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In Kooperation mit dem Wirtschaftsmagazin Logistik + 8. Ulmer Logistiktag 07.04.2016 Noerpel: Mit Lehre bis zum Standortchef. Karriere Boomende Branche, spannende Jobs. Ausbildung Future-Truck: Autopilot auf der Autobahn High-Tech Warum Logistik so wichtig für die Region ist. Das Cluster

Logistik · In Kooperation mit dem Wirtschaftsmagazin Logistik + Logistiktag Noerpel: Mit Lehre bis zum Standortchef. Karriere Boomende Branche, spannende Jobs

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In Kooperation mit dem Wirtschaftsmagazin

Logistik +

8. Ulmer

Logistiktag

07.04.2016

Noerpel: Mit Lehre bis zum Standortchef.

Karriere

Boomende Branche, spannende Jobs.

Ausbildung

Future-Truck: Autopilot auf der Autobahn

High-Tech

Warum Logistik so wichtig für die Region ist.

Das Cluster

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SÜDWEST IMPULS 2016VORSPRUNG DURCH WISSEN

Die erfolgreiche Vortragsreihe der SÜDWEST PRESSE in Kooperation mit der Hochschule Neu-Ulm (HNU) und des Sponsorenpartners Tentschert Immobilien IVD lädt auch 2016 in Zusammenarbeit mit der Veranstaltungsagentur SPRECHERHAUS® prominente Top- Referenten nach Neu-Ulm ein. Mit dem neuen Angebot von 8 Seminarabenden lassen wir Sie wieder vom Wissen der Besten profi tieren.

WISSENSIMPULSE IN 8 UNTERHALTSAMEN VORTRAGSABENDEN

Einzelkarte 59,– € 49,– €* Doppelkarte (2 Personen je Vortragsabend) 79,– €*

28.01.2016 | Prof. Dr. Jens Weidner 25.02.2016 | Georg Wawschinek 07.04.2016 | Christian Lindemann 12.05.2016 | W. T. Küstenmacher

Hart, aber unfair?Machtspiele schnell durchschauen!„ Setzen Sie sich durch und das ohne Ellbogen!“

Erfolg mit CharismaÜberzeugend auftreten und begeistern„ Nur wer empfängt, kann auch senden.“

ShowtimeAuf den Bühnen des Lebens„ Andere zu begeistern, zu faszinieren und

mit einem guten Gefühl auszustatten, ist eine Schlüsselqualifikation, um ein Magnet für Ihr Gegenüber zu sein!“

simplify your life mit LimbiDer Weg zum Glück führt durchs Gehirn„ Wer Limbi zum Freund hat, ist glücklich.“

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13.10.2016 | Michael Rossié 08.12.2016 | Frank Astor08.11.2016 | Dr. Monika Hein15.09.2016 | Boris Nikolai Konrad

Das 1x1 des GesprächsklimasSouveränes Verhalten in schwierigen Gesprächen„ Wer an Menschen herumschnitzt, macht sie kleiner. Wer ihnen etwas zeigt, öffnet ihnen neue Möglichkeiten.“

Motivation Ohne Wofür kein Wie. Mit Sinn mehr Gewinn.„Ohne Motivation geschieht nichts.”

Stimmt Ihre Stimme?Wie Sie sicher sprechen und über-zeugend klingen„Denn SIE entscheiden, wie Sie klingen!“

GedächtnispowerBringen Sie Ihr Gehirn auf Vordermann „ Ein gutes Gedächtnis ist erlernbar!“

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dienstags!

Veranstaltungsort:Hochschule für angewandte Wissenschaft en Neu-UlmWileystraße 1, 89231 Neu-Ulm | www.hs-neu-ulm.de

Jeweils donnerstags (außer Vortrag 7) von 19.30 bis 21.00 Uhr (Einlass ab 19.00 Uhr).

Infos und Buchung: [email protected], +49 (0) 2561 69565-170, www.sprecherhaus.de oder unter www.südwestimpuls.de

*Vorteilspreis als Abonnent der SÜDWEST PRESSE „abomax“Sie erhalten eine steuerfähige Rechnung für Ihre Weiterbildung.

In Kooperation mit: Sponsorenpartner:

28.01.2016 | Prof. Dr. Jens Weidner

Hart, aber unfair?Machtspiele schnell durchschauen!„ Setzen Sie sich durch und das ohne Ellbogen!“

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25.02.2016 | Georg Wawschinek

Erfolg mit CharismaÜberzeugend auftreten und begeistern„ Nur wer empfängt, kann auch senden.“

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Der Kriminologe Prof. Dr. Jens Weidner trainierte das Durchsetzungsvermögen und gab Tipps für den Umgang mit Macht- und Statusspielen.

Mr. Charisma, Georg Wawschinek aus Wien zeigte, dass Charisma eine Persön-lichkeitsstärke mit Anziehungskraft ist.

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InhaltStark für den StandortInterview mit René Mick, dem Vorsitzenden des Logistik-Clusters Schwaben, über Irrtümer und die Stärken der Branche

Boom-Region SchwabenCluster-Managerin Ingrid Eibner ist die Botschafterin einer wachstumsstarken Branche mit guten Zukunftschancen

Ihr erster AnsprechpartnerHelfer in allen Transportfragen: Das Kooperationszentrum Verkehr und Logistik Ulm/Augsburg

Alles im FlussDie Infrastruktur in der Region hat sich erheblich verbessert. Eine Bestandsaufnahme des IHK-Hauptgeschäftsführers Otto Sälzle.

Wie sieht eigentlich Logistik aus?Neu-Ulmer Studenten zeigen mit ihren Design-Entwürfen die Vielfalt der Branche.

Mit Lehre bis zum NiederlasssungsleiterCarsten Löhmann hat beim Ulmer Familieunternehmen Noerpel von der Pike auf gelernt und Karriere gemacht.

„Ein super Beruf“Die ehemaligen Auszubildenden Peter Wienand und Vanessa Rössel erzählen, warum sie mit ihrer Berufswahl glücklich sind.

Der Herr der TechnikChristian Hoffmann stieg bei der Deutschen Post mit Hauptschulabschluss zum technischen Leiter auf.

Autopilot auf der AutobahnDie Entwicklung selbstfahrender Lastwagen nimmt Tempo auf. Aus einer Utopie wird Wirklichkeit.

Studenten als BeraterWie Unternehmen von der akademischen Kompetenz der Hochschule Augsburg profitieren.

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ImpressumVerlag & Herausgeber Neue Pressegesellschaft mbH & Co. KG · Frauenstr. 77 89073 Ulm

Projektleitung Tobias Lehmann

Anzeigen Dr. Thomas Baumann (verantwortlich)

Redaktion Alexander Bögelein (verant-wortlich) Schwäbisches Ver-lagshaus GmbH (SVH)

Gestaltung & Layout: Michael Zülzke www.mediaservice-ulm.de

Titelfoto: Anna Honold & Tina Elsner, Studentinnen der HNU

Druck: Druckzentrum Hohenlohe-Ost-alb GmbH & Co KG, Ludwig-Er-hard-Str. 109, 74564 Crailsheim

Erscheinungstermin: 5. April 2016

Alexander Bögelein, Redaktionsleiter unternehmen [!]

Liebe Leserinnen und Leser,„mit Logistik habe ich doch nichts zu tun!” Das dachte sich Anna Honold. Die ehemali-ge Studentin der Hochschu-le Neu-Ulm steht damit wohl für viele Menschen. Allerdings liegt sie falsch. Den Wenigsten ist bewusst, dass sie mit einem Klick beim Onlineeinkauf Wa-renströme und Verkehr auslö-sen. Doch ohne Logistik käme der Internetkauf nie zu Hause an, blieben die Regale im Su-permarkt leer und käme die Produktion in Firmen zum Er-liegen. Logistik ist das Binde-glied der Wirtschaft, sie bringt

Menschen, Regionen und Un-ternehmen zusammen. Und sie ist weit mehr als nur der Transport von Gütern von A nach B. Die Region zwischen Ulm, Augsburg und Kempten ist eine starke Logistikregion. Davon profitiert das produzierende Gewerbe. Längst bieten Logis-tiker ausgeklügelte Dienstleis-tungen für die Industrie und sind in die Produktionspro-zesse integriert. Die Branche boomt, sie bietet spannende Jobs und Aufstiegsmöglichkei-ten. Das weiß nun auch Anna

Honold, seitdem sie mit ihren Kommilitonen im Studium der Informations- und Unterneh-menskommunikation die Fra-ge beantworten musste: Wie sieht Logistik aus? Drei der Ar-beiten werden auf Seite 12 die-ser Beilage vorgestellt. Sie ist in Kooperation mit dem Logistik-Cluster Schwaben entstanden und soll eines zeigen: Logistik hat viele interessante Seiten.

Ihr Alexander Bögelein

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Verbraucher sind manchmal komisch. Sie shoppen im Inter-net und ärgern sich über Lkw-Kolonnen auf der Autobahn. Är-gert Sie das?René Mick: Nein, viele Men-schen sind sich nicht bewusst, dass sie mit einem Mausklick vom Sofa aus Warenströme auf der Straße auslösen. Wobei der Boom des Online-Handels überwiegend den Paketdienst-leistern zugutekommt. Diese sind ja nur ein Teil der Logis-tikbranche. Aber ohne Spediti-onen blieben auch die Regale im Supermarkt und im Handel – und damit auch der Kühl-schrank zu Hause leer.

Warum sind sich viele Verbrau-cher so wenig über die Zusam-menhänge im Klaren?Das ist schwer zu sagen. Grund-sätzlich bleibt festzustellen, je-der will ein tolles Leistungsan-gebot, jeder will umfangreich konsumieren, aber die wenigs-ten blicken über den Tellerrand hinaus und erkennen die damit verbundenen Nachteile.

Warum denken viele Menschen, wenn sie den Begriff Logistik hö-ren, an Lkw?Logistik ist ein abstrakter Be-griff. Viele Menschen wissen nicht, welch umfangreiche Dienstleistungen unsere Bran-che erbringt. Viele Dienstleis-

tungen sind für die Öffentlich-keit gar nicht sichtbar. Den Teil unserer Branche, den man sieht, sind die Lkw auf der Stra-ße. Und dann denke ich, gibt es noch einen weiteren Aspekt.

Welchen?Immer mehr Unternehmen, die in unserer Branche umfassen-de Dienstleistungen für ihre Kunden erbringen, bezeichnen sich nicht mehr als Speditionen, sondern jetzt als Logistikunter-nehmen und werben auch da-mit, zum Beispiel integriert in ihrer Firmenbezeichnung und auf ihren jeweiligen Lkw. Auch das ist ein Grund, warum viele Menschen den Begriff Logistik und Lkw gleichsetzen.

Was ist eigentlich Logistik?Ein sehr vielseitiges Aufgaben-feld! Logistik findet überall im Alltag statt. Es geht um eine op-timale Versorgung mit Materi-alien, Teilen und Modulen für die Produktion, aber nicht nur in einem Unternehmen, son-dern auch zwischen Lieferan-ten, Produzenten, Händlern und Kunden. Logistik verbin-det Menschen, Unternehmen und Regionen; sie stellt sicher, dass Rohstoffe und Teile für die Produktion vorrätig sind und managt den gesamten Produk-tionsprozess. Angesichts unse-rer eng vernetzten und zuneh-

mend digitalisierten Wirtschaft werden die Aufgaben und Lö-sungen immer vielfältiger und spannender.

Wie wichtig ist die Logistikbran-che für den Standort D?Sie ist der drittgrößte Wirt-schaftsbereich. Auch das ist wenig bekannt. Logistik ist ei-ne wichtige Basis für den Erfolg der gesamten Wirtschaft – und die Branche wächst stark.

Warum ist die Region zwischen Ulm, Kempten und Augsburg ein so starker Logistikstandort?Das liegt zum einen daran, dass die Wirtschaftsregion extrem stark ist. Viele leistungsstarke Unternehmen haben hier ihren Sitz, die werden wiederum von starken Logistikfirmen unter-stützt. Hinzu kommt die zent-rale Lage in Europa, die Nähe zu den fünf größten süddeut-schen Ballungsräumen und die verkehrsgünstige Lage an den Autobahnen A8, A7 und A96, das Güterverkehrszentrum in Augsburg und den Container-bahnhof in Ulm. Nach einer Fraunhofer-Studie gehört un-sere Region zu den 18-Top-Lo-gistik-Gebieten in Deutschland.

Warum braucht es dann den Lo-gistik-Cluster?Wir als Cluster sehen uns in der Verpflichtung, die Wahr-

nehmung der gesamten Bran-che zu verbessern. Zudem wollen wir eine stärkere Vernet-zung zwischen Unternehmern, Hochschulen, Kommunen und Wirtschaftsförderern. Und wir wollen unsere gemeinsamen Interessen besser vertreten.

Was sehen Sie als ihre größten Aufgaben an?Wir setzen uns für ein besseres Verkehrsnetz und für die drin-gend nötigen Investitionen in die Infrastruktur ein. Auch das Thema Fachkräftegewinnung steht für uns ganz oben. Stär-ker als bisher müssen wir uns als Branche für junge Leute und Fachkräfte interessant machen und zeigen, welche spannen-den Aufgaben es bei uns gibt.

Welche Trends gibt es?Aufgrund der hohen Wachs-tumsraten stellt die Kontrakt-logistik ein besonders vielver-sprechendes Geschäftsfeld dar. Das sehen Sie schon daran, dass entlang der Autobahnen große Logistikterminals entstehen.

Woran liegt das?Das produzierende Gewerbe arbeitet eng mit Logistikdienst-leistern zusammen und lagert Arbeitsgänge und Aufgaben aus. Vor allem vor- und nachge-lagerte Tätigkeiten rund um den Transport, also die Pufferung

Stark für den StandortInterview Unternehmer und Vorsitzender des Logistik-Clusters René Mick über Irrtümer von Verbrauchern, eine boomende Branche und Jobchancen für junge Leute.

René Mick, Vorsitzender des Lo-gistik-Clusters Schwaben: Die Lo-gistikbranche wächst. Das bietet Mitarbeitern Chancen zum be-ruflichen Aufstieg. Foto: Marc Hörger

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der Produkte, das Kommissio-nieren, das Verpacken, teilweise auch Montagetätigkeiten.

Können Sie das an einem Bei-spiel aus Ihrem Unternehmen deutlich machen? Unter anderem unterhalten wir für einen Kunden ein Lager für Holzschutzfarben, für Sonder-töne werden diese sogar nach dem jeweiligen Kundenauftrag von uns gemischt.

Eng verzahnt mit der Produktion

Wie geht das?Der Auftrag wird uns elektro-nisch übermittelt, wir haben die Rezepte hinterlegt und die Roh-stoffe auf Lager. Die Rüttlerma-schine tut das Übrige und die Ware kann danach an den Kun-den unseres Kunden geliefert werden. So gibt es eine Vielzahl solcher Beispiele: Logistiker aus der Region betreiben High-Tech-Lager für Kunden, aus de-nen heraus der Markt versorgt wird. Im Automotive-Bereich werden Zusatzteile direkt an die Bänder geliefert, Vorhaltekos-ten durch Einlagerungen wer-

den somit stark minimiert. Welche Entwicklungen erwarten Sie in der Branche?Es ist zu erwarten, dass große Unternehmen noch größer wer-den, und kleine Unternehmen mehr für diese großen Anbie-ter tätig sein werden. Die Aufga-ben werden immer vielfältiger und schwieriger, auch der Wett-bewerb wird weiter zunehmen. Dazu wird der Trend anhalten, dass sich Logistiker zu allum-fassenden Dienstleistern ent-wickeln.

Warum sollten sich Schüler für die Logistik bewerben?Die Branche ist ein sicherer Arbeitgeber, Logistik wird im-mer gebraucht. Die Branche wächst, weil die Warenströme zunehmen. Das Aufgabenge-biet ist wahnsinnig interessant. Man hat jeden Tag mit anderen Themen zu tun; man sieht zu-dem am Ende des Tages, was man geleistet hat. Wer Spaß da-ran hat, mit Menschen umzuge-hen, der ist in der Logistikbran-che gut aufgehoben. Und: Weil unsere Branche weiter wächst, bietet sie für junge Leute gute Möglichkeiten zum beruflichen Aufstieg.

Der Vorstand des Logistik-Clusters (von links): Klaus Finsterwalder, Harald Sei-fert, Karl-Heinz Czauderna, Otto Sälzle, René Mick und Peter Lintner. Foto: LCS

Der Logistik-Cluster Schwa-ben ist das Netzwerk der Branche in den Bezirken der IHK Ulm und Schwaben. Seit Juni 2014 ist René Mick der Vorstandsvorsitzende. Der 45-Jäh-rige ist geschäftsführender Gesell-schafter der Luible Logistik GmbH (Leipheim). Dem Vorstand gehören zudem an: Peter Lintner, stellver-

tretender Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben, Otto Sälzle, Hauptgeschäftsführer der IHK Ulm, Harald Seifert von der Seifert Logi-stics Group (Ulm,) Karl-Heinz Czauderna, Fujitsu Technology So-lutions GmbH (Augsburg) und Klaus Finsterwalder von der Fins-terwalder Transport und Logistik GmbH (Türkheim).

Information

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Nething + Ott GeneralplanerArchitekten und Ingenieure

Postgasse 1 . Günzburg . nething-ott.com

Logistik mal anders.

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Boom-Region SchwabenLogistik-Cluster Ingrid Eibner ist die Botschafterin einer wachstumsstarken Branche mit guten Zukunftschancen.

Über mangelnden Andrang konnte sich Ingrid Eibner bei der Ulmer Bildungsmesse nicht beschweren. „Im Zeitalter des Selfie-Booms kommt unse-re Truck-Fotoleinwand gut an. Viele Mädchengruppen haben angehalten und sich gegensei-tig geknipst – oder von mir fo-tografieren lassen“, sagt die Geschäftsführerin des Logistik Clusters Schwaben (LCS). „For-get your duckface, show me your truckface“ heißt es dort in Anspielung auf das Extrem-Lippenschürzen beziehungs-weise die Enten-Schnute, die sich zum digitalen Nachfolger des Luftkusses entwickelt hat.Wenn Eibner von den Erleb-nissen auf der Bildungsmes-se erzählt, huscht ihr ein Lä-cheln übers Gesicht. Denn es gab auch kritische Stimmen, denen die Fotoleinwand auf der Bildungsmesse nicht gefiel. Im Gegensatz zu vielen jungen Leuten. Die blieben stehen und fotografierten. Ingrid Eibner, die 2015 die Ge-schäftsführung des LCS über-nommen hat, nutzte natürlich diese Möglichkeit, um mit den Jugendlichen auf spielerische Art ins Gespräch zu kommen – über die Logistik-Branche und deren Aufgaben. Die Antwor-ten zu einem Quiz konnten die jungen Leute auf den Ständen der LCS-Mitgliedsfirmen fin-

den. So entstand aus dem abs-trakten Begriff Logistik ein kon-kretes Bild.Das ist keine leichte Aufga-be. Schließlich ist Logistik ei-ne Querschnittsfunktion, die in nahezu allen Wirtschaftsbe-reichen ver- und entsorgen-de Aufgaben übernimmt. „Die Kurzformel die richtigen Güter am richtigen Ort zur richtigen Zeit bereitzustellen, ist Grund-voraussetzung für optimale Ab-läufe in den Unternehmen. Ob Medikamente im Krankenhaus, Bauteile am Montageband oder frisches Obst im Supermarkt: Ohne eine funktionierende Lo-gistik wäre die ständige Verfüg-barkeit von Gütern undenkbar“, erläutert Eibner.

Fast 86.000 Beschäftigte

Gerade ein so starker Industrie-standort wie Süddeutschland wäre ohne eine leistungsfähi-ge Logistikbranche nicht vor-stellbar. Allerdings wird Logis-tik keineswegs ausschließlich von darauf spezialisierten Dienstleistern erbracht. Etwa die Hälfte der logistischen Auf-gaben erbringen Industrie und Handel in Eigenregie.Wie stark die Logistikregi-on zwischen Ulm, Augsburg, Kempten und Memmingen

ist, lässt sich an diesen Zah-len deutlich machen: Nach den Angaben der Fraunhofer-Ar-beitsgruppe für Supply Chain Services (SCS) arbeiten 85.964 Beschäftigte direkt in der Lo-gistikbranche oder an Logis-tikaufgaben in anderen Bran-chen. Das sind 3700 mehr als im Jahr 2013. Damit sind 9,5 Prozent der Beschäftigten im Gebiet des Logistik-Clusters, also den Bezirken der Indust-rie- und Handelskammern Ulm und Schwaben, in der Logistik tätig. Zum Vergleich: Bundes-weit beträgt die Logistik-Quo-te 8,4 Prozent, sagt Uwe Veres-Homm, Leiter der Gruppe Markt von der Fraunhofer-Ar-beitsgruppe für Supply Chain Services (SCS).Wie wachstumsstark die Firmen im Logistik-Cluster Schwaben sind, zeigt eine andere Zahl. Im vergangenen Jahr sind 232.738 Quadratmeter an Logistikflä-chen neu entstanden. Zur Ver-deutlichung: Das entspricht mehr als 32mal der Spielfläche der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart. Mit diesem Neubau-volumen kam der Logistik-Clus-ter Schwaben im vergangenen Jahr bundesweit auf Platz drei. Die Region wachse sehr dyna-misch. Einer der Gründe für die-ses gute Abschneiden sei auch die Entscheidung von BMW, ein neues Distributionszentrum in

Ingrid Eibner ist Managerin und Netzwerkerin des Logistik-Clusters Schwaben. Foto: Marc Hörger

Informationen

Ingrid Eibner (36) ist seit dem vergangenen Jahr Ma-nagerin des Logistik-Clus-ters Schwaben. Zuvor war sie am Aufbau des Logistik-Netzwerkes Baden-Würt-temberg beteiligt und leitete von 2013 bis die Geschäfts-stelle Kornwestheim. Nach ihrem Studium der Geogra-phie (Hauptfach), Politikwis-senschaft und des Städte-baus (Nebenfächer) an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und an der Univer-sität Stuttgart hatte die heu-tige Wahl-Augsburgerin an zahlreichen regionalen und internationalen Projekten (EU-Projekte) bei der Wirt-schaftsförderung Region Stuttgart GmbH und dem KLOK Kooperationszentrum Logistik e.V. gearbeitet.

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Kleinaitingen (Landkreis Augs-burg) zu bauen, erklärt Veres-Homm. Doch auch in Sachen Attrak-tivität und Intensität liegt die Cluster-Region Schwaben, die stark von mittelständischen Logistikern geprägt ist, weit vorne. Unter den bundesweit 23 Top-Logistikregionen ran-giert sie im Mittelfeld.

Bei Neubauten auf Platz drei

Die Attraktivität des Standor-tes beruht auf einer Vielzahl von Faktoren. Dazu gehören unter anderem die hohe Wirt-schaftskraft, exportstarke Un-ternehmen, eine gute Infra-struktur und die zentrale Lage in Europa. „Unsere Region ist sehr gut aufgestellt“, sagt In-grid Eibner. Zu ihren Aufgaben gehört es unter anderem, die Vernetzung und den Austausch von Unternehmen, Hochschu-len, Kammern, Kommunen und anderen Organisationen voranzubringen. Der Logistik-Cluster unterstützt Mitglieds-

firmen beispielsweise mit ei-nem gemeinsamen Auftritt bei der Stuttgarter Fachmesse Lo-gimat. Als Geschäftsführerin des Logistik-Clusters macht Eibner auch Standortmarke-ting und damit auf die Stärken der Region aufmerksam, sei es in der Öffentlichkeit, der Poli-tik oder der Verwaltung. Auch bei überregionalen Messen tritt der Cluster auf, um die gu-ten Logistik-Bedingungen in Schwaben bekannt zu machen. Doch Eibner wirbt auch in der Region. „Vielen Menschen ist einfach nicht bewusst, wie viel Logistik leistet und wie wichtig sie für die Wirtschaftsstärke ei-nes Standortes ist.“ Zwar gebe es auch einfache Jobs in Logistikfirmen, doch angesichts der engen Zusam-menarbeit der verladenden Industrie mit Logistik-Dienst-leistern und der Verlagerung ganzer Arbeitsschritte, „ist für die meisten Aufgaben eine fun-dierte Ausbildung und Fach-wissen nötig. Auf engagierte junge Leute warten spannende Aufgaben und gute berufliche Perspektiven“. AMB

Der Containerbahnhof im Ulmer Norden ist stark gefragt: 2015 wur-den hier 100.000 Container umgeschlagen. Foto: Siegfried Geyer

Informationen

Der Logistik-Cluster Schwaben ist im Jahr 2011 gegründet worden. Damals hatte die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services die Region Schwaben als einen der 18 Top-Logistikstandorte identifiziert. Dies war Anlass für die Unternehmer in den Verkehrsausschüssen der In-dustrie- und Handelskammer Ulm und Schwaben mit dem Cluster eine gemeinsame Plattform zu geben. Die Zahl der Mitglieder hat sich seit der Gründung auf 90 verdreifacht. www.logistik-schwaben.de

www.seifert-logistics.com

Kontraktlogistik- Europaweit 350.000m² Lagerfläche- Warehousing- Produktionslogistik- Ersatzteillogistik- Leergutlogistik- Value- Added- Services

TransportundSpedition- 1.200 disponierte LKW- Ladungen pro Tag- Nationale- und Internationale

Landverkehre- Silotransporte- Teil- und Komplettladungen- Gefahrguttransporte

Seit 1947 – Ihr zuverlässiger Logistik–und Speditionspartner

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8 | Sonderveröffentlichung

Ihr erster AnsprechpartnerBeratung – Schulung - Prüfung Das Kooperationszentrum Verkehr und Logistik Ulm/Augsburg (KVL) unterstützt die Transportbranche bei allem, was täglich bewegt.

Wenn es um Fragen zum Gü-ter- und Personenverkehr oder zum Transport gefährlicher Güter geht, ist das KVL Ihr ers-ter Ansprechpartner. Das im Jahr 2005 gegründete KVL ist eine Kooperation der Indus-trie- und Handelskammern Schwaben und Ulm mit Sitz in Ulm. Als erstes länderüber-greifendes Kompetenzzent-rum seiner Art ist es zu einer zentralen Anlaufstelle für Un-ternehmen geworden. Mehr als 10.000 telefonische Auskünfte, persönliche Be-ratungen und mehr als 2800 Teilnehmer an Sach- und Fachkundeprüfungen für an-gehende Unternehmer des Personen- und Güterverkehrs, Berufskraftfahrer sowie Ge-fahrgutfahrer und Gefahrgut-beauftragte sind nur einige Kennzahlen, die das KVL Jahr für Jahr vorweisen kann.Da das Verkehrsgewerbe stän-dig mit neuen Regelungen und

Gesetzen konfrontiert wird, bietet das KVL neben der Be-ratung zu den Themen Ver-kehr, Gefahrgut und Logistik auch ein umfangreiches Wei-terbildungs- und Veranstal-tungsprogramm an. Dank der KVL-Fachexperten und der jahrelangen Zusammenarbeit mit zahlreichen Referenten, ist es dem KVL dabei möglich, in kürzester Zeit aktuelle Frage-stellungen aufzugreifen und passende Veranstaltungen zu entwickeln.

Gute Beratung und Seminare

Nicht zuletzt deshalb wurde das KVL sehr schnell über die Grenzen der Industrie- und Handelskammern Schwaben und Ulm hinaus für seine Se-minarqualität und Kundenbe-treuung bekannt. Insgesamt besuchen weit mehr als 1000

Teilnehmer jährlich an die 80 Fachveranstaltungen und In-house- Schulungen.Seit dem vergangenen Jahr wird das Veranstaltungspro-gramm des KVL zudem um Seminare für Fach- und Füh-rungskräfte in der Logistik er-gänzt. Kompetenz und Fach-wissen sind schließlich die Stellschrauben des unterneh-merischen Erfolgs. Fundiertes Wissen und soziale Kompetenz sind dafür die Basis. Angebo-ten wurden zuletzt die The-men „Rechtsfragen für Füh-rungskräfte in der Logistik“ sowie „Lean Management“. In diesem Jahr wird das Angebot um die Seminare „Kommu-nikation als Schlüsselkompe-tenz“ und „Change Manage-ment“ erweitert.Wenn Sie Fragen aus dem Be-reich Verkehr oder zu unseren Leistungen haben, kommen Sie einfach auf uns zu. Wir be-raten Sie gerne!

Das KVL-Team steht mit Rat und Tat zur Seite (von links): Tanja Eser, Martin Birling, Catalina Schwendt, Regina Eckhardt, Paraskevi Avanidou, Nicole Fritsch, Stefan Holubek und Alfred Winklhofer . Foto: IHK Ulm

Informationen

BeratungsangebotInformationen zu allen Fragen Verkehr – Logistik - Gefahrgut· Erstberatung von Unterneh-

men, Gründern und Prüfungs-teilnehmern

· Fachberatung von Unterneh-men im Logistik-, Güter-, Per-sonenbeförderungs- und Ge-fahrgutbereich

VeranstaltungsangebotUnser Themenspektrum mit mehr als 80 Veranstaltungen, z. B. zu den Themenbereichen:· Güter- und Personenverkehr· Logistik und Lager· Gefahrgutrecht und -transport· Weiterbildung für Berufskraft-fahrer

· Individuelle Inhouse- Seminare

…und noch vieles mehr

PrüfungswesenDas KVL nimmt öffentlich-recht-liche Aufgaben in den folgen-den Bereichen wahr:· Fachkundeprüfungen im Be-

reich Güter- und Personenver-kehr

· Sachkundeprüfung für Berufs-kraftfahrer

· Prüfungen von Gefahrgutfah-rern und -beauftragten

Veranstaltungs- highlight 2016

8. Ulmer LogistiktagAm 7. April trifft sich die regio-nale Logistikwirtschaft in der Ulmer Donauhalle zum 8. Ulmer Logistiktag.Unter dem Leitthema „Logistik trifft Industrie 4.0“ warten spannende Vorträge und Diskussionen.www.ulmer-logistiktag.de

Kontakt

Kooperationszentrum Verkehr und Logistik Ulm/AugsburgIHK Ulm Olgastraße 95-101· 89073 UlmTelefon: 0731 / 173-239E-Mail: [email protected]

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Wenn wir rollenrockt die RegionJeder 10. Arbeitsplatz hängt mit der Logistik zusammen!

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Alles im FlussInfrastruktur Eine gute Verkehrsanbindung ist die Basis dafür, dass eine Region ihre Wirtschaftskraft steigern kann. Ein Gespräch mit IHK-Hauptgeschäftsführer Otto Sälzle.

„Mit großer Hartnäckigkeit ha-ben wir einiges erreicht.“ So lautet das Fazit von Otto Sälzle, Hauptgeschäftsführer der IHK Ulm. Die Verkehrsinfrastruktur in der Region habe sich in den vergangenen Jahren erheblich verbessert, „bis zum Ende des Jahrzehnts wird sie hervorra-gend sein“, sagt Sälzle mit Blick auf die A7, den Ausbau der A8, den Containerbahnhof Ulm und die im Bau befindliche Bahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Stuttgart und Ulm .Der Ausbau der A8 zwischen Ulm und München ist seit ver-gangenen September abge-schlossen, die Strecke durch-gängig sechsspurig befahrbar. Auch Richtung Stuttgart ist die A8 zwischen den Anschluss-stellen Ulm West und Merklin-gen sechsspurig. Der neue Alb-aufstieg zwischen Mühlhausen und Hohenstadt werde bis zum Ende Jahrzehnts Wirklichkeit. Sälzle lässt keinen Zweifel da-ran, wie wichtig diese Verbes-serungen sind: Eine gute Infra-struktur sei die Basis dafür, als Standort wettbewerbsfähig zu bleiben. Nur so bleibe das Wirt-

schaftswachstum hoch. Durch das starke Wachstum in den vergangenen Jahren hat die IHK Region Ulm den Sprung unter die Top-10-Wirtschaftsstandor-te in Deutschland geschafft. Doch die Situation im Kammer-gebiet stellt sich höchst unter-schiedlich dar. Je weiter entfernt von den Autobahnen A7 und A8 desto geringer sind die Entwick-lungsmöglichkeiten der Stand-orte. „Die Autobahndichte im Regierungsbezirk Tübingen ent-spricht der von West-Rumäni-en, daher müssen die Bundes-straßen ausgebaut werden“, sagt Sälzle. Er anerkennt ausdrück-lich: „Auf der Strecke zwischen

Ulm und Freiburg über B311 und B31 hat sich einiges getan.“ Allerdings gehöre die B311 im-mer noch zu den Nadelöhren im Kammergebiet, und das ob-wohl sie eine überregionale Ver-kehrsachse entlang der Donau ist. Ihr Ausbauzustand, so Sälz-le, entspreche in keiner Weise der Aufgabe dieser Bundesstra-ße. Doch auch hier geht es voran. Die Baufreigabe für die Erbacher Querspange, die 6,3 Kilometer lange Verbindung zwischen den Bundesstraßen 311 und 30, sei ein wichtiger Schritt. Die Orts-umfahrung in Unlingen(Kreis Biberach) ist im Bau, weitere Ortsumfahrungen (Obermarch-tal und Deppenhausen) sollen folgen.Verbesserungspotenzial sieht er auch bei der Bundestra-ße 10, die Strecke sei wichtig für den interregionalen Verkehr. Doch sollte hier die gesamte

Ortsumgehung von Geislingen in den vordringlichen Bedarf. Die IHK Ulm mache sich dafür stark, dass die Ortsumgehun-gen von Geislingen, Amstetten und Urspring im Zuge des Anhö-rungsverfahrens zu einem Pro-jekt werden. Dann würde sich die Verbindung von Ulm ins Fil-stal deutlich verbessern.

B311 und B312 sind Nadelöhre

Auch südlich von Ulm sieht Sälzle Verbesserungsbedarf. Dort verbindet die B312 Bibe-rach und Memmingen. Die Stra-ße sei nicht nur für den Wirt-schaftsraum wichtig, sondern auch für den übergeordneten Verkehr. Denn auf ihr rollt ein Teil des Schwerlastverkehrs aus Freiburg über Riedlingen

nach Memmingen und weiter nach München oder ins Allgäu. Die B312 sei ein Ersatz für eine fehlende Ost-West-Autobahn. Dabei entspreche ihr Zustand größtenteils der einer besseren Landstraße, sagt Sälzle. Rasche Abhilfe wird es freilich nicht ge-ben. Denn der Ausbau ist im Bundesverkehrswegeplan nur im „weiteren Bedarf“. Laut Sälz-le sollte das Projekt als „vor-dringlicher Bedarf“ eingestuft werden.Besser sieht es bei der Anbin-dung des Containerbahnhofs an die A8 aus. Mit einem Doppel-anschluss bei „Ulm West“ wird das Terminal künftig besser er-reichbar. Der Containerbahn-hof selbst habe sich hervorra-gend entwickelt und arbeite an der Kapazitätsgrenze. Jährlich werden dort 100.000 Container umgesetzt. Wünschenswert, so Sälzle, wäre es, wenn der Ulmer Container-bahnhof Richtung Süden mit ei-nem eigenen Gleis an die Bahn-strecke angeschlossen werde. „In der Region haben wir noch Potenzial, mehr Güter auf die Schiene zu bekommen“, sagt Sälzle. Der Bau der Neubaustre-cke Wendlingen – Ulm als Teil der „Magistrale für Europa“ von Paris bis Budapest komme er-freulicherweise zügig voran. Damit werden auf der bishe-rigen Strecke Kapazitäten frei, auch für den Güterverkehr. AMB

Je mehr der Verkehr fließt, desto besser können sich Unternehmen entwickeln. Foto: © Gina Sanders – Fotolia.com

Otto Sälzle, Hauptge-schäftsführer der IHK Ulm Foto: IHK Ulm

Informationen

Die Prognosen für das Jahr 2030 sind eindeutig. Das Verkehrsaufkom-men und die Verkehrsleistungen nehmen deutlich zu. Das gilt für Privat-fahrten wie für den Güterverkehr. Die IHK Ulm plädiert für einen geeigne-ten Mix aus Verkehrsträgern. Keinen Sinn, so IHK-Hauptgeschäftsführer Otto Sälzle, mache es, eine Verlagerung von Transporten erzwingen zu wollen. Die Straße werde Verkehrsträger Nummer 1 bleiben. Neben der flächendeckenden Versorgung gehe es auch um Kapazitätsgründe. Um 10 Prozent der gegenwärtigen Transportleistung auf der Straße zu erset-zen, wäre im Schienenverkehr eine Steigerung von 40 Prozent nötig. Die IHK Ulm veranstaltet zum 8. Mal den Ulmer Logistiktag. Anmeldung: Kooperationszentrum Verkehr und Logistik, Ulm/Augsburg,Olgastraße 95-101, 89073 Ulm, [email protected]

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Programm

09:00 Check-In | Begrüßungskaffee

09:30 Eröffnung | Tagungsablauf und -zieleDr. Petra Seebauer, Herausgeberin LOGISTIK HEUTEMitglied der Geschäftsleitung, HUSS-VERLAG GmbH

09:45 Logistik 4.0 - Industrie 4.0 und deren Management in der LogistikProf. Dr. Michael Henke, Institutsleiter,Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML)

10:20 Autonomes Fahren: Future Truck 2025 - Adaptive Human Machine Interface (HMI)Felix Traier, Team Manager User Experience,GIGATRONIK Stuttgart GmbHFriedrich Niehaus, Daimler Trucks Vorentwicklung,Connectivity & HMI, Daimler AG

11:00 Kaffeepause | Dialogzeit | Besuch der Ausstellung

11:30 Die digitale Supply Chain· Anforderungen und Trends in der Logistik zum Thema Digitalisierung

· Praxisbeispiele zur digitalen Supply ChainFrauke Heistermann, Mitglied der Geschäftsleitung, AXIT GmbH

12:00 Ehrung der besten Auszubildenden im Logistikbereich

12:15 Mittagspause | Dialogzeit | Besuch der Ausstellung

13:30 Innovatives und nachhaltiges Transportmanagemententlang der Supply Chain: Win-Win Situation für Verlader und Spediteur von der Beauftragung bis zur AuslieferungPeter Förster, Geschäftsführender Gesellschafter, TRANSPOREON GmbHKurt Münk, Leiter Frachtmanagement, Knauf Gips KG

14:15 Intelligente Produktions- und LogistikprozesseMichael Muhsal, Mitglied der Geschäftsführung, IWL AGSteffen Buck, Leiter Internationale Materialwirtschaft, Qualitäts- undUmweltmanagement, J. Schmalz GmbH

15:00 Kaffeepause | Dialogzeit | Besuch der Ausstellung

15:30 Visionen in Sachen Industrie 4.0Dr. Johann Schachtner, Ministerialdirigent, Bayerisches Staatsministerium für irtschaft und Medien, Energie und Technologie

16:00 Ende der Veranstaltung

Moderation: Dr. Petra SeebauerHerausgeberin LOGISTIK HEUTEMitglied der Geschäftsleitung, HUSS-VERLAG GmbH

Donnerstag, 7. April 2016 | Donauhalle Ulm

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Wie sieht Logistik eigentlich aus?Hochschule Neu-Ulmer Studenten zeigen die Vielfalt der Branche.Wie entwerfe ich ein Bildkon-zept für eine Sache, die man nicht sehen kann? Wie veran-schauliche ich Logistik? „Was für eine Herausforderung!“, dachte sich auch Maren Wie-chert. Die 26-Jährige gehör-te zu den Studierenden der Hochschule Neu-Ulm, die für das Logistik-Cluster Schwaben vielseitig einsetzbare Bildkon-zepte entwerfen sollten. Nach dem Motto: Logistik ist mehr als nur Lkw. Die Ausgangslage für die Studierenden des Stu-diengangs „Informations- und Unternehmenskommunikati-on“ im Wahlpflichtfach „Cor-porate Imagery“ war nicht einfach. Große Erfahrung in Fo-tografie, Technik und bildneri-schem Denken hatten sie nicht. Am Anfang stand ein Briefing, Werbematerial, Informationen zum Cluster. Der Auftrag: „Ent-wurf eines Konzeptes, bei dem die Bilder für sich sprechen und den Sinnzusammenhang an-

hand der Bildstrecke erklären“, sagt Markus Caspers, Professor für Gestaltung und Medien. „Es ging darum, in Bildern zu den-ken, Entwürfe zu erarbeiten, die beim Betrachter Vorstellungen und Aha-Effekte auslösen.“Herauskam eine Vielzahl an originellen Ideen. Am besten lösten Miriam Kühn und Ma-ren Wiechert die Aufgabe. „Bei diesem Konzept hat dem Clus-ter und mir der visuelle Über-raschungseffekt gut gefallen“, sagt Caspers. Die Studentin-nen kombinierten Skizzen und Fotos. Zudem spielten sie mit Form und Inhalt der Trans-portgüter. „Wir ersetzten diese durch Alltagsgegenstände“, er-zählt Wiechert, die seitdem ei-ne andere Einstellung zu Lkw hat. War sie früher auf der Auto-bahn von diesen genervt, muss sie heute schmunzeln: „Dann denke ich automatisch an unser Bildkonzept. Das war eine coole Erfahrung.“ AMB

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Zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, in der richtigen Menge, in der richtigen Qualität: Anna Honold und Tina

Elsner setzen bei ihrer Bildstrecke das Logo des Logistik-Clusters mit unterschiedlichem Materialien um: Selbst gefer-tigten Metallteilen, Schraubenmuttern, Knetmasse und einer Landkarte. Das dreigliedrige Logo des Logistik-Clusters steht

für die Verkehrsträger Straße, Schiene und Luft.

Logistik im Alltag: Die Logistikbranche sorgt mit ihren Dienstleistungen dafür, dass die Regale des Einzelhandels stets gefüllt sind und Essen auf den Tisch kommt. Dieser Entwurf stammt von den Studentinnen Bianca Schmid, Va-lentina Jaki und Sinah Steinhart.

Der Siegerentwurf von Miriam Kühn und Maren Wiechert: Sie ersetzten die Transportgüter durch Alltagsgegenstände. Aus Baumstämmen wurden Bleistifte, aus Containern Bahl-

sen-Kekse. Die Bilder sollen den Bezug zwischen Produkt und Transportmittel herstellen – und so die Logistik den

Menschen näherbringen.

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Mit Lehre bis zum NiederlassungsleiterNoerpel Das Ulmer Familienunternehmen wächst dynamisch und eröffnet jungen Leuten Aufstiegschancen

„Ehrlich? Ich hatte keinen Plan!“ Carsten Löhmann räumt das freimütig ein und schmunzelt. Nach seiner Mitt-leren Reife an der Realschu-le Neu-Ulm wollte er „irgend-etwas mit Werbung machen“. „Weil das nicht klappte, schlug mir mein Vater eine Spediti-onslehre vor.“ Sein Vater hat 50 Jahre für das Ulmer Logistikunternehmen Noerpel gearbeitet. Bei Carsten Löhmann sind es nun fast 29 Jahre. „Dabei war ich anfangs skeptisch“, erzählt der 46-jäh-rige Familienvater. „Ich wuss-te nur, dass ich einen Beruf möchte, bei dem ich mit Men-schen umgehe.“ Im Rückblick bereut er die Entscheidung kei-ne Sekunde. Löhmann hat Kar-riere mit Lehre gemacht. Seit zwei Jahren leitet er die Nie-derlassung Ravensburg und trägt die Personalverantwor-tung für 100 Mitarbeiter. Erst vor kurzem hat er Bewerbungs-gespräche geführt, fünf Auszu-bildende eingestellt. In seiner Ausbildung zum Spe-ditionskaufmann gefiel ihm die Abwechslung, die unter-schiedlichen Anforderungen in den Abteilungen. „Ich bin jemand, der Action braucht“, sagt er. Daher hat es ihm die Arbeit in der Disposition an-getan. Das ist quasi das Herz

einer Spedition: zwei Telefo-ne auf dem Tisch, Verhand-lungen mit Kunden und Part-nern, das Organisieren und Managen der Ladungen. „An-dere aus meinem Ausbildungs-jahrgang haben ihren Platz in der Abrechnung gefunden und sind dort glücklich geworden.“

„Ich brauche Trubel und Action“

Er selbst arbeitete zunächst 15 Jahre in der Disposition im in-ternationalen Geschäft. „Das war hochspannend. Das Team passte, und es machte Spaß mit den Kollegen in Österreich, den Beneluxstaaten oder England zu telefonieren“. Der Sprung zum Abteilungsleiter sei nicht groß gewesen. „Denn schon als Disponent trifft man täg-lich Entscheidungen.“2012 wurde er Bereichsleiter, entschied unter anderem, mit welchen Partnern das Unter-nehmen im Ausland zusam-menarbeitet, handelte Tarife aus. Vor zwei Jahren sollte er in der Niederlassung Ravens-burg aushelfen. Doch die Auf-gabe gefiel ihm so gut, dass er die Leitung des Standortes auf Dauer übernahm. „Manchmal wundere ich mich, wie schnell das alles gegangen

ist“, sagt er mit Blick auf seine Ausbildung und den berufli-chen Aufstieg: „Ich hätte mich bei Noerpel nicht anders ent-wickeln können.“ Allerdings, so Löhmann, „haben sich die Zeiten ein bisschen geändert.“ Wer heute in der Logistik eine Führungsposition anstrebe, mache nach der Ausbildung entweder den Verkehrsfach-wirt (IHK), gehe an Hochschu-len studieren oder setze auf die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW). Den BWL-Studiengang Spedition, Transport und Logistik gibt es beispielsweise in Heidenheim. Die Ausbildung hält der Nie-derlassungsleiter immer noch für einen guten Start in die Be-rufswelt. „Im Alter von 15 oder 16 ist man zu jung, um sich festzulegen. Mit einer Leh-re arbeitet man sich in die Be-rufswelt hinein, bekommt ein Gespür dafür, wo die eigenen Stärken liegen und wohin man will. Nach der Lehre kann man, wenn man das will, immer noch zum Studieren gehen.“ Dass Logistik ein attraktives Berufsfeld ist, steht für ihn au-ßer Frage: „Die Branche wächst dynamisch, Noerpel noch ein bisschen mehr. Das eröffnet jungen Leuten Aufstiegschan-cen.“ Löhmann ist dafür das beste Beispiel. AMB

InformationenDas Ulmer Familienunter-nehmen Noerpel wurde 1881 gegründet. Mit einem Jahres-umsatz von rund 300 Millionen Euro gehört es zu den führen-den Logistikdienstleistern in Süddeutschland und ist Spitzen-reiter im Export nach Europa. Die Gruppe ist in den vergange-nen Jahren stark gewachsen und beschäftigt knapp 1700 Mitarbeiter an 13 Standorten. Noerpel verknüpft seine Berei-che Spedition, Logistik, Co-Pa-cking (das Ver- und Umpacken für Kunden) und Arbeitnehmer-überlassung. Noerpel setzt da-bei auf umfassenden Service aus einer Hand.

Carsten Löhmann: erst Azubi, jetzt Niederlassungsleiter.

Zur Angebotspalette von Noerpel gehören Leistungen rund um Spedition, Transport, Lagerhaltung und Verpacken. Selbst eine eigene Zeitar-beitsfirma ist Teil der Gruppe, weil Noerpel damit seinen Industriekunden mit starkem Saisongeschäft helfen kann. Fotos: Noerpel

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Weitere Informationen finden Sie auf www.noerpel.de

MIT NOERPEL GEMEINSAM VORAN.Ein Jahresumsatz von über 300 Millionen Euro und Export-Spitzenreiter in Europa - wir sind einer der führenden Logistikdienstleister in Süddeutschland. Als Familienunternehmen mit über hundert-jähriger Tradition wissen wir, diese Leistung kommt nicht von ungefähr. Unsere Erfolgsbasis bilden unsere rund 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie begeistern unsere Kunden täglich mit umfassendem Know-how und Leidenschaft für das, was sie tun – darauf sind wir stolz!

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„Ein super Beruf, eine gute Grundlage“Ausbildung Speditionskauffrau Vanessa Rössel und Berufskraftfahrer Peter Wienand erzählen, warum Logistikberufe Spaß machen.

Vanessa Rössel sitzt im Groß-raumbüro in der Ulmer Nieder-lassung des Logistikkonzerns Kühne + Nagel. Die 21-Jähri-ge hat einen langen Weg hinter sich. Dass sie heute als Dispo-nentin von der Donaustadt aus Sendungen im Inland für einen Großkunden zusammenstellt, Touren plant und die Auslas-tung der Fahrzeuge optimiert, das wusste sie vor dreieinhalb Jahren selbst noch nicht. Aus ihrer Heimat im sächsi-schen Weißwasser war sie mit ihrem Freund nach Bremen ge-zogen, dort hatte sie sich als Bü-rokauffrau im Kühne + Nagel-Stammhaus beworben und die Zusage bereits in der Tasche. Doch dann bekam ihr Freund eine Stelle bei einem namhaften Maschinenbauer im Südwesten angeboten. „Ich habe daraufhin meinem Ausbildungsleiter in Bremen die Situation erklärt, der half mir bei der internen Bewer-bung in Ulm“, erinnert sich die junge Frau. Danach ging alles sehr schnell – auch der erneu-te Umzug: Innerhalb von zwei Monaten startete sie ihre Aus-bildung als Speditionskauffrau in Ulm, einem von rund 100 Standorten von Kühne + Nagel Deutschland. Der Hauptsitz des Logistikriesen befindet sich in Schindellegi im Schweizer Kan-ton Schwyz.

Spannend und abwechslungsreich

„Im Nachhinein hätte mir nichts Besseres passieren kön-nen“, erzählt Rössel. Die Ausbil-dung zur Speditionskauffrau sei sehr anspruchsvoll, spannend, abwechslungsreich. „Und alles ist sehr gut organisiert.“ Rössel lernte unter anderem das inter-nationale Speditionsgeschäft in den Bereichen See- und Luft-fracht kennen. Sie gewann Ein-blicke in die Logistik-Netzwer-ke des Konzerns und dessen Kunden weltweit. „Die Arbeit

wird nie langweilig, und das ist doch wichtig, wenn man den Beruf ein Leben lang ausüben will“, sagt sie und lacht. Mit ih-rer Ausbildung ist sie rundher-um zufrieden: „Das ist eine gute Grundlage für den Start in den Beruf. Damit kann man nichts falsch machen“. Denn Logistik sei in den meisten Unterneh-men ein wichtiges Thema.Vanessa Rössel war so gut, dass Kühne + Nagel ihre Lehrzeit ver-kürzte. Seit zwei Monaten arbei-

tet sie als Speditionskauffrau. Für ihre Leistungen in der Aus-bildung wird sie mit anderen beim Ulmer Tag der Logistik am 7. April für ausgezeichnet wer-den, ebenso wie Peter Wienand. Auch er hat seine Lehre erfolg-reich abgeschlossen, auch bei ihm spielte der Zufall eine Rolle. Bei seinem Arbeitgeber, der Au-to Mann GmbH & Co aus Blau-beuren, hatte er sich zunächst als Mechatroniker beworben, und hätte die Stelle auch be-

kommen. Doch sein Chef bot ihm auch eine Ausbildung zum

Berufskraftfahrer an: Peter Wienand konnte sich entschei-den. Und das fiel ihm leicht. Denn der heute 24-Jährige war schon immer gerne Pkw gefah-ren. Jetzt lebt er seine Leiden-schaft fürs Fahren und Technik im Lastwagen, einem Merce-des-Benz Actros MP2. Wienand genießt seine Frei-heit bei der Arbeit in „seinem“ 40-Tonner, trägt mit Freude die Verantwortung für das teure Ge-fährt und findet es schön, „viel herumzukommen“ und Gleich-gesinnte zu treffen. „Dafür ha-be ich mich gerne in der Ausbil-dung angestrengt.“ AMB

InformationenLogistikfirmen bieten eine Vielzahl von Ausbildungen: Vom Me-chatroniker über den Fachinformatiker bis hin zu Kaufmann/-frau für Bü-romanagement, für Informatik oder Kaufmann/-frau im Groß und Au-ßenhandel. Zudem gibt es Berufe, die einen logistischen Schwerpunkt haben. Dazu gehören: Kaufmann/-frau für Spedition und Logistikdienst-leistung (drei Jahre), Fachkraft für Lagerlogistik (drei Jahre), Berufskraft-fahrer (drei Jahre) und Fachlagerist/in (zwei Jahre). Lehrstellen für diese vier Berufe bieten aber auch Unternehmen außerhalb der Logistikbran-che an, beispielsweise Industriebetriebe. Die Ausbildungsvergütung rich-ten sich jeweils nach der Branche des Betriebs. In der Logistikbranche gibt es derzeit nach den Angaben des Verbandes Spedition und Logistik Baden-Württemberg ein Gehalt für alle Ausbildungsberufe: im ersten Lehrjahr 845 Euro, im zweiten 895 Euro, im dritten 935 Euro. Antworten auf weitere Fragen gibt es bei der Ausbildungsberatung der IHK Ulm, Holger Balkheimer, Telefon 0731/173-193.

Vanessa Rössel: „Mir hätte nichts Besseres passieren können, als die Lehre zur Speditionskauffrau bei Kühne & Nagel in Ulm. Foto: Matthias Kessler

Peter Wien-and fährt lei-denschaftlich gerne Lkw.Foto: Peter Schumann

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Auf 1000 Mitarbeiter gewachsen

Herzensanliegen für Honold

Deutschland ist die Nummer 1

Mit Anita Lakner hat der Ulmer Unterneh-mer Harald Seifert den 1000. Mitarbeiter eingestellt. Lakner unterstützt das Ulmer Team in der internationalen Dispositi-on. „Wir werden in diesem Jahr personell überproportional wachsen“, sagt Seifert. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz der Seifert Logistics Group um 7 Prozent auf 123 Millionen Euro. Mehrwertdienstleis-tungen und Warehousing (also die zent-rale Lagerverwaltung für mehrere Nutzer) wuchsen gemeinsam um 20 Prozent. Auf sie entfällt ein Drittel des Umsatzes.

Der Ulmer Logistikdienstleis-ter „Honold – Logistik ist grün“ baut in Norddeutschland sei-ne Präsenz aus. Das Familien-unternehmen entwickelt ei-ne 20.000 Quadratmeter große Logistikhalle im Gewerbege-biet Bantorf/Barsinghausen bei Hannover. Honold inves-tiert einen hohen Millionen-betrag in den Bau der Anlage. Für den geschäftsführenden

Gesellschafter Heiner Matthi-as Honold ist das Projekt „ein Herzensanliegen“. Denn er hat vor 15 Jahren eine Lehre bei ei-ner Spedition in Hannover ab-solviert. Die Honold-Gruppe wächst seit Jahren stark. 2015 erwirtschafteten 1200 Mitar-beiter an 22 Standorten mit 750.000 Quadratmetern Fläche einen Jahresumsatz von rund 220 Millionen Euro.

Deutschland ist nicht nur die Konjunkturlokomotive in Eu-ropa, sondern auch mit Ab-stand der größte Logistikmarkt. Im Vergleich zum Jahr 2013 wuchs der europäische Logis-tiksektor im vergangenen Jahr um 20 Milliarden auf 960 Milli-arden Euro. Davon entfällt fast ein Viertel auf den deutschen

Markt. Die 100 größten in Eu-ropa tätigen Logistikunterneh-men erzielten einen Umsatz von rund 223 Milliarden Eu-ro, heißt es in der Studie, die die Fraunhofer-Arbeitsgruppe SCS, die Deutsche Verkehrs-Zeitung (DVZ) und die Bundes-vereinigung Logistik herausge-geben haben.

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Der Logistik-Markt in EuropaDie Top-15-Länder in Millionen Euro

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Es ist ein endloser Strom an Pa-keten, der unter Christian Hoff-mann in raschem Tempo fließt: große, kleine, dicke, dünne. Wie von Geisterhand kippen die Holzschalen mit lautem Klap-pern zur Seite. Gummirollen bremsen die Pakete, die dann in Richtung Rollbehälter rut-schen, bevor sie später in Last-wagen verladen werden. Alles läuft rund an diesem Spätnach-mittag im Paketzentrum Günz-burg. Das lässt Hoffmann, den technischen Leiter, zufrieden lächeln. Mehr als 1,5 Kilome-ter lang sind die Transportbän-

der in der riesigen Halle. Hoff-mann kennt jede Schraube. Bis zu 28.000 Sendungen pro Stun-de werden hier sortiert.33 dieser Zentren betreibt die Deutsche Post AG im Bundes-gebiet. Das Geschäft wächst dank des boomendes Online-handels. 1,12 Milliarden Pakete liefen 2015 über die Sortieran-lagen, 30 Prozent mehr als fünf Jahre zuvor. Dass Hoffmann zum techni-schen Leiter aufsteigen würde, hätte er sich nicht träumen las-sen. Der 41-Jährige stammt aus Fürstenfeldbruck bei München,

absolvierte dort die Hauptschu-le. „Mein Vater war Elektroin-stallateur, das fand ich inter-essant“, erzählt Hoffmann. Er entschied sich für eine Lehre als Elektromechaniker bei der Post, lernte dreieinhalb Jahre. 2003 wurde diese Lehre von den Aus-bildungsberufen Systemelekt-roniker, Elektroniker und Me-chatroniker abgelöst.Gleich im Anschluss an seine Ausbildung bot ihm die Post ei-ne Stelle in der Instandsetzung an, im damals niegelnagelneu-en Paketzentrum Günzburg. Er wartete die technischen An-lagen, behob Störungen. 2003 stieg er zum Disponenten auf. Damit war er unter anderem für die Einteilung der Schichtpläne und den Einkauf von Ersatztei-len zuständig. Seit etwas mehr als zwei Jahren ist er techni-scher Leiter und führt ein Team aus acht Mitarbeitern und zwei Azubis. Noch heute kann er sich gut in die Auszubildenden hin-einversetzen, sagt Hoffmann, der gerade nebenberuflich sei-nen Meister bei der IHK Augs-burg macht. „Wir bilden selber aus und ziehen uns den eige-nen Nachwuchs.“ Der wird für die Zukunft gebraucht. Denn das Durchschnittsalter in der Betriebstechnik der Post liegt über 50. Hoffmann legt Wert da-rauf, dass junge Leute lernbe-reit sind. Das Schöne an dem Job sei, dass man selbstständig arbeiten könne, Verantwortung trage. Jedoch müsse man ler-

nen, auch unter Stress arbeiten zu können: „Störungen müssen schnell behoben sein.“ Doch es sei einfach ein gutes Gefühl: „Du reparierst etwas und die Anlage läuft wieder. “Das Paketzentrum Günzburg gehört organisatorisch zur Nie-derlassung Ravensburg. Diese bietet in etlichen Berufen eine Ausbildung an. Die Bandbreite reicht von der Fachkraft für Ku-rier-, Express und Postdienst-leistungen (34 Plätze), über Mechatroniker (3) bis hin zum Dualen Hochschulstudium BWL-Dienstleistungsmanage-ment (1). Der DHL-Standort Weißenhorn bietet Lehrstellen für Fachlageristen und Kaufleu-te für Spedition und Logistik-Dienstleistungen (5). AMB

Informationen

Die Deutsche Post DHL Group (Bonn) ist der weltgrößte Logis-tikkonzern. Der Konzern be-schäftigt 500.000 Mitarbeiter. In der Region ist er unter ande-rem mit den Briefzentren Neu-Ulm und Weingarten sowie dem Paketzentrum Günzburg vertre-ten. Bewerbungsadresse: Deut-sche Post AG, Niederlassung Ravensburg, Personalabteilung, Herknerstraße 10, 88250 Wein-garten. Bewerbung für den DHL-Standort (DHL ist eine Tochterfirma der Post) Weißen-horn: DHL Freight GmbH, Perso-nalabteilung; Daimlerstraße 43, 89264 Weißenhorn.

Der Herr der TechnikDeutsche Post AG: Christian Hoffmanns Aufstieg mit Hauptschulabschluss und Ausbildung im Paketzentrum Günzburg.

Christian Hoffmann: Wenn die Förder- und Transportbänder laufen, ist er zufrieden. Fotos: Marc Hörger

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Hoch droben am Himmel ist es schon eine Selbstverständlich-keit. Wenn der Flugzeugkapi-tän auf Autopilot schaltet, las-sen sich die Passagiere dennoch ihren Tomatensaft unbesorgt schmecken. Doch wie ist das auf einer Autobahn, wenn man von einem Lkw überholt wird, des-sen Fahrer gemütlich Zeitung liest? Eine Zukunftsvision?Mitnichten, wie zum Beispiel ein Blick ins Cockpit des Mer-cedes Benz Future Truck 2025 zeigt, in dem sich das Steuerrad auch bei voller Fahrt wie von Geisterhand bewegt, während sich der Fahrer gemütlich zu-rücklehnt. Der Lastwagen steu-ert indes mit Tempo 80 über die Autobahn, fährt nicht zu nahe auf den Vordermann auf, lässt sich nicht zu weit zurückfallen.

Mehr Sicherheit, weniger Unfälle

Auch wenn der eine oder andere bei dieser Vorstellung noch eine Gänsehaut bekommt, ist Angst fehl am Platz. Zumindest in

naher Zukunft, wie Prof. Klaus Dietmayer klar stellt. Für den Leiter des Instituts für Mess-, Regel- und Mikrotechnik der Universität Ulm ist der oftmals verwendete Begriff des fahrer-losen Fahrens sowieso irrefüh-rend: „Nach heutigem Stand der automatisierten Fahrtechnik ist immer ein Fahrer an Bord, der das System überwacht. Die Lkw fahren nicht, ohne dass ein Mensch am Steuer sitzt und je-derzeit eingreifen kann. Das ist zurzeit rechtlich auch gar nicht möglich.“Noch sorgen also Fahrer durch ihr Eingreifen im Bedarfsfall für Sicherheit. Doch ab welchem Zeitpunkt wird auch dies nicht mehr nötig sein? Dietmayer ist vorsichtig: Das hängt nach sei-nen Worten sehr stark vom je-weiligen Anwendungsfall ab. Auch müsse man unterschei-den, wo die Fahrzeuge einge-setzt werden. Auf abgesperrten Betriebshöfen könne man das quasi heute schon realisieren. „Ich persönlich glaube, dass selbstfahrende Lkw ohne Men-schen an Bord auf öffentlichen

Straßen, wenn überhaupt, erst in etwa zehn oder zwanzig Jah-ren denkbar sind“, sagt Diet-mayer.Für den Ulmer Institutsleiter steckt jedoch weit mehr hinter dem automatisierten Fahren als die mögliche Einsparung ei-nes Arbeitsplatzes: „Das System macht dann Sinn, wenn es dazu dient, die Sicherheit zu erhöhen und Unfälle zu vermeiden, was wir uns durch die Technik na-türlich erhoffen. Denn ein Un-fall bedeutet für den Spediteur immer auch den Ausfall des Fahrzeuges und damit Kosten.“ Für mehr Sicherheit in den Lkw der Zukunft sorgt unter ande-rem auch die intelligente Ver-netzung aller bereits existie-render Assistenzsysteme, die zum Beispiel automatisch und permanent einen gebühren-den Abstand zum Vordermann und zum Fahrbahnrand kont-rollieren und einhalten – durch Kameras, Radarsensoren und Kommunikationsmöglichkei-ten zwischen den Fahrzeugen.Ein weiterer Vorteil: Auch die gesetzlich vorgeschriebenen

Ruhe- und Lenkzeiten könnten in einem automatisierten Lkw noch wirksamer umgesetzt wer-den. Die Fahrer müssen heu-te nach Ablauf der streng gere-gelten Fahrzeiten sofort einen Parkplatz aufsuchen und aus-ruhen oder teilweise auch die Nacht auf schummrigen Rast-plätzen verbringen. „Mit einem automatisierten System könnte man zum Beispiel die Lenkzei-ten erhöhen, die pro Tour mög-lich sind. Der Fahrer ist zwar am Steuer, muss jedoch nicht immer lenken. Das wäre eine deutliche Entlastung“, erläutert Dietmayer.

Lenkzeiten könnenerhöht werden

Neben der Sicherheit wird so auch der Komfort für den Fah-rer erhöht. Ein nicht zu unter-schätzender Pluspunkt, denn die Suche nach geeignetem Führerhaus-Personal gestaltet sich für die Transport- und Lo-gistikbranche seit vielen Jah-ren zunehmend schwierig.

Autopilot auf der AutobahnNeue Technik Die Entwicklung selbstfahrender Lastwagen nimmt Tempo auf. Aus einer Utopie wird Wirklichkeit. Die Fahrer werden durch die vollautomatisierten Cockpits entlastet.

Der Future-Truck von Mercedes-Benz ist voll gepackt mit Technik. Der Fahrer kann aber jederzeit eingreifen. Foto: Mercedes Benz

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Ein Trucker zu sein, ist für vie-le kein Traumberuf mehr. Zu unattraktiv sind zum Beispiel die Arbeitszeiten. „In der Bran-che geht es beileibe nicht dar-um, Fahrer einzusparen, viel-mehr hat sie Sorge, dass sie bald keinen Nachwuchs mehr be-kommt“, betont der Uni-Pro-fessor. „Die Lenker der heutigen Generation sind fast alle um die 50 Jahre alt und noch älter.“Der Lkw der Zukunft soll es nun mit modernster Technik rich-ten. Mit ihm soll der Beruf wie-der neu belebt werden. Alles wird einfacher und bequemer. So kann der Fahrer nun bald be-reits während der Fahrt mit der nächsten Abladestation kom-munizieren und sich vorab ei-nen Parkplatz an der gewünsch-ten Raststelle reservieren.

Sparpotenzial für Spediteure

Möglich wird dies durch mo-derne Telematik. Nichts scheint mehr unmöglich. So ist auch die 360-Grad-Kamera, mit der man vom Cockpit aus alle Sei-ten des Fahrzeuges überwachen

kann, längst keine Utopie mehr. Auch die Spediteure profitieren von der neuen Technik. Denn die gesetzlich vorgeschriebe-nen Euro 6-Motoren mit deut-lich verbesserter Abgasrück-gewinnung spielen eine große Rolle, wenn es darum geht, die Umwelt und die Betriebskasse zu entlasten. Dietmayer nennt das Stichwort Ökonomie: „Au-tomatisierte Fahrsysteme kön-nen zum Beispiel durch ei-ne streckenabhängig optimale Gangwahl sowie Brems- und Beschleunigungsverhalten zur Reduzierung von Spritverbräu-chen beitragen.“ Ein weiteres Beispiel ist die elektronische Reifendruckkontrolle, die im Cockpit-Display anzeigt, wenn ein Rad Luft verliert und damit den Kraftstoffverbrauch nach oben treibt. Ein Blick in das Führerhaus des Mercedes-Benz Future Truck 2025 macht deutlich, dass es wohl noch viele Ideen gibt, die Lkw noch sicherer, wirtschaft-licher und auch komfortabler zu machen, so dass auch für die Kapitäne der Landstraße die Fahrten schon bald wie im Flug vergehen. STEFAN LOEFFLER

Der Mercedes-Truck der Zukunft ist mit einer 360-Grad-Kamera ausge-rüstet und vielen Sensoren. Foto: Mercedes Benz

Auch beim 8. Ulmer Logistik-tag geht es um das Thema Au-tonomes Fahren. Felix Traier, Team Manager User Experi-ence der Gigatronik Stuttgart GmbH und Friedrich Nie-haus, von der Daimler Trucks Vorentwicklung der Daimler AG, referieren am 7. April um 10.20 Uhr in der Donauhalle über den Future Truck 2025 – Adaptive Human Machine Interface (HMI). Das Trans-

portsystem der Zukunft, das im Juli 2014 auf einem noch nicht fertiggestellten Auto-bahn-Teilstück bei Magde-burg präsentiert wurde, soll die Arbeitsbedingungen für Berufskraftfahrer verbes-sern. Flottenbetreiber kön-nen zudem mit optimierten Fahrzeug- und Transportma-nagement-Systemen sowie App-Lösungen bares Geld sparen.

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Die barth Logistikgruppe ist Ihr kom-petenter Ansprechpartner, wenn es um die effiziente Umsetzung indivi-dueller und flexibler Logistiklösun-gen geht. Wir bieten Ihnen Lösungen für Spedition-Transport-Logistik aus einer Hand. Das Netzwerk in Ihrer Nähe. Kapazität, Kompetenz in Kombination mit hochqualifizierten Mitarbeitern ist die Basis unserer Leistungsfähigkeit – gemäß unserem Slogan:

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Studenten als BeraterHochschule Augsburg Wie Unternehmen von akademischer Kompetenz profitieren und die Semesterarbeit von Dorottya Juhasz hilft, die Termintreue zu verbessern.

Logistik ist, wenn man sie nicht sieht. Wenn die Dinge im Fluss sind, alles funktio-niert, das bestellte Päckchen pünktlich geliefert wird und jeden Tag frische Bananen in der Obstschale liegen. Allein, selbstverständlich ist das al-lerdings nicht. Um das alles zu gewährleisten, was man in westlichen Breiten allenthal-ben längst zum Standard erho-ben hat, müssen viele Rädchen ineinander greifen, Hemmnis-se umschifft und Stolperfallen vermieden werden.Davon weiß Dorottya Juhasz ein Lied zu singen – und sie singt es gerne: „Solche Prob-lemstellungen sind Heraus-forderungen für mich, die ich mag.“ Als Studentin der Be-triebswirtschaft an der Hoch-schule Augsburg hatte sie die Gelegenheit, sich im Rahmen einer Semesterarbeit dem Studienschwerpunkt Logis-tik unter realen Produktions-bedingungen zu stellen. Ihre Aufgabe im Hause der Fujitsu Technology Solutions GmbH in Augsburg hatte es in sich: die Optimierung der Termintreue im Kunden-Versand. Das Werk

ist einer der weltweit moderns-ten Produktionsstandorte für Computer und Speichersyste-me und die einzige verbliebene PC-Fertigung in Deutschland. Die Ausgangslage: „Die Kun-den haben gleich bei ihrer Be-stellung eine Terminzusage bekommen“, sagt sie. Bei die-ser wurden allerdings nicht die Unwägbarkeiten im gesamten SAP-gesteuerten Prozess in Be-tracht gezogen. Das führte bis-weilen dazu, dass vereinbarte Lieferfristen nicht immer ein-gehalten werden konnten. Um dem zu begegnen, schlug die Studentin vor, den „Prozess erst intern zu untersuchen“, bevor ein Termin „extern kom-muniziert wird“, um heraus-zufinden, ob eine solche Frist überhaupt realistisch ist.

Firmen reißen sich um Absolventen

Um diesen Ansatz verfolgen zu können, musste sie im Unter-nehmen Überzeugungsarbeit leisten. Doch Dorottya Juhasz hatte damit Erfolg. Durch die gewonnenen Erkenntnisse

konnten verlässliche Zusagen gegeben und Ausfälle deutlich reduziert werden, was letztlich die Zufriedenheit der Kunden steigerte. Das Ergebnis ihrer Arbeit gab der 26-Jährigen endgültig die Gewissheit, die richtige Stu-dienwahl getroffen zu haben. Zumal sie von ihrem Naturell her „gerne organisiert“ und zu-sammenfügt, was zusammen-gehört: „Die Kommunikation muss gut laufen, die einzelnen Schnittstellen sind wichtig, al-les muss organisiert werden in-nerhalb der Wertschöpfungs-kette.“ Außerdem verspricht sie sich eine gesicherte berufli-che Zukunft: „Ich glaube, dass man auf dem Arbeitsmarkt in diesem Bereich gute Chan-cen hat, weil es nicht so viele studierte Führungskräfte gibt und die Logistik immer mehr an Bedeutung gewinnt.“Das bestätigt auch ihr Profes-sor Dr. Michael Krupp von der Hochschule Augsburg: „Unse-re Master-Absolventen haben alle schon ein Job-Angebot auf dem Tisch liegen, die werden bereits vor ihrer Abschlussar-beit engagiert. Die Unterneh-

men reißen sich um sie, weil sie alle bereits über Projekt- und Führungserfahrung ver-fügen.“ Was dem Umstand ge-schuldet ist, dass gerade der Praxisbezug eine große Rol-le im Studienprogramm der Augsburger Hochschule spielt. So gelingt über die gemeinsa-me Projektarbeit der Transfer

Informationen

Die Stärke in Sachen Logistik zwischen Ulm, Augsburg und Kempten spiegelt sich auch in den Bildungsangeboten wi-der. Entsprechende Studiengän-ge gibt es an den Universitäten Ulm und Augsburg, an den Hochschulen Ulm, Neu-Ulm, Augsburg, Kempten sowie an der Dualen Hochschule in Hei-denheim. Die Berufsschulen für Logistik-Ausbildungsberufe wie Speditionskaufmann/frau oder Fachkraft für Lagerlogistik sind beispielsweise in Neu Ulm. Zu-dem bieten die IHK Ulm und Schwaben sowie das Kooperati-onszentrum für Verkehr und Lo-gistik zahlreiche Weiterbil-dungsangebote.

Studenten der Hochschule Augsburg schauen sich die Abläufe in Unternehmen genau an. Das tat auch Dorottya Juhasz, die ihren Kommilito-nen und Vertretern von Firmen die Ergebnisse ihrer Seminarbeit präsentierte. Fotos: Hochschule Augsburg

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von akademischem Wissen in die Unternehmen einerseits, und andererseits können sich Studenten an realen Fragestel-lungen messen.Wobei die akademische Kom-petenz längst von den Unter-nehmen ganz bewusst in An-spruch genommen wird, zumal die Hochschule mit ihrer For-schungsgruppe „Optimierung und Operations Management“ wissenschaftlich fundier-te und professionelle Unter-nehmensberatung anbietet. Ein Team von drei Professo-ren und neun wissenschaftli-chen Mitarbeitern definiert via angewandte Forschung die zu treffenden Maßnahmen und begleitet die jeweiligen Projek-te bis hin zur Umsetzung.

Talent zur Organistion nötig

„Es geht nicht mehr ohne Lo-gistik“, betont Logistikexperte Krupp. „Alles, was wir in den Händen halten, muss irgend-wie zu uns kommen.“ Weder die Konzeption noch die Pro-duktion seien „ohne Logistik

denkbar“. Dementsprechend weit ist auch das Arbeitsfeld. „Es gibt über alle Branchen hinweg logistische Fragestel-lungen“, vor allem im Bereich des produzierenden Gewerbes und der Industrialisierungs-prozesse. „Die Fragen sind hoch spannend, und es werden ständig neue gestellt“, verweist Krupp „auf das große Schlag-wort Industrie 4.0“.Welche Voraussetzungen soll-te also ein künftiger Logistiker mitbringen? „Schwer zu beant-worten“, sagt der Dozent, zu-mal viele Qualifikationsprofile in Frage kämen. „Organisati-onstalent“ sei sicher kein Feh-ler bei der Aufgabe „Prozesse effizient, kostengünstig, ziel-orientiert und leistungsfähig“ zu machen. „Der Wirtschafts-ingenieur passt am besten.“ Zudem sollte ein Logistiker weder das Rampenlicht, noch großen Applaus brauchen. Denn diesem Beruf, so der Pro-fessor, wohne sowohl „Fluch als auch Segen“ inne. „Da gibt es Kommunikationsprobleme: Die beste Logistik ist, wenn man sie nicht sieht.“ BERND RINDLE

Professor Michael Krupp berät Firmen. Seine Fachgebiete sind Logistik und Supply Chain Management.

Deutschland und Europa im Fahrplantakt.

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TonnenweiseCO sparen.

Der Erfolg liegt auf der Straße. DB Schenker verfügt über eines der größten und dichtesten Landverkehrsnetze in Europa für Stückgut, Teil- und Komplettladungen. Ganz nach den Anforderungen unserer Kunden bietet DB Schenker zusätzlich auch Schienen-transporte an. Im Geschäftsfeld Landverkehr sorgen wir mit unseren 720 Geschäfts stellen und 32.000 Linienver-kehre pro Woche dafür, dass nationale und internationale Sendungen in Europa ihr Ziel erreichen und das mit durchgängig hoher Qualität. So verbinden wir Tag für Tag nahezu alle bedeutenden Wirtschafts regionen in Europa.

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Logistik ist grün