16
Familiengottesdienst „Abendmahl“ FeG Markt Indersdorf Ziel dieses Gottesdienstes ist es, Kindern und Erwachsenen die Bedeutung des Abendmahls zu erklären. Dabei gibt es natürlich mehrere Aspekte. Wir haben die Verbindung zur alttestamentlichen Passahfeier und das erste Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern als Schwerpunkte ausgewählt. Im Vorfeld haben wir die Kindergottesdienstkinder zwischen 4 – 12 Jahren nach ihrem Wissen und ihren Fragen zum Abendmahl befragt. Auffällig war für uns, wie sehr sich die Kinder vom Abendmahl ausgeschlossen fühlen und die Frage, warum Abendmahl immer mit Knäckebrot gefeiert wird. Alle diese Fragen flossen in die Gestaltung ein. In unserer Gemeinde gibt es seit einiger Zeit eine Handpuppe, namens Lilli, ein ca. 5jähriges sehr neugieriges, direktes und etwas freches Mädchen. Sie spielt eine große Rolle in diesem Gottesdienst. Die Szenen können aber auch mit Kindern und Erwachsenen gespielt oder gelesen werden, je nach Möglichkeiten der Gemeinde. Unser Pastor und unsere Gemeindeleitung war gegenüber der Idee in diesem Rahmen und mit dieser Vorbereitung mit Erwachsenen und Kindern gemeinsam Abendmahl zu feiern, sehr aufgeschlossen. Das muss im Vorfeld abgeklärt werden. Begrüßung Herzlich willkommen zum Gottesdienst. Schön, dass Ihr da seid. Schön, dass Du da bist. Am Anfang singen wir gemeinsam ein Lied: „Komm und feier, heute ist ein Fest.“. Die Kinder kennen dieses Lied. Darin kommen Aktionen vor, die man machen muss. Also gut aufpassen und mitmachen! Lied: „Komm und feier“ Einleitung Wir feiern heute einen Gottesdienst für Kinder und Erwachsene. Wir nennen das Familiengottesdienst. Heute bleiben die Kinder die ganze Zeit dabei, nur die Allerkleinsten bis 3 Jahre gehen nachher in ihre Gruppe Wir feiern Gottesdienst im Namen Gottes des Vaters, der uns liebt, des Sohnes, der uns befreit und Seite 1 von 16

kinder.feg.de · Web viewFamiliengottesdienst „Abendmahl “ FeG Markt Indersdorf Ziel dieses Gottesdienstes ist es, Kindern und Erwachsenen die Bedeutung des Abendmahls zu erklären

  • Upload
    vudat

  • View
    212

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Familiengottesdienst „Abendmahl“

FeG Markt Indersdorf

Ziel dieses Gottesdienstes ist es, Kindern und Erwachsenen die Bedeutung des Abendmahls zu erklären. Dabei gibt es natürlich mehrere Aspekte. Wir haben die Verbindung zur alttestamentlichen Passahfeier und das erste Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern als Schwerpunkte ausgewählt.

Im Vorfeld haben wir die Kindergottesdienstkinder zwischen 4 – 12 Jahren nach ihrem Wissen und ihren Fragen zum Abendmahl befragt. Auffällig war für uns, wie sehr sich die Kinder vom Abendmahl ausgeschlossen fühlen und die Frage, warum Abendmahl immer mit Knäckebrot gefeiert wird. Alle diese Fragen flossen in die Gestaltung ein.

In unserer Gemeinde gibt es seit einiger Zeit eine Handpuppe, namens Lilli, ein ca. 5jähriges sehr neugieriges, direktes und etwas freches Mädchen. Sie spielt eine große Rolle in diesem Gottesdienst. Die Szenen können aber auch mit Kindern und Erwachsenen gespielt oder gelesen werden, je nach Möglichkeiten der Gemeinde.

Unser Pastor und unsere Gemeindeleitung war gegenüber der Idee in diesem Rahmen und mit dieser Vorbereitung mit Erwachsenen und Kindern gemeinsam Abendmahl zu feiern, sehr aufgeschlossen. Das muss im Vorfeld abgeklärt werden.

Begrüßung

Herzlich willkommen zum Gottesdienst. Schön, dass Ihr da seid. Schön, dass Du da bist. Am Anfang singen wir gemeinsam ein Lied: „Komm und feier, heute ist ein Fest.“. Die Kinder kennen dieses Lied. Darin kommen Aktionen vor, die man machen muss. Also gut aufpassen und mitmachen!

Lied: „Komm und feier“

Einleitung

Wir feiern heute einen Gottesdienst für Kinder und Erwachsene. Wir nennen das Familiengottesdienst. Heute bleiben die Kinder die ganze Zeit dabei, nur die Allerkleinsten bis 3 Jahre gehen nachher in ihre Gruppe

Wir feiern Gottesdienst im Namen Gottesdes Vaters, der uns liebt,des Sohnes, der uns befreit unddes Heiligen Geistes, der uns untereinander verbindet.Amen

Gebet

In unserem Gottesdienst geht es heute um das Abendmahl. Wir hören darüber und feiern gemeinsam…

Seite 1 von 12

Lilli 1: Hinführung zum Passah

Lilli: [platzt dazwischen] Bleiben wir heute wirklich bis zum Abend hier?Jo: Wieso denn?Lilli: Na, wenn wir heute Abendmahl machenJo: Ach so, nein. Abendmahl hat nichts mit Abend zu tun, also jedenfalls jetzt nicht

mehrLilli: Ach, schade. Ich habe gedacht, wir dürfen heute bis zum Abend malen. Weißt Du,

ich würde so gerne mal eine Katze malen und ein Nilpferd und…Jo: Wie kommst Du denn jetzt auf malen, Lilli?Lilli: Na, Abend-mal.Jo: Ach so, nein, damit ist nicht malen gemeintLilli: Häh?! Also mit Abend ist nicht Abend gemeint, sondern Morgen, und mit Malen ist

nicht ein Bild Malen gemeint, sondern - äh, was denn dann? Ah, ich weiß: Mehl mahlen, stimmt´s?!

Jo: Nein, Lilli, damit ist auch nicht Mehl mahlen gemeint, sondern…Lilli: Kaffee!Jo: Was?Lilli: Kaffee mahlen?Jo: Nein, Lilli, lass mich doch mal ausreden. „Mahl“ ist ein altmodisches Wort für ein

Essen, für eine Mahlzeit.Lilli: Also dann tun wir heute Morgen alle zusammen Abendessen?Jo: Nein Lilli. Aber beim ersten Abendmahl hat Jesus mit seinen Jüngern Passah

gefeiert und…Lilli: Häh!? Also wenn ich schon das Eine nicht verstehe, dann kannst Du’s doch nicht

mit Worten erklären, die noch komplizierter sind. Passah hab‘ ich ja noch nie gehört.

Jo: Ja Lilli, das versteh‘ ich. Pass‘ auf, wir lassen uns das jetzt von Bettina erklären, ok?Lilli: Ja, das ist gut. Vielleicht ist die nicht so verwirrt wie du!(Jochen Körner und Lilli)

Auszug aus Ägypten, Passah

Seite 2 von 12

(Zur Erklärung des Passah wurden Bilder vom Auszug aus Ägypten mit Beamer gezeigt, die man z. B. hier findet:http://www.freebibleimages.org/illustrations/moses-plagues-2/)Um das Passah zu erklären, müssen wir ganz weit vorne in der Bibel schauen. BildDu kennst Doch die Geschichte, als die Israeliten Sklaven in Ägypten waren? BildUnd die Geschichte von Mose?Gott will das Volk Israel aus Ägypten befreien. In dieser Nacht sollen sie losziehen.Am Abend soll jede Familie gemeinsam essen. BildDazu soll sie ein Lamm schlachten. BildDas Blut wird an den Türrahmen gestrichen, damit man von außen sehen kann: „Hier wohnen Israeliten.“Das Fleisch wird auf dem Feuer gebraten.Außerdem soll ungesäuertes Brot gebacken werden.

Lilly: Hää, Brot schmeckt doch nie sauer. Oder soll es süßes Brot geben zum gebratenen Lammfleisch? Vielleicht Hefezopf?

Nein, das hat nichts mit dem Geschmack zu tun.

Lilly: Oder Croissant?

Lass es mich erklären:Wenn man Sauerteigbrot backt, dann lässt man von dem Teig einen kleinen Teil übrig. Der bleibt tagelang stehen und gärt und riecht sauer. Wenn man nun neues Brot backt, mischt man diesen „Sauerteig“ als Triebmittel in den neuen Teig, damit das Brot locker und saftig wird. Damit das funktioniert, muss nun der neue Teig einige Stunden aufgehen. Wenn man keinen Sauerteig verwendet, wird das Brot fest und hart und trocken. Damit das trotzdem gut schmeckt, bäckt man andere Brote, so eine Art Fladenbrot oder Pfannkuchen oder so etwas Ähnliches wie unser Knäckebrot. BildIch glaube die Israeliten hatten einfach keine Zeit, den Teig aufgehen zu lassen.Und die flachen Brote waren praktischer für die Flucht und sie hielten besser.Die Israeliten essen also am Abend gemeinsam: Bildein Lamm und ungesäuertes Brot. BildStärkung für die Reise – bereit zur Flucht – Schuhe an den Füßen – Wanderstab in der Hand.

Und danach sollten sie dieses Passahfest jedes Jahr wieder feiern, als Erinnerung, dass Gott das Volk Israel aus Ägypten befreit hatte.(Andrea Körner)

Die Minis gehen in ihre Gruppe

Predigt: Lilli 2: Abendmahl von Jesus und seinen Jüngern

Lilli: Ok, jetzt hab‘ ich’s verstanden. Und ist das Lamm jetzt schon geschlachtet, oder müssen wir das hier machen?

Jo: Welches Lamm?

Lilli: Na das für das Abendpassah

Seite 3 von 12

Jo: Wart mal, Lilli. Wir feiern doch nicht Passah, wir feiern Abendmahl.

Lilli: Wozu habt ihr dann das Passah erklärt, wenn wir das gar nicht feiern?

Jo: Weil Jesus dem Passah-Fest eine neue Bedeutung gab, beim ersten Abendmahl

Lilli: Und was hat das miteinander zu tun?

Jo: Hm, wie soll ich dir das erklären? Weißt Du was, da fragen wir mal Markus, der kennt sich da besser aus.

Lilli: Au ja, das ist gut. - Markus, kannst Du mal herkommen. Wir brauchen hier mal jemanden, der Bescheid weiß

Jo: [solange Markus kommt] Also Markus, Lilli würde gerne wissen, was…

Lilli: Das kann ich auch selber fragen. [zu Jochen] Ich glaube, Du kannst dann mal gehen

Jo: Ok, gut… aber, ich komme nicht so richtig von Dir los

Lilli: Ah so, ja, das verstehe ich, das geht fast allen Männern so. Na, dann geh wenigstens ein bisschen nach hinten - ja, so. Also Markus, was hat nun das Passah mit dem Abendmahl zu tun?

Markus: Hallo Lilli! - Ja, wir haben ja schon gehört, welch große Bedeutung das Passahfest für jeden Juden hatte! Und es war natürlich auch ein fröhliches Fest, weil man sich ja an die wunderbare Befreiung des Volkes durch Gott erinnert hat.

Wir lesen in der Bibel, dass Jesus dieses Fest unbedingt auch mit seinen Jüngern feiern wollte; was schon auch ein bisschen ungewöhnlich war (wir haben es ja gehört), denn dieses Fest feierte man eigentlich in der Familie; nur wenn eine Familie zu klein war, um ein ganzes Lamm zu verspeisen, tat man sich mit einer anderen Familie zusammen.

Aber Jesus war es total wichtig, dieses Fest mit seinen Jüngern zu feiern. - Und im Nachhinein wissen wir auch warum.

Seite 4 von 12

Jesus hat nämlich während der Feier dem ganzen Fest eine ganz neue Bedeutung gegeben.

Das Essen war schon ziemlich vorbei - und es gab eine ganz genaue Reihenfolge, wie dieses Fest gefeiert werden sollte - da macht Jesus auf einmal alles ganz anders…

Ich könnte mir vorstellen, dass die Jünger schon ein bisschen schläfrig waren, so ein großes Fest mit so einem guten Essen (damals konnte man sich Fleisch bzw. Lamm kaum leisten und auch so ein Festessen gab es sehr selten)… Aber da sind die Jünger auf einmal wieder hellwach…

Auf dem Tisch liegt noch, wie es der Ablauf der Feier vorsieht, eine Scheibe des ungesäuerten Mazzenbrotes. Auch ein Kelch mit Wein ist noch gefüllt…

Und Jesus nimmt - völlig überraschend und entgegen des festgelegten Ablaufes - das Brot in die Hand, dankt Gott dafür - und gibt es seinen Jüngern mit den Worten: „Nehmt und esst davon, denn dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird.“

Die Jünger sind alle so überrascht, dass sie alle von dem Brot essen - und dann auch aus dem Kelch trinken. -

Denn direkt nach dem Brot nimmt Jesus den Kelch mit Wein, dankt Gott dafür und sagt zu seine Jüngern: „Trinkt alle daraus, denn das ist mein Blut, das den Bund zwischen Gott und den Menschen möglich und wirksam macht. - Mein Blut wird vergossen, um die Sünden der Menschen zu vergeben.“

Lilli, weißt du noch, was die Israeliten an ihre Türrahmen streichen sollten, damit ihnen nichts passiert?

Lilli: Das Blut des geschlachteten Lammes.

Markus: Genau. Und das wussten die Jünger schon seit ihrer Kindheit, weil sie das Passahfest schon immer gefeiert haben…

Und weißt du, Lilli, Jesus hat genau das dann auf sich umgedeutet. - Wir Menschen können vor Gott nur bestehen, wenn Gott uns unsere Schuld vergibt. - Und Gott vergibt uns unsere Schuld, wenn quasi auf „unserem Türrahmen“ Jesus steht.

Das meint Jesus, wenn er beim Brot und beim Wein gesagt hat: Das ist mein Leib bzw. das ist mein Blut, das für euch gegeben wird. - Jesus ist das Lamm, das sich opfert für uns!

Lilli: Aber das geht doch gar nicht. Wenn Jesus das Lamm wäre, müsste er ja sterben!

Markus: Ja, Lilli, ja - genau das hat Jesus dann ja auch getan!

Und beim Passahmahl bzw. beim ersten Abendmahl hat Jesus genau das seinen Jüngern auch noch einmal ganz klar angekündigt. Er muss für unsere Schuld sterben.

Seite 5 von 12

Lilli: Aber dann ist das Abendmahl ja was ganz Trauriges. Dann müsste das doch Trauermahl heißen

Markus: Einerseits schon, da hast du Recht, Lilli. Wir denken dabei daran, dass Jesus gesagt hat, er übernimmt unsere Schuld - und er muss dafür sterben. - Das ist wirklich eine ernste Sache. Jesus ist wegen unserer Schuld gestorben.

Aber andererseits hat er ja gerade dadurch uns von unserer Schuld befreit. Dafür sind wir Ihm sehr dankbar und darüber können wir uns auch riesig freuen.

Lilli: Aber das kapiere ich nicht, wie das gehen soll, dass Jesus unsere Schuld übernimmt und dann für uns stirbt.

Markus: Lilli, um ganz ehrlich zu sein, verstehen tue ich das auch nicht so ganz, warum Jesus für uns sterben musste, warum es keine andere Möglichkeit gab, eine bei der Jesus hätte nicht zu sterben brauchen - und wir trotzdem von unserer Schuld losgekommen wären.

Aber Lilli, glaubst du, dass Gott seinen einzigen Sohn über alles geliebt hat?

Lilli: Ja, aber natürlich!

Markus: Ja, das glaube ich auch!

Aber glaubst du auch, dass Gott so klug und intelligent ist, dass er auch die allerschwierigste Frage auf die allerklügste und allerbeste Weise lösen kann?

Lilli: Aber sicher doch - schließlich ist er ja Gott!

Markus: Genau, das glaube ich auch.

Wie Gott die Menschen von ihren Sünden befreien kann, das war Gottes allerschwierigste Frage. - Und die einzige allerbeste und allerklügste Antwort, auf die er bei dieser schwierigen Frage gekommen ist, war, dass Jesus sterben musste - obwohl Gott ihn so sehr geliebt hat! -

Also - verstehen, tue ich es vielleicht auch nicht ganz - aber ich glaube daran! -

Und vielleicht kann man es ja auch so ein wenig erklären: Stell dir vor, Lilli, jemand kann in einer gefährlichen, ausweglosen Situation andere nur retten, indem er sich selbst in Gefahr bringt, ja, indem er selbst darin zu Schaden kommt, indem er selbst dabei sogar umkommt.

Jesus hat das für uns getan!

Lilli: Aber das bleibt ja dann doch auch noch ein bisschen schrecklich!

Markus: Ja, da hast du Recht, Lilli: Es bleibt auch schrecklich!

Aber auf der anderen Seite dürfen wir heilfroh sein, dass Jesus das für uns gemacht hat; dass er uns da rausgeholt hat!

Seite 6 von 12

Lilli: Dann ist man beim Abendmahl traurig und fröhlich gleichzeitig?

Markus: Ja, so kann man das sagen. Wir feiern das Abendmahl mit einer ernsten Freude.

Lilli: Wie geht denn das? Also, normalerweise, wenn ich mich freue, dann singe ich und tanze, dass sich die Balken biegen. Aber das passt da ja gar nicht.

Markus: Ja, eine wilde, ausgelassene Freude wäre komisch. Aber wir singen schon. Und viele der Lieder, die wir beim Abendmahl singen, drücken diese ernste Freude gut aus. Weißt Du was, wir singen gleich mal so ein Lied.

Lilli: Au ja. Und dann will ich wissen, wie das Abendmahl denn gefeiert wird

Markus: Das können Dir dann … nach dem Lied erklären.

Lilli: [ganz traurig] Aber das krieg ich dann ja nicht mit!

Markus: Wieso denn?

Lilli: Na, weil die Kinder doch immer gar nicht eingeladen sind zum Abendmahl!

Markus: Aber heute schon. Heute feiern wir alle zusammen

Lilli: Echt!? Das ist ja klasse! Und wieso wird das sonst immer ohne uns Kinder gefeiert?

Markus: Das ist eine sehr gute Frage. Ich glaube, wir haben hier noch nie so richtig darüber nachgedacht. Das ist einfach so. Und immer wenn etwas einfach nur so ist, dann ist es ganz gut, wenn man mal darüber nachdenkt. Wenn mich direkt jemand gefragt hat, wie ist das denn, dann hab´ ich immer gesagt, natürlich dürfen Kinder beim Abendmahl dabei sein und natürlich dürfen Kinder beim Abendmahl auch teilnehmen. Da spricht aus meiner Sicht nichts dagegen. Gar nichtsAber ich meine, Lilli, wir haben das ja vorhin so gut miteinander herausgefunden. Das Abendmahl ist eben nicht nur etwas Fröhliches und Schönes, weil wir uns dabei erinnern, dass Gott uns von der Schuld befreit hat und uns die Schuld vergibt. Wir erinnern uns eben auch daran, dass Jesus sterben musste für uns. Nun brauchen nicht nur die Erwachsenen die Erinnerung daran, dass uns die Schuld durch Jesu Sterben, als Lamm Gottes, vergeben ist, auch Kinder brauchen das. Die machen ja auch schon mal Dinge, die nicht so ganz gut sind und brauchen dafür Vergebung. Deswegen finde ich persönlich es ganz prima, wenn auch Kinder beim Abendmahl dabei sind und daran teilnehmen.Allerdings ist dann schon auch sehr wichtig, genauso wie das aber auch für alle Erwachsenen sehr wichtig ist, dass Kinder wissen, worum es beim Abendmahl geht. Um das Schöne und Fröhliche, dass Gott unsere Schuld vergibt, aber eben auch um das Ernste, Schwere, dass Jesus wegen unserer Schuld sterben musste. Das ist schon wichtig, das zu wissen und vor allem daran zu glauben, dass es so ist. Sonst macht es ja keinen Sinn daran teilzunehmen.

Lilli: Ich hab´ das jetzt kapiert. Habt Ihr das auch kapiert, Kinder? Na siehste. Das war jetzt so was wie ´ne Aufnahmeprüfung. Die dürfen jetzt.

Markus: Ja, okay. Sehr gut, genau. Ich muss aber jetzt auch dazu sagen, dass ich – und das sage ich jetzt als Markus- keine Angst vor dem Abendmahl habe. Und ich mache

Seite 7 von 12

auch bewusst keine Angst vor dem Abendmahl. Weißt Du, Lilli, manche Christen haben Angst vor dem Abendmahl.

Lilli: Wieso denn das?

Markus: Weil der Paulus im 1. Korintherbrief mal etwas geschrieben hat, dass man sich selbst auch schaden kann, wenn man unter bestimmten falschen Umständen am Abendmahl teilnimmt.

Lilli: Echt???

Markus: Ja. Manche Christen haben deshalb Angst vor dem Abendmahl oder verbreiten auch Angst vor dem Abendmahl. Obwohl das, was Paulus schreibt, in einem sehr engen, speziellen und sehr eindeutigen Zusammenhang steht und, ich sag´ jetzt mal so, zu 95 % gar nicht das betrifft, woran die dann denken, wenn sie vor dem Abendmahl Angst haben.Aber weißt du, Lilli, ich glaube das ist ein anderes Thema. Vielleicht müssen die Erwachsenen das mal miteinander klären.

Lilli: Weil ich glaub, Kinder haben da keine Angst.

Markus: Und das meine ich eben auch. Vor dem Abendmahl braucht man keine Angst zu haben. Es ist eine wunderbare Einladung von Jesus. Also wenn du mich fragst, Lilli, ich meine, wir sollten öfter das Abendmahl zusammen feiern. Und jetzt wo wir es dank deiner Hilfe so gut erklärt haben, sollte ja nun auch jedes Kind wissen, worum es beim Abendmahl geht. Es muss ja nicht jedes Mal sein, dass ihr mit dabei seid. Es ist ja auch nicht so, dass wir hier immer toll Abendmahl feiern und ihr im Kindergottesdienst ganz langweilig zusammen sitzt, oder?

Lilli: Nee, da ist es schon auch schön!

Markus: Aber so ab und zu mal gemeinsam mit euch Kindern zu feiern, ich fände das stark.

Lilli: Ich auch. Und darf ich jetzt noch was fragen?

Markus: Okay, eine einzige Frage noch, aber dann singen wir.

Lilli: Also, warum gibt´s da jetzt immer dieses Knäckebrot und kein richtiges Brot, vielleicht mit Nutella oder so?

Markus: Es ist ja nicht wirklich Knäckebrot. Es ist sogenanntes Mazzenbrot, also dieses ungesäuerte Brot, von dem Bettina erzählt hat. Du erinnerst dich, Lilli, oder?

Lilli: Ja.

Markus: Also dieses Brot, das Jesus damals auch genommen hat, weil es zum Passahfest gehört hat, das nehmen wir auch. Wir haben das Abendmahl hier aber auch schon immer wieder mit richtigem oder normalem Brot gefeiert oder mit Fladenbrot. Also, wir machen es nicht so, dass es immer das sein muss. Aber Brot mit Nutella, Lilli, ich weiß nicht. Ich denke, das würde uns zu gut schmecken. Das würde uns dann davon ablenken, dass es einerseits ja schon ein frohes Abendmahl ist, aber andererseits eben doch auch mit einem tieferen Sinn, mit einer tieferen

Seite 8 von 12

Bedeutung. Und außerdem wollen wir es doch so machen, wie Jesus es gemacht hat und der hat eben kein Nutella genommen.

Lilli: Okay, gab es das noch gar nicht?

Markus: Meines Wissens nicht. So ganz genau weiß ich es nicht. Ich war ja nicht dabei, aber ich glaube nicht.

Lilli: Wäre ja vielleicht auch komisch, wenn die Jünger mit verschmiertem Mund rumgelaufen wären. Okay. Und was machen wir jetzt?

Markus: Ich würde sagen, dass wir jetzt dieses Lied singen, das wir schon länger angekündigt haben.

Lilli: Au ja! Ich hab´s verstanden Ich geh.

(Jochen Körner und Lilli, Markus Rose, Pastor)

Lied: Jesus, ich denke an Dein Opfer

Einleitung zur Abendmahlsfeier

(Zur Einleitung des Abendmahls haben wir erklärt, welche verschiedenen Formen der Abendmahlsfeier es heutzutage gibt, dazu wurden jeweils entsprechende Fotos mit Beamer gezeigt. Fotos findet man z. B. im Internet)

Abendmahl

Weil Jesus zu seinen Jüngern gesagt hat:„Tut das – also feiert Abendmahl – zu meiner Erinnerung“feiern Christen zu allen Zeiten und an allen Orten gemeinsam Abendmahl.

So verschieden Menschen sind und so verschieden Gemeinden sind, so verschieden sind auch die Arten wie Abendmahl gefeiert wird.

Man kann Abendmahl feiern:

In einer Kirche – in einem Gemeinderaum – zu Hause – unter freiem Himmel In einer großen Gruppe – in einer kleinen Gruppe Im Stehen – im Sitzen – im Knien Mit einem Kelch aus Gold – oder Keramik – oder mit einzelnen Bechern Mit Oblaten – ungesäuertem Brot sog. Mazzen – oder Brotlaiben Und…und...und

Da gibt es ganz viele Traditionen und Gewohnheiten.

Jede Gemeinde hat ihre eigene Art und ihren Schwerpunkt. Es gibt viele Möglichkeiten und eine große Freiheit. Manches ist uns vertraut und manches ist uns sehr fremd.

Egal wie eine Gemeinde Abendmahl feiert, bestimmte Teile kommen immer vor:

Wir denken daran, dass Jesus für uns gestorben ist

Seite 9 von 12

Wir bekennen, was bei uns nicht gut war und was wir versäumt haben Wir hören die Worte, die Jesus beim Abendmahl zu seinen Jüngern sagte Wir danken Gott für sein Geschenk

Nun haben wir so viel über das Abendmahl gehört, jetzt wollen wir es auch gemeinsam feiern.

Heute feiern wir alle zusammen, Kleine und Große.

Ihr habt schon gesehen, dass wir dafür vier Tische vorbereitet haben.

Wir machen es so:

Als erstes haben wir eine Zeit der Stille und des Nachdenkens Dann sprechen wir gemeinsam die Einsetzungsworte Jesu Anschließend bete ich Und dann dürft Ihr zu einem der Tische gehen. Dort warten zwei Helfer auf Euch. Wir feiern heute mit Brot und Traubensaft.

Wenn man das Brot weiter gibt, sagt man oft:

„Jesu Leib für Dich gegeben.“

Und beim Wein:

„Jesu Blut für Dich vergossen.“

Das erinnert an die Bedeutung des Abendmahls und an die Einsetzungsworte Jesu. Man kann das aber auch mit eigenen Worten sagen oder Brot und Wein still weitergeben.

Und jetzt lasst uns gemeinsam feiern. Den Anfang gestaltet Bettina mit uns.

(Andrea Körner)

Abendmahlsfeier

Buße und Stille

Darf ich an Deinen Tisch kommen?Habe ich das verdient?Kann ich mir das verdienen?Was bringe ich dazu mit?Kann ich Dir überhaupt was geben? Wie willst Du, dass ich bin?Wie bin ich wirklich?Barmherzig, gut und freundlich?Oder gereizt, genervt und oberflächlich?Bin ich liebevoll, vergebend und gnädig?Oder hartherzig, stur und rechthaberisch?Bin ich mit Dir?Du hast gesagt: „Ich bin, der ich bin.“Aber wer bin ich?

Seite 10 von 12

Habe ich mein Leben in Deine Hände gelegt?Dir die Führung überlassen?Du weißt das alles. Vieles besser als ich. Weil Du mich siehst wie ich bin, aber ich mich gerne so sehe, wie ich sein möchte.Überraschungen und Geheimnisse gibt es da für Dich nicht.Und genau so komme ich nun zu Dir. So wie ich bin, wie Du mich kennst, wie Du mich siehst. Mit allem was ich richtig und mit allem was ich falsch mache.All das trage ich jetzt zu Dir und lege es in Deine Hände. Alles. Und bin frei. Du hast mir Dein Leben und Dein Sterben zum Geschenk gemacht.Du hast mir die Auferstehung geschenkt. Weil ich toll und gut bin?Sicher nicht. Nur weil Du gnädig bist. Weil Du mich angenommen hast. Weil Du mich gerecht gemacht hast. Du kennst mein Herz. Und mein Herz geht über vor Freude. Über Dein Geschenk. Über Deine Einladung, an Deinen Tisch zu kommen.Ich darf nicht nur lesen oder hören, nein, ich darf schmecken und sehen wie freundlich Du bist.Darf ich an Deinen Tisch kommen?JA, ich darf an Deinen Tisch kommen und leben. Ich bin eingeladen.Halleluja und Amen.(Bettina Enz)

Einsetzungsworte

Die Einsetzungsworte wurden mit Beamer angezeigt und gemeinsam gelesen.

Gebet

Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist. Kommt, denn es ist alles bereit.

Abendmahlsfeier

Lied (im Hintergrund): „What love is this “

Seite 11 von 12

Im Gottesdienstraum waren an vier Stellen Abendmahlstische geschmückt, an jedem Tisch wurde von zwei Personen das Abendmahl einzeln ausgeteilt. Jeder konnte selbst entscheiden, an welchen Tisch er geht. Wir haben an diesem Sonntag mit Traubensaft und Brot gefeiert.

Nun loben wir Gott und singen Ihm zur Ehre!

Lobpreis

Heilig, heilig, das Lamm Gottes Zwischen Himmel und Erde ist ein Riss Leben in Freiheit

Segen

Dauer: ca. 90 min.

Anhören kann man die Predigt unter folgendem Link:http://www.marktindersdorf.feg.de/uploads/media/20150628_FamilenGodi-Abendmahl_Andrea-Lilly-Markus-Bettina.mp3

Zum Abschluss bekamen zumindest alle Kinder eine Bildkarte mit dem Bild „Das ist mein Leib. Abendmahl“ von Sieger Köder, das auch auf den Abendmahlstischen stand. Die Karte ist im Schwabenverlag erschienen (http://www.schwabenverlag-online.de).

Vorbereitung: Anika Butzke, Bettina Enz, Jochen und Andrea Körner, Markus Rose (Pastor), FeG Markt Indersdorf

Seite 12 von 12