (siehe Infokasten). Allerdings deutet ein Vergleich mit den von ama in den beiden Vorjahren ermittelten Bestandszahlen auf einen leichten Abwärtstrend: In 2012 entfielen von 2.147 Standorten mit mindestens einer virtuellen Server-Installa-tion 1.777 Standorte auf VMware (82,8 %). Der Anteil fiel in 2013 leicht auf 81,2 Prozent. Im gleichen Zeitraum baute Microsoft mit seinen, dem VMware Server annähernd vergleichbaren Produkten (Hyper-V, Virtual Server), die Anteile von 7,7 Prozent auf derzeit 10,4 Prozent aus.

Der dritte (nach der ama-Bestandsanalyse) nennenswerte Anbieter, Citrix Systems, gab ebenso wie VMware im Vergleichszeitraum Anteile an Wettbewerber ab. Interes-sant ist jedoch bei Citrix, dass die Zahl der durchschnittlich von ama ermittelten virtuellen Server pro Standort mit 30 noch etwas höher liegt als beim Erstplatzierten (27). Während dieser Wert bei Microsoft, mit 16 Installationen pro Standort, um rund die Hälfte niedriger liegt.

Fazit

Ob der Ansatz von VMware, nicht nur die Server sondern auch die gesamte IT-Infra-struktur zu virtualisieren dazu beiträgt, die derzeit hohen Marktanteile im Markt-segment „Server-Virtualisierung“ zu halten, dürfte angesichts der (von ama ermit-

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telten) rückläufigen Bestandszahlen eine spannende Frage bleiben. Ob sich Server-Virtualisierung unter dem Strich auch für die Unternehmen rechnet, hängt u.a. auch von der Anzahl der installierten virtuellen Server ab. Insofern dürfte auch Citrix gute Chancen haben, den bisherigen Marktanteil zu verteidigen.

Infokasten

Server-Virtualisierung hat das Potenzial zumindest beim Umstieg auf diese Techno-logie die RZ-Kosten zu senken und die Effizienz in den Rechenzentren zu erhöhen. Möglicherweise leistet Virtualisierung, durch geringeren Stromverbrauch, auch einen Beitrag zum Umweltschutz. Allerdings steigen mit der zunehmenden Anzahl solcher Server auch die Komplexität und die operationalen Kosten. Insofern müssen Anwen-derunternehmen sorgfältig abwägen, bevor sie ihre Applikationen in „virtuelle Maschi-nen“ installieren. Grundlage für die hier dargestellte Analyse sind Bestandserhebungen in Behörden und in Deutschland ansässige Unternehmen mit jeweils mehr als 50 Mitarbeitern.