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5a | 2011 Sonderheft Lehrmittel und Weiterbildung Mathematik und Biologie lernen und en passant eine Fremdsprache Bilingualer Unterricht – (noch) die Ausnahme Fast Track: Erfolgreiche Berufsleute steigen um Mit grenzenloser Motivation und Freude auf dem Weg in die Schulstuben BILDUNG SCHWEIZ LCH Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer

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5 a | 2 0 1 1

Sonderheft Lehrmittel und WeiterbildungMathematik und Biologie lernen und en passant eine FremdspracheBilingualer Unterricht – (noch) die Ausnahme

Fast Track: Erfolgreiche Berufsleute steigen umMit grenzenloser Motivation und Freude auf dem Weg in die Schulstuben

B I L D U N G S C H W E I Z

LCH Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer

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Betrifft: Bilingualer Unterricht und neue Lehrmittel

Guten Schultag!

«Güete bonjour, Dame!» Nicht selten ist dies die Begrüssung der Verkäuferinnen

in Basels Bistros und Boutiquen – ein sympathisches Switchen zwischen Elsäs­

ser Dialekt und Französisch. Ganz ohne Anstrengung und in horrendem Tempo

switchen auch jugendliche Migrantinnen und Migranten zweiter Generation im

Gespräch untereinander zwischen ihrer Muttersprache und unserer Mundart hin

und her. Vor 20 Jahren war das ein Gemisch aus Italienisch/

Deutsch, heute häufig Kroatisch/Deutsch oder Türkisch/

Deutsch. Zur Selbstverständlichkeit geworden ist Zweispra­

chigkeit auch an Sitzungen mit der Schwesterorganisation

des LCH, dem SER, oder an Medienkonferenzen der EDK.

Und in Biel sind die meisten Hinweisschilder in Französisch

und Deutsch beschriftet, damit l’église im Dorf, respektive am

«Kirchgässli» bleibt, wie unser Titelbild beweist.

So wie sich Menschen an der Sprachgrenze oder mit Migra­

tionshintergrund ganz selbstverständlich bilingual unter­

halten, so könnte man sich auch Unterricht in bestimmten

Schulfächern vorstellen. Beispiele – sie sind allerdings noch rar – und welche

Voraussetzungen es braucht, zeigen die Schwerpunkt­Beiträge ab Seite 9. Einen

einheitlichen Ausbildungsgang an den PH dazu gibt es allerdings nicht.

Dafür sorgt die verkürzte Ausbildung von Personen aus berufsfremden Branchen

zur Lehrerin oder zum Lehrer für Zündstoff, Unsicherheit und Skepsis. Und noch

ist wohl nicht klar, wo sich die Quereinsteigerinnen und ­einsteiger der Fast Track­

Ausbildungen später einreihen sollen oder dürfen. Der LCH pocht auf jeden Fall

auf die Qualitätsansprüche an die Zulassung zum Lehrerberuf und an die Berufs­

ausbildung dieser Lehrpersonen; er kritisiert insbesondere die Absicht, diese nur

mit kantonalen Diplomen auszustatten, entgegen der Diplom­Anerkennungsver­

einbarung der EDK.

Gar eine kleine Revolution dürfte der Beschluss der Aargauer Regierung sein, der

lediglich als kurzer Abschnitt in einer Medienmitteilung erscheint, die gesamte

Oberstufe (also Real­, Sek­ und Bezirksschullehrpersonen) künftig in die gleiche

Lohngruppe einzureihen (Seite 6).

Die vorliegende Spezialausgabe von BILDUNG SCHWEIZ räumt nebst der Aus­ und

Weiterbildung auch dem zweiten Themenbereich «Lehrmittel» einen gewichtigen

Platz ein: unter anderem Neuheiten aus den Bereichen Pädagogik und Unter­

richtspraxis – auch zweisprachige. Wir wünschen Ihnen beim Lesen beaucoup

de plaisir.

BILDUNG SCHWEIZAusgabe 5 a | 2011 | 24. Mai 2011

Zeitschrift des LCH, 156. Jahrgang der Schwei­

zer Lehrerinnen­ und Lehrerzeitung (SLZ)

BILDUNG SCHWEIZ erscheint 15 Mal jährlich

Impressum

Herausgeber/VerlagDachverband Schweizer Lehrerinnen und

Lehrer LCH

• Beat W. Zemp, Zentralpräsident

• Franziska Peterhans, Zentralsekretärin

• Anton Strittmatter, Leiter der Pädagogischen

Arbeitsstelle LCH

Zentralsekretariat und Redaktion:

Ringstrasse 54, 8057 Zürich

Telefon 044 315 54 54, Fax 044 311 83 15

E­Mail: [email protected]

Internet: www.lch.ch, www.bildungschweiz.ch

Erreichbar Mo–Do 8–12 Uhr und 13.30 bis

16.45 Uhr, Fr bis 16 Uhr

Redaktion• Heinz Weber (hw), Verantwortlicher Redaktor

• Doris Fischer (df), Redaktorin

• Peter Waeger (wae), Grafik/Layout

Ständige Mitarbeit: Adrian Albisser (Bildungs­

netz), Claudia Baumberger, Madlen Blösch

(Gesundheit), Wilfried Gebhard (Cartoon),

Peter Hofmann (Schulrecht), Anton Strittmatter

(Klartext), Urs Vögeli­Mantovani (Bildungs­

forschung)

Fotografie: Tommy Furrer, Roger Wehrli

Abonnemente/AdressenBestellungen/Adressänderungen: Zentralse­

kretariat LCH, 044 315 54 54, [email protected]

Adressänderungen auch im Internet:

www.bildungschweiz.ch

Für Aktivmitglieder des LCH ist das Abonne­

ment im Verbandsbeitrag (Fr. 74.– pro Jahr)

inbegriffen

Jahresabonnement für Nichtmitglieder:

Schweiz Fr. 103.50, Ausland Fr. 175.–

Einzelexemplar Fr. 8.–, ab 5 Expl. Fr. 6.–

(jeweils plus Porto und MwSt.)

DienstleistungenBestellungen/Administration: Zentralsekreta­

riat LCH, 044 315 54 54, [email protected]

Reisedienst: Monika Grau, [email protected]

Inserate/DruckInserateverkauf: Martin Traber, Zürichsee

Werbe AG, Tel. 044 928 56 09, martin.traber@

zs­werbeag.ch, Mediadaten: www.bildung­

schweiz.ch, Druck: Zürichsee Druckereien,

8712 Stäfa, ISSN 1424­6880

Doris FischerRedaktorin

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4BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

36363636«fr«fremd!?emd!?«fr«fremd!?«fr«fr » – e» – einin TheaterTheaterprprojektojekt

9999 BilinguBilingualal gebildet:gebildet: MehrMehr alsals «Bahn«Bahnhof»hof» versverstehentehen29292929NeueNeue LehrLehrmittelmittel

35353535Foto-«Foto-«WaWahrheit»hrheit»

Aktuell6 Mehr Lohn für Aargauer Lehrpersonen

Der Grosse Rat hat für Primarlehrerinnen und ­lehrer eine Lohnerhöhung

genehmigt. Zudem müssen sie eine Lektion weniger unterrichten. Alle Ober­

stufen­Lehrpersonen sollen gleich entlöhnt werden.

6 Fast nur noch Mundart im Kindergarten

7 Grosser Ansturm an der PH Nordwestschweiz

Bilingualer Unterricht9 Neue Wege des Sprachenlernens: bilingual

Sachunterricht in einer Fremdsprache kann sich positiv auf das Sprachenlernen

auswirken. Im Vordergrund stehen soll aber die Fachdidaktik und nicht die Fremd­

sprache.

14 Zu wenig Handlungsdruck für mehrsprachigen Unterricht

Titelbild:Wege zum zweisprachigen Lernen, Strassenszene in Biel/BienneFoto: Claudia Baumberger

Weiterbildung17 «Frau Müller, das geht aber schöner!»

Die Rucksäcke der Absolventinnen und Absolventen der verkürzten Lehrerbildung

«Fast Track» können sehr gut gefüllt sein, wie die Interviews mit vier Studierenden zeigen.

35 Fotografie im Fokus

Pädagogik21 Anregung zum Nachdenken über Bildungspolitik

Schule wohin?

22 Didaktischer RucksackEin Nachschlagewerk zu didaktischen Schwerpunkten auf dem neuen Stand

der Forschung

23 An der Berufswahlfreiheit arbeitenEine Landkarte der Berufswahlprozesse und der Handlungsmöglichkeiten

der Berufsberatung

25 Wegzeichen zur integrativen Schule

27 Wir müssen nicht alle die Besten seinEine Lanze für das Mittelmass in der Hochleistungs­Gesellschaft

schulpersonal ch gmbh

... wir vermitteln SHP und Lehrpersonen auch fünf vor 12!

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5BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . INHALT 5

38383838LCH-SLCH-Spezialrpezialreiseeisepezialrpezialreisepezialrpezialr SpanienSpanien: A: Adelspadelspaläste,läste, KathedKathedralenralen undund ParadoParadoreres as aufuf undund nebenneben demdem JakobswJakobswegeg

Lehrmittel29 Deutsch-französischer Blick auf die Nachkriegszeit

Europa und die Welt nach 1945. Geschichte – auch für den bilingualen Unterricht

30 Aus der «Not» eine Tugend machenVom babylonischen Sprachenwirrwarr zur Verständigung über die Sprachgrenzen

30 Biologie auf Englisch

30 Zweisprachiges Wörterbuch

32 Fit oder abhängig?Alkohol und Tabak: Information zu gesundheitsrelevanten Themen

33 Wege zur Schrift: bewegen, zeichnen, schreibenKonzentriert und entspannt schreiben – Ein neues grafomotorisches Konzept

Reportage36 «fremd!?» bringt junges Leben auf die Bühne

«Transkulturelles» Theaterprojekt für Basler Schulklassen

LCH-Reisen38 Spanien – achttägige LCH-Spezialreise

Wandern auf dem Jakobsweg, Übernachten in stilvollen Paradores in

historischen Gebäuden.

Rubriken3 Impressum, Editorial

41 Verlag LCH

43 Bildungsmarkt

47 Vorschau

Klartext47 Pflicht und Kür

Fotos auf diesen Seiten: Claudia Baumberger, Markus Knöpfli, zVg.

Das Schulmobiliar.

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6BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Sek- und Bezirksschullehrerzusammenfasst werden. DerAnfangslohn beträgt 87387Franken pro Jahr. Auf der Pri-marstufe beginnt der Lohn bei76909 Franken. Kindergarten-lehrerinnen und -lehrer ver-dienen weiterhin nicht gleichviel wie Primarschullehrer.Gegen den Willen des Regie-rungsrates erhöhte das Parla-ment den Anfangslohn auf70622 Franken. Angehobenwurden auch die Saläre für dieSchulleitungen an den Volks-schulen.Zur Änderung des Lohndekre-tes gehören auch Entlastun-gen. So müssen Primarschul-lehrer ab 2012 noch 28 statt 29Wochenlektionen erteilen.

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Mit höheren Löhnen will derKanton Aargau auf dem Ar-beitsmarkt wettbewerbsfähigbleiben. Der Grosse Rat hiessdie Änderung des Dekretesüber die Löhne von Lehrerin-nen und Lehrern am 3. Mai mit71 zu 54 Stimmen gut. SVP undFDP stimmten gegen den Vor-schlag des Regierungsrates.Damit stellte sich die SVP er-neut gegen ihren eigenen Bil-dungsdirektor Alex Hürzeler.Im Grundsatz waren sich je-doch alle Parteien einig, dassder Aargau handeln müsse, umim Konkurrenzkampf unterden Kantonen bestehen zukönnen. Höhere Löhne würdenauch die Attraktivität desLehrerberufs stärken, hiess esüber alle Parteigrenzen hin-

weg. Bildungsdirektor Hürze-ler sagte, die Kantone Zürichund Zug würden weiterhin hö-here Löhne bezahlen als derAargau. Dies müsse, wie auchin der Wirtschaft, akzeptiertwerden. Der Aargau verbes-sere seine Situation jedoch«markant».Vor allem die Löhne für Lehrerim Alterssegment der 25- bis40-Jährigen steigen. Im Durch-schnitt über alle Schulstufenwerden auch die Maximal-löhne leicht erhöht. Die neuenLöhne gelten vom 1. August an.

Gemeinsame Lohngruppe fürOberstufeAuf der Oberstufe gibt es künf-tig im Aargau nur noch eineLohngruppe, in der die Real-,

Mehr Lohn für Aargauer LehrpersonenDie Aargauer Lehrerinnen und Lehrer erhalten ab August 2011 mehr Lohn.Auf der Primarstufe müssen nur noch 28 Wochenlektionen erteilt werden.Die Mehrkosten für die Lohnreform betragen 47,5 Millionen Franken pro Jahr.

Was, wann, woFamilien und GesundheitDas Forum Familienfragen derEidgenössischen Koordinati-onskommission für Familien-fragen lädt am 21. Juni zu ei-ner Tagung in den KursaalBern. Thema der Veranstal-tung ist «Familien und Gesund-heit im Wechselspiel». Fragenwie Was bedeutet Gesundheit,was Krankheit im Kontext vonFamilie? Wann fühlen wir unsgesund, wann krank? werdenin Form von Referaten undDiskussionen erörtert. Infosund Anmeldung unter www.forum-familienfragen.ch/de

Geschichten inszenierenDas Zentrum Mündlichkeitführt ein Erzählfestival durch.Jung und Alt sind eingeladen,Geschichten zum Besten zugeben und inszenierte Ge-schichten aus Improvisations-schauspielerinnen und -schau-spielern zu locken. Eintrittsbe-dingung sind eine vorbereiteteGeschichte zum Thema Reisenund ein Gegenstand, der in derGeschichte vorkommt. MehrInformationen und Anmeldungunter www.zentrum-muend-lichkeit.phz.ch/veranstaltun-gen/aktuell

WeiterbildungAnlässlich eines Weiterbil-dungstages des hep-Verlagsgeben Autorinnen und Autorenin verschiedenen WorkshopsEinblick in neue Lehrmittelunterschiedlichster Fachrich-tungen. Besucherinnen undBesucher haben die Möglich-keit, sich mit dem Verlagsteamzu unterhalten und Erfahrun-gen und Kritik einzubringen.Der Begegnungstag findet am13. November an der Berufs-bildungsschule in Winterthurstatt. Anmeldung und Informa-tion unter www.hep-verlag.ch

Fast nur noch Dialekt im Kindergarten

Im Kanton Zürich soll in den Kindergärten in Zukunft fast nur noch Mundart gesprochen werden.Mit einer Mehrheit von 53,9 Prozent nahm das Stimmvolk im Kanton Zürich am 15. Mai die Initia-tive «Ja zur Mundart im Kindergarten» an. Bislang sah das Schulgesetz eine flexible Regelung vor,bei der die Lehrpersonen Mundart oder Schriftsprache je nach pädagogisch-didaktischen Überle-gungen einsetzen konnten. Der Schulleiterverband des Kantons Zürich bezeichnete den Volks-entscheid als Rückschritt. Der Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband ZLV weist in einerMedienmitteilung darauf hin, dass es entscheidend sei, welche Kompetenzen die Schülerinnenund Schüler am Ende der Schulzeit haben. Wörtlich heisst es: «Zu den absolut zwingenden Kom-petenzen gehört das fehlerfreie Beherrschen der Standardsprache (mündlich und schriftlich). DieFrage, wann welche Sprache und in welcher Intensität unterrichtet wird, ist unter diesem Aspektzu diskutieren. Der ZLV erwartet nun, dass der Lehrplan in Zusammenarbeit mit dem Verband derKindergärtnerinnen Zürich entsprechend überarbeitet wird.»Im Kanton Basel-Stadt wurde eine ähnliche Initiative nur äusserst knapp abgelehnt. Seit demSchuljahr 2009/10 sprechen im Stadtkanton Kindergartenlehrpersonen durchschnittlich währendmindestens der Hälfte der Unterrichtszeit Standardsprache. Das Baselstädtische Erziehungsdepar-tement stellte in einer früheren Medienmitteilung fest: «Lehrpersonen der Primarschule stelleneinen positiveren Zugang der Schülerinnen und Schüler zur Standardsprache fest, wenn diesebereits im Kindergarten gefördert wurde.»Als «Tiefschlag für die Lehrerschaft» bezeichnete der Leiter der Pädagogischen Arbeitsstelle desLCH, Anton Strittmatter, den Zürcher Entscheid. «Es ist erschütternd, wie dem Fachwissen derLehrerinnen und Lehrer misstraut und in deren Kompetenzen eingegriffen wird», betonte er ge-genüber den Medien. Sowohl Anton Strittmatter als auch die Zürcher Bildungsdirektorin RegineAeppli vermuten unter anderem Ressentiments gegenüber deutschen Einwanderern als Gründegegen die Standardsprache im Kindergarten. df

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7BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AKTUELL

der Attraktivität des einheitli-chen Studienkonzepts zu, das2009 in allen vier Kantoneneingeführt wurde.Die Zahlen auf der Sekundar-stufe I haben ebenfalls starkzugelegt. Diese Stufe ist ins-besondere bei den Querein-steigerinnen und -einsteigernbeliebt. Diese seien sehr gutqualifiziert und haben in die-sem Frühjahr ein selektivesAssessment erfolgreich bestan-den und damit ihre grundsätz-liche Berufseignung bewiesen,betont die FHNW.Etwa 40 Prozent dieser Perso-nen verfügen über einen Hoch-schulabschluss, 30 Prozentüber den Abschluss an einerhöheren Fachschule und etwa

Die Anmeldezahlen an derPädagogischen HochschuleFHNW zeigen weiter nachoben. Für die Regelstudien-gänge haben sich 880 neue Stu-dierende angemeldet, teilt dieFHNW mit.Haben sich 2009 noch 655 Stu-dierende für ein Studium zurLehrerin oder zum Lehrer ein-geschrieben, so waren es 2010bereits 754. Dies bedeutet zumletztjährigen Anstieg von 15Prozent einen weiteren Zu-wachs von fast 17 Prozent indiesem Sommer.

Erstmals QuereinsteigendeIm Master-Studiengang Son-derpädagogik haben sich 71Studierende eingeschrieben.

Zudem starten voraussichtlich210 Personen zur erstenDurchführung des Studienpro-gramms für erfahrene Berufs-leute. Insgesamt werden imHerbstsemester 2011 voraus-sichtlich 1161 neue Studie-rende ihre Ausbildung inAarau, Basel, Brugg, Solothurn,Liestal oder Zofingen in Angriffnehmen.

Primarstufe ist beliebtIm Studiengang Primarstufebedeuten die 354 Anmeldun-gen einen Rekord auf dieserSchulstufe in den Nordwest-schweizer Kantonen Aargau,Basel-Landschaft, Basel-Stadtund Solothurn. Die FHNWschreibt dies unter anderem

Grosser Ansturm an der PH Nordwestschweiz1161 Frauen und Männer werden ab Herbst 2011 eine Ausbildung zur Lehrerin oder zum Lehrer beginnen.Besonders beliebt sind die Studiengänge für die Primarstufe.

45 Prozent über einen Lehrab-schluss, teilweise mit Berufs-maturität. Viele Teilnehmendeverfügen über Mehrfachquali-fikationen. Der Anteil von fast40 Prozent Männern liegt deut-lich über demjenigen in denRegelstudiengängen.

LCH fordert gesamtschweize-rische DiplomeDas Diplom für Quereinstei-gende berechtigt diese zumUnterrichten in einem der vierNordwestschweizer Kantone,ist aber nicht gesamtschweize-risch anerkannt. Dies kritisiertder LCH und befürchtet eineWiedereinführung der Kanto-nalisierung der Lehrerdiplomedurch die Hintertüre.

Medienmitteilung FHNW/df

HeinigerAG.ch4704 Niederbipp, T 032 633 68 70, F 032 633 68 71, [email protected] Olten, T 062 212 12 44, F 062 212 12 43, [email protected] Buchs, T 081 755 60 80, F 081 755 60 81, [email protected]

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9BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILINGUALER UNTERRICHT

Spätestens bis zum 5. Schuljahr sollenalle Kinder in zwei Fremdsprachen un-terrichtet werden. Dies ist ein ehrgei-ziges Ziel, welches die EDK für dasSprachenlernen in den obligatorischenSchulen der Schweiz vorgibt. In derlokalen Standardsprache und den er-wähnten Fremdsprachen müssen diedurch das HarmoS-Konkordat festge-legten Kompetenzniveaus erreicht wer-den. Doch auf welche Weise lassen sichdiese Zielsetzungen realisieren? Mitwelchen Strategien versuchen Schulenund Lehrpersonen, die Sprachkompe-tenzen ihrer Schülerinnen und Schülerzu fördern und die Freude am Sprachen-lernen zu wecken?

Anna Hohn

Das Strategiepapier der EDK aus demJahr 2004 betont, dass Sprache für fastalle Lernprozesse von grundlegenderWichtigkeit sei und die Basis für eineaktive Teilnahme an Schul- und Arbeits-welt darstelle. Dem Erlernen von Erst-und Fremdsprachen in der obligato-rischen Schule der verschiedenenKantone kommt deshalb nicht nur ein gros-ser Stellenwert zu, es sollen auch neueInstrumente entwickelt und innovativeUnterrichtsformen einbezogen werden,um das Sprachenlernen auf allen Stufender Volksschule zu verbessern. Das Bei-spiel des interkantonalen Projektes «Passe-

partout» zeigt, wie diese Neuerungenaussehen können (s. Infokasten).

Bilingualer Unterricht im FachunterrichtDie Verantwortlichen des erwähntenProjektes sehen unter anderem in derImplementierung von bilingualen Un-terrichtsformen ein grosses Potential fürden erfolgreichen Erwerb von Fremd-sprachen. Gerade auf der SekundarstufeI können Jugendliche im Sachunterrichtanhand natürlicher Erwerbssituationenin fremde Sprachen «eintauchen». DasBeispiel zweier Schulen zeigt, wie diesin der Praxis aussehen kann.Während bei der sogenannten «Immer-sion» meist über den ganzen Fächerka-

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Sprachen lernen in Alltagssituationen – ein Erfolgsrezept auch für die Schulstuben. Strassenzene in Biel/Bienne.

Neue Wege des Sprachenlernens: bilingualIm bilingualen Unterricht sollen sich Schülerinnen und Schüler in bestimmten Fachbereichen einen Teil desWissens in einer Fremdsprache aneignen. Der Schwerpunkt des Unterrichts liegt jedoch nicht auf derFremdsprache, sondern auf den Themen des jeweiligen Faches. Noch basiert bilingualer Unterricht jedochauf der Initiative einzelner Schulen und Lehrpersonen, wie der folgende Bericht zeigt.

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10BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

non hinweg ein grosser Teil des Unter-richts in der Fremdsprache abgehaltenwird, bietet der bilinguale Sachunter-richt eine etwas weniger umfassendeAlternative zu diesem Modell. Dabei giltals wichtiger Grundsatz, dass in den bi-lingualen Sachfächern (wie z.B. Ge-schichte, Geografie etc.) immer anhandfachspezifischer Methoden und Inhalteunterrichtet wird, nicht mit Hilfe vonklassischen Sprachlernmaterialien. DerSchwerpunkt des Unterrichts liegt alsonicht auf der Fremdsprache, sondernauf den Themen des jeweiligen Faches,das in dieser unterrichtet wird.Besonders auf der Primar- und der Se-kundarstufe I wird so vorgegangen, dassso viel wie möglich in der Zweitspracheunterrichtet wird, die lokale Standard-sprache jedoch nach wie vor didaktischbegründet und stufengerecht einbezo-gen wird. Zentral ist dabei die Überle-gung, dass Sprachen vor allem in derdirekten Anwendung, also in «echten»Situationen gelernt werden.

In der obligatorischen Schule noch dieAusnahmeObwohl verschiedene wissenschaftlichbegleitete Projekte gezeigt haben, dassder bilinguale Unterricht gerade auchauf der Sekundarstufe I einen positivenEffekt auf das Sprachenlernen habenkann, setzen ihn in der Schweiz bis an-hin vor allem Berufsschulen und Gym-nasien um. Bilingualer Unterricht aufder Primar- und der Sekundarstufe Ibleibt meist die Ausnahme und ist häufigvor allem auf die Motivation einzelnerLehrpersonen und Schulen zurückzu-führen.Eine dieser Schulen befindet sich inWeesen SG. Dort unterrichtet seit zweiJahren der sprachbegeisterte Jungleh-rer Markus Pfiffner. Seine Ausbildungzum Sekundarlehrer absolvierte derehemalige Zollfachmann in den Fä-chern Deutsch, Französisch und Eng-lisch. Er erzählt, dass er in zahlreichenSprachaufenthalten und vor allem wäh-rend seiner Arbeit als Zöllner im Tessinselber erfahren hat, wie wichtig die di-rekte Interaktion für das Erlernen einerSprache ist. Nachdem er – zunächstohne ein Wort Italienisch zu sprechen –an einem Tessiner Grenzposten seinenDienst aufnahm, sah er sich gezwungen,so schnell wie möglich das neu Gelernteanzuwenden.Seine früheren Erfahrungen mit demLernen neuer Sprachen prägen auch

seine heutige Tätigkeit als Oberstufen-lehrer. Bereits im Rahmen der Masterar-beit setzte Pfiffner sich mit der Imple-mentierung von bilingualem Unterrichtauseinander und liess sich durch zahl-reiche Unterrichtsbesuche in den Schu-len in Wurmsbach SG und bei ThomasHohl in Speicher AR, welche beide einebilinguale Unterrichtstradition pflegen,inspirieren. Als er schliesslich in Weesenein Praktikum einer Studentin der PHSt. Gallen begleitete, beschlossen sie ge-meinsam, den Sportunterricht versuchs-weise zweisprachig durchzuführen.Dies gelang so gut, dass Pfiffner auchnach Ende des Praktikums den bilingu-alen Sportunterricht beibehielt.

Sport auf Englisch als Einstieg geeignetSo findet auch das Badmintonturnier amheutigen Freitag teilweise auf Englischstatt. Das Resultat, das zwei Spielerinnendem Lehrer melden, lautet deshalb: «fif-teen/twelve» und bei genauerer Nach-frage meint die eine der beiden stolz:«I won!» Auch die weiteren Partien kün-digt Pfiffner auf Englisch an, was für alleAnwesenden bereits normal zu seinscheint.Die Resultate der verschiedenen Spielewerden jeweils für alle Beteiligten sicht-bar in einen grossen Plan eingetragen,so dass die englischen Anweisungen desLehrers durch eine einfache schriftlicheDarstellung unterstützt werden. «I haveto play against Nicole, Mr. Pfiffner!»,stellt eine Jugendliche denn auch sofortanhand des Planes fest und meint: «Can

we play over there?» Auch als die Schü-lerinnen und Schüler etwas später, zumEnde der Turnstunde, alle Materialienwegräumen müssen, erfolgen die An-weisungen auf Englisch: «Get the shuttlethere, please!» und «Put your racketshere!», tönt es durch die Halle. Mit «Seeyou next week, good bye!», verabschie-det man sich schliesslich zum Ende derzweisprachigen Sportstunde.Auch wenn der Sprechanteil im Turnensicherlich nicht so gross ist wie in ande-ren Fächern, scheint die Kombinationvon Sprache und Bewegung für bilingu-alen Unterricht eine durchaus sinnvolleund spannende Kombination zu sein.Pfiffner betont denn auch, dass sich sei-ner Meinung nach gerade der Sportun-terricht gut für den Einstieg in einebilinguale Unterrichtspraxis eignet, daes sich beim Turnen nicht um ein Pro-motionsfach handelt. «Die Jugendlichendürfen Fehler machen und die Sprachein lockeren und natürlichen Situationenanwenden, ohne Angst vor einerschlechten Note haben zu müssen.» Erfindet es ausserdem wichtig, dass diesemerken, dass auch die Lehrpersonmanchmal nach einem Ausdruck in derFremdsprache suchen muss oder etwasnicht weiss. «Die Sprechsituationen inbilingualen Unterrichtslektionen kön-nen viel weniger geplant werden alsim traditionellen Fremdsprachenunter-richt, deshalb kann es sehr schnell pas-sieren, dass man mal ein Wort nichtweiss», meint Pfiffner.

«Passepartout» – ein interkantonales Projekt

«Passepartout» nennt sich ein Projekt der Kantone BL, BS, BE, FR, SO und VS, welchealle an der deutsch-französischen Sprachgrenze liegen und sich dafür entschieden ha-ben, Französisch vor Englisch als erste Fremdsprache einzuführen. Erklärtes Ziel desProjektes ist die Neukonzeption des Fremdsprachenunterrichts in Anlehnung an dasGesamtsprachenkonzept der EDK. Die Schülerinnen und Schüler sollen in erster Liniezu einer funktionalen Mehrsprachigkeit geführt werden. Damit ist gemeint, dass sichdiese in verschiedenen Sprachen verständlich machen können, auch wenn dabei Feh-ler passieren. Dies soll gefördert werden durch den Aufbau von Sprachbewusstheit,durch verschiedene Sprachlernstrategien und Arbeitstechniken sowie vermehrteSprachreflexion. Zu diesem Zweck sollen unter anderem neue Lehr- und Lernmateri-alien einbezogen, Sprachaustausche durchgeführt und bilingualer Unterricht imple-mentiert werden. Weiterführende Informationen finden sich unter www.passepartout-sprachen.ch.

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1111BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILINGUALER UNTERRICHT 11

Hemmungen beim Sprechen abbauenDie Meinungen der Jugendlichen überden bilingualen Turnunterricht sindgeteilt. Während einige diesen als sehrpositiv erleben und der Ansicht sind,dass sie durch den zusätzlichen Ge-brauch von Englisch im Turnen oftbereits Wörter beherrschen, welche imeigentlichen Sprachunterricht noch garnicht gelernt wurden, sind andere eherskeptisch. So erwähnt ein Mädchen,dass sie im Sportunterricht eigentlichlieber nur «abschalten» möchte, ganzohne sich mit einer Fremdsprache aus-einanderzusetzen. «Am Anfang war esschon komisch, dass plötzlich das meisteauf Englisch erklärt wurde», meintihre Kollegin ausserdem, und gibt zu:«Untereinander sprechen wir schon oftauch auf Deutsch.» Auf der anderenSeite sind sich aber alle Anwesenden ei-nig darin, dass der bilinguale Turnun-terricht dazu beiträgt, eigene Hem-mungen beim Sprechen in der fremdenSprache abzubauen und den Wortschatzzu erweitern: «Wenn ich merke, dass ichWörter bereits kenne, die im Englisch-unterricht noch gar nicht dran waren,bin ich schon stolz», bringt es eine Schü-lerin auf den Punkt.So würde Markus Pfiffner seinen Ver-such denn auch gerne auf weitere

Fächer ausweiten. Besonders Geografieund Geschichte eignen sich seiner Mei-nung nach für bilingualen Sachunter-richt, weil sie viel Gelegenheit bieten,mit authentischen Texten oder Ton-dokumenten zu arbeiten. Da es nachwie vor aber nur wenige Materialiengibt, die Lehrpersonen in diesen sehrvorbereitungsintensiven Fächern denbilingualen Unterricht erleichtern, kanner dies im Moment aus Zeitgründennoch nicht umsetzen.

Positive Wahrnehmung der FremdspracheDieses Problem kennt man auch an derprivaten Impulsschule Wurmsbach, ei-ner Internatsschule bei Rapperswil-JonaSG mit integrierter Oberstufe für Mäd-chen. Dort ist der bilinguale Geografie-und Geschichtsunterricht bereits seitLängerem fest verankert. Die Begeiste-rung für diese Unterrichtsform zeigtsich im Gespräch mit Andrea Fux undMarianne Franziska Imhasly, welchebeide in Wurmsbach unterrichten, so-fort. Der bilinguale Sachunterricht bie-tet ihrer Meinung nach die Möglichkeit,die Inhalte verschiedener Fächer aufei-nander zu beziehen und miteinander zuverbinden. Dabei machen sie immerwieder die Erfahrung, dass die Jugend-lichen – auch diejenigen, welche auf

den traditionellen Fremdsprachenunter-richt eher schlecht ansprechen – schnellerste Berührungsängste mit der jewei-ligen Sprache abbauen und zu einemselbstverständlichen Umgang mit dieserfinden. «Wichtig ist, dass die Jugend-lichen merken, dass ihre fachliche Leis-tung in den bilingualen Geschichts- oderGeografielektionen nicht anhand ihrerKenntnisse in der verwendeten Fremd-sprache erfolgt», betont Andrea Fux.Diese Erfahrung führt ihrer Meinungnach oft zu einer neuen, positiverenWahrnehmung der Fremdsprache.Trotz der grossen Begeisterung für dieseArt des Unterrichtens betonen jedochauch die Lehrerinnen aus Wurmsbachden hohen Zeitaufwand. Sie entwickelnden Grossteil ihrer Materialien für denbilingualen Sachunterricht selber, weiles bis anhin besonders für den franzö-sisch/deutschen Geschichts- und Geo-grafieunterricht noch wenig geeigneteUnterlagen gibt.

Potential wird noch nicht ausgeschöpftDie Beispiele der Schulen aus Weesenund Wurmsbach zeigen, dass der bilin-guale Unterricht das Potential in sichträgt, den Schülerinnen und Schülernbereits während der obligatorischenSchulzeit Gelegenheit zur Verwendung

Everything clear? FürSchülerinnen undSchüler von MarkusPfiffner (im Bild) ist eskein Problem, dassAnweisungen im Turn-unterricht in Englischerfolgen.

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der Fremdsprache in natürlichen Ge-sprächssituationen zu geben. DieseUnterrichtsform schafft zusätzliche Zeit-fenster für das Erlernen einer Fremd-sprache und kann dazu beitragen, dieAngst vor dem Sprechen abzubauen.Sie zeigen jedoch auch, dass die Umset-zung von bilingualem Unterricht imMoment noch in erster Linie auf dasEngagement einzelner Schulen undLehrpersonen beschränkt ist. Soll des-sen Potential in Zukunft in der obligato-rischen Schule vermehrt genutzt wer-den, muss weiter daran gearbeitetwerden, spezifische Materialien für denbilingualen Sachunterricht zu entwi-ckeln, damit dieser auf den verschie-denen Schulstufen mit vertretbaremAufwand umgesetzt werden kann. Dazugehört auch ein vielfältiges Angebot anWeiterbildungen für Lehrpersonen, wasaktuell bereits von verschiedenen Päda-gogischen Hochschulen der Schweiz er-kannt wurde.

Weiter im Netzhttp://sprachenunterricht.ch/docs/Spra-chen_d.pdfSchweizerische Konferenz der kanto-nalen Erziehungsdirektoren (EDK)(2004). Sprachenunterricht in der obli-gatorischen Schule.www. sprachenunterricht.chInformationsplattform der Kantone zurWeiterentwicklung des Sprachenunter-

12BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILINGUALER UNTERRICHT

Ausbildung: LCH lehnt EDK-Vorlage ab

Die EDK hat im letzten Jahr ein Profil für Zusatzausbildungen für bilinguales/immer-sives Unterrichten in die Vernehmlassung geschickt. Die Zusatzausbildung soll unteranderem Lehrpersonen befähigen, auf ihrer Schulstufe in berechtigten Fächern ge-mäss Lehrplan und den didaktischen Erfordernissen bilingual/immersiv zu unterrich-ten und dafür zertifiziert zu werden.Der LCH lehnt in seiner Stellungnahme die EDK-Vorlage ab. In seiner Begründungschreibt er: «Die Ablehnung betrifft nicht den Ansatz des bilingualen beziehungsweiseimmersiven Unterrichts und auch nicht die Idee, Weiterbildungen für in diesemBereich unterrichtende Lehrpersonen anzubieten. Abgelehnt wird das Ansinnen, dieBefähigung zu zertifizieren und dafür ein EDK-Profil zu erlassen.» An Schulen, wobilinguales/immersives Lernen bereits angewendet werde (namentlich auf der Sekun-darstufe II) bestünden keine Qualitätsprobleme, welche Weiterbildung erfordere. Wei-terbildungsangebote müssten, wenn schon, bedarfsgerecht und individuell angebotenwerden. Eine allfällige berufliche Qualifizierung müsse spezifisch auf das Alter derLernenden, die entsprechenden Ziele im Lehrplan und auf stufenspezifische Fächer-profile zugeschnitten sein. df

richts in der deutschsprachigen Schweizwww.wbza.luzern.phz.ch/zusatzausbil-dungen/cas-bilingualer-unterricht/Informationen zum CAS BilingualerUnterricht an der PH Zentralschweizwww.oswa.ch (Oberstufe Weesen-Am-den)www.wurmsbach.ch (ImpulsschuleWurmsbach)www.schule-speicher.ch (Schule Spei-cher AR)

Weiter im TextEriksson, B., Le Pape Racine, C., Reu-tener, H., Serra, C. & Stern, O. (1999).Französisch – Deutsch. ZweisprachigesLernen auf der Sekundarstufe I. Chur/Zürich: Rüegger.Dokumentation und Erkenntnisse auseinem im Rahmen des Nationalen For-schungsprogrammes 33 durchgeführtenPilotprojekt zu bilingualem Unterricht.

Theaterwelt:kultur- und sprach-übergreifend.

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BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Zu wenig Handlungsdruck für mehrsprachigenUnterrichtBilinguales Lernen heisst, den Alltag über Kommunikation in die Schule hineinzuholen. Noch wird dieseArt des Lernens durch persönliche Initiative einzelner Lehrpersonen geprägt und auch die PH haben nochkein einheitliches Konzept für Mehrsprachendidaktik entwickelt. BILDUNG SCHWEIZ sprach darüber mitdem Dozenten und Lehrerbildner Rico Cathomas.

BILDUNG SCHWEIZ: Bis zum Ende der ob-ligatorischen Schulzeit lernen Jugendlichewährend rund sieben Jahren Französischoder Englisch. Nur wenige behaupten nachder Schulzeit, die Fremdsprache wirklich gutzu sprechen und zu schreiben. Viel Aufwandalso für wenig Ertrag?Rico Cathomas: Dies ist eine Frage desZiels. Sprachenlernen für den Alltagsbe-reich unterscheidet sich grundlegendvom Lernen für den schulischen Kon-text. Für den ausserschulischen Alltagist der Aufwand, den wir in der obligato-rischen Schulzeit betreiben, sicher inef-fizient. Da würde ein Sprachaufenthaltin England oder Frankreich von einemhalben Jahr ebenso viel bringen. Daswäre auch volkswirtschaftlich billiger.Lernt man die Sprache jedoch für einenbestimmten Kontext, beispielsweise fürdie Schule, erreichen wir mit den bishe-rigen Methoden das Ziel. Ist beispiels-weise im Alltag der Sprachfluss wichtig,so sind im schulischen Umfeld Gramma-tik, Syntax oder Rechtschreibung vongrösserer Bedeutung. Wenn man bei-spielsweise ein Diktat schreibt, istSprachgenauigkeit verlangt. Es stelltsich somit die Frage, wofür bildet dieSchule aus?

Ziel wäre doch, Jugendliche im BereichFremdsprachen fit zu machen für das spä-tere Berufsleben, wo sie je nach Brancheund Arbeitskollegen mit einer oder mehre-ren Fremdsprachen konfrontiert sind.So klar ist das nicht, da die Schule heutekeine so eindeutige Zielorientierungmehr hat. Der Trend geht zwar tatsächlichweg von der perfekten hin zur funktio-nalen Mehrsprachigkeit. Das Spektrumder Anforderungen ist jedoch extremunterschiedlich. Da gibt es Jugendliche,die in ihrer späteren Tätigkeit über-haupt keine Fremdsprache brauchen,andere werden mit anderen als denerlernten konfrontiert. Wer an eine wei-terführende Schule geht, muss wiede-rum anders vorbereitet sein.

Ist bilingualer Unterricht eine Alternativezum heutigen «reinen» Fremdsprachen ler-nen?Ja, der Urgedanke von bilingualemLernen oder von Immersion ist, denausserschulischen Alltag über die Kom-munikation in die Schule hineinzuho-len. Das heisst, Kinder nähern sich wieim Alltag unbewusst einer Sprache undnicht über Regeln. Diese Art entsprichteher dem natürlichen Lernen einerSprache. Sie müssen also beispielsweiseEnglisch sprechen, um Auskunft gebenzu können über englische Geschichteoder über irgendein anderes Fach. ImSinne von: Man muss eine Sprache nichtwissen, sondern einfach können.

Kann diese Art des Fremdsprachenunter-richts den konventionellen ersetzen? Undwelches sind die Vorteile gegenüber dem«reinen» Fremdsprachenunterricht?Die Schule fördert seit jeher hauptsäch-lich Lesen und Schreiben. Der Alltaghingegen besteht vorwiegend aus Hörenund Reden. Die unterschiedlichen Zu-gänge zur Sprache haben somit auchmit Bewusstheit und Unbewusstheit zutun. Es gibt Momente, wo man bewusstüber eine Sprache Auskunft geben muss.Ein Beispiel: Wenn die Anweisungheisst, «Unterstreicht in diesem Text allePronomen oder alle Verben», dann mussein Kind wissen, was ein Pronomen oderein Verb ist.Setzt man jedoch konsequent aufkommunikative Fähigkeiten, wie diesfür die Primarstufe im Prinzip vorgese-hen wurde, so müsste man auch dieentsprechende Methodik wählen. Undkonsequenterweise müsste man bei derLeistungsbeurteilung und bei Aufnah-meprüfungen in höhere Schulstufenund Schulen darauf Rücksicht nehmenund beispielsweise mittels Assessmentsprüfen, ob der Alltag bewältigt wird.

Noch sind es erst wenige Schulen/Klassen,die, meist auf Eigeninitiative, bilingualen

Unterricht praktizieren. Weshalb hat sichdiese Art des Sprachenlernens bis jetzt nichtstärker etabliert und verbreitet?Es gibt etliche Bereiche, wo Zweispra-chigkeit durchaus praktiziert wird,beispielsweise im rätoromanischenSprachgebiet und generell dort, wo wirSprachminderheiten vorfinden. Mehr-sprachiger Unterricht findet im Übrigenauch in Klassen mit fremdsprachigenKindern statt.Als explizites Bildungskonzept ist bilin-gualer Unterricht jedoch zugegebener-massen nicht verbreitet. Da spielen ei-nerseits finanzielle Überlegungen eineRolle. Man weiss, dass Schulreformenhohe finanzielle Mittel erfordern. DerAufwand, den wir beispielsweise in derLehrerbildung betreiben müssten, umMehrsprachigkeit in der Schule zu ver-ankern, ist enorm gross. Zudem bestehtkein Handlungsdruck für sprachlicheRenovationen, da die Schweiz im inter-nationalen Vergleich sowohl im wirt-schaftlichen als auch im Bildungsbe-reich gut abschneidet. Viel grösser warder Druck bei der Integration von Infor-matik in die Schule. Dort ging der Um-bau rasch vonstatten und mit riesigemfinanziellem Aufwand.Andererseits spielen soziologische undpolitische Motive eine Rolle. Mehrspra-chigkeit stand seit jeher im Widerspruchzur Bildung von Nationalstaaten. Frühergalt: Eine Nation, eine Sprache. Dasheisst, die einzelnen Staaten grenztensich durch ihre Sprache ab.

Aber mit der heutigen Globalisierung kön-nen solche Motive doch kaum mehr im Vor-dergrund stehen.Dazu möchte ich Andreas Schleicher,der Projektleiter von PISA war, zitieren:«Wir bilden Kinder des 21. Jahrhundertsmit methodischen Konzepten des 20.Jahrhunderts in Schulen des 19. Jahr-hunderts aus.» Ein Indikator dieserSchule ist beispielsweise die Einschu-lung in Jahrgangsklassen. Schule ist

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15BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILINGUALER UNTERRICHT

konservativ geblieben und hinkt derglobalen und sozialen Entwicklung hin-terher. Wir gehen nach wie vor vomNormalfall aus, dass eine Schulklasseeinsprachig ist, obwohl die Praxis ganzanders aussieht.

Sie haben vorhin die Ausbildung der Lehre-rinnen und Lehrer angesprochen. WelcheKompetenzen benötigen Lehrerinnen undLehrer, um bilingualen Unterricht erteilen zukönnen? Wie wird dies in der Aus- und Wei-terbildung der PHSG berücksichtigt?Man weiss aus der Forschung, dass Vor-bilder für die Zielerreichung enormwichtig sind. Für die Ausbildungsinstitu-tionen hiesse dies also, die Ausbildungs-gänge für Lehrpersonen müssten bilin-gual angeboten werden. Das würde aberbedingen, dass bereits die Ausbildnerder künftigen Lehrerinnen und Lehrerauf Zweisprachigkeit getrimmt wären.Diese Voraussetzungen bringen sie je-doch in den seltensten Fällen mit. Hand-lungsdruck könnte auch entstehen,wenn Schulen explizit Lehrpersonen mitdiesen sprachlichen Kompetenzen su-chen, wenn Mehrsprachigkeit quasizum Profil der Schule gehört.

Tatsache ist aber, dass es Lehrpersonengibt, die bilingualen Unterricht machenoder machen möchten. Deshalb nochmalsdie Frage nach den Voraussetzungen.Begeisterungsfähigkeit ist eine derwichtigsten Voraussetzungen. Nichtzwingend ist es, die zu unterrichtendeFremdsprache perfekt zu beherrschen.Die Forschung konnte keinen Unter-schied feststellen zwischen dem Lerner-folg der Lehrpersonen, welche eineSprache unterrichten, die ihre Mutter-sprache ist, und solchen, die diese alsZweitsprache erworben haben. Im Ge-genteil, wer eine Sprache selber lernenmusste, hat evtl. mehr Verständnis fürdie Schwierigkeiten der Schüler. Dane-ben sind dieselben allgemeinen didak-tischen Prinzipien gefragt, wie in jedemanderen Fach.Mehrsprachendidaktik ist zwar an derPHSG ein offizieller Auftrag. Aber ein ei-gentliches Konzept ist erst im Entstehen.Er deckt nur einen von vielen Ansprü-chen ab, welche an die Schulen gestelltwerden. Die PH können nicht auf sämt-liche Ansprüche konsequent vorberei-ten.

Bilingualer Unterricht wird in der Regel inden Fachbereichen Geografie, Geschichte,

Sport oder Werken praktiziert. Weshalb eig-nen sich diese Fächer besonders gut?Geschichte ist, wie die Sprachen auch,ein Phil-I-Fach. Das heisst, die Wahr-scheinlichkeit, dass ein Geschichtsleh-rer auch noch in einer Fremdspracheausgebildet ist, ist gross. In der Ge-schichte kann man etwas erzählen, All-tagshandlungen können einfliessen. InMathematik dagegen steht die Kommu-nikation nicht im Vordergrund. Zudemist die Abstraktionsebene höher. Den-noch findet bilingualer Unterricht auchin Mathematik statt.

Schülerinnen und Schüler betonen, dass ih-nen musische Fächer unter anderem auchals willkommene «Erholung» vom Leistungs-und Selektionsstress anderer Fachbereichedienen. Geht dieser Effekt durch den Unter-richt in einer Fremdsprache verloren?Die Idee ist, dass man die Sprache in denSchulalltag integriert. Die sprachlicheIntegration darf jedoch nicht auf Kosteneines anderen Faches, beispielsweisedes Turnunterrichts, gehen. Sie sollnicht zur doppelten Bestrafung werden.Entwicklungen im Mathematikunter-richt gehen in diese Richtung. Weil Ma-thematik in den letzten Jahren enormversprachlicht wurde, gibt es gute Ma-thematiker, welche eine Aufgabe nichtbewältigen, weil sie sie sprachlich nichterfassen. Wenn wir die allgemeinen pä-dagogischen Ziele, nämlich Freude undMotivation am Lernen stärken, durchbilingualen Unterricht verpassen, dannkann man bilingualen Unterricht ver-gessen.

Wer in einem bestimmten Fach Schwie-rigkeiten hat, dürfte durch die zusätzliche

Hürde des fremdsprachigen Unterrichtsnoch mehr Schwierigkeiten bekommen.Bevorteilt bilingualer Unterricht «gute»Schülerinnen und Schüler und benachteiligt«schwache» zusätzlich?Wenn man Französisch lernt, geschiehtdies in der Regel über einen bestimmtenInhalt. Die Verschmelzung von Inhaltund Sprache ist denn auch zentral. DieIdee hinter bilingualem Unterricht ist,dass die Sprache alltagsnäher wird, imGegensatz zum herkömmlichen Fremd-sprachenunterricht. Was wiederum eineErleichterung für Lernende bringensollte.

Wie aber kann verhindert werden, dassFachwissen und anspruchsvolles vernetztesDenken durch die zusätzliche Anforderung,dieses in einer «fremden» Sprache vermit-telt zu bekommen, leidet?Man weiss aus Untersuchungen relativgut, dass wer in einem bestimmten FachMühe hat, auch Schwierigkeiten hätte,wenn es nicht zweisprachig unterrichtetwürde. Oft ist die Fremdsprache nur einVorwand, um zu begründen, warum einKind schwach ist in diesem bestimmtenFach. Das Hirn hat jedoch nicht einAreal für Französisch und ein separatesfür Geschichte. Dort, wo Geschichtenützt, um Französisch zu verstehen, ver-stehen Lernende auch Französisch bes-ser und umgekehrt. Die Ansicht, einezusätzliche Anstrengung im einen Fachgehe auf Kosten eines anderen, istfalsch.

Interview: Doris Fischer

Der Bündner RicoCathomas istzweisprachig auf-gewachsen. Er istDozent und Lehrer-bildner für Allge-meine Didaktik undintegrale Sprachen-didaktik an denUniversitäten Frei-burg (CH) undBozen (I) und ander PädagogischenHochschule St. Gal-len PHSG.

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16BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

3x3=Fidimaa (2. - 4. Klasse)Automatisieren des 1x1Lernlieder von Sarah Maurer-FrühMit dieser CD lernen Kinder mit eingängigen Liedern alle Reihendes 1x1. Das 1x1 wird fast automatisch gefestigt und sichtbareFortschritte stellen sich ein. Das Liederheft enthält zusätzlichviele Übungsaufgaben. So macht’s richtig Spass! Von Eltern undPädagogen empfohlen, ausgezeichnet mit dem «Goldige Chrönli»!

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Diktate lernen mit FidimaaRechtschreiberegelnLernlieder von Markus HottigerWenn auch nur die Rechtschreibung nicht wäre! Diese kummervol-le Aussage gilt nicht mehr. Dies ist eine Lieder-CD, mit der man dieRechtschreibung lernen kann. Text und Melodie bilden im Gehirneine Einheit. Dies hilft den Kindern später, z.B. im Diktat oderAufsatz, Wörter richtig zu schreiben, weil sie an das Lied erinnertwerden. Für Lehrer und Eltern gibt es zusätzlich eine Arbeitshilfe.

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Welcome Mr. FidimaaEnglisch lernenLernlieder von Marcel WittwerEnglisch-Lernlieder, die den Kindern helfen,die ersten Schritte in die fremde Sprache zubewältigen. In den Songs lernen sie einenGrundwortschatz, Zahlen von 1-100, dasenglische ABC, Wochentage, Monate, Jah-reszeiten, Tiere, Körperteile, Farben und Ver-wandtschaftsgrade. Zu jedem der 19 Songsgibt es zwei Übungs- und Rätselblätter ineiner Mappe.

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Bonjour Madame FidimiiFranzösisch lernenLernlieder von Sarah Maurer-Früh19 eingängige und abwechslungsreich arran-gierte Lieder. Spielerisch werden Vokabelngelernt, Verben konjugiert, Präpositionenund Pronomen richtig angewandt und Zahlenaufgezählt. Lieder und Texte, die übrigens alleauch auf Deutsch übersetzt gesungen werden.

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Was haben eine Psychologin, ein alsselbständiger Fernsehregisseur tätigerSportlehrer, ein Schulsozialarbeitermit Buchhändlerausbildung und eineschneidernde Informatikerin gemein-sam? Auf den ersten Blick nichts. Wergenauer hinsieht, findet einen Hoch-schulabschluss in deren Gepäck. Viel-leicht fällt dem Beobachter auf, dass alleschon etwas älter sind, über dreissigvielleicht? Wer mit ihnen spricht odersie gar an der PHZH im Zentrum oderam Institut Unterstrass besucht, findetbei allen vier grenzenlose Motivationund Freude für den neu eingeschla-genen Weg.

Angelica Hüsser

Sonnhild Müller (56), Markus Schimmer(37), Sebastian Horschik (43) und IreneHaller (33) absolvieren seit dem 1. März2011 den ersten Durchgang des neugeschaffenen Quereinsteiger-Studien-

gangs «Fast Track» der PHZH. InDeutschschweizer Tageszeitungen wer-den die Quereinsteigerstudiengänge alsSchnellbleichen dargestellt oder als be-liebte Studiengänge für Deutsche.

Information bringt VerständnisGanz pragmatisch geht Irene Haller mitden Vorbehalten um. «Die Situation aufdem Markt ist zurzeit so, dass neue Pri-marlehrer dringend gebraucht werden»,da helfe Kritik oder Hetze nicht weit, sodie gelernte Unternehmensinformatike-rin. Zudem sei auch Primarlehrer einBeruf, in dem man sich permanent wei-terentwickeln müsse, egal wie schnellman die Ausbildung absolviere.Einseitige Stimmen kennt auch Sonn-hild Müller. «Ich habe die Erfahrung ge-macht, dass je näher die Leute an derSchule dran sind, desto kritischer sindsie.» Die in Personalentwicklung und-weiterbildung erfahrene Psychologinvermutet in dieser Haltung «Angst vor

Konkurrenz, die lange nicht so gutausgebildet ist». Einige Lehrpersonenfühlten sich vielleicht in ihrer eignenAusbildung herabgesetzt, wenn Quer-einsteigerinnen und -einsteiger in derHälfte der Zeit die Ausbildung durchlau-fen, fügt Müller an.Dennoch, die positiven Reaktionen seiendurchaus häufiger als Kritik, bestätigenauch die beiden Primarlehrer in speSebastian Horschik und Markus Schim-mer. «Im ersten Moment sind Lehrper-sonen vielleicht kritisch. Doch sobaldman ihnen Näheres zum Studiengangerklärt, sobald sie verstehen, dass wirbereits eine Affinität zum Lehrberuf be-sitzen, stellten sich Entgegenkommen undInteresse ein», so Schimmer. «UnsereRucksäcke sind gefüllt mit wichtigen Er-fahrungen. So reagieren wir sicherlichanders als 20-Jährige, welche am Anfangihrer Ausbildung zum Primarlehrer ste-hen», sagt der im Schulumfeld erprobteSozialarbeiter Sebastian Horschik.

17BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . WEITERBILDUNG

«Frau Müller, das geht aber schöner!»Wer im Quereinsteiger-Studiengang «Fast Track» der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH)studiert, braucht Engagement, Selbstinitiative und gegenüber Berufskollegen manchmal ein dickes Fell.Vier Studierende berichten von ihren Erfahrungen.

Von Flex zu Fast

Irene Haller ist Umwege gewohnt. VorStart des «Fast Track»-Studiengangs warsie schon ein Semester im berufsbeglei-tenden vierjährigen Studiengang zurPrimarlehrerin «NovaFlex» an der PHZHimmatrikuliert. Nach ihrem Studium inUnternehmensinformatik am Techni-kum in Winterthur (vormals FH Infor-mation und Kommunikation), zweijäh-riger Tätigkeit als wissenschaftlicheAssistentin am Institut für Informations-technologie und zwei Jahren bei einerVermögensverwaltungs-Gesellschaftwünschte sie sich einen Wechsel.Der Berufsberater habe sie dann auf denBeruf der Primarlehrerin hingewiesen.«Erstaunlich eigentlich, wenn man be-denkt, dass ich aus einer eigentlichenPrimarlehrer-Familie stamme: MeineMutter, meine Schwester, meine Gross-

eltern, alle sind sie Primarlehrer.» Dannsei es rasch gegangen. Bei einer Kolle-gin ihrer Schwester konnte sie Primar-lehrerluft schnuppern. Die Einschrei-bung in den vierjährigen «NovaFlex»-Studiengang passierte gleich im An-schluss. Dass sie den Wechsel in den«Fast Track» geschafft habe, sei für sieein Glücksfall. Vom Studiengang ist sievollkommen überzeugt: «Die kompakteWissensvermittlung entspricht mir. DerAufbau des Studienganges, die konse-quente Verbindung mit der Praxiskönnten nicht besser sein.» Es gehe jaschliesslich auch um die Praxis. Unter-richten auf Primarstufe sei nichts Theo-retisches.

Irene Haller: «Nicht jeder kann für jedenein guter Lehrer sein.»

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Kein leichter Weg

Markus Schimmer ist den Umgang mitKindern gewohnt. 16 Jahre lang war erin der Pfadi mit dabei, zuletzt als Leiter.«Die Neugier der Kinder hat mich im-mer fasziniert», hält der studierte Turn-und Sportlehrer II fest. Dass er sich nunfür die Ausbildung zum Primarlehrerentschieden habe, stehe in Zusammen-hang mit seiner aktuellen Tätigkeit. Erbrauche einen Gegenpol zur Fernseh-welt, die nur aus Entertainment bestehe,kurzfristig sei, kurzfristige Werte ver-mittle und ganz klar die Welt von Er-wachsenen abbilde.Obwohl er das Unterrichten kenne, seidas dreiwöchige Praktikum zu Anfangder Ausbildung durchaus ein Sprung inskalte Wasser gewesen. «Doch wir warensehr gut begleitet. Die Betreuungsper-son stand zur Seite mit Feedbacks und

Tipps.» Die Diskussion von Aussen- undInnensicht habe er im Praktikum alssehr wertvoll empfunden. Während desStudiums müssen die Studierenden sehrviel, vor allem didaktisches Wissen auf-arbeiten oder fast vergessene Fertig-keiten wie Musik oder Zeichnen neubeleben. «Die Belastung im Studium isthoch, doch es ist eine befriedigende Be-lastung.»

18BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

«Unsere Rucksäcke sind gefüllt mit wichtigen Erfahrungen. So reagieren wir sicherlich andersals 20-Jährige, welche am Anfang ihrer Ausbildung zum Primarlehrer stehen.»

Sebastian Horschik

Zurück auf Anfang

Sebastian Horschik ist den Pausenplatzgewohnt. Bis vor kurzem war er alsSchulsozialarbeiter in Affoltern am Albistätig. 5½ Jahre lang suchte er täglichden Kontakt zu den Schülern, arbeitetean Präventionsprojekten zu Mobbingoder Internet/Chatten. «Ich habe an derSchule ab und an zu speziellen Themenwie Sozialkompetenz unterrichtet.» Diedurchwegs positiven Rückmeldungenvon den Schülern und die eigene Freudean der Wissensvermittlung hättenschliesslich dazu geführt, die Ausbildungzum Primarlehrer zu wagen. «Eigentlichwollte ich schon immer Lehrer werden.Nach dem Gymnasium habe ich auchdie Ausbildung am Lehrerseminar be-gonnen.» Leider vermochte er damalsin den naturwissenschaftlichen Fächernnicht zu überzeugen.

So führte ihn sein Weg über eine Assis-tenz am Opernhaus, eine Buchhändler-ausbildung, Studium zum Sozialarbeiter,zehnjähriger Tätigkeit in verschiedenenKinder- und Jugendheimen, der Tätig-keit in der Schulsozialarbeit nun zurückzu seinem ursprünglichen Ziel. «Ichmöchte für eine Klasse länger zuständigsein, diese begleiten – nicht zuletzt auchin ihrem sozialen Lernen. Als Schulsozi-alarbeiter kann man selten über einenlängeren Zeitraum an einem Schülerdran bleiben.» Mit der Ausbildung derPHZH ist er zufrieden, die Atmosphäream Institut Unterstrass entspricht ihmsehr. «Auch wenn ich wohl unterschätzthabe, wie viel Arbeit und auch Logistikin der Stundenvorbereitung steckt», fügter schmunzelnd an.

Sebastian Horschik: «Ich schätze diedirekte, klare Kommunikation der Kinder.»

Markus Schimmer: «Lehrer werden war einHerzensentscheid.»

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Mit neuem Elan

Sonnhild Müller ist Aus- und Weiterbil-dungsthemen gewohnt. 30 Jahre Arbeits-erfahrung nach ihrem Psychologiestu-dium an der UZH führen sie über diverseEtappen in Lehrlingsausbildung, Perso-nalentwicklung und -selektion in derPrivatwirtschaft, Tätigkeiten in der Aus-bildung/Weiterbildung der Stadt Zürichzur IV als Eingliederungsberaterin. Jetztmit 56 Jahren ist sie eine der 71 Studie-renden im «Fast Track». Woher nimmtsie die Energie, eine neue Ausbildung zubeginnen? «Bildung interessiert mich,begleitet mich schon mein Leben lang.»Auch wenn sie das Aufnahmeverfahrenschon als sehr happig empfunden habe.«Der Entscheid zu genau dieser Ausbil-dung war wohlüberlegt, auch wenn ichdamals nicht bis ins letzte Detail über-schauen konnte, wie es sein würde,

19BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . WEITERBILDUNG

Fast Track – Das Programm

Der Studiengang Quest Primarstufe «Fast Track» dauert anderthalb Jahre. Im ersten Semester absolvieren die Studenten eineIntensivwoche mit anschliessendem dreiwöchigem Praktikum. Darauf folgen 15 Wochen Vollzeit-Studium (die letzten vierWochen enthalten je einen Tag Praktikum, möglichst an der Schule, an der die Studierenden nach den Sommerferien eine50–80%-Stelle annehmen). Parallel zur praktischen Tätigkeit besuchen die Studierenden im zweiten und dritten Semesterweiterhin an einem Tag in der Woche die PHZH. Zudem ist ein halber Tag in der Woche für Lerngruppen und Gespräche mitMentor oder Coach reserviert. Die Studierenden verfügen wie in den Regelstudiengängen über ein 7–8-Fächer-Profil; obliga-torisch sind dabei Deutsch, Mathematik und Mensch&Umwelt.

Weiter im Netzwww.phzh.ch (Studieninteressierte/Ausbildung für Quereinsteigende/Quest Primarstufe «Fast Track»)www.lch.ch (Stellungnahmen/Notmassnahmen bei Lehrermangel)

wieder in einen Schulrhythmus an derHochschule – inklusive Samstagunter-richt – zurückversetzt zu werden.» Ganzbesonderen Schwierigkeiten sieht siesich teilweise gegenübergestellt: «Ichkenne zum Beispiel die aktuellen Kin-derlieder nicht, muss mir die Lieder aufYoutube ansehen, damit ich sie mit derGitarre begleiten kann. Auch Rechnenhabe ich ganz anders gelernt.» Aber alleSchwierigkeiten täten dem neuen Elan,den sie durch Studium und Arbeit mitden Kindern gewonnen habe, keinenAbbruch. Wie zufrieden waren denn dieSchulkinder mit ihr? Sonnhild MüllersAugen blitzen keck, als sie von ihrenDrittklässlern aus dem Praktikumschwärmt: «Frau Müller, das geht aberschöner, haben sie zu mir gesagt, alsmeine Wandtafel-‹Schnüerlischrift› nichtganz ihren Ansprüchen entsprach.»

Sonnhild Müller: «Ich möchte bei den Kin-dern die Freude am Lernen erhalten.»

«Im ersten Moment sind Lehrpersonen vielleicht kritisch. Doch sobald man ihnen Nähereszum Studiengang erklärt, sobald sie verstehen, dass wir bereits eine Affinität zum Lehrberufbesitzen, stellten sich Entgegenkommen und Interesse ein.»

Markus Schimmer

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21BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PäDAGOGIK

Es gibt Themen und Menschen, die be-gleiten uns ein Leben lang. Als jungerPädagogik-Student habe ich in den Sieb-zigerjahren die Bücher von Rolf Dubsüber Lernziele gelesen. Sie haben michbeeindruckt nicht zuletzt wegen derstringenten Sprache und logisch aufge-bauten Argumentation, die mir als Ma-thematiker näher lag als die zum Teilschwülstig geschriebenen und mühsamzu lesenden Fachbücher deutschspra-chiger Pädagogen. Immer wieder sindwir uns seither begegnet, sei es an Ver-anstaltungen des LCH, der EDK oder an-derer nationaler Organisationen, auf Po-diumsdiskussionen und in Radio- undFernsehsendungen.

Aktuelle Themen und DauerbrennerNun meldet sich der Doyen der Schwei-zer Schulpädagogik nochmals zu Wortund nimmt zu aktuellen bildungspoli-tischen und pädagogischen Fragen Stel-lung. Er tut dies in seiner bewährten Art,nie einseitig oder polemisch und immerbemüht, seine gut abgewogenen Urteiledurch Befunde aus der empirischenpädagogischen Forschung abzustützen.Und einmal mehr gelingt es Rolf Dubs,bei mir das Interesse als Lehrer undStandespolitiker an diesem Buch zu we-cken. Das hat einerseits mit der Auswahlder Leitfragen zu tun – man findet The-men, die besonders aktuell sind, aberauch Themen, die zu den pädagogischenDauerbrennern gehören – und andrer-seits mit der Art und Weise, wie der Au-tor auf diese Leitfragen eingeht und siezu beantworten versucht.Wer das rund 250-seitige Werk liest, er-hält Antworten auf so unterschiedlicheFragen wie:• Wie gross sollen Schulklassen sein?• Was braucht ein Kind, um glücklich zu

sein?• Was ist guter Unterricht?• Sind Hausaufgaben sinnvoll und wirk-

sam?• Sollen Lehrpersonen Leistungslöhne

bekommen?

• Wie ist die Idee der freien Schulwahlzu beurteilen?

• Welchem Ziel dienen Bildungsstan-dards und welche Folgen haben sie?

Zu jeder der 38 Leitfragen gibt es einKapitel, in dem zuerst die Problematikanalysiert wird. Die Antworten auf dieseLeitfragen sind jeweils bewusst kurz ge-halten und auch für Laien verständlichgeschrieben. Es werden aber keine ab-soluten und scheinbar objektiven Wahr-heiten verkündet. Das hat seinen gutenGrund, da es zu vielen Themen in derpädagogischen Forschung sich wider-sprechende Resultate und Befunde gibt.Diese Tatsache wird nicht verschwie-gen. Im Gegenteil: Der Autor lässt denLeser an der Meinungsbildung teilha-ben, auch wenn das Für und Wider ei-nander manchmal die Waage halten.Hilfreich sind die in jedem Kapitel vor-handene abschliessende Zusammenfas-sung der Meinung des Autors zur Leit-frage und die weiterführende Literatur.

Klare Ziel- und WertvorstellungenWer das Buch ganz durchliest und nichtnur einzelne Leitfragen auswählt, wasaber durchaus möglich ist, wird feststel-len, dass sich der Autor von einigengrundlegenden Ziel- und Wertvorstel-lungen leiten lässt, die er auch währendseiner aktiven Zeit als Pädagogikprofes-sor an der Universität St. Gallen immerwieder hochgehalten hat. Dazu gehöreninsbesondere• das Bekenntnis zur Leistungsschule,

wobei die Leistungsbereiche viel brei-ter verstanden werden, als dies etwabeim PISA-Test oder bei den natio-nalen Bildungsstandards der Fall ist;

• das Bekenntnis zur Chancengleich-heit, verstanden als möglichst gleicheStartbedingungen für den Schulerfolg,wozu die frühkindliche Erziehung undBildung verbessert werden muss;

• das Bekenntnis zur Erziehungsauf-gabe der Schule, wobei aber die Elternstärker in die Pflicht zu nehmen sind;

• der Kampf gegen die Gleichmacherei,aber auch das Einfordern von Solidari-tät gegenüber Schwächeren als Teilder schulischen Werterziehung und

• der Kampf gegen die dauernde Refor-mitis im Schulsystem, was nicht denvollständigen Verzicht auf Reformenbedeutet, sondern bildungspolitischbesser fundierte und ressourcierte Re-formen meint.

Aufforderung zum DiskursRolf Dubs schreibt in seiner Einleitung,dass er sich mit diesem Buch erhoffe,einen Beitrag zur bildungspolitischenReflexion und zur Versachlichung derpädagogischen Diskussion zu leisten.Das Werk wurde für so bedeutungsvollerachtet, dass sich der Vorsteher desEidgenössischen Departements des In-nern, Bundesrat Didier Burkhalter, dazuentschloss, das Vorwort zu verfassen.Darin schreibt er: «Es steht uns nicht zu,den Wert dieser Ideen zu beurteilen, siezu verfechten oder zu kritisieren. Unsobliegt es lediglich, darauf hinzuweisen,dass sie zu einem gesunden, notwendi-gen und stimulierenden Meinungsaus-tausch beitragen.» Bleibt zu hoffen, dassnicht nur die Lehrerschaft, sondern auchElternorganisationen, Parteien und Bil-dungspolitik den Meinungsaustauschüber die Leitfragen und Antworten indiesem Buch fortsetzen.

Beat W. Zemp, Zentralpräsident LCH

Rolf Dubs: «Bildungspolitik und Schule –wohin?»; Tobler Verlag, Mörschwil, 2010,256 Seiten, CHF 38.–ISBN 978-3-85612-182-2

Anregung zum Nachdenken über BildungspolitikDer Wirtschaftspädagoge Rolf Dubs nimmt in seinem Werk «Bildungspolitik und Schule – wohin?»Stellung zu aktuellen pädagogischen Fragen. Er erhebt dabei nicht den Anspruch auf alleinigeund absolute Wahrheit, sondern regt zum Diskurs und zur Reflexion an.

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22BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

DidaktischerRucksackEin Handbuch im Patchwork-Stil,dennoch übersichtlich und aufdem neuen Stand der Forschung.

Lose verbundene farbige Streifen undandere, oft puzzleartige Symbolbilder il-lustrieren das Studienbuch «Didaktischhandeln und denken 1», herausgegebenbeim Verlag Pestalozzianum Zürich vonden erfahrenen DidaktiklehrkräftenHans Berner, Urban Fraefel und BarbaraZumsteg. Der kürzlich erschieneneerste Band ist dem eher angeleitetenLernen, also quasi dem Lehren im en-geren Sinne gewidmet. In Kürze soll einzweiter Band mit dem Fokus der Unter-stützung von selbständigem Lernen er-scheinen. Und puzzleartig ist das Werkin der Tat auch aufgebaut – mit Vor- undNachteilen.Was die zwei Autoren und die drei Auto-rinnen (im Kapitel über das Spielenkommen noch Regula von Felten undDorothea Tuggener Lienhard hinzu)hier vorlegen, reiht sich ein in die schonumfangreiche Sammlung von didak-tischen Studien- und Handbüchern derletzten Jahrzehnte, angefangen bei HansAeblis «Zwölf Grundformen des Ler-nens» (1983) über die Bücher von Hil-bert Meyer («UnterrichtsMethoden»,«Was ist guter Unterricht?»), bis zum«Lehrbuch Didaktik» von Peter Gasseroder dem Leitfaden «Kerngeschäft Un-terricht» von Christoph Städeli, WillyObrist und Peter Sägesser.Einen Mangel behebt dieses Buch alsonicht, abgesehen vom Umstand, dass dieabgehandelten didaktischen Aufgaben-bereiche auf den neueren Stand der For-schung und Fachliteratur gebracht wur-den.

Zum NachschlagenDas Buch ist sehr übersichtlich undhandlich aufgebaut. Es muss nicht vonvorne nach hinten durchgelesen wer-den, sondern lässt sich als Nachschlage-werk themenbezogen konsultieren. DieHauptkapitel sind strukturiert nach denThemen• Unterricht beobachten/Feedback ge-

ben/reflektieren,• Ziele setzen,• Lehren durch Instruieren/Lernen

durch Konstruieren,

• Spielphasen planen und begleitenund

• Lernprozesse begleiten.

Jedes Kapitel hat die gleiche Binnen-struktur, was den Zugriff erleichtert:Vorneweg unter «Basics» jeweils gut auf-bereitete Informationen über den neue-ren Stand des Wissens zum Thema; esfolgen dann einige Textauszüge aussorgfältig ausgelesenen Werken; unddas Kapitel wird dann jeweils abge-schlossen durch hilfreiche Materialien,Anleitungen, Checklisten, Planungs-schemen etc.Eingerahmt ist das Ganze durch ein ein-leitendes Kapitel zur Frage «Was sindgute Lehrerinnen und Lehrer?». Die Le-setexte dazu sind einerseits berührendund herausfordernd, streifen aber an-derseits manchmal die Grenze zum kit-schigen Rührstück. Den Schluss machtein Kapitel über «Planen und Reflektie-ren» mit einem Instrument, welches ei-nen Vierschritt umfasst: Klärungsfragenin der Vorbereitung (Sache, Bedin-

gungen, Bedeutungen und Sinn), Ent-scheidungsfragen bezüglich Lernzielen,Lernevaluation und Lehr-Lern-Arrange-ments, dann die eigentliche Verlaufspla-nung und schliesslich eine Strukturie-rungshilfe für die Unterrichtsevaluation.Über die in der Praxis oft belastende Un-terrichtsverpflichtung der Ausfertigungvon Zeugnissen und Notengebung findetsich nichts. Es ist auf den zweiten Bandzu hoffen.Das Ganze ist, wie einleitend angetönt,etwas patchworkartig; eine kohärenteLehr- und Lerntheorie ist kaum erkenn-bar. Für Studierende und Berufsanfän-ger und auch als Repetitorium und Re-flexionsangebot für erfahrene Lehr-kräfte ist es dennoch empfehlenswert.

Anton Strittmatter, Leiter derPädagogischen Arbeitsstelle LCH

Hans Berner, Urban Fraefel, Barbara Zum-steg (Hrsg.): «Didaktisch handeln und den-ken 1. Fokus angeleitetes Lernen»; VerlagPestalozzianum, Zürich, 2011, 208 Seiten,Fr. 45.–, ISBN 978-3-03755-115-8

«Was sind gute Lehrerinnen und Lehrer?» – Eine Frage zwischen Herausforderung undKitsch.

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23BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PäDAGOGIK

An der Berufs-wahlfreiheitarbeitenJugendlichen bei der Wahrneh-mung ihrer eigenen Freiheitenzu helfen, ist ein anspruchsvollesGeschäft.

Erzählen Leute über ihre Berufswahl,kriegt man die abenteuerlichsten Ge-schichten zu hören. Geschichten vonGlück, Schicksal, Fussstapfen des Vatersoder der Mutter, vom Schnuppern undHängenbleiben, von «faute de mieux»,von Kampf für den Traumberuf bis zu«auf den Rat des Berufsberaters» oderden Beziehungen des Vaters im RotaryClub. Eher selten wird die Berufswahlals folgerichtiges, zwingendes Resultateiner vielperspektivischen systema-tischen Recherche geschildert, wo amEnde der Selbsterforschungsbogen unddie «Stellwerk»-Diagnose den Top-Tref-fer «ausspucken».Der Begriff Berufswahl suggeriert einenWahlakt. Womit die Kernfrage der Wahl-freiheit gestellt ist. Welche Freiheit dagemeint ist und wie sich der hohe An-spruch von Selbstbestimmung in einemLebensumfeld mit vielen «Sachzwän-gen» hochhalten lässt, ist das Thema desBuchs «Berufswahlfreiheit» einer Auto-rengruppe von Berufswahlfachleuten.Der erste Beitrag von René Zihlmannbeginnt etwas langweilig mit vier SeitenGesetzesparagraphen zum Thema. Aberdann wird es spannend.

Arbeit auf zwei EbenenDer Autor fasst gut verständlich diewichtigsten Forschungsbefunde und ei-gene Erfahrungen zu den kontextuellenund individuellen Einflüssen auf die Be-rufswahl zusammen. So wird ein erstesMal das Kernthema der Wahlfreiheit be-leuchtet. Ein hohes Mass an Selbstbe-stimmung bedeutet, so der Autor, «Ar-beit an der Freiheit»: Persönliche Arbeitan sich selbst, am eigenen Selbstver-trauen, an der eigenen Informiertheit,am Aushalten von Ungewissheiten undWidersprüchen und an der eigenenKompromissfähigkeit.Verantwortungsträger in Schule und Ge-sellschaft haben Arbeit am System zuleisten, an den Wahlfreiheit ermögli-chenden Kontextbedingungen, etwa auf

Seiten des Lehrstellenmarkts (durchWirtschaftsförderung, Anreize für Lehr-betriebe, Transparenz), bei den Stipen-dien, bei den schulischen Selektions-mechanismen oder beim Einbezug derEltern. Die Berufsberatung spielt dabeieine delikate Mittlerrolle, für die Zihl-mann das Modell des Sokratischen Ge-sprächs als Klärungshilfe empfiehlt.Daniel Jungo entwickelt dann, immerillustriert durch anschauliche Fallbei-spiele, eine Landkarte des Berufswahl-prozesses und der Handlungsmöglich-keiten der Berufsberatung. Die Vielfaltder dargestellten Ansätze entsprichtnicht nur unterschiedlichen theore-tischen Ansätzen und Menschenbildern,sondern eben auch den fallweise unter-schiedlichen Voraussetzungen und Be-dürfnissen der Wählenden selbst. Undsie werden immer wieder kritisch aufden innewohnenden Freiheitsbegriff hinbefragt.

Freiheit und Selbstbestimmung sindlernbarAndreas Hirschi fasst dazu Forschungenaus dem angelsächsischen Raum zu-sammen. Martina Jungo spürt biogra-fisch wichtigen Übergängen von derSchule bis zur Pensionierung nach,indem sie dazu rund 50 narrative Inter-views auswertet. Daraus lassen sichtiefere Einsichten in den Umgang mitFreiheiten und Zwängen gewinnen. «Men-schen mit einer inneren Sicherheit undeiner gefestigten Identität finden amehesten ihre Berufung», lautet ein Fazit.Ein anderes, dass oft auch Zwänge oderZufälle produktiv so gewandelt werdenkönnen, dass am Ende doch wieder Frei-heit und Selbstbestimmung erlebt wird.Res Marty, einer der «Grand old men»der Berufsberatungsszene, greift noch-mals das Zusammenspiel von «Determi-nanten» und «Freiheitsanspruch» aufund übersetzt dann die ganzen Erwä-gungen der Autorinnen und Autorendieses Buchs in eine Art Lernzielkatalogbzw. eine Beschreibung der günstiger-weise zu erwerbenden Teilkompetenzenfür eine selbstbestimmte, verantwor-tungsvolle und lebenslange Berufswahl-fähigkeit und -bereitschaft.Der Katalog umfasst, gegliedert in ver-schiedene Kompetenzbereiche, über 300Lernziele bzw. zu entwickelnde Einzel-fähigkeiten. Da fehlt praktisch nichts,was in den letzten Jahren an Tugendenin den weiten Bereichen Selbst- und So-zialkompetenzen postuliert wurde. Das

weist einerseits darauf hin, dass einegute Berufswahlvorbereitung eben weitmehr sein muss, als die paar so dekla-rierten Lektionen auf der Sekundar-stufe, dass alle pädagogischen Kräftewährend Jahren auf diese Kompetenzenhin arbeiten sollten. Anderseits gefähr-det dieser Riesenkatalog natürlich auchdie Identität der Berufswahlvorberei-tung als zeitmässig gesichertes «Fach»,wie dies engagierte Kreise unter demMotto «Lieber den Spatz in der Hand alsdie Taube auf dem Dach» gerne hätten.

Praktische Philosophie für den AlltagTrotzdem: Das Buch ist allen Lehre-rinnen und Lehrern der Sekundarschu-len zur Lektüre zu empfehlen. Denn dieAufgabe der Berufswahlunterstützungist ja eine gemeinschaftliche Aufgabe al-ler Kräfte, die mit Jugendlichen dieserAltersstufe zu tun haben. Dabei müssendie Lehrpersonen wie auch die anderenbeteiligten Rollenträger sich immer wie-der entscheiden, wie sie sich diesemberuflichen Anspruch stellen wollen.Nichts tun geht ebenso wenig wie einefürsorglich-belagernde «Beratung». Ju-gendlichen in eingeschränkten Verhält-nissen bei der Wahrnehmung ihrereigenen Freiheiten zu helfen, ist einanspruchsvolles Geschäft, zu dem dieseSchrift nicht nur Denkanstösse, sondernauch sehr anschauliche und praktischeHilfen leistet.

Anton Strittmatter

Res Marty, Andreas Hirschi, Daniel Jungo,Martina Jungo, René Zihlmann: «Berufs-wahlfreiheit. Ein Modell im Spannungsfeldzwischen Individuum und Umwelt»; SDBBVersandbuchhandlung, Dübendorf, 2011,Fr. 46.–, ISBN 978-3-03753-060-3

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25BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PäDAGOGIK

Ein grosses Angebot an separierendensonderpädagogischen Massnahmenführt insgesamt zu einer Schwächungder Regelschule. Homogene Leistungs-gruppen, suggeriert durch Jahrgangs-klassen, sind eine Fiktion. Einschät-zungen der Schülerleistungen und Zu-teilungen zu Schultypen verlaufen ofthochgradig subjektiv und sind öfter alsnötig ungerecht.Insofern spricht vieles dafür, dem ge-meinsamen Lernen den Vorzug zu ge-ben. Dies umso mehr, als dass das«Schweizerische Bundesgesetz über dieBenachteiligung von Menschen mit Be-hinderung» den Kantonen vorgibt, dieIntegration behinderter Kinder oder Ju-gendlicher in die Regelschule soweit alsmöglich zu fördern.Das vorliegende Rezeptbuch, so haltendie Autoren bereits in der Einleitungfest, hat nicht den Anspruch, auf alleschwierigen Fragen im Bereich Integra-tion einfache Antworten liefern zu kön-nen. Vielmehr bietet es den Leserinnenund Lesern eine Beschreibung der zen-tralen Elemente, welche für das Gelin-gen der Schulischen Integration not-wendig sind.

Praxisbezogene BeispieleNach einer einführenden Begriffsklä-rung unterziehen die Autoren das heu-tige Schulsystem und die sonderpädago-gischen Entwicklungen einer kritischenDurchleuchtung. In zahlreichen Exkursenwerden zudem erfolgreiche Beispiele in-tegrativen Unterrichts in verschiedenenLändern vorgestellt. Das Buch richtetsich an Lehrpersonen und Schullei-tungen sowie an Eltern, sonderpädago-gische Fachpersonen und Studierende.Die im Kapitel «Integrative Schulen ma-chen guten Unterricht» dargestellten di-daktischen Prinzipien gelten sowohl fürIntegrative Schulen wie für Regelschu-len, denn: «Unterricht kann nicht mehrso organisiert werden, dass alle Schüle-rinnen und Schüler zur gleichen Zeit mitder gleichen Methode die gleichen Zieleerreichen müssen. Zu verschieden sindVorwissen der Lernenden, ihre Lern-

und Handlungsmöglichkeiten, ihre Vor-lieben und Interessen», betont die Auto-renschaft. Neben der Berücksichtigungder Vielfalt und Verschiedenheit derSchülerinnen und Schüler räumen sieder Beziehungsarbeit im IntegrativenUnterricht eine spezielle Bedeutung ein.

Umfeld in Planung und BeurteilungeinbeziehenDas zentrale Kapitel des Buches widmetsich der Förderdiagnostik und der För-derplanung. Hier plädieren die Autorenfür ein umfassendes Modell, das auchdas Umfeld (Familie, Klasse, Lehrper-son…) miteinbezieht und nicht alleinauf das Kind fokussiert. Eine solcheSystematik bietet die ICF, die «Interna-tionale Klassifikation der Funktionsfähig-keit, Behinderung und Gesundheit».Anhand eines konkreten Beispiels be-schreiben sie, wie ein entsprechendesStandortgespräch ablaufen kann undwelchen Gesichtspunkten besondereBeachtung zu schenken ist. Die Förder-planung wird ebenfalls anhand eineskonkreten Beispiels dargestellt. Fragenwie «Wie formulieren wir gute Förder-ziele?», «Wie sieht ein solcher Förder-zyklus im Jahresverlauf aus?», aber auchganz konkret «Sollen wir die Förder-pläne in Papierform, elektronisch odervia elektronisches Tool festhalten?»kommen zur Sprache.

Klare Schulführung ist wichtigIm Anschluss an dieses Praxiskapitel er-läutern die Autoren die aus ihrer Sichtwichtigsten Zutaten für eine IntegrativeSchule und beschreiben Meilensteineauf dem Weg dorthin. Die Umstellung istnicht allein organisatorisch zu lösen.Ebenso wichtig, wenn nicht noch wich-tiger, ist die integrative Haltung einerSchule. Dazu braucht es Offenheit undAustausch, dazu braucht es aber aucheine klare Führung und eine Schullei-tung, die entsprechend Stellung bezieht.Den Abschluss des Buches bilden Kurz-beschreibungen zu empfehlenswertenBüchern, Materialien und Medien zurIntegration.

Mit seiner gelungenen Mischung ausPraxisnähe, theoretischem Grundwis-sen sowie einem geschickten Einbauvon Praxisbeispielen zeigt das «Rezept-buch schulische Integration» auf, wieFörderdiagnostik und Förderplanungwirkungsvoll gestaltet werden, auf wases beim Unterricht an Integrativen Schu-len ankommt und worauf diese achtenmüssen, damit die Integration langfris-tig gelingen kann. Ein Buch für Lehr-personen, Schulleitungen, Eltern, son-derpädagogische Fachpersonen undStudierende.

Daniel Lang

Wegzeichen zur integrativen SchuleDas vorliegende Rezeptbuch liefert keine einfachen Antworten auf schwierige Fragen im Bereich SchulischeIntegration. Vielmehr bietet es den Leserinnen und Lesern eine Beschreibung der zentralen Elemente, welchefür das Gelingen notwendig sind, ergänzt mit erfolgreichen Beispielen integrativen Unterrichts.

«Rezeptbuch schulische Integration»:Peter Lienhard-Tuggener, Kaus Joller-Graf,Belinda Mettauer Szaday, Verlag Haupt,Bern, 2011, 189 Seiten, CHF 39.–ISBN 978-3-258-07488-7

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26BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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um die Ressourcenverteilungin der Gesellschaft. Wer be-kommt wie viel Geld wofür?Dies wird nicht etwa an denimmer weiter auseinanderklaf-fenden Löhnen von «Arbeitern»und Spitzenkräften verdeut-licht, sondern an der Intelli-genzforschung. Die zeigt näm-lich, laut Reiter, dass das Geniesich unter durchschnittlichenBedingungen von alleinedurchsetzt, während sich unterschlechten Bedingungen aucheine mittelmässige Intelligenznicht entfalten kann.Fazit: «Gute Schulen für allesind ertragreicher als Spit-zenschulen für wenige. GuteUniversitäten für sehr vielefleissige Studenten sind volks-wirtschaftlich sinnvoller alsEliteuniversitäten für einigewenige.» Zudem dienen soge-nannte Elite-Institutionen oftgenug nicht dazu, die bestenKöpfe der gesamten Bevölke-rung herauszubilden; vielmehrverhelfen sie der bestehendenElite zur Reproduktion.

Mittelmass ist MenschenmassWie Markus Reiter darlegt, istder Hang zum Herausragen-den, zum Genie ein relativneues Phänomen. Bis ins späte18. Jahrhundert ragte aus derMasse vor allem heraus, werdurch Adel dazu geboren war.Das klassische Griechenlandsei geradezu als «Zeitalter desMittelmasses» zu bezeichnen.Dem irdischen Menschen kames nicht zu, Herausragendes zuleisten; dies war den Götternvorbehalten oder jenen, die mitihnen im Bunde standen.Schliesslich die Politik: Müsstenicht sie ein Hort der Exzellenzsein, in der man nur die Bestenungehindert walten lassensollte, damit alles besser wird?

Sind Sie spitze? Oder immerhinElite? Gewinnen Sie Weltcup-rennen oder Schönheitskon-kurrenzen? Zählt ihr Intelli-genzquotient oder wenigstensIhr Einkommen zu den höchs-ten der Schweiz? Sind Sie viel-leicht der beste Englischlehrervon Zürich oder wenigstensdie erfolgreichste Brieftauben-züchterin im oberen Haslital?Wenn nicht, falls also gar nichtsHerausragendes an Ihnen ist,haben Sie Pech gehabt: Sie sindödes Mittelmass, träge Masse,grauer Pöbel, nicht der Redewert.Der Begriff «Elite» sei als Folgeder 68er-Bewegung heute ver-pönt, klagen nach wie vor gele-gentlich Politiker und Wirt-schaftsführer. Falls das jemalszutraf, so hat der Wind gründ-lich gedreht: Unsere ganze Ge-sellschaft giert nach Exzellenz.Das Fernsehen sucht «Dasgrösste Schweizer Talent» und«Germany’s next Top Model».Wir wollen bei PISA mit denFinnen aufs Podest undSchweizer Hochschulen sollenden amerikanischen Elite-Unisden Marsch blasen. Und dassRoger Federer nur noch Num-mer drei der Tenniswelt ist...Die Zeitschrift «Geo» widmetekürzlich dem Thema Schuleeine Reportage von 20 Seiten.Deren Held war ein Schwedegriechischer Abstammung na-mens Stavros Louca. Dem «Su-perlehrer» gelang es, eine derschlechtesten neunten Klassendes Landes (offenbar wird dasin Schweden «gerankt») innertfünf Monaten unter die bestendrei zu bringen. Das Fernsehenwar dabei. Was mit den ange-stammten Lehrpersonen derKlasse geschah, blieb in «Geo»unerwähnt. Hat man sie entlas-sen oder wenigstens geköpft?

Exzellenz, Genie – schön undgut. Rembrandt, Einstein, Ceci-lia Bartoli – ja gerne. Aber dieNebenwirkungen des um sichgreifenden Hangs zur Spitzesind Vernachlässigung, ja Ver-achtung des Mittelmasses. Unddas ist schlecht. Denn wennnur noch die besten BäckerBrot backen dürfen, bricht baldeine Hungersnot aus. Undwenn nur die besten Ärzte undPiloten... dann bleiben wir inden Ferien krank zu Hause.

Die Tyrannei der ExzellenzNun gibt ein neues Buch Ge-gensteuer: «Lob des Mittelmas-ses – Warum wir nicht alle Elitesein müssen» von Markus Rei-ter. Der Autor unterscheidetzwischen «Mittelmässigkeit»und «Mittelmass». Ersteres be-deutet für ihn, aus Mangel anMut und Entschlossenheit un-ter den eigenen Möglichkeitenzu bleiben; Letzteres ist dasselbstbewusste Nutzen von Ta-lenten und erworbenen Fähig-keiten, auch wenn diese nicht«spitze» sind.Der «Tyrannei der Exzellenz»setzt Reiter die «Wertschätzungdes Mittelmasses» entgegen:«Die in unserem Sinn Mittel-mässigen tragen in allen Un-ternehmen und Institutionendie Hauptlast der Arbeit. Siesetzen um, was die Spitze er-dacht hat. Sie schlagen sich mitden alltäglichen Problemenherum, die scheinbar genialeIdeen der Eliten nach sich zie-hen. Sie sind die Ruderer, ohnedie das Boot selbst beim bestenSteuermann den Strömungenausgeliefert wäre. Wer sich dasMittelmass wegdenkt, wird dieSpitze einbrechen sehen.»Allerdings geht es um mehr alsaufmunterndes Schulterklop-fen für das Mittelmass, sondern

Wir müssen nicht alle die Besten seinWer nicht spitze oder wenigstens Elite ist, hat es schwer in unserer Superlativgesellschaft. Doch jetzt trittendlich ein Buch dem um sich greifenden Zwang zur Exzellenz entgegen: «Lob des Mittelmasses».

Markus Reiter: «Lob des Mittel-masses – Warum wir nicht alleElite sein müssen»; oekom ver-lag, München, 2011, 96 S., Fr.20.–, ISBN 978-3-86581-239-1

Das Gegenteil sei richtig, argu-mentiert Reiter: Politiker sollenordentliche Arbeit leisten, dasMachbare umsetzen, den Mit-telweg finden. Der «messiani-sche» Politikertyp – von FidelCastro bis Obama – kann dasVolk gewinnen, muss aberletztlich an den geweckten Er-wartungen scheitern. «Gelöstwerden kann der Konflikt nur,wenn wir alle das Mittelmassals das eigentliche Ziel der Po-litik, zumindest in ‹normalen›Zeiten, akzeptieren.»«Lob des Mittelmasses» ist einangenehm zu lesendes, wohl-tuend anregendes, im bestenSinne mittelmässiges Buch. Eserkennt schliesslich auch an,dass das Mittelmass die Ex-treme, «den notorischen Erre-gungszustand der Peripherie»dringend nötig hat. Denn: «Woalles Mitte ist, ist es mit derMitte schnell vorbei.»

Heinz Weber

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28BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Die Ausstellung zu den Wahlen 2011im Käfigturm Bern24. 8. - 23. 10. 2011

Mein Standpunkt –Das Ausstellungsspielfür SchulklassenHaben Sie Lust auf hitzige Debatten im nach-gebauten National- oder Ständeratssaal?Erläuterungen zum Spiel:www.parlamentswahlen-2011.ch/Bundesplatz3/Anmeldung unter 031 322 75 00

www.kaefigturm.ch

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29BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LEHRMITTEL

Das Lehrmittel «Histoire/Geschichte»weist eine klare Gliederung in fünf Teileauf: unmittelbare Nachkriegszeit (1945–1949), Europa in der bipolaren Welt(1949–1989), Europa in der globalisier-ten Welt (1989 bis heute), Verände-rungen in Technik, Wirtschaft undGesellschaft seit 1945, Deutsche undFranzosen seit 1945. Wie heute in denmeisten neuen Geschichtsbüchern üb-lich, beginnen die Kapitel jeweils miteinem «advanced organizer»: In kurzenWorten soll in die Problematik des ge-wählten Themas eingeführt werden;häufig zeigen Karten die räumliche Di-mension auf. Neben der breiten Darstel-lung vieler Themen werden ausge-wählte Inhalte durch «Dossiers» vertieft– wohl ein Kompromiss zwischen derfranzösischen Tradition der enzyklopä-dischen Präsentation und der deutschenTradition der Vertiefung ausgewählterInhalte.

Fachdidaktische Literatur unerlässlichIn einem Methodenteil werden auf einerDoppelseite einige didaktische Prob-leme des Geschichtsunterrichts aufge-griffen, so die Analyse von Texten, Kar-ten, statistischer Daten, von Karten undKarikaturen sowie Arbeitsformen wieAufsatz schreiben, Projektarbeit und Re-ferat. Die nützlichen Hinweise ersetzeneine vertiefende Auseinandersetzungmit der einschlägigen fachdidaktischenLiteratur nicht. Es überrascht, dasslediglich die Bildsorte der Karikatur hiererwähnt wird, während beispielsweisedas Plakat oder die Fotografie – beidekommen im Buch häufig vor – unbe-sprochen bleiben.Ein weiterer Teil enthält 48 Biografienvon Politikerinnen und Politikern, wobeidie Kriterien für die Auswahl nicht offen-gelegt werden. Die mitgelieferten Sach-informationen kommen kaum über ein-fache Internettexte hinaus. Die Kapitelsind nach dem «Doppelseitenprinzip»aufgebaut: Auf der linken Seite findenwir in der Regel die Autorentexte, Be-

griffserklärungen, Fragen und Anre-gungen, auf der rechten Seite meistQuellentexte, Bilder und Grafiken. Eswird deutlich zwischen den verschie-denen Textsorten unterschieden.

Unterschiedliche Qualität der TexteWie bereits festgestellt, handelt es sichbei «Geschichte/Histoire» um eindeutsch-französisches Gemeinschafts-werk. Wie wirkt sich diese Tatsache aufdie Auswahl der Inhalte aus? Etwa einDrittel des Buches ist der GeschichteFrankreichs, Deutschlands und der Be-ziehungen zwischen den beiden Staatengewidmet. Andere europäische Staatenerscheinen am Rande.Die einzelnen Kapitel des Buches wur-den von je fünf deutschen und fünffranzösischen Autorinnen und Autorenverfasst. Die Qualität der Kapitel ist jenach Verfasserin bzw. Verfasser sehr un-terschiedlich. Zwei Beispiele:Der Verfasser des Kapitels «Das Endeder Kolonialreiche» vermittelt eine eherenge Sichtweise der Probleme: DasThema spielt für den Verfasser offen-sichtlich nur innerhalb der Ost-West-Spannung eine Rolle, die Folgen desKolonialismus sind für ihn lediglich poli-tischer Art, auf die wirtschaftlichen Kon-sequenzen geht er nicht ein, und insZentrum werden die Spannungen inner-halb der «Dritten Welt» gerückt – ohne-hin ein problematisches Konstrukt ausdem Westen. Auch die Leitfragen zu die-sem Kapitel, die dem einleitenden Textfolgen, gehen in die gleiche Richtungoder bleiben rein deskriptiv. Die fol-genden Texte und Bilder lassen eine ver-tiefende Thematisierung nicht zu. Wassollen die Schülerinnen und Schüler derSekundarstufe II mit einem Satz wie«Der Entkolonisierungsprozess verliefmanchmal friedlich, manchmal aberauch gewaltsam» anfangen?Wir finden aber auch positive Beispiele,so etwa im Kapitel «Das geteilte Europa»:Nach einem kurzen, klar formulierten«advanced organizer» wird eine einzige

Leitfrage gestellt. Mit grafisch gelun-genem Kartenmaterial wird die räum-liche Dimension des Kalten Krieges inEuropa aufgezeigt und werden in derFolge ausgewählte Themen behandelt:Eiserner Vorhang, Blockade Berlins,Volksaufstand und Mauerbau, Volksde-mokratien in Osteuropa, der ungarischeAufstand und der Rüstungswettlauf.

Grosser Nutzen für bilingualen UnterrichtLehrpersonen an Schweizer Schulenfinden im deutsch-französischen Ge-meinschaftswerk zweifellos Materialienzur Geschichte unserer beiden grossenNachbarländer. Aus der Tatsache, dassfranzösische und deutsche Autoren mit-gearbeitet haben, ergeben sich auchunterschiedliche Sichtweisen der Pro-bleme.Eine grosse Chance bietet das Buch«Histoire/Geschichte» für den bilingu-alen Geschichtsunterricht. Die Textewurden sorgfältig übersetzt. Im Bereichdes bilingualen Unterrichts dürfte dasLehrwerk seinen Nutzen zweifellos er-bringen. Daniel V. Moser-Léchot

Deutsch-französischer Blick auf dieNachkriegsgeschichteDie beiden Schulbuchverlage Klett (Stuttgart) und Nathan (Paris) präsentieren einen weiteren Bandihres gemeinsamen Lehrwerkes zur Geschichte, diesmal unter dem Titel «Europa und die Welt seit 1945»bzw. «l’Europe et le monde depuis 1945.» Das deutsch-französische Gemeinschaftswerk eignet sichsehr gut für den bilingualen Unterricht.

«Histoire/Geschichte, Europa und dieWelt seit 1945»; Verlage Klett und Nathan,2 Bde., je 336 Seiten, je CHF 38.70

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30BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LEHRMITTEL

«babel.ch»: Forum für die Zwei-sprachigkeit, 13 farbige Comics,40 Seiten, CHF 25.– (20% Rabattab 20 Exemplaren)

Information und Bestellung:www.zweisprachigkeit.ch,www.bilinguisme.ch

df

Die Stadtbezeichnung «Babel»ist in der hebräischen Fassungein Wortspiel, das «Geplapper»oder «Gebrabbel» bedeutet. Diegriechische Form des Namens,Babylon, bedeutet «Tor derGötter». Beide Deutungen ent-stammen möglicherweise derVolksetymologie. Dies teilt unsdie Internetseite Wikipediamit. Aus der Bibel kennen wirBabel als die Stadt, in der derTurmbau stattfand, dessenSpitze bis zum Himmel reichensollte. Und für die Vermessen-heit des Volkes Gott dessenSprache verwirrte und sich dieMenschen gegenseitig nichtmehr verstanden.An diesen Hintergrund lehntsich der Comicband babel.chan. So begleiten wir einenaustralischen Weltenbummlerdurch die vier Sprachregionender Schweiz und können amEnde seine Sprachverwirrungunschwer nachvollziehen.Schwer tut sich die deutsch-sprachige Buchhändlerin amComicfestival im französischsprechenden Landesteil. Nacheinem Gläschen Wein und inlockerer Stimmung klärt sichjedoch das Missverständnis der«vache espagnole» auf.«babel.ch» ist ein Gemein-schaftswerk von 13 Comiczeich-

nern und Illustratoren, die in jevierseitigen Geschichten undvier Illustrationen ihre Sichtder Schweizer Mehrsprachig-keit und der Kulturenvielfaltbildlich darstellen. Zum Schmun-zeln, zum Diskutieren – zwei-oder mehrsprachig und alsBrücke über den Röstigraben.

Zweisprachiges Wörterbuch«Les mots en couleur son des mots-clés.» «Neben dem Stichwort findest du die französische Bedeu-tung.» «Si un mot est spécifique à la Suisse, il est suivi du signe CH.» Dies sind einige kurze Anlei-tungen zum mini-dic – Dictionnaire Allemand-Français, resp. Wörterbuch Französisch-Deutschfür die 3. bis 5. Klasse. Vom «Abendessen» zur «Zwetschge» und von der «abeille» zum «zoo» führtdas zweisprachige Wörterbuch auf 256 Seiten durchs Alphabet. Es umfasst in Deutsch und Franzö-sisch je rund 2500 Begriffe, die eigens für die Altersststufe der 10- bis 12-Jährigen ausgewähltwurden. Zahlreiche farbige Illustrationen unterstützen die Begriffe und lockern auf. Die verschie-denen Wortarten sind durchgehend mit einer bestimmten Farbe unterlegt, so dass die Schülerin-nen und Schüler jeden Begriff einer bestimmten Wortart zuordnen können. df

«mini-dic», Wörterbuch Französisch-Deutsch, Dictionnaire Allemand-Français, Schulverlag plus AG,256 Seiten, CHF 20.–. Zu bestellen unter www.schulverlag.ch

Lehrmittel bilingue

Biologie/EnglischDer Verlag Klett präsentierteine Reihe von Broschüren unterdem Titel «Natura» zu zweispra-chigem Unterricht in Englisch/Deutsch für den Biologieunter-richt auf Sekundarstufe I. The-men der einzelnen Broschürensind unter anderem «Water –an Elixir» oder «The HumanSenses – Your Ears and Eyes».Die Lehrmittel enthalten nebstInformation, Grafiken, Experi-menten und vielen Zeichnun-gen und Darstellungen auchein zur Thematik passendesVokabular-Verzeichnis und eineAnleitung zum Arbeiten mit derBroschüre.Natura – Themenhefte Bilingu-aler Unterricht, 7./8. Schuljahr,Verlag Klett, CHF 12.80, ISBN:978-3-12-044302-5, www.klett.ch/shop

König der FarbenKamishibai – auch Bildtheatergenannt – ist eine aus Japanstammende Erzähltechnik, diemit Bildern im A3-Format (42 x29,7 cm) arbeitet. Der Erzählerpräsentiert die Bildtafeln in ei-nem Holzkoffer mit drei auf-klappbaren Flügeln, dem Ka-mishibai-Koffer oder Butai.Dadurch wird bereits bei klei-nen Kindern eine besondereKonzentration geweckt. Nachdem Erfolg der ersten Kamishi-bai-Geschichte mit deutschemText in den Editions Paloma«Die Bremer Stadtmusikanten»ist nun eine zweite Geschichtein Französisch und Deutsch er-schienen: «Le Roi des couleurs/Der König der Farben». Dassehr poetisch erzählte Gesche-hen kann auch als Lehrmittelfür erste Lese-Erlebnisse in derMuttersprache dienen oder dieKinder an eine Sprache heran-führen, die sie früher oder spä-ter einmal lernen werden.«Der König der Farben», EditionsPaloma, Lausanne, 11 Bildtafelnlaminiert, Format A3, Fr. 75.–.Informationen: www.editionspa-loma.com

Aus der «Not» eine Tugend machenVom babylonischen Sprachenwirrwarr zur Verständigung über die Sprach- undKulturgrenzen hinweg.

Aus «babel.ch», Comicband mit 13 Geschichten, Forumfür Zweisprachigkeit.

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31BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Weiterbildung und Zusatzausbildungen

Sie suchen Perspektiven im Beruf?Wir begleiten Ihre Weiterentwicklung.

Zusatzausbildungen für Lehrpersonen undBildungsverantwortliche.

Melden Sie sich jetzt fürs 2011/12 an!

• MAS in Adult and Professional Education (A & PE)August 2011 bis Juli 2013

• MAS Integrative Begabungs- und Begabten-förderung (IBBF)September 2011 bis Juli 2013

• MAS Integrative Förderung (IF)(neues modulares Konzept)August 2011 bis Juni 2013

• MAS SchulmanagementMärz 2012 bis Frühling 2013 (Abschlussmodul)

• DAS Didaktisches Coachingab August 2011

• CAS Bilingualer Unterricht (BILU)September 2011 bis März 2013

• CAS Deutsch als Zweitsprache (DaZiK)August 2011 bis März 2013

• CAS E-Learning DesignAugust 2011 bis Juli 2012

• CAS Ethik, Philosophie, Religionen und KulturOktober 2011 bis Juli 2013

• CAS Gesundheitsförderung(neues Konzept)September 2011 bis Mai 2013

• CAS Integrative Begabungs- und Begabten-förderung (IBBF)August 2011 bis August 2012

• CAS Integratives Lehren und LernenSeptember 2011 bis August 2012

• CAS Mentoring & Coaching im LehrberufAugust 2011 bis August 2012

• CAS MenschenrechtsbildungJanuar 2012 bis Dezember 2012

• CAS Öffentlichkeitsarbeit in BildungsinstitutionenSeptember 2011 bis Juni 2012

• CAS SchulmanagementAugust 2011 bis Mai 2012

• CAS TheaterpädagogikOktober 2011 bis Dezember 2012

• CAS Unterrichten in altersheterogenen Gruppenvon 4–8-jährigen Kindern (4–8)Juni 2011 bis Juni 2013

Weitere Auskünfte und Anmeldung:

PHZ Luzern www.wbza.luzern.phz.ch Tel. 041 228 54 93PHZ Schwyz www.wbza.schwyz.phz.ch Tel. 041 859 05 98PHZ Zug www.wbza.zug.phz.ch Tel. 041 727 13 20

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Das 10. und letzte Intensivseminarzur Begabungs- und Begabtenförderung10. bis 14. Oktober 2011 in Zürich

Kreativität – Schöpferisches Denken belebtden Unterricht

Intensivseminar für• Lehrpersonen der Vorschulstufe, der obligatori­

schen Schulzeit, der Gymnasien und Berufsschulen• Fachpersonen im Umfeld der Schule wie Heilpäda­

goginnen, Schulpsychologen und Interessierte.

Wingsforum 12. bis 14. Oktober 2011

Wingsforum für• Bildungsverantwortliche und Schulleitende

Gesamtleitung /Konzept:Joëlle Huser und Romana Leuzinger

Informationen und Anmeldung:www.wingsseminar.chTelefon +41 41 228 78 51

Mit der Unterstützung derMit der Unterstützung der

• Einführung in die Märchenarbeit• Ausbildung Märchenerzählen• Zeitschrift Märchenforum

Mutabor MärchenseminareSchule für Märchen- u. ErzählkulturPostfach • CH-3432 Lützelflüh034 431 51 31 www.maerchen.ch

www.groups.chwww.seminar-groups.chdie professionellenInternetportale für Tagungs-und Ferienhotelssowie LagerhäuserCONTACT groups.chTel. 061 926 60 00

Weiterbildungsreise für die Deutschschweiz

Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) unddie Plattform der Liberalen Juden der Schweiz (PLJS) orga-nisieren diese Reise für im pädagogischen Bereich tätigePersonen. Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau hatdie grösste Symbolkraft, wenn es um die Verbrechen derNational-sozialsten geht.Diese eintägige Reise findet erstmals am Mittwoch, 9. No-vember 2011 statt.Programm: Abflug vom Flughafen Zürich nach Krakau, Fahrtnach Auschwitz, Rundgang durch Birkenau und Auschwitz I,Fahrt nach Krakau, Rückflug nach Zürich. Nach Möglichkeitwerden Zeitzeugen die Reisegruppe begleiten. Den Teil-nehmern werden vorgängig ausführliche Unterlagen zuge-stellt.Teilnahmekosten: CHF 449.00Anmeldung sowie Fragen an:[email protected]/ www.tagesreise-auschwitz.ch

Es sind nur noch wenige Plätze frei, Anmeldungen werden inder Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt!

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32BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Verschiedene Studien belegen,dass die Einstellung zu Sucht-mitteln im Kinder- und Jugend-alter geprägt wird. Deshalbsind Jugendliche traditionelleine wichtige Zielgruppe imEngagement von Sucht InfoSchweiz. Die Alkoholpräven-tion an Schulen bildet einenzentralen Eckpfeiler.

«Alkohol im Körper», Online-Lehrmittel von Sucht InfoSchweiz für Sekundarstufe I:www.sucht-info.ch/alkoholim-koerper

tabactionDie Expertengruppe «Weiter-bildung Sucht» stellt in der35-seitigen Broschüre Hinter-grundmaterial zum ThemaTabakkonsum zur Verfügung.Diese eignet sich bestens, ummit den jungen Erwachsenendas Thema mal von einer an-deren Seite her aufzuarbeiten.Auswirkungen des Rauchensauf die Gesellschaft, die Be-deutung und das Interesse derTabakindustrie, Tabakakteureund rechtliche Bestimmungenlassen eine sachlich, fundierteAuseinandersetzung zu. DieBroschüre kann kostenlos be-zogen werden unter E-Mail:[email protected]

Fit oder ab-hängig?Das Netzwerk bildung+gesundheit bietetSchulen Lehrmittel, Infor-mation und Unterstüt-zung zu gesundheitsrele-vanten Themen – onlineund als gedruckte Me-dien.

Wirkung AlkoholWas ist Alkohol eigentlich, undwie wirkt er auf den Körper?Viele Jugendliche wissen nicht,wie riskant ein übermässigerAlkoholkonsum sein kann.Sucht Info Schweiz hat eine In-ternetseite für Schülerinnenund Schüler der Oberstufe auf-geschaltet, die solche Fragenjugendgerecht und kompetentbeantwortet. Sie ist in ersterLinie für den Einsatz im Un-terricht gedacht und ergänztverschiedene Hefte der Reihe«Jugendliche und Alkohol».Ohne den Mahnfinger zu he-ben, informiert das neue Lehr-mittel sachlich und in einereinfachen Sprache über die Ri-siken, die mit dem problemati-schen Alkoholkonsum verbun-den sind. Es ist zugeschnittenauf Jugendliche im Alter von 13bis 15 Jahren – also auf einAlter, in dem manche bereitsAlkoholerfahrungen habenund andere sich mit dem Ge-

danken tragen, Alkohol auszu-probieren. Es ist wichtig, dasssich die Alkoholprävention anJugendliche dieser Alters-gruppe richtet. Je früher je-mand regelmässig Alkoholtrinkt und je mehr Rauscher-fahrungen er hat, desto grösserist das Risiko, später Alkohol-probleme zu entwickeln.Die Website ist gedacht alsHilfsmittel für den Schulunter-richt. Neben dem Lernsystembietet sie zusätzliche Informa-tionen, welche sich speziell andie Lehrpersonen richten. Esreicht nicht, die Schülerinnenund Schüler die Informationendes Lernsystems durchlesen zulassen. Es ist wichtig, die In-halte zu vertiefen. Deswegenwird das Lernsystem ergänztmit didaktischen Umsetzungs-vorschlägen.

Sexualerziehung– ja, aber wie?Basierend auf umfassendenQualitätskriterien werdenneue Medien für die Sexual-erziehung spezifisch für Kin-dergarten/Basisstufe, Primar-schule, Sekundarstufe I und IIausgewählt und von zweiFachteams (deutsche und fran-zösische Schweiz) bewertet.Die empfohlenen Medien wer-den dreimal jährlich im News-letter des Kompetenzzentrumssowie auf der Website www.amorix.ch unter Medien > Me-dienempfehlungen publiziert.Die Medienzentren der Päda-gogischen Hochschulen sindbestrebt, diese Empfehlungenanzuschaffen und einem brei-ten Publikum zugänglich zumachen.

Gesund & fit50 originelle Ideen für den Ein-zel-, Gruppen- und Werkstatt-unterricht wecken im Unter-richt die Freude am ausgewo-genen Essen und Trinken. «Ge-sund & fit: mit der Ernährungs-scheibe für Kinder» – DasLehrmittel für Kindergarten,Unter- und Mittelstufe derSchweizerischen Gesellschaftfür Ernährung wurde vonErnährungsfachpersonen, Leh-rern und Lehrerinnen sowieKindergartenlehrpersonen ent-wickelt und in Schulen getes-tet. Es besteht aus praktischenÜbungen, lustvoll gestaltetenArbeitsblättern, fächerüber-greifenden Aufgaben, konkre-ten Zielen und Kompetenzen,Hintergrundinformationen zurErnährung und methodisch di-daktischen Hinweisen. Gratis-download unter: www.sge-ssn.ch/lehrmittel

Barbara ZumsteinKoordinatorin

bildung+gesundheit

Netzwerk bildung+gesundheitIm Netzwerk bildung+gesundheit sind 13 Fachorganisationenaus der ganzen Schweiz zusammengeschlossen. Sie verstehensich als Dienstleistende für Schulen im Bereich der Gesund-heitsförderung und Prävention. Gemeinsam werden Themenaufgearbeitet, Projekte konzipiert und Empfehlungen erarbei-tet. So bestehen auch b+g-Qualitätskriterien für didaktischeMaterialien. Lehrpersonen, die sich in der Gesundheitsförde-rung engagieren, sollen sich darauf verlassen können, dasssich ihre Investition lohnt und die verwendeten Materialien vonhoher Qualität sind.

Rauchen gefährdet Ihre Gesundheit.

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33BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LEHRMITTEL

Verbinden Sie Materialien wie Knöpfe,Schrauben oder Schlaufen mit Schrei-ben lernen? Haben Sie mit Ihrer Klasseje eine Schreiblandschaft entwickelt,Glitzersterne grafomotorisch vom (Pa-pier-)Himmel geholt oder sind mit einerBüroklammer auf Reise gegangen?Wenn nicht, werden Sie diese Verknüp-fung ganz gewiss nach der Lektüre die-ses Lehrmittels herstellen und vielfäl-tige Erfahrungen mit Schreiblandschaf-ten & Co. gesammelt haben. «Bewegen,zeichnen, schreiben» zeigt auf, welchesgrafomotorische Potenzial in ganz all-täglichen Materialien steckt und wie esüberaus anregend, kreativ und effektiveingesetzt werden kann.Das Lehrmittel ist systematisch aufge-baut, muss jedoch nicht chronologischgelesen werden. Die flexible Lesart er-möglicht einen schnellen Zugang, eineleichte Orientierung und motiviert,diese und jene grafomotorische Übunggleich mit der Klasse auszuprobierenund sich später weiter in die Materie zuvertiefen. Die Übungen können in jedesThema und zu jeder Jahreszeit in denUnterricht integriert und in ganz unter-schiedlichen Schwierigkeitsgraden mitden Kindern durchgeführt werden.Die Autorin, Dora Heimberg, entfaltet indiesem Buch ihren reichhaltigen Erfah-rungsschatz, den sie in den letzten 40Jahren in der Arbeit mit Kindern und Ju-gendlichen entwickelt und gesammelthat. Die Psychomotorik-Therapeutin,Heilpädagogin und Erwachsenenbildne-rin ist auch in der Fortbildung tätig.Schreiben versteht sie nicht nur als Ko-ordination von Fingerspitzen, Stift undPapier, sondern als Zusammenwirkenvon Wahrnehmung, Kognition und Emo-tion. Mit ihrem Ansatz lernen Kinderressourcenorientiert, kommunikativund eigenständig die KulturtechnikSchreiben kennen. Ein genaues Augen-merk richtet sie auf die Rolle der Lehr-person als genaue präsente Beobachte-rin der kindlichen Schreibprozesse, wel-che die Lernwege der Kinder kompetentfördert und aktiv begleitet.

Erprobt und umgesetzt wurden die imBuch aufgezeigten Übungen mit der Ba-sisstufe Wimmis. Die zahlreichen Foto-grafien widerspiegeln die hohe Motiva-tion und Begeisterung der Kinder, zei-gen die Bandbreite der individuellenEntwicklungen auf und veranschauli-chen, wie vielfältig und ganzheitlichWege zum Schreiben in den Unterricht-salltag eingebaut werden können.Das Buch besteht aus vier Hauptkapi-teln: Hintergrundinformationen, Vor-aussetzungen und Grundlagen derSchrift und des Schreibens, DidaktischeÜberlegungen und Anregungen sowieein umfangreicher Praxisteil mit vielengrafomotorischen Übungen.

«Bewegen, zeichnen, schreiben» zeich-net aus, dass die Sachinhalte stets mitpraktischen Beispielen verbunden unddie grafomotorischen Übungen mitSachwissen angereichert sind.Das Buch lädt ein, gemeinsam mit denKindern die Welt der Spuren, Zeichenund Buchstaben zu (er-)finden und zuerforschen.

Cornelia HausherrLektorat Verlag LCH Lehrmittel 4bis8

Weiter im Netzwww.lehrmittel4bis8.ch

Wege zur Schrift: Bewegen, zeichnen, schreibenDer Weg zur Schrift und zu einem konzentrierten, entspannten Schreiben ist Thema der neuen Publikationdes Verlages LCH Lehrmittel 4bis8. Zu entdecken ist ein innovatives grafomotorisches Konzept mit vielfältigenund unkonventionellen Ideen für den Unterrichtsalltag.

Dora Heimberg: «Be-wegen, zeichnen,schreiben»;2011, Verlag LCH Lehr-mittel 4bis8Preis: Fr. 49.– (Mitglie-der LCH 10% Rabatt);Bezug: Onlineshopwww.lehrmittel4bis8.ch oder 061 956 90 70(lieferbar ab Ende Juni2011)

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34BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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35BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . WEITERBILDUNG

Kunstvermittlung der BielerFototage. Aus einem breitenAngebot kann ein auf die Be-dürfnisse und Interessen dereinzelnen Schulklassen ange-

Fotografieim FokusSchulklassen finden anden Bieler Fototagenvom 2. bis 25. Septem-ber den Schlüsseln zumfotografischen Bild.

Das fotografische Bild ist vollerTücken und Chancen. Wir ver-trauen ihm, weil wir darin ein«wahres» Abbild der Realität zusehen glauben, weil wir imVergleich zu gemalten oder ge-zeichneten Bildern dessen ex-akte Wiedergabefähigkeit nichtbezweifeln. Umgekehrt sinddie unmittelbaren Realitäten,in denen wir uns stets bewe-gen, lauter mögliche fotografi-sche Bilder. Doch erst mittelsKamera können schmale Raum-und Zeitausschnitte in Sekun-denbruchteilen dauerhaft fest-gehalten werden. Durch diematerielle Existenz eingefan-gener Augenblicke könnendiese – durch andere Personenoder durch den Fotografenselbst – erneut erlebt werden.

Einladung zum DialogFotografische Bilder ermögli-chen Begegnungen mit anderenWirklichkeiten. Die Kamerarückt fremde Dinge heran,macht sie vertraut und ver-fremdet vertraute Dinge –bringt sie so auf Distanz. Dasfotografische Bild ist dabeigleich einer Einladung, wobeidem Betrachter offen bleibt, ober sich darauf einlässt und ei-nen Dialog mit dem Bild zu-lässt. In der Hingabe, im Lesen,Nachvollziehen, Benennen,Deuten und ansatzweisen Ver-stehen kann der Betrachter amfotografischen Bild teilhabenund für sich etwas dazugewin-nen. Über den visuellen Impulsvon aussen resultieren Er-kenntnisse und sich daraus er-gebende Wahrnehmungs- undVerhaltensveränderungen.Kunstfotografien sind oft sehrmehrdeutig und lassen eineVielzahl von Interpretations-

möglichkeiten zu. Sehr unter-schiedlich fallen entsprechenddie Zugänge der Betrachter zuden Bildern aus. Wie die Foto-grafie schliesslich gelesen undinterpretiert wird, hängt starkvom individuellen Erfahrungs-pool ab, der als Interpretations-hilfe zur Verfügung steht.Durch den subjektiven Blickauf das fotografische Bild wirddessen Inhalt und Aussage ver-ändert und das Bild erst ver-vollständigt.Nebst der Aufforderung zumNachdenken regen fotografi-sche Bilder zum Sprechen da-rüber an. Im gegenseitigenAustausch kann Subjektivitäterfahren und Toleranz geübtwerden. Sich nach eingehen-der Betrachtung über Gefallenund Missfallen zu äussern, istvon Bedeutung für die Ausbil-dung der Entscheidungs- undUrteilsfähigkeit sowie für ei-nen nachhaltigen Eindruck derbegangenen Bildwelten.

Schulklassen an den BielerFototagen eingeladenEin fotografisches Bild deko-dieren zu können, ist in unse-rer digitalen Gesellschaft eineebenso unerlässliche Kompe-tenz wie das Lesen und Schrei-ben. Die Entwicklung dieserFähigkeit steht im Zentrum der

passtes Programm zusammen-gestellt werden. InteraktiveAusstellungsbesuche in deut-scher, französischer und eng-lischer Sprache können miteinem Workshop und/oder ei-nem Treffen mit einem Foto-grafen der 15. Bieler Fototageverknüpft werden. Die Jugend-lichen lernen dabei, das Bildals Einladung wahrzunehmenund sich darüber auszutau-schen. Sie werden zudem ein-geladen, ihre eigenen Schlüs-sel zum Verständnis und einBewusstsein für die Mehrdeu-tigkeit von Bildern zu entwi-ckeln.

Rebekka Schraner,Kunstvermittlung

Bieler Fototage

Weiter im Netzwww.bielerfototage.chInfo und Anmeldung unterTelefon 077 424 98 82;E-Mail: [email protected]

Fotografische Abbildung – und was die Betrachtenden darin lesen.

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36BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

«Links, links, rechts – zagg – rechts,links, rechts – links, links, rechts, bü-cken!» Mehrmals ertönt das Kommandodes Tänzers Illjaz Jusufi. Er richtet sichan sechs Burschen, die unter Jusufis An-leitung eine Boxkombination einüben.«Zeigt Wut im Gesicht! – Bückt euchtiefer!», ruft Jusufi dazwischen. Immerwieder schnellen die Fäuste der Knabenvor, weichen die Oberkörper zurück –von Mal zu Mal werden die Bewegungengeschmeidiger und die Mimik aus-drucksvoller.

Markus Knöpfli

Die Szene ist Teil einer Theaterprobeder Klasse 3a im Basler Inselschulhaus.Seit November sind die Siebtklässler da-ran, eine eigene Bühnenproduktion zumThema «fremd!?» zu erarbeiten – ohnejegliche Vorgaben. Was die 13- bis15-Jährigen Ende Juni auf die Bühnebringen werden, muss aus dem Nichtsentstehen – genauer: Aus ihnen selbst.Und fremd ist ihnen das Thema nicht: 16der 17 Schülerinnen und Schüler kom-men aus Estland, Bosnien, Kosovo, Kro-atien, Mazedonien, Montenegro, Portu-gal und der Türkei, ein Einziger istSchweizer, und ein Junge kam erst imletzten Herbst in die Klasse. Was fremdsein heisst, wissen somit alle aus eige-ner Erfahrung.

Künstler – nicht Lehrer – als ProjektleiterSpeziell an diesem siebenmonatigenSchultheaterprojekt: Die 3a wird nichtvon einer Lehrperson angeleitet, son-dern von vier ausserschulischen Künst-lern, die wie die Jugendlichen einen Mi-grationshintergrund haben. Teamleite-rin ist die deutsche Schauspielerin Su-sanne Abelein, die die Fäden in der Handhält und mit den Kindern einzelne Thea-terszenen probt. Assistiert wird sie vonIlljaz Jusufi, vierfacher Schweizer Meis-ter im Breakdance, der den Jugend-lichen Tanz und Performance beibringt.Der Jazzmusiker Muhi Tahiri, ein Fah-render aus dem Kosovo, übt mit sieben

sangeswilligen Buben und MädchenLieder ein. Und Rapper Erdem Çayir ausder Türkei schreibt mit vier Kindern ei-gene Rap – auf Deutsch oder in ihrerMuttersprache. Pro Woche hat das Teametwa sechs Lektionen Zeit, um mit derganzen Klasse oder in Gruppen am Pro-jekt zu arbeiten. Den Auftakt machteeine Projektwoche im November. Dortwurde improvisiert, man lernte, sichgegenseitig ernst zu nehmen – und esentstanden erste Texte über die Zu-kunftsträume der Jugendlichen.«Die Schülerinnen und Schüler sind vol-ler Geschichten, die wir nach und nachaus ihnen herauszuholen versuchen»,erklärt Abelein das Vorgehen. «Wir hö-ren hin, pflücken raus, was interessantund umsetzbar erscheint, und geben Im-

pulse zurück.» Daraus entstehen Sze-nen, die einstudiert werden.«Wir haben mehr Szenen, als wir amEnde brauchen können», sagt Abeleinkurz vor Ostern. Wie sie diese zu einemGanzen zusammenfügen will, weiss sienoch nicht. «Es wird kaum eine durch-gehende Geschichte werden», meint sie.Thematisch werde sich die Produktionwohl um Träume, Kränkungen und Wutdrehen, aber auch um die Sommer-ferien, die die meisten Kinder in ihrerHeimat verbringen. Viele erlebten dieseZeit als Befreiung von grossem Druck,hat Abelein in Gesprächen festgestellt.Nicht nur im Inselschulhaus, auch indrei weiteren Schulen in Basel und Birs-felden wird derzeit an «fremd!?»-Pro-jekten gearbeitet. An allen vier Standor-

«fremd!?» bringt junges Leben auf die BühneVor sechs Jahren startete die Schauspielerin Anina Jendreyko in Basel das «transkulturelle» Theaterprojekt«fremd!?» – für Schulklassen mit einem grossen Anteil ausländischer Jugendlicher. Ziel ist es, derenLebenswelten kennen zu lernen und ihnen zu neuen Erfahrungen zu verhelfen. Aktuell stecken wieder vierKlassen mitten in den siebenmonatigen Projektarbeiten.

Aus vollen Kehlen: Jugendliche der 3a studieren mit dem Jazzmusiker Muhi Tahiri eineZigeuner-Hymne ein.

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37BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . REPORTAGE

ten gehen viele fremdsprachige Kinderzur Schule. «Wir arbeiten bewusst inQuartieren, wo mehrheitlich sozialbenachteiligte Familien mit Migrations-hintergrund wohnen», sagt die Schau-spielerin und Regisseurin AninaJendreyko, die das Projekt «fremd!?» vorsechs Jahren lanciert hat. Doch die Klas-sen müssen sich bewerben, pro Schul-haus wird nur ein Projekt durchgeführt.«Auf diese Bewerbung nageln wir dieKlasse fest, wenn im Laufe der ProbenTiefs eintreten», sagt Jendreyko. Unddas komme oft vor. «Während 70 Prozentder Zeit leisten wir Motivationsarbeit.»Ziel sei es, den Jugendlichen zu mehrSelbstwertgefühl zu verhelfen. «Ihr Le-ben in zwei oder mehreren Kulturen,das von aussen oft als Defizit und Pro-blem wahrgenommen wird, erfahren siedurch ‹fremd!?› als Qualität und Poten-zial, als eine persönliche, stärkendeKompetenz», sagt Jendreyko. Die Klas-sen besuchen zudem etwa zehn ver-schiedene Theater- und Tanzauffüh-rungen, um verschiedenste Ausdrucks-formen kennen zu lernen.

«fremd!?» weitet sich ausJendreyko, die als Deutsche in derSchweiz aufwuchs und mehrere Jahre inder Türkei und in Griechenland arbei-tete, kam auf die Projektidee, als sie ei-nen Basler Lehrer mit einer schwierigenKlasse unterstützen sollte. Damals star-tete sie – fast ohne Geld, jedoch mit derUnterstützung des Basler Vorstadtthea-ters, das seither Bühnenpartner derKlassenproduktionen ist. Danach suchtesie Geldgeber (Erziehungsdepartement,Integrationsstelle, Stiftungen) und wei-tere lokale Theaterbühnen. «Indem wirdie Thematik so öffentlich machen, ge-ben wir ihr auch mehr Gewicht», erklärtJendreyko. Vor vier Jahren bezog sie zu-dem weitere Künstler mit Migrations-hintergrund mit ein. Unterdessen ist dasProjekt in Basel nicht nur etabliert, esweitete sich auch aus – zuerst auf dreiSchulhäuser und dieses Jahr auch nachBirsfelden – und damit erstmals in denKanton Basel-Landschaft. Hinzu kam,dass zehn Jugendliche der letztjährigen«fremd!?»-Projekte Jendreyko baten, mitihnen in der Freizeit eine Nachfolgepro-duktion auf die Beine zu stellen. Seit Ja-nuar arbeitet die Gruppe nun daran undtritt demnächst in Chur, Zofingen undim Wallis auf. Damit zieht das Projektnun seine Kreise über die Nordwest-schweiz hinaus.

Den Lehrpersonen verlangt das Projektviel Flexibilität ab. Denn immer wiederverlassen ein paar Kinder den regulärenUnterricht, andere kehren während derLektion zurück. «Wir lösen das zum Bei-spiel mit Werkstattunterricht», sagt dieKlassenlehrerin Monika Roth. Und mitgenauen Absprachen zwischen Projekt-team und Lehrpersonen. Insgesamt be-kommt Roth aber wenig mit von denProben. «Das ist bewusst so, die Kinderkönnen sich eher öffnen.» Aber die Leh-rerin half mit bei der Projektwoche, beider Elternarbeit und sie organisiert dasProbelager Ende Mai. Auch hilft sie beimMotivieren. «Das Projekt fordert von denKindern viel», meint Roth. «Sie habenkeinen roten Faden und machenÜbungen, deren Sinn sie noch nicht er-kennen können.» Sie sei deshalb richtiggespannt auf das, was sie von den Schü-lern sehen werde. «Sie präsentieren ihrLeben – etwas, das sonst in der Schulezu kurz kommt.»Ebru und Döndü, zwei türkische Mäd-chen der 3a, haben sich am ersten Oster-ferientag mit Erdem Çayir verabredet.Sie wollen ihren türkischen Rap endlichfertig schreiben. Çayir lässt Musik lau-fen, damit der Rhythmus spürbar wird.Nun heisst es Wörter ersetzen und anFormulierungen schleifen. Nach einer

guten Stunde stehen acht Zeilen. DieMädchen sind zufrieden. Weshalb aberengagieren sie sich sogar während derFerien? Sie habe noch nie bei einemsolch grossen Theater mitgemacht, sagtEbru. «Das interessiert mich.» UndDöndü ergänzt: «Ich bin hier, weil ichwill, dass die Aufführung gut wird.» Üb-rigens: Der Rap der beiden Mädchenspricht davon, dass manche Ziele nurüber einen langen Weg und nach vielenKämpfen erreichbar sind.

Weiter im Netzwww.projektfremd.ch

Termine

Klasse 3E, Orientierungsschule Dreirosen,Basel: Premiere: Mi 25. Mai, 19.30 Uhrim Vorstadttheater, Basel (www.vor-stadttheaterbasel.ch). Weitere Daten:Do 26. Mai, 10.30 + 19.30 Uhr; Fr 27.Mai, 10.30 Uhr

Klasse 3D, Orientierungsschule Brunnmatt,Basel: Premiere: Mi 8. Juni, 19.30 Uhrin der Theaterfalle, Basel (www.thea-terfalle.ch). Weitere Daten: Do 9. Juni,10.30 + 19.30 Uhr; Fr 10. Juni, 10.30 +19.30 Uhr

Klasse 2C, Sekundarschule Birsfelden: Pre-miere: Mi 15. Juni, 19.30 Uhr im TheaterRoxy, Birsfelden (www.theater-roxy.ch).Weitere Daten: Do 16. Juni, 10.30 +19.30 Uhr; Fr 17. Juni, 10.30 + 19.30 Uhr

Klasse 3A, Orientierungsschule Insel, Basel:Premiere: Mi 22. Juni, 19 Uhr in derKaserne, Basel (www.kaserne-basel.ch).Weitere Daten: Do 23. Juni, 10.30 +19 Uhr; Fr 24. Juni, 10.30 + 19 Uhr

Nachfolgeprojekt: Zofingen: 28. Mai am5. Secondo-Theaterfestival (www.secondofestival.ch). Chur: 6. Juni, 19Uhr, Theater Chur, (www.theater.chur.ch), evtl. auch 15 Uhr. Basel: 17. Au-gust, CMS, Brüglingen (www.projekt-fremd.ch). Basel: 3. September, 17 Uhr,Jugend-Kultur-Festival; Kleine Bühne(www.jugendkulturfestival.ch). Wallis:Termin noch offen (Sommer).

Vorbild «King Arthur»: Die Knaben der 3aproben eine Ritter-Kampfszene.

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38BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

SPANIEN

Auf dem Jakobsweg / Von Parador zu Parador

Reisetermin: 2.10. - 9.10.2011

8-tägige LCH-Spezialreise

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1. Tag, So: Flug nach SpanienAm Vormittag Linienflug mit Lufthansa vonZürich nach Frankfurt und weiter in den NordenSpaniens. Begrüssung am Flughafen von Bilbaound Fahrt nach Santillana del Mar, wo Sie imHerzen des Ortes der ****-Parador „Gil Blas“,untergebracht in einem Herrenhaus aus dem17./18. Jahrhundert, erwartet. Beim Rundgangdurch das verträumte Örtchen, wo Adelspalästedie engen Gassen säumen, bestaunen Sie in derStiftskirche mittelalterliche Pracht. 125 km.

2. Tag, Mo: Zeitreise in die SteinzeitAuf in die Steinzeit: 14000 Jahre alteockerfarbene Zeichnungen von Pferden,Hirschen, Bisons und Menschen erzählen inPuente Viesgo beim Besuch der Höhle El Castillovom Leben früher Vorfahren. Weiter an der Küstemit Stopp in Llanes, wo am Hafen die bemaltenWellenbrecher des baskischen Künstlers Ibarrolaein witziger Hingucker sind. Logis nehmen Sieheute in Gijón im ****-Parador „Molino Viejo“,ruhig gelegen in einer einhundert Jahre alten,ehemaligen Mühle, von der aus sich einschöner Abendspaziergang im angrenzenden Parkanbietet. 170 km.

3. Tag, Di: León und JakobswegIn Richtung Jakobsweg machen Sie sichsüdwärts auf in die Königsstadt León, wo Sie zuFuss durch die lebhafte Altstadt bummeln undsich zur Besichtigung der Kathedrale mit ihrenleuchtenden Glasfenstern sowie der GrablegeSan Isidoro der leonesischen Könige mit einembedeutenden romanischen Freskenzyklusbegeben. Auf der Weiterfahrt passieren Sie aufdem historischen Jakobsweg das Bierzotal mitseinen Weinbergen sowie schiefergedecktenHäusern und erreichen am Abend galicischenBoden - eine üppig grüne, abwechslungsreicheLandschaft erwartet Sie in diesem Teil Spaniens!Tagesziel ist der Parador „Monasterio SanVicente do Pino“ in Monforte de Lemos, der hochüber der Stadt in einer monumentalen ehemaligenKloster- und Palastanlage eingerichtet ist. 380km.

4. Tag, Mi: Jakobsweg-WanderungMaisspeicher und Granithäuser bilden die Kulissefür die heutige Wanderung (2 Std., leicht bismittel) in einer galicischen Region, die nochheute von Landwirtschaft und Viehzucht geprägtist. Eukalyptusbäume, Fingerhut, Erika, bemoosteSteine und Farne säumen den Weg, auf dem seitJahrhunderten die Pilger gen Santiago ziehen.Auch die Wehrkirche von Portomarín zeugt vonder grossen Bautätigkeit in der Romanik, und diePilger bestimmen noch heute das Bild des Dorfes.Vielleicht lockt zum Abschluss des Tages einerfrischendes Bad im Swimmingpool desParadors? 180 km.

5. Tag, Do: Auf ans Meer!Durch waldige Gegenden, wo einst derJohanniterorden für den Schutz der Dörferzuständig war, geht es nach Ourense, bekanntfür seine Kathedrale, eine der letzten grossenKirchen der Romanik. Beim Spaziergang durchdas historische Zentrum der ThermalstadtOurense entdecken Sie auch die Quelle Fuente delas Burgas mit ihrem 67°C heissen Heilwasser.Weiterfahrt zum Bummel durch dieverschlungenen Gassen der Altstadt vonPontevedra und an die galicische Küste nachCambados - ohne weiteren Hotelwechsel wohnenSie in den nächsten Tagen im historischen Kerndieses kleinen Küstenortes im ****-Parador „ElAlbariño“ in einem typisch galicischen Landhausaus dem 17. Jahrhundert, wo auch dietraditionelle Gastronomie gepflegt wird. 190 km.

6. Tag, Fr: Ruhe- und Entdeckertag„Arm, adelig und verträumt“: Überraschend viele

alte Adelspaläste schmücken den kleinen Ort, derheute auch für die spanischen Besucher einbeliebtes Ausflugsziel darstellt. Vormittagsunternehmen Sie mit Ihrer Reiseleitung einenStadtspaziergang, der durch einen Besuch ineiner der berühmten Bodegas abgerundet wird,denn in Cambados keltert man die Albariño-Traube, die für besten Weisswein bekannt ist ...den Sie bei einer Probe natürlich auch verkosten.Nach der Freizeit am Nachmittag, die Sie javielleicht am Meer verbringen, liest Ihnen IhreReiseleitung, bei Kaffee und Kuchen, im Paradoraus einem Roman eines galicischen Schriftstellersvor.

7. Tag, Sa: Grab des Apostels JakobusAusflug ins nahe Santiago de Compostela, seitBeginn des 9. Jahrhunderts das Ziel unzähligerJakobspilger. In der aus Granit erbauten Altstadt(UNESCO-Kulturdenkmal) spazieren Sie durchenge Gassen, über lauschige Plätze sowie überden bunten Markt, wo die Bauern ihre Produktefür die gute galicische Küche anbieten, undentdecken dabei Kirchen und Klöster an allenEcken und Enden. Mittendrin an der schönenPlaza del Obradoiro erhebt sich die prachtvollemittelalterliche Kathedrale, in der Sie mittags diePilgermesse besuchen können. Nachmittagslernen Sie Santiago auf individuellen Pfadenkennen - lassen Sie das Alltagsleben dieser Stadtauf sich wirken, das gleichermassen von Pilgernund Studenten geprägt wird. Am spätenNachmittag Rückfahrt nach Cambados. 130 km.

8. Tag, So: Adiós, Galicia!Am frühen Morgen verlassen Sie den Parador inCambados und fahren auf landschaftlich schönerStrecke südwärts nach Portugal zum Flughafenvon Porto. 190 km. Mittags Rückflug mitLufthansa nach Frankfurt und weiter nach Zürichmit Ankunft am frühen Abend. IndividuelleWeiterreise zu den Ausgangsorten.

FlugIm Reisepreis enthalten ist der Linienflug mitLufthansa ab/bis Zürich.

Reisepapiere und GesundheitSchweizer Staatsbürger benötigen einen gültigenPersonalausweis oder Reisepass. Impfungen sindnicht vorgeschrieben.

ParadoresAus den dreissig Hotelbetten, mit denen dieParadores bei der Eröffnung des ersten Hausesim Jahr 1928 begannen, sind mittlerweile mehrals 10000 geworden und die Anzahl derEinrichtungen ist auf 93 gestiegen. Viele stilvolleParadores befinden sich in historischen Gebäudenwie ehemaligen Klöstern, Ordenshäusern,Burgen, Schlössern, Palästen, Landhäusern undMühlen. Heute präsentieren sich die Paradoresals eine exklusiv-renommierte Hotelkette mitinternationalem Prestige, die sich bewusst alsKulturträger Spaniens versteht.

HotelsStadt Nächte Hotel LandeskategorieSantillana 1 Parador ****Gijón 1 Parador ****Monforte 2 Parador ****Cambados 3 Parador ****Änderungen vorbehalten

ReiseversicherungenIm Reisepreis sind keine Reiseversicherungenenthalten.

Im Reisepreis enthalten• Linienflug mit Lufthansa von Zürich überFrankfurt nach Bilbao und zurück von Porto inder Touristenklasse

• 7 Übernachtungen in sehr guten Paradores• Unterbringung in Doppelzimmern mit Bad oderDusche und WC

• Halbpension (7x Frühstücksbuffet und 7xAbendessen)

• Transfers und Rundreise in bequemem,klimatisiertem Reisebus

Und ausserdem inklusive• Speziell qualifizierte Studiosus-Reiseleitung inSpanien

• Willkommensgetränk• Tischgetränke (Wein, Wasser, Kaffee/Tee) beiallen sieben Abend-essen in den Paradores

• Weinprobe in Cambados• Lesestunde bei Kaffee und Kuchen• Eintrittsgelder (ca. 47 €)• Flughafensteuern, Lande- undSicherheitsgebühren (ca. 155 €)

• Reiseunterlagen mit einem Kunstreiseführer proBuchung

• Sicherungsschein

Reisepreis pro Person8 Reisetageab 20 Teilnehmern € 2.045,-bei 15-19 Teilnehmern € 2.225,-Einzelzimmerzuschlag € 345,-

Mindestteilnehmerzahlmin. 15 Personen / max. 25 PersonenSollte die Mindestteilnehmerzahl nicht erreichtwerden, kann der Veranstalter bis spätestens am21. Tag vor Reisebeginn vom Reisevertragzurücktreten (näheres siehe Reisebedingungen).

Veranstalter und ReisebedingungenVeranstalter dieser Reise ist die StudiosusGruppenreisen GmbH, Riesstr. 25, 80992München. Der LCH Dachverband SchweizerLehrerinnen und Lehrer tritt lediglich alsVermittler auf. Die Reisebedingungen desVeranstalters sind im Internet unterwww.agb-sgr.com druck- und speicherfähigabrufbar.

Zahlung / SicherungsscheinZahlungen sind nur bei Vorliegen desSicherungsscheines (wird mit derReisebestätigung versandt) im Sinne des § 651 kAbs. 3 BGB fällig. Bei Vertragsschluss wird eineAnzahlung von 20% des Reisepreises, maximaljedoch 1000 € pro Person, fällig. Der restlicheReisepreis wird am 20. Tag vor Reiseantritt bzw.spätestens bei Erhalt der Reiseunterlagen fällig.

Buchung und BeratungLCH Dachverband SchweizerLehrerinnen und LehrerReisedienstFrau Monika GrauRingstrasse 548057 Zürich

Tel.: 044 315 54 64Fax: 044 311 83 15E-Mail: [email protected]

Anmeldeschluss 2.8.2011

Auf dem Jakobsweg – Von Parador zur Parador

BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LCH MehrWert

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auf der Sekundarstufe I und II der korrekte Umgang mit dem Urhe-

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LeitungMichele Eschelmüller,Institut Weiterbildung und [email protected]

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41BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VERLAG LCH

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42BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STELLENANZEIGER

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stalten Sie den Alltag der Kinder und Jugendlichen.• Sie weisen sich durch Gelassenheit, Geduld und Beharrlichkeit

aus.

Unsere Stärken:• Wir sind ein kleines Team, gewillt von­ und miteinander zu lernen.• Wir arbeiten interdisziplinär zusammen.• Wir bieten einen Rahmen, in dem Kinder und Erwachsene ihre

Ressourcen einbringen können.• Wir arbeiten mit dem «Lösungsorientierten Ansatz».• Wir bieten Weiterbildungsmöglichkeiten, individuell und im Team.• Wir bieten ein Salär nach kantonalen Richtlinien.

Fragen beantwortet Ihnen gerne die Pädagogische Leiterin, VeraNussbaumer. Telefon 056 269 10 00

CH-5313 Klingnau, Steigstr. 24, Tel. 056 269 10 00, Fax 056 269 10 01E­Mail info@st­johann.ch Pädagogische Leiterin Vera Nussbaumer

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43BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSMARKT

Pestalozzi-Kalender

Schlaue AgendaEs gibt sie noch, die guten Dinge:Der seit 1908 publizierte undvon Generationen geschätztePestalozzi-Kalender erscheintwieder im ursprünglichen For-mat, als Schüleragenda 2011/12.Die von einer jungen Redaktionerarbeiteten Inhalte werden inneuem Layout präsentiert. Dasleinengebundene Taschen-buch im Format 10,5 x 14,5 cmist mit seinem Kalendarium,das am 1. August beginnt, aufdas Schuljahr abgestimmt undenthält genügend Platz für Auf-gaben und Notizen.Gut die Hälfte der 320 Seitensind in Text und Bild einer gan-zen Reihe von eigens für dieAgenda erarbeiteten spannen-den Themen gewidmet. So be-richtet eine Radiomoderatorinüber ihren Tagesablauf, wirddie Geschichte des Überschall-passagierflugzeugs Concordeerzählt, erfährt man, wie einMädchen als Boxerin Karrieremacht, warum eine muslimi-sche Schülerin weiterhin ihrKopftuch trägt und wievielSackgeld Simonetta Som-maruga als Schülerin bekom-men hat. Auch das Morseal-phabet, Formeln für Geometrieund Algebra, der Bundesrat,ein Zeichnungswettbewerb undein Caran d’Ache-Bleistift sindwieder dabei.Stämpfli Verlag AG, Bern, 320Seiten, Fr. 15.80. Informatio-nen: www.staempfliverlag.ch

Lehrmittel

Lernort ZooDas Lehrmittel «ZOO – verweilen,entdecken, geniessen», konzi-piert und erstellt im Zoo Zürich,erscheint in der Reihe «Steps byZKM» und richtet sich in ersterLinie an Lehrpersonen der Mit-telstufe. Es bietet Informationen,Aufgabenideen und Arbeitsblät-ter. Auf der mitgelieferten DVDbefinden sich Filme und Fotos,Aufgaben- und Lösungsblätter.Der Ordner ermöglicht span-nende Blicke hinter die Kulis-

sen des Unternehmens Zoo.Welche Berufe sind im Zoo ver-treten? Wie viel Fleisch fressendie Tiere? Wie entwirft maneine Werbung? Das Lehrmittelporträtiert den modernen Zoo,seine Ziele und Aufgaben in al-len Facetten. Die Umsetzungs-ideen sind vielseitig. Die Kin-der führen im Rollenspiel einePodiumsdiskussion, intervie-wen ihre Grosseltern zum Zoovon früher oder gestalten eineTieranlage.Das Lehrmittel ist in allengrossen Zoos und Tierparksder Deutschschweiz anwend-bar.Isabelle Steiner, Nicole Schny-der: «Zoo – verweilen, entde-cken, geniessen», Verlag ZKM,A4, 176 S., Ordner und DVD,Fr. 95.–, Info: www.zkm.ch

Sprachförderung

PhonologieSprachförderung im Kinder-garten- und Primarschulalterist u.a. erfolgreich, wenn diephonologische Bewusstheit ge-fördert wird: die Bewusstheitfür die sprachlichen Einheiten.Dies umfasst erst die grösserenSpracheinheiten von Silbenund Reimen im Kindergarten,dann die Bewusstheit für dieeinzelnen Laute, die mit demLesen- und Schreibenlernenverbunden sind.Die Autorin beschreibt fundiertden Zusammenhang von pho-nologischer Bewusstheit undSchriftspracherwerb und legtumfangreiches Material für diePraxis vor: ein selber entwi-ckeltes und erprobtes Prüfver-fahren, das die Grundlage fürden Förderplan bildet; darananschliessend zahlreicheÜbungen und Spiele zur Um-setzung der Fördermassnah-men.Daniela Bühler, Ann-SabineKünzler: (Ill.) «PhonologischeBewusstheit. Sprachförderungim Kindergarten und in der Pri-marschule»; ProKiga-Lehrmit-telverlag, 2010, Ringordner,184 Seiten, Fr. 48.–, ISBN 978-3-905732-41-2.

Ausstellung

Hier&DortErstmals wird die GeschichteBasels im 20. Jahrhundert ineiner grossen Sonderausstel-lung präsentiert. Mit über 300Exponaten und Hunderten vonhistorischen Fotografien, Fil-men und Hördokumenten be-richtet die Ausstellung über einbewegtes Jahrhundert, das dieRegion Basel tiefgreifend ver-änderte. Die Ausstellung bieteteine reich illustrierte Chronikmit 100 Jahren Stadtgeschichte

und etlichen thematischenBrennpunkten. Hier&Dort bie-tet eine ganze Reihe von Work-shops und Führungen fürSchulklassen verschiedenerStufen an. Am 31. Mai findeteine Einführung für Lehrper-sonen statt.26. Mai bis 2. Oktober 2011,Täglich 10 bis 20 Uhr, Güter-halle Bahnhof St. Johann, Tram1 bis Haltestelle «Bahnhof St.Johann». Weitere Informatio-nen und Anmeldung: www.hier-und-dort.ch/schulen [email protected]

Medienübergreifendes Lehrmittel, einsetzbar vom Kindergarten biszur Begabtenförderung.

«cuboro kreativ denken»Das spannende Lehrmittel «cuboro kreativ denken» zum cuboro-Kugelbahnsystem ist eine neuartige Methode zum spielerischenTrainieren der räumlichen Vorstellung und des logischen Den-kens. Dank den Aufgabenstellungen aus der Anleitung «cuborokreativ denken» zu den Grundkasten cuboro standard oder basis,können auf verschiedenen Lernstufen Erfahrungen zur Geomet-rie, Physik, zum taktischen, konstruktiven Vorgehen sowie zumtechnischen Verständnis gesammelt werden. Vom zufälligenBauen einfacher Kugelbahnsysteme über das Lösen gestellter Auf-gaben bis hin zum Planen und Gestalten komplexer Systeme wer-den auch Kreativität, Konzentrationsfähigkeit, Sorgfalt, Geduldund bei Gruppenaufgaben die Teamfähigkeit gefördert. DiesesWerk entstand in Zusammenarbeit mit dem Verlag ZKM.Das parallel dazu gratis angebotene cuboro webkit eröffnet nebstdem virtuellen Lösen der Aufgaben, welches ebenfalls logischesund räumliches Denken fördert, die Möglichkeit, den Gebrauchund den gesellschaftlichen Nutzen des Internets auszuprobieren.Mit dem virtuellen Aufzeichnen und Veröffentlichen eigener oderdem Weiterentwickeln bestehender cuboro-Kugelbahnsystemekann an einem weltweiten Konstruktionsprozess und Austauschteilgenommen werden. Weitere Informationen: www.cuboro.ch

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44BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSMARKT

Internet

Gebärden onlineDas Literaturangebot in Gebär-densprache ist noch ungenü-gend. Seit Kurzem ist eineWebseite der Gebärdensprachemit rund 1000 Gebärden in dreiSprachen online. Beim neuenLexikon der Gebärdensprachehandelt es sich um ein Online-Nachschlagewerk für dreiGebärdensprachen (Deutsch,Französisch, Italienisch). Esrichtet sich an ein breites Pub-likum (Fachpersonen, Schulen,Dolmetscher, Betroffene undInteressente). Der Gebärden-wortschatz des Lexikons wirdlaufend erweitert und ange-passt. Das Online-Lexikonkann über http://signsuisse.sgb-fss.ch abgerufen werden.

Ausstellung

GeschmackZunge und Nase sorgen in un-serem Mund für Glücksmo-mente. Dennoch nehmen vieleMenschen diese Sinne zu we-nig bewusst wahr. Die Ausstel-lung «Geschmack» im Sanktur-banhof in Sursee macht dieseSinne bewusst. Im Zentrumstehen die Forschung der ver-schiedenen Geschmacksrich-tungen und eine gesundeErnährung. An diversen Statio-nen kann der Geschmackssinngetestet werden. Ein Teil derAusstellung wird ohne Sehsinnerlebt. Rahmenveranstaltun-gen, Führungen und Work-shops für Schulklassen könnenebenfalls gebucht werden. DieAusstellung ist bis zum 11. Sep-tember geöffnet. Informatio-nen: www.sankturbanhof.ch

Weiterbildung

Persönlichkeits-bildungMut, in den Spiegel zu schauen,Bereitschaft, Probleme anzuge-hen. Dies sind unter anderemVoraussetzungen und Motiva-tion, den Kurs Persönlichkeits-bildung des UnternehmensQuintessenz – Qualität GmbHzu besuchen. Kursinhalte sindunter anderem: Standortbe-stimmung, HandlungsmusterVerhaltensweisen reflektieren,Work-Life-Balance verbessern.Die Kurse finden an drei Halb-tagen in Zürich statt (Mitt-wochkurse oder Samstags-kurse). Informationen undKursdaten unter www.quintes-senz-qualitaet.com, Telefon0442669090, E-Mail [email protected]

DVD

KlimawandelEine DVD unter dem Titel«Menschen im Klimawandel»soll Schülerinnen und Schü-lern die Folgen des Klimawan-dels in Entwicklungsländernnäherbringen und sie für dieKonsequenzen für die Betroffe-nen sensibilisieren. Die DVDeignet sich speziell für dasFach Geografie, aber auch fürden fächerübergreifenden Un-terricht. Die komplette Unter-richtssequenz steht auch zumDownload unter www.oxfam.de/klima-im-unterricht bereit.Die DVD ist zu bestellen unterder folgenden Adresse: OxfamDeutschland e.V., GreifswalderStrasse 33a, 10405 Berlin.

Publikation

Satire«Der Lehrer stöhnt hier auf Er-den: Was soll denn jetzt nochaus mir werden? Besorgt hebter den Blick nach oben, wostets die Schulreformen toben!»Dies ist ein Vers aus der Bro-schüre «Schulsatiren» von KarlFrey. Darin findet sich eineAuswahl von Beiträgen, diezwischen 1964 und 2010 im

Schulblatt Aargau/Solothurnerschienen sind. Die 36-seitigeBroschüre mit zahlreichen Ka-rikaturen ist für 10 Frankenerhältlich bei BuchhandlungSchreiber, Kirchgasse 7, 4600Olten.

Unterrichtsmaterialien

NaturforscherDie Entwicklung eines Schmet-terlings beobachten oder Mari-enkäfer züchten – die Aufzucht-Kits von Andermatt Biogarteneignen sich für kleine Natur-forscher dazu. Nebst einer aus-führlichen Anleitung sowiesämtlichem Zubehör gibt eseinen Gutschein zum Bezugder lebenden Tiere und dembenötigten Futter. Info und Be-stellung unter www.biogarten.ch

Internet

BildungslisteDer Schweizerische Verbandder dipl. Absolventinnen undAbsolventen Höherer Fach-schulen lanciert eine Bildungs-plattform. Mit www.odec-edu.ch steht allen Bildungsinteres-sierten ein Werkzeug zur Ver-fügung, um sich mit wenigenKlicks eine übersichtliche Listemit Bildungsangeboten ausvertrauenswürdiger Quelle zu-sammenzustellen. Odec Edu-cation greift unter anderemFragen im Zusammenhang mitdem Bildungssystem Schweizund den Bildungsgängen Hö-herer Fachschulen auf. Infor-mation unter www.odec.ch

Unterrichtsmaterialien

CopyrightOft wird das Urheberrecht ausUnkenntnis heraus missachtet.Die schweizerischen Urheber-rechtsgesellschaften reagierennun mit der Unterrichtseinheit«respect ©opyright!» auf dieseEntwicklung. Mit einer Zei-tung, welche verschiedene As-pekte thematisiert, soll Jugend-lichen auf der Sekundarstufe Iund II der korrekte Umgangmit dem Urheberrecht näher-gebracht werden. Die Zeitungkann kostenlos bestellt werdenunter [email protected]. Ar-beitsblätter und Vertiefungs-texte dazu unter www.hep-ver-lag.ch

Freiwilligenarbeit

SchutzwaldrettenEine Woche draussen sein.Fühlen, wie der Schweiss beider harten Arbeit im Bergwaldrunterläuft. Frauen und Män-ner zwischen 18 und 88 leisteneinen aktiven Beitrag zum Er-halt der Schutzwälder. DasJahr der Freiwilligen 2011 istdie Gelegenheit, einen persön-lichen Beitrag zu leisten! Vieleinteressante und wunder-schöne Projektorte stehen zurAuswahl. Die Stiftung Berg-waldprojekt führt auch Pro-jektwochen für Schulen, Fami-lien und Firmen durch. Info:www.bergwaldprojekt.org oder0816504040

Die Beiträge der Rubrik«Bildungsmarkt» beruhenin der Regel auf Einsen-dungen an BILDUNGSCHWEIZ oder auf Infor-mationen von Inserenten.Nur in namentlich gezeich-neten Ausnahmefällen istdamit eine Empfehlung derRedaktion verbunden. Freiwillige Helferinnen und Helfer pflegen den Schutzwald.

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45BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STELLENANZEIGER

Viele Berufe.Ein Arbeitgeber.Die Gewerblich-industrielle BerufsfachschuleLiestal vermittelt kompetent an rund 1'750 Lernendein 21 Berufen die wichtige schulische Ausbildung. Ihrattraktives Bildungsangebot wird ergänzt durch Berufs-maturitätslehrgänge, unterstützende Brückenangeboteund gewinnbringende berufsorientierte Weiterbildungenfür Erwachsene. Um unser aufgestelltes und motiviertesSchulleitungs-Team optimal ergänzen zu können,suchen wir auf Beginn des Schuljahres 2011/2012(Stellenantritt: 1. August 2011) oder nach Vereinbarungeinen/eine

Konrektor/-inverantwortlich für den berufskundlichenUnterricht

Beschäftigungsgrad:– 17 Lektionen/Woche = 74% Schulleitung– 6 Lektionen/Woche = 26% Fachunterricht

Folgende Aufgaben/Verpflichtungenübernehmen Sie:– Verantwortung für den reibungslosen Ablauf desberufskundlichen Unterrichts

– Personalführung der Lehrpersonen fürberufskundlichen Unterricht

– Koordination mit den vier Delegierten der einzelnenBerufsfachbereiche an der GIB Liestal

– Mitarbeit bei der erweiterten Ausrichtung derGIB Liestal

– Begleitung der Umsetzung von Bildungsverordnung– Mitarbeit in der Gesamtschulleitung

Diese Kompetenzen bringen Sie mit:– Flexibilität und Belastbarkeit– Führungsstärke und Teamfähigkeit– Knowhow bezüglich der Umsetzung vonbetriebskundlichem Unterricht

– Kenntnisse des schweizerischen Bildungssystems –im Speziellen auf der Stufe der Berufsfachschulen

Über dies verfügen Sie zusätzlich:– gute Kontakte zum Gewerbe, zu Verbänden oderExperten

– Erfahrung im Erteilen von berufskundlichemUnterricht

– Führungserfahrung– anerkannte Ausbildung für die Funktion der Beruf-schullehrperson (vorzugsweise im Bereich desberufkundlichen Unterrichtens)

– Schulleitungsausbildung oder die Bereitschaft diesenachzuholen

Primärinformationen über die Schule finden Sie aufunserer Homepage www.gibliestal.ch. Für zusätzlicheAuskünfte steht Ihnen gerne der Rektor, Herr TobiasPflugshaupt zur Verfügung (Tel. 061 906 88 88).

Haben wir nun Ihr Interesse geweckt? Dann wartenwir gespannt auf Ihre Bewerbung mit den üblichenUnterlagen an das

Rektorat der Gewerblich-industriellenBerufsfachschule LiestalMühlemattstrasse 344410 Liestal

Die Kreisschule Surbtal sucht auf Beginn Schuljahr 2011/12 eine

innovative und engagierte Persönlichkeit als

SCHULLEITERIN oder SCHULLEITER, 70 – 80 % Pensum

Als Schulleiter/-in des Standorts Endingen sind Sie personell dem

Hauptschulleiter der Kreisschule unterstellt. Am Standort Endingen

wird die Bezirksschule mit rund 300 Schülerinnen und Schülern und

35 Lehrpersonen geführt.

Ihre Hauptaufgaben sind:

- operative Leitung des Standorts Endingen im pädagogischen,

personellen und administrativen Bereich

- Führen des Lehrerteams

Ihr Profil:

- eine Ausbildung als Schulleiter/-in oder in der Ausbildung ste-

hend

- Führungserfahrung, Belastbarkeit und Organisationstalent

Wir bieten:

- Mitgestaltung bei der Entwicklung unserer Schule

- Schule in ländlicher Umgebung

- engagiertes und erfahrenes Kollegium

- Unterstützung durch ein professionelles Sekretariat

- Anstellungsbedingungen nach kantonalen Vorgaben

Wir freuen uns über Ihre vollständige Bewerbung. Bitte senden Sie

diese an folgende Adresse: Kreisschule Surbtal, Herr Beat Widmer,

Hauptschulleiter, Schulstrasse 1, 5426 Lengnau. Für Fragen und

weitere Auskünfte steht Ihnen der Hauptschulleiter, Beat Widmer,

Tel. 056 241 27 72 gerne zur Verfügung.

Informationen über unsere Schule finden Sie auf unserer Webseite

www.kreisschule-surbtal.ch.

Für das Schuljahr 2011/2012 suchen wir je eine

Kindergartenlehrperson 100%Primarlehrkraft Mittelstufe ca. 60%Falls Sie dies wünschen übernehmen Sie neben Ihrer Tätigkeitals Klassenlehrperson der 4. Klasse (53%) die 4 Lektionen Fran­zösisch an der 5. & 6. Klasse. Die Mittelstufenstelle wie auchdie Französisch-Lektionen können aber gerne auch einzelnübernommen werden.

Wir sind eine familiäre, private Tagesschule vom Kindergarten biszur 6. Primarklasse. An der Primarschule arbeiten eine deutsch­und englischsprachige Lehrperson sehr eng zusammen, imKindergarten unterrichten sie im Team­Teaching.

Wir bieten ein anregendes, internationales Lernklima und eintragfähiges Team. Die Entlöhnung entspricht den Ansätzen desKantons Zürich.

Möchten Sie sich im Alltag auf Ihre Unterrichtstätigkeit konzen­trieren können oder interessiert es Sie unser einzigartiges, zwei­sprachiges Curriculums weiterzuentwickeln? So oder so freuenwir uns Sie kennen zu lernen.

Senden Sie Ihre schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unter­lagen an: Lakeside School, Herr S. Urner, Seestrasse 5, 8700 Küs­nacht / Tel. 044/914 20 [email protected]

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46BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STELLENANZEIGER

www.klett.ch

Klett und Balmer Verlag Zug

Der Klett und Balmer Verlag mit Sitz in Zug ist der führendeprivate Lehrmittelverlag der Schweiz in den BereichenVolksschule, Sekundarstufe II und Erwachsenenbildung.

Zur Verstärkung unseres Redaktions-Teams suchen wireine versierte und begeisterungsfähige Persönlichkeit als

Redaktor/-inProjektmanagement Lehrmittel-Entwicklung (80 –100 %)

Sie arbeiten bei der Entwicklung von neuen Lehrwerkenmit. Dabei führen Sie Markt- und Bedürfnisabklärungendurch, erstellen die Planung und das Budget, beurteilenund redigieren die Manuskripte und koordinieren dieZusammenarbeit mit internen und externen Stellen(Marketing, Gestaltung, Druck usw.). Sie fühlen sich ineiner Projektstruktur sicher und können mit hohenAnsprüchen bezüglich Qualität, Inhalt, Finanzen sowie Zeitumgehen.

Sie verfügen über einen Hochschulabschluss und sind esgewohnt, interdisziplinär zu arbeiten. Einige Jahreredaktionelle Berufspraxis ist eine unabdingbareVoraussetzung; Unterrichtserfahrung in der Schweiz istvon Vorteil. Deutsch ist Ihre Muttersprache und Sie sindsprach- und stilsicher. Sie sind versiert in der Beurteilungvon Konzepten sowie in der Bearbeitung von Texten undhaben ein Gespür für didaktische Fragen.Kommunikations- und Teamführungsfähigkeit, Ausdauerund Flexibilität sind weitere Anforderungen.

Wir freuen uns, Sie kennen zu lernen. Bitte senden Sie IhreBewerbungsunterlagen an die Team-Kader AG.Josef Kneubühler informiert Sie gerne umfassend undsichert Ihnen absolute Diskretion zu.

Team-Kader AG, Baarerstrasse 34, 6304 Zug,Tel. 041 729 50 70, [email protected]

Wir suchen an den Bezirksschulen Küssnacht amRigi:

Primarlehrperson für die 5./6. KleinklasseBeginn: per Schuljahr 2011/2012

Wir bieten:– erfahrene, aufgeschlossene Teams– Freiraum für selbständiges und verantwortungs­

bewusstes Handeln– gute Infrastruktur– Schulsozialarbeit– Unterstützung durch die Schulleitung

Nähere Auskunft finden Sie im Internet unterder Webseite www.zebis.ch oder steht Ihnen dieAdministration Bildung und Gesellschaft gerne zurVerfügung (041 854 50 82).

An unserer anerkannten Tagessonderschule mitten im Zentrum derStadt Zürich unterrichten wir Kinder und Jugendliche mit individuellenLernbedürfnissen in altersdurchmischten kleinen Lerngruppen.

Wir suchen auf den 22.8.2011

Schulische Heilpädagoginnen /Schulische Heilpädagogenfür die Primarstufe 60-70% sowiefür die Sekundarstufe 50-100%mit EDK anerkannterheilpädagogischer Ausbildung

Weitere Informationen:www.stiftungmac.ch

Auskünfte erteilt Ihnen gerne die Schulleiterin, Susanna Hautle,Tel. 044 361 29 [email protected]

Wir freuen uns auf Ihre schriftliche Bewerbung:Stiftung m.a.c. Susanna Hautle, Ottikerstrasse 5, 8006 Zürich

Zur Ergänzung unseres Teams suchen wir aufSchuljahr 2011/2012

1 Primarlehrperson für den Bereich Mittelstufe(Mehrklassen-Kleingruppe)

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DIE KUNST DES ERZÄHLENSan Schulen oder privatenAnlässen

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Beginn: August 2011Einführungshalbtag: Sa, 11. Juni 2011

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Page 47: 05a 2011

47BILDUNG SCHWEIZ 5 a I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KLARTExT 47

Sind Sie heute schon Kür gelaufen? Ich schon.Kolumnenschreiben fällt bei mir klar in dieGattung Kür. Solange mir was einfällt. Zwi-schendurch, wenn der Musenkuss ausfällt,kann die Schreibe dann auch mal zur anstren-genden Pflicht geraten. Dieses Pendelnzwischen Pflicht und Kür ist ja ein Dauer-wechselbad in Beruf, Familie und Freizeit.Die periodischen Berufszufriedenheitserhe-bungen des LCH zeigen ein zunehmendesUngleichgewicht.Ich erlebe das Pendeln beim Unterrichten, womeine Herzblutthemen mich lustvoll in Fahrtgeraten lassen, wo meine Stimme Klang be-kommt, sich kreative Einfälle oder engagierteAusschweifungen ereignen und Methoden-fehler irgendwie nicht so wichtig sind. Im Ge-gensatz zu den Pflichtthemen, die mir derLehrplan auch noch vorschreibt. Da ist dannhalt redliches Abmühen angesagt, mache iches mir und den Lernenden erträglich durchsorgfältige methodische Vorbereitung.In meiner Verbandsarbeit ging und geht esmir ähnlich. Protokolle schreiben, Vernehm-lassungen auswerten, Jahresberichte verfas-sen und Journalisten Zitiersätze zu weltbe-wegenden Themen wie Pausengetränke,Schuluniformen, Morgengebet, Finkenord-nungen, Ohrfeigen oder Kondomexperi-menten zu liefern, ist fleissiges Pflichtlaufen.Damit erkaufe ich mir den Zutritt zum Kür-laufen in hitzigen bildungspolitischen Debat-

Pflicht und Kür

ten, in Artikeln und Vorträgen zu «meinen» Themen oder in innovativen Pro-jekten, wie ich sie etwa mit dem Berufsleitbild, den Standesregeln, vielen Posi-tionspapieren und Fachtagungen mitgestalten durfte.

Pflichtbewusstsein allein trägt nichtDazu fällt mir ein, dass wir in den Teams, in denen ich bislang mitarbeitendurfte, meistens eine gute Neigungsverteilung hatten: Was mir Pflicht erschien,war anderen ihr Kürwunsch und umgekehrt. Der klassische Glücksfall guter,komplementär funktionierender Teams. Ungünstig wurde es immer dann,wenn alle sich um die gleiche Kür rangelten oder wenn für alle nur Pflichtab-solvieren angesagt war.Die Arbeitspsychologie weiss: Auf ein gut erlebtes Verhältnis zwischen Pflichtund Kür zu achten, gehört zur achtsamen Burnout-Prophylaxe. Nimmt dasPflichterleben chronisch überhand, muss entweder etwas für die vermehrteKürerlaubnis getan, die Rolle verändert oder der Job verlassen werden. Pflicht-bewusstsein allein trägt auf Dauer nicht. Die uns anvertrauten Schülerinnenund Schüler oder andere Partnerinnen und Partner haben schliesslich einRecht darauf, auch in den Genuss unserer Kürleistungen zu kommen.Die bewusste Hinwendung zum Kürlaufen funktioniert übrigens auch alsTeam. Ich arbeite gerade mit einer Sekundarschule, welche – wie andere vorund neben ihnen – «Lernlandschaften» einführen und individualisierend Kom-petenzen bilden will. Mitten in einer bildungspolitischen Landschaft, die ehervon Reformverdruss geprägt ist. Das Kollegium will diese Reform ziemlich ein-hellig und stark und vertritt das Projekt mit Nachdruck gegenüber Skeptikernim Gemeinderat und in der Bevölkerung. Da hat eine Gruppe von jungen undalten Lehrerinnen und Lehrern bei allen übervollen Pflichtprogrammen sichzum Kürlaufen entschieden. Um sich und den Lernenden etwas Gutes zu tun.Und übrigens: «Pflicht» kommt nach Kluge von Pflege, Obhut, Fürsorge, Sorg-falt. Nicht jede, aber manche lästig gewordene Pflicht lässt sich neu mit Sinnfüllen, wenn sie in ihrer fürsorglichen Pflegequalität gedacht und gemachtwird.

Anton Strittmatter

Landsgemeinde der BildungAm 2. September 2011 sollen in Bern diewichtigsten Akteure der Bildungspolitikder Schweiz miteinander ins Gesprächkommen. Der LCH und die Berufsorga-nisation der Romandie SER veranstaltengemeinsam den ersten Schweizer Bil-dungstag.

Unterwegs zur GleichstellungAm 14. Juni rufen Gewerkschaften undFrauenorganisationen zu gemeinsamenAktionen auf, um zu zeigen, dass auch30 Jahre nach Einführung des Gleich-stellungsartikels in der Verfassung nochgrosse Fortschritte nötig sind. Auch derLCH unterstützt den Aktionstag.

Wie war das Jahr?Woran mangelt es Lehrern? WelchenDialekt spricht der Kindergarten? HabenQuereinsteiger einen Sitzplatz? – Fragenzum LCH-Jahresbericht 2010, der demkommenden Heft beiliegt.Die nächste Ausgabe erscheint am7. Juni.

BILDUNG SCHWEIZ demnächst

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