44
02.2014 Das Kundenmagazin der UNITED GRINDING Group INNOVATION Die Industriesegmente und ihre Entwicklung INTERVIEW Ef zienz und intelligente Verschwendung IDEAS Der Wissenstransfer zwischen den Generationen Motion EFFIZIENZ IM BLICK Im neuen Programm PuLs® steckt der Herzschlag der UNITED GRINDING Group. Es führt zu Antworten auf die tägliche Frage: Wie geht das besser und mit weniger Aufwand? Daniel Fiedler in der Maschinenabnahme Abteilung: „Der Prozess muss im Sinne des Kunden stimmen.“

02 2014 motion de 02

Embed Size (px)

DESCRIPTION

http://cdn.studer.com/uploads/media/02_2014_Motion_de_02.pdf

Citation preview

Page 1: 02 2014 motion de 02

02.2014Das Kundenmagazin der

UNITED GRINDING Group

INNOVATION Die Industriesegmente und ihre Entwicklung

INTERVIEW Ef zienz und intelligente Verschwendung

IDEAS Der Wissenstransfer zwischen den Generationen

Motion

EFFIZIENZIM BLICKIm neuen Programm PuLs® steckt der Herzschlag

der UNITED GRINDING Group. Es führt

zu Antworten auf die tägliche Frage:

Wie geht das besser und mit weniger Aufwand?

Daniel Fiedler in der Maschinenabnahme

Abteilung:„Der Prozess muss

im Sinne des Kunden stimmen.“

DE_44_01_Motion_02_2014 44-1 29.10.14 13:06

Page 2: 02 2014 motion de 02

2 Motion 02.2014

Cov

er: C

hris

tian

Ker

ber,

Pho

tos:

Chr

istia

n K

erbe

r (3

), K

ai M

ülle

nhof

f

18

23

IN DIESER MOTION FINDEN SIE:

3 WELCOME

Stephan Nell, CEO der UNITED GRINDING Group, über Industriesegmente und das PuLs®-Programm

4 NEWS

Rückschau Grinding Symposium; die neue JE-Baureihe von JUNG; Fritz Studer Award; Jubiläen für BLOHM PLANOMAT HP und WALTER HELITRONIC POWER

8 INNOVATION

Die Welt von UNITED GRINDING: Die Unternehmens-marken liefern an viele verschiedene Industriesegmente. Wer so breit aufgestellt ist, muss sich an den Megatrends in Wirtschaft und Gesellschaft orientieren

16 INSIDE

Was machen Sie hier gerade? Mitarbeiter der UNITED GRINDING Group über ihren konkreten Beitrag zum Erfolg

18 INTERVIEW

Verschwendung im Visier: Wissenschaftler Michael Braungart und der CFO der UNITED GRINDING Group Heinz Poklekowski über Ef zienz und Kundenwünsche

23 INDEPTH

Der „Schwarze Gürtel“ für Kundenzufriedenheit: Das Optimierungsprogramm PuLs® macht interne Abläufe ef zienter – zum Nutzen des Kunden

26 A DAY WITH …

... Carmen von Ballmoos: Die Schweizerin und ihr Team passen Rundschleifmaschinen an Kundenbedürfnisse an

29 TOOLS & TECHNOLOGY

Neues aus der UNITED GRINDING Group: SCHAUDT CrankGrind, STUDER S141, EWAG LASER LINE ULTRA, WALTER HELICHECK 3D, BLOHM SmartCAM, Führungsbackenverstellsystem von SCHAUDT MIKROSA

36 INTERNATIONAL

Mexiko startet durch: Das neue Servicebüro der UNITED GRINDING Group im mexikanischen Querétaro punktet mit Kundennähe und Qualität

40 IDEAS

Damit Know-how nicht in Rente geht: Werden Arbeit-nehmer pensioniert, verlieren Unternehmen wertvolles Erfahrungswissen. Doch es gibt wirksame Mittel, dem intellektuellen Ausbluten entgegenzusteuern

43 INTOUCH

Der Motion-Kalender: wichtige Messen und Termine

IMPRESSUMHERAUSGEBER United Grinding Group AG, Jubiläumsstraße 95, 3005 Bern VERANTWORTLICH Sandro Bottazzo OBJEKT LEITUNG Philippe Selot CHEF REDAKTION Michael Hopp (V.i.S.d.P.) ART DIRECTION Jessica Winter OPERATION MANAGER Niels Baumgarten BILDREDAKTION Julia Peukert AUTOREN Merle-Sophie Braumann, Sabine Hense-Ferch, Klaus Jopp, Heinz-Jürgen Köhler (Textchef), Ira Schoers, Magdalena Ulrich, Sandra Weiss LAYOUT Patrick Reinhardt, Claudia Knye, Jennifer van Rooyen HERSTELLUNG Claude Hellweg (Ltg.), Stefanie Albrecht VERLAG UND ANSCHRIFT DER REDAKTION HOFFMANN UND CAMPE VERLAG GmbH, Harvestehuder Weg 42, 20149 Hamburg, Tel. +49.40.44 188-457, Fax +49.40.44 188-236 GESCHÄFTSFÜHRUNG Christian Breid, Christian Schlottau ACCOUNT MANAGER Niels Baumgarten LITHO PX2, Hamburg DRUCK Neef-Stumme premium printing, Wittingen. Gedruckt auf FSC®-zerti ziertem Papier (FSC® - C 1857)

Alle mit ® gekennzeichneten Marken sind mindestens in der Schweiz oder in Deutschland als Basismarke registriert und somit berechtigt, das Zeichen zu führen.

Wissenschaftler Michael Braungart plädiert im Interview für eine intelligente Verschwendung in der Industrie. Lässt sich seine Philosophie auch auf Schleifmaschinen anwenden?

Durch das Optimierungsprogramm PuLs® werden interne Abläufe verbessert: So realisiert Daniel

Fiedler Vorteile durch die Integration der Endkontrolle in den

Produktionsprozess. Mehr zum PuLs®-Programm ab Seite 23

DE_02_Motion_02_2014 2 29.10.14 15:17

Page 3: 02 2014 motion de 02

Motion 02.2014 3

WELCOME

„AM PULS UNSERER KUNDEN“

Stephan Nell,CEO, United Grinding Group AG

„Mit unserer Unternehmens-

philosophie PuLs® prüfen wir alle

internen Abläufe auf Ef zienz und

Kundennutzen.“

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

herzlich möchte ich Ihnen für das umfassende Feedback zu Motion danken. Sie schätzen an dem Magazin, dass es für Sie einen echten Nutzen hat, so war vielfach zu hören. Es stellt für Sie einen Überblick her über sämt liche Arten und Anwendungen des Schleifens und die Branchen, in denen die UNITED GRINDING Group Maschinen und Dienstleistun-gen anbietet. Motion vermittle diesen Blick über den Teller rand der jeweils eigenen Branche auf kurzweilige und dennoch kompetente Art und Weise und verhelfe so zu einer Orientierung, die in der Form sonst nicht ange-boten werde. Dieses Kompliment gebe ich gern an die Redaktion weiter.

Auf besondere Weise widmet sich diese Ausgabe dem Servicegedanken. Mit dem großen Thema „Die Welt von UNITED GRINDING“ stellt Motion die welt weiten Indus-triesegmente im Überblick dar, die von den Unternehmen unserer Gruppe beliefert werden. Die zu bearbeitenden Werkstücke könnten unterschiedlicher nicht sein, sie reichen von einem Uhrengehäuse mit wenigen Gramm Gewicht bis zur tonnenschweren Bahnachse. Und auch die Industrieseg-mente – von Automobil und Zulieferer bis zur Medizintechnik – folgen jeweils eigenen Gesetzmäßigkeiten und Entwicklun-gen. Anhand einiger Kundenbeispiele zeigt die Geschichte Trends in den einzelnen Branchen, bei denen wir mit unserer Technologie unterstützen können.

Die UNITED GRINDING Group setzt sich selbst weltweit hohe Standards und lässt sich daran messen. Das in dieser Motion vorgestellte PuLs®-Programm der UNITED GRINDING Group – PuLs® steht für Präzision und Leidenschaft – fußt in der Unternehmensphilosophie, Werte möglichst ohne jede Art von Verschwendung zu schaffen und alle Prozesse auf die Bedürfnisse des Kunden auszu richten. Mit Mitarbeiter-schulungen an allen Standorten soll das Programm über die ganze Gruppe ein einheitliches Verständnis bei der Umset-zung von Projekten etablieren – eine wichtige Voraussetzung, um in allen Segmenten und bei allen Anforderungen die gleiche Qualität realisieren zu können.

PuLs®, Ef zienz und Verschwendung sind auch Themen des großen Motion-Gesprächs zwischen dem CFO der UNITED GRINDING Group, Heinz Poklekowski, und Michael Braungart, dem weltbekannten Er nder des Cradle to Cradle®- Prinzips, das der Industrie wichtige Anstöße gibt. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre!

DE_03_Motion_02_2014 3 27.10.14 16:15

Page 4: 02 2014 motion de 02

4 Motion 02.2014

Pho

tos:

Dirk

Mat

hesi

us

MOMENTE„Das Symposium und die Events sind auch als Dankeschön für unsere Kunden gedacht – für die Loyalität und Begeiste rung, die sie uns entgegenbringen“, betonte Stephan Nell (links), CEO der UNITED GRINDING Group. Zahlreich unter den Gästen: zufriedene Motion-Leser

DE_04_Motion_02_2014 4 29.10.14 15:23

Page 5: 02 2014 motion de 02

GRINDING SYMPOSIUM 2014

SCHLEIFENALS EVENTTHUN Die UNITED GRINDING Group lud ein zum Grinding Symposium 2014 – und 1600 Gäste aus über 40 Ländern kamen.154 Technologie-Präsentationen und 20 Fachvorträge wiesen in die Zukunft des Schleifens. Gelegenheit zum Aus tausch mit Kollegen gab es bei zwei glanzvollen Abendevents.

DE_05_Motion_02_2014 5 29.10.14 15:23

Page 6: 02 2014 motion de 02

6 Motion 02.2014

Illus

trat

ion:

Uli

Knö

rzer

Was war das Besondere bei der Markteinführung der J600?

Thomas Mank: Mit der J600 hat sich die Marke JUNG eindrucks-voll zurückgemeldet. Als sie auf der EMO 2013 of ziell „enthüllt“ wurde, hatte nicht nur ich eine Gänsehaut. Vielen Kunden, die unserer Einladung gefolgt waren, ging es ebenso. Der Name JUNG ist seit 95 Jahren untrennbar mit dem Werkzeug- und Formenbau verbunden. Auch wenn es in den letzten Jahren etwas ruhiger war – seit der Markteinführung ist klar: JUNG ist wieder da und legt die Messlatte für Präzision und Ober ächengüte wieder ein Stück höher.

Wie pro tieren die Kunden von den neuen JUNG-Baureihen?

Wir bieten für die neuen Baureihen die Möglichkeit zur individuellen Kon guration – sowohl bei der Abrichttechnik als auch durch zusätzliche Software-Bausteine oder die Umsetzung einer Applika-tion im Arbeitsraum. Zudem punkten die neuen Maschinen mit einer verdoppelten Tischgeschwindigkeit von 50 m/min und einer vierfach höheren Hubfrequenz im Kurzpendelbereich. Die maxima-le Tischbelastung hat sich verdreifacht. Damit sind alle neuen Maschinen produktiver als bisherige Anlagen.

INTERVIEW

„AUCH 2013 KONNTEN WIR NEUE KUNDEN FÜR UNS GEWINNEN – DURCH AUSGEREIFTE PRODUKTE, EIN BREITES PORTFOLIO UND WELTWEITEN SERVICE.“Stephan Nell, CEO United Grinding Group AG

Mehr Marktanteil weltweit hat die UNITED GRINDING Group 2013 gegenüber dem Vorjahr dazugewonnen.

JUNG IST WIEDER DA

Wie war die Resonanz der Anwender auf die ausgelieferten

Maschinen?

Zur J600 gab es durchweg positives Feedback. Viele An wender äußerten den Wunsch nach einem zusätzlichen, größeren Schleif-bereich und einer alternativen Bedienober äche im Einsteigerbe-reich. Diese Bedürfnisse erfüllt nun die neue JE-Bau reihe. Auf die Rückmeldungen darauf sind wir sehr gespannt.

Wo geht es in der Zukunft hin? Sind weitere Baureihen geplant?

Mit der J- und JE-Steuerung und den Schleifbereichen von 300 x 600 Millimeter und 400 x 800 Millimeter sind wir für den Werkzeug- und Formenbau breit aufgestellt. Anfragen nach größeren Arbeits bereichen können mit der PLANOMAT HP-Bau-reihe von BLOHM bis 600 x 2000 Millimeter beziehungsweise der MÄGERLE MGC (5500 x 900 Millimeter) abgedeckt werden. Für eine Aussage über einen weiteren Ausbau der Marke JUNG ist es noch zu früh. Der Markt wird uns sagen, was er will, und da werden wir ganz genau hinhören.

KONTAKT [email protected]

Auf der EMO 2013 stellte JUNG die J600 vor. Auf der AMB 2014 folgte dann die Einführung der neuen JE-Baureihe. Gebietsverkaufsleiter Thomas Mank zieht ein erstes Resümee der Markteinführung

UNITED GRINDING GROUP NEWS

DE_06_Motion_02_2014 6 29.10.14 15:23

Page 7: 02 2014 motion de 02

Motion 02.2014 7

WÄHREND DER MACH 2014 in Birmingham hat das renom-mierte englische Fachmagazin „Metal Working Produc-tion“ einen Innovationspreis an STUDER verliehen. Die Produktions-Rundschleifmaschine S11 wurde in der Kategorie „Best Grinding/Finishing Equipment“ mit Gold ausgezeichnet. Die kleinste Maschine im Portfolio des Thuner Unternehmens ist mit 1,8 Quadratmetern beson-ders kompakt und dabei hochproduktiv – Qualitäten, die heute bei Schleifmaschinen gefragt sind. Zugleich ist die S11 gut zugänglich und so präzise, dass sogar erfahrene Schleifspezialisten ins Staunen kommen. Für die Produktivität sorgt eine große Schleifscheibe mit 500 Millimetern Durchmesser, die noch dazu rotierend abgerichtet werden kann. Trotz der Kompaktheit konnte sie in die Maschine integriert werden. Hochpräzisionswälz-lager garantieren die heraus ragende Präzision. So ist die S11 wie maßgeschneidert für bis zu 200 Millimeter lange und bis drei Kilogramm schwere Werkstücke.

KONTAKT [email protected]

MWP-AWARD

GOLD FÜR PRODUKTIONS-RUNDSCHLEIFMASCHINE S11

BEREITS ZUM VIERTEN MAL verleiht STUDER den international bekannten „Fritz Studer Award“. Ausge-zeichnet werden damit innovative Maschinenkonzepte oder Komponenten für Werkzeugmaschinen der Präzisions bearbeitung, alternative Werkstoffe im Maschinenbau, Simulationsmodelle zum dynamischen und thermischen Verhalten von Werkzeugmaschinen, Steuerungs- und Sensorkonzepte für Werkzeugma-schinen sowie neue oder weiterentwickelte Fertigungstechnologien – speziell in der Hartfeinbearbeitung wie Schleifen oder Hartdrehen. Mit dem Preis will die Fritz Studer AG helfen, innovative Gedankenansätze und Entwicklungen in der Maschinenindustrie voranzutreiben und zu stärken. Der mit 10 000 Schweizer Franken dotierte Preis wird an Absolventen von Universitäten und (Fach-)Hochschulen technischer Fachrichtung in Europa verliehen.

KONTAKT [email protected]

NEU DENKEN DER FRITZ STUDER AWARD

Jahre lang ist die vielsei-tige Flach- und Pro lschleif-maschine inzwischen auf dem Markt.20

Kontinentebelieferte BLOHM mit der PLANOMAT HP: Europa, Asien, Afrika, Nord- und Südamerika und Australien – also die ganze Welt.

Exemplare der PLANOMAT HP wurden seit Markteinführung ausgeliefert.

51111

3500Maschinen vom Typ HELITRONIC POWER wurden bisher ausgeliefert. Damit ist sie die meistverkaufte Werkzeugschleifmaschine der Welt.

BLOHM PLANOMAT HP

WALTER HELITRONIC POWER

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

DE_07_Motion_02_2014 7 29.10.14 15:24

Page 8: 02 2014 motion de 02

8 Motion 02.2014

Pho

to: N

AS

A /

John

Hop

kins

Uni

vers

ity A

p / K

inet

ikon

Pic

ture

s / C

orbi

s

DIE WELT VON UNITED GRINDING

Die Unternehmen der UNITED GRINDING Group liefern Produkte und Dienstleistungen an Kunden aus aller Welt und für verschiedene Industriesegmente – von Medizin bis Luftfahrt. Wer so breit aufgestellt ist, muss sich an den großen globalen Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft orientieren

FEINMECHANIK AUTOMOBIL &ZULIEFERER

WERKZEUGE LUFT- UND RAUMFAHRT

UNITED GRINDING GROUP INNOVATION

DE_08_Motion_02_2014 8 27.10.14 16:19

Page 9: 02 2014 motion de 02

Motion 02.2014 9

WERKZEUG- UND FORMENBAU

MASCHINENBAU TRANSPORT & SCHWERINDUSTRIE

ENERGIE MEDIZIN

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

DE_9_Motion_02_2014 9 28.10.14 11:59

Page 10: 02 2014 motion de 02

10 Motion 02.2014

MEGATRENDS HABEN TIEFGREIFENDE FOLGEN für die Fertigungstechnik, da hierdurch neue Märkte entstehen, alte Märkte verschwinden und andere Schwerpunkte gelegt werden.“ So hat Professor Berend Denkena, Leiter des Instituts für Fertigungstechnik und Werkzeug-maschinen (IFW) am Produktionstechnischen Zentrum der Leibniz Universität Hannover, auf dem Grinding Symposium in seinem Vor-trag formuliert. Megatrends sind die großen Treiber, die nicht nur einzelne Bereiche des sozialen Lebens oder der Wirtschaft verän-dern, sondern ganze Gesellschaften und Wirtschaftssysteme for-men. Natürlich ist auch die Schleifmaschinenindustrie von Mega-trends betroffen. Alternde Gesellschaft, Ökologie, Mobilität, Individualisierung und Urbanisierung sind die Trends, die Berend Denkena beim Grinding Symposium als relevant für die Fertigungs-technik identi ziert hat.

ORIENTIEREN AN MEGATRENDSDie UNITED GRINDING Group orientiert sich in der Entwicklung von Produktion, Vertrieb, Service und Kundenbetreuung auch an diesen Mega trends – nicht zuletzt deshalb, weil die Unternehmensgruppe so global wie kein anderer Schleifmaschinenproduzent aufgestellt ist. Die Gruppe tritt in allen Märkten der Welt auf und bedient eine große Bandbreite an Industriesegmenten. Im Einzelnen sind dies:

Feinmechanik

Automobil und Zulieferer Werkzeuge Luft- und Raumfahrt Werkzeug- und Formenbau Maschinenbau Transport und Schwerindustrie Energie Medizin

MEGATREND MOBILITÄT

Als einen der großen Trends der nächsten Jahrzehnte identi zieren Zukunftsforscher die Mobilität. Immer mehr Menschen müssen immer größere Strecken zum Arbeitsplatz zurücklegen, immer mehr Waren werden rund um den Globus verschickt.

6,5 Billionen Kilometer legten die Bewohner der 27 EU-Staaten insgesamt im Jahr 2010 zurück. Das entspricht einem Wachstum um ein Drittel gegenüber dem Jahr 1990. Und bis 2030 wird der Anstieg mit 29 Prozent kaum geringer ausfallen, prognostiziert das Zukunftsinstitut von Forscher Matthias Horx. Rund drei Viertel dieser Mobilitätsleistung geht auf den Pkw-Verkehr zurück. Nicht nur der Individualverkehr wächst, sondern auch der internationale Warenverkehr. Laut der „United Nations Conference on Trade and Development“ hat sich der weltweite Handel zwischen 2002 und 2011 fast verdreifacht.

Diese Entwicklungen bescheren vor allem im Industriesegment Auto- mobil & Zulieferer Effekte, aber auch bei Luft- und Raumfahrt sowie Transport & Schwerindustrie. In diesen Segmenten engagieren sich die UNITED GRINDING-Unternehmensmarken, die Technologien für Flach- und Pro l- sowie für Rundschleifen anbieten, also MÄGERLE, BLOHM und JUNG sowie STUDER, SCHAUDT und MIKROSA.

Während zum Beispiel Feinmechanik, Werkzeug- oder Maschinen-bau typische Querschnittstechnologien sind, die viele Branchen ab-decken, entsprechen Industriesegmente wie Automobil, Luftfahrt oder Medizin einzelnen Branchen und sind unmittelbar Megatrends wie Mobilität oder Alterung der Gesellschaft zuzuordnen. Doch gleich wie unterschiedlich die Segmente, Maschinen oder Produkte sind – die Wertschöpfungsketten gehorchen in vielen Punkten den-selben Kriterien, etwa Qualität und Präzision, Energieef zienz und Automatisierung. Einige Beispiele aus dem Kundenkreis der Unter-nehmensmarken der UNITED GRINDING Group belegen dies.

SERIENPRODUKTION MIT KURZEN ZYKLUSZEITENIm Segment Maschinenbau ist das Unternehmen SALEO LLC aus Belarus angesiedelt. In der Holding sind verschiedene Unternehmen für hydraulische Systeme zusammengefasst, die unter anderem für Traktoren und Busse, für Pkw und Lkw, aber auch für spezielle Ma-schinen in der Landwirtschaft wie Vollerntemaschinen oder Getrei-de elevatoren gebraucht werden. In der Fertigung verwendet SALEO eine ganze Reihe von Schleifmaschinen der Marken STUDER, BLOHM und MIKROSA. Gerade erst hat SALEO eine STUDER CT930 und eine S33 sowie eine MIKROSA KRONOS S 250 erworben, die noch implementiert werden müssen. „Die Maschinen sind für eine Serienproduktion mit kurzen Zykluszeiten und geringem Ein uss des Bedieners auf Produktivität und Qualität bestens geeignet“, erklärt Alexander Kolesen, Leiter der Abteilung Engineering und Technologie bei SALEO LLC.

UNITED GRINDING GROUP INNOVATION

Pho

to: I

stoc

k

DE_10_Motion_02_2014 10 29.10.14 13:43

Page 11: 02 2014 motion de 02

Motion 02.2014 11

Pho

to: J

ohan

nes

Man

n / C

orbi

s

Fast ein Viertel des Markts fällt auf das Segment Automobil & Zulieferer. Anforde-rung an die Werkstücke ist hier eine besonders große Sicherheit und Zuver-lässigkeit. Bearbeitet werden vor allem Motorkomponenten und Getriebewellen.

AUTOMOBIL & ZULIEFERER

INDUSTRIESEGMENT

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

DE_11_Motion_02_2014 11 27.10.14 16:20

Page 12: 02 2014 motion de 02

12 Motion 02.2014

Pho

to: M

onty

Rak

usen

/ cu

ltura

/ C

orbi

s

WERKZEUGE

Im Segment Werkzeuge werden unter anderem Schneidewerkzeuge und Bohrer bearbeitet. Präzision und geometrische Genauigkeit sind die wichtigsten Anforderungen.

INDUSTRIESEGMENT

UNITED GRINDING GROUP INNOVATION

DE_12_Motion_02_2014 12 30.10.14 12:29

Page 13: 02 2014 motion de 02

Motion 02.2014 13

Pho

to: F

otol

ia

Motion 02.2014 13

Das Unternehmen sieht sich selbst von mehreren Megatrends tangiert: geringerer Energieverbrauch im Sinne von ökologischem Fortschritt, Mobilität und Individualisierung. Vorläu ges Ziel der ex-pandierenden Holding, die derzeit verschiedene Firmen unter ihrem Dach vereint, ist es, in Europa zur Nummer drei unter den Produzen-ten von Hydrauliksystemen aufzusteigen. SALEO bearbeitet mit den Schleifmaschinen vor allem Hülsen und Kolbenteile von Hydraulikzylindern. Daneben sind Motorwellen so-wie Kugel- und Rollenlager klassische Anwendungen im Industrie-segment Maschinenbau.

ERHÖHTE EFFIZIENZTendenziell kleinere Werkstücke bearbeitet die Exactech Inc. Das Unternehmen mit Hauptsitz im amerikanischen Gainesville (Florida) fertigt orthopädische Implantate in bestmöglicher Qualität. Ron Green, Leiter der Fertigung des Unternehmens, wünschte sich für den Ausbau insbesondere der Knieprothesen ein neues, fortschritt-liches und vollautomatisches Schleifsystem mit hoher Vielseitigkeit, das einerseits die Fertigungs exibilität, andererseits den Produk-tionsausstoß erhöht. Die fünfachsige Hochleistungs-Schleifmaschi-ne WALTER HELITRONIC VISION erfüllt beide Kriterien in besonde-rer Weise. „Es ging darum, unsere Kapazität auszubauen und gleichzeitig Verbesserungen in der Produktion zu implementieren“, so Green. Dank der innovativen Schleiftechnik der HELITRONIC VISION hat sich bei Exactech die Anzahl der bearbeiteten Knieim-plantate auf rund 18 000 pro Jahr erhöht; mit dem alten Equipment konnten dagegen nur 7000 gefertigt werden.

Weiter fortschreitende Fettleibigkeit, eine wachsende Anzahl von Knochenkrankheiten wie Osteoporose und Arthritis führen zu einem global zunehmenden Bedarf an orthopädischen Prothesen.

Grundsätzlich gilt die alternde Gesellschaft als einer der Schlüsselfaktoren für diese Entwicklung. Auch die Zunahme an minimalinvasiven Operations verfahren sind ein Treiber. Nach Angaben der Medical Device and Dia gnostic Industry (MDDI) wird dieser Markt von 29,2 Milliarden Dollar 2012 auf 41,2 Milliarden Dollar im Jahr 2019 ansteigen. Weltweit werden jährlich mehr als eine Million Hüftprothesen implantiert.

WERKSTÜCKHÜFTPROTHESEN

Das Segment Medizin ist bislang mit nur einem Prozent Anteil am Gesamtumsatz das kleinste im Portfolio der UNITED GRINDING Group, bietet aber vor dem Hintergrund der demogra schen Ent-wicklung große Wachstumschancen. Weltweit steigt das Lebensal-ter der Menschen – in den klassischen Industrienationen – aber auch etwa in China – ist die alternde Gesellschaft schon heute eine große He raus forderung. Im Industriesegment Medizin sind neben Knie- und Hüftprothesen vor allem chirurgische Werkzeuge und Medizi-nalbohrer die relevanten Werkstücke.

ENTWICKLUNG DER PRODUKTSTRATEGIEMobilität im Alter hat ihre spezielle Bedeutung, Mobilität im Alltag ist ein lebenslang bedeutendes Thema. Vor diesem Hintergrund ist für die UNITED GRINDING Group das Segment Automobil und Zuliefe-rer mit einem Anteil von 25 Prozent am Umsatz das zweitstärkste. Ein wichtiger Partner für die Automobilindustrie ist die Linamar Corp. mit vier Standorten in Deutschland. „Wir fertigen unter anderem Nockenwellen, Pleuelstangen, Zylinderkurbelgehäuse und -köpfe, Getriebewellen sowie Turbolader. Dabei kommen Schleifmaschinen von MIKROSA, SCHAUDT und STUDER zum Einsatz“, sagt Udo Schleif. Der Geschäftsführer von Linamar ist zwar mit den vielen maßgeschneiderten Kundenlösungen zufrieden, die die Unterneh-men der UNITED GRINDING Group im Programm haben, wünscht sich aber noch mehr Man power für die Betreuung der Maschinen, als sie derzeit angeboten wird. Auch für Linamar sind die Mega-trends ein Thema. „Für uns haben sie Auswirkungen auf die Pro-duktstrategie. Wir betreiben unser starkes Engagement weiter im

Bei der Her stellung von Hüftprothesen ist die

exakte Einhaltung der Parameter zwingend

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

DE_13_Motion_02_2014 13 30.10.14 11:40

Page 14: 02 2014 motion de 02

14 Motion 02.2014

Pho

to: G

etty

Imag

es /

Mom

ent

Ope

n

FEIN MECHANIK UND LUFT- UND RAUMFAHRT

INDUSTRIESEGMENT

UNITED GRINDING GROUP INNOVATION

Feinmechanik sowie Luft- und Raumfahrt machen zusammen einen Marktanteil von 36

Prozent aus. Uhren und Mess instrumente werden im Segment Feinmechanik bearbeitet.

EWAG mit seiner Herkunft als Zulieferer der Schweizer Uhrenindustrie hat hier seine

Wurzeln. Ventile und Triebwerkschaufeln stehen im Fokus bei der Luft- und Raumfahrt.

DE_14_Motion_02_2014 14 27.10.14 16:20

Page 15: 02 2014 motion de 02

Motion 02.2014 15

Pho

to: I

stoc

k

Bereich der Verbrennungsmotorentechnik und gehen grundsätz-lich vermehrt in die Getriebetechnik“, so Geschäftsführer Schleif.

TRENDS IN WACHSTUMSMÄRKTEN ABBILDENHinter den drei umsatzstärksten Industriesegmenten Feinmechanik, Automobil und Zulieferer sowie Werkzeuge liegt das Segment Luft- und Raumfahrt mit neun Prozent auf dem vierten Platz. Besonders gefragt sind in diesem Bereich Schleifmaschinen von BLOHM, JUNG und MÄGERLE, die unter anderem die komplexen Geometrien von Turbinenschaufeln in höchster Präzision schleifen können. Fachleute rechnen mit einem signi kanten Anstieg der zivilen Luftfahrt. Auch in diesem Wachstumssegment ist die UNITED GRINDING Group aktiv und beliefert Hersteller aus Luft- und Raumfahrt weltweit. Das Segment Werkzeug- und Formenbau (sieben Prozent) wird von kleinen Losgrößen bestimmt, Spritzgussformen für Getränke a-schen oder Getränkedosen werden hier beispielsweise bearbeitet. Minimale Umrüstzeiten und komfortable Programmierung sind dabei die Herausforderungen.

Nach Angaben der International Air Transport Association (IATA) wird die Zahl der Flugpassagiere bis 2017 um 31 Prozent steigen – von 2,98 Milliarden im Jahr 2012 auf 3,91 Milliarden in 2017.

Der Flugverkehr zwischen 2013 und 2017 wächst mit durchschnittlich 5,4 Prozent pro Jahr. Flugzeughersteller Airbus prognostiziert, dass die Personenkilometer in der Luft von derzeit 5,5 Billionen auf 13,9 Billionen bis 2032 zunehmen werden, sich also innerhalb von 20 Jahren nahezu verdreifachen. Dazu muss die Flotte der weltweit eingesetzten Flugzeuge ebenfalls deutlich ausgebaut werden – von circa 16 000 auf 33 650 Maschinen. Schon heute schafft der Lufttransport global 57 Millionen Arbeitsplätze und generiert 2,2 Billionen US-Dollar Umsatz.

WACHSTUMSMARKT LUFTFAHRT

Windkraftkomponenten und Rotorwellen sind die relevanten Werkstücke im Industriesegment Energie. Bislang macht der Be-reich nur zwei Prozent am Portfolio der UNITED GRINDING Group aus, doch der Megatrend Ökologie dürfte für eine deutliche Bele-bung sorgen. Auf den Megatrend Mobilität zahlt schließlich das In-dustriesegment Transport und Schwerindustrie ein (zwei Prozent). Getriebewellen und Eisenbahnachsen werden hier bearbeitet. Von der Knieprothese bis eben zur Eisenbahnachse – wer Bearbei-tungsmöglichkeiten für so unterschiedliche Werkstücke anbietet, tut gut daran, stets die Hand am Puls der Zeit zu haben. Deshalb hat sich die UNITED GRINDING Group auf die Mega trends eingestellt und bildet in ihren neun Industriesegmenten die Wachstumsmärkte von heute, morgen und übermorgen ab.

KLAUS JOPP

„DIE UNITED GRINDING GROUP BIETET WELTWEIT DAS BREITESTE PORTFOLIO AN LÖSUNGEN FÜR DIE HART-FEIN BEARBEITUNG IN ALLEN INDUSTRIESEGMENTEN.“Stephan Nell, CEO United Grinding Group AG

Beim Bearbeiten von Turbinen-schaufeln kommen Schleifmaschinen zum Einsatz

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

DE_15_Motion_02_2014 15 27.10.14 16:20

Page 16: 02 2014 motion de 02

16 Motion 02.2014

WAS MACHEN SIE HIER GERADE?

FRÜH AUF DEN WEG GEMACHT

EIN AUTO IST MEIN MOBILES BÜRO. Als Gebietsverkaufsleiter habe ich keine festen Arbeitszeiten und keinen festen Arbeitsplatz. In meiner Position ist kein Tag wie der andere, wer kann das schon von seinem Job sagen? Manchmal arbeite ich den ganzen Tag in meinem Homeof ce in Mailand und telefoniere oder beantworte E-Mails. An anderen Tagen starte ich sehr früh morgens und fahre 400 Kilometer mit dem Auto zu Kunden, um unsere Produkte zu präsentieren. Besonders achte ich darauf, dass nach einem Vertragsabschluss für den Kunden alles reibungslos verläuft und keine Schwierig-keiten auftreten. Meine frühere Tätigkeit als Servicetechniker kommt mir dabei sehr zugute. Vor 15 Jahren habe ich damit begonnen. Sieben Jahre später bin ich dann in die Verkaufsabtei-lung gewechselt. Mir persönlich ist es sehr wichtig, mich immer wieder fortzubilden. Dafür lese ich gerne Fachbücher oder besuche Seminare – und man lernt ohnehin an jedem Arbeitstag dazu. Heute weiß ich mehr als gestern, aber weniger als morgen.

Über 2300 Menschen sind rund um den Globus für die UNITED GRINDING Group tätig. Woran arbeiten sie genau? In jeder Motion stellen wir vier Mitarbeiter vor – wie Ko Miyata von StuderTEC in Tokio oder Milan Urban bei WALTER in Tschechien

DAVIDE SANTAMBROGIO

POSITION: Gebietsverkaufsleiter Italien, Fritz Studer AG

KONTAKT: [email protected]

MAILAND

TOKIO

FREUDE AM ERFOLG DES KUNDEN

ALS GEBIETSVERKAUFSLEITER ARBEITE ICH an der Schnittstelle von Händlern, Kunden sowie STUDER, SCHAUDT und MIKROSA. Gerade stecke ich in der Vorbereitung für die JIMTOF, die größte Messe für Werkzeugmaschinen in Japan. Als Gebietsverkaufsleiter von StuderTEC in Japan ist es meine Aufgabe, Kunden auf dem japanischen Markt zu gewinnen. Dazu ist viel Networking und Kommunikation notwendig. In meinem Arbeitsalltag bin ich häu g auf Kundenbesuch und stelle unsere Maschinen vor, die den Kunden helfen, erfolgreicher zu sein. Anschließend kümmere ich mich darum, Angebote für die Kunden zu erstellen. Das Schöne an meiner Arbeit ist: Wir bekommen viele positive Rückmeldungen von unseren Kunden. Häu g stehen sie unter Druck, zum Beispiel ihre Produktion zu erhöhen. In meiner Position erlebe ich, dass wir ihnen aktiv dabei helfen können.

KO MIYATA

POSITION: Gebietsverkaufsleiter StuderTEC K.K., Tokio, Japan

KONTAKT: [email protected]

UNITED GRINDING GROUP INSIDE

DE_16_Motion_02_2014 16 30.10.14 15:02

Page 17: 02 2014 motion de 02

Motion 02.2014 17

DIE LIEFERKETTE PERFEKT STEUERN

ALS FINANCE AND ADMINISTRATION MANAGER leite ich ein Team, das die Bereiche Sales und Engineering hinter den Kulissen unterstützt. Gerade arbeite ich am Quartalsreporting. Neben dem Reporting bin ich auch für das Enterprise-Resource-Planning und für Compliance-Angelegenheiten zuständig und stelle sicher, dass alle internen und externen gesetzlichen Anforderungen erfüllt sind. Die länderspezi -schen Unterschiede sind dabei entscheidend. Seit sieben Jahren arbeite ich für Walter Ewag Asia Paci c Pte. Ltd. und nde es interessant, jeden Tag aufs Neue mit Menschen aus vielen verschiedenen Ländern zusammenzuarbeiten. Zwischen Singapur, Deutschland, Thailand, Südkorea und Taiwan bestehen große kulturelle Unterschiede. Es ist immer wieder eine Heraus-forderung, gegenseitiges Vertrauen und Verständnis aufzubauen – das ist das Schöne an meiner Arbeit. Wenn Deadlines bevorstehen, wird es manchmal zwar auch richtig stressig, aber nach Feierabend lasse ich die Arbeit hinter mir. Dann freue ich mich auf ein gutes Abendessen und auf Zeit mit meiner Familie und Freunden.

ICH ARBEITE SEIT MÄRZ 2013 für Walter s.r.o. und steuere im Werk Ku im die gesamte Supply Chain. Dafür muss ich alle zugehörigen Abteilungen miteinander abstimmen: Auftragszentrum, Dispositi-on, Lager, Versand und mechanische Fertigung inklusive Lackiere-rei. Alle Teilbereiche müssen ineinandergreifen, sodass der Gesamtablauf perfekt funktioniert. Zurzeit ist die größte Herausforderung für uns, die Versorgung für den neuen Zweischichtbetrieb zu organisieren. Meinen Arbeitstag beginne ich morgens immer mit einem Meeting in der Produktion. Dann folgen die Besprechungen mit meinen Kollegen aus den einzelnen Abteilungen, in denen wir erfolgreiche Lösun-gen für aktuelle Schwierigkeiten entwickeln. Nach der Mittagspause muss ich auch die „trockenen“ Tätig-keiten wie Rechnungs- und Anwesenheitsprüfung erledigen. Spaß macht die Recherche von Informationen aus unserer Branche und Neuheiten auf dem Markt. Zum Abschluss meines Arbeitstages folgt noch ein Rundgang durch alle zugehörigen Abteilungen. Und nach Feierabend? Ich habe zurzeit ein Hobby, das viel Zeit und Geld kostet: Ich renoviere das Haus, in dem ich mit meiner Familie lebe.

PRAG Ku im

MILAN URBAN

POSITION: Leiter SCM bei Walter s.r.o., Ku im, Tschechien

KONTAKT: [email protected]

SINGAPUR

ZOE LOO

POSITION: Finance and Administration Manager, Walter Ewag Asia Paci c Pte. Ltd., Singapur

KONTAKT: [email protected]

VERTRAUEN MUSS WACHSEN

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

DE_17_Motion_02_2014 17 27.10.14 18:22

Page 18: 02 2014 motion de 02

18 Motion 02.2014

UNITED GRINDING GROUP INTERVIEW

DE_18_Motion_02_2014 18 27.10.14 16:23

Page 19: 02 2014 motion de 02

Motion 02.2014 19

VERSCHWENDUNG IM VISIER Der Wissenschaftler Michael Braungart emp ehlt der Industrie ein Produktionssystem der intelligenten Verschwendung, in dem jeder Abfall als neuer Roh stoff taugt. Das Gespräch mit dem CFO der UNITED GRINDING Group Heinz Poklekowski drehte sich schnell darum, wie weit sich dieses Cradle to Cradle®-Konzept auch auf einen Hersteller von Investitions gütern wie Schleifmaschinen anwenden lässt

INTERVIEW: MICHAEL HOPP FOTOGRAFIE: CHRISTIAN KERBER

Heinz Poklekowski (l.) und Michael Braungart beim Interview im 25hours Hotel Hafencity, Hamburg. Das Hotel setzt auch auf Wieder-verwertung und verwendet Materialien aus Hafen und Schiffbau

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

DE_19_Motion_02_2014 19 27.10.14 16:23

Page 20: 02 2014 motion de 02

20 Motion 02.2014

Im neuen Buch von Herrn Braungart

und im PuLs®-Programm der UNITED

GRINDING Group nimmt der Begriff

Verschwendung eine zentrale Stellung

ein. Was meinen Sie, Herr Braungart,

wenn Sie eine intelligente Verschwendung

propagieren?

Michael Braungart: Das Konzept heißt Cradle to Cradle®. Nicht von der Wiege zur Bahre, sondern von der Wiege zur Wiege. Das be-deutet, dass man zwischen zwei Kreisläufen unterscheidet. Güter, die verschleißen, wie Schuhsohlen, Bremsbeläge oder Autorei-fen, werden so gemacht, dass sie der Bio-sphäre dienen. Güter wie ein Fernseher oder eine Waschmaschine werden nicht ver-braucht, sondern nur genutzt. Diese gehen in die Technosphäre; die anderen werden für die Biosphäre gemacht. Es gibt keinen Ab-fall mehr. Alles wird für die Biosphäre oder für die Technosphäre nützlich. Darum nicht

sparen, vermeiden, reduzieren, sondern in-telligent verschwenden. Eine Kultur der Großzügigkeit. Ein Kirschbaum im Frühling vermeidet und reduziert nicht, sondern ist verschwenderisch. Was er aber tut, nutzt anderen Lebewesen. Da wollen wir hin.

Welche Art der Verschwendung will

die UNITED GRINDING Group durch

das PuLs®-Programm vermeiden, Herr

Poklekowski?

Heinz Poklekowski: PuLs® ist weniger ein Programm als eine Unternehmensphilo-sophie, aber mit sehr konkreten Umset-zungsschritten hinterlegt. Wir wollen alle Tätigkeiten in unserer Wertschöpfungskette ver meiden, die den Kunden keinen Nutzen bringen. Und zwar in den gesamten Unter-nehmensabläufen. Nicht nur in der Produk-tion, sondern auch bei den verwaltenden Tätigkeiten. Für die Produktion heißt das,

„WIR WOLLEN DAS KUNDENBEDÜRFNIS SO GENAU WIE MÖGLICH UMSETZEN. DABEI VERSUCHEN WIR, ALLES ZU VERMEIDEN, WAS DIESEM ZIEL NICHT DIENT.“Heinz Poklekowski

IM GESPRÄCH

PROF. DR. MICHAEL BRAUNGARTDer Chemiker ist Gründer und wissenschaft-licher Geschäftsführer von EPEA, einem internationalen Umweltforschungs- und Beratungsinstitut mit Hauptsitz in Hamburg. Seine Bücher „Die nächste industrielle Revolution: Die Cradle to Cradle-Community“ und „Intelligente Verschwendung: The Upcycle“ stießen weltweit auf großes Echo.

HEINZ POKLEKOWSKIAls neues Mitglied der Geschäftsführung der United Grinding Group AG verantwortet Heinz Poklekowski, 52, den kaufmännischen Bereich. Zuvor war Poklekowski Vorsitzender der Geschäftsführung für WALTER und EWAG in Tübingen. Dort hat er die Unternehmensphilo-sophie PuLs® maßgeblich mit eingeführt.

UNITED GRINDING GROUP INTERVIEW

DE_20_Motion_02_2014 20 27.10.14 16:23

Page 21: 02 2014 motion de 02

Motion 02.2014 21

wir stellen nur das her, was wir wirklich be-nötigen. Was da auch hineinspielt, sind die Optimierungen von Prozessen, kein Suchen von Teilen, möglichst geringe Aufmaße auf den einzelnen Komponenten zu haben. Es geht nicht nur ums Vermeiden beispielswei-se von Energieeinsatz, sondern es beginnt bereits im kreativen Prozess bei der Konzep-tion der Maschine.

Herr Braungart, wie könnte Ihr Cradle to

Cradle®-Prinzip auf die Ma schi nen bau-

industrie angewendet werden?

Michael Braungart: Meine Hypothese ist: Warum überhaupt eine Maschine verkau-fen, warum nicht die Nutzung dieser Ma-schine verkaufen? Wenn jemand eine Waschmaschine kauft, will er im Grunde keine Waschmaschine, sondern saubere Wäsche. Warum erwirbt der Kunde also nicht die Nutzungsrechte für eine bestimm-te Zeit? Dann weiß er, was er für welchen Zeitraum bekommt. Wenn er das länger nut-zen will, schließt er einen Anschlussvertrag ab. Wir haben zum Beispiel mit Philips einen Fernseher entwickelt, der sich alleine durch die Energieeinsparung nanziert. In einem solchen intelligenten System kann ich als Produzent die besten Materiali-en einsetzen und nicht die billigsten. Wenn sie das Produkt aber verkaufen, sind sie im-mer in der Versuchung, bei jedem Werkteil das kostengünstigere anzubieten.

Heinz Poklekowski: Mit dem Kostenargu-ment kommen Sie im Investitionsgüterge-schäft nicht weiter – im Gegenteil. Sie müs-sen versuchen, die richtige Komponente für den Einsatz zu suchen. Wenn Sie zum Bei-spiel eine Antriebseinheit für eine Achse nehmen, dürfen Sie nicht die billigste ver-wenden, sondern müssen die beste wählen. Zum einen, weil sie die geringste Fehleran-fälligkeit hat. Zum anderen müssen wir als Hersteller gewährleisten, dass der Kunde noch in zehn oder 15 Jahren ein Ersatzteil bekommt. Der Lebenszyklus einer solchen

Maschine endet nicht nach zehn oder zwölf Jahren. Wir betreuen Maschinen, die 30, 40 oder 50 Jahre alt sind. Wenn Sie einen Fern-seher nehmen, betragen die Herstellungs-kosten in der Regel zehn bis 15 Prozent des Verkaufspreises. Wenn Sie ein Investitions-gut wie unsere Maschinen nehmen, liegen die Herstellungskosten ein Vielfaches über denen eines Konsumgüterherstellers. Da haben Sie einen viel höheren Bedarf an Vor- nanzierung, wenn Sie nachher so ein Pro-dukt verleasen wollen.

Herr Poklekowski, können Sie sich

vorstellen Cradle to Cradle® anzuwenden?

Heinz Poklekowski: Wir haben sicherlich noch keinen Status erreicht, wie er in Cradle to Cradle® beschrieben wird. Wir gehen noch an die klassischen, schlanken Abläufe heran. Mit PuLs® wollen wir zunächst un-sere Mitarbeiter in die Lage versetzen, Ver-schwendung zu erkennen und zu ver-meiden. Der wichtigste Faktor in diesem Programm sind unsere Mitarbeiter, denen

„ZUERST MUSS MAN FRAGEN, WAS DER KUNDE WIRKLICH BRAUCHT, WENN ER DIE MASCHINE KAUFT. SONST OPTIMIERT MAN NUR DAS BESTEHENDE.“Michael Braungart

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

DE_21_Motion_02_2014 21 27.10.14 16:23

Page 22: 02 2014 motion de 02

22 Motion 02.2014

wir diese Unternehmensphilosophie in Form eines umfassendes Ausbildungspro-gramms vermitteln wollen. Der Maßstab dieses Programms indes ist der Nutzen, den unsere Kunden damit generieren. Sehen Sie, am Anfang unserer Maschinenentwick-lung steht ein Kundenbedürfnis und aus diesem leiten wir ab, wie unsere Produktlö-sung aussieht. Das Kundenbedürfnis lautet aber nicht einfach nur Schleifen. Es hängt von der ganzen Produktgruppe ab, die der Kunde in seinem Unternehmen herstellt. Als Produzent der Schleifmaschine kenne ich das konkrete Produkt des Kunden nur bis zu einem bestimmten Punkt. Es sind eben keine Waschmaschinen, die wir verkaufen. Außerdem bleiben unsere Maschinen durchaus in dem, was Sie, Herr Braungart, Technosphäre nennen. Wir spre-chen dabei vom Second-Life-Cycle. Zehn, 15 oder 20 Jahre alte Maschinen werden generalüberholt und dann in Länder ge-bracht, die noch einen geringeren Entwick-lungsstand haben.

Michael Braungart: Laufen Sie dann nicht Gefahr, ein Produkt zu verkaufen, das am nächsten Tag irgendwo auf der Welt ausein-andergenommen und nachgebaut wird?

Heinz Poklekowski: Das funktioniert bei Schleifmaschinen nicht. Da steckt viel Know-how in einer komplexen Maschine. Es wird nicht ohne Weiteres kopierbar sein.

Herr Braungart, Sie sagen, es gebe keine

Abfälle, nur Nährstoffe. Kann dieser

Grundsatz auch für ein Unternehmen der

Maschinenbauindustrie gelten?

Michael Braungart: Man muss Systeme auf-einander abstimmen, sonst würde es immer zum Downcycling – sprich zur Wiederver-wertung in einem minderen Zustand – kom-men. Die Späne, die etwa bei einer Produk-tion als Abfälle entstehen, sind im Verhältnis minderwertig. Auch das recycelte Material ist minderwertig. Wenn man das bereits in der Planung am Anfang berücksichtigt – in ihrer Logik das „second life“, ein Design-for-Reincarnation – kann man Abfall ausschlie-ßen. Das heißt Produkte zu entwerfen, die für die nächste Nutzung geplant sind.

Heinz Poklekowski: Die Abfälle, die unsere Maschinen verursachen, werden umfassend recycled. Der Schleifstaub wird wie eine Art Schlamm in einem Absetzbecken mit einem Vlies gesammelt und an einen Recycler ge-geben, der ihn entsprechend weiterver-arbeitet. Der Kühlschmierstoff, der beim Schleifen anfällt, wird nach einer bestimm-ten Dauer, wenn er nicht mehr leistungs-fähig ist, an den Hersteller zurückgegeben und in den Recyclingprozess gebracht.

Sie sagten vorhin, Sie kennen die

Kundenbedürfnisse, Herr Poklekowski.

Lassen sich daraus konkrete Produkt-

innovationen ableiten?

Heinz Poklekowski: Auf jeden Fall. Laserein-satz ist ein gutes Beispiel. Das ist genau so entstanden. Kunden haben gesagt, dass sie ihre Werkstücke nicht nur mit Schleifen be-arbeiten können. Werkstoffe sind zu hart geworden. Könnt ihr uns eine Lasermaschi-ne entwickeln?

Michael Braungart: Genau, echte kreative Prozesse brauchen Vertrauen und Großzü-gigkeit und nicht zuerst die Ef zienzsteige-rung. Wenn ich etwas Neues machen will, muss ich den gesamten Prozess anschau-en, um sagen zu können, wie die Zukunft des Schleifens aussieht. Jeder Prozess-schritt birgt Chancen.

KONTAKT [email protected]

„IM EINZELNEN PROJEKT KÖNNEN WIR SEHEN, OB WIR NICHT NUR VON VERMEIDUNG, SONDERN VON VERSCHWENDUNG IM POSITIVEN SINN REDEN KÖNNEN.”Heinz Poklekowski

Das Gespräch zwischen Heinz Poklekowski und Michael Braungart moderierte Motion-Chef redakteur Michael Hopp (v.l.). Beide Teilnehmer sprechen von Verschwendung – aber meinen sie auch dasselbe damit?

UNITED GRINDING GROUP INTERVIEW

DE_22_Motion_02_2014 22 27.10.14 16:23

Page 23: 02 2014 motion de 02

Intern möglichst ef zient arbeiten, um extern dem Kunden die qualitativ beste Leistung anbieten zu können. Das ist die Idee hinter der Optimierungsinitiative PuLs®. Nach diesem Prinzip optimiert die UNITED GRINDING Group ihre internen Abläufe

FOTOGRAFIE: CHRISTIAN KERBER

DER „SCHWARZE GÜRTEL“ FÜR KUNDENZUFRIEDENHEIT

JOCHEN HENTSCHEL, CUSTOMER CARE

„Wir nutzen aus dem PuLs®-Werkzeugkasten diverse Methoden, um Serviceprozesse zu optimieren sowie komplexe Probleme an Kundenmaschinen ef zient – also möglichst schnell – zu lösen. Der durch den PuLs®-Werkzeugkasten ermöglichte systematische Problemlösungsprozess führt dazu, dass unsere Kunden eine ef ziente Auftragsabwicklung erhalten und die Maschinenstillstandszeiten auf ein Minimum reduziert werden.“

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

Motion 02.2014 23

DE_23_Motion_02_2014 23 28.10.14 10:51

Page 24: 02 2014 motion de 02

IM MEDIZINISCHEN SINNE IST DER PULS – angegeben in Schlägen pro

Minute – ein Wert für die Pumpbewegung des menschlichen Her-

zens. Um den Herzschlag der gesamten Unternehmensgruppe

geht es bei dem Programm PuLs® der UNITED GRINDING Group.

Das Kürzel steht für Präzision und Leidenschaft, beide Eigen-

schaften sind die tragenden Säulen der Unternehmensphiloso-

phie. Die Vermeidung von Verschwendung, die Verbesserung der

Erträge und damit die Erhöhung der Kundenzufriedenheit – das

sind die Grundsätze von PuLs®.

Um die praktische Umsetzung zu gewährleisten, ist PuLs® au-

ßerdem ein Trainingsprogramm, mit dem alle Prozesse und Ab-

läufe im Unternehmen verbessert und in Richtung „lean“ opti-

miert werden. „Mit diesem Programm schulen wir Mitarbeiter im

Bereich Lean Six Sigma Tools und schaffen innerhalb der gesam-

ten Gruppe ein einheitliches Verständnis bei der Umsetzung von

Projekten. Dabei richten wir sämtliche Prozesse auf unsere Kun-

den aus“, erklärt Michael Horn, Chief Operating Of cer (COO) der

UNITED GRINDING Group AG.

Mit PuLs® nimmt die UNITED GRINDING Group die Erkenntnis-

se unter anderem aus dem Kaizen Lean Management auf, das auf

dem Grundgedanken fußt, Werte möglichst ohne jede Art von

Verschwendung zu schaffen. Diesem Ansatz zufolge kann man

immer dann von Verschwendung sprechen, wenn keine

Wertschöpfung generiert wird. „Unsere Idee geht aber weiter“,

betont Horn. „Wir wollen eine eigene Philosophie leben und eine

maßgeschneiderte Lösung für unsere Gruppe nden, die dann

durchgängig und nachhaltig in allen unseren Unternehmen

umgesetzt wird.“

In der alltäglichen Arbeit stellt sich jeden Tag die Frage neu:

Wie geht das besser und mit weniger Aufwand? Diese Aufga-

benstellung ist nicht auf die Produktion beschränkt, sondern

bezieht sich auf alle Unternehmensbereiche – von Forschung

und Entwicklung bis zum Verkauf, vom Customer Care bis zur

Administration.

Für die Schulung der Mitarbeiter der UNITED GRINDING Group

wurde mit professioneller Unterstützung ein eigenes Konzept

erarbeitet, das auf den Prinzipien von Lean Six Sigma basiert.

Gearbeitet wird dabei in Gruppen mit maximal 16 Teil nehmern.

Die Teams können nach Funktionsbereichen oder nach Projekt-

schwerpunkten zusammengestellt werden. Das Training beinhal-

tet verschiedene Quali kationsstufen, die inspiriert sind vom

Farbsystem der Gürtel in asiatischen Kampfkünsten. „Beim

Green Belt vermitteln wir die grundlegenden Fähigkeiten und das

Basiswissen, um die Leistungsfähigkeit bei der zeit- und quali-

tätsgerechten Projekt- und Produktabwicklung zu verbessern“,

erläutert René Visser, externer Trainer und Schulungspro .

Vier Wochen dauert die umfangreichere Ausbildung zum

Black Belt; dieses Zerti kat ist der höchstmögliche Abschluss.

Die Träger des schwarzen Gürtels sind nach ihrer Zerti zierung in

der Lage, wichtige Verbesserungsprojekte anzustoßen und zu

leiten. Sie sind befähigt, die Qualitätsmanagement-Methodik

DMAIC anzuwenden, und können erlernte Tools zur Prozess-

optimierung einsetzen.

Silver Belts sind dazu angehalten, Verbesserungsmethoden

und -werkzeuge zu erlernen und mit diesen Kenntnissen Projekte

anzustoßen. „Silver Belts sind häu g auf der Bereichsleiterebene

zu nden“, so Horn. Executive Belts, in der Regel also das

Top-Management, unterstützen und bestärken das Programm

und sichern so die nachhaltige Umsetzung in ihrem Ver-

antwortungsbereich.

PROGRAMM „IN PROGRESS“Seit Mai 2013 läuft das Programm in der UNITED GRINDING

Group, 2300 Mitarbeiter sind über verschiedene Projekte invol-

viert, 400 drücken gerade die „Schulbank“. Derzeit arbeiten ex-

terne Experte an den amerikanischen Standorten, danach steht

China auf der Agenda. Zum Ende dieses Jahres soll die externe

Unterstützung auslaufen, dann wird die Ausbildung innerhalb

SÖNKE BEHRMANN, ARBEITSVORBEREITUNG

„Mit PuLs® arbeiten wir daran, die Durchlaufzeiten in der Produktion zu verkürzen. Ziel: Der Kunde erhält seine bestellte Maschine früher und kann schneller mit dem eigenen Wertschöpfungspro-zess beginnen. Dafür richten wir die Arbeitsplätze je nach Arbeitsschritt mit der nötigen Infrastruktur und den erforderlichen Werkzeugen ein. Fehlt ein Teil, liefert ein Logistiker dieses nach dem Pull-Prinzip, der Monteur muss seinen Arbeitsplatz nicht verlassen. So geht nicht unnötig Zeit durch Material-suche verloren. Auch die Qualität verbessert sich: Durch die standardisierten, vorstrukturierten Arbeits-schritte werden Fehler vermieden.“

UNITED GRINDING GROUP INDEPTH

24 Motion 02.2014

DE_24_Motion_02_2014 24 30.10.14 11:42

Page 25: 02 2014 motion de 02

der Unternehmensmarken erfolgen. Bis Ende 2015 sollen in

sämtlichen Unternehmen der Gruppe Schulungen durchgeführt

sein. Das bedeutet aber nicht das Ende von PuLs®. Vielmehr ist

das Programm „work in progress“, dessen Grundsätze weiter

Bestand haben.

PULS® IST VOR ALLEM EINE INNERE EINSTELLUNGDie Resonanz bei den Mitarbeitern ist positiv, das zeigt das syste-

matisch erfasste Feedback. Alle Black Belts werden nach ihrer

Ausbildung intensiv zu ihren Eindrücken befragt. Zudem stellen

sie ihre Projekte in einem Kurzvortrag vor – „dabei erhalten wir viel

zustimmende Rückmeldung“, berichtet Horn. PuLs® ist nicht nur

ein Optimierungswerkzeug für Abläufe und Prozesse, sondern vor

allem eine innere Einstellung, eine Denkweise, die auf permanen-

te Verbesserung und Erhöhung des Kundennutzens abzielt.

Sichtbar wird das für Kunden und Besucher der Standorte der

UNITED GRINDING Group allein schon durch identische

Standards bei Ordnung und Sauberkeit. Deshalb ist die

5S-Methode ein Bestandteil von PuLs®. 5S sorgt für eine siche-

re, saubere und perfekt organi sierte Arbeitsumgebung, die die

Voraussetzung für einen verbesserten Arbeitsprozess ist.

Wenn ein Kunde Werke der acht Marken der UNITED GRINDING

Group besucht, erlebt er das durchgängig höchste Niveau im

Maschinenbau, das sich nicht nur in den Produkten ausdrückt,

sondern auch auf den Schreibtischen, bei den Werkzeugkisten

und den Umkleideräumen. „PuLs® ist ein maßgeschneidertes

Konzept, keine Lösung von der Stange“, fasst Horn die Unterneh-

mensphilosophie zusammen. „Und PuLs® lebt davon, dass sich

die Menschen darin wieder nden – sowohl unsere Mitarbeiter

als auch unsere Kunden.“

KLAUS JOPP

KONTAKT [email protected]

GLOSSAR

5S ist eine Methodik aus einem japanischen Produktions-konzept. Sie dient dazu, Arbeitsplätze sauber, sicher und übersichtlich zu gestalten.

DMAIC steht für die Phasen eines Managementprozesses (De ne – Measure – Analyze – Improve – Control) und wird für die Verbesserung bestehender Produkte und Abläufe eingesetzt.

Kaizen Lean Management: Das japanische Management-konzept Kaizen zielt auf eine permanente Verbesserung des Leistungsergebnisses ab. Angestrebt werden kleine, gut beherrschbare Verbesserungsschritte.

Lean Six Sigma: Dies ist eine Qualitätsmanagement-Methode, bei der Prozessoptimierung und -stabilisierung zu einem fehlerfreien Prozess ablauf führen sollen.

ARIANE TILGE, VERTRIEBSINNENDIENST

„Im Rahmen von PuLs® beschäftige ich mich mit den administrativen Prozessen, sodass wir unseren Kunden optimalen Service bieten können. Wir wollen die Phase vom Auftragseingang einer Maschine bis zur Übergabe des Auftrags an den Spediteur noch ef zienter gestalten. Um die Abläufe zu optimieren, müssen wir vor allem Schnittstellen zwischen unterschiedlichen Datensystemen herstellen. So vermeiden wir unnötiges Hin und Her zwischen Systemen und Mitarbeitern.“

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

Motion 02.2014 25

DE_25_Motion_02_2014 25 30.10.14 15:04

Page 26: 02 2014 motion de 02

26 Motion 02.2014

EIN TAG MIT ...

CARMEN VON BALLMOOS„Unsere Kunden sind begeistert von den Ergebnissen“, sagt die Hauptabteilungs-leiterin der Projektabwicklung bei STUDER in Thun (Schweiz). Wir begleiteten sie einen Tag lang bei der Arbeit

FOTOGRAFIE: DAVID SCHWEIZER

„VIELFACH PRODUZIEREN ODER BESCHAFFEN wir Prototypbaugruppen“, er-klärt Carmen von Ballmoos. Die 45-jährige Schweizerin und ihr Team passen Standardrundschleifmaschinen an spezielle Kundenbedürf-nisse an – vom Handlingsystem bis zur Messsteuerung. Als Che n hält sie bei etwa 130 Maschinenaufrüstungen pro Jahr die Fäden in der Hand: „Unsere Projekte leben. Da kann sich schnell etwas im Ter-minplan verändern. Mein Job ist es, sicherzustellen, dass alle Prozes-se möglichst reibungslos ineinandergreifen, die Maschine rechtzeitig fertig wird und der Kunde mit dem Ergebnis zufrieden ist.“ Das operative Geschäft liegt bei ihrem Team; dessen Einsatz und Flexibilität macht Carmen von Ballmoos für diese Erfolge verantwort-lich. „An den Maschinen arbeiten wir auch mal bis zwei Uhr morgens, um das Unmögliche möglich zu machen.“ Die tägliche Herausforde-rung reizt sie nach wie vor. Seit zwanzig Jahren ist die Maschinen-bauingenieurin bei STUDER beschäftigt – als Zeichnerin ng sie da-mals in Thun an zu arbeiten. Inzwischen leitet sie eine Abteilung aus vierzig Mitarbeitern und ist stolz auf ihr Team: „Auf meine Leute kann ich mich immer verlassen.“

KONTAKT [email protected]

IM STALL. Vor der Arbeit werden noch schnell die Pferde gefüttert. Carmen von Ballmoos verbringt viel freie Zeit mit ihren Tieren. Neben dem Reiten ist Imkern ein weiteres Hobby von ihr.

AUF DEM WEG zur Arbeit. Carmen von Ballmoos ist kurz nach sieben Uhr morgens an ihrem Arbeitsplatz bei STUDER in Thun. Die Hauptabteilungsleiterin der Projektabwicklung nutzt die Morgenstunden, um in Ruhe zu planen.

07:10 UHR

06:15 UHR

UNITED GRINDING GROUP A DAY WITH …

DE_26_Motion_02_2014 26 24.10.14 16:13

Page 27: 02 2014 motion de 02

Motion 02.2014 27

ABTEILUNG PROJEKTABWICKLUNG. Carmen von Ballmoos kon trolliert zweimal die Woche die Projektstatus: Gibt es irgendwo Probleme? Farbige Fächer erleichtern den Überblick. Die meisten Projekte sind im grünen Bereich – alles läuft nach Plan.

11:15 UHR

ERSTE BESPRECHUNG des Tages. Carmen von Ballmoos stimmt Termine für Maschinen-auslieferungen mit den Kollegen Christian Lingner, Ernst Bühler und Kaspar Schärer (v. l.)aus den Abteilungen Logistik und Verkauf ab.

08:30 UHR

TREFFEN ZUR REGELKOMMUNIKATION der Fließmontage im Werk. Vor den Maschinen ndet jeden Morgen ein Gespräch zwischen den

Abteilungsleitern aus den Bereichen Dienstleistung und Zulieferung Montagematerial statt. Ein wichtiger Punkt des Tagesablaufs, denn

die Fließmontage kann nur termingerecht arbeiten, wenn das richtige Material rechtzeitig angeliefert wird.

09:00 UHR

IM BÜRO. „Den Großteil meiner Zeit plane ich Projekte und wenn es

Probleme gibt, helfe ich, sie zu lösen. Ich habe ein tolles Team, die Zusam-

menarbeit funktioniert super.“

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

DE_27_Motion_02_2014 27 24.10.14 16:13

Page 28: 02 2014 motion de 02

28 Motion 02.2014

NEUE AUFTRÄGE plant Carmen von Ballmoos mit dem Verkauf und der Projektierung, hier mit Hans-Ulrich Zaugg (l.) und Daniel Rothacher. Wann ist die Standardmaschine verfügbar? Wie lange dauert es, die kundenspezi schen Baugruppen zu beschaffen? Wann haben wir Platz in der Systemmontage und wann sind die benötigten Mitarbeiter verfügbar?

WÄHREND DER SCHLEIFERPROBUNG mit Marcel Lanz, Bruno Frutiger und Ueli Schüpbach (v.l.). „Die Schleifqualität, die der Projektierer zusagt, müssen wir auch liefern. Die Kunden schätzen die Beharrlichkeit, mit der wir an dem Ergebnis arbeiten.“

FEIERABEND! Zu Hause oder in ihrem Garten entspannt Carmen von Ballmoos und schöpft neue Kraft.

14:00 UHR

16:10 UHR

17:30 UHR

15:15 UHRIM WERK. Kurze Bestandsaufnahme, bevor der Kunde zur Vorabnahme der Maschine nach Thun reist. Carmen von Ballmoos spricht mit dem zuständigen Servicetechniker, Projektleiter und Applikations-techniker (v. l.).

UNITED GRINDING GROUP A DAY WITH …

DE_28_Motion_02_2014 28 24.10.14 16:13

Page 29: 02 2014 motion de 02

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

TOOLS & TECHNOLOGY

Die Universal-Innen-rundschleifmaschine S141 mit automati-scher Schwenkachse zum Schleifen von Zylindern und Kegeln in einer Aufspannung

INHALT

30 SCHAUDT CRANKGRINDNeues Bearbeitungszentrum zum Kurbelwellenschleifen

32 STUDER S141Innenrundschleifmaschine besonders für lange Werkstücke

34 EWAG LASER LINE ULTRAFür ultraharte Schneidstoffe

WALTER HELICHECK 3DUmfassende Werkstückanalyse

35 BLOHM SMARTCAMReduziert Rüst- und Nebenzeiten

MIKROSA KRONOSNeues Führungsbacken-verstellsystem

NEUES AUS DER UNITED GRINDING GROUP

DE_29_Motion_02_2014 29 27.10.14 09:53

Page 30: 02 2014 motion de 02

SCHLEIFRING GRUPPE RUBRIK

30 Motion 02.2014

DIE LOGISCHE KONSEQUENZMarktführer im Bereich Nockenwellenschleifen ist SCHAUDT bereits. Mit der Einführung der CrankGrind erweitert der Anbieter sein Portfolio um das Kurbelwellenschleifen

„DIE ENTWICKLUNG einer Kurbelwellenschleifmaschine, die sämt-liche Anforderungen der Hersteller an Taktzeiten und Schleifqualität perfekt erfüllt, war für uns der nächste logische Schritt“, erklärt Ver-triebsleiter Paul Kössl die Strategie. In das neue Schleifzentrum zum Hochgeschwindigkeitsschleifen von Kurbelwellenhaupt- und -hub-lagern ossen die jahrzehntelange Erfahrung des Unternehmens im Unrundschleifen sowie höchste Präzision in der Bearbeitung und ein wegweisendes Maschinendesign ein.

ZEITSPARENDE SYNCHRONBEARBEITUNGDie komplexe Fertigungslinie für das Kurbelwellenschleifen besteht aus vier bis fünf Schleifoperationen: dem Haupt-/Hublagerschleifen, Schrägeinstechschleifen des Flanschs, Schrägeinstechschleifen des Zapfens und Schleifen der Passlagerbreite. Für das Schleifen der Haupt- und Hublager ist die CrankGrind perfekt ausgelegt. Dabei er-möglicht die Doppelkreuzschlittenschleifmaschine selbst die Syn-chronbearbeitung benachbarter Haupt- und Hublager mit zwei Schleifscheiben bei einem minimalen Scheibenabstand von 15 Mil-limetern mit einer maximalen Schleifgeschwindigkeit von 200 m/s. Dadurch lässt sich der Schleifablauf besser einteilen und die Bear-beitungszeit reduzieren. Der Schleifprozess kann optimal auf das Werkstück ausgelegt werden und Spannungen beim Schleifen las-sen sich minimieren. Das Ergebnis ist eine verbesserte Teilequalität.

MASCHINENBETT AUS GRANITAN®Das bewährte Granitan®-Maschinenbett mit seiner hohen thermi-schen Stabilität und den nahezu idealen dynamischen Dämpfungs-eigenschaften bildet die Basis für die hochpräzisen, stabilen Schleif-prozesse. Auch ohne spezielles Maschinenfundament werden so

höchste Ober ächengüten und eine exzellente Maßhaltigkeit er- reicht, Ausschussquoten und Werkzeugkosten sinken.

AUSGEZEICHNETE ANTRIEBS- UND FÜHRUNGSKONZEPTEEin Linearantrieb in der X-Achse sorgt für eine exzellente mechani-sche Stei gkeit und Regelgüte. Damit sind höhere Schleifgeschwin-digkeiten sowie steilere Beschleunigungs- und Bremsrampen als bei vergleichbaren Maschinen mit mechanischen Antrieben mög-lich. Die berührungslose Kraftübertragung minimiert außerdem die Anzahl an Komponenten und eliminiert den mechanischen Ver-schleiß. Die langlebigen hydrostatischen Führungen mit Umgriff in der X-Achse arbeiten bei niedrigen Geschwindigkeiten reibungsfrei. Beim Richtungswechsel tritt kein Umkehrsprung auf, was sich posi-tiv auf die Teilequalität auswirkt. Ebenfalls einen maßgeblichen Ein uss auf die Präzision der Ma-schine hat die StuderGuide®-Führung in der Z-Achse. Sie kombiniert eine hydrodynamische Gleitführung mit einer hydrostatischen Füh-rung und zeichnet sich über den gesamten Geschwindigkeitsbe-reich durch herausragende Führungsgenauigkeit, Tragkraft und Dämpfung aus. Ein dreistu ges Abdichtsystem schützt die Füh-rungsbahnen gegen Schleifspäne und Kühl üssigkeit. Vom Schleif-prozess erwärmtes Kühlmittel ist nachweislich die Hauptursache

Die CrankGrind erlaubt die zeit-sparende Synchronbearbeitung benachbarter Haupt- und Hublager

TECHNISCHE DATENSchlei änge, max. 650 mmSpitzenhöhe 225 mmSchleifscheibendurchmesser 600 mmSchleifscheibenbreite 50 mmWerkstückgewicht, max. 150 kgAntriebsleistung Schleifspindel 37 / 72 kWGesamtaufstellmaße (L x B) 5800 x 7000 mmGewicht 16 t

TOOLS & TECHNOLOGY

DE_30_Motion_02_2014 30 24.10.14 16:18

Page 31: 02 2014 motion de 02

Motion 02.2014 31

DIE VORTEILE AUF EINEN BLICK

Doppelkreuzschlittenschleifmaschine zum Synchron-schleifen von Kurbelwellenhaupt- und hublagern

modernes, ergonomisches Maschinendesign Schleifgeschwindigkeit bis zu 200 m/s bewährtes Granitan®-Maschinenbett hochdynamische X-Achse StuderGuide®-Führung in der Z-Achse geeignet für Lkw-Transport (kein Sondertransport nötig)

Warum steigt SCHAUDT mit der CrankGrind

ins Kurbelwellengeschäft ein?

Für uns als Spezialist für das Nockenwellen-schleifen war es nur logisch, uns auch der Kurbelwelle anzunehmen. Sie ist das Herzstück eines jeden Motors. Daher kommt es hier besonders auf höchste Qualität und enge Toleranzen an. Mit der CrankGrind sind wir in der Lage, OEMs und Hersteller bei der Erfüllung der steigenden Anforderungen an geringere Emissionswerte und leistungsstarke aber sparsame und gleichzeitig wartungsarme Motoren zu unterstützen. Die CrankGrind erfüllt die Präzisionsanforderungen perfekt und ist gleichzeitig hochproduktiv.

Können auf der CrankGrind alle beliebigen

Kurbelwellen geschliffen werden?

Knapp 95 Prozent des Marktes machen Kur belwellen mit einer Länge bis 650 Millimeter aus, die in sogenannten Light Vehicles (LV) zum Einsatz kommen. Dazu zählen Pkw, Minibusse und Kleintransporter. Mit der CrankGrind können wir Kurbelwellen für alle Drei- und Vier- sowie für 70 Prozent der Sechs- und Achtzylinder bearbeiten und damit insgesamt 90 Prozent des Marktes bedienen.

„90 % DES MARKTES“ Vertriebsleiter Paul Kössl über die CrankGrind

von Wärmegangproblemen beim Schleifen. Durch das sichere Ab-dichtsystem kommt das Kühlmittel bei der CrankGrind erst gar nicht mit dem Maschinenbett in Berührung. So erhöht sich die Thermo-stabilität der Maschine um bis zu 60 Prozent.

WOP-S – DIE OFFENE SOFTWAREDie Schleifsoftware WOP-S, die SCHAUDT bereits erfolgreich auf den Nockenwellenschleifmaschinen nutzt, ist eine offene Steue-rungssoftware. Der Anwender kann sie selbst gemäß seinen Anfor-derungen programmieren und jederzeit anpassen. „Das ist einzigar-tig, denn üblicherweise werden geschlossene Softwarelösungen angeboten“, so Kössl. Bei der Hardware setzt SCHAUDT durchgän-gig auf Produkte von Siemens. Die Konzentration auf einen einzigen Hersteller erleichtert Bedienung und Wartung.

EINZIGARTIGE ERGONOMIE UND OPTIMALE ZUGÄNGLICHKEITEin modernes, ergonomisches Design und sinnvoll zusammenge-fasste Anschlüsse erleichtern die Instandhaltung und Wartung der CrankGrind. Der Schleifscheibenwechsel erfolgt von der Maschi-nenrückseite, ohne dass der Bediener dazu in die Maschine einstei-gen muss. Ein vergrößerter Sichtbereich gewährt einen nahezu un-eingeschränkten Blick in den Maschineninnenraum. Das neue Design hat einen weiteren Vorteil: Es macht die CrankGrind einmalig kompakt. Mit Abmessungen von 5800 x 7000 Millimetern und einem Gewicht von nur 16 Tonnen ist sie so klein und leicht, dass sie mit einem Standard-Lkw transportiert werden kann. Ein Sondertransport der Maschine ist nicht erforderlich.

KONTAKT [email protected]

Grund äche 5800 x 7000 mm + Gewicht 16 t = einmalig kompakt

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

DE_31_Motion_02_2014 31 27.10.14 18:34

Page 32: 02 2014 motion de 02

SCHLEIFRING GRUPPE RUBRIK

32 Motion 02.2014

DIE NEUE BENCHMARK IM INNENSCHLEIFENMit der S141 stellen die Schweizer Rundschleifspezialisten von STUDER eine von Grund auf neue Universal-Innenrundschleifmaschine vor, die in drei verschiedenen Längen erhältlich ist

Die modernsten Technologien der Außenschleifmaschine übertrug STUDER auf die neue S141. So verfügt die Universal-Innenrund-schleifmaschine beispielsweise über das extrem genaue Antriebs- und Führungsbahnensystem StuderGuide®. Für das Innenschleifen wurden die spezi schen Baugruppen konsequent weiterentwickelt, sodass die S141 alle Marktanforderungen erfüllt. Zu Recht darf sich die Maschine, die mit einem Maschinenbett aus Granitan® ausgerüstet ist, Universal-Innenrundschleifmaschine nen-nen, ist sie doch uneingeschränkt für alle Innenrundschleifbearbei-

tungen in sämtlichen Industrien und Branchen geeignet. „Die neue S141 ist für das Innenschleifen das, was unsere S41 für das Außen-schleifen bereits ist – die technische Benchmark“, erklärt STUDER-Projektleiter Bruno Auer.

DREI MASCHINENLÄNGEN ZUR WAHLDie erste S141 für Werkstücke bis 1300 Millimeter Länge mit einem Maximalgewicht von 250 Kilogramm wurde bereits anlässlich des Grinding Symposiums im Mai 2014 vorgestellt. Inzwischen hat

Die Universal-Innenrund-schleifmaschine S141

ist uneingeschränkt für alle Innenrundschleif-

bearbeitungen geeignet

TOOLS & TECHNOLOGY

DE_32_Motion_02_2014 32 24.10.14 16:18

Page 33: 02 2014 motion de 02

Motion 02.2014 33

Pho

to: G

uy J

ost

DIE VORTEILE AUF EINEN BLICK

Maschinenbett aus Granitan® mit hervorragenden

Dämpfungseigenschaften

StuderGuide®-Führungsbahnsystem, verschleißfrei, für

höchste geometrische Verfahr- und Führungsgenauigkeit

hochdynamische Achsantriebe mit Linearmotoren für die

X- und Z-Achse

Schwenktisch für achsparalleles Schleifen von Konen,

Werkstückspindel verschiebbar

Schleifspindelrevolver mit bis zu vier Innenschleifspindeln

und Direktantrieb

ergonomisch angeordnete Bedienungselemente

modernste Software-Technologien

„MIT DER S141-1300 STOSSEN WIR IN DAS MARKTSEGMENT FÜR LANGE WERKSTÜCKE VOR.“Bruno Auer, STUDER-Projektleiter

ABMESSUNGEN

Max. Werkstücklänge 300 / 700 / 1300 mm

Schleifdurchmesserbereich innen und außen 400 mm

Max. Schlei änge, innen 250 mm

Max. Schlei änge, außen 150 mm

Schwingdurchmesser über Tisch 400 mm

Max. Werkstückgewicht 250 kg

Die S141 erlaubt ideale Zugänglichkeit und Bediener-freundlichkeit

STUDER die neue Baureihe um zwei weitere Modelle für Werkstücke bis maximal 300 beziehungsweise 700 Millimeter Länge ergänzt. Die Modelle der S141er-Baureihe sind mit einem Vierfach-Spindel-revolver mit Direktantrieb ausgerüstet. Die Innenschleifspindelan-ordnung mit bis zu 265 Millimeter langen Schleifdornen ermöglicht Längsschleifoperationen mit einer maximalen Bohrtiefe von 250 Millimetern. Optional lässt sich der Revolver auch mit ein oder zwei Außenspindeln mit Schleifscheiben bis 300 Millimeter Durchmesser ausstatten. Für die Längspositionierung oder die prozessunterstüt-zende Durchmesserkontrolle sorgt ein integrierter Messtaster.

SCHWENKBARER WERKSTÜCKTISCHDer schwenkbare Werkstücktisch der S141 lässt sich im Winkelbe-reich von minus zehn bis plus 20 Grad (bei 1300 Millimetern nur bis 15 Grad) automatisch positionieren. Damit erlaubt die Maschine auch das achsparallele Schleifen von hochgenauen Konen und Kegeln in einer Aufspannung. Zudem verfügt sie über eine Vielzahl verschiedener Abrichtmöglichkeiten mit festen oder rotativen Ab-richtwerkzeugen. Damit bietet die S141 für jede Anwendung die per-fekte Abrichtstrategie. Das Maschinenkonzept gewährt dabei dem Bediener eine optimale Zugänglichkeit, sei es für Werkstück- oder Schleifscheibenwechsel oder fürs Abrichten.

STEUERUNG UND BEDIENUNGDie S141 ist mit einer Fanuc-Steuerung der Serie 31i-B mit integrier-tem PC ausgestattet. Der 15“-Touchscreen sowie die übersichtlich und ergonomisch sinnvoll angeordneten Bedienelemente erleich-tern das intuitive Bedienen und Programmieren der Maschine. Bei der Betriebssoftware kann der Kunde zwischen StuderWIN und StuderSIM wählen.

KONTAKT [email protected]

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

DE_33_Motion_02_2014 33 24.10.14 16:19

Page 34: 02 2014 motion de 02

34 Motion 02.2014

DIE INNOVATION ZUM MESSEN ROTATIONS-SYMMETRISCHER TEILE

VORSTOSS IN NEUE DIMENSIONEN

EINE NEUE MESSTECHNOLOGIE bietet WALTER Herstellern und Nach-schärfern von PKD-/HM- und HSS-Werkzeugen. Die HELICHECK 3D scannt Werkzeuge mittels Lasersensor und stellt sie als 3-D-Modelle dar. Diese können umfassend – etwa mit der bewährten WALTER-Messsoftware Easy Check – ana lysiert und dann exportiert werden. Neu ist auch die Funktion der WALTER-Software, mit der sich so-wohl horizontale als auch vertikale Schnitte durch das 3-D-Modell legen lassen. Der Anwender erhält damit komfortabel und schnell Aussagen zu Kerndurchmesser, Teilung, Span- und Freiwinkel sowie Spiralsteigung und -winkel und vielen anderen Parametern mehr. Mit der Kombination aus Durchlichtkamera und Lasersensor bringt WALTER eine neue Messmaschine auf den Markt, die das Messen von Werkzeugen revolutionieren wird.

KONTAKT [email protected]

BEREITS ERFOLGREICH BEWIESEN hat sich der Einsatz der Maschi-ne beim Laserpolieren metallischer Werkstoffe auf feinste Ober ächengüten. Wo heute noch geläppt oder von Hand poliert wird, kann künftig das Laserpolieren den Vorgang deutlich beschleunigen. Zudem werden auch weniger erfahrene Bediener in die La-ge versetzt, eine Ober ächenqualität zu erzeugen, für die es beim Handpolieren eine spezielle Ausbildung und viel Erfah-rung braucht. Die LASER LINE ULTRA schmilzt einfach mithil-fe von ultrakurzen Laserpulsen gezielt die durch einen Scan ermittelten Spitzen. Auf diese Weise werden Umschmelztie-fen von einem bis drei Mikrometer erreicht. Typische Anwen-dungen sind die Herstellung von Guss- und Gesenkformen, bei denen extrem glatte Ober ächen das Entnehmen der Werkstücke erleichtern und Anhaftungen verringern. Auch zum Polieren der Einzelteile in der Uhrenfertigung oder zur Nachbehandlung von Implantat ober ächen in der Medizintechnik eignet sich das Verfahren des Laserpolierens. Auf vorerodierten Geometrien werden dabei Rauheitswerte von 0,05 – 0,07 m erzielt. Erste Versuche zur 3-D-Strukturierung im Werkzeug-Pro-totyping, beispielsweise bei der Herstellung von Wende-schneidplatten aus ultraharten Materialien, zeigten im Ergeb-nis nicht nur deutlich feinere Ober ächen. Auch die Bearbeitungszeit sank von derzeit ein bis zwei Wochen auf unglaubliche zwei Stunden, da die gesamte Fertigung auf nur einer statt gegenwärtig mehreren Maschinen erfolgt. Weitere denkbare Einsätze der LASER LINE ULTRA sind die Medizintechnik und Bearbeitung kleinster Geometrien. Auf diesen Gebieten laufen aktuell erste Studien und Grund-lagenentwicklungen.

KONTAKT [email protected]

Die neue HELICHECK 3D erlaubt eine umfassende 3-D-Analyse von Werkzeugen

Die LASER LINE ULTRA von EWAG kann mehr als Werkzeuge aus ultraharten Schneidstoffen wie Diamant oder CVD-Diamant bearbeiten

Macht auch weniger erfahrene Bediener zu echten Könnern – die LASER LINE ULTRA

Für die perfekte Messung kombiniert die

HELICHECK 3D Durchlichtkamera und

Lasersensor

TOOLS & TECHNOLOGY

DE_34_Motion_02_2014 34 27.10.14 18:34

Page 35: 02 2014 motion de 02

Motion 02.2014 35

Pho

to: K

ai M

ülle

nhof

f

EFFIZIENTE SOFTWARE

OPTIMIERTE VERSTELL-MÖGLICHKEITEN

EINEN EINZIGARTIGEN FUNKTIONSUMFANG hat die von BLOHM entwickelte Software Smart-CAM. Das Programm mit CAD/CAM-Kopplung wurde für Komplettbearbeitungszen-tren wie die PROKOS XT geschrieben. Es trägt erheblich dazu bei, Fehler bei der Schleifprogrammerstellung zu verhindern, die andernfalls zu einem Schaden an der Maschine führen könnten. Gleichzeitig beschleunigt die neue Soft ware das Einfahren der Maschine. Mit der neuen Schleifsoftware können Anwender Schleif-, Bohr- und Fräsoperationen am PC entwickeln, simulieren und einer Kollisionsprüfung unterzie-hen, bevor sie das fertige Schleifprogramm an die Maschine überspielen. Gleichzeitig bietet SmartCAM dem Bediener ein Höchstmaß an Flexibilität, da sich die Parameter manuell und schnell direkt an der Maschine anpassen lassen. Neu ist, dass diese Änderungen bei Bedarf an das Programm zurückgespielt und in der CAM-Werkstück-datenbank abgelegt werden können.

KONTAKT [email protected]

DAS NEUE SYSTEM wurde für die Maschinen der KRONOS M- und L-Baureihe entwickelt. Ziel war die Optimierung der Verstellmög-lichkeiten beim Einrichten der Maschinen und die zuverlässige Reproduzierbarkeit der Einstellungen. Das Ergebnis ist ein vorge-spanntes Bewegungssystem zur äußerst feinfühligen Verstellung, für die nur ein Werkzeug benötigt wird: ein handelsüb-licher Maulschlüssel 13/17. Das neue System ist ab sofort für die KRONOS M 400, KRONOS L 660 und KRONOS L 550 erhältlich – jeweils sowohl für manuelle als auch hydraulische Klem-mung der Au ageschienen. Anwender die-ser Maschinen, die mit dem bisherigen Sys-tem arbeiten, können die neue Verstellung innerhalb eines halben Tages nachrüsten. Erste Erfahrungen bei Kunden, die bereits mit der neuen Führungsbackenverstellung arbeiten, ergaben eine Reduzierung der Ein-richtzeit gegenüber der bisherigen Lösung um durchschnittlich 50 Prozent.

KONTAKT [email protected]

Das neue Softwarepaket SmartCAM von BLOHM trägt wesentlich zur Reduktion der Rüst- und Nebenzeiten bei

Ein bei SCHAUDT und MIKROSA optimiertes Führungs backenverstellsystem reduziert die Einrichtzeiten um bis zu 50 Prozent

DIE VORTEILE AUF EINEN BLICK

deutliche Reduzierung der Rüst- und Nebenzeiten

Senkung der Produktionskosten

verringerte Maschinenstillstände

Höchstmaß an Flexibilität bei der Maschinenbedienung

komplette Kontrolle über den Schleifprozess

Kenntnis aller relevanten Parameter

SmartCAM – Software mit einzigartigem Funktionsumfang

Das vorgespannte Bewegungs-system erlaubt extrem feinfühlige Verstellungen

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

DE_35_Motion_02_2014 35 27.10.14 16:24

Page 36: 02 2014 motion de 02

36 Motion 02.2014

Pho

tos:

Imag

e B

roke

r/A

rco

Imag

es G

mbH

, mau

ritiu

s im

ages

Deutliche Zeichen: ein öffentliches

Kunstwerk in der historischen Altstadt

von Querétaro

MEXIKO-STADT

Querétaro

UNITED GRINDING GROUP INTERNATIONAL

DE_36_Motion_02_2014 36 30.10.14 11:44

Page 37: 02 2014 motion de 02

Motion 02.2014 37

Das nordamerikanische Land gehört zu den größten Werkzeugmaschinenmärkten der Welt. In der Industrie- und Kulturstadt Querétaro hat die UNITED GRINDING Group gerade ein Vertriebs- und Servicebüro eröffnet

MEXIKOSTARTET DURCH

Historisch: die Statue eines Otomi-Kriegers im Stadtzentrum von Querétaro

ABSOLUT UNSCHEINBAR sieht sie für Laien aus, die zehn Zentimeter lange, matt-graue Radschaufel, die Germán Gordillo zwischen Dau-men und Zeige nger hält. Doch der Managing Director von United Grinding Mexico S.A. de C.V. präsentiert ein Wun derwerk der Tech-nik, an dem Menschenleben hängen. Die Radschaufel ist ein kleiner, aber wichtiger Bestandteil der Turbine eines neuen Flugzeugmotors, der in Querétaro im mexikanischen Hochland gefertigt wird. Die Me-talllegierung, erklärt Gordillo, ist gleichzeitig leicht, widerstandsfähig und formbeständig, selbst bei extremen Temperaturschwankungen, wie sie in der Luftfahrt üblich sind. Damit die Turbine einwandfrei läuft, müssen die Ecken, Kanten, Rundungen und Schlitze der Radschaufel absolut passgenau ge-schliffen sein, und zwar auf einen Tausendstel Millimeter. „Das ist ungefähr so, als würde man ein einzelnes Haar 50 Mal spalten“, er-klärt Gordillo. Da sind hochpräzise Maschinen gefragt. Die liefert UNITED GRINDING Mexico dem französischen Turbinenhersteller SNECMA. Sieben stehen bereits in den neuen Werkshallen, fünf weitere sind bis 2020 in Auftrag gegeben.

DER MARKT FÜR WERKZEUGMASCHINEN EXPLODIERTStrände, Aztekentempel und Maya-Pyramiden, der Drogenkrieg – vieles bringt man mit Mexiko in Verbindung. Hightech gehörte bis-lang nicht dazu. Doch der Markt für Werkzeugmaschinen explodiert, Investoren stehen Schlange. Mit fast zwei Milliarden Euro Werk-zeugmaschinenverbrauch stand Mexiko 2013 auf Platz sieben im inter nationalen Ranking. Die meisten Werkzeugmaschinen werden importiert, doch die Abwicklung ist laut Gordillo ef zient und Import-zölle fallen nicht an – im Gegensatz etwa zu Brasilien, wo 18 Prozent Zoll zu entrichten sind. Zentrum des technischen Aufschwungs ist eine rund 600 Qua-dratkilometer große Region rund um Querétaro. Das Gebiet, das in den Bundesstaaten Guanajuato, San Luis Potosí, Aguascalientes, Puebla und dem Bundesstaat México liegt, erzielt dreimal so hohe Wachstumsraten wie Mexiko als Ganzes. Hier hat sich ein Industrie- und Dienstleistungszentrum entwickelt, das seinesgleichen sucht. Flugzeughersteller wie Airbus Helicopters und Bombardier, Auto-mobilkonzerne wie Toyota und Honda haben hier Werkshallen ein-gerichtet – angelockt von einer guten Lage und einer günstigen In-frastruktur. Hunderte von Zulieferern zogen nach. Beide Branchen gehören neben der Rüstungs-, Stahl- und Elektroindustrie zu den wichtigsten Abnehmern der Präzisionsmaschinen der Unternehmen der UNITED GRINDING Group.

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

DE_37_Motion_02_2014 37 24.10.14 16:21

Page 38: 02 2014 motion de 02

38 Motion 02.2014

Oben: Germán Gordillo

im Industrie -gebiet der Stadt

Unten: der Aquädukt aus

dem 18. Jahrhundert

ZWEITGRÖSSTE WIRTSCHAFTSLEISTUNG LATEINAMERIKAS: Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1260 Milliarden US-Dollar (hinter Brasilien: 2243 Milliarden USD)

PRO-KOPF-EINKOMMEN: circa 10 600 US-Dollar (Brasilien: 11 310 USD)

WIRTSCHAFTSWACHSTUM: 1,1 Prozent; Prognose für 2014: 2,7 Prozent

VERSCHULDUNG: Mit knapp 35 Prozent des BIP steht Mexiko solide dar

IM RANKING DER EXPORT NATIONEN belegt Mexiko den 16. Platz und unter den Importnationen den 14. Platz

FREIHANDELSABKOMMEN verbinden Mexiko mit 45 Staaten der Erde, unter anderem der EU, den USA und Japan. Den Verhandlungen der Transpazi schen Partnerschaft (TPP) hat sich das Land angeschlossen

AUSFUHREN wickelt Mexiko zu 80 Prozent, Importe zu 50 Prozent mit den USA ab

Quelle: Auswärtiges Amt

MEXIKO – WIRTSCHAFT

WICHTIGER KRAFTFAHRZEUGPRODUZENTMit mehr als drei Millionen Fahrzeugen pro Jahr ist Mexiko heute schon auf Platz sieben der wichtigsten Automobilproduzenten welt-weit. Im Juni 2014 hat das nordamerikanische Land erstmals Brasili-en im Ranking der größten Autohersteller Lateinamerikas überholt. Und das dürfte auch so bleiben, schätzen Experten. Denn vor weni-gen Wochen erst haben weitere Hersteller wie Mercedes, Nissan und BMW Investitionen in Höhe von jeweils einer Milliarde Euro an-gekündigt. Marcelo López ist Staatssekretär für nachhaltige Entwicklung des Bundesstaates Querétaro. Wenn man ihn nach den Vorteilen des Industriestandortes fragt, führt er drei Gründe an: erstens die Nähe zu den USA und das Freihandelsabkommen zwischen Mexiko, Ka-nada und den USA. Acht von zehn in Mexiko produzierte Fahrzeuge werden exportiert; die meisten in die USA. Als zweiten Grund nennt López die Regierung, die über Parteigrenzen hinweg eng mit der Privatwirtschaft zusammenarbeitet und über Jahre hinweg konstant technologische Cluster gefördert hat. Sein drittes Argument sind positive Marktbedingungen durch moderne Gewerkschaften, eine ef ziente Bürokratie und Sicherheit. Querétaro ist nach Mérida in Yucatán die zweitsicherste Stadt Mexikos.

EIN KILOMETER BIS ZUM FLUGHAFENFährt man zum Turbinenhersteller SNECMA, kann man sich ein Bild machen, wie erfolgreiche Wirtschaftsförderung aussieht: Die Fabrik liegt etwas außerhalb von Querétaro an einer Schnellstraße inmitten von Hühnerfarmen. Nebenan hat Bombardier seine Werkshallen er-richtet; schräg gegenüber Airbus Helicopters. Der Flughafen liegt in Sichtweite, gerade einmal einen Kilometer entfernt – ef zienter geht es kaum. Mit dem Argument der kurzen Wege hat auch die UNITED GRINDING Group 2013 ein Vertriebs- und Servicebüro in Querétaro eingerich-tet, das sich um Verkauf, Marketing und Kundendienst kümmert. „Das Unternehmen steht traditionell für Qualität, Zuverlässigkeit und Präzision“, sagt Gordillo. Statt nur ein Jahr wie die Mitbewerber, gibt UNITED GRINDING Mexico zwei Jahre Garantie. Und die Maschinen werden auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten. Doch die Nä-he zum Kunden und der Service in seiner eigenen Sprache sind laut Gordillo ein noch wirkungsvolleres Verkaufsargument auf dem me-xikanischen Markt.

STÄNDIG ERREICHBARFür SNECMA beispielsweise stellt Gordillo permanent einen seiner fünf Ingenieure ab; auch die anderen sind ständig unterwegs bei den Kunden. Den mittelständischen Zulieferern hilft Gordillo, der seit 22 Jahren für die UNITED GRINDING Group tätig ist, oft auch bei der Abwicklung der Zollformalitäten. Die Kunden wissen es zu schätzen:

UNITED GRINDING GROUP INTERNATIONAL

DE_38_Motion_02_2014 38 24.10.14 16:22

Page 39: 02 2014 motion de 02

Motion 02.2014 39

Pho

tos:

mau

ritiu

s im

ages

, San

dra

wei

ss (3

)

Ingenieur Carlos Ortega (l.) und Managing Director Germán Gordillo betreuen eine STUDER-Maschine beim Turbinenhersteller SNECMA

„Wenn eine Maschine ausfällt, müssen wir den Produktionskreislauf stoppen, das sind 20 000 bis 30 000 US-Dollar Verlust pro Tag“, sagt Geoffrey Renaud, Verfahrensingenieur bei SNECMA. „Andere Fir-men brauchen Stunden oder gar Tage, bis ein Techniker hier ist.“ Gordillo hingegen ist ständig auf dem Smartphone erreichbar und kommt notfalls selbst in die Fabrik. Die Wege sind kurz, die Zusam-menarbeit ist eng – und die Zufriedenheit der Kunden entsprechend hoch. Heute ist sein Ingenieur Carlos Ortega bei SNECMA. Drei Wo-chen lang war er zuvor in den USA und am Wochenende zu einem Noteinsatz bei einem Kunden in Nordmexiko. Der 30-jährige Mexika-ner trägt es mit stoischer Ruhe. „Ich bin gerne unterwegs und lerne so sehr viel Neues“, sagt er. Ortega musste ein extrem anspruchsvol-les Auswahlverfahren durchlaufen. „Wir suchen nach hochspeziali-sierten Ingenieuren, die zudem noch dienstfertig und exibel sein müssen und eine hohe Arbeitsethik haben“, sagt Gordillo. Von 50 Bewerbern schafft es einer. Der kann dann auch mit einem Gehalt rechnen, das 20 Prozent über dem marktüblichen liegt, sowie mit

zusätzlichen Vergünstigungen wie einem doppelten Überstunden-aufschlag, Sonderurlaub oder einer privaten Krankenversicherung für sich und seine Familie. Damit hält UNITED GRINDING die in Me-xiko sonst sehr hohe Fluktuation der Arbeitnehmerschaft gering. Dennoch sei es nicht einfach, neue Arbeitskräfte zu nden, so Ger-mán Gordillo. In Querétaro haben die öffentlichen Universitäten in einer erfolgreichen Kooperation mit dem Staat und der Privatwirt-schaft zwar neue, spezialisierte Studiengänge eingerichtet, doch die Nachfrage übersteigt das Angebot. „Der Wettbewerb ist hart“, seufzt Gordillo. Bis 2015 würde er sein Team gerne auf neun Mitarbeiter aufstocken. Am dringendsten braucht er allerdings eine Sekretärin, die ihn bei der aufwendigen Personalverwaltung entlastet.

SANDRA WEISS

KONTAKT [email protected]

„UNSERE MASCHINEN ARBEITEN AUF EINEN TAUSENDSTEL MILLIMETER EXAKT. DAS IST SO, ALS WÜRDE MAN EIN HAAR 50 MAL SPALTEN.“Germán Gordillo, Managing Director UNITED GRINDING Mexico

GÉRMAN GORDILLOSeit 1992 arbeitet der studierte Industrie-ingenieur bei der UNITED GRINDING Group. Zunächst begann er bei WALTER in Mexiko, anschließend begleitete Gordillo die Gründung von WALTER do Brazil. Seit 2005 ist Gordillo, der ießend Spanisch, Portugiesisch und Englisch spricht, in der Mexiko-Zentrale der UNITED GRINDING Group angesiedelt, die alle acht Unternehmensmarken auf dem regionalen Markt vertritt. Seit diesem Jahr ist Gérman Gordillo als Managing Director Gesamtverant-wortlicher für Mexiko.

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

DE_39_Motion_02_2014 39 24.10.14 16:22

Page 40: 02 2014 motion de 02

40 Motion 02.2014

Illus

trat

ion:

Ste

fan

Müc

kner

DAMIT KNOW-HOW NICHT IN RENTE GEHT Ef ziente Arbeitsabläufe, tadellose Produktqualität – das hängt nicht zuletzt von der Expertise ab, die ein Unternehmen in sich bündelt. Wenn sich Fachkräfte in den Ruhestand zurück ziehen, droht der Verlust von wertvollem Erfahrungswissen. Durch die demogra sche Entwicklung gewinnt dieser Prozess an Dynamik. Doch es gibt wirksame Mittel, um gegenzusteuern

EIN INTERNATIONAL TÄTIGES UNTERNEHMEN der Automotive-Industrie pro-duziert seit Jahren ein Bauteil aus Metall, während die Konkurrenz dasselbe Werkstück aus Kunststoff fertigt. Als im Rahmen eines Au-dits überprüft wird, ob eine Umstellung auf Kunststoff in Frage kommt, weiß keiner in der Abteilung den Grund für die Metall-Varian-te. Niemand aus der alten Entwicklungsabteilung ist mehr da, den man fragen könnte. Dass Metall tatsächlich die bessere Wahl ist, bestätigt schließlich eine teure Expertise. Die hätte man sich mit ei-nem konsequenten Wissensmanagement sparen können. Wenn Unternehmen wüssten, was sie alles schon mal wussten! Geht ein Chefentwickler in Rente, kann man ihn an der Pforte bis aufs Hemd ausziehen – das Wertvollste trägt er im Kopf davon: sein Erfahrungswissen. Und manchmal weiß der Mitarbeiter gar nicht, wie wertvoll sein Wissen ist. Das kann von den Gep ogenheiten des chinesischen Handelspartners bis zu den Gründen reichen, warum man ein Projekt vor 20 Jahren nicht weiter verfolgte. „Das Experten-wissen, das sich Menschen im Laufe ihres Berufslebens aneignen, ist enorm. Unternehmen suchen zunehmend nach Wegen, dieses Potenzial zu erhalten“, erklärt Professorin Jutta Rump vom Institut für Beschäftigung und Employability in Ludwigshafen. Die Vorteile des Wissenserhalts liegen auf der Hand: Man vermei-det doppelten Arbeitsaufwand, indem das Wissen besser genutzt wird, das im Unternehmen vorhanden ist. Das trägt zur Kostensen-kung und Zeitersparnis bei. Und: Firmen vermeiden zukünftige Feh-ler, wenn sie aus bisherigen Fehlern lernen.

EXPERTISE IM UNTERNEHMEN HALTENWissensschätze muss man heben, bevor sie verschwinden. Mitar-beiter der Gesellschaften der UNITED GRINDING Group arbeiten nicht selten über 30 Jahre im Unternehmen. Um das in dieser langen Zeit erworbene Wissen zu erhalten, verfolgt die Unternehmensgrup-pe die Strategie, Schlüsselpositionen rechtzeitig doppelt zu beset-zen, damit der Wissenstransfer durch intensive Zusammenarbeit gesichert ist. „Das sind Investitionen, die wir ganz bewusst tätigen, um unsere hohe Qualität in der Produktion und in der Betreuung unserer Kunden zu erreichen“, sagt CEO Stephan Nell. Einen sieben-stelligen Betrag gibt die UNITED GRINDING Group für diese tempo-räre Doppelbesetzung aus. In bestimmten Fällen werden Fachkräfte auch nach ihrer Pensionierung weiterhin als externe Berater be-schäftigt. In dieser Zeit stehen die erfahrenen Kollegen ihren Nach-

folgern beratend zur Seite. Dabei geht es zum Beispiel um „generel-les Wissen im Bereich Schleiftechnologie sowie um die Expertise im Verkauf und der Betreuung von Kunden“, sagt Peter Stucki, Gebiets-verkaufsleiter bei STUDER, der dieses Verfahren gerade absolviert hat. Zur Erhaltung und Vermehrung von Wissen gehört auch eine strategische Personalentwicklung. Mit einer Weiterbildungsquote von zehn Prozent liegt die UNITED GRINDING Group über dem Bran-chendurchschnitt. Der Erfolg dieses Modells zeigt sich nicht zuletzt darin, dass über 70 Prozent der Führungspositionen in der Unterneh-mensgruppe intern besetzt werden.

WISSENSTRANSFER ZWISCHEN MITARBEITERNVerschiedene Methoden und Lösungen hat der Industriekonzern ThyssenKrupp Steel Europe implementiert, um das Insiderwissen von Fachkräften im Unternehmen zu halten: eine Intranet-Plattform, Wissensspeicher, Beraterverträge und das Engagement von Ehema-ligen als Guides für Werksführungen. Dem personalisierten Transfer-prozess kommt indes die größte Bedeutung zu. Moderatoren aus dem Bildungsbereich des Unternehmens führen Gespräche mit den ausscheidenden Wissensträgern und dokumentieren diese. So wird eine „Jobmap“ erstellt, eine Art individualisierte Wissenslandkarte, und ein Transferplan, der anschließende Maßnahmen vorsieht. Vergleichbar ist die Situation auch beim Automobilzulieferer Bosch Rexroth: Hier wurde 2006 weltweit ein Kompetenzmanage-ment etabliert. Ausscheidende Mitarbeiter „erhalten eine Anleitung und einen Fragebogen zur selbstgesteuerten Wissensdokumenta-tion“, so Dr. Ingo Rendenbach, Senior Vice President Human Re-sources des Unternehmens. „Danach nden Gespräche mit dem Wissensempfänger statt. Dokumentation und Gespräche gewähr-leisten, dass kein Wissen in Rente geht.“

INTERGENERATIVES WISSENSMANAGEMENT Dr. Christian Riese vom Institut für Arbeitswissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum hat Nova.PE, ein Instrument zum intergenera-tiven Wissensmanagement, mitentwickelt und damit inzwischen Hunderte solcher Prozesse begleitet. Der Prozess, der sich über mehrere Jahre hinziehen kann, motiviert Unternehmen, Verantwort-liche aus den eigenen Reihen zu bestimmen, die Wissenstransfer-Prozesse betreuen. Am Beginn steht sowohl ein Screening der je-weiligen Erwerbsbiogra e als auch der fachlichen und persönlichen

UNITED GRINDING GROUP IDEAS

DE_40_Motion_02_2014 40 27.10.14 18:37

Page 41: 02 2014 motion de 02

Motion 02.2014 41

WENN UNTERNEHMEN WÜSSTEN,

WAS SIE ALLES SCHON MAL WUSSTEN!

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

DE_41_Motion_02_2014 41 30.10.14 12:03

Page 42: 02 2014 motion de 02

42 Motion 02.2014

Kompetenzen. Wichtig sei, so Riese, dass die Geschäftsleitung da-hinter stehe und man sich für den Prozess Zeit nehme: „Idealerweise stehen am Ende des Prozesses Wissensgeber und Wissensnehmer, die sich gleichberechtigt ausgetauscht und zu einem Lerntandem entwickelt haben“, so Riese. Allerdings sind dem auch Grenzen ge-setzt: „Es gibt immer Wissensbereiche, die unerschlossen bleiben. Auch persönliche Netzwerke sind nicht einfach übertragbar.“ VORTEILE ALTERSGEMISCHTER TEAMS75 Prozent der Unternehmen setzen beim Wissensmanagement auf altersgemischte Teams. Das ermittelte das Institut für Arbeits-wissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum im Rahmen einer Un-tersuchung von Unternehmen, die bereits Wissensmanagement praktizieren. „Die Schaffung altersheterogener Arbeitsgruppen ist ein probates Mittel“, erklärt Professorin Jutta Rump. „Es kann sehr motivierend auf jüngere und ältere Mitglieder des Teams wirken: In der Zusammenarbeit mit jüngeren können ältere Mitarbeiter Wissen und Erfahrung einbringen, andererseits erwerben sie technisches Fachwissen von den jungen Kollegen“, so die Expertin. Wichtig sei allerdings die Sensibilisierung für die Besonderheiten der jeweils an-deren Gruppe und deren Arbeitsweisen, Werte und Denken. Über den reinen Austausch hinaus gibt es auch elektronische Tools für das Wissensmanagement wie Content-Management-Sys-teme und Wissensdatenbanken. Der Technologiekonzern Siemens hat schon sehr früh begonnen, diese zu implementieren. Dort heißt der Wissensspeicher ShareNet und wird täglich von Tausenden Mit-arbeitern auf der ganzen Welt gefüttert.

AUSTAUSCH ÜBER FIRMENINTERNE SOZIALE PLATTFORMNeben einer Datenbank mit allen Projektergebnissen liegt der Schwerpunkt auf der Kommunikation der Mitarbeiter und ihrem Austausch von Know-how, Projekterfahrungen und Kommentaren. Eingerichtet sind Chatrooms, Diskussionsgruppen und Foren für Community News. ShareNet trägt auch der Internationalität des Unternehmens Rechnung: Es ist unabhängig von Zeitzonen und Organisationsgrenzen. Irgendwo ist immer ein Kollege online. Daher kommen auf eilige Anfragen meist innerhalb weniger Stunden Antworten. Egal, ob es um Projekterfahrungen anderer Teams geht oder um die Lösung technischer Schwierigkeiten. „Connections“ heißt das entsprechende Tool beim internationalen IT-Konzern IBM.

Dabei handelt es sich um eine gigantische soziale Plattform im r-meninternen Intranet, die von allen Mitarbeitern „gefüttert“ wird – und zwar während der normalen Projektarbeit, ohne Extra-Aufwand. „Connections“ bietet Zugriff auf Projektberichte, Communitys, Blogs und Wikis. „Dieses Tool ist ein Hilfsmittel, das am besten funktioniert, wenn es eingebettet wird in einen größeren Optimierungsprozess: Das Unternehmen muss sich überlegen, wie bestehende Prozesse sinn-voll verändert und angepasst werden, wie man Doppelarbeit vermei-det und die sich bietenden Möglichkeiten optimal nutzt. Das ist ein Prozess, der nicht nur IT, sondern auch Personalwesen, interne Kom-munikation und Knowledge-Management mit einschließt“, so Dr. Peter Schütt, Leader Social Software Strategy & Knowledge Ma-nagement bei IBM. „Wenn man’s richtig macht, kann man ohne zu-sätzlichen Aufwand für Dokumentation Wissen in der Firma halten.“ IBM selbst nutzt das System seit Jahren – inzwischen machen 400 000 Mitarbeiter rund um den Globus mit. So kann es immer wei-ter entwickelt werden. Die Zukunftsvision von Fachmann Schütt: Mitdenkende Computer – sogenanntes cognitive computing – die bei wichtigen Entscheidungen im Unternehmen mit am Tisch sitzen, befragt werden und aufgrund ihres gigantischen Wissensspeichers Hypothesen wagen, die für Entscheider relevant sind. RECHTZEITIG VORSORGENOb Transfer im Gespräch oder IT-basiert: Im Wissensmanagement gibt es viele gute Ansätze. „Auf jeden Fall sollten Entscheider im Unternehmen daran denken, pünktlich Wissenstransfer-Prozesse einzuleiten“, sagt der Bochumer Forscher Christian Riese. Und wenn es dafür schon zu spät ist? „Dann kann man immer noch den Ruhe-ständler als Experten gewinnen, der auf Stundenbasis beratend für das Unternehmen tätig ist.“ Diese Möglichkeit hat allerdings auch Nachteile: Es ist teurer, und ob sich der Senior motivieren lässt, ist nicht sicher. Peter Schütt von IBM ergänzt: „Was man immer tun kann, ist den Mitarbeiter bitten, alles aufzuschreiben, was er für wissenswert hält. Das ist aber sehr selektiv. Denn manchmal sind Dinge relevant, die schon Jahre oder Jahrzehnte zurückliegen.“ Wie die Entscheidung, das Bauteil aus Metall und nicht aus Kunststoff zu produzieren.

SABINE HENSE-FERCH

UNITED GRINDING GROUP IDEAS

DE_42_Motion_02_2014 42 24.10.14 16:25

Page 43: 02 2014 motion de 02

Motion 02.2014 43

SAVE THE DATE

MOTION-KALENDER: DIE WICHTIGSTEN TERMINE DER NÄCHSTEN MONATE

Weitere Fachmessen nden Sie unter: www.grinding.ch

APRIL 2015

7. – 10.4.2015 INDUSTRIE LYON, CHASSIEU, FRANKREICH

Die Industrie Lyon ist eine internationale Industriemesse

rund um die Produktionstechno-logie. Sie ndet im jährlichen Wechsel zwischen Paris und

Lyon statt. Ein breites Angebot an Neuentwicklungen und

attraktive Rahmenveranstal-tungen erwarten das internatio-

nale Fachpublikum.www.industrie-expo.com

MAI 2015 25. – 29.5.2015 METALLOOBRABOTKA, MOSKAU, RUSSLAND

Metalloobrabotka ist die internationale Fachausstellung für Technik, Maschinen und Werkzeuge zur Materialverar-beitungstechnik, die jährlich in Moskau, Russland, statt ndet. Sie gilt als Leitmesse für die Maschinenindustrie und zeigt Ausstattung, Werkzeuge und Technologien im Bereich Metallverarbeitung.www.metobr-expo.ru/en

20. – 25.4.2015 CIMT,PEKING, CHINA

Alle renommierten Maschinen-bauunternehmen präsentieren

auf der CIMT - China International Machine Tool Show - die

fortschrittlichsten Fertigungs-technologien. Sie ist eine der

weltweit größten und ein uss-reichsten Fachmessen für

Werkzeugmaschinen. Mehrere Fachkonferenzen und -seminare

bilden eine Informationsplattform für Lieferanten und Kunden.

www.cimtshow.com

MAI 2015 5. – 8.5.2015 CONTROL,STUTTGART, DEUTSCHLAND

Als Fachmesse für Qualitätssicherung in Stuttgart bildet die Control das gesamte Spektrum an Produkten, Systemen und Komplettlösungen für die rationell-wirtschaftliche Qualitäts-sicherung ab. Innovative Unternehmen stellen ihre Neuheiten der internationalen Kundschaft vor.www.control-messe.de

JANUAR 2015

22. – 28.1.2015 IMTEX, BANGALORE, INDIEN

Die Imtex ist eine der größten Fachmessen für spanende Metallbearbeitung in Indien. Sie ist

Treffpunkt für nationale und internationale Hersteller und Händler und präsentiert das komplette

Spektrum von Produkten und Technologien aus dem Bereich der spanabhebenden Fertigung.

www.imtex.in

MÄRZ 2015 3. – 8.3.2015 TIMTOS, TAIPEH, TAIWAN

Als internationale Fachmesse für Werkzeug und Werkzeugmaschinen ist die TIMTOS wichtiger Branchentreffpunkt und Informa-tionsplattform. Internationale Aussteller präsentieren hier ihre Produkte einem breiten und internationalen Publikum. www.timtos.com.tw

JANUAR 2015

22. – 28.01. IMTEX,BANGALORE, IN

MÄRZ 2015

3. – 8.3. TIMTOS, TAIPEH, TW

26. – 28.3. AFF‘TECH,REIMS, FR

30.3. – 2.4. SIMM,SHENZHEN, GUANGDONG, CN

APRIL 2015

7. – 10.4. INDUSTRIE LYON, CHASSIEU, FR

14. – 17.4. MTA,SINGAPUR

20. – 25.4. CIMT,

PEKING, CN

22. – 23.4. WALTER OPEN HOUSE,

TÜBINGEN, D

MAI 2015

5. – 8.5. CONTROL,STUTTGART, DE

18. – 23.5. FEIMAFE,SÃO PAULO, BR

19. – 22.5. MACHTECH,BUDAPEST, HU

21. – 24.5. CWMTE,CHONGQING, STADTBEZIRK YUBEI, CN

25. – 29.5. METALLOOBRABOTKA,

MOSKAU, RU

JULI 2015

7. – 10.7. MTA VIETNAM,HO-CHI-MINH-STADT, VN

5. – 10.10.2015

EMO, MAILAND, ITALIEN

Besuchen Sie die UNITED GRINDING Group auf der

Weltleitmesse für Werkzeugmaschinen und

Metallbearbeitung

22. – 23.4.2015 WALTER OPEN HOUSE, TÜBINGEN,

DEUTSCHLAND

Die WALTER OPEN HOUSE wendet sich insbesondere

an Produktionsleiter und An wendungstechniker.

Geboten werden Informa tionen und

Vorträge zur gesamten Produktions palette.

www.walter-machines.com

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

DE_43_Motion_02_2014 43 29.10.14 14:11

Page 44: 02 2014 motion de 02

Körber Schleifring Machinery(Shanghai) Co., Ltd.1128, Tai Shun RoadAnting TownJiading DistrictShanghai 201814, ChinaFon +86 21 3958 7333Fax +86 21 3958 [email protected]

Körber Schleifring Machinery(Shanghai) Co., Ltd.Beijing Branch Of ceRoom 202, Building 18Tower B, Universal Business ParkNo.10 Jiuxianqiao RoadChaoyang DistrictBeijing 100015, ChinaFon +86 10 8526 1040Fax +86 10 6500 [email protected]

Körber Schleifring Machinery (Shanghai) Co., Ltd.Chongqing Branch Of ce15-11 Building 4,No.18 Jinshan Road,Longxi Street, Yubei District, Chongqing 401147, ChinaFon +86 23 6370 3600Fax +86 23 6374 [email protected]

Körber Schleifring Machinery(Shanghai) Co., Ltd.Guangzhou Branch Of ceRoom 2003, 20/FCenter Plaza Tower B161 Linhexi RoadTianhe DistrictGuangzhou 510620, ChinaFon +86 20 3862 1241Fax +86 20 3862 [email protected]

United Grinding GmbHIndia Branch Of ceNo. 487 - D1 & D2A4th Phase, KIADB Main RoadPeenya Industrial AreaBangalore 560058, IndienFon +91 80 415 54 601Fax +91 80 415 54 [email protected]

United Grinding GmbHMoscow Of ce1-j Kasatschij Pereulok 5/2,Strojenije 1119017 Moskau, RusslandFon +7 495 956 93 58Fax +7 495 956 93 [email protected]

United Grinding North America, Inc.510 Earl Blvd.Miamisburg, OH 45342, USAFon +1 937 859 1975Fax +1 937 859 [email protected]

United Grinding North America, Inc.5160 Lad Land DriveFredericksburg, VA 22407, USAFon +1 540 898 3700Fax +1 540 898 [email protected]

United Grinding Mexico S.A. de C.V.Blvd. Bernardo Quintana No. 7001Of. 1003Querétaro, Qro. 76079, MexikoFon [email protected]

UNITED GRINDING Group International

FLACH- UND PROFIL RUND WERKZEUG Mägerle AG MaschinenfabrikAllmendstrasse 508320 Fehraltorf, SchweizFon +41 43 355 66 00Fax +41 43 355 65 [email protected]

Blohm Jung GmbHKurt-A.-Körber-Chaussee 63–71 21033 Hamburg, DeutschlandFon +49 40 7250 02Fax +49 40 7250 [email protected]

Blohm Jung GmbHJahnstraße 80–8273037 Göppingen DeutschlandFon +49 7161 612 0Fax +49 7161 612 [email protected]

Fritz Studer AG3602 ThunSchweizFon +41 33 439 11 11Fax +41 33 439 11 [email protected]

Fritz Studer AG Lengnaustrasse 122504 Biel, SchweizFon +41 32 344 04 50Fax +41 32 314 06 [email protected]

Schaudt Mikrosa GmbHSaarländer Straße 2504179 Leipzig, DeutschlandFon +49 341 4971 0Fax +49 341 4971 [email protected]

StuderTEC K.K.Matsumoto Bldg. 2F4-10-8, Omorikita, Ota-kuTokio 143-0016, JapanFon +81 3 6801 6140Fax +81 3 6662 [email protected]

Walter Maschinenbau GmbHJopestraße 572072 Tübingen, DeutschlandFon +49 7071 9393 0Fax +49 7071 9393 [email protected]

Ewag AGIndustriestrasse 44554 Etziken, SchweizFon +41 32 613 31 31Fax +41 32 613 31 [email protected]

Walter Ku im s.r.o.Blanenská 128966434 Ku im, TschechienFon +420 541 4266 11Fax +420 541 2319 [email protected]

Walter Ewag Japan K.K.1st oor MA Park BuildingMikawaanjo-cho 1-10-14Anjo City 446-0056, JapanFon +81 556 71 1666Fax +81 566 71 [email protected]

Walter Ewag Asia Paci c Pte. Ltd.25 International Business Park#01-53/56 German Centre609916 SingapurFon +65 6562 8101Fax +65 6562 [email protected]

Walter Ewag UK Ltd.B 13 Holly Farm Business ParkHoniley, CV8 1NP KenilworthGroßbritannienFon +44 1926 4850 47Fax +44 1926 4850 [email protected]

Walter Ewag Italia S.r.l.Via G. Garibaldi, 4222070 Bregnano (CO), ItalienFon +39 31 7708 98Fax +39 31 7760 [email protected]

Walter Ewag do Brasil Ltda.Avenida XV de Agosto, 5-060 Jd. Leocádia18 085-290 Sorocaba, BrasilienCEP: 18 085 290Fon +55 15 3228 6910Fax +55 15 3228 [email protected]

United Grinding Group AG Jubiläumsstrasse 95

3005 Bern, Schweiz

Fon +41 31 356 01 11 Fax +41 31 356 01 12

[email protected]

DE_44_01_Motion_02_2014 44-1 29.10.14 13:06