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+ DIE VORWISSENSCHAFTLICHE ARBEIT Mag. Dr. Gabriele Fenkart Österreichisches Kompetenzzentrum für Deutschdidaktik Mag. Christina Halfmann SchreibCenter Tag der Reifeprüfung Thema Struktur LESEN Recherchier en SCHREIBEN Rahmenbedingungen

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DIE VORWISSENSCHAFTLICHE ARBEIT Mag. Dr. Gabriele Fenkart

Österreichisches Kompetenzzentrum für Deutschdidaktik

Mag. Christina Halfmann SchreibCenter

Tag der Reifeprüfung

Thema

Struktur

LESENRecherchieren

SCHREIBEN

Rahmenbedingungen

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+Ablauf

I. Der Rahmen: VWA Kompetenzen in allen Fächern

II. Aufbau und Struktur einer VWA Gliederung Exposé, Einleitung & Co

III. Das Thema + ich Präzisierung

persönlich regional …

>> Konsequenzen für Unterricht und Schule>> Bücher und Arbeitsmaterialien

Gabriele Fenkart

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+Kompetenzen

Prä

sentie

ren

Bewerten, Auswählen

Schreiben, Überarbeiten

Lesen, Dokumentie

ren

Rech

erc

he

Themenfindung

BEURTEILEN

Sachorientiert Lesen

recherchebasiert Schreiben

Beobachten, DokumentierenEntwickeln, Experimentieren

Diskutieren

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+BMUKK 2011, S. 14 f. „Abschließende Arbeit“ in der AHS sogenannte

Vorwissenschaftliche Arbeit selbstständig abfassen

Unterrichtssprache oder eine lebende Fremdsprache (bei entsprechender Kompetenz von S + L)

Bildungsziele der Schule oder der jeweiligen Fachrichtung

umfangreiche inhaltliche Kenntnis + Methoden anwenden, die für die Fachdisziplin geeignet erscheinen

Literaturarbeit oder Versuchsanordnungen, Interviews, Fragebogenerhebungen, Quellenarbeit, Programmiertätigkeit

Arbeit + Präsentation + Diskussion Empfehlung zur Gewichtung ist in Ausarbeitung

Gabriele Fenkart

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+§ 37 Z 3 Aufgabenstellung VWA BMUKK 2010, S. 4

Beachtung des Bildungszieles der jeweiligen Schulart (Schulform, Fachrichtung)

umfangreiche Kenntnisse

Beherrschung von dem jeweiligen Prüfungsgebiet oder der jeweiligen Fachdisziplin angemessenen Methoden

Selbständigkeit bei der Aufgabenbewältigung

Fähigkeit in der Kommunikation und Fachdiskussion im Rahmen der Präsentation und Diskussion

Gabriele Fenkart

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+§ 37 Z 4 Betreuung der VWA BMUKK 2010, S. 5

Während der Erstellung der abschließenden Arbeit

gemäß §34 Abs. 3 Z 1 ist der Prüfungskandidat in der

letzten Schulstufe kontinuierlich vom Prüfer zu

betreuen, wobei auf die Selbständigkeit der Leistungen

des Prüfungskandidaten zu achten ist.

Gabriele Fenkart

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+§ 35 (2) Prüfungskommission VWA BMUKK 2010, S. 2

Landesschulinspektor oder ein von der Schulbehörde 1. Instanz zu bestellender Experte des mittleren und höheren Schulwesens

Schulleiter oder ein vom Direktor zu bestellender Abteilungsvorstand oder Lehrer

Lehrer, der die VWA betreut hat

(ein vom Direktor bestimmter fachkundiger Lehrer – Mündliche RP)

Gabriele Fenkart

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+§ 38 Beurteilung BMUKK 2010, S. 5

VWA + Präsentation + Diskussion

begründeter Antrag vom Prüfer – Kommission beschließt

Abgabe 2. Semester letzte Schulstufe, VOR dem Beginn der Klausurprüfungen (BMUKK)

Klausurprüfungen und mündliche RP innerhalb der letzten 9 (bzw. 10) Schulwochen (Standardisiert: BMUKK, übrige: LSR)

Präsentation + Diskussion 1. Teil vorbereitet – 2. Teil Kommission fragt

Gabriele Fenkart

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+Frage der Eigenleistung

Literaturauswahl

Eigenständige Struktur, roter Faden

Eigenständige Argumentation

Kriterien für den Vergleich der Quellen

Themenwahl und Fragestellung (1-2)

Perspektive

Methodisches: Befragung, Fragebogen, Beobachtungsaufgabe, Aufbereitung des Materials etc.

Fazit, Ausblick, besondere Perspektive

Gabriele Fenkart

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+BMUKK 2011, S. 14 f. „Abschließende Arbeit“in der AHS sogenannte Vorwissenschaftliche Arbeit 40.000 – 60.000 Zeichen

inkl. Leerzeichen und Abstract, exkl. Vorwort, Inhalts-, Literatur- und Abbildungsverzeichnis

12 pt Text, 10 pt Fußnoten, 1 ½ Zeilenabstand, einseitig 2 Exemplare + digitale Version

Gabriele Fenkart

Titelblatt

Abstract in der Sprache der Arbeit oder in Englisch

Vorwort (optional)

Inhaltsverzeichnis

Textteil. Einleitung – Hauptteil – Schluss (Fazit)

Literaturverzeichnis

Begleitprotokoll (S): Durchführung, Hilfsmittel, Hilfestellung, Arbeitsablauf

Aufzeichnungen der Lehrkraft: Entwicklungsprozess, Meilensteine (Unterschrift)

optional:AbbildungsverzeichnisAbkürzungsverzeichnisGlossarAnhang

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+ZitationEin Beispiel

Kurzzitat im Text„wörtlich“ (Name, 2010, S. 23) sinngemäß (vgl. Name, 2010, S. 23)

nachvollziehbar

einheitlich

Gabriele Fenkart

Name, Vorname (Jahr): Titel. Untertitel. Ort: Verlag

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+Der Rahmen Handreichung „Vorwissenschaftliches Arbeiten“ BMUKK, Jänner 2011Im Sinne des kompetenzorientierten Lehrens und

Lernens sind die für die Präsentation und Diskussion der abschließenden Arbeit benötigten Kompetenzen langfristig und fächer- bzw. inhaltsübergreifend zu entwickeln und zu fördern. Dies soll schon in möglichst frühen Schulstufen der Unterstufe geschehen, wenn Schüler/innen im Unterricht erste Referate gestalten. (...)

Diese Aufgabe obliegt keineswegs alleine dem Deutsch-Unterricht, sondern ganz besonders auch den Sachfächern, wo oft ein didaktischer wie auch aus der Sache erwachsender, natürlicher Bedarf gegeben ist, sich mit einem Thema auseinanderzusetzen und die Ergebnisse vorzutragen.

http://www.bmukk.gv.at/medienpool/20130/reifepruefung_ahs_vwa.pdf, S. 29

Gabriele Fenkart

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+Kompetenzen.

„Die Schüler(innen) sollten unbedingt schon während der Schulzeit die Möglichkeit haben, möglichst viele dieser Kompetenzen zu erproben“ BMUKK: Handreichung, Jänner 201

http://www.bmukk.gv.at/medienpool/20130/reifepruefung_ahs_vwa.pdf,

S. 5 Fragen zu einem Inhalt formulieren

recherchieren

mit Quellen arbeiten

mit Sekundärliteratur umgehen

Experimente durchführen und interpretieren

Zitationsregeln anwenden

sachlich schreiben

epistemisch schreiben

Inhalte präsentieren

in einer Diskussion auf Fragen eingehen

Gabriele Fenkart

Sie sollen

SchülerInnen SchülerInnen

LehrerInnnen LehrerInnnen

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+

Fachspezifische Kompetenzen

nicht-fachspezifische Kompetenzen Lern- und Arbeitstechniken

Recherchieren zielgerichtete Informationsentnahme Zitieren Exzerpieren Strukturieren Datenverarbeitung Textproduktionhttp://www.bmukk.gv.at/medienpool/20130/reifepruefung_ahs_vwa.pdf, S. 18

Gabriele Fenkart

Der Rahmen Handreichung „Vorwissenschaftliches Arbeiten“ BMUKK, Jänner 2011

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+Aufgabe der Schule (Empfehlung) BMUKK 2011, S. 20 kontinuierlicher Kompetenzaufbau in allen

Unterrichtsgegenständen

Unverbindliche Übung „Einführung in die Praxis des wissenschaftlichen Arbeitens“

schulinterne, fächerspezifische Akkordierung über inhaltliche und formale Kriterien

jährliche schulinterne Konferenz für aktuell betreuende LehrerInnen

LehrerInnen aller Fachrichtungen: kleiner Vorformen vorwissenschaftlichen Schreibens als Bestandteil des Unterrichts

Präsentation von „Vorwissenschaftlichen Arbeiten“ z.B.in der Schulbibliothek

Gabriele Fenkart

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+II. Aufbau und Struktur der VWA

Gabriele Fenkart

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+III. Das Thema - Die schlimmsten Krankheiten dieser Welt - Die Frau im Islam - Computernutzung im 20. Jahrhundert

Authentischer und bedeutungsvoller Kontext

Adressatenbezug

Was-wäre-wenn-Methode

Rollenspezifischer Dialog

Perspektive ändern

Markus Fritz 2011

Gabriele Fenkart

Konkrete Themenstellungen Methoden

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+II. Das Thema + ich

Was ist mein Thema? Vorwissen / Überblick

Worum geht es? Was soll ich herausfinden? Was will ich wissen?

Welche konkreten Fragestellungen habe ich?

Die konkrete Frage / Aufgabe ist die „Linse“, aus der das Material angeschaut wird. Detailaspekte / Fragen / Suchbegriffe Bewertung des Gefundenen Fokus für das Schreiben

Gabriele Fenkart

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+III. Das Thema + ichKlärung / Eingrenzung der Fragestellung Vgl. Franck 2006, S. 167

Thema „Die Birne“. Ich kann fragen: Wieviel Kalorien hat eine Birne? Wann wurden Birnen erstmals systematisch angebaut? Wie ist die Nachfrage nach heimischen Birnen? Warum stand ein Birnbaum im Garten des Herrn von Ribeck

auf Ribeck im Havelland? Wie können Birnen zubereitet werden? Was wiegt eine Birne im Durchschnitt? .

Ich muss mich entscheiden, was ich wissen will/ soll.

Gabriele Fenkart

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+III. Das Thema

Statt: Die schlimmsten Krankheiten dieser Welt

Wenn die Regierung 500 Mio. Euro ausgeben könnte, um die 5

schlimmsten Krankheiten auf der Erde zu bekämpfen, wie würdest du

das Geld so verteilen, dass möglichst viele Menschenleben gerettet

werden? Fritz 2011

Gabriele Fenkart

Statt: Die Evolutionstheorie

Seehunde können, während sie Fische jagen, bis zu 45 Minuten unter

Wasser bleiben, ohne zu atmen. Die Vorfahren der Seehunde

konnten dagegen nur wenige Minuten unter Wasser bleiben. Nutze

die Konzepte der Mutation und der genetischen Drift, um zu

erklären, wie sich die Fähigkeit entwickelt hat, lange ohne zu atmen

tauchen zu können. Nieswandt/Bellomo 2009, S. 338

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+III. Das Thema Was wäre wenn Othello die Hauptfigur in

„Hamlet“ wäre und Hamlet die Haupfigur in „Othello“?

Ein Dialog zwischen einer Physikerin und einem Maturanten über ...

Wie lebt eine muslimische Frau der zweiten Einwanderungsgeneration in Klagenfurt?

Schlüpfe in die Rolle einer Person, die zur Zeit der Balkankriege in Kärnten lebt. Liste an relevanten Personen Chronik/ Tagebuch mit mindestens drei Einträgen zum Thema Ergänzung der Einträge durch visuelle Materialien Quellenangaben

Gabriele Fenkart

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+ 22Meine Hypothese:Barbara Hanfstingl, 2011

Kinder mit unterschiedlicher Intelligenz lernen unterschiedlich gut Mathematik.

oder: Kinder mit höheren IQ-Werten lernen mathematische Prinzipien schneller als Kinder mit niedrigerem IQ.

oder: Achtjährige Kinder mit einem IQ über 110 werden am Ende eines sechswöchigen mathematischen Trainingsprogramms bessere Messwerte in einem informellen Abschlusstest erhalten als zehn Jahre alte Kinder mit einem IQ unter 110.

oder: Achtjährige Kinder mit einem IQ von über 110 im HAWIK-III (Tewes, Rossmann & Schallenberger, 2001) werden am Ende eines sechswöchigen Trainingsprogramms (pro Woche an vier Tagen je eine Zeitstunde Training mit MATHTRAIN) bessere Messwerte im DEMAT 3+ von Roick, Gölitz und Hasselhorn (2004) erzielen als zehn Jahre alte Kinder mit einem IQ unter 110 im HAWIK-III.