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Consulting für Ihren erfolgreichen Online-Shop
» AdWords-Kampagnen ‒ Controlling und Optimierung 2016/November ‒ E-Books
© Prof. Dr. Tilo Hildebrandt – DTH Beratungs- und Beteiligungs GmbH
Consulting für Ihren erfolgreichen Online-Shop
Shopmarketing E-Books AdWords-Kampagnen – Controlling und Optimierung http://www.shopmarketing.info Seite 2
Übersicht
1. Einleitung .......................................................................................................................... 3
2. Controlling der Konversionskosten .............................................................................. 5
2.1 Zielsetzung .............................................................................................................. 7
2.2 Controlling der Kosten .......................................................................................... 8
3. Optimierung mit Kostendaten ..................................................................................... 11
3.1 Anzeigengruppen-Ebene ..................................................................................... 12
3.2 Keyword-Ebene ..................................................................................................... 12
3.3 Anzeigen und Erweiterungen ............................................................................. 14
3.4 Gebotsanpassungen ............................................................................................. 15
4. Controlling der Erträge ................................................................................................. 17
4.1 Pauschal ................................................................................................................. 17
4.2 Spezifisch ............................................................................................................... 19
5. Controlling der Umsätze ............................................................................................... 21
5.1 Pauschal ................................................................................................................. 21
5.2 Spezifisch ............................................................................................................... 23
6. Optimierung mit E-Umsatzdaten ................................................................................ 25
7. Fazit .................................................................................................................................. 27
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Shopmarketing E-Books AdWords-Kampagnen – Controlling und Optimierung http://www.shopmarketing.info Seite 3
1. Einleitung
Mithilfe der vorliegenden Anleitung stellen wir einen Controlling-Rahmen auf, der die
Grundlage für die Optimierung der AdWords-Strategie ist. Dieser Rahmen wird im
Anschluss mit den Werten aus dem AdWords-Konto gefüllt. Die Daten sind an
konkrete Werte aus der Praxis des AdWords-Managements angelehnt. Mit Hilfe von
Labels lässt sich jedes Konto in die entsprechende Form bringen, wie sie in dieser
Anleitung als Rahmen aufgestellt ist. Für die Optimierung definieren wir spezielle
Listen; einige Spalten, die nicht zur Übersicht beitragen wie beispielsweise
„Kampagnenstatus“, löschen wir. Für das Controlling und die Optimierung werden die
Daten exportiert und in Excel nachgearbeitet.
Für die folgenden Optimierungen mit dem Ziel der Umsatz- und Ertragssteigerungen
konfigurieren wir Analytics zur Erfassung der Konversionen und stellen eine
Verbindung mit AdWords her. Der in AdWords zusammengestellte Bericht liefert die
Informationen für die Optimierungsmaßnahmen. Die Qualität der Informationen
sowie der Optimierung wird durch mehr Daten und verfeinerte Analyse-Methoden
steigen. Bereits mit einfachen Erweiterungen in Excel schaffen wir einen Controlling-
Rahmen, der über das Standard-Berichtswesen von Google hinausgeht.
Die Ergebnisse bereiten wir unter Beachtung unterschiedlicher Signifikanz- und
Detaillierungs-Grade auf. In Abhängigkeit davon resultieren jeweils andere
Bewertungen der Ergebnisse – nach den Konversionskosten sortiert, werden
beispielsweise andere Kampagnen positiver bewertet als unter Berücksichtigung der
erzielten Umsätze. Das Ranking der Kampagnen stellen wir mit der Relation der
Roherträge zu den Kosten erneut auf. Im Anschluss wenden wir die Systematik auf die
Anzeigengruppen an und vertiefen hierdurch die Analyse.
Im Rahmen der folgenden Anleitung besprechen wir die konkrete Vorgehensweise zur
Kosteneinsparung durch die Optimierung der AdWords-Kampagnen. Diese Strategie
stellt einen Leitfaden dar, der mit kleinen, individuellen Anpassungen in jedem
AdWords-Konto angewandt werden kann.
In diesem Zusammenhang besprechen wir zwei verschiedene Herangehensweisen.
Welche von ihnen Anwendung findet, hängt davon ab, ob in dem analysierten Konto
zusätzlich zu den Konversionen sowie Konversions-Kosten auch importierte E-
Commerce-Daten zur Verfügung stehen.
Die Anleitung beschränkt sich dabei auf Kampagnen im Suchnetzwerk; Video- und
Display-Kampagnen besprechen wir an dieser Stelle nicht.
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Die hier angeführten Tabellen finden Sie auch in Dr. Tilo Hildebrandts Buch zum Web-
Business. Dort werden sie ausführlich erläutert und anhand von Fallbeispielen
besprochen.
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2. Controlling der Konversionskosten
Lesehinweise
Wir veranschaulichen in diesem Kapitel:
Das Controlling der Konversionskosten
Die damit zusammenhängende Zielsetzung
Den Einfluss der Brandkampagne im Shopmarketing
In einem ersten Schritt widmen wir uns der Optimierung eines Kontos im Hinblick auf
die Kosten, ohne zusätzliche E-Commerce-Daten miteinzubeziehen. Bei Konten ohne
Umsatzerfassung kann es sich um neue oder kleinere Konten handeln, oder um solche,
die den Konversionen keinen genauen Umsatz zuweisen (Kontaktanfragen,
Dienstleistungen, Buchungsanfragen und weiteres).
Die Brandkampagne im Shopmarketing beeinflusst in der
Regel die Ergebnisdaten massiv. Interessenten und Kunden
suchen nach dem Namen des Online-Shops, wenn sie ihn
kennen und selbst durch den Shop navigieren wollen. Hierbei
handelt es sich typischerweise um Stammkunden, die gerne
direkt auf die Website gehen oder den Shop über die „normale“
generische Suche ansteuern. Durch AdWords bieten wir diesen
Besuchern eine bequeme Anlaufstelle und gewährleisten
darüber hinaus, dass kein Wettbewerber mit dem fremden
Brandnamen die Aufmerksamkeit der Suchenden für sich gewinnt. Der Wert der
Klickrate (Click Through Rate, CPC) in den Brandkampagnen ist um ein Vielfaches
höher als der Durchschnitt des Kontos.
Bei Interessenten mit hoher Such-
Intensität beobachten wir eine
niedrige Relation der vorberei-
tenden Klicks bis hin zu den letzten
Klicks. Das bedeutet Folgendes: Die
Interessenten besuchen im An-
schluss an Ihren Shop noch weitere
und gelangen zum Teil über den
Brandnamen wieder zurück, der ein hohes Verhältnis der letzten Klicks zu den
gesamten Klicks hat.
Das ist kaum messbar, sollte jedoch in die Bewertung der Produkt-Kampagnen
miteinfließen, die aus diesem Grund einige vorbereitende Klicks an die Branding-
Kampagnen „weitergeben“.
Brandkampagne
Google-AdWords-
Kampagne mit dem Ziel,
Ihre Markenbekanntheit
und die Präsenz Ihres
Produkts oder Ihrer
Dienstleistung zu
erhöhen
Klickrate (Click Through Rate, CTR)
Prozentualer Anteil der Klicks auf ein Werbemittel
im Verhältnis zur Anzahl der Werbemitteleinblen-
dung
CTR =Klicks
Impressionen
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Die Klickrate stellt kein taugliches Optimierungs-Kriterium
dar, obwohl sie von Google in der Berechnung des
Qualitätsfaktors für Keywords häufig so dargestellt wird.
Tatsächlich bestimmt sie weniger den Erfolg des
Werbekunden, als vielmehr den Erfolg von Google. Durch die
Impressionen ist bei Google schon der wesentliche Teil der
Kosten entstanden, die nun über die Klickgebühren wieder
amortisiert werden. Eine hohe Klickrate steigert Googles Gewinn. Für die Ergebnis-
Rechnung des Online-Shops hat die Klickrate nur eine untergeordnete Bedeutung; sie
gibt Hinweise darauf, wie gut die Anzeigentexte auf die Anfragen der Interessenten
abgestimmt sind. Mit den Klicks sind die Kosten für den Werbekunden entstanden, die
nun über die Bestellungen wieder amortisiert werden müssen.
In der Optimierung arbeiten wir uns von der Klickrate und den
Klickkosten (Cost-per-Click, CPC) zu den Konversionen oder
anderen Zielaktionen vor. An dieser Stelle setzt die Ertrags-
berechnung und -optimierung ein. Die Konversionsrate
(Conversion Rate, CR) stellt eine mengenmäßige Beziehung
zwischen den Klicks (Besuchen) und den Bestellungen
(Zielaktionen) her. Das ist eine gute Basis für die
Optimierungsrechnung, denn aus einer einfachen Division
der Kosten durch die Anzahl der Bestellungen ergeben sich
die Konversionskosten als Maßstab für die Effizienz der Anzeigen, Anzeigengruppen
sowie der Kampagnen.
Wir erfassen hierdurch bereits die spezifischen Kosten der Kampagnen, stellen ein
Ranking auf und gewinnen eine erste Einschätzung im Hinblick auf die Bedeutung
sowie den Wert der Kampagnen.
Impressionen
Abruf-Anzahl einer
einzelnen Website mit
einem bestimmten
Browser
Konversionen
(Conversion)
Status-Umwandlung einer
Zielperson in Richtung
Zielaktion (zum Beispiel
vom Interessenten zum
Kunden)
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Abbildung 2-1: Optimierungs-Stadien
Aus dem AdWords-Konto extrahieren wir Klicks, Konversionen und Kosten, die nun
nach den Konversionskosten sortiert sind.
2.1 Zielsetzung
Bevor wir mit den Optimierungs-Arbeiten beginnen, müssen
wir ein kontospezifisches Ziel festlegen. Hierbei kann es sich
beispielsweise um die Reduktion der monatlichen
Gesamtkosten um einen Betrag „x„ oder angestrebte Kosten
pro Konversion handeln. Dieses Ziel verlangt nach einer
intelligenten Umsetzung – die guten Anzeigen sollen
bevorzugt und die unterdurchschnittlichen Anzeigen,
Anzeigengruppen oder Kampagnen bearbeitet, optimiert oder pausiert werden. Die
einfache Beschränkung der Gesamtausgaben auf ein starres Budget ist keine
ökonomisch sinnvolle Vorgehensweise. Auf unserer Website www.shopmarketing.info
stellen wir eine ausführliche Erklärung hierzu bereit. Das Buch zum Web-Business
bietet entsprechende Berechnungsbeispiele.1
1 Dr. Hildebrandt, Tilo. 2016. Web-Business – Controlling und Optimierung. Wie das Web
erfolgreich von Unternehmen genutzt wird. Gernsbach: Deutscher Betriebswirte-Verlag, Fallbeispiel 4.2.3-1: Budgetbegrenzung, S. 244.
Budget
Aufstellung der
Einnahmen und
Ausgaben (als
Geldbeträge)
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In einigen Fällen stehen zwar im Konto keine E-Commerce-Daten zur Verfügung, im
ersten Ansatz können wir jedoch die Kosten pro Bestellung in unsere Zielsetzung
miteinbeziehen.
Die Bestellungen müssen mit dem Conversion-Tracking erfasst werden – ohne diesen
Schritt ist keine sinnvolle Optimierung möglich.
Die Zielsetzung gibt uns vor, auf welchen Wert wir unseren Fokus setzen. Im Anschluss
bringen wir die Kampagnen in eine Reihenfolge. Ist das Ziel die Senkung der
Gesamtkosten, nehmen wir die Sortierung nach Kosten als Ausgangspunkt; liegt der
Fokus auf der Gewinnmaximierung, sortieren wir nach dem Return On Ad Spent
(ROAS).2
2.2 Controlling der Kosten
Wir beginnen mit der Optimierung auf der obersten Ebene der Konto-Hierarchie.
Zunächst stellen wir einen ausreichend umfangreichen Vergleichszeitraum ein. Ein
Zeitraum von drei Monaten ist dabei in den meisten Fällen ein guter Ausgangspunkt,
wobei für Konten mit einem hohen Anteil an saisonalen Produkten ein längerer
Zeitraum sinnvoll sein kann.
Die Kampagnen werden nun nach dem in der Zielsetzung festgelegten Wert sortiert.
Bei Sortierung nach Konversionskosten sehen wir die Kampagne mit den höchsten
Ausgaben je Bestellung an erster Stelle.
So sehen die Einstellungen in den AdWords-Berichten aus:
Abbildung 2.2-1: Einstellungen auf Kampagnenebene
Eine Sortierung nach den Konversionskosten schärft im ersten Schritt den Sinn für die
Kampagnen, denen wir besondere Beachtung schenken sollten. Wie bei den
Ausführungen zum Budget bereits ausgeführt, müssen diese Kampagnen nach ihrem
Ergebnis-Beitrag gewichtet werden. Hierfür ordnen wir im nächsten Schritt den
jeweiligen Konversionskosten die Umsätze und Erträge zu. Bei fehlenden Umsatz-
Daten in den AdWords-Berichten steht vor allem die Anzahl der Bestellungen im
Fokus. Die Kampagnen werden nach den Kosten je Konversion sortiert. Wir erstellen
2 S. dazu Abschnitt 3
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Shopmarketing E-Books AdWords-Kampagnen – Controlling und Optimierung http://www.shopmarketing.info Seite 9
im Zusammenhang mit den Berichten eine Excel-Liste und nummerieren die sortierten
Kampagnen, damit wir später die Veränderungen in der Reihenfolge erkennen
können:
Eine erste oberflächliche Analyse zeigt die oberen sechs Kampagnen als mutmaßlich
rentabel an; zumindest haben sie geringere Konversionskosten als der Kampagnen-
Durchschnitt (dieser beträgt hier 9,60 Euro).
Kampagne Besucher Konvers. CPA Konv. Kum Kosten
Preis je
Konvers. variabel
1 Top-KW 1.200 73 3,20 € 73 233,60 €
2 Branding 1.600 120 4,30 € 193 516,00 €
3 Remark. 2.900 155 6,30 € 348 976,50 €
4 CPA 3.400 215 7,10 € 563 1.526,50 €
5 Saison 5.300 170 7,50 € 733 1.275,00 €
6 Wettbewerb 6.800 138 8,40 € 871 1.159,20 €
7 RLSA 3.700 110 10,50 € 981 1.155,00 €
8 Shopping 1.800 73 13,20 € 1.054 963,60 €
9 Aktionen 3.100 53 15,70 € 1.107 832,10 €
10 Dynamische
SA
1.600 45 18,70 € 1.152 841,50 €
11 CPM 2.900 38 22,80 € 1.190 866,40 €
12 Add-ons 1.600 25 26,40 € 1.215 660,00 €
13 Display 4.200 22 27,90 € 1.237 613,80 €
14 Allgemeine
KW
1.900 13 29,30 € 1.250 380,90 €
Summe/
Durchschnitt
42.000 1.250 9,60 € 12.000,10 €
Tabelle 2.2-1: Kampagnendaten sortiert nach Kosten
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Diese Kampagnen haben eine
Konversionsrate, die deutlich über
dem Kontendurchschnitt liegt.
Lediglich die sechste Kampagne
weist eine geringe Konversionsrate
auf. Alle darauffolgenden
Kampagnen (ab der siebten
Kampagne) definieren wir als optimierungsbedürftig unter dem Gesichtspunkt der
Konversionskosten.
Auf den ersten Blick können wir etwa 50 Prozent der Kosten einsparen, wenn wir die
Kampagnen 7-14 pausieren. Fraglos ist die Entscheidung auf dem Informationsniveau
zu ungenau; wir wissen nicht welchen Effekt das auf die Kundenakquise und den
Bekanntheitsgrad hat. Vor allem lässt sich nicht ohne Weiteres feststellen, ob durch
die Kampagnen Gewinne oder Verluste entstehen.
Bis zum jetzigen Stand haben wir die Kosten transparent gemacht; nun nehmen wir
diese Ausführungen als Grundlage für die Optimierung. Die beeinflussenden Faktoren
sind beispielsweise die Klickkosten, die Keywords und die Anzeigentexte, die nach der
Aussage von Google für den Qualitätsfaktor verantwortlich sind, der die Position der
Anzeige beeinflusst. Spricht der Anzeigen-Text die Zielgruppe an, erzielt diese eine
höhere Klickrate. Einige weitere Faktoren fließen in die Optimierungs-Spirale ein, die
in mehreren Durchläufen zu einer stetigen Verbesserung der Ergebnisse führt.3
Im Rahmen der folgenden Optimierung schauen wir uns die Ebene der Anzeigen-
gruppen und Anzeigen im Einzelnen an. Teilweise reduzieren wir auch die Anzahl der
Keywords und fokussieren diese, um Google weniger Möglichkeiten der Zuordnung
irrelevanter Suchbegriffe einzuräumen.
3 Die Details der Optimierungsspirale werden im Kapitel 5.2 des Buches „Web-Business –
Controlling und Optimierung“ besprochen.
Konversionsrate (Conversion Rate, CR)
Teil der Kaufinteressenten, die eine Webseite
besuchen und zu Käufern werden
CR = z
B
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3. Optimierung mit Kostendaten
Lesehinweise
Wir veranschaulichen in diesem Kapitel:
Analyse der Anzeigengruppen
Analyse der Keywords
Möglichkeiten der Anzeigenerweiterungen
Anpassung der Gebote
Anhand des Controllings haben wir nun die Kampagnen identifiziert, die einer
Optimierung bedürfen. Nun filtern wir in der Praxis diese Kampagnen und
Anzeigengruppen heraus. Auf dem reinen Kostenniveau suchen wir nach den
Kampagnen, die nur wenig Konversionen zu hohen Kosten generiert haben. Dabei
finden wir die Kampagnen 7 bis 14 unterdurchschnittlich. Wir stellen also wie folgt die
entsprechenden Filter ein:
Abbildung 3-1: Filtern nach Konversionskosten
In der Zeile unter den Reitern für die einzelnen Konto-Ebenen klicken wir im Drop-
Down-Menü „Filter“ den Button „Filter erstellen“ und wählen dort „Kosten/Klick mit
Conversion“. Mit unserer Eingabe filtern wir alle Kampagnen mit Konversionskosten
über dem Durchschnitt (rd. 10 Euro) heraus.
Ein Beispiel: Im Konto sind insgesamt 14 Kampagnen aktiv. Wir filtern acht Kampagnen
mit hohen Kosten und wenigen Konversionen heraus. Die letzten vier der gefilterten
Kampagnen haben im gesamten Vergleichszeitraum wenig Konversionen erzielt und
liegen mit ihren Kosten vermutlich sogar über den Roherträgen. Die verbleibenden
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vier schlechten Kampagnen verbuchen jeweils überdurchschnittlich hohe
Konversionen. Diese vier Kampagnen (RLSA, Shopping, Aktionen, DSA) schauen wir uns
nun auf der nächsten Ebene an.
3.1 Anzeigengruppen-Ebene
Nachfolgend analysieren wir die Anzeigengruppen unserer wichtigen Kampagnen
(RLSA, Shopping) nach der gleichen Vorgehensweise. Wir sortieren die einzelnen
Anzeigengruppen der Kampagne nach Kosten je Konversion und vergleichen die
Leistung mit dem Durchschnitt. Unsere Beispiel-Kampagne besitzt drei
Anzeigengruppen, wovon wir eine direkt pausieren, weil die Kosten hoch sind und
keine Konversionen erzielt wurden. Die zweite Anzeigengruppe wird überarbeitet, da
nur sehr wenige, teure Konversionen erfasst wurden. Die dritte Anzeigengruppe liegt
mit den Kosten pro Konversion zwar deutlich über dem Konto-Durchschnitt, zeigt aber
ausreichend Potenzial und soll aktiv bleiben. Zur Verbesserung der Performance
ermöglichen die Anzeigengruppen drei wesentliche Optimierungs-Bereiche: die
Keywords, die Anzeigentexte und die Anzeigen-Erweiterungen. All unsere Aktionen
sind danach ausgerichtet, die Zielgruppe möglichst gut einzugrenzen. Die Kosten
werden entscheidend von den Klickkosten bestimmt, die am Fuße der
Konversionspyramide anfallen und nicht zu einer Zielaktion führen. Detaillierte
Ausführung hierzu finden Sie in unserem Beitrag zur Konversionspyramide.
3.2 Keyword-Ebene
Nun wechseln wir in die Keyword-Ansicht der Anzeigengruppe und sortieren die
Keywords erneut nach den Kosten. Vermutlich haben für die Zielgruppe relevante
Keywords auch eine Zuordnung der besseren Suchanfragen zur Folge. Wir filtern
zunächst alle Keywords ohne Konversionen heraus und pausieren diese.
Auf dieser Ebene ist es sinnvoll, zunächst einen längeren Vergleichszeitraum (6 bis 12
Monate) einzustellen, entsprechend schwache Keywords zu pausieren und diesen
Schritt gegebenenfalls mit einem kürzeren Zeitraum von beispielsweise drei Monaten
zu wiederholen. Hierdurch stellen wir sicher, dass gute Keywords nicht unbeabsichtigt
oder nur temporär pausiert werden (zum Beispiel im Zusammenhang mit saisonalen
Produkten).
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Shopmarketing E-Books AdWords-Kampagnen – Controlling und Optimierung http://www.shopmarketing.info Seite 13
Abbildung 3.2-1: Einstellungen und Filter auf Keyword-Ebene
Es ist hilfreich, für die Ansicht „alle aktivierten Keywords“ einzustellen, regelmäßig
nach dem Pausieren die Ansicht im Browser zu aktualisieren und die Leistung am
unteren Bildrand auszuwerten. Hier sehen wir die Zeilen „Gesamt – alle aktivierten
Keywords“ und „Gesamt – alle Keywords“ und erhalten schnell einen Eindruck, wie
hoch der Einfluss unserer Optimierungsarbeit ist.
Abbildung 3.2-2: Ansicht am unteren Bildrand
Nun widmen wir uns den verbleibenden Keywords der
Anzeigengruppe und sortieren diese nach Kosten pro
Konversion. Auch hier werden Keywords mit
überdurchschnittlich hohen Konversionskosten pausiert. Je
nach Match Option bietet es sich zum Teil an, die Suchbegriffe
eines Keywords mit vielen Konversi-
onen aber hohen Konversionskosten auszuwerten, bevor wir
das Keyword pausieren. Bei weitgehend passenden Keywords
werden so die konvertierenden Suchbegriffe als Keywords mit
eingegrenzter Match Option herausgefiltert. Dadurch werden
die Konversionskosten mittelfristig reduziert, ohne viele
Konversionen zu verlieren.
Keywords
Wort, in dessen
Zusammenhang Ihre
Google-AdWords-Anzeige
erscheinen soll
Suchbegriffe
Wort, das Web-Nutzer in
eine Suchmaschine
eingeben
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Zur Verbesserung der Leistung werden Keywords mit Konversionen auf ihrer
durchschnittlichen Position und den Klickkosten analysiert. Niedrige Positionen (drei
und schlechter) mit hohen Klickkosten rechtfertigen das Pausieren eines Keywords,
während bei höheren Positionen und hohen Klickkosten eine Verbesserung der
Konversionskosten erreicht werden kann. Das gelingt häufig durch eine Senkung der
Gebote auf einen Wert der leicht unter den durchschnittlichen Klickkosten liegt.
Abschließend vergleichen wir die Suchanfragen mit den
Keywords und filtern die Anfragen heraus, die viele Klicks aber
keine Konversion verbucht haben. Wir suchen nach Mustern
oder einer Systematik und setzen Keywords negativ, wenn wir
den Eindruck gewinnen, dass sie irreführend sind und nicht
unsere angestrebte Zielgruppe ansprechen.
3.3 Anzeigen und Erweiterungen
Auf der untersten Ebene der Optimierung ist eine Betrachtung der jeweiligen
Anzeigen und Anzeigenerweiterungen der Anzeigengruppe sinnvoll. In vielen Fällen
finden wir Anzeigen mit deutlich schlechterer Leistung als im Kampagnendurchschnitt.
Wir vergleichen bei den Anzeigen die Kosten pro Konversion, die Gesamtzahl der
Konversionen sowie die Klickkosten und den Anzeigenrang; die schwächste Anzeige
wird pausiert und ersetzt. Das Formulieren der Anzeigentexte erfordert eine
besondere Sorgfalt, denn trotz aller Optimierungen und Ansteuerungen sowie den
Kosten- und Kampagneneinstellungen sieht der Surfer nur die Anzeige – er klickt
darauf oder nicht.
Die Anzeigen stellen das Fenster zur Website dar und müssen
dementsprechend überzeugend formuliert sein, einen klaren
Call to Action haben und den Bedarf oder den Nutzen des
Suchenden ansprechen.
Die Anzeigenerweiterungen unterstreichen die besondere
Bedeutung des Textes. Google bietet im Rahmen der AdWords
inzwischen neun verschiedene Varianten zu den möglichen
Erweiterungen an, die selbstverständlich nicht alle gleichzeitig angezeigt werden. Von
Spezifikationen der Standorte, über Telefonnummern bis hin zu Preisen hat der
Werbetreibende eine Auswahl an zusätzlichen Texten, die Anzeigen aufwerten.
Darüber hinaus sorgen sie für mehr Aufmerksamkeit, weil die Anzeigen hierdurch
mehr Platz auf der Werbefläche einnehmen. Zu dem umfangreichen Themenbereich
der Anzeigenerweiterungen stellen wir ein spezielles E-Book zur Verfügung.
Negatives Keyword
(auszuschließendes
Keyword)
Keywords negativ
Wort, in dessen
Zusammenhang Ihre
Google-AdWords-Anzeige
nicht erscheinen soll
Call to Action
Call to Action
Klare, überzeugende
Handlungsaufforderung,
die eine bestimmte
Aktion des Web-Nutzers
zum Ziel hat
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3.4 Gebotsanpassungen
Wir bleiben zunächst auf dieser Ebene und wählen im Drop-
Down-Menü „Segment“ die Ansicht „Gerät“ aus. Hier werten
wir nun die Leistung der einzelnen Kampagnen auf
Mobilgeräten aus. Bei Kampagnen mit hohen Kosten und ohne
Konversionen auf Mobilgeräten setzen wir die Gebots-
anpassung für Mobilgeräte in den jeweiligen
Kampagneneinstellungen auf - 100 Prozent. Bei Bedarf passen
wir die Gebote der anderen Kampagnen ebenfalls an.
In der letzten Zeit sind die Akzeptanz und die Bedeutung der Mobiltelefone und
Tablets erheblich gestiegen; aus diesem Grund trifft häufig das Gegenteil zu. Die dort
platzierten Anzeigen haben eine bessere Klickrate und geringere Kosten pro
Konversion. In diesen Fällen erhöhen wir die Gebote über den Durchschnitt.
Abbildung 3.4-1: Segmentierung nach Gerät
An dieser Stelle wechseln wir auf die Anzeigengruppen-Ebene; hier sehen wir alle
Anzeigengruppen der aktiven Kampagnen. Je nach Anzahl der optimierten
Kampagnen im ersten Durchlauf bietet es sich an, diese herauszufiltern, um die
Übersicht zu verbessern.
Wie bereits im ersten Durchlauf sortieren wir die Anzeigengruppen nach Kosten,
filtern solche ohne Konversionen heraus und pausieren diese. Anzeigengruppen mit
hohen Konversionskosten und wenigen Konversionen werden wie im ersten Schritt auf
Keyword-Ebene und in den Anzeigen im Detail analysiert und optimiert.
Mobilgeräten
Elektronische Endgeräte
für mobile, netzunab-
hängige Daten-, Sprach-
sowie Bildkommunikation
und Navigation
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Im Anschluss wechseln wir in die Keyword-Ansicht für alle Kampagnen und werten alle
verbleibenden Keywords wie im Rahmen des Kapitels 3.1 Anzeigengruppen–Ebene
aus. Wir filtern alle Keywords mit hohen Kosten sowie wenigen oder gar keinen
Konversionen heraus und pausieren diese. Auch hier entscheiden wir wieder
individuell, ob wir Keywords direkt pausieren oder zunächst die Suchbegriffe
auswerten oder Klickkosten-Gebote anpassen.
Abschließend wechseln wir zur Anzeigenübersicht und verfahren wie im ersten
Durchlauf.
Im Anschluss haben wir in zwei Durchläufen das komplette Konto auf allen Ebenen der
Kampagnen-Struktur „durchoptimiert“. Dabei haben wir im ersten Durchgang die
teuersten Kampagnen im Detail ausgewertet und optimiert, während wir im zweiten
Schritt die restlichen Kampagnen oberflächlich bearbeitet haben. So stellen wir sicher,
dass Kampagnen mit hoher Priorität mehr Aufmerksamkeit erhalten, Kampagnen mit
guten Werten aber dennoch optimiert und versteckte Kosten schnell erkannt werden.
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4. Controlling der Erträge
Lesehinweise
Wir veranschaulichen in diesem Kapitel:
Das pauschale Controlling der Erträge
Das spezifische Controlling der Erträge
Das Verhältnis zwischen Ertrag und Einsatz
Nachdem wir uns nun durch die Ebenen der Kontostruktur gearbeitet haben, kehren
wir zu der Kampagnen-Übersicht zurück. Die Reduktion der Kosten ist in den meisten
Fällen eine erfolgsträchtige Strategie – unabhängig von der Bewertung nach anderen
Zielgrößen.
4.1 Pauschal
Wenn wir etwas detaillierter analysieren, spielen wir die
Ertrags-Daten pauschal hinzu, wodurch wir die Verlustschwelle
allein aus der AdWords-Werbung deutlich erkennen können. In
Rahmen der Sortierung in Tabelle 2.2-1 sind die Kampagnen
nach der Werbestrategie festgelegt. Sie enthalten jeweils
Güter mit unterschiedlichen Ertragsmargen. Eine genauere
Klassifizierung und Entscheidungsgrundlage erhalten wir,
wenn wir den durchschnittlichen Ertrag über alle Produkte gegenüberstellen und
hierdurch erkennen, in welchen Kampagnen verdient wird oder wo noch nicht einmal
die AdWords-Kosten über den Ertrag generiert werden.4
4 Bei gleichmäßiger Bestellhöhe in den Kampagnen lässt sich als Formel für den Return On Ad
Spent statt „Umsatz/Kosten“ ebenso „Durchschnittlicher Umsatz/Konversionskosten“ verwenden.
Ertragsmargen
Wirtschaftliche
Gewinnspanne, Spanne
zwischen verschiedenen
Preisen für ein
Handelsobjekt
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Mit Blick auf die Tabelle 4.1-1: ‚Kampagnendaten mit Rohertrag pauschaliert’ wird
deutlich, dass ab der 11. Kampagne der Gesamtertrag sinkt, weil die Kosten den
durchschnittlichen Rohertrag übersteigen. Hier scheint also die untere Schwelle für
die Optimierung oder Pausierung von Anzeigen zu liegen, wenn das Unternehmen
nicht andere Kriterien als Benchmark der Rentabilität vorgegeben hat.
Die Kosteneinsparungen in den Kampagnen 11 bis 14 betragen in der Summe rund
2.500,00 Euro oder mehr als 20 Prozent der Gesamtkosten.
Kampagne Kosten Rohertrag Kosten (K) Ertrag (E) Gewinn
spezifisch
Marge 40 %
E - K
1 Top-KW 3,20 € 20,00 € 233,60 € 1.460,00 € 1.226,40 €
2 Branding 4,30 € 20,00 € 516,00 € 2.400,00 € 1.884,00 €
3 Remark. 6,30 € 20,00 € 976,50 € 3.100,00 € 2.123,50 €
4 CPA 7,10 € 20,00 € 1.526,50 € 4.300,00 € 2.773,50 €
5 Saison 7,50 € 20,00 € 1.275,00 € 3.400,00 € 2.125,00 €
6 Wettbewerb 8,40 € 20,00 € 1.159,20 € 2.760,00 € 1.600,80 €
7 RLSA 10,50 € 20,00 € 1.155,00 € 2.200,00 € 1.045,00 €
8 Shopping 13,20 € 20,00 € 963,60 € 1.460,00 € 496,40 €
9 Aktionen 15,70 € 20,00 € 832,10 € 1.060,00 € 227,90 €
10 Dynam. SA 18,70 € 20,00 € 841,50 € 900,00 € 58,50 €
11 CPM 22,80 € 20,00 € 866,40 € 760,00 € -106,40 €
12 Add-ons 26,40 € 20,00 € 660,00 € 500,00 € -160,00 €
13 Display 27,90 € 20,00 € 613,80 € 440,00 € -173,80 €
14 Allgem. KW 29,30 € 20,00 € 380,90 € 260,00 € -120,90 €
3,20 € 1.250 12.000,10 € 25.000,00 € 12.999,90 €
Tabelle 4.1-1: Kampagnendaten mit Rohertrag pauschaliert
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Wir verlieren Erträge von rund 2.000,00 Euro, wenn wir die einfache pauschalierte
Ertragsschätzung ansetzen.
Das signalisiert uns ganz eindeutig, dass wir die Kampagnen optimieren oder
abschalten sollten.
Die Optimierungsspirale wird wiederum mit den gleichen Aktionen wie unter Kapitel
3. Optimierung mit Kostendaten durchlaufen. Wir steigen wieder von den Kampagnen
zu den Ebenen „Anzeigengruppen“, „Anzeigen“ und „Keywords“ hinab; allerdings
haben wir jetzt mit den durchschnittlichen Erträgen eine andere Bewertungs-
grundlage.
4.2 Spezifisch
Auf den bisherigen Optimierungs-Stufen haben wir immer unterstellt, dass die
einzelnen Produktgruppen/Kampagnen die gleiche Ertragsmarge haben – das ist
allerdings eher die Ausnahme. In den meisten Fällen haben die Online-Shops oder
allgemein die Betreiber von Webseiten unterschiedliche Margen in ihrem Business. Es
gibt wettbewerbsintensive Produkte, an denen wenig verdient wird, die aber zum
Sortiment gehören; sie weisen Alleinstellungsmerkmale auf, die der Händler mit einem
höheren Ertrag kalkulieren kann. Teilweise finden wir Dienstleistungen, Miet-
gebühren, Vermittlungen, Zugangserlaubnis, digitale Produkte, oder Mischformen wie
Komplettpakete.
Solche Differenzierungen lassen sich über den Return On Ad Spent nicht abbilden, der
nur eine Relation zwischen Umsatz und Kosten herstellt. Wir benötigen aber eine
Beziehung zwischen Ertrag und Kosten, die sich innerhalb der Kampagnen des
AdWords-Kontos kaum darstellen lassen.5
Wenn wir hier genauere Werte generieren, resultiert erneut ein anderes Ranking für
die Kampagnen-Optimierung. Warum ist das wichtig?
Wenn wir wissen, welche Roherträge mit dem jeweiligen Umsatz zu welchen Kosten
generiert werden, lässt sich das Web-Business noch genauer aussteuern; diese
Genauigkeit führt dazu, dass wir einen höheren Ertrag mit weniger Einsatz realisieren.
5 Eine mögliche Variante ist die Übergabe der Erträge (nicht der Umsätze) in dem Conversion-
Tag oder in der Analytics Erfassung. Dann sind allerdings die Bezeichnungen in den Standard-Statistiken bei Google nicht mehr zutreffend.
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Wir suchen im Rahmen der Optimierung den Scheitelpunkt der
Gewinnkurve, der über den sortierten und bewerteten
Anzeigengruppen abgetragen wird. Die Gewinne der
Anzeigengruppen werden kumuliert, damit wir den
Grenzgewinn ablesen können. Diese ausgefeilte
Optimierungs-Strategie wird im Detail in Dr. Tilo Hildebrandts
Buch zum Web-Business beschrieben.6 Am Scheitelpunkt der
Gewinnkurve ist der Grenzgewinn gleich Null. Im Rahmen der Optimierungs-Spirale
lassen wir nun die eingesparten Kosten wieder in solche Aktivitäten einfließen, die
mehr Potenzial haben und höhere Erträge versprechen.
6 Dr. Hildebrandt, Tilo. 2016. Web-Business – Controlling und Optimierung. Wie das Web
erfolgreich von Unternehmen genutzt wird. Gernsbach: Deutscher Betriebswirte-Verlag, Kapitel 4.2.
Grenzgewinn
Ertrag abzüglich der
Kosten der letzten
Einheit (1. Ableitung der
Gewinnfunktion
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5. Controlling der Umsätze
Lesehinweise
Wir veranschaulichen in diesem Kapitel:
Das pauschale Controlling der Umsätze
Die Verbindung von Google AdWords und Analytics im Hinblick auf Kostendaten
und Umsätze
Das spezifische Controlling der Umsätze
Im Kapitel 3. haben wir die Optimierung der Kampagnen anhand von Kosten und
Konversionsdaten besprochen. Dies stellt zwar die Basis einer erfolgreichen
Optimierung dar, letztendlich liegt das Ziel einer erfolgreichen AdWords-Strategie in
den meisten Fällen jedoch darin, Umsatz und Gewinn im Web-Business zu erhöhen;
dementsprechend sollten wir nach diesen Gesichtspunkten optimieren.
5.1 Pauschal
Ohne eine Zuweisung der jeweiligen Umsätze zu den Kampagnen laufen wir Gefahr,
umsatzstarke Kampagnen wegen vermeintlich hoher Konversionskosten zu pausieren
und gleichzeitig umsatzschwache zu erhalten, was im Endeffekt sogar zu einer
Verschlechterung der Kostenrate führen kann. Dies kann vor allem der Fall sein, wenn
Online-Shops Produkte in sehr unterschiedlichen Preiskategorien verkaufen
(beispielsweise Vespa-Zubehör von einzelnen Schrauben bis hin zu kompletten
Motorblöcken).
Bei guter Verknüpfung des AdWords-Kontos mit der Bestellerfassung und der
Erfassung von Umsätzen und Erträgen vergleichen wir die Umsatzrentabilität der
Anzeigengruppen und Anzeigen, bevor wir drastischere Maßnahmen wie das
Pausieren von Anzeigen ergreifen.
Durch die Verbindung von Analytics und AdWords werden die Kostendaten aus
AdWords an die sehr detaillierten Statistiken von Analytics übergeben.
Wenn der E-Commerce-Tracker aus Analytics richtig konfigu-
riert ist, werden zu jeder Bestellung die Umsätze erfasst.
Darüber hinaus sehen wir die Produktverkäufe, die Umsätze
aus den unterschiedlichen Besucherquellen, die Erlöse zu den
Keywords und viele weitere Details.
In das AdWords-Konto werden die Bestellwerte aus der Verknüpfung eingespielt;
hierdurch können wir die Umsätze mit den angeworbenen Besuchern auf jeder Ebene
Tracker
Verfolgt Web-Surfer und
deren Handlungen
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des Kontos nachvollziehen. Im Hinblick auf das gesamte AdWords-Konto liegt in dem
hier zugrunde gelegten Beispiel zwischen den Kosten und den Umsätzen der Faktor
5,2 – das bedeutet, mit den AdWords-Kosten von 12.000 Euro wurden Erlöse von
62.500 Euro (1.250 x 50 Euro Durchschnittsumsatz) als Bestellungen generiert; der
Return On Ad Spent liegt bei 520 Prozent). Das macht keinen positiven Eindruck und
verlangt nach einer Optimierung. Folgende Relation entsteht, wenn wir 100 durch den
Faktor 5,2 dividieren: 19,2 Prozent des Umsatzes werden für die Werbung bei
AdWords ausgegeben.
Google verwendet die Bestellwerte aus gutem Grund, denn
der Umsatz ist die größtmögliche Bezugsgröße. Für die
Gewinnbetrachtung müsste der Rohertrag mit den Kosten
verglichen werden, und im ungünstigen Fall eine negative Zahl
(Verlust) bei kostspieligen Kampagnen oder schlecht
laufenden Anzeigen angezeigt werden. In den
Veröffentlichungen empfiehlt Google die Kenngröße Return
On Ad Spent.
Fraglos ist auch dies nur ein vorläufiges Ranking, aber
immerhin scheinen wir hierdurch bessere Informationen zu
erhalten als durch die reine Kostenanalyse. Für die Übersicht haben wir die
Zusammenstellung der Kampagnen beibehalten und die Kampagnen des ersten
Durchlaufs nicht eliminiert. Je nach Randbedingungen und ausgewerteten Daten
werten wir die Kampagnen gleich von Vornherein nach Umsätzen oder Erträgen aus.
Wir überspringen dann den ersten Durchlauf.
7 Diese Berechnung verschleiert die Grundlagen der Rentabilitätsrechnung. Es kann nie einen
negativen Wert geben, obwohl jedes Ergebnis unter 100 Prozent praktisch ein Verlust ist, weil noch nicht einmal die Werbekosten amortisiert werden. Diese Kennzahl impliziert die gleiche Ertragsspanne für jede Produktgruppe, was in der Praxis zu Teilbereichen kaschiert.
Return On Ad Spent7
(ROAS)
Return On Ad Spent
Wird anhand des
Umsatzes und der Kosten
berechnet und gibt an,
wie viel Prozent der
eingesetzten
Werbekosten wieder als
Umsatz zurückfließen.
Kampagne Besucher Konversionen Kosten ROAS
Preis je Konversion
1 Top-KW 1.200 73 3,20 € 1.563 %
2 Branding 1.600 120 4,30 € 1.163 %
3 Remark. 2.900 155 6,30 € 794 %
4 CPA 3.400 215 7,10 € 704 %
5 Saison 5.300 170 7,50 € 667 %
6 Wettbewerb 6.800 138 8,40 € 595 %
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5.2 Spezifisch
Der Faktor „Bestellwert/Kosten“ ist in den einzelnen Kampagnen unterschiedlich
hoch, je nach den Umsätzen in den einzelnen Bestellungen (Umsatz genau). Er wird in
den einzelnen Kampagnen verdichtet und liefert unterschiedliche Ergebnisse, die von
der Höhe des jeweiligen Bestellwertes abhängen. Die Liste der Kampagnen erhält nun
einen neuen, genaueren Return On Ad Spent, obwohl er im Durchschnitt über alle
Kampagnen unverändert ist (521Prozent). Nach dieser Kennzahl ermitteln wir eine
neue Rangfolge. Das gilt im Prinzip auch für die Ebenen der Anzeigengruppen sowie
der Anzeigen, deren Ergebnisbeiträge mit genauer Erfassung der Bestellumsätze neu
bewertet werden.
An dieser Stelle wird deutlich, wie die Rangfolge der Kampagnen neu gemischt wird,
wenn die jeweiligen Umsätze ausgewertet werden, denn die durchschnittlichen
Bestellwerte in den Kampagnen sind unterschiedlich hoch.
7 RLSA 3.700 110 10,50 € 476 %
8 Shopping 1.800 73 13,20 € 379 %
9 Aktionen 3.100 53 15,70 € 318 %
10 Dynamische SA 1.600 45 18,70 € 267 %
11 CPM 2.900 38 22,80 € 219 %
12 Add-ons 1.600 25 26,40 € 189 %
13 Display 4.200 22 27,90 € 179 %
14 Allgemeine KW 1.900 13 29,30 € 171 %
Summe/
Durchschnitt
42.000 1.250 9,60 € 521 %
Tabelle 5.1-1: Kampagnen-Reihenfolge nach Return On Ad Spent (ROAS)
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Ein erster Überblick zeigt gute Rentabilität auch bei mäßigen Konversionsraten.
Kampagne 14 „Allgemeine KW“ (Allgemeine Keywords) weist nur eine Konversions-
rate von 0,68 (13/1.900) auf, erreicht jedoch Position 8. Die nach Kosten günstige
Kampagne 6 „Wettbewerb“ ist ein Optimierungs-Kandidat, denn sie erreicht nach dem
Return On Ad Spent nur die Position 10. Die besten Kampagnen bleiben alle gut; die
ersten fünf Kampagnen haben lediglich die Plätze getauscht.
Kampagne Besucher Konv. CTR Umsatz genau
ROAS neu Rang
folge
1 Top-KW 1.200 73 6,08 % 3.923,75 € 1.680 % 1
2 Branding 1.600 120 7,50 % 5.535,00 € 1073 % 2
3 Remark. 2.900 155 5,34 % 7.943,75 € 813 % 5
4 CPA 3.400 215 6,32 % 12.900,00 € 845 % 4
5 Saison 5.300 170 3,21 % 10.837,5 0 € 850 % 3
6 Wettbewerb 6.800 138 2,03 % 1.897,50 € 164 % 10
7 RLSA 3.700 110 2,97 % 7.287,50 € 631 % 6
8 Shopping 1.800 73 4,06 % 5.931,25 € 616 % 7
9 Aktionen 3.100 53 1,71 % 1.258,75 € 151 % 11
10 Dynamische SA 1.600 45 2,81 % 1.800,00 € 214 % 9
11 CPM 2.900 38 1,31 % 855,00 € 99 % 13
12 Add-ons 1.600 25 1,56 % 468,75 € 71 % 14
13 Display 4.200 22 0,52 % 797,50 € 130 % 12
14 Allgemeine KW 1.900 13 0,68 % 1.072,50 € 282 % 8
Summe/
Durchschnitt
42.000 1.250 2,98 % 62.508,75 € 521 %
Tabelle 5.2-1: Rangfolge der Kampagnen bei genauer Erfassung der Bestellwerte
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6. Optimierung mit E-Umsatzdaten
Lesehinweise
Wir veranschaulichen in diesem Kapitel:
Die Optimierung von Google-AdWords-Kampagnen mithilfe von E-Umsatzdaten
Die Identifizierung unterdurchschnittlicher Kampagnen
Verbesserung der Rentabilität im Hinblick auf die Kampagnen sowie das gesamte
Konto
Anhand der Controlling-Daten lassen sich die unterdurchschnittlichen Kampagnen
identifizieren. In diesem Beispiel sind es die Kampagnen 6 und 9 bis 14:
In den einzelnen Anzeigengruppen sind meist die Güter nach Kategorien sortiert. Wir
starten bei der Optimierung zwar mit dem Controlling der Kampagnen, um die
Zielwerte zu ermitteln; im Rahmen der Optimierung wechseln wir jedoch auf die Ebene
der Anzeigengruppen, weil dort die jeweiligen Produkte homogener
zusammengefasst sind.
Im Grundsatz unterscheiden sich die folgenden Schritte kaum von den oben
aufgeführten Punkten bei der Optimierung nach Kosten. Die Optimierungs-Spirale hat
den gleichen Aufbau. Wir formulieren zunächst ein Ziel und arbeiten uns dann wie
beschrieben durch die Ebenen der Kontostruktur.
Kampagne Besucher Konv. CTR Umsatz genau
ROAS neu Rang
folge
6 Wettbewerb 6.800 138 2,03 % 1.897,50 € 164 % 10
9 Aktionen 3.100 53 1,71 % 1.258,75 € 151 % 11
10 Dynamische SA 1.600 45 2,81 % 1.800,00 € 214 % 9
11 CPM 2.900 38 1,31 % 855,00 € 99 % 13
12 Add-ons 1.600 25 1,56 % 468,75 € 71 % 14
13 Display 4.200 22 0,52 % 797,50 € 130 % 12
14 Allgemeine KW 1.900 13 0,68 % 1.072,50 € 282 % 8
Tabelle 6-1: Kampagnen zur Optimierung
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Als Filter für unsere Optimierung eignet sich der Wert pro Kosten (W/K) am besten, da
hier Konversionskosten und Umsatz pro Konversion in Bezug zueinander stehen. Für
die Zielsetzung betrachten wir zunächst den durchschnittlichen W/K des Kontos und
leiten davon unseren Zielwert ab. Als Ausgangspunkt bietet sich ein relativer Wert an,
beispielsweise 60 Prozent des durchschnittlichen W/K; bei einem Return On Ad Spent
von 521 Prozent bedeutet das eine Optimierung aller Kampagnen mit einem W/K von
3 (entsprechend 300 Prozent Return On Ad Spent) und weniger.
Abbildung 6-1: Filtern nach Wert pro Kosten
Wir filtern nun alle Anzeigengruppen mit einem Wert pro Kosten von drei und weniger
heraus (hierfür setzen wir den Filter < 4) und arbeiten uns wie oben beschrieben durch
die einzelnen Ebenen der Kontostruktur. Da unser Hauptziel die Senkung der
Gesamtkosten ist, optimieren wir auch hier auf allen Ebenen die teuersten
Kampagnen, Anzeigengruppen und Anzeigen. Durch das Filtern nach W/K laufen wir
jedoch wie zuvor angesprochen nicht Gefahr, umsatzstarke Kampagnen wegen
höherer Kosten zu pausieren.
Nun schauen wir uns die Anzeigen sowie die Produktpalette im Detail an und suchen
verstärkt nach den Produkten, die zu einem hohen Bestellumsatz führen. So wird
zusätzlich zur Kostenseite auch die Umsatzseite optimiert und wir erreichen eine
Verbesserung der Rentabilität für die Kampagnen und das gesamte Konto.
Consulting für Ihren erfolgreichen Online-Shop
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7. Fazit
Grundlage für die Optimierung der Kampagnen ist das Controlling. Im einfachsten Fall
erfassen wir die Kosten und filtern, überarbeiten oder schalten die Anzeigengruppen
nach diesen Grenzwerten ab. Durch die resultierenden Kosteneinsparungen kann der
Umsatz sinken; in Bezug auf den Gewinn lassen sich keine Aussagen ableiten.
Mithilfe der Umsatzerfassung können wir den Return On Ad Spent optimieren und je
nach den Vorgaben des Controllings die Rendite verbessern, wenn wir nur eine leichte
Umsatzeinbuße mit den Einsparungen bei den AdWords-Kosten hinnehmen müssen.
Im Idealfall und bei einer genauen Filterung der Anzeigengruppen nach dem
Wert/Kosten wird der Gewinn sogar mit fallenden Kosten gesteigert, weil
„Verlustbringer“ abgeschaltet werden. Das können wir errechnen, wenn die Umsätze
der nach dem Return On Ad Spent sortierten Anzeigengruppen kumuliert werden.
Die Optimierung der Kampagnen setzt klare Zielgrößen und sauberes Datenmaterial
voraus. Auf diese Weise ist eine permanente Verbesserung unter Anwendung der
Optimierungs-Spirale keine Kunst.
Consulting für Ihren erfolgreichen Online-Shop
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Abbildungsverzeichnis
Abbildung 2-1: Optimierungs-Stadien .................................................................................. 7
Abbildung 2.2-1: Einstellungen auf Kampagnenebene ...................................................... 8
Abbildung 3-1: Filtern nach Konversionskosten................................................................ 11
Abbildung 3.2-1: Einstellungen und Filter auf Keyword-Ebene ...................................... 13
Abbildung 3.2-2: Ansicht am unteren Bildrand.................................................................. 13
Abbildung 3.4-1: Segmentierung nach Gerät ..................................................................... 15
Abbildung 6-1: Filtern nach Wert pro Kosten .................................................................... 26
Tabellenverzeichnis
Tabelle 2.2-1: Kampagnendaten sortiert nach Kosten ....................................................... 9
Tabelle 4.1-1: Kampagnendaten mit Rohertrag pauschaliert ......................................... 18
Tabelle 5.1-1: Kampagnen-Reihenfolge nach Return On Ad Spent (ROAS) .................. 23
Tabelle 5.2-1: Rangfolge der Kampagnen bei genauer Erfassung der Bestellwerte ... 24
Tabelle 6-1: Kampagnen zur Optimierung ......................................................................... 25