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Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen www.wirtschaftsspiegel.com 03/06 · 2. Jahrgang A 13358 Befragt Interview mit dem Präsident der Automobilindustrie 2,90 Bereist Thüringens Partnerregion in Frankreich Bedacht Enger Kontakt zwischen Wirtschaft und Sportförderung Thüringer Wachstumsmotor Hersteller und Zulieferer der Automobilindustrie stärken die Wirtschaft

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Befragt Bereist Thüringens Partnerregion in Frankreich Enger Kontakt zwischen Wirtschaft und Sportförderung Interview mit dem Präsident der Automobilindustrie Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen www.wirtschaftsspiegel.com 03/06 · 2. Jahrgang A 13358 2,90

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Das Wirtschaftsmagazinfür Thüringen

www.wirtschaftsspiegel.com03/06 · 2. Jahrgang

A 13358

Befragt

Interview mit dem Präsident der Automobilindustrie

2,90

Bereist

Thüringens Partnerregion inFrankreich

Bedacht

Enger Kontaktzwischen Wirtschaftund Sportförderung

Thüringer WachstumsmotorHersteller und Zulieferer der Automobilindustrie stärken die Wirtschaft

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Hatten wir doch schon. Vor ziemlich genau einem Jahr stand die AutomobilzulieferindustrieThüringens im Mittelpunkt dieser Zeitschrift. Und nun erneut ein Heft zu diesem Wirtschafts-zweig?

Mit gutem Grund. Der wichtigste: Die Automobilzulieferin-dustrie hat sich zu einem der bedeutendsten, wenn nichtgar zu dem bedeutendsten Industriezweig des Freistaatsentwickelt. Wenn Sachsen als Autoland Nummer 1 im Ostengelte, dann sei Thüringen das Zulieferland Nummer 1, kon-statierte unlängst ein Manager nicht ohne Stolz auf einemBranchentag in Erfurt. Fast 400 Unternehmen stellen inThüringen so ziemlich alles her, was in einem Auto verbautwird. 36 000 Beschäftigte verdienen sich damit ihren Le-bensunterhalt. Und der Umsatz stieg im vergangenen Jahrauf 5,4 Milliarden Euro. Die Automobilzulieferindustrie istdamit einer der dynamischsten Wirtschaftszweige inThüringen. Doch auch die Resonanz des Heftes von vor einem Jahr warAnlass für eine Neuauflage dieses Themas. Viele Unterneh-mer berichteten nach der Veröffentlichung von deutlich zu-nehmenden Anfragen und gestiegenem Interesse an derProduktpalette der Thüringer Automobilzulieferer.

Die Dynamik der Branche kommt auch in einzelnen Entwicklungslinien zum Ausdruck. Vornoch nicht all zu langer Zeit war die Tendenz zu beobachten, die Fertigung von Einzelteilen undBaugruppen ins Ausland zu verlagern. Doch mangelnde Qualität, lange Transportwege und da-mit Kosten sowie Logistikprobleme bewogen so manchen Auswanderer, sich auf traditionelleTugenden am Standort Thüringen zu besinnen - ohne freilich das Ausland aus dem Blick zuverlieren. Und das ist ein zweiter Trend: Zunehmend erkennen die Unternehmen, dass sie ihreErzeugnisse auf den Auslandsmärkten mittelfristig nur dann mit Erfolg verkaufen können,wenn sie kooperieren. Die Branche hat auf diese Herausforderung reagiert und im vergange-nen Monat in Leipzig auf der Z 2006 das Automobilcluster Ostdeutschland ins Leben gerufen.Der Chef eines Thüringer Automobilzulieferers bringt es auf den Punkt: Zusammenarbeitentrotz Wettbewerbs wegen des Wettbewerbs.

Denn die Konkurrenz ist groß. Hersteller und Zulieferer aus Asien drängen nach Europa Markt.Da hilft den Platzhirschen nur Gas zu geben und schneller zu sein. Und vor allem besser.

3WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN JULI 2006

E D I T O R I A L

Jürgen MeierGeschäftsführer Wirtschaftsspiegel

TITELTHEMA

Das Autozulieferland Nummer EinsSeite 10

Interview mit VDA-Präsident Seite 11

Zeitarbeit als Alternative Seite 12

Automobilcluster im Osten Seite 16

Von Porsche geehrt Seite 24

Standort mit Trümpfen Seite 28

Neue Wege und alte Pfade Seite 32

Über Länder-Grenzen hinaus Seite 40

LANDKREIS UNSTRUT-HAINICHEN

Das Baumhaus Seite 48-49

THÜRINGEN

Wissenswertes in ZahlenSeite 5

Kur für Jet-Triebwerke Seite 8

Energieberatung Seite 58

Erfolg von BetriebsfeuerwehrSeite 59

Müllverbrennung in RudolstadtSeite 59

MESSEN

Messeservice Seite 50

Messeberater Seite 51

KULTUR UND TOURISMUS

Partnerregion PicardieSeite 60-61

Kulturtermine und WissenswertesSeite 62

RUBRIKEN

Editorial Seite 3

Nachrichten Seite 4, 5

Personalien Seite 6-7

Recht und Gesetz Seite 7

Messe Seite 50

Gesundheit Seite 52

Impressum Seite 62

Mit Vollgas voran AUS DEM INHALT

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Triptis (uf) Triptis (uf) Die JenoptikPolymer Systems hat Ende Mai inTriptis ihren neuen Firmensitz inTriptis in Betrieb genommen. Aufdem neuen Firmengelände führt dasUnternehmen seine bisher an vierStandorten verteilten Produktions-stätten für optische Systeme zusam-men. Für die 8000 Quadratmetergroße Fertigungsstätte investiertedas Unternehmen 11,5 Millionen Eu-

ro. Das Werk ist die europaweitgrößte und modernste Fertigungs-stätte für Optiken und optische Sy-steme aus Kunststoff. Es verfügtauch über einen 1400 Quadratmetergroßer Reinraum.2,5 Millionen Euro der Investitions-summe wurden für Anlagen im Be-reich Aufbau- und Verbindungstech-nik verwendet. Dieser erst in denvergangenen Monaten aufgebaute

Bereich , begann nun in den neuenHallen die Serienproduktion vonkundenspezifischen Modulen fürBildsensoren, die Lichtdedektionund Beleuchtungseinheiten. Mit derIntegration dieses Bereichs erwei-terte Jenoptik Polymer Systems sei-ne Prozesskette um einen wesentli-chen Technologieschritt. Das Unter-nehmen verfügt nun über die Kom-petenz, komplexe optoelektronischeSysteme zu fertigen. So könnenKomponenten an Sensoren oderoptoelektronische Bauteile angepas-st und Positionsabweichungen kom-pensiert werden. Um die Maschinenoptimal auszulasten, werde die Wahloptoparts im Dreischichtbetrieb fer-tigen. Die Jenoptik Polymer Systems ent-wickelt, produziert und vertreibtkundenspezifische optische Kompo-nenten und optoelektronische Bau-gruppen aus Kunststoff. Sie werdenvor allem in medizinischen Geräten,Automobilen, modernen Multime-diageräten sowie im Bereich der in-dustriellen Messtechnik und des Ma-schinenbaus eingesetzt. Das 1956 in Kassel gegründete Fa-milienunternehmen verschmolz1991 mit dem Bereich Kunststoffop-tik des ehemaligen DDR-KombinatsCarl Zeiss Jena in Neustadt/Orlaund verlegte den Firmensitz nachTriptis. Seit Ende 2003 ist Wahloptoparts eine 100-prozentige Toch-ter der Jenoptik und beschäftigt der-zeit rund 200 Mitarbeiter.

Zella-Mehlis (uf) Der Mittelstandbeklagt eine zunehmende Ver-schlechterung der Kenntnisse vonSchulabgängern. Ein Unternehmerkann nicht Nachhilfe in der Ausbil-dung geben, er muss sich auf einFundament an Wissen und Allge-meinbildung, die notwendige Ein-stellung zum Leben und zum Berufder Schulabgänger verlassen kön-nen, sagte der Leiter des BVMWKreisverbandes Südthüringen, Er-hard Schiöberg, zu einer vom Bun-desverband mittelständische Wirt-schaft gestarteten wirtschaftspoliti-schen Bildungsinitiative. Der Verband hält es nach den Wor-ten Schiöbergs für seine Verpflich-tung, Schule und Familie zu unter-stützen. „Wir benötigen ein hohesBildungsniveau und eine neue Ein-stellung zum Lernen und zur Le-

bensgestaltung unserer Jugend, eineenge Kooperation zwischen Schuleund Wirtschaft, Wissenschaft undUnternehmen“, betonte Schiöberg.Um die Ausbildung der Jugendlichenin wirtschaftspolitischen Fragen zuunterstützen, verpflichteten sich 15Unternehmer aus Südthüringen,Klassensätze des Buches „Sehr ge-ehrte Frau Bundeskanzlerin“ fürSchulen zur Verfügung zu stellen.Kultusminister Jens Goebel sagte zudem von Mittelständlern mitge-schriebenen Buch, es biete zu Themen, die in der Se-kundarstufe II in den Fächern Wirt-schaft und Recht, Geschichte undSozialkunde auf der Agenda stehen,interessante Informationen an. Esbleibe nicht beim Lamento, sondernes würden neue Ideen kreiert, reali-stische Alternativen, mitunter auch

Visionen entwickelt. Bei der Veran-staltung in Zella-Mehlis seien sichalle Teilnehmer weitgehend darin ei-nig gewesen, dass optimale Bedin-gungen für Wachstum und neueIdeen geschaffen werden müssen.Dazu bedürfe es einer enge Koope-ration zwischen Schule und Wirt-schaft, Wissenschaft und Unterneh-men. Schüler, Auszubildende undStudierende seien „die Innovations-motoren von morgen“. Erhard Schiöberg wählte für den vonihm gestifteten Satz Bücher dasHermann Lietz Gymnasium, eineStiftungs-Einrichtung in Haubinda,aus. Der BVMW-Vertreter kündigtean, dass die Mitglieder des Verban-des in den Unterricht gehen und rea-les, praxisnahes Wissen vermittelnund die Schüler zum Lernen für ihreZukunft motivieren zu wollen.

N A C H R I C H T E N

4 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN JULI 2006

Für hohes BildungsniveauVerband übergibt Klassensätze des Buches „Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin“

Neue Impulse für den Mit-telstandErfurt (uf) Neue Förderangebotefür den Mittelstand und Weiterent-wicklung der vorhandenen Förder-instrumentarien hat Wirtschafts-minister Jürgen Reinholz angekün-digt. Vor allem mit Blick auf dieneue EU-Förderperiode 2007-2013 sei eine „Neujustierung“ derFörderpolitik unumgänglich. Bei den vorgeschlagenen Änderun-gen geht es hauptsächlich um eineFlexibilisierung der Gemein-schaftsaufgabe „Verbesserung derregionalen Wirtschaftsstruktur“(GA) und die Erweiterung des bis-herigen Landesinvestitionspro-gramms (LIP). Darüber hinaus solldas Verhältnis, in dem die EU-För-dermittel auf den EuropäischenFonds für regionale Entwicklung(EFRE) und den Europäischen So-zialfonds (ESF) in Thüringen ab2007 auf 70:30 zugunsten desEFRE verändert werden.

Förderanträge aus demInternetBenshausen (uf) Erfurt (uf) För-deranträge für Investitionszu-schüsse können bei der ThüringerAufbaubank ab sofort über das In-ternet gestellt und verwaltet wer-den. Die Bank bietet das neue On-line-Portal zunächst für die „Ge-meinschaftsaufgabe Verbesserungder regionalen Wirtschaftsstruk-tur“ (GA) an. Durch das Portal reduziert sichnach Angaben der Bank der Ver-waltungsaufwand erheblich. DasPortal werde um die anderen Zu-schussprogramme erweitert - En-de des Jahres sei der elektroni-sche Antrag auch im Landesinve-stitionsprogramm möglich.

http://portal.aufbaubank.de

Industriegroßfläche inSüdthüringenQueienfeld (uf) Mit dem symboli-schen 1. Spatenstich hat Wirt-schaftsminister Jürgen Reinholzbei Queienfeld im LandkreisSchmalkalden-Meiningen denStartschuss für die Erschließungdes Industriegebiets „ThüringerTor“ gegeben. Das insgesamt 63 Hektar großeDas Industriegebiet verfügt übereinen direkten Anschluss an dieAutobahn A 71 und soll im End-ausbau eine Fläche von 300 Hek-tar einnehmen. Die Erschließungdes ersten Abschnitts soll Ende2007 abgeschlossen sein. Die Ge-samtinvestitionskosten der Er-schließung belaufen sich auf ins-gesamt 9,53 Millionen Euro.

Durchblick aus KunststoffJenoptik Polymer Systems startet Produktion in neuer Thüringer Fertigungsstätte

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- 196,3 Kilometer misst Thüringenslängster Fluss, die Saale- Vor 112 Jahren -1894- nahmThüringens erste Straßenbahn in Er-furt ihren Betrieb auf

- 246 Straßenbah-nen fahren derzeit inThüringen auf einerBetriebs- linien-länge von 175 km- 60 von 100 Thürin-ger Haushalten ver-fügen über einenComputer - Rund 15 000 Kilo-meter lang sind dieAbwasserkanäle inThüringen- Der Mai 2004 warder regenreichsteMai seit 1989- 194 Quadratkilo-

meter oder 1,2 Prozent der Flächedes Freistaats sind mit Wasser be-deckt - In 1146 Thüringer Fußballvereinenspielen 97 623 Mitglieder

- 335 Euro je Einwohner erhalten dieThüringer Kommunen an Steuern - 27 761 Euro betrug der durch-schnittliche Bruttojahresverdiensteines Arbeiternehmers in der Indu-strie und im Dienstleistungsgewerbe- 2,3 Tage im Schnitt blieben im Win-terhalbjahr 2005/06 Touristen inThüringen - 2,08 Personen leben in einemdurchschnittlichen Haushalt- 410 000 Thüringer führen einen 1-Personen-Haushalt- Mehr als 64 000 Tonnen Biodieselund 2500 Tonnen Rapsöl wurden2005 in Thüringen erzeugt - 6540 Männer und Frauen schlos-sen 2005 ihr Studium an einerThüringer Hochschule erfolgreich aboder promovierten

QUELLE: THÜRINGER LANDESAMT FÜR STATISTIK

5WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN JULI 2006

N A C H R I C H T E N

Wissenswert und KompaktKurioses und Wissenswertes über den Freistaat Thüringen kurz und knapp in Zahlen

Zahlen die sich sehen lassen könnenSelbständigkeit als Karrieremodell wird auch bei Frauen immer attraktiver - die Zahlen belegen den Trend

Statistiken online

Erfurt (uf) Um Firmen bei ihrerstatistischen Meldepflicht nach-haltig zu entlasten, hat das Thürin-ger Landesamt für Statistik eineneue Online-Software frei geschal-tet, das Internet-Verfahren IDEV.Bis zum Jahresende 2006 sollenmehr als 25 Statistiken über die-ses System online angeboten wer-den. IDEV ('Internet Datenerhe-bung im Verbund') bietet für ver-schiedene Statistikbereiche (bei-spielsweise für ProduzierendesGewerbe, Bauwirtschaft, Touris-mus/Gastgewerbe, und anderebrowserbasierte Formulare an, dieanstelle der herkömmlichen Pa-piervordrucke am Bildschirm aus-gefüllt werden können. Das Angebot wird kontinuierlicherweitert.

Landesamt für Statistik, Internet:

www.statistik.thueringen.de

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6 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN JULI 2006

WERTBAU Langenwetzendorf hat dieWeichen für die Zukunft gestellt.CARSTEN TAIG ist nicht mehr nurKomplementär und Geschäftsführerder WERTBAU GmbH & Co. KG, son-dern seit 1. Mai dieses Jahres auch

Geschäftsführer der WERTBAU-Ver-waltungs GmbH. Der Sohn von Fir-mengründer Rainer Taig absolvierteeine klassische Banklehre und stu-dierte Betriebswirtschaft, ehe er2000 ins Unternehmen eintrat. Erzeichnete federführend für die Schaf-fung und Integration von WERT-BAUonline, der Systemsoftware fürden WERTBAU-Partner, verantwort-lich. Der Vater und Mentor war mitErfahrungen nicht nur Vorbild, son-dern insbesondere Motivationsfak-tor. Er freut sich, im Sohn einen desi-gnierten Nachfolger zu haben, der zuKunden und Mitarbeitern den„menschlichen Draht hat, der heuteErfolge ausmacht“. (ul)

THOMAS MALCHEREK (43) ist neuerHauptgeschäftsführer der Hand-werkskammer Erfurt. Er wird An-fang 2007 den langjährigen Haupt-

geschäftsführer Dr. Dieter Artymiakan der hauptamtlichen Spitze derHandwerkskammer ablösen. Arty-miak, der 15 Jahre Hauptgeschäfts-führer der Handwerkskammer war,wird zum Ende dieses Jahres in denRuhestand gehen. Malcherek ist studierter Volkswirtund verfügt über langjährige Erfah-rungen in Führungsfunktionen vonBanken und Sparkassen. Derzeitliegt sein Betätigungsfeld haupt-sächlich in der Beratung von mit-telständischen Unternehmen sowiein der Beratung von Banken und Re-gionalinstituten. (uf)

Der frühere Geschäftsführer derFlugplatz Altenburg-Nobitz GmbH,WOLFRAM SCHLEGEL wurde vomBVMW Thüringen für seine hervor-ragenden unternehmerischen Lei-

stungen und für das große wirt-schaftspolitische und gesellschaftli-che Engagement in Thüringen aus-gezeichnet. In der Laudatio würdigte Dr. Ger-hard Schlütter die Leistung, dieWolfram Schlegel als Geschäftsfüh-rer seit November 2001 bis März2006 erbracht hat. „Wolfram Schle-gel hatte maßgeblichen Anteil ander Ansiedlung von Ryanair sowiean den getätigten Investitionen amFlugplatz. Während seiner Tätigkeithat der Flugplatz eine bemerkens-werte Entwicklung genommen.“Schlegel gab seine Position aus ge-sundheitlichen Gründen auf. (ul)

RAINER BLENCKE ist seit 1. Juni neu-er Marketingchef der BUGA 2007GmbH. Der gelernte Musiker undstudierte Touristiker konnte in denletzten 15 Jahren mit seiner Münch-

ner Agentur IRS Consult AG ein-schlägige Erfahrungen in Tourismus,Marketing und Vertrieb sammeln.Enge Beziehungen verbinden ihnauch mit Thüringen und der Thürin-ger Tourismus GmbH (TTG), für dieer unter anderem die ThüringenCardentwickelte. Die Arbeit mit der TTGzu intensivieren, sieht Blencke alseine seiner ersten Aufgaben. Außer-dem gelte es, die Synergieeffektezwischen den zahlreichen Partnernin der Region verstärkt für die BUGAzu nutzen. Ziel sei es, die bereits an-visierten 1,5 Millionen Besucher imJahre 2007 tatsächlich nach Geraund Ronneburg zu holen. (ul)

BERNHARD HELBING, (52) ist neuerPräsident des Verbandes der Fen-ster- und Fassadenhersteller e. V.Der geschäftsführende Gesellschaf-ter der TMP Fenster + Türen GmbH

Bad Langensalza tritt die Nachfolgevon Franz Hauk an, der dieses Amtseit 2000 bekleidet hatte. Helbingist zudem seit 2005 Vorsitzenderder Gütegemeinschaft Fenster undHaustüren e.V. Seine 400 Mitglieds-betriebe erreichen einen Marktan-teil von rund 60 Prozent.Helbing kündigte an, dass er eine

Zusammenlegung von Verband undGütegemeinschaft unvoreingenom-men prüfen wolle, um den politi-schen Einfluß der Verbände in Ber-lin zu stärken. Die Vorreiterrolle derVerbände, aber auch die Kooperati-on mit anderen Bauverbänden sollausgebaut werden. (uf)

Der Journalist und MedienmanagerMICHAEL LANGENSTEIN (51) ist neuerPressesprecher und Leiter der Öffent-lichkeitsarbeit der Bundesgarten-schau Gera und Ronneburg 2007GmbH. Der studierte Germanist, Pu-

blizist und Politologe hat einschlägigeErfahrung. So zeichnete er in gleicherPosition wie jetzt in Thüringen ab2001 bis zu ihrem Ende 2003 für dieInternationale GartenbauausstellungIGA Rostock verantwortlich. „DieChancen, dass die Bundesgarten-schau in Gera und Ronneburg ein Er-folg wird, sind aus meiner Sicht ganzhervorragend. Ein tolles Ausstel-lungskonzept und liebenswerte Gast-geber dokumentieren eindrucksvolldie enorme Leistungskraft dieser Re-gion. Jetzt gilt es, gemeinsam mit al-len Partnern das touristische Potenti-al voll auszuschöpfen.“ (ul)

Bundesfamilienministerin Ursula vonder Leyen hat den Präsidenten derIndustrie- und Handelskammer (IHK)Erfurt, NIELS LUND CHRESTENSEN, als

Thüringer Regionalbotschafter fürdas neue Programm „ErfolgsfaktorFamilie. Unternehmen gewinnen“ be-rufen. Er ist damit einer von deutsch-landweit 16 Unternehmern, die inden jeweiligen Bundesländern fürmehr „Familienfreundlichkeit“ in derWirtschaft werben. Ziel des umfangreichen Programmsist es, bis zum Jahresende ein Netz-werk von 1 000 Betrieben zu knüp-fen, die in ihren Branchen und jewei-ligem regionalen Umfeld als Motorfür eine familienfreundliche Arbeits-welt wirken. (uf)

Der neue Präsident des ThüringerLandesrechnungshofes, MANFRED

SCHERER (55) „ist ein profilierter undführungsstarker Jurist. Er ist eineerstklassige Besetzung für dieses be-deutende Amt“, erklärte Ministerprä-

sident Dieter Althaus während derErnennung Scherers. Dieser tritt dieNachfolge von Heinrich Dietz an, deraus Altersgründen aus dem Amtscheidet. Scherer war unter anderem Richteram Bezirksgericht Erfurt, Direktordes Kreisgerichts Erfurt und Präsi-dent des Landgerichts Erfurt. Außer-dem war er auch Mitglied des Thürin-ger Verfassungsgerichtshofs. Als Mit-glied der Landesregierung übte dergebürtige Rheinland-Pfälzer das Amtdes Staatssekretärs im Justizmini-sterium (1999 - 2001 und 2004 -2006) und im Innenministerium(2001 - 2004) aus. Scherer ist ver-heiratet und hat zwei Kinder. (uf)

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7WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN JULI 2006

P E R S O N A L I E N / R E C H T U N D G E S E T Z

Anlässlich seines 60. Geburtstageswurde DIETMAR HARBIG (Foto: rechts)mit der „Medaille für besondere Ver-dienste des Landkreises AltenburgerLand“ ausgezeichnet. Landrat Sieg-hardt Rydzewski (Foto: links) wür-digte damit die außerordentliche un-ternehmerische Leistung sowie dasvielfältige ehrenamtliche Engage-ment des Geschäftsführers der Thü-

Sac und des FlugplatzesAltenburg-Nobitz, Insbe-sondere sei es DietmarHarbig zu verdanken,dass der Beitritt desLandkreises zum Mittel-deutschen Verkehrsver-bund so unkompliziertund schnell realisiertwerden konnte. DieFähigkeit Harbigs, ande-

re Menschen mit dem eigenen En-thusiasmus anzustecken und zuHöchstleistungen zu bringen, istebenfalls Basis seines Erfolgs. Auchals Geschäftsführer des Fremden-verkehrsverbandes AltenburgerLand beweise er mit Ideen und Tat-kraft, wie sehr ihm die touristischeEntwicklung der Region am Herzenliege. (ul)

DR. ULRICH GAWALLECK (50) hat denVorsitz der Geschäftsführung derAgentur für Arbeit Jena übernom-men. Der 50-jährige promovierte

Sozialwissenschaftler tritt dieNachfolge von Dr. Klaus Stein an,der interim für die in den Ruhestandverabschiedeten Kristina Voigt dieGeschäfte geführt hatte. Dr. Gawellek begann seine Laufbahn1987 im Landesarbeitsamt Nordbay-ern und hat sich durch innovativeund engagierte Führungstätigkeit inden verschiedensten Bereichen derBundesagentur für Arbeit (BA) einenguten Namen gemacht, unter ande-rem als Vorsitzender der Geschäfts-führung der Agentur für Arbeit BerlinWest. Dr. Klaus Stein wird sich wie-der seinen Aufgaben als Geschäfts-führer Operativ der Jenaer Agenturfür Arbeit widmen. (ul)

Seit 1. Juni 2006 wird der Vertrieb derFliegl Fahrzeugbau GmbH in Triptisdurch GÜNTER RENCK als nationalerVertriebsleiter weiter ausgebaut. MitRenck tritt ein ausgewiesener Ver-

triebsexperte bei Fliegl ein. Als staat-lich geprüfter Techniker verfügt Gün-ter Renck über ein profundes Fach-wissen. Seine Erfahrung als Vertriebs-leiter wird bei der weiteren Expansionvon Fliegl eine wertvolle Unterstüt-zung sein. Zu seinen Aufgaben gehört neben derdeutschlandweiten Führung desAußendienstes auch der weitere Aus-bau der des Vertriebs. Gleichfalls wirdGünter Renck die Betreuung der vor-handenen Key- Account- Kundenübernehmen. Ergänzend dazu trägt erdie Mitverantwortung für das Errei-chen der Umsatzplanung in den kom-menden Geschäftsjahren. Herr Renckberichtet dabei direkt an die Ge-schäftsführung. (bo)

Neuer Finanzvorstand der AnalytikJena AG ist DIPLOM-KAUFMANN STEFAN

DÖHMEN (42). Er tritt damit die Nach-folge von Jürg Briner an. Döhmen ver-fügt über langjährige Berufspraxis inden Bereichen Finanzen, Rechnungs-wesen und Controlling bei nationalen

und internationalen Unternehmen.Nach dem BWL-Studium in Münsterwar er zehn Jahre in verschiedenenkaufmännischen Funktionen im Man-nesmann-Konzern tätig, mehr als dieHälfte davon als Controller in denUSA. Nach seiner Rückkehr im Januar2001 nach Deutschland war erzunächst für die kaufmännische Lei-tung der deutschen und später allereuropäischen Tochtergesellschafteneines Nasdaq-gelisteten Technologie-konzerns verantwortlich. Im Januar2006 übernahm er die Leitung der Be-reiche Finanzen, Konzernrechnungs-wesen und Controlling bei der Analy-tik Jena AG übernahm. Er gehört nunneben den Analytik-Gründern KlausBerka und Jens Adomat zum dreiköp-figen Vorstand. (ul)

Auch als Diktiergerät darf ein Handywährend der Autofahrt nicht benutztwerden. Eine mentale Überlastungund Ablenkung eines Fahrzeugfüh-rers entstünde nicht nur beim Tele-fonieren mit dem Handy selbst, son-dern „vielmehr in noch stärkeremMaße von seiner Verwendung als Or-ganizer, Internetzugangsgerät oderDiktiergerät“.

Das entschied jetzt der Senat fürBußgeldsachen beim ThüringerOberlandesgericht. Es musste sichim Rahmen eines Rechtsbeschwer-deverfahrens gegen ein Urteil desAmtsgerichts Sömmerda in einerBußgeldsache mit dieser Frage aus-einandersetzen. Im vorliegenden Fall nutzte ein Au-tofahrer sein Handy, das er mit derrechten Hand am rechten Ohr hielt,um während der Fahrt Informatio-nen zu diktieren. Obwohl die SIM-Karte zu diesem Zeitpunkt entnom-men war und das Handy nicht zumTelefonieren benutzt werden konnte,verhängte die Polizei - im Zusam-menhang mit einer Geschwindig-keitsüberschreitung - ein Bußgeldvon 50 Euro. Nach einem Einspruchgegen den Bescheid, bestätigte dasAmtsgericht Sömmerda die Geld-buße. Dieses Urteil wegen einerfahrlässig begangenen Ordnungs-widrigkeit hat das Thüringer Ober-landesgericht nicht nur bestätigt, es

geht zudem von vorsätzlichem Han-deln des Betroffenen aus. Gemäß §23 Abs. 1a StVO sei einem Fahrzeug-führer die Benutzung eines Mobil-oder Autotelefons untersagt, wenner hierfür das Mobiltelefon oder denHörer des Autotelefons aufnimmtoder hält. Dies gelte nur dann nicht,wenn das Fahrzeug stehe und derMotor ausgeschaltet sei. Der Bußgeldsenat des ThüringerOberlandesgerichts hat in seinemBeschluss nun festgestellt, dass eine„Benutzung eines Mobiltelefons“ imSinne des § 23 Abs. 1a StVO nichtnur dann vorliegt, wenn das Gerätzum Telefonieren verwendet wird,sondern auch bei jeder anderen be-stimmungsgemäßen Verwendung,insbesondere auch beim Gebrauchals Diktiergerät.Ein weiteres Rechtsmittel gegen dieEntscheidung des Bußgeldsenatssieht das Gesetz nicht vor. (ul)

ThOLG Az.: 1 Ss 82/06

Jegliche Handybenutzung im Auto generell verboten § Alles was Recht ist §

Berufliche Rehabilitation

Erfurt (uf) Der Wegfall eines Auf-trages rechtfertigt keine betriebs-bedingte Kündigung eines Leihar-beitnehmers. Das entschied dasBundesarbeitsgericht in Erfurt.Kurzfristige Auftragslücken gehör-ten zum typischen Unternehmens-risiko eines Verleiharbeitgebersund sind demzufolge nicht geeig-net, eine betriebsbedingte Kündi-gung zu rechtfertigen. Zwar sei ei-ne betriebsbedingte Kündigungsozial gerechtfertigt, wenn der Be-schäftigungsbedarf dauerhaftzurückgegangen ist. Allerdings rei-che bei einer Arbeitnehmerüber-lassung regelmäßig der Hinweisdes Verleihers nicht aus, der bis-herige Auftrag, in dessen Rahmender Leiharbeitnehmer eingesetztworden sei, sei beendet und es lä-gen keine weiteren Anschlussauf-träge vor.

Bundesarbeitsgericht 9 AZR 229/05

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8 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN JULI 2006

Arnstadt (uf) Es soll leise zugehenim künftigen Wartungswerk für Flug-zeugtriebwerke in Arnstadt. VomGetöse der Triebwerke beim Testlaufwird so gut wie kein Geräusch nachaußen dringen, verspricht der Spre-cher der Lufthansa Technik, BerndHabbel, als Anfang Mai der Grund-stein für das Werk gelegt wird. DasGebäude mit dem Prüfstand für dieüberholten Rolls-Royce-Aggregateverfüge über dicke Betonmauernund eine extrem gute Schallisolie-rung. Ab April 2007 werden in dem Ge-meinschaftsunternehmen von Luft-hansa und Rolls-Royce, N3 EngineOverhaul Services, die Triebwerkegewartet und geprüft, dieLangstreckenflugzeuge vom Typ Air-bus A 330 und A 340 antreiben. Undwenn der Riese A 380 in Dienst ge-stellt wird, dann werden auch des-sen leistungsstarken TriebwerkeTrent 900 in Arnstadt gewartet. "Die Triebwerke können gut und ger-ne 20 000 Flugstunden an der Trag-fläche bleiben", sagt Habbel. Doch

irgendwann kommedie Zeit, dass es indie Werkstatt muss.Per Bahn gelangendie Aggregate vonden großen Flughäfenin Frankfurt/Mainoder München, nachArnstadt. Im War-tungswerk werdendie Triebwerke kom-plett zerlegt und alleTeile sorgfältig unter-sucht. Defekte Teileoder Teile, deren Le-benszeit abgelaufenist, werden ausge-tauscht. In dem Prüfstand mit 110 MeterLänge und einem Querschnitt von 14mal 14 Metern werden die überhol-ten Triebwerke dann einem Bela-stungstest unterzogen. Diese Dimensionen sind auch not-wendig, denn das Schaufelrad desTriebwerks vom Typ Trent 900, dasden A 380 antreibt, misst immerhinknapp 3 Meter im Durchmesser, das

Aggregat selbst ist über 4,50 Meterlang und bringt es auf eine Leistungvon 311 Kilonewton. Mit etwa 300 Mitarbeitern wird dieWartung von Triebwerken im näch-sten Jahr beginnen. Voraussichtlich2010 wird die Kapazität von 200Triebwerken pro Jahr erreicht. Dannwerden 500 Mitarbeiter bei N3 be-schäftigt sein.

Bei vollem Schub ganz leiseLufthansa und Rolls Royce investieren 100 Millionen Euro für Thüringer Werk

Neues Werk Arnstadt (uf) Die Dörfel KG hatheute ihre neue Fertigungsstätte inArnstadt eingeweiht. In dem Werkmit 4000 Quadratmeter Betriebs-fläche fertigen künftig bis zu 30Arbeitnehmer Maschinen und La-gertechnik für Unternehmen derLebensmittelindustrie, darunterFleischwerke, Zerlegebetriebe undMolkereien.

Zu den Produkten der neu gegrün-deten Arnstädter "Dörfel MidlogKG" zählen Fördertechnik, Regal-systeme und vollautomatische La-ger.

Im Anflug Altenburg (uf) Das Industriege-biet Altenburg-Nobitz bekommtZuwachs. Auf dem Standort er-richtet der Flugzeugmotorenher-steller Thielert Aircraft EnginesGmbH aus Lichtenstein (Sachsen)eine Flugzeughalle. Thielert inve-stiert 6,4 Millionen Euro in Nobitz;cirka 50 Arbeitsplätze werden ge-schaffen. Noch in diesem Jahr sollder erste Bauabschnitt fertig ge-stellt werden. Das Unternehmenentwickelt und fertigt Hochlei-stungsdieselflugmotoren für dieAllgemeine Luftfahrt.

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48 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN JULI 2006

Wussten Sie, dass Thüringenseit dem 31.12.1997 einen Na-tionalpark hat?Seit der Gründung des National-parks Hainich besteht der Gedankean ein zentrales Informations- undAusstellungsgebäude - das National-park-Haus Hainich. Aber wie? Erleb-nisreich und interessant soll es wer-den. Ein Nationalpark-Haus ist einzentrales Informationszentrum fürBesucher von Nationalparkregionen.Dort werden dem interessierten Be-obachter Umweltbildung, naturna-hes Erleben ermöglicht und dieKreisläufe der Natur veranschau-

licht. Das Nationalpark-Haus dientvor allem der Information, aber auchder aktiven Freizeitgestaltung. Eszeigt die Besonderheiten der Naturund vermittelt Eindrücke aus derUmgebung. “Einsteigen, Erleben,Verstehen, Mitmachen und Informie-ren” - auf die Mottos des National-parks Hainich wird im Nationalpark-Haus eingegangen. Ein Haus für denHainich kann darüber hinaus dietouristischen Highlights der Regionmiteinander verknüpfen, dem Besu-cher hilfreiches Wissen vermittelnund bietet auch bei schlechtem Wet-ter ein ganz besonderes Freizeitziel.

Das Haus für den NationalparkHainich erhielt mit der Diplomar-beit „Das Tor zum Hainich“ imJahr 2003 Gestalt. Durch seineeinzigartige innere und äußereErscheinungsform kann es fürdie Region und den NationalparkHainich DIE Landmarke darstel-len.

Mit welcher Besonderheit?Beim Entwurf durch die damaligeStudentin der Weimarer Bauhaus-Universität Sabine Kamke wurde be-sonders auf die Einheit des Bau-werks mit der am Standort vorhan-denen Natur geachtet. Das Gebäudeensemble symbolisiertein Tor - das Tor zum Hainich - undsoll auf dem bereits erschlossenenGelände am Fuße des Hainichs inWeberstedt errichtet werden.Die Baumaterialien, vorrangig Holzund Glas, fügen sich ungekünsteltund schlicht in die Landschaft ein.

Wie geht das? Vorbild für das Konzept war derBaum. So wie der Stamm seine Ge-

stalt durch Umwelteinflüsse verän-dert, soll auch die Fassade des Na-tionalpark-Hauses dargestellt sein.Wie Pilze am Stamm eines alten Bau-mes sind Guckkästen aus Corten-stahl an allen Seiten der Fassade ge-plant.

Und die Umwelt?Die Betreuung der Diplomarbeit er-folgte durch den Lehrstuhl ökologi-sches Bauen der Bauhaus-Univer-sität Weimar. Dabei wurden maßgeb-lich umwelt- und ressourcenscho-nende Aspekte berücksichtigt. In al-len Bereichen der Ver- und Entsor-gung des Gebäudekomplexes wurdedie Nutzung alternativer Energienangestrebt, zum Beispiel Regenwas-ser-, Holz- und Solarenergienutzung.

Was verbirgt sich im Inneren?Das Planungsbüro Kessler & CoGmbH aus Mülheim an der Ruhr ent-warf die Inhalte der Ausstellung. In-nen enthüllt sich für den Betrachterauf mehreren Ebenen das eigentlicheMeisterwerk. Scheinbar schwebende Etagen bie-

ten dem Besucher eine große Vielfaltzum Erlernen, Erleben und Kennen-lernen der Natur. Jung und Alt kön-nen durch Hören, Riechen, Fühlenund Sehen ihren Wissensdurst stillenund selbst aktiv werden. In der Aus-stellung wird die Natur über- und un-terdimensional, aus verschiedenenPerspektiven veranschaulicht.Maßstabssprünge werden durch dasPrinzip der "Size Matters" gezeigt.So blickt ein riesiger Specht aus sei-ner Höhle oder ein winziger Wurmwartet unter einer Lupe auf seine Be-trachter. Verschiedene Themen werden aufden geplanten fünf Ebenen vorgefun-den, wobei der Baum sich in jedemStockwerk wiederfindet. Einfachstebis hin zu hochmoderner technischerAusstattung spielen im Inneren zu-sammen. Die gesamte Anlage wurdeauch für behinderte Besucher blin-dengerecht und barrierefrei konzi-piert.

Worin besteht die Bedeutungfür die Unstrut-Hainich-Region?Der Tourismus rund um die Unstrutund den Hainich konnte sich erst seitEnde der 90er Jahre entwickeln.Nach der politischen Wende und derWiedervereinigung Deutschlandsmusste sich die Region zahlreichenVeränderungen unterwerfen. Heutezeichnet sich die wirtschaftliche Si-tuation im Kreis durch einen breitenund leistungsstarken Mittelstand ausund bietet ein breites Spektrum anIndustrie und Gewerbe. Zudem hatsich in den letzten Jahren in Thürin-gen der Schwerpunkt Tourismus

mehr und mehr herausgebildet. DerFreistaat setzt zunehmend auf dieEntwicklung dieser neuen Branche.Das bedeutet, dass Handlungs-schwerpunkte gesetzt und stellen-weise realisiert wurden, aber auch,dass die Notwendigkeit weiterer Ent-wicklungen immer mehr im Vorder-grund steht.Zahlreiche private und kommunaleInvestitionen wurden bereitsgetätigt, um den Fremdenverkehr zufördern.Speziell für den Unstrut-Hainich-Kreis kann hier der einmalige Baum-kronenpfad im Nationalpark Hainichan der Thiemsburg bei Bad Langen-salza genannt werden. Ein Projekt,das zu Beginn der Planung viele Geg-ner hatte und heute mit Besucher-zahlen von cirka 179 000 seit seinerEröffnung im August 2005 glänzenkann.Das Team des Regionalmanagementswill mit der Entwicklung des Projek-tes Nationalparkhaus ein weiteresAngebot in der Kette von Attraktio-nen der Umgebung schaffen. Damitsoll zentral der Tourismus vereinigt,mehrtägige Aufenthalte für Besucherinteressanter und reizvoller werden.Die Schutzziele des NationalparksHainich stehen weiter in enger Ver-flechtung mit der Entwicklung neuerProjekte. Rund um den Nationalparkfindet der Reisende eine Vielfalt anKultur, Geschichte und Freizeitange-boten. Die einzigartige Naturland-schaft, verbunden mit kulturellenHighlights der Region lädt zum Ent-decken und Verweilen ein. Schafft esdie Region, diese Kräfte zu bündeln,

Ein „Nationalpark-Haus“ - Was ist das?

VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG U N S T R U T - H A I N I C H - K R E I S

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hat dies positive Auswirkung auf diegesamte wirtschaftliche und regio-nale Entwicklung.

Wer organisiert und plant?Seit Anfang 2006 ist das Regional-management der Region mit der Um-setzung des Projektes Nationalpark-Haus betraut. Dem Team ist es ge-lungen, Planer, Ingenieurbüros undUnternehmen der lokalen Baubran-che für das Projekt zu begeistern. Dieengagierten Unternehmer befassensich nun ehrenamtlich mit der Über-arbeitung des bestehenden Entwur-fes. Treffen zur Analyse, Zielsetzungund Bearbeitung des Konzepts habenbereits stattgefunden. Durchweg positive Meinungen undOptimismus für eine baldige Umset-zung des Projektes tragen konstruk-tiv zu greifbaren Ergebnissen bei. DieNationalpark-Haus-Runde befasstsich derzeit mit der Überarbeitungder Planung zur Verringerung der In-vestitions- und Baukosten. Haupt-herausforderung für die Realisierungund Unterhaltung dieses für den Na-tionalpark - Tourismus unerlässli-chen Informationszentrums stelltderzeit die Finanzierung dar. Es wirdweitere Hürden geben - die Regionwird sie überwinden! Das Regionalmanagement will zu-sammen mit dieser einzigartigen lo-kalen Arbeitsgruppe die regionaleIdentifikation stärken und zeigen,dass sich Engagement und Eigeni-nitiative auszeichnen. „Träume kön-nen wahr werden“…wir freuen unsauch auf Ihre Unterstützung!

49WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN JULI 2006

Kontakt:Regionalmanagement Unstrut-HainichAn der Alten Post 3

99947 Bad LangensalzaTel.: +49 (0)3603 8025-32Fax: +49 (0)3603 8025-01

E-Mail:[email protected]

ErdgeschossGestein, Boden, Wurzelwerk,

Wildkatzen

1. StockwerkStamm des Baumes, Pflanzen,

Kosmos der Schmetterlinge

3. StockwerkStatik - Bionik, Vogelkonzertsaal,

Vogelnest - Rutsche,Spielstationen

5. Stockwerkvirtueller Flug über den National-

park, Sterne - Himmelsleiter,Naturschutzinfo

2. StockwerkSukzession und Dynamik des

Waldes, Totholz, Urwald - Nutz-aspekte, Lebensmosaik

4. StockwerkSegel, Blätterkennungsspiel,

Klima - Umwelt - Technik

So oder so ähnlich könnte die Umsetzungin absehbarer Zeit aussehen!

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VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNGU N S T R U T - H A I N I C H - K R E I S

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M E S S E

50 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN JULI 2006

Im Jahr 2005 kamen 3 790 Ausstel-ler zu 167 Veranstaltungen der Mes-se Erfurt. Erfolgreiche Messeauftrit-te sind kein Zufall. Gezielte Planungund aktive Vorbereitung sichern denErfolg. Ein ästhetisch stimmigerMessestand mit kompetentemStandpersonal gehört ebenso zu ei-nem professionellen Messeauftrittwie ein zentraler Standplatz, an demdie Besucher vorbei "müssen".

Wie unterstützt das Messe-team die Aussteller?Gezielte Messevorbereitung sicherteinen erfolgreichen Messeauftritt.Jede Messe wird von einem Messe-team betreut. Die Teams beraten zuStandort, Beteiligung an Rahmen-programmen, Besucherwerbung undPräsentationsmöglichkeiten. Im Ausstellerhandbuch der MesseErfurt sind alle Leistungen doku-mentiert, die gebucht werden kön-nen. Informationen und Beratungdazu bieten die Messeteams, die diejeweiligen Veranstaltungen organi-sieren. Angeboten wird Messeservi-ce aus einer Hand zu moderatenPreisen. Detailfragen lassen sich ambesten im persönlichen Gesprächklären.

Welche Fehler sind ver-meidbar?Rechtzeitiges Anmelden sichert freieWahl des Standplatzes. Regelmäßi-ger Austausch zwischen Messepro-jektteams und Ausstellern in punktoWerbung ermöglicht gezielte Besu-cherwerbung. Informationen vonAusstellern können in Pressemittei-lungen der Messe aufgenommenwerden.Auskunftsfähiges und freundlichesStandpersonal sorgt dafür, dass IhreFirma in positiver Erinnerung bleibt. Erfahrungsgemäß sichert Mes-senacharbeit das Nachmessege-schäft.

Welchen Nutzen habenMesseauftritte?Zur Messe trifft sich die Branche.Neue Produkte können dem Fachpu-blikum präsentiert werden und de-ren Resonanz getestet werden. Mes-sebeteiligung ist ein ideales Forumzur Kundenpflege und um neue Kun-den zu gewinnen.

Messeauftritte sind stets Chefsache

www.messe-erfurt.deMesse Erfurt AG

Gothaer Str.34D-99094 Erfurt

Tel.: +49 (0)361 4001500

TIPP: Wie eine Messenoch effizienter wird: Messe-Vorbereitung- Messeziele definieren- pro Mitarbeiter und Messetag Anzahl der geführten Neukundenge-spräche festlegen, neun bis zwölf sind üblich

- Mitarbeiter gut vorbereiten- Produkttraining für Neuheiten- Verbotene Frage: "Kann ich helfen?"- Gezielt fragen, Motive ausloten- Dresscode vergeben- Dokumentation der Gespräche- Dokument entwerfen, das Ge-spräche dokumentiert

Messe-Nachbereitung- Innerhalb von einer Woche Doku-mente und Prospekte versenden

- Vertrieb arbeitet offene Fragen der Kundschaft ab

- Vertrieb verschickt schnellst möglich schriftliche Angebote, sofern nicht schon auf der Messe erfolgt

- Vertrieb besucht zeitnah die Kunden nach der Messe und versucht Verträge abzuschließen

- Messe-Controlling - Messeziele mit tatsächlich erreich-ten Zahlen vergleichen

- Analyse der Abweichungen für nächsten Messeauftritt ableiten

- Kostenvergleich: Kosten pro Kontakt von normalem Außendienst mit Ko-sten pro Kontakt auf der Messe vergleichen (= Kosten pro Messegespräch)

- Wirkungsfaktor definieren (Außendienstbesuch bringt in der Regel mehr, ist aber auch aufwendiger)

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51WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN JULI 2006

M E S S E

Fast 30 Prozent der Unternehmen,die höchstens vier Jahre alt sind,wollen sich künftig mehr an Messenbeteiligen, nur 15 Prozent weniger.Dies ist eines der Ergebnisse einerrepräsentativen Befragung deut-scher Aussteller im Auftrag des AU-MA_Ausstellungs- und Messe-Aus-schuss der Deutschen Wirtschaft.Messen werden von Existenzgrün-dern also nicht als altmodisch einge-stuft, obwohl die Chefs solcher Un-ternehmen der „Internet-Generati-on“ angehören. Im Schnitt organisie-ren diese Jungunternehmen bereitsrund vier Messebeteiligungen inner-halb von zwei Jahren. Das Marketing für Innovationen istin Deutschland vielfach verbesse-rungsfähig, gerade auch bei Exi-stenzgründern. Deshalb gibt es dieForderung, junge Technologieunter-nehmen bei der Vermarktung ihrerProdukte auf Messen durch finanzi-elle Zuschüsse zu unterstützen. Sokönnte man die Schwelle für den er-sten Messeauftritt senken und sol-che Firmen dauerhaft - dann ohneUnterstützung - zu Messenutzernund zu Exporteuren machen.Es gibt jetzt ein Signal aus dem Bun-deswirtschaftsministerium, dass einsolches Programm ab 2007 reali-siert werden soll. Ein wesentlichesZiel des Programms soll auch dieStärkung des Exports junger Unter-nehmen sein.

AUMA-MesseNutzenCheckonline - Instrument zurMesse-EffizienzBerechnung Immer mehr Aussteller wollen dasKosten-Nutzen-Verhältnis ihrer Mes-sebeteiligungen genauer berechnen.Weil aber gerade kleine und mittlereFirmen häufig keine exakten Messe-ziele formulieren, wird der Nutzenvon Beteiligungen oft nicht umfas-send genug ermittelt; die Kostenrücken dadurch in den Vordergrund.Deshalb glauben manche Unterneh-men, Messebeteiligungen hätten ei-ne ungünstige Kosten-Nutzen-Relati-on. Der AUMA hat deshalb in engerAbstimmung mit der ausstellendenWirtschaft und den Messeveranstal-tern den AUMA_MesseNutzenCheckentwickelt, der in den Sprachendeutsch, englisch und spanisch onli-ne verfügbar ist und unter www.au-ma-messen.de kostenlos herunter-geladen werden kann.

Kosten alternativer Marke-tinginstrumenteDie Grundidee ist, dass sich Ausstel-ler zunächst klarmachen sollen, wel-che Ziele sie in welchem Umfang er-reichen wollen und wie sie die Ziel-erreichung messen können. Der

Nutzwert von quantitativen Zielenwird dadurch festgestellt, dass dieKosten ermittelt werden, die derEinsatz alternativer Marketing-In-strumente verursachen würde. So müsste etwa der sehr aufwendi-ge Außendienst verstärkt eingesetztwerden, wenn ein Unternehmen einebestimmte Zahl von Kontakten zuneuen Kunden anders als durch eineMessebeteiligung erzielen wollte.Die so berechneten Nutzwerte fürdie einzelnen Messeziele werden ad-diert zum quantitativen Nutzwertder Messebeteiligung. Ergänzend prüft der Aussteller, wasihm die Erreichung qualitativer Mes-seziele wert ist, etwa die Präsenzauf der Messe als zentralem Bran-chenereignis. Der Wert solcher Zielewird in Prozent der gesamten Auf-wendungen ausgedrückt. Anschließend werden im Rahmendes Messechecks die Kosten der Be-teiligung unter Berücksichtigung desangestrebten Nutzens berechnet.Diese Kosten werden dann dem ge-samten Nutzwert aus quantitativenund qualitativen Zielen gegenübergestellt.

Werkzeug für kleine undmittlere UnternehmenMit dem MesseNutzenCheck könnensowohl durchgeführte wie auch ge-plante Messebeteiligungen mit rela-tiv geringem Aufwand berechnet undbewertet werden. Dementsprechendrichtet sich dieses Instrument gera-de auch an kleine und mittelständi-sche Unternehmen. Der MesseNutzenCheck soll außer-dem die ausstellende Wirtschaft da-zu bewegen, erst über den Nutzenund dann über die Kosten von Kom-munikation nachzudenken. Er solldazu beitragen, das gesamte Spek-trum möglicher Messeziele zu prü-fen und konkrete Messeziele zu for-mulieren als Voraussetzung für einewirksame Erfolgskontrolle. Der AUMA_MesseNutzenCheck stehtzum kostenlosen Download bereitunter www.auma-messen.de und istBestandteil der ebenfalls kostenfrei-en CD-ROM „Messe fit“.

„AUMA_Praxis Messe fit“Die derzeiz aktualisierte CD-ROM„AUMA_Praxis Messe fit“ stellt alleAspekte einer Messebeteiligung vorund bietet Ausstellern wichtige Pla-nungshilfen für ihren Messeerfolg.Die CD-ROM hilft, Argumente für dieMessebeteiligung zu sammeln, demController die Vorteile vorzurechnenund in zehn Schritten eine Messebe-teiligung zu machen. (bo)

www.auma-messen.de

Gute Firmengründer nutzen Messen

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G E S U N D H E I T

52 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN JULI 2006

Um Versicherten eine erstklassigemedizinische Versorgung zu bietenund die Genesung in den eigenenvier Wänden zu ermöglichen, koope-riert die Siemens-Betriebskranken-kasse (SBK) bundesweit mit über 50Praxiskliniken in den Bereichen Or-thopädie, allgemeine Chirurgie,Gynäkologie, Kinderchirurgie undPhysiotherapie. In Thüringen standbisher die Kinderchirurgie im Focusdes Versorgungsnetzes der SBK. Neuist jetzt das Versorgungsangebotambulantes Operieren für alle SBKVersicherten, denn die SBK hat seit01. Juli 2006 einen Vertrag mit derPraxisklinik Jena und drei physio-therapeutischen Einrichtungen ge-schlossen.Gut betreut, wenn es daraufankommtOb Kind oder Erwachsener, wer liegtschon gerne im Krankenhaus, wennman sich zu Hause erholen kann?Der medizinische Fortschritt machtes möglich. Was früher als Sonder-wunsch galt, ist heute eine neue Zu-satzleistung der SBK: moderne Ope-rationsmöglichkeiten in ausgewähl-ten Praxiskliniken, die eine erstklas-sige medizinische Versorgung garan-tieren, denn die operierenden Ärzteverfügen über langjährige Erfahrun-gen mit minimal-invasiven Operati-onstechniken. Hier setzt die SBK fürihre Kunden mit der Praxisklinik imZentrum von Jena neue Maßstäbe.Das Ziel der SBK ist es, Kunden imKrankheitsfall zu unterstützen, ih-nen den stationären Aufenthalt zuersparen und den Zugang zu sanftenendoskopischen Operationsmetho-den zu ermöglichen. Die Vorteile dieses neuen Leistungsangebotes auf einenBlick:•Schnelle Termine ohne lästige War-tezeiten•Alle Ärzte sind Spezialisten mitnachweislich langjähriger Erfahrungund Qualifikation•Betreuung aus einer Hand: Vorge-spräche, Operation, Nachbetreuung

sowie die Koordination aller Maß-nahmen erfolgen durch denselbenFacharzt•Wenige Stunden nach der Operati-on in Ruhe zu Hause genesen•24-stündige telefonische Erreich-barkeit des Operateurs nach derOperation•Zeitnahe physiotherapeutischeWeiterbehandlung in Absprache mitdem behandelnden Arzt inklusive ei-ner Betreuung im häuslichen Umfeld•Kostenersparnis: pro Tag 10,- EuroZuzahlungsersparnis als nichtsta-tionärer Patient und kein Eigenanteilin der Physiotherapie•Schnellere Arbeitsfähigkeit durchoptimale Koordination der Behand-lungZeitgewinn durch gute KoordinationDie Koordination all dieser Maßnah-men organisiert der Facharzt in derPraxisklinik Jena. Für die Patientenbedeutet diese Hilfe eine große Er-leichterung. Er erhält einen Run-dum-Service aus einer Hand. DieKunden der SBK gewinnen dadurchZeit, sich ausschließlich auf ihre Ge-nesung zu konzentrieren. Gerade dieGenesung zu Hause ist ein weiteresPlus, denn in der vertrauten häusli-chen Umgebung wird man amschnellsten wieder gesund. Niemandmöchte heutzutage unnötig Zeit imKrankenhaus verbringen.Bessere medizinische Versor-gung bei niedrigen KostenNicht zuletzt führen Verträge, mitambulanten Praxiskliniken zu einemkostenbewussten Umgang mit Versi-chertengeldern. Doppeluntersuchun-gen oder teure Zusatzuntersuchun-gen entfallen. Folglich lassen sichKosten reduzieren bei einer gleich-zeitig besseren und innovativerenmedizinischen Versorgung für diePatienten. Die ambulanten Einrich-tungen können sich durch eine ver-stärkte Nachfrage von Patientenkontinuierlich weiterentwickeln undsukzessive ihre Angebotspaletteausbauen. Darüber hinaus führen

ambulante Operationen, vorausge-setzt die postoperative Betreuungist geregelt, zu einer hohen Patien-tenzufriedenheit. Der Grund: Dieanschließende Genesung zu Hausebei der Familie hat einen positivenEinfluss auf die Psyche.

Möglich wurden derartige Koopera-tionsmodelle zwischen Leistungser-bringern verschiedener Fachrichtun-gen und Krankenkassen erst durchdas Gesundheitsmodernisierungsge-setz (GMG). Ein Ausbau des Versor-gungsnetzes ambulantes Operierenin Thüringen ist vorgesehen.Sie möchten mehr über die in-novativen Angebote der SBKwissen?Profitieren können davon alle Kun-den der SBK, bei denen eine ambu-lante Operation notwendig ist - nachIndikationsstellung durch einenFacharzt. Eine Liste der ambulantenmöglichen Operationen ist im Inter-net unter www.sbk.org/ambulante-op einzusehen.Sie können sich auch persönlich inallen SBK Geschäftsstellen oder di-rekt von den behandelnden Ärztenindividuell beraten lassen. Telefoni-sche Auskünfte erteilen auch die Ex-perten der medizinischen Hotlineder SBK unter 0180 / 100 02 00(zum Ortstarif).

Sprechen Sie mit Mandy Heine.

Ohne Koffer zur OperationInnovative medizinische Versorgung - "Ambulante Operationen" in Jena

Kontakt:Mandy Heine Geschäftsstellenleiterin Siemens-Betriebskrankenkasse Geschäftsstelle Sömmerda Erfurter Straße 4399610 Sömmerda Tel.: +49 (03634) 33021-85Fax: +49 (03634) 33021-90Internet: www.sbk.org

Genügend ZahnärzteErfurt (su) Anlässlich ihres15jährigen Bestehens gab dieKassenzahnärztliche Vereinigung(KZV) Thüringen bekannt, dassder Freistaat zu den am Bestenmit Zahnärzten versorgten Regio-nen in Deutschland zählt.

Komme in den alten Ländern einZahnarzt auf 1284 Einwohner, sei-en es in Thüringen nur 1247 Pati-enten, die sich einen Zahnarzt tei-len müssen. Insgesamt zählt derFreistaat 1863 niedergelasseneZahnmediziner, darunter 80 Kie-ferorthopäden. Somit sei eineflächendeckende Versorgung si-chergestellt, teilte die KZV mit.

Investition in MedizinErfurt (su) Für die 41 Kranken-hausbetriebe in Thüringen stehenin diesem Jahr fast 114 MillionenEuro für Investitionsmaßnahmenbereit. Damit sollen 53 bereits be-gonnene Maßnahmen weiterge-führt werden. Insgesamt werdenso Investitionen von fast 950 Mil-lionen Euro umgesetzt. Von diesem Mitteln sollen nachAussage von GesundheitsministerDr. Klaus Zeh alle Regionen imFreistaat profitieren. Zwischen1991 und 2005 wurden in die sta-tionäre medizinische Versorgungin Thüringen nach Angaben desMinisters rund 2,6 Milliarden Euroinvestiert.

Impfempfehlung gegenZeckenbisseHamburg (su) In den vergangenenfünf Jahren ist die Zahl dergeimpften Deutschen um gut 15Prozent gesunken. Auch immerweniger Kinder werden gegen Te-tanus, Diphtherie und Kinderläh-mung geimpft, teilte die StändigeImpfkommission (STIKO) desRobert Koch-Instituts mit. Speziellbei Kindern rät die STIKO zu einerkombinierten Impfung gegenDiphtherie, Tetanus und Keuchhu-sten sowie gegen Masern, Mumpsund Röteln. Vor allem im süddeutschen Raum,aber auch in Thüringen bestehtvermehrt das Risiko einer durchZeckenbisse verursachten Hirn-hautentzündung. Deshalb empfehlen die Medizinerin diesen Regionen eine gesonder-te Schutzimpfung. In vielen deut-schen Nachbarländern, darunterFrankreich, Belgien und Tschechi-en sind Impfungen beispielsweisegegen Diphtherie und Tetanus,aber auch gegen Hepatitis, wie inItalien, Pflicht. In Deutschland da-gegen besteht keine generelleImpfpflicht.

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53WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN JULI 2006

O S T T H Ü R I N G E N

Seit dem Jahr 2001 schreiben dieRichtlinie der Europäischen Arznei-mittelgesetzgebung und etwas spä-ter auch das Deutsche Arzneimittel-gesetz die Kennzeichnung von Arz-neimitteln mit Blindenschrift aufFaltschachteln vor. Die bisherigeKennzeichnungspflicht von pharma-zeutischen Verpackungen war be-reits sehr weit gediehen. BruchfesteVerpackungen, kindersichere Ver-schlüsse, wiederverschließbareBehältnisse, Kleingebinde und kon-trollierte Vertriebswege lassen Un-fälle und Verwechslungen seltenerwerden.

Die Hersteller von Pharmazie-Falt-schachteln müssen ein Qualitätsma-nagementsystem nach DIN ISO 9001nachweisen. Es geht um die absolu-te Identität der Lieferung mit der Be-stellung, möglichst geringe Toleranzund Null-Fehler-Zusicherung bei kri-tischen Merkmalen wie Vollständig-keit und Richtigkeit des Textes, com-

puterlesbare Codierungen und exak-te Farben.Alle diese visuellen Merkmale warenfür sehende Menschen ausgelegt.Mit der Blindenschrift nach LouisBraille (1809–1852) soll eine Lückeim sicheren Umgang geschlossenwerden. Immerhin leben allein inThüringen ca. 5.000 Blinde und ca.12.000 hochgradig Sehbehinderte.Die Blindenschrift soll nun ein fühl-bares Merkmal hinzufügen. Dazuwird ein Raster aus Punkten, die wiedie „Sechs“ auf einem Würfel ange-ordnet sind, in den Karton einge-prägt. Die wahlweise sechs Punkteerlauben die Codierung von 63 ver-schiedenen Zeichen und haben sichinternational in allen Sprachendurchgesetzt. Die Ausbildung zumLesen dieser Schrift erfolgt nur beimBlinden- und Sehbehindertenver-band, der seine Geschäftsstelle fürThüringen am Nicolaiberg 5 in Geraunterhält.In einem Gespräch zwischen PeterOch, Vorsitzender des Verbandes inThüringen, seinem StellvertreterRichard Hahnemann und Dr. Harald

Frank, Geschäftsführer der Drucke-rei Gebr. Frank, wurden Erwartun-gen und Gestaltungsmöglichkeitenerörtert. Die Vertreter des Blinden-verbandes waren erfreut über denVorstoß der Gesetzgeber, die Lageder Betroffenen zu verbessern. „Esist gut, dass etwas getan wird. Nurmuss die Zweckmäßigkeit, insbe-sondere die Lesbarkeit, sorgfältiggeprüft werden“, so die einheitlicheMeinung. Da in der Faltschachtelindustrie abAugust 2006 auch die Richtigkeitund fehlerfreie Lesbarkeit der Blin-denschrift auf allen gelieferten Falt-schachteln gewährleistet werdenmuss, ist die Qualitätskontrolledurch in diesem Punkt geschultesPersonal erforderlich. Der Blinden-verband und die Firma Gebr. Frank,seit über 40 Jahren Hersteller vonVerpackungsmitteln, insbesonderevon Faltschachteln für die Pharma-zie, haben deshalb eine Zusam-menarbeit vereinbart. Damit kannden Patienten die notwendige Si-cherheit gegeben werden, anderer-seits können Blinde und Sehbehin-

derte den Erfolg der insgesamtziemlich aufwendigen Maßnahmekontrollieren und mit gestalten. Füreinen Verband mit geringen Beiträ-gen, rückläufigen staatlichen Unter-stützungen und großem Handlungs-bedarf ist dies auch ein kleinerSchritt zur Verbesserung der finan-ziellen Situation.(Die zehn Zeichen in Braille-Schrift-Darstellung stehen für Gebr. Frank)

www.gebr-frank.de

Jeder einzelne Punkt entscheidetBlindenschrift auf Arzneimittel-Faltschachteln - Zusammenarbeit Blindenverband und Druckerei

Partnertage und Tage der offenenTür im Unternehmen haben bei derWERTBAU GmbH & Co. KG Langen-wetzendorf Tradition. Erstere ste-hen für die Firmenphilosophie, dasssich selbst eine starke Marke wieder Thüringer Fenster- und Haus-türenproduzent nur zusammen mitPartnern im Bauelemente-Fachhan-del und den entsprechenden Betrie-ben des Handwerks am Markt be-haupten kann. Bei letzteren gibt dermit aktuell 180 Beschäftigten größteArbeitgeber der Region im produzie-renden Sektor potenziellen Bauher-ren und Architekten, Fachhändlernund Monteuren sowie allen interes-sierten Bürgern die Möglichkeit, sichbei einem Blick hinter die Kulissenhautnah von der Leistungsstärkedes Thüringer Vollsortimenters zuüberzeugen. Dieses Angebot - verbunden mit ei-ner Hausmesse, auf der sich auchausgewählte Lieferanten präsentier-ten - nutzten in diesem Jahr rund

1 200 Besucher, um ihr Wissen aufden neuesten Stand zu bringen. Dabei ging es über WERTBAU-Er-zeugnisse hinaus unter anderemauch um Fragen des Energiesparensund um aktuelle Förderprogramme. „Wissen ist Macht“ lautete das Mottohier wie schon tags zuvor beim Part-nertag. Der Einladung waren 280Vertreter von Bauelemente-Fachbe-trieben aus ganz Deutschland und

Österreich gefolgt, um sich tech-nisch-fachlich wie bei Verkaufs- undMarketingstrategien auf den neue-sten Stand zu bringen. Die WERTBAU-Geschäftsführer Rai-ner und Carsten Taig warteten mitFakten zur eindrucksvollen Entwick-lung des 1990 gegründeten Unter-nehmens, zur aktuellen Situationund zur Perspektive der Brancheauf. Themenvorträge zu ausgewähl-

ten Produktbereichen und einer zurkünftigen Marketingunterstützungfür WERTBAU-Partner vermitteltenjenen Perspektiven und Ansätze, ih-re Erfolge zu steigern. Der Renovie-rungsmarkt spielt nach Ansicht vonCarsten Taig für die unmittelbareZukunft der Branche eine große Rol-le. Der Wegfall der Eigenheimzulage,die aktuellen Förderprogramme unddie Tatsache, dass 70 Prozent allerFenster in Deutschland nicht mehrdem modernen Standard entspre-chen, seien dafür Indikatoren. Des-halb orientiert WERTBAU seine Part-ner, die Beratung in diesem Sektorzu verstärken und dabei den Blickauf den Menschen zu richten, dersich hinter dem potenziellen Kundenverbirgt. (ul)

Kontakt:WERTBAU GmbH & Co. KGDipl.-Ing. Rainer TaigAm Dasslitzer Kreuz 3D - 07957 LangenwetzendorfTel.: +49 (0)36625 611-0Fax: +49 (0)36625 611-66E-Mail: [email protected] Internet: www.wertbau.de

Den Blick auf den Menschen richtenDer WERTBAU-Partnertag und der Tag der offenen Tür des Unternehmens übertrafen alle Erwartungen

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54 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN JULI 2006

VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG O S T T H Ü R I N G E N

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55WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN JULI 2006

VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNGO S T T H Ü R I N G E N

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O S T T H Ü R I N G E N

56 WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN JULI 2006

Jena (ul) Die Analytik Jena AG hatdie Produktion von Analysegerätenin China gestartet. Dabei handelt essich um ein Großgerät zur Untersu-chung von Wasserqualitäten in derPharmazie, im Umweltbereich sowiein der Halbleiterindustrie. Produzie-ren lässt der Konzern das mit deut-schem Technologie-Know-how ent-wickelte „TOC“-Analysesystem fürindustrielle Routineanwendungenam Standort seiner chinesischenTochtergesellschaft in Shanghai. DasGerät analysiert die Belastung vonvorrangig Trink- oder Brauchwasser

auf organische Verunreinigungen. „Wir können durch die Verlagerungvon Teilen unserer Produktion nachAsien sowohl direkt vor Ort an demüberproportional wachsenden Marktpartizipieren als auch die vorteilhaf-ten Kostenstrukturen in China nut-zen. Gleichzeitig stellt dies für unseine wichtige operative Maßnahmedar, um dem durch den Dollar ge-prägten Preisdruck massiv entge-genzuwirken“, erklärte Klaus Berka,Vorstandsvorsitzender der AnalytikJena AG.Die ersten TOC-Geräte wurden An-

fang Juni in Shanghai aufgebaut undin Betrieb genommen. Der Vertriebder in China gefertigten Gerätesy-steme beschränkt sich im erstenSchritt vorerst auf den lokalenMarkt. In einem zweiten Schritt sollder gesamte asiatische Markt vonChina aus beliefert werden. Der Konzern geht von einem für ihnin Frage kommenden jährlichenMarktvolumen in der asiatischen Re-gion von mehr als 1000 Geräten aus.Kurz- beziehungsweise mittelfristi-ges Ziel von Analytik Jena ist es, ei-nen durchschnittlichen Marktanteil

von zehn Prozent zu erringen.Während Analytik Jena für die Ferti-gung der Systeme in China die me-chanischen Baugruppen sowieGehäuseteile überwiegend vom lo-kalen Markt bezieht, werden we-sentliche High-Tech-Komponentenvorerst weiterhin aus Deutschlandimportiert. Die eigenen Produktionsstandorte inDeutschland bleiben von dieser Ent-scheidung unberührt, da dort auchweiterhin die Fertigung von High-Tech-Produkten aus dem Instrumen-tenbereich erfolgt.

Von Ostthüringen direkt nach Asien Analytik Jena startet Produktion von Analysegeräten in China von wo aus der Weltmarkt erobert werden soll

Jena (ul) Unter der Trikolore feiertThüringen 2006 sein Landesfest. Der10. Thüringentag vom 14. bis 16. Ju-li steht ganz im Zeichen desdeutsch-französischen Jahres. Unterdem Motto „Rendezvous in Jena“werden rund eine Viertelmillion Be-sucher in der Saalestadt erwartet.Dabei wartet das Fest mit einem No-vum auf: Bislang immer um den Tagder deutschen Einheit herum gefei-ert, findet es erstmals mitten imSommer statt. Projektleiter MichaelMeinung von der Thüringer Staats-kanzlei begründet das mit immer

knapper werdenden Mitteln. Deshalbsetze man auf Synergien mit dem„rendezvous 2006“ anlässlich des200. Jahrestages der napoleoni-schen Schlachten bei Jena und Au-erstedt. Das deutsch-französischenJahr wird offiziell am 14. Juli, demfranzösischen Nationalfeiertag, inJena mit einer „FranzösischenNacht“ im Rahmen der Kulturarenaeröffnet. Insgesamt wartet dasdreitägige Landesfestival mit rund150 Veranstaltungen auf. Dazu gehören nicht nur ein großesVolks- und Studentenfest, sondern

auch eine Leistungsschau des High-Tech-Standortes Thüringen. DasSpektrum der Veranstaltungenreicht von Musik aller Couleur undAusstellungen, über Multime-diaschau, Sport und Foren bis hinzum thüringisch-französischen Spe-zialitätenmarkt. Hochschulen undForschungsinstitute laden zum Cam-pusfest, und auch Handwerker undUnternehmen stellen sich vor, etwabeim 7. Thüringer Automobilstamm-tisch (bereits am 13. Juli), mit denAusstellungen „Thüringen innova-tiv“ und „Thüringen baut“. Einer der

Höhepunkte wird der „Zug derThüringer Geister“ sein. Er knüpftan den der „Jenaer Geister“ an undstellt erstmalig große ThüringenPersönlichkeiten vor. Gestaltet vonrund 2500 Mitwirkenden, werden beidiesem Defilee unter anderem dieHeilige Elisabeth und Martin Luther,Goethe und Schiller, Johann Seba-stin Bach, die Gebrüder Schlegel, so-wie Carl Zeiss und Ernst Abbe „le-bendig“ werden. Das Land lässt sichden 10. Thüringentag 200 000 Eurokosten. Noch einmal so viel steuertdie Stadt Jena bei.

Kein Strahlen-Risiko im einsti-gen Wismut-Gelände

Ronneburg (ul) Auf dem Ronnebur-ger Areal der Bundesgartenschau(Buga) 2007 gibt es keine gefährli-che radioaktive Strahlung mehr. Dasgeht aus einem Gutachten des Öko-Instituts Darmstadt hervor. Für dieBesucher der Buga bestünden keineGesundheitsrisiken, sagte Gerhard

Schmidt vom Öko-Institut bei derPräsentation der Ergebnisse derExpertise in Ronneburg. Die Strahlung auf dem knapp 50Hektar großen Areal sei "nichthöher als in weiten Teilen Deutsch-lands aufgrund des natürlichen Ur-angehalts der Böden". Für einen ty-pischen Buga-Besucher mit einerAufenthaltdauer von 20 Stunden lie-

ge die Strahlenbelastung bei etwafünf Mikrosievert. Damit sei sie etwa so groß wie bei"einem entsprechenden Besuch ei-ner beliebigen anderen Region". Derin Deutschland gültige Arbeits-schutzwert liege bei 20 000 Mikro-sievert pro Jahr. Die Wismut GmbH,die seit 1991 die Hinterlassenschaftdes Uranerzbergbaus in Thüringen

und Sachsen saniert, hätte die ra-diologische Bewertung auch selbstvornehmen können, ergänzte derAbteilungsleiter Strahlenschutz undUmweltüberwachung der Wismut, Peter Schmidt. Aber man habe aufExpertenwissen von außerhalbzurückgegriffen und dabei bewusstauf das Öko-Institut.

Thüringen feiert unter der Trikolore Der mittlerweile 10. Thüringentag lädt dieses Jahr zum erlebnisreichen „Rendezvous in Jena“

Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr,wenn nicht spätestens 12 Wochen vor Ablauf des Vertragesschriftlich gekündigt wird.

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57WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN JULI 2006

O S T T H Ü R I N G E N

Gera. Das neue funktionelle Gebäu-de des TÜV Thüringen in Gera zeigtes: Der TÜV Thüringen ist mit sei-nem Serviceangebot in Thüringenfest verwurzelt und die Entwicklungverläuft erfolgreich. Mit diesemNeubau unterstreicht der TÜVThüringen seine Ausrichtung alsKomplexdienstleister. Neben derKfz-Prüfanlage wurden Verwal-tungs- und Seminarräume sowieBüros für die Spezialisten des TÜVThüringen errichtet und ausgestat-tet. In den Räumen des Kunden -Center finden Sie Ansprechpartner

zu allen Leistungen des TÜV Thürin-gen, ganz gleich ob es sich um Fra-gen der technischen Sicherheit undBewertung von Anlagen und Maschi-nen, oder um Probleme rund um dasAuto, Fragen die Umwelt betreffendoder einfach um Fragen nach be-stimmten Seminaren und Qualifizie-rungen handelt.Die erfolgreiche Entwicklung desTÜV Thüringen als Dienstleister fürdie Unternehmen, für Behörden undnatürlich für Privatpersonen spie-gelt auch die wirtschaftliche Ent-wicklung der Region wieder. Thürin-gen hat im Vergleich unter den neu-en Bundesländern weiterhin eineführende Position bei der wirtschaft-lichen Entwicklung.

Eine wichtige Rolle spielt dabei dieAutomobilbranche. Thüringens Wirt-schaftsminister Jürgen Reinholzsagte auf dem VDA Tag in Erfurt am

31.Mai 2006 treffend: „Die Automo-bilbranche ist der Turbolader für diewirtschaftliche Entwicklung Thürin-gens“.

Kontakt In Ostthüringen: Service-Center OstthüringenGeraTel.: +49 (0)365 7351-201Fax: +49 (0)365 7351-209E-Mail: [email protected].: +49 (0)3641 3997-21Fax: +49 (0)3641 3997-60E-Mail: [email protected]

Kontakt in Südthüringen:Service-Center Zella-MehlisTel.: +49 (0)3682 452-610Fax: +49 (0)3682 452-657E-Mail: [email protected]

Kontakt in Mittelthüringen:Service-Center ArnstadtTel.: +49 (0)3628 598-400Fax: +49 (0)3628 598-401E-Mail: [email protected]

Kontakt in Nordthüringen:Service-Center NordhausenTel.: +49 (0)3631 630-497Fax: +49 (0)3631 630-495E-Mail: [email protected]

Neues TÜV-Kunden-Center in Gera

Start der Oldtimerfahrt Hessen-Thüringen am Kunden-Center Gera

Saalfeld (ul) Auf dem Gelände desehemaligen Verpackungsmittelwer-kes Saalfeld soll neues Leben ein-kehren. Die Voraussetzungen dafürwerden mit dem Abriss der alten Ge-bäude geschaffen, die seit 1995 leerstehen. Das soll in drei Bauabschnit-ten bis 2007 erfolgen. Dafür inve-stiert die Kommune annähernd800 000 Euro. Auf dem 3,4 Hektar großen Areal imZentrum Saalfelds sollen im Rahmender Landesinitiative "Genial zentral -

Unser Haus in der Stadt" eine Anla-ge für altergerechtes Wohnen und ei-ne Dreifelder-Sporthalle sowieWohnbauland speziell für junge Fa-milien entstehen. Die planerischenGrundlagen für die Neubebauung derIndustriebrache liefert ein Architek-tenwettbewerb. Erst auf der Basisdieser Ergebnisse entscheidet dieKommune, ob auch das Hochhaus,ein Bauhaus-Objekt, der Abrissbirnezum Opfer fällt. Weichen musste be-reits der Industrieschornstein.

Fast parallel zum Beginn dieser Ar-beiten erfolgte der erste Spatenstichfür das Saalfelder Industriegebiet"Am Bahnbogen". Mit der Revitali-sierung und Erweiterung des Alt-standortes soll Platz für neue Inve-storen geschaffen werden. Das der-zeit 2,5 Hektar große Areal wird um8,6 Hektar erweitert und nicht par-zelliert, so dass es für größere An-siedlungen zur Verfügung steht. Im-merhin liegt das Areal verkehrsgün-stig an der Saalfelder Nordtangente,

die die Bundesstraßen 85 und 281miteinander verbindet und damit ei-ne gute Anbindung an die AutobahnA9 schafft. Die Investitionskosten für das Vor-haben "Am Bahnbogen" belaufensich auf 2,77 Millionen Euro, von de-nen 2,34 Millionen Euro das Landbeisteuert. Für die Erschließung vondrei anderen Gewerbestandortenhat die Kommune seit 1996 bereitsrund 2,7 Millionen Euro aus GA-Mit-teln erhalten.

Neues Leben für altes Firmenareal Millionen-Investition und ehrgeizige Pläne schaffen gleich mehrere neue Gewerbestandorte in Saalfeld

Neues Gewerbegebiet inGeras Leibnizstraße

Gera (ul) Die Stadt Gera hat dieWeichen für ein neues Gewerbege-biet im Stadtteil Untermhaus ge-stellt. Eine rund 3,6 Hektar großebrach liegende Fläche in der Leib-nizstraße soll entsprechend ent-wickelt werden, Mit dem jetzigenBebauungsplan kann der innerstäd-tische Standort zwischen WeißerElster und Bahnanlage, der seit An-fang der 90er Jahre entstand, aus-gebaut und verdichtet werden. Inder Nähe einer Bahnanlage und derFernwärmehaupttrasse gelegen, istdas Areal unbebaut und topogra-fisch nahezu eben. Trotz der Fluss-nähe liegen die neuen Bauflächennicht im Überschwemmungsgebiet.Die Gewerbeflächen werden über

einen neuen Straßenkorridor an dieLeibnizstraße angeschlossen. Dieseöffentliche Verkehrsfläche endet ineiner Wendeschleife für Lastzügeund nimmt alle weiteren Ver- undEntsorgungsleitungen für das neueGebiet auf. Die Erschließung hatbereits begonnen. Der Anschlussdes Gewerbestandortes Leibniz-straße an das Netz des ÖPNV istseit der fertiggestellten Endhalte-stelle Gera-Untermhaus der neuenStadtbahnlinie 1 hergestellt. Ehedie künftigen Investoren jedochbauen können, dient die Fläche imkommenden Jahr der Bundesgar-tenschau als Besucherparkplatz.Dennoch soll die Vermarktungschon anlaufen, um die Zeit zurVorbereitung der Investitionen be-ziehungsweise für das Bauantrags-verfahren nutzen zu können.

Neuer Test spart Tierver-suche

Jena (bo) Einen "Forschungs-scheck" über 243 373 Euro hatThüringens WirtschaftsministerJürgen Reinholz an die SENOVA Ge-sellschaft für Biowissenschaft undTechnik in Jena übergeben. DasGeld fließt in die Entwicklung vonSchnelltests auf Legionellen undTetanus-Antikörper. Die Gesamtko-sten für dieses Entwicklungsvorha-ben sind mit 405 312 Euro veran-schlagt. Projektpartner ist das For-schungszentrum für Medizintechnikund Biotechnologie (fzmb) in BadLangensalza. Der zu entwickelnde Legionellen-Schnelltest soll den Nachweis derbakteriellen Erreger der Legionärs-krankheit in wenigen Stunden statt

wie bisher in mehr als 10 Tagen er-möglichen. Der neue Tetanus-Anti-körper-Test macht insbesondereTierversuche überflüssig und kanndazu beitragen, Impfstoffe zu spa-ren. Beide Testverfahren sind alsowirtschaftlicher als bisherige Nach-weismethoden und können ohneumfangreiche Laboruntersuchun-gen jeweils direkt vor Ort angewen-det werden. Das 1997 in Weimargegründete Biotechnologie-Unter-nehmen SENOVA, seit 2002 im Bio-instrumentezentrum Jena ansäs-sig, entwickelt biotechnologische,biologische und biochemische Pro-dukte und Ausrüstungen, insbeson-dere Analysesysteme und Nach-weisverfahren für Fremdproteine.Das aktuelle Entwicklungsvorhabensoll bis Ende 2007 abgeschlossensein.

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Spätestens an der Zapfsäule wirdklar: Mit einem Erdgasfahrzeugfährt man ganz vorn mit! Der Ver-gleich macht es deutlich. Erdgas istum 30 Prozent günstiger als ein Li-ter Diesel und um 50 Prozent güns-tiger als ein Liter Super-Benzin.Kurzum: Gegenüber einem Benzinertankt man mit einem Erdgasfahr-zeug für die Hälfte! Doch ThüringerErdgasfahrer sparen jetzt noch

mehr: Bevor sie die erste Tankrech-nung begleichen müssen, fahren siebis zu 10.000 km umsonst. DerGrund: Die Einfahr Prämie von E.ONThüringer Energie. Das heißt kon-kret: Wer sich bis zum 31.12. 2006für ein Erdgasfahrzeug – oder dieUmrüstung auf Erdgas – entschei-det, bekommt 500 kg Erdgaskraft-stoff geschenkt. Das Tankguthabenkann an jeder Erdgastankstelle der

E.ON Thüringer Energie eingelöstwerden. Und von diesen Tankstellengibt es mittlerweile genügend imFreistaat. Freie und Markentank-stellen ergänzen das flächendecken-de Netz von Erdgastankstellen. Dasgilt natürlich für das gesamte Bun-desgebiet – und teilweise sogar imAusland: Niemand muss fürchten,dass er irgendwo stehen bleibt. Einspezieller Erdgasatlas, in dem alle

Tankstellen verzeichnet sind, undmoderne Navigationssysteme zei-gen jedem Fahrer, wo er wieder gün-stig nachtanken kann. Und diesesNachtanken schont natürlich nichtnur die Geldbörse, sondern ebenauch die Umwelt. Wer Erdgas fährt,leistet einen aktiven Beitrag zumUmweltschutz – weniger Kohlendio-xid, Kohlenmonoxid, Kohlenwasser-stoff und Stickstoffoxide werdenausgestoßen. Es gibt also eine Men-ge Gründe auf ein Erdgas-Fahrzeugumzusteigen. Oder besser: in einErdgasfahrzeug einzusteigen.Schließlich fährt man mit ihm in je-der Hinsicht ganz nach vorn!

Der Schock sitzt jedes Mal tief – undlässt auch so schnell nicht nach. KeinWunder: Beim Blick auf die Preista-feln der Tankstellen vergeht fast je-dem die gute Laune. Dabei ist es garnicht so schwer, in Sachen Kraftstoffauf die Kostenbremse zu treten. EinErdgasfahrzeug - oder den her-kömmlichen Diesel oder Benzinerumrüsten - ist die Lösung! Davon istauch Doreen Beutel aus Blanken-hain-Hochdorf überzeugt. Wie vielsie mit ihrem Erdgasfahrzeug spart,wo sie tankt und vieles mehr habenwir sie gefragt.Frau Beutel, Sie fahren ein Erd-gasfahrzeug - zufrieden?Beutel: Oh ja! Ich bin sehr zufrie-den, gerade jetzt im Hinblick auf dieimmer weiter steigenden Benzinkos-ten. Erdgaskosten steigen zwarauch, aber trotzdem fahre ich immernoch für die Hälfte! Und: Das Moto-rengeräusch ist leiser!Haben Sie sich bewusst für einErdgasfahrzeug entschieden –oder sind Sie eher durch Zufallauf diese kostengünstige Alter-native gekommen?Beutel: Es war eher ein glücklicherZufall. Ich wollte ein bestimmtes Mo-

dell kaufen. Der Vorführwagen warerdgasbetrieben, so bin ich auf dasAngebot gestoßen. Erst dann habeich mich erkundigt: Wo gibt es Tank-stellen? Was kostet das? Ein weite-rer Anreiz war die Förderung vonE.ON Thüringer Energie.Ein Vorurteil: Erdgasfahrzeugehaben weniger Leistung als ben-zinbetriebene PKW, sie kommenalso kaum vom Fleck. Stimmtdas?Beutel: Nun, ich bin vorher ein ganzanderes Automodell gefahren, mitder gleichen PS-Zahl - doch es warwesentlich kleiner und leichter. Den-noch kann ich vergleichen, da meinWagen ja mit einem Nottank für Ben-zin ausgerüstet ist. Beim Umschaltenvon Benzin auf Erdgas merke ich ab-solut keinen Leistungsverlust. Und was ist mit dem Tankstellen-netz, gibt es genügend Erdgas-zapfsäulen?Beutel: Das Tankstellennetz für Erd-gas kann man nicht mit dem für Ben-zin und Diesel vergleichen. Aber dasist absolut kein Problem. Erdgas istganz klar auf dem Vormarsch. Unddas merkt man auch an der Dichtedes Netzes. Ich selbst wohne ja nicht

in der Stadt und musste trotzdemnoch nie einen Umweg fahren. Min-destens alle 20 Kilometer gibt es ei-ne Erdgastankstelle. Außerdem be-kommt man einen Erdgasatlas. Unddamit steht man nie auf dem Trocke-nen, sozusagen.Mit Ihrem Erdgasfahrzeug scho-nen Sie nicht nur Ihren Geldbeu-tel, sondern auch die Umwelt.Wie wichtig war dieser Aspekt fürIhre Kaufentscheidung?Beutel: Wie gesagt, da mein Kaufeher ein glücklicher Zufall war, habeich mich erst im Anschluss über die

vielen positiven Aspekte von Erdgasinformiert. Gerade die Umwelt be-treffend. Erdgas ist in jeder Hinsichtumweltschonender: Es verursachtweniger Kohlendioxid, Kohlenmono-xid, Kohlenwasserstoff und Stick-stoffoxide, nahezu kein Benzol undkeine Rußpartikel, wobei die Redu-zierung von Kohlenmonoxid undKohlenwasserstoff bis zu 80 % be-tragen soll. Das Abgas ist geruchlosund das Motorengeräusch leiser, wasnatürlich weniger Lärm verursacht. Frau Beutel, vielen Dank für dasGespräch.

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Begeistert von der SparsamkeitEine begeisterte Thüringerin erzählt, warum sie mit Erdgas fährt.

Günstig und sauber vorwärts kommen:Erdgas fahren!

Kontakt:E.ON Thüringer Energie Schwerborner Straße 3099087 ErfurtT 03 61-6 52-25 [email protected]

Doreen Beutel aus Blankenhain-Hochdorf,Besitzerin eines Erdgasfahrzeugs

Tankstellennetz in Thüringen

Stand 06/2006

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59WIRTSCHAFTSSPIEGELTHÜRINGEN JULI 2006

T H Ü R I N G E N

Bad Köstritz (ul) 125 Jahre sind ei-ne stattliche Zahl. Auf so viele Jahrekann die Betriebsfeuerwehr desChemiewerkes Bad Köstritz (CWK)zurückblicken. Vom 5. Februar 1881stammt die Urkunde, in der sie als"Heinrichshaller Feuerwehr in derSaline" erstmals urkundlich erwähntwurde. "Wahrscheinlich existiert un-sere Feuerwehr noch sehr viel län-ger. Schon damals gehörte eine sol-che zu einem Chemiebetrieb, undunser Werk besteht im August 175Jahre", berichtet der Technik-Mitar-beiter Brandschutz des CWK, And-reas Müller. Er ist der einzige hauptamtliche Feu-erwehrmann in der 20-köpfigenTruppe. Die anderen Kameraden ar-beiten im Unternehmen und sinddeshalb schnell greifbar, wenn docheinmal etwas passieren sollte. ZuDDR-Zeiten war die Wehr des CWKbedeutend stärker, schrumpfte je-doch mit den Entlassungen nach derWende personell. "Dann sind wir mit14 Leuten neu durchgestartet, nicht

nur im Interesse des Betriebes, son-dern auch, weil wir der Bevölkerunggegenüber eine große Verantwortunghaben", macht der Wehrleiter deut-lich. Und CWK-GeschäftsführerHartmut Tschritter ergänzt, dass esnicht um die Bekämpfung einesmöglichen Brandes allein gehe, son-

dern auch um Umweltschutz,Prävention und das Früherkennenvon Gefahren. Neue Technik konntedie Betriebsfeuerwehr im vergange-nen Jahr anschaffen. Neben einemTragkraftspritzenanhänger gehörendazu auch ein Mannschafts- und einGerätewagen, die eigens für die Be-

dürfnisse der Bad Köstritzer ausge-baut und ausgerüstet wurden. Die-sen Fuhrpark konnten auch die zahl-reichen Gäste, darunter Kameradenanderer Feuerwehren und des Deut-schen Roten Kreuzes, in Augen-schein nehmen, die im Juni der Ein-ladung der Feuerwehr zu einem Tagder offenen Tür anlässlich des Ju-biläums gefolgt waren. Mehr noch:Die Feuerwehrleute führten den Be-suchern vor, wie lecke Rohrleitungenabgedichtet werden und ließen sieselbst Feuerlöscher ausprobieren.Und wer wissen wollte, wie es in ei-nem durch einen Brand verrauchtenRaum aussieht, konnte das mit Hilfeeiner präparierten Brille tun. Das125-jährige Bestehen der Betriebs-feuerwehr des CWK war auch An-lass, Kameraden zu befördern undandere für ihre langjährige Mitarbeitzu ehren. Einer der Jubilare istHeinz Schlegel, der der Wehr inzwi-schen seit 40 Jahren die Treue hält.

Gera (ul) Wenn 38 Köche Journali-sten beim Grillen auf die Fingerschauen, muss es sich um eine ganzbesondere Aktion handeln. So ge-schehen beim 10-jährigen Jubiläumdes Köcheclubs Gera im Biergartendes Seehotel Zeulenroda. Und weil das vor wenigen Wochenzum ersten Bio-Hotel in Thüringenund zum ersten Bio-Kongresshotel

Europas zertifiziert wurde, drehtesich bei diesem GrillwettbewerbThüringer Journalisten alles um Bio. Den Teilnehmern stand ein Waren-korb mit allerfeinsten Zutaten zurVerfügung - vom saftigen Rindfleischund frischen Forellen, über zartesGeflügel bis zu knackigem Gemüse.Und das alles 100 Prozent aus biolo-gischer Produktion. Der Kreativität

der Hobbyköche waren dabei keineGrenzen gesetzt. Sie stand ganz oben bei der Bewer-tung dessen, was die Journalistenaus den regionalen Zutaten auf denGrill brachten, aber auch Konsistenzund Geschmack wurden eingehendbegutachtet. Der dreiköpfigen Jury fiel denn dieEntscheidung nicht leicht, wer Bio-Grillmeister wird. Die Greizer Land-rätin Martina Schweinsburg, der Eh-rensenator des KöcheverbandesGünter Petzold und der Vorstands-vorsitzender der Bauerfeind AG undEigentümer des Seehotel Zeulenro-da Hans B. Bauerfeind ernanntennach ausgiebiger Verkostung undBeratung die Thüringer Klopse vonCornelia Lungershausen zum bestenGrillgericht. "Wenn das nichtschmeckt, ist meine Großmutterschuld. Von der stammt das Rezeptnämlich" hatte die spätere Gewinne-rin noch vor ihrer Kür gesagt. Ei-gentlich war sie nur mitgekommen,um ihrem Mann den Rücken zu stär-ken, entschloss sich beim Anblickder frischen Bio-Zutaten aber kur-zerhand selbst zum Mitmachen.Lohn ist eine Einladung an den Eh-rentisch des Köcheclubs zu seinemBall im März 2007 in Gera.

Vorbeugen ist besser als löschenDie Betriebsfeuerwehr im Chemiewerk Bad Köstritz feierte ihr erfolgreiches 125-jähriges Bestehen

Den Bio-Grillmeister gekürtKöcheclub Gera feierte mit Wettbewerb 10-jähriges Jubiläum im Seehotel Zeulenroda

Thermische Verwertungs-anlage in Rudolstadt

Rudolstadt (ul) Im RudolstädterIndustriegebiet Schwarza wird ei-ne Thermische Verwertungsanlagegebaut. Dort sollen künftig Indu-strieabfälle umweltverträglich ver-wertet werden. Der ZweckverbandAbfallwirtschaft Saale-Orla(ZASO) investiert rund 36 Millio-nen Euro in die Anlage. Knapp 90Prozent davon kommen als För-dermittel vom Land Thüringen. DieVerbrennungsanlage hat eine Ka-pazität von 60 000 Tonnen Abfallpro Jahr. Verarbeitet werden sol-len die am Standort anfallendenIndustrieabfälle, vor allem Rest-stoffe der vor kurzem in Betriebgenommenen Papierfabrik AdolfJass. Dadurch werden zusätzlicheTransporte zur Abfallentsorgungvermieden. Außerdem können fos-sile Energieträger eingespart wer-den. Die anfallende Restenergiewird über das Standortkraftwerkvon den Unternehmen auf dem In-dustriegebiet genutzt. In Schwarzaentsteht damit ein Kreislauf, derdie Grundlage für ein nachhaltigesund zugleich effizientes Wirtschaf-ten der Firmen bildet. Erschlossenwird der insgesamt rund 140 Hek-tar große Altstandort Rudolstadt-Schwarza durch die Landesent-wicklungsgesellschaft (LEG)Thüringen.

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Amiens (uf) Wer in Geschäften un-terwegs ist, hat meist nur wenig Zeitfür einen Blick auf Schönheiten inder Heimat der Geschäftspartner.Das könnte ein Fehler sein - zumin-dest, was Thüringens französischePartnerregion Picardie angeht. Dennhier könnte mancher Unternehmerdas Nützliche mit dem Angenehmenverbinden - Geschäfte schließen undsich ein wenig vom Alltagsstress er-holen. Die Partnerschaft besteht schon seitAnfang der 90er Jahre. Doch so rich-tig in die Gänge gekommen ist sie

nicht, meint Thüringens Wirtschafts-minister Jürgen Reinholz, der An-fang Mai die Picardie besuchte. Da-bei gebe es genügend Ansatzpunkte,die Partnerschaft gerade im wirt-schaftlichen und wissenschaftlich-technischen Bereich mit Leben zuerfüllen. „Wir haben die Gemeinsam-keiten bisher nicht erkannt“, sagtReinholz. Er nennt die hoch ent-wickelte Kunststoffindustrie und dieNahrungsgüterwirtschaft. Und diePartnerregion hat auch touristischeine Menge zu bieten - wie Thürin-gen.

Und vielleicht könnte ja der Touris-mus auch der Schlüssel für manchesGeschäft von Unternehmern werden.Einige interessante Sehenswürdig-keiten der zwischen Paris und derKanalküste an der Somme-Mündunggelegenen Picardie seien deshalbhier empfohlen.

AmiensAmiens gehört zu den ältesten Städ-ten Frankreichs. Markanteste Punk-te sind die gotische Kathedrale undeines der ersten Hochhäuser Frank-reichs. Notre-Dame d'Amiens ist die

größte Kirche des Landes und gehörtzum Weltkulturerbe der UNESCO.Ebenfalls weithin sichtbar der 104Meter hohe Turm Perret, das erstein Betonbauweise gebaute HochhausFrankreichs. Das Viertel Saint-Leugilt als kleines Venedig des Nordens.

Die schwimmenden Gemü-segärten Nisso Pelosoff ist 84 und denkt nichtans aufhören. Seit Jahren kämpft erfür die Erhaltung eines Kleinods inder Hauptstadt der Picardie, Ami-ens, der Schwimmenden Gemü-segärten, Hortillonages genannt -und das mit Erfolg. Ein wenig erinnern die Hortillonagesan den Spreewald. 80 bis 100 Zenti-meter tiefe Wasserkanäle durchzie-hen das Areal am Rande desStadtzentrums. Die Inseln sindblühende Gärten. Schon von altersher wurden die schwimmenden Gär-ten bewirtschaftet. Das fruchtbareLand ermöglicht drei Ernten im Jahr.Die Gemüsebauern brachten ihreFrüchte auf Booten zum Markt in derInnenstadt. Heute werden noch 300Hektar der einst doppelt so großenHortillonages bewirtschaftet. Das istvor allem ein Verdienst Pelosoffs.Der gebürtige Grieche von der InselRhodos überlebte das Konzentrati-onslager Auschwitz und kam nachdem Krieg nach Amiens.

Nützliches und Angenehmes verbindenThüringens französische Partnerregion Picardie hat in Wirtschaft und Tourismus einiges zu bieten

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Die Gärten von Valloires

In den Hortillonages - den schwimnmenden Gemüsegärten von Amiens

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Als Mitte der 70er Jahre die Stadt-planer die Schwimmenden Gärteneiner Umgehungsstraße opfern woll-ten, organisierte Pelosoff den Wider-stand. Der von dem Fotografen ge-gründete Verein setzte sich schließ-lich durch - und heute weiß man dieGärten nicht nur als Anlage zurGemüseproduktion und Rückzugsge-biet für stadtmüde Hobbygärtner zuschätzen, sondern auch als Touris-musmagnet: Rund 100 000 Besucherlassen sich auf Kähnen über dieKanäle staken, die auf einer Längevon 55 Kilometern zwischen denGarteninseln zugänglich sind.

ChantillyDie Stadt Chantilly vor den Torenvon Paris ist vor allem wegen seinesmalerischen Wasserschlossesberühmt. Die Anlage wurde zwi-schen dem 14. und 19. Jahrhunderterrichtet. Das Große Schloss beherbergt einebeeindruckende Sammlung vonKunstwerken der französischenKunst und ist nach dem Louvre daszweitgrößte Museum Frankreichs.Die Sammlung umfasst 1000 Male-reien, 2500 Zeichnungen, 2500Holzschnitte sowie eine Bibliothekmit 30 000 Büchern und 1500 Ma-nuskripten. Chantilly gilt auch als die WiegeSchlagsahne. Der Legende nach hatein Koch des Königshofes die „cré-me chantilly“ im 18. Jahrgundert er-funden: Angeblich hatte er für einenEmpfang nicht genügend „CrémeFraiche“ und um sie zu strecken,kam er auf die rettende Idee, dieSahne zu schlagen.

Musée Vivant du ChevalIn Sichtweite der Schlossanlagezieht das „Lebende Pferdemuseum“Touristen magisch an. 1719 hatteLouis-Henry von Bourbon einen Ar-chitekten beauftragt, Stallungen zubauen, die seines Ranges würdigwären. 1982 schuf der heute 84 Jah-re alte Reitlehrer Yves Bienaimé inden Räumen ein beeindruckendesMuseum. Dabei musste er sich ge-gen zahlreiche Widerstände durch-setzen. „Allei meine Kritiker sindheute tot“, meint der vitale Pferde-liebhaber. Auf 4000 Quadratmeternschließen sich an die StallungenAusstellungsräume mit tausendenExponaten an, die kaum eine Fragedes Pferdelebens auslassen. In einer Arena mit 600 Plätzen fin-den artistische Pferdevorführungenstatt. Das angeschlossene Gestützählt 3600 Pferde. Bienaimé ließauch eine große historische Garten-und Parkanlage wieder erstehen, dieeinst als Refugium für die Gemahlindes Herrschers angelegt wordenwar.

Parc du Marquenterre

Naturfreunden ist Parc du Marquen-terre nördlich der Sommebucht ander Kanalküste zu empfehlen. Inmit-ten eines 3000 Hektar großen Natur-parks erstreckt sich auf 280 Hektarein echtes Vogelparadies. Von den452 Vogelarten, die Frankreichweitzu sehen sind, leben 280 Arten im1994 eingerichteten Parc du Mar-quenterre. Nicht weit vom Natur-park entfernt kommen Freunde vonJule Verne auf ihre Kosten. Vernelebte in Amiens und einige Jahre indem Fischerort Le Crotoy an derSommemündung. Dort arbeitete eran seinem berühmten Roman„20 000 Meilen unter dem Meere“.

Die Gärtenvon Valloires

Unbedingt zu empfehlen sind auchdie Gärten von Valloires, die sich umeine Abtei aus dem Jahre 1173 grup-pieren. Auf rund 7 Hektar finden sich4000 Planzenarten, die auf vier the-matisch gestaltete Gartenanlagenverteilt sind. Hier wurde am 25. Juni2004 auch eine Kreation desberühmten englischen Rosenzücht-ers David Austin auf den Namen„Rose de Picardie“ getauft. Eingleichnamiges Lied, das die Liebe ei-nes britischen Soldaten zu einemfranzösischen Mädchen im ErstenWeltkrieg beschreibt, ist unter ande-rem von Sydney Bechet und YvesMontand interpretiert worden.

Laon

Wer sich der Stadt Laon nähert, dembietet sich ein beeindruckendes Bild.Hoch über der Stadt, auf einem 100Meter hohen Felsplateau von be-achtlicher Größe erhebt sich die Ka-thedrale der Stadt. „Alles ist schön in Laon, die Kirchen,die Häuser, die Umgebung, einfachalles.“ hat Victor Hugo über dieStadt geschrieben. Die Einheimi-schen nennen das Plateau den „Ge-krönten Berg“. Er ist mit der Kathe-drale und der Altstadt die größte un-ter Denkmalschutz stehende FlächeFrankreichs.

www.picardietourisme.com

Die Kathedrale von Laon thront auf einem 100 Meter hohen Plateau

Die berühmte Kathedrale von Amiens gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe

Einer der vielen prachtvoll ausgestatten Säle im SchlossChantilly

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Das Wirtschaftsmagazinfür Thüringen

Josef-Ries-Straße 7899086 ErfurtTel.: 0361 6019-132E-Mail:[email protected]:www.wirtschaftsspiegel.com

Medienverbund regionaler Wirtschaftsmagazine Thüringen,Sachsen-AnhaltDer WIRTSCHAFTS SPIEGEL erscheint im Wirtschaftsspiegel Verlag Sachsen-Anhalt KG, Magdeburg

Geschäftsführer:Jürgen Meier, Gert Hohlwein

Redaktion Leitender Redakteur:Daniel Bormke (bo)Tel.: 0177 3866168E-Mail: [email protected]

Uwe Frost (uf)Tel.: 0160 90327348E-Mail: [email protected]

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LayoutSimon-Werbung, Weißenfels

DruckDruckhaus Gera GmbH, Gera

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen.

Einzelpreis: 2,90 EuroJahresabonnement: 11,50 EuroISSN: 1860-8558

Der nächste Wirtschaftsspiegelerscheint in der 41. KW.Anzeigenschluss: 15.09.2006

Erfurt (uf) Auf den Erfurter Dom-stufen geht es in diesem Jahr wie-der märchenhaft zu. Bei den traditi-onsreichen Domstufen-Festspielenbringt das Erfurter Theater CarlOrffs Oper „Der Mond“ nach einemgleichnamigen Märchen der Gebrü-der Grimm auf die Bühne. Premierevor der malerischen Kulisse vonDom und Severi-Kirche ist am 12.August. Bis zum 3. September wirddas Stück in der Inszenierung vonRupert Lummer zwölf Mal zu sehensein. Die musikalische Leitung hatErfurts Generalmusikdirektor Wal-ter E. Gugerbauer.Das Märchen

handelt von einem Land, in dem esimmer dunkel war, weil es keinenMond und keine Sterne gab. VierBurschen auf Wanderschaft stehlendeshalb den Mond in einem anderenLand und hängen ihn in ihrer Hei-mat an einen Baum. Petrus schließ-lich muss dafür sorgen, dass derMond wieder seinen rechtmäßigenPlatz am Himmel bekommt. DasWerk gilt als Gleichnis von der Ver-geblichkeit, durch menschlichesHandeln den Lauf der Welt ändernzu wollen. Es ist das dritte Mal,dass ein Werk von Orff bei denDomstufen-Festspielen aufgeführt

wird. 1994 wurde „Carmina Bura-na“ mit Riesenerfolg inszeniert, fünfJahre später kam sein Stück „Detemporum fine comoedia“ (DasSpiel vom Ende der Zeiten“) auf dieBühne. Auch in diesem Sommer er-gänzt ein Filmkonzert zu einemStummfilmklassiker das Opern-spektakel. Gezeigt wird am 15. Au-gust in einer einmaligen AufführungIn Fritz Langs berühmtes Monumen-tal-Werk „Metropolis. Die Original-musik von Gottfried Huppertz wirdvom Philharmonischen OrchesterErfurt unter der Leitung von FrankStrobel intoniert.

Märchenstunde am DomCarl Orffs „Der Mond“ nach einem Grimm-Märchen bei Domstufen-Festspielen

Weimar (ul) Ein weit aufgerissenesAuge mit einer Mondsichel in derPupille - so wirbt das 3. WeimarerKunstfest „pelerinages“ für sich. Eswartet vom 25. August bis 17. Sep-tember mit über 40 Konzerten, Aus-stellungen, Theater- und Tanzoffer-ten, Lesungen, Gesprächen, Filmund einer Nachtwanderung auf.

Den Auftakt gibt erneut das Konzert„Gedächtnis Buchenwald“, für dasMichael Gielen als Dirigent gewon-nen werden konnte. In erster Linieein Musikfestival, sei Franz Liszt alsgenius loci erneut richtungsweisen-de Figur, macht seine Ahnin Nike

Wagner deutlich. Dafür steht unteranderem die Uraufführung seinesOratoriums „Christus“ in der Ori-ginalfassung.

Auch Mozart erhält zu seinem 250.Geburtstag einen Ehrenplatz, Derungarische Pianist und DirigentAndras Schiff konnte erneut als „ar-tist in residence“ gewonnen wer-den, und mit dem russischen Piani-sten Ivo Pogorelich musiziert einWeltstar mit der „jungen philhar-monie thüringen“. Zudem präsen-tieren die „pelerinages“ erstmalsprononciert modernen Tanz. DieseOfferten, darunter eine deutsche

Erstaufführung der ChoreografinHelena Waldmann, werden in Ko-operation mit dem Deutschen Na-tionaltheater (DNT) Weimar reali-siert. Mit diesem plant das Kunst-fest deshalb für 2007 unter demMotto „Souvenir“ ein gemeinsamesFest zur Eröffnung von Kunstfestund DNT-Spielzeit. Erstmals auchverlässt das Kunstfest die Klassi-kerstadt und begibt sich mit der Ur-aufführung von „Tannhäuser amDeutschen Hof/Kabul“ auf die Wart-burg.

„Schlaflos“ in WeimarKunstfest setzt politische Akzente mit über 40 Veranstaltungen

Ein Firmenlogo mal ganz andersErfurt (uf) Der Zufall bescherte demThüringer Maler Willibald Böck einneues Sujet - Firmenlogos. „Ich woll-te eigentlich in einer Bank eine Aus-stellung machen“, erinnert sich Böck.Aus diesem Anlass habe er das Logoder Bank, künstlerisch verfremdet,auf die Leinwand gebracht. „Ein Un-ternehmer sah das Werk und ordertebei mir ein Bild mit seinem Firmenlo-go. Inzwischen habe ich schon fürsechs Unternehmen das Logo ge-malt“, sagt Böck. Der Eichsfelder hat eine wechselvol-le Karriere hinter sich. Ursprünglichhatte er Pädagogik studiert, und erwar viele Jahre lang Lehrer und Bür-germeister im Eichsfeld. Nach derWende stand er in der Thüringer CDUin vorderster Reihe, gehörte seit1990 dem Landtag an und war von1990 bis 1992 Innenminister desFreistaats. 2004 stieg er aus der par-lamentarischen Arbeit aus und be-gann, eine Beraterfirma aufzubauen.Daneben betreibt er im Norden derStadt die Galerie „feine art“.

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