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Elektrostatik1. Ladungen Phänomenologie2. Eigenschaften von Ladungen3. Kräfte zwischen Ladungen, quantitativ4. Elektrisches Feld
i) Feldbegriff, Definitionenii) Darstellung von Felderniii) Feldberechnungen diskreter und kontinuierlicher Ladungsverteilungen
5. Der Satz von Gauss
Kräfte zwischen Ladungen: quantitative Bestimmung
Messmethode: Coulombsche Drehwaage
Coulomb Charles Augustin de, Physiker und Ingenieur,
*1736 Angouleme, +1806 Paris;Drehwinkel proportionalzu Kraft zwischen Ladungen
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Kräfte zwischen Ladungen Coulombgesetz
rq1
q2Kraft F (Drehwinkel, Auslenkung)Ladungsmenge qAbstand der Ladungen r
Beobachtungen•Kraft ist proportional zur Ladungsmenge
F ~ q1 bzw. F ~ q2•Kraft kann anziehend bzw. abstoßend sein
F ~ q1 q2•Abstandsabhängigkeit
F ~ 1/r2
Coulomb Gesetz
rCoulomb er
qqrr
rqqF r
rr
r
rr
⋅⋅
=⋅⋅
∝ 221
221
rCoulomb er
qqkrr
rqqkF r
rr
r
rr
⋅⋅
=⋅⋅
= 221
221
Exponent 2 experimentell überprüft
Ergebnis von Präzisionsmessungen: 2 +/- 1 x 10-16
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CGS System
erqqkF r
rr⋅⋅= 2
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1≡ Def.: k
[ ] 2-scmgdynF ==
1 esu = 1 electrostatic unit
Ladung über mechanische Kraftwirkung definiert1 esu übt in 1 cm Abstand die Kraft 1 dyn auf 1 esu aus
Elegant: Elektrodynamik-Rechnungen mit k = 1Kompliziert: Umrechnung in mechanische Größen
[ ] [ ] esusgcmdyncmFrq ≡=== −12/12/3
Cgs System bzw Gauss-systemBasiseinheiten Centimeter, Gramm und Sekunde
SI System
⇒ durch einen Drahtquerschnitt fließt pro s die Ladung 1 C = 1As
Mechanische Definition der Stromstärke: 1 A = 1 Ampere = diejenige Stromstärke in zwei unendlich langen parallelen geraden Leitern in 1 m Abstand, die pro m Leiterlänge eine Kraft von 2·10-7 N verursacht.
Messung: k = 8,9875·109 N m2 C-2 Definition: 04
1ε
kπ
=
Dielektrizitätskonstante ε0:= 8,8541878 10-12 A2 s4 kg m-3
Umrechnung: 1C = 3 109 esu (riesige Ladung)
[ ] AsCoulombCQ === erqqkF r
rr⋅⋅= 2
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SI System bzw Giorgi-systemBasiseinheiten Meter, Kilogramm, Sekunde (MKS), und Ampere
ε0 ist durch Festlegung der Lichtgeschwindigkeit (c0 = 299792458 m s-1) und magnetische Feldkonstante (µ0 = 4π 10-7 Vs/Am) exakt berechenbar
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Vergleich Coulomb - Gravitationskraft
Zusammenhalt Makrokosmos
Zusammenhalt Mikrokosmos
Bedeutung
Kein Masspunkt (nur idealisiert)
Ladung punktförmig (Elektron)
Ausdehnung
Masse nicht, aber EnergieLadung bleibt erhaltenErhaltung
Nicht gequantelt (aber Masse von
Elementarteilchen gleich)
Nur ganzzahlige Vielfache der Elementarladung
(außer Quarks)
Quantelung
1/r21/r2Abstandsabhängigkeit
Klein (10-37)Groß (1)Stärke
Immer nur anziehendAnziehend /abstoßend je nach Ladungen
Kraftrichtung
Schwere Masse (nur ein Sorte)
Ladungen positiv und negativ
Ursache
GravitationCoulomb
Was sind die Kräfte die die Welt im Inneren zusammenhalten?
Elektron Proton im Wasserstoffatom
FC = 9 10-8N = 1040 FG
Anziehende Wirkung durch Coulombkraft
Zwei Protonen im Kern
FC = - 26 N abstoßendFG = 2 10-35 N anziehend
Abstoßende Wirkung überwiegt, warum fliegt Kern dann nicht auseinander?
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Fundamentale Wechselwirkungen
10-14≤ 10-17Wechselwirkung beim β-Zerfallschwache Ladung
„Schwache“ Kraft
1≤ 10-15zwischen den Kernbausteinenstarke Ladung (Farbladung)
„Starke“ Kraft
10-2∞zwischen elektrischen Ladungen(Anziehend und Abstoßend)
Coulombkraft
10-22∞zwischen MassenGravitationsladung(Anziehend)
Gravitationskraft
Relative Stärke
Reichweite (m)WechselwirkungKraft
Elektrisches FeldFrage: Wie groß ist die Kraft auf eine Testladung q0, wennsie in das Ladungssystem q1,q2, und q3 gebracht wird?
q1
q2
q0
q3
F1
F2F3
Fges
Es gilt das Superpositionsprinzip: Resultierende Kraft ist vektorielle Summe der Einzelkräfte, kann für jede Position gefunden werden.
Frage: Kann ich Größe definieren, die Kraftwirkung für den ganzen Raum und beliebige Testladungen q0 beschreibt?
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Feldbegriff
Temperaturfeld:Jedem Ort ist eine TemperaturzugeordnetTemperatur = SkalarSkalarfeld
Windverteilung
Wind: Stärke und Richtung zeitlich und örtlich veränderlich: zeitanhängiges Vektorfeld
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Elektrische FeldstärkeAn jedem Raumpunkt wird Kraft F auf elektrische Ladung q ausgeübt: EqF
rr=
qF:Er
r=
Die Stärke der elektrischen Kraft pro Ladungsmenge nennen wir:
elektrische Feldstärke E
E elektrisches Feld beschreibt Zustand (lokale Kraftwirkung auf Probeladung) des Raumes der durch Ladungen erzeugt wird.
Mit Hilfe von Probeladung Bestimmung von E an allen Orten E ist ein ortsabhängiger Vektor (Vektorfeld)Dimension (Einheit) von E ist V/m (Volt/Meter)
Wie kann man Feldstärkenfeld darstellen?
Richtungsfeld
Für ausgewählte Raumpunkte wird Richtung und Betrag(Länge) der Feldstärke angegeben
(Kraft auf eine positive Probeladung)
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Feldstärkenfeld
Feldlinien: Richtung der Coulombkraft auf eine positive Ladungist gleich der Tangente an die Feldlinie
Elektrische Feldlinien beginnen immer bei einerpositiver Ladung und enden bei einer negativen LadungEnde bzw. Anfang kann bei Monopolen auch im Unendlichen seinFeldlinien überkreuzen sich nicht und haben keine Wirbel(geschlossene Feldlinien) falls Ladungen sich nicht bewegenDichte der Feldlinien ist Maß für die Stärke des FeldesFeldlinien in Nähe eines Monopols sind kugelsymmetrisch
Feldlinien
Feldlinien: Richtung (Tangente) und Betrag (Liniendichte) der Feldstärke
( )tzyxE ,,,r
( )tzyxE ,,,r
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Elektrisches Feld einer Punktladung
qProbeladung
QQuellladung
Er
Fr
( )1 EqF rr
⋅=Aus Definition der Feldstärke
Kraft auf Probeladung q hervorgerufen durch Quellladung Q
( )24
12
0
q erQ
εF r ⋅⋅⋅=
rr
π
Coulombkraft
erQ
εE r
rr⋅⋅= 2
041π
Aus (1) und (2) folgt für die Feldstärke der Quellladung Q:
Feld einer Punktladung
-Q
Orientierung Feldlinien: Kraft auf positive Probeladung
+ Q
Frage: Im Ursprung r → 0 wird das Feld E → ∞, ist das physikalisch sinnvoll?
Klassischen Elektromagnetismus: es gibt nur kontinuierliche Ladungsverteilung, wenn r → 0 auch Q → 0
erQ
εE r
rr⋅⋅= 2
041π
Atomarer Elektromagnetismus: es gibt punktförmige Ladungsver-teilungen, richtige Beschreibung liefert Quantenelektrodynamik (QED)
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Elektrisches Feld mehrer Punktladungen
Superpositionsprinzip: ( ) ( ) QE,Q,QE n
iin ∑
=
=1
1
rK
r
( ) ( ) ( ) ( )22110
22
0
11
0
QEQEqQF
qQF
qF
E ges rrrrr
r+=+==
Elektrische DipoleDipol: Zwei gleich große Ladungen q mit entgegengesetztemVorzeichen und kleinem Abstand d
Elektrische Eigenschaften eines Dipol lassen sich vollständig mit dem Dipolmoment p beschreiben: Betrag p = q dRichtung von negativer zu positiver Ladung
( ) 30
24
1zpzErr
επ=
Feldstärke eines Dipols in Richtung der Dipolachse zE(z)= E(-q, -d/2) + E(q, d/2)
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DipoleWozu führt man das Dipolmoment, das Produkt aus Ladung undAbstand, zur Beschreibung eines Dipols ein?
1. Das Feld in einer großen Entfernung hängt nur mehr vom Dipolmoment ab, es kann nicht mehr festgestellt werden, ob Abstand oder Ladung groß oder klein sind
2. Viel Moleküle, Atome verhalten sich wie ein Dipol, z.B. Wasser
Warum ist Wasser ein Dipol?
Anzahl der Elektronen = Protonen: neutral
Aber Elektronen bevorzugt bei Sauerstoff,Ladungsschwerpunkt verschobenSauerstoff negativWasserstoff positivDipolmoment
Kontinuierliche Ladungsverteilungen
Elektrisches Feld beliebiger Ladungsverteilung mit Gesamtladung Q:Ladung ist quantisiertEs gilt das Superpositionsprinzip
Ladungen dicht beieinander:Näherung Gesamtladung kontinuierlich verteiltVolumselement ∆V enthält viele Ladungen ∆Q, aber so klein, dass ∆V→ dV und ∆Q→ dq
( )dVdqr
dVV
dqQ
Volumen
Volumen
=
=
=
∫
∫
rρ
Gesamtladung des Körpers
Gesamtvolumen
Raumladundsdichte (ortsabhängig)
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Feldstärke einer kontinuierlichen Ladungsverteilung
Rrrr
−
Rr
x
z
y
0 ( ) RdRρdQdV
3
ent Volumselemr
=
rr
( )rEd rr
Volumen Vmit Ladung Q
Wie groß ist die elektrische Feldstärke E im Punkt r, wenn im Volumen V die Ladung Q homogen verteilt ist?
Volumselement dV an Stelle R mit Ladung dQ erzeugt in Punktr Feld dE
( )
( ) dQRrRrrEd
RrRree
RrdQrEd rRrR
30
20
41
41
rr
rrrr
rr
rrrr
rrrr
−
−=
−
−=
−=
επ
επ
( ) ( )∫−
−=
Volumen
dVRRrRrrE
rrr
rrrr
ρεπ 3
041
( )rE rr stärkeGesamtfeld
Flächenladungen
( )mentFlächenele
LadungdAdQ
==r ungsdichteFlächenlad rσ
( )dArQFläche∫=
rσ ngGesamtladu
Ladungen auf einer dünnen Schicht auf der Oberfläche verteilt:Beschreibung mit Flächenladungsdichte
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FlächenladungenFeld einer homogen geladenen Scheibe σ = konst. mit Radius R in Punkt P auf Scheibenachse im Abstand x
x
R
x
yz
Ladungen auf Kreisring mitmit Radius r und Dicke dr ergeben zusammengefasst in P ein Feld in x-Richtung
r
P
dr( ) ( )
( ) 2322
0
,4
1,,rx
xdrrrdQdrrrxEd+
+=+
επr
dEx
Intgegration über alle Kreisringe von 0 bis R
( ) xeRx
xxE rr⎟⎠⎞
⎜⎝⎛
−−=
220
121 σε
( ) xx exQe
xRxE rrr
20
2
2
0 41
41
επσ
ε==
( ) xexE rrσ
ε 021
=0 für 00für0
<<>>
xExE
x
x
Sonderfälle
Abstand x>> R
Scheibe R→∞
Feldstärke unabhängig vom Ort: Feld ist homogen
Linienladung
( )entLinienelem
LadungddQ
==l
rr ngsdichteLinienladu λ
( ) lrdrQ
Linie∫= λ ngGesamtladu
Modell für dünne leitende Drähte,leitende Polymere als „eindimensionale“ Leiter
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Zusammenfassung Elektrisches Feld
• Elektrisches Feld beschreibt Zustand (lokale Kraftwirkung) des Raumes der durch Ladungen erzeugt wird.
• Das elektrische Feld in einem Raumpunkt ist definiert E( r ) = F(r) /q• Elektrische Feldlinie sind graphische Mittel zur Veranschaulichung
des Feldverlaufs (Richtung = Tangente an Feldlinie, Stärke proportional zu Liniendichte)
• Feld einer Punktladung ist radial nach außen gerichtet E(r) ∝ Q/r2
• Feld eines Dipols (zwei Ladungen Q mit entgengesetztemVorzeichen im Abstand d) mit Dipolmoment p (p = q d): E(r) ∝ p/r3
• Feld einer kontinuierlichen Ladungsverteilung, durch Aufintegrieren der von Teilladungen erzeugten differenziellen Feldbeiträge (Integration oft schwierig)