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Baptisten.at Magazin Blickfang: Jubiläumsjahr 2013 // Sven Ohm grüßt uns vom Missionskomitee // Homepage Hilfsverein Erlebt: Joy for Life // Abschiedsfeier Dietrich Fischer-Dörl Dieses Exemplar hat einen Wert von 1€. 02/13 Bund & MKÖ Jubiläum

02/13 selbst und die Leitung der neuen schwedischen Kirche wollen euch mit Fürbitte und guten Gedanken immer begleiten. Gottes Segen euch allen! Sven Ohm Sven Ohm (links) auf der

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Baptisten.atMagazin

Blickfang: Jubiläumsjahr 2013 // Sven Ohm grüßt uns vom Missionskomitee // Homepage Hilfsverein Erlebt: Joy for Life // Abschiedsfeier Dietrich Fischer-Dörl

Dieses Exemplar hat einen Wert von 1€.

02/13

Bund & MKÖJubiläum

Leserinnen und Leser!Liebe 60 Jahre Bund der Baptistengemeinden in Österreich!50 Jahre Missionskomitee Österreich!Hast du gewusst, dass wir ein Jubiläumsjahr feiern? Ich muss zugeben, ich habe es auch erst spät erfahren. Viel geschieht in unserem Bund und schnell ist es passiert, und man übersieht einen Termin wie diesen.Zu diesem Jubiläum wollen wir jemanden in diesem Magazin vorstellen, der jedes Berichtsheft der letzten Jahr-zehnte gelesen hat, obwohl er nie Mitglied unseres Bundes war: Sven Ohm. Für viele eine guter Freund über viele Jahre, für andere vielleicht ein Name, der noch unbekannt ist. Sven Ohm hat jahrelang als Vertreter des schwedischen Baptistenbundes mit uns zusammengearbeitet und wir wollen sein Grußwort zu diesem Jubiläum, welches er uns auf der Delegiertenversammlung gegeben hat, auch hier veröffentlichen. Zusätzlich haben wir ein kurzes Interview mit ihm geführt.Darüber hinaus gibt es viele Fotos von vergangenen Veran-staltungen und kurze Berichte. Zum Nachdenken laden wir euch am Ende des Magazins ein: Momentaufnahmen - eine neue Kolumne im Baptisten.at Magazin.Die Rückseite des Magazins wird euch auch ein wenig verraten, womit wir die nächste Titelseite des Magazins schmücken wollen.Viel Freude beim Lesen wünscht

Valere Schramm

S.8

Inhalt4 Juniläumsjahr 20135 Grußwort eines treuen Freundes6 Interview Sven Ohm7 Kulturelle Vielfalt feiern, nicht nur ertragen!8 Ordination Alex Strecker9 joy for life10 Abschiedsfest für Dietrich Fischer-Dörl12 Kontakttag Weltmission14 Homepage Hilfsverein15 Baptisten in Wikipedia16 Momentaufnahmen19 Termine20 Presse

S.7 S.10 S.14

Baptisten.atMagazin

02/13

Bund & MKÖJubiläum

Tony Peck (General-sekretär der EBF) und Sven Ohm vor der Krummgasse 6 nach der Tagung des Missions- komitee Österreich.

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Jahre Bund der Baptistengemeinden in Österreich 1953 – 2013

Wir feiern, dass Gott in dieser Zeit mit uns seine Gemeinde gebaut hat. Baptisten gab es in Öster-reich bereits 1847. Bei einem Ehepaar in Wien gab

es in einem Wohnzimmer gottesdienstliche Versammlungen, woraus sich eine kleine Gemeinde entwickelte. Diese Geschichte ist in der Festschrift zum 50-jährigen Bestehen unseres Bundes von Franz Graf-Stuhlhofer dokumentiert.Ein Teil der Geschichte unseres Bundes ist ein Teil meines Lebens. Seit 1975 darf ich Gottes Handeln in Österreich miterleben. Ich bewundere den Mut und Weitblick unserer Geschwister im Glauben im Jahre 1953. Sie haben verstanden, dass wir gemeinsam einen Auftrag haben. Auch wenn wenig Wachstum sichtbar war und die meist kleinen Gemeinden ums Überleben kämpften, haben sie nicht aufgegeben sondern Gott vertraut, einander ermutigt und standen fest auf dem Grund ihres Glaubens - auf Jesus Christus.Über das, was in den letzten zehn bis zwölf Jahren geschehen ist, kann ich nur staunen. Die Entwicklung ist weitergegangen. Menschen sind zum Glauben gekommen und neue Gemeinden sind entstanden. Der Wunsch nach Erweckung in unserem Land hat viele Geschwister zur Fürbitte aufgerufen. Gott hat Möglich-keiten geschenkt und Türen geöffnet, die wir vorher für unmög-lich hielten. Aber so wirkt Gott.In unserer Bundesgemeinschaft haben auch fremdsprachige

Jubiläumsjahr 2013 Jahre Missions-komitee Österreich (MKÖ) 1963 – 2013

Gemeinden eine Heimat gefunden. Diese Geschwister sind eine Bereicherung, die uns neue Sichtweisen öffnet. Sie helfen uns, Bedürfnisse in unserer Welt wahrzunehmen und besser zu verstehen. Wir haben Verantwortung in Diakonie und Weltmis-sion gelernt und wir haben gelernt, eine Stimme in der Gesell-schaft für jene zu sein, die keine eigene Stimme haben und ausgeschlossen sind. Wir können Hoffnung in Jesus Christus verbreiten.Für alle diese Aufgaben sind uns Partner zu Seite gestanden. Im „Missionskomitee Österreich“ (MKÖ) haben wir durch die letzten 50 Jahren Unterstützung und vor allem Ermutigung bekommen.Sven Ohm (84), der frühere Missionssekretär im Bund der schwedischen Baptisten, war von Anfang an im MKÖ dabei. Er kennt unsere Geschichte. Seine Teilnahme an unserer Jubiläums-feier hat uns sehr ermutigt.Wir feiern unseren Herrn mit großer Dankbarkeit und Anbe-tung für alles, was Er an uns getan hat. In Seinem Namen wollen wir weiter gehen, um Ihm und den Menschen in Österreich zu dienen.

Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist,welcher ist Jesus Christus. 1Kor 3,11

Anita Ivanovits

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„Geschichte ist nicht nur Geschehenes, sondern

Geschichtetes – also der Boden, auf dem wir stehen

und bauen“ (Hans von Keller, * 1925, dt. Theologe)

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Grußwort eines treuen

Es freut mich sehr, an der Bundeskonferenz teil-zunehmen und euch allen für die gute Zusam-menarbeit und Gemeinschaft zwischen den

österreichischen und schwedischen Baptisten in den letzten 50 Jahren danken zu können. Und – natürlich – mit euch allen unserem Herrn für Segen und Gnade in dieser Zusammenarbeit zu danken.Als die deutsch-amerikanischen Baptisten ihre Unter-stützung für die Arbeit in Österreich einstellten, waren die Südstaatenbaptisten sowie die deutschen, englischen und schwedischen Baptisten bereit, diese Arbeit zu unterstützen. Dann wurde das Missions-komitee Österreich, das 50 Jahre alt geworden ist, mit dem Ziel gebildet, eine enge Zusammenarbeit zu erreichen. Für uns als schwedischen Bund war es sehr wichtig, dass mehrere Bünde an dieser Arbeit teil-haben. Wir arbeiten zusammen in Europa.Diese Zusammenarbeit war sehr gesegnet. Im Jahre 1963 gab es in Österreich etwa 700 Baptisten – bis heute hat sich die Anzahl verdoppelt. Es gibt hier eine sehr positive Einstellung und einen sehr mächtigen Glauben an die Möglichkeiten Gottes, der uns alle inspiriert hat. Ich freue mich sehr, dass auch eine neue Generation diese Arbeit aufgenommen hat.Im Jahre 1975 war Anita Pettersson bereit, unsere Missionarin in Österreich zu werden. Viele Jahre arbeitete sie mit Graham Lange in Graz, heiratete Gerhard Ivanovits und war in den letzten 25 Jahren besonders in Steyr aktiv, wo Gerhard als Pastor ordi-niert wurde.Anita hat in all diesen Jahren auf Landesebene mit

jungen Leuten, Frauen und Kindern gearbeitet und sie ist schon lange Vorsitzende des Bundes. Ich bin sehr stolz und dankbar, dass diese schwedische Missionarin so inte-griert und geschätzt wird und Jahr für Jahr ein solches Vertrauen bekommen hat, als Vorsitzende zu dienen.Ich bin sehr dankbar für alle Jahre, die wir zusammenge-arbeitet haben. Ich habe drei Generationen von österrei-chischen Baptisten kennengelernt. Das ist eine wunder-bare Erfahrung von bedeutungsvoller Gemeinschaft und ein schönes Beispiel für lebenslange Treue und Liebe.Ökumenische Gemeinschaft ist immer, und besonders in unserer Zeit, bedeutungsvoll. In Schweden haben die drei ältesten freikirchlichen Bünde in den letzten 100 Jahren immer wieder zusammengearbeitet. Seit zwei Jahren haben die Methodisten, Baptisten und Kongregationa-listen eine gemeinsame Kirche. Wir beten und hoffen, dass alle freikirchlichen Bünde eine solche Einheit finden werden. Wir brauchen einander. Unsere Aufgaben sind so groß, dass wir alle vereinigt werden müssen, um die Evangelisation der Welt durchführen zu können.Ich habe gehört, dass die freikirchlichen Bünde in Öster-reich bald eine staatlich anerkannte Kirche sein werden, die Freikirchen in Österreich. Ich hoffe, dass es dadurch neue Möglichkeiten gibt, in Einheit zusammenzuarbeiten.Ich wünsche euch Segen und großen Erfolg, wenn ihr nach dem 60. Jahrestag fortfahrt, unserem Herrn zu dienen. Ich selbst und die Leitung der neuen schwedischen Kirche wollen euch mit Fürbitte und guten Gedanken immer begleiten. Gottes Segen euch allen!

Sven Ohm

Sven Ohm (links) auf derDelegiertenversammlung 2013 - Wien Freundes

6 02/13

Interview mit Sven Ohm

Baptisten.at: In deinem Grußwort zum Jubiläumsjahr der Baptisten in Österreich hast du von deiner Leidenschaft für die Missionsarbeit in Österreich gesprochen. Woher kommt diese Leidenschaft und warum gerade Österreich?

Sven Ohm: Ich wurde für die Missionsarbeit geboren. Schon mit zwölf Jahren wusste ich, dass ich in der Mission arbeiten möchte. Anfangs war ich besonders interessiert an Indien. Nachdem ich die Bibelschule, das theologische Seminar und sogar eine Weiterbildung in tropischer Medizin gemacht hatte, musste ich mit Bedauern feststellen, dass es mir nicht möglich war, nach Indien zu reisen, weil Ende der 50er Jahre kein Ausländer nach Indien einreisen durfte. Meine erste internationale Erfahrung machte ich in der EBF im Arbeitsbereich Jugend und lernte dort einige europäische Länder kennen. Die nächsten 25 Jahre arbeitete ich im schwedischen Baptistenbund im Bereich Welt-mission. Wir hatten Projekte in vielen verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt, aber Europa als Missionsgebiet war lange nicht in unserem Blickfeld. In den 60er Jahren erkannten wir, dass wir Verantwortung übernehmen und Zusammenarbeit in Europa beginnen sollten. So entschieden wir uns, Beziehungen zu Österreich und Frankreich aufzubauen. So entstand 1963 das Missionskomitee Österreich, das sich von da an jährlich getroffen hat. Die Verbindung zwischen Schweden und Öster-reich geht aber sogar auf das Jahr 1919 zurück. Für mich war der deutschsprachige Raum deswegen von Bedeutung, weil ich deutsche Wurzeln habe. Die Leidenschaft für diese Zusam-menarbeit ist von Jahr zu Jahr gewachsen und besonders Anita Ivanovits, die ihrer Berufung für Österreich nachgegangen ist, hat die Beziehung zwischen Schweden und Österreich nach-haltig bestärkt.

Baptisten.at: Wie hast du diese Zusammenarbeit des Missions-komitee Österreich über die Jahre erlebt?

Sven Ohm: Es gab viel Missionsarbeit auf der Welt, die nicht auf Augenhöhe geschehen ist und wo Systeme und Programme über Kulturen und die Menschen hinweg installiert wurden. Uns war es wichtig, ein holistisches Verständnis von Mission

zu verfolgen. Dabei geht es um gegenseitiges Vertrauen und eine Partnerschaft auf Augenhöhe, die gemeinsam nach dem Weg sucht.

Baptisten.at: Du hast 50 Jahre Missionskomitee Österreich miter-lebt und alle Entwicklungen seitdem mitverfolgt. Welche Vision hast du von der Zukunft in Österreich?

Sven Ohm: Es ist immer schwer zu sagen, wie sich die Dinge in der Zukunft entwickeln werden, aber ich glaube, dass Österreich weiterhin eine Art Schmelztiegel Europas sein wird. Ihr habt alle Erfahrungen und Entwicklungen der westeuropäischen Länder gleichermaßen miterlebt, aber ihr habt, mehr als die anderen westeuropäischen Länder, Einflüsse aus anderen Ländern aufge-nommen. Nicht nur durch die enge Zusammenarbeit im Missi-onskomitee sondern auch die geografische Nähe zu Osteuropa hat euch Zugang zu Erfahrungen ermöglicht, die andere Länder Westeuropas nicht haben. Ich glaube, dass dieser Erfahrungs-schatz über die Jahre weiter wachsen wird und Österreich zum europäischen Schmelztiegel für internationale Gemeindearbeit wird.

Baptisten.at: Du bist schon lange in der Missionsarbeit tätig, welche Botschaft würdest du aus diesen Erfahrungen heraus gerne unseren Lesern weitergeben?

Sven Ohm: Ich denke, dass Mission im Grunde sehr stark mit Vision verknüpft ist. Meine persönliche Meinung ist, dass es keine Mission ohne Vision geben kann. Ihr werdet erleben, dass der Herr euch mit Seinem Geist erfüllt und er wird euch die Weisheit, den Mut und die Fähigkeit geben, euch zu entwickeln.Die Zeiten sind vorbei, in denen verschiedene christliche Gruppen im Konflikt miteinander stehen. Es ist eine Zeit der Offenheit angebrochen, in der wir darauf schauen, was Gott tut und nicht, was die anderen falsch machen. Diese Offenheit wird es euch ermöglichen, durch den heiligen Geist Dinge zu tun, die ihr sonst nicht hättet tun können. Weil ihr auf Ihn schaut, der den Sieg des Reich Gottes hervorbringt.

„Es gibt keine Mission ohne eine Vision!“

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Viele Teilnehmer waren sich einig: „Das war die beste Konferenz, die wir je erlebt haben!“ Das lag wohl daran, dass sich bei der Missionskonferenz in Wien nicht nur

die Missionsleiter der EBF-Unionen versammelten, sondern auch viele Leiter internationaler Gemeinden in Europa. Das Programm bestand einerseits darin, spannenden Vorträgen zu lauschen und darüber zu diskutieren, andererseits gestaltete man bewusst Pausenzeiten, Exkursionen, Konzerte und Buffetparties, um die interkulturelle Begegnung nicht nur zu denken, sondern auch zu erleben. Dieser Mix von Theorie und Praxis wurde dadurch gefördert, dass die gastgebende Baptistengemeinde

Wien/Krummgasse sehr bewusst ihre multikulturelle Arbeit in diesem Sinne gestaltet und die 45 Konferenzteilnehmer in ihr gemeinsames Leben, Glauben und Feiern in kreativ gestalteten Kellerräumen mit hineinnahm. So „nebenbei“ konnten einander die teilnehmenden Leiter aus Chin- und Karengemeinden, die als Flüchtlinge aus Myanmar nun in den Niederlanden, Däne-mark und Norwegen leben, auf der Konferenz kennenlernen und miteinander vernetzen. Organisiert und geleitet wurde die Konferenz von Michael Kißkalt, Elstal. In seinem Einführungsvortrag ermahnte er: „Nehmt eure Kultur ernst, aber nicht zu ernst! Im Blick auf Christus können wir trotz der kulturellen Verschiedenheiten zueinander stehen.“ Ian Bunce, England, forderte die Teilnehmer heraus, die wachsende kulturelle Vielfalt in unseren Kirchen nicht nur zu ertragen, sondern zu feiern; wenn wir denn wirk-lich glauben, dass diese Vielfalt Teil der Bewegung des Geistes in unseren Kirchen ist! Peter Penner, Wien, Leiter der interna-

tionalen theologischen Bildungsarbeit TCM International, legte großen Wert darauf, dass interkulturelle Öffnung zuerst zwar darin besteht, Gastfreundschaft zu zeigen, aber dann geht es auch um Machtteilung: „Wo haben Leiter internationaler Gemeinden Einfluss in unseren Kirchen und Bünden?“ Auch Mitglieder der Theologischen Kommission der EBF gestalteten die Konferenz mit: Michael Rohde, Elstal, zeigte anhand biblischer Geschichten im Alten Testament, dass kulturelle Begegnung schon immer ein „heißes Thema“ des Gottesvolkes war. Jacquie Kaltwasser, New Life Church Düsseldorf, erzählte von der interkulturellen Arbeit ihrer Gemeinde, vor allem von den besonderen Heraus-

forderungen, der Integration von Christen aus muslimischen Kulturen in christliche Gemeinden. Kaltwasser: „Liebe, Gnade, Güte – diese Themen gilt es immer wieder biblisch zu erklären und vorzuleben, damit Muslime in Christus hineinwachsen!“ Auch Owen Mkandawire, Malawi, derzeit Gastlehrer am Theo-logischen Seminar, war in Wien dabei und zeigte sich sehr beein-druckt, wie intensiv sich Baptisten in Europa Zuwanderern aus allen möglichen Ecken der Welt zuwenden.Am Ende zeigte sich Michael Kißkalt überaus dankbar für die internationalen Konferenzen, die er während der fünf Jahre seiner Wirksamkeit als Missionsleiter in der EBF organisieren konnte. Im Herbst endet sein Mandat in der EBF: „Diese Jahre waren extrem wertvoll! Es war ein wunderbares Erlebnis, Einblicke zu bekommen in die Vielfalt der EBF und Missionsleitern zu helfen, ihre Arbeit zur Ehre Gottes weiterzuentwickeln.“

Michael Kißkalt

Kulturelle Vielfalt feiern, nicht nur ertragen! Eindrücke von der EBF Missionskonferenz in Wien

„Das war die beste Konferenz, die wir je

erlebt haben!“

8 02/13

Ordination Alex Strecker

Ein schönes Fest in der Baptistengemeinde Linz. Alex Strecker wird zum Jugendpastor des KJW ordiniert und von den Jugendli-chen in seinem Amt begrüßt.

Welcome Alex!

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joy for life

Die Gemeinde in der Feuerwehr!Wir feiern eine neue Gemeinde in unserem Bund: joy for life! Gemeinsam mit Vertre-tern des Bundes, der rumänischen Baptis-tengemeinde Krems und sogar dem Bürgermeister der Stadt Krems feierten wir einen festlichen Eröffnungsgottesdienst in der Zentrale der freiwilligen Feuerwehr Krems, wo die Gemeinde auch in Zukunft ihre Gottesdienste abhalten wird.

Fotos: Valere Schramm

10 02/13

Das Kinder- und Jugendwerk geht in eine neue Ära. Vor kurzem gab es die offizielle Einführung von Alex Strecker in den Dienst, am Samstag den 29.6 hat Didi

Dörl seinen Abschied gefeiert. Dazu lud er nach Buchschachen ein, wo in den letzten zwölf Jahren einige Freizeiten und Bespre-chungen stattgefunden hatten. Die Begrüßung bei Kaffee und Kuchen bot Gelegenheit, mit vielen Leuten aus anderen Gemeinden zu plaudern. Ein lang-jähriger Freund, Martin Moro (unten rechts), zeigte mit vielen verschiedenen Gitarren seine Virtuosität auf dem Instrument.Nach dem Abendessen wurden die musikalischen Beiträge mit einem Latin Worship fortgesetzt, gefolgt von der Band „My Glorious“, zu der die Zuhörer begeistert mitgetanzt haben.Den Abschluss bildete die Salsa-Band Corcovado, auch hier tanzten die verbliebenen Zuhörer begeistert mit. Ich hoffe, Didi, dass das Fest für dich genauso gelungen war, wie für uns Gäste. Danke dafür! Und viel Segen und Weisheit auf deinem weiteren Weg!

Andrea Kroneisl

Abschiedsfeier des KJW für Dietrich Fischer-Dörl

„didi didididi didi dididi....“

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Fotos: Kathrin & Daniel Domig

12 02/13

Kontakttag Weltmission

Im Folgenden möchten wir euch kurz über den Kontakttag berichten und euch gleichzeitig die aktuellen Infos zum Thema Mission im Bund weitergeben.

Wir dienen einem Gott, der uns eh und je gekannt hat, und können darauf vertrauen, dass er uns nützen kann und will. Wie Cesar hier immer sagt: Wir leben von den 3 Gs: Geben, Gebet und Gehen. Das fasst für uns Mission zusammen.Carlos Waldow, der Sekretär von EBM Mittel- und Lateinamerika (MASA), erinnerte uns daran, dass es um die Menschen geht, die durch uns nicht nur mit dem Evangelium erreicht werden sondern auch sozial oder mental Unterstützung bekommen. Es geht nicht darum, Opfer zu finden und Held zu sein sondern Partner zu finden, die voneinander profitieren, füreinander im Gebet einstehen und einander tragen. Da Streckers nun wieder in Österreich sind und Alex nun bald im Kinder und Jugendwerk (KJW) anfängt, haben wir uns entschieden, als Bund nun nicht die Mission zu vernachlässigen. Deshalb wollen wir im Folgenden über die neuen Schwerpunkte von uns als Bund berichten.

Macia:Macia ist nun schon seit zehn Jahren ein Projekt von uns Baptisten Österreich. Die Leute vor Ort wertschätzen und hono-rieren es, dass die Gemeinde und das Projekt dort vor Ort nun schon so lange da und nachhaltig tätig sind. Einige haben durch die Arbeit, die Beschäftigung und Unterstützung neue Perspek-tiven und Zugang zu Ausbildungsmöglichkeiten bekommen. Hauptziel dieses Projektes ist nach wie vor die Unterstützung von Waisen- und Halbwaisenkindern. Zusätzlich startet noch heuer das Projekt für Menschen mit Behinderung, das gemeinsam mit der Diakonie iniziiert und finanziert wird.

Indien:In Andrakadesch haben viele Bauern aus Hoffnungslosigkeit ihrem Leben ein Ende gesetzt. Sie sind durch Kredite in eine Schuldenspirale geraten. Deshalb haben Bauern angefangen, sofern sie es schaffen, etwas von dem Wenigen, das sie haben, auf

Menschen mit einer geistlichen Berufung, einer Ausbildung als Evangelisten oder Pastoren werden in Afrika dringend gebraucht. Sie sind nicht nur Theologen, sondern gleichzeitig Lehrer, Berater, geistliche und soziale Entwick-lungshelfer, Ärzte, aber auch Streitschlichter in Nöten und Problemen der Gesellschaft. Menschen, die das Wort Gottes verkündigen und sich um die Menschen der Gesellschaft ganzheitlich kümmern und auf sie achten.Ab 2014 wird Pastorin Regina Claas als Expertin für die Partnerbünde in Malawi und Südafrika tätig sein und sie beim Aufbau von kirchlichen Leitungsstrukturen und in der Mitarbeiterschulung beraten. Ihre Vorberei-tungszeit beginnt im Herbst 2013.

Regina Claas - Missionarin für Südafrika und Malawi

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die Seite zu legen und dieses Geld (ca. 80 Cent pro Unterstützer und Monat) dann jenen zu Verfügung zu stellen, die gerade Unterstützung brauchen. Mit diesen zinsfreien Mikrokrediten wird eine Überschuldung verhindert und gleichzeitig fördert es die Solidarität untereinander. Gerne wollen wir dieses Projekt unterstützten und hoffen, dass es zum Vorbild auch für andere Regionen wird.Zu diesen Mikrokrediten in Indien gibt es Infos im EMB Magazin, im neuen Baptisten Magazin auf Seite 25 und auf der EBM Homepage.

Kuba und die Jugendinsel:Seit der Studienreise von Walter Klimt und der Begegnung bereits beim vorletzten Missionsrat in Herfort ist Kuba aus unserer Mission nicht mehr wegzudenken. In Kuba selbst sind Veränderung und Bewegung da. Wir haben dort Geschwister, die für uns beten und sich mit uns verbunden fühlen. Infos dazu gibt es im vorletzten Baptistenmagazin (Nr. 3/12) und auf der EBM Homepage.

Thousong:Die neuen Missionare Joe und Anna Meyer sind inzwischen in Thousong (Südafrika) angekommen. Wir möchten diese Arbeit mittragen, da Südafrika und die Partnerschaft mit dem dortigen Bund weiterhin gepflegt werden sollen.

Tabiso: Tabiso unterstützt immer noch den Gemeindebau. Dieses Projekt wird hauptsächlich von der Gemeinde Essling unterstützt.

Budget:Derzeit tragen 50% der Gemeinden im Bund die Unterstützung der zuvor genannten gemeinsamen Projekte. Unsere Leistung kann sich sehen lassen. Gerade durch das Zusammenhalten und die Partnerschaft mit der EBM können wir einen hohen Standard sowohl in der Unterstützung vor Ort als auch bei den Rahmen-bedingungen für die Missionare gewährleisten. Wir hoffen es

gelingt, alle Gemeinden ins Boot zu holen und so weiterhin die nachhaltige und partnerschaftliche Unterstützung zu ermögli-chen. Wäre es nicht schön, wenn wir uns in einem Jahr freuen könnten, dass wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen und über Gottes Wirken staunen. Infos siehe: Budgetübersicht. Wunsch: Gemeinden mögen sich aus den vorgestellten Projekten der EBM ein Projekt aussuchen, das sie gerne unterstützen wollen. One World–One Mission: Unser Wunsch ist es, dass mehr und mehr Partnerschaften entstehen. Wir wünschen uns, dass Missionare aus Ländern, die bis jetzt immer in der Bittstellung waren, sich bei uns engagieren, investieren und davon profitieren können. Jeder Baptist ein Missionar (Onken 1800): Wir wünschen uns, dass Menschen in Gemeinden vielseitig ihre Leidenschaft für Mission ausleben können. Material: Es gibt viel Material für Gemeinden, die sich über die Missions-tätigkeiten der EBM, die Geschichte der EBM, oder die Projekte informieren wollen. Gerne können wir euch das zukommen lassen. Gebetsbuch, DVD mit Infos über EBM etc., Homepage.

Gebetsanliegen/ Anliegen Besuch in Innsbruck und Gebet für Innsbruck, dass die Partner-schaft im Bund neu belebt wird. Salzburg: dass Alberts Vorhaben mit dem Volontariat klappen. Außerdem, dass Salzburg weiterhin so treu unterstützt und von unserer Leidenschaft angesteckt wird. Bad Ischl: dass die Geschwister sich weiterhin so engagieren und offen für Anfragen von unterstützungssuchenden Missionspro-jekten und Menschen sind. Gerne darf auch ein Projekt von uns dabei sein.

Christoph Marte

Daniel González stellt in der projekt:gemeinde die erstaunlich wachsende Arbeit in Kuba vor.

14 02/13

Baptisten in Wikipedia

austrianbaptistaid.com

Das wurde aber auch Zeit!Endlich ist die Homepage für den Hilfsverein online und damit ein neues Motto: „Entwick-lungshilfe mit Freude“. Die Homepage ist eine kleine Hommage an die tollen Projekte in Öster-reich und der ganzen Welt im Internet. Fotos, kurze Informationen und eine Spendenübersicht zeichnen die neue Homepage aus. Für das Design und die Mühe geht ein großes Lob an David Bunce, der uns seine Fähigkeiten ehrenamtlich zur Verfügung gestellt und uns somit diese Home-page geschenkt hat. Ein großes Dankeschön geht an Gabor Guzmics, der uns immer wieder mit helfender Programmiererhand aus der Patsche hilft.

Derzeit ist die Homepage unter folgender Adresse zu finden: http://www.austrianbaptistaid.comWir freuen uns über jeden der helfen möchte, die Homepage aktuell zu halten und die Projekte in ihrer realen Schönheit im Internet zu präsentieren.

Valere Schramm

Baptisten in Wikipedia

Es ist noch nicht lange her: Erst 2001 startete das Internet-Lexikon Wikipedia. Aber es wird bereits intensiv genutzt. Der Artikel über die „Baptisten“ wird täglich etwa 600

Mal angeklickt. Und wir – also der Artikel über die „Baptisten in Österreich“? Naja, bloß zehn Mal. Er wurde von Gregor Helms angelegt, einem norddeutschen Baptistenpastor. Woher ich das weiß? Bei jedem Wikipedia-Artikel sieht man oben mehrere „Karteireiter“ (jedenfalls sehen sie so ähnlich aus). Und auf einem solchen steht „Versionsgeschichte“. Wenn ich das anklicke, wird mir jede einzelne Bearbeitung, die in der Vergangenheit am Artikel vorgenommen wurde, angezeigt. Bei Wikipedia kann man also nichts versteckt tun. Allerdings „verstecken“ sich die meisten Bearbeiter hinter einem Nicknamen – das ist auch ganz in Ordnung so, niemand muss seine Identität preisgeben. Helms gibt aber seinen Namen an, daher ist es erkennbar, dass er den Artikel über „uns“ begann – so wie auch viele andere Artikel zur Täufer- und Baptistengeschichte. Das war ein Beginn, aber bei dem genannten Artikel gibt es noch einigen Ergänzungsbedarf.Gibt es über deine Gemeinde schon einen Artikel bei Wikipedia? Nein? Das ist auch richtig so. Denn wenn du einen Artikel über eine Gemeinschaft mit vielleicht 100 Mitgliedern anlegst, musst du damit rechnen, mit der „Relevanz“-Frage konfrontiert zu werden: „Gibt es über diese Gemeinschaft wissenschaftliche Literatur? Oder wenigstens Artikel im Profil oder im Standard?“ Denn nur was in der öffentlichen Wahrnehmung präsent ist, gilt in der Wikipedia als „relevant“.

Was aber möglich ist: Im Artikel über deinen Ort könnten - an passender Stelle, etwa im Abschnitt „Kirchen“ – einige Angaben über deine Gemeinde ergänzt werden. Z.B. steht im Artikel „Mariahilf “ (dem 6. Wiener Gemeindebezirk) ein Satz über die Baptistengemeinde in der Mollardgasse (im Abschnitt „Kultur und Sehenswürdigkeiten“, in dem einige Kirchen kurz beschrieben werden). Eine solche Ergänzung sollte jeweils dazupassen, auch vom Umfang her: Wenn etwa über die katho-lische Kirche am Ort zwei Sätze stehen, wäre es wohl unver-hältnismäßig, die dortige Baptistengemeinde ausführlich mit 20 Sätzen zu beschreiben. Wie man eine Ergänzung in einem Artikel einbringt: Neben der betreffenden Kapitel-Überschrift auf „Bearbeiten“ klicken , dann das Produzierte unter „Vorschau“ überprüfen … (vor dem „Speichern“). Auch wenn du nicht ange-meldet bist, kannst du bearbeiten.Einen umfangreichen Artikel gibt es über Arnold Köster, von 1929 bis 1960 Baptistenprediger in Wien, dessen nationalsozi-alismuskritische Predigten historische Bedeutung haben. Dieser Artikel wurde (in einem innerwikipedianischen Bewertungs-verfahren) als „lesenswert“ ausgezeichnet, d.h. er entspricht den inhaltlichen und formalen Vorgaben von Wikipedia.

Franz Graf-Stuhlhofer

Die Internet-Adresse der deutsch-sprachigen Fassung von Wikipedia: http://de.wikipedia.org

16 02/13

Ein Bild in der Zeitung, aus der Entfernung auf-genommen, leicht unscharf: eine fast leere Stra-ße, darauf ein Motorrad, das halb unter einem

Auto eingeklemmt ist. Auch eine liegende Gestalt ist zu erkennen. Kein Rettungsauto, keine Helfer, keine Polizei. Der Unfall muss grade eben passiert sein.Für dieses Foto erhielt der flinke Hobby-Fotograf von der Zeitung 100€ - es war das Leserfoto der Woche.Auch ein beliebtes Motiv in den Medien: ein weinen-des Kind oder ein verzweifelter Erwachsener mitten in den Trümmern der Stadt nach einer verheerenden Naturkatastrophe. Oder vor wenigen Tagen erst: das Bild eines Mannes, im Gras liegend, mit vor Schmer-zen verzerrtem Gesicht, während Helfer die Schuss-wunde in seinem Bein versorgen. Jedes Detail wird festgehalten, alles wird gezeigt.Mich erinnern solche Bilder an eine Kurzgeschichte von Isabel Allende, die wir in der Schule gelesen ha-ben: „De barro estamos hechos“ (Und aus Ton sind wir gemacht).In dieser Geschichte verlässt ein Kameramann die sichere Position hinter seiner Kamera, weil er vom Schicksal eines Mädchens, das in einer Schlammlawi-ne gefangen ist, ungewöhnlich stark berührt wird. Er verliert die Distanz und versucht, dem Kind zu helfen.Die Fotografen der oben beschriebenen Bilder schei-nen die Distanz zu wahren und sich durch ihre Ka-mera von der Situation abzugrenzen. Ob sie vielleicht danach tatsächlich das Aufnahmegerät weglegen und zum Erste-Hilfe-Kasten greifen?Wie würde ich selbst in einer solchen Situation han-deln? Würde ich, wenn ich als Erste zu einem Unfall

komme, daran denken, ein Foto zu machen, um die-ses dann an die Zeitung zu verkaufen?Wenn ich in einem Katastrophengebiet ein weinendes Kind sehe, denke ich dann „Was für ein tolles Motiv!“ oder „Wie kann ich dem Kind helfen?“.Greife ich zur Kamera, wenn bei einer Veranstaltung Schüsse fallen und fange die Atmosphäre ein, oder helfe ich, Menschen in Sicherheit zu bringen und zu verarzten?Für mich als Christ ist die Antwort klar und auch von meiner Persönlichkeit her wäre ich wahrscheinlich viel zu geschockt und betroffen, um bei diesen Ereig-nissen an ein Foto zu denken.Aber gibt es Gründe und Argumente, warum ein Foto in diesem Augenblick wichtig sein könnte? Oder sind die Menschen hinter der Kamera allein von Sensati-onslust und Geltungssucht getrieben?Und: warum sehe ich mir die Fotos in der Zeitung an? Welche Gedanken habe ich dabei? Wie geht es mir?Mich persönlich machen diese Bilder jedes Mal sehr betroffen und ich bete für die Menschen, deren Leid dort eingefangen und öffentlich sichtbar gemacht wird.Ich versuche auch, diese Bilder zu vermeiden, weil ich die schonungslose Zurschaustellung dieser schmerz-lichen und unglaublich persönlichen Momente für Voyeurismus halte. Aber leider kann man ihnen nicht entfliehen. Fernsehen, U-Bahn-Zeitung, die Online-Ausgaben der Tageszeitungen – alle versuchen, mit diesen Bildern die Aufmerksamkeit der Leser an sich zu reißen und positionieren sie entsprechend promi-nent.

Moment-aufnahmen

DISTANZ

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Das ist in meinen Augen eine besorgniserregende Entwicklung.Persönliches Leid hat schon immer die Auflagezahlen erhöht, aber durch die neuen Technologien und Me-dien werden wir von schrecklichen Bildern geradezu überschwemmt und die Reizschwelle wird bereits bei Kindern dadurch drastisch erhöht.Auch die Frage nach den Menschen auf den Bildern stellt sich mir immer wieder:Wie schlimm muss es für jemanden sein, der so Schreckliches erlebt hat, dann noch zusätzlich seinen eigenen Schmerz in der Öffentlichkeit ausgebreitet zu sehen?Ist es denn tatsächlich notwendig, bei einer Schre-ckensnachricht über einen Bombenanschlag, einen Unfall oder eine Naturkatastrophe die Opfer in ihrer ganzen Verletzlichkeit ans Licht zu zerren?Wäre es nicht angemessen, diese Menschen in Ruhe trauern zu lassen, ihre Würde und ihre Gefühle zu re-spektieren?Ich weiß nicht, wie und ob man diese Entwicklung än-dern oder stoppen könnte.Was ich aber mit Sicherheit weiß: wäre ich als Opfer in einer Katastrophensituation – wovor Gott mich be-hüten möge – dann würde ich es schrecklich finden, wenn mein Leid so zur Schau gestellt werden würde.Und wäre ich in einer solchen Situation unversehrt, dann würde ich mich vor mir selbst erschrecken, wenn ich statt zu helfen, Fotos machen würde.

Brigitte Kößler

©Jody Roberts | flickr.com

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Impressum DVR-Nr. 0558745

Auflage: 1000Verleger und Herausgeber: Hilfsverein der Baptisten Österreichs, 1030 Wien, Krummgasse 7/4Redaktion: Andrea Kroneisl, Valère Schramm, Walter Klimt.Besonderer Dank an: Barbara Parfuss, Susanne Gidl, Markus Jung und allen Autoren dieser Ausgabe. Layout: Valère Schramm.

Bankverbindung:Bund der Baptistengemeinden in Österreich: Bank Austria Creditanstalt, Kto. 00653165100 BLZ 12000IBAN: AT86 1200 0006 5316 5100 BIC: BKAUATWWHilfsverein der Baptisten Österreichs: Bank Austria Creditanstalt, Kto. 23311 119 101 BLZ 12000IBAN: AT61 1200 0233 1111 9100 BIC: BKAUATWW

Wichtige Information!Das Magazin ist zum Verteilen! Seit wir unser eigenes Magazin begonnen haben, können wir eine größere Auflage drucken lassen, sodass jede Gemeinde eine deutliche höhere Anzahl an Heften bekommt.

Unser Magazin?

Ja, unser Magazin! Jeder darf sich beteiligen, Ideen äußern, Bilder machen und Artikel schreiben. Auch künstlerischen Elementen wollen wir Platz bieten.

[email protected]

Die nächste Ausgabe wird im

erscheinen. Alle Beiträge, Ideen

und Wünsche per Email oder finde

uns auf Facebook.

Baptisten.atMagazin

Termine:

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„Baptisten.AT

Baptisten

Österreichs“

Kirche 21 Kongress 25-27.10.2013

in der projekt:gemeinde Wien.

Oktober

Bis zum 31.8. Frühbucherrabatt sichern! Anmeldung unter:kirche-21.de

PRESSE

Die „Freikirchen in Öster-reich“ werden voraussichtlich Anfang August die staatliche

Anerkennung als Kirche erhalten. Die entsprechende Verordnung ging heute in Begutachtung.Ab August wird es in Österreich aller Voraussicht nach 16 anerkannte Kirchen und Religionsgesellschaften geben. Eine Verordnung, die fünf freikirchliche Bünde zu einer Kirche namens „Freikirchen in Österreich“ zusammenfassen soll, wurde am Mittwoch in Begutachtung geschickt. Einwände sind allerdings kaum zu erwarten.Konkret geht es um die Freie Christen-gemeinde-Pfingstgemeinde, den Bund evangelikaler Gemeinden, den Bund der Baptistengemeinden, die Elaia Christengemeinden und die Menno-nitische Freikirche. Sie haben sich, wie das ORF-Religionsmagazin „Orientie-rung“ damals berichtete, Anfang des Jahres zusammengetan, um den Antrag auf Anerkennung der „Freikirchen in Österreich“ zu stellen.

Gemeinsam genug MitgliederGemeinsam kommen die fünf Bünde auf jene Mitgliederzahl von zwei Promille der österreichischen Gesamt-bevölkerung - derzeit etwa 17.000 Personen -, die gemäß Bekennt-nisgemeinschaftengesetz für eine gesetzlichen Anerkennung nötig ist. Als anerkannte Kirche hätten sie die Möglichkeit für einen eigenen, konfes-sionellen Religionsunterricht an öffent-lichen Schulen.Jeder der fünf Bünde ist derzeit noch eine „eingetragene religiöse Bekennt-nisgemeinschaft“. Da in den Freikirchen die Erwachsenentaufe praktiziert wird, war lange Zeit offen, ob und wie die noch nicht getauften Kinder der Frei-kirchen hinzugezählt werden können. Dieses Problem wurde durch die Schaf-fung einer Stellung von „außerordentli-

Freikirchen: Staatliche Anerkennung auf Schiene

chen Mitgliedern“ gelöst.Von Seiten der katholischen wie evan-gelischen Kirche wird das Ansinnen der Freikirchen deutlich unterstützt. Die Freikirchen seien hierzulande die unter Christen am stärksten wachsende Gruppe und als „starke Realität“ von den anderen Christen anzuerkennen, so der Wiener Erzbischof anlässlich der Antragstellung der Freikirchen auf staatliche Anerkennung.

Nicht bloß juristische MotiveVertreter der fünf freikirchlichen Bünde hatten stets betont, dass eine Zusammenschließung nicht bloß aus juristischen Motiven erfolge. Es gebe große Übereinstimmungen im Glau-benskern, die Unterschiede würden lediglich „Nuancen“ betreffen. Der Zusammenschluss sei weit mehr als nur ein Zweckbündnis, er sei Ausdruck einer das Differenzierende umfas-senden Einheit, meint beispielsweise Walter Klimt, Generalsekretär des Bundes der Baptistengemeinden, im Gespräch mit der katholischen Nach-richtenagentur „Kathpress“.Einer der zentralen Unterschiede zwischen den einzelnen Kirchen betrifft den Glauben an den Heiligen Geistes, dessen Gaben und Manifesta-tionen in Charismen wie Heilungsge-beten oder Prophetien. Diese haben in den Pfingstgemeinden einen deutlich höheren Stellenwert als bei den evan-gelikalen Gemeinden. Dennoch hätten vor allem junge Kirchenmitglieder die Trennung nicht mehr verstanden, so Klimt: „Uns verbindet einfach sehr viel.“

Gemeinsamkeit GlaubenstaufeEine dieser charakteristischen Gemein-samkeiten der Freikirchen liege in der Hervorhebung einer persönlichen Glaubensentscheidung durch die Glau-benstaufe, die im jungen Erwachsenen-alter vollzogen wird, so Klimt. Gläubige

und praktizierende Christen anderer Konfessionen, die zu den Baptisten oder einer anderen Freikirche über-treten wollen, werden nicht nochmals getauft.Wohl passiert dies aber bei Personen, die - meist - als Kinder in einer anderen christlichen Kirche getauft, dann aber in keiner Weise ein religiöses Leben geführt haben. Finden diese Menschen über die Baptisten oder eine andere Freikirche zum Glauben und wollen sich ihnen anschließen, werden sie getauft.

Ortsgemeinde als zentrales ElementIn Vorbereitung auf die staatliche Anerkennung mussten die Freikirchen bereits eine Art Verfassung erarbeiten, die den Glaubenskern bei Wahrung der Vielfalt der einzelnen Bünde herausschält. Das Bekenntnis zu „Jesus Christus als dem Herrn und Erlöser der Welt gemäß der Heiligen Schrift“ hebt neben der Glaubenstaufe vor allem die „Selbstständigkeit der Ortsgemeinde“ und die „Trennung von Kirche und Staat“ als Eckpunkte des freikirchli-chen Verständnisses hervor.Klimt bekennt sich auch im „Kathpress“-Gespräch zur ökumeni-schen Zusammenarbeit mit anderen Kirchen. Man arbeite gerne im Ökume-nischen Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) mit und sei für jede Unter-stützung von Seiten anderer Kirchen dankbar. Für die eigenen Kinder ist in Zukunft Religionsunterricht an öffentlichen Schulen geplant. In den Ballungsräumen werde dies wohl ein eigener freikirchlicher Unterricht sein, in den ländlichen Gebieten wolle man mit den evangelischen Kirchen koope-rieren, so Klimt.

religion.ORF.atKAP 16.6.2013