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1 Herzlich Willkommen zum Workshop: Berufsbezogene Lese- und Schreibförderung initiieren und begleiten Für Fachkräfte in Beschäftigungs- und Bildungsträgern

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Herzlich Willkommen

zum Workshop: Berufsbezogene Lese- und Schreibförderung initiieren und begleiten

Für Fachkräfte in Beschäftigungs- und Bildungsträgern

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Gliederung

00:00 – 00:00 Begrüßung

Hintergrundinformationen zu Lese- und Schreibschwierigkeiten

Wahrnehmen von Förderbedarf

(Kaffeepause)

Ansprache und Motivation

Förderung im Lesen und Schreiben initiieren und begleiten I

(Mittagspause)

Förderung im Lesen und Schreiben initiieren und begleiten II

Abschluss

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3Wagner, Daniela (2011): Erwachsene funktionale Analphabeten erkennen, ansprechen, vermitteln und begleiten.

Betrieft: Die Rechnung von 1.03.2004

Ich hatte zu dem zeit punkt mit dem Arbeitsamt wegen mein Arbeitslosengeld probleme gehapt.Mumentahn kann ich es nicht zahlen weil ich vom Arbeitsamt kein geld griege dar herr trete ichAuch von den nächsten Kurs zurück.

( = Wetter)

(= Das Auto ist schnell)(Brief eines Kursteilnehmers an die vhs)

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Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben

Funktionale Analphabeten

(7,5 Mio.)

Analphabeten(2,3 Mio.)

Satzebene

(5,2 Mio.)

Alpha-Level 3

Fehlerhaftes Lesen und Schreiben

Textebene, aber mit Fehlern

(13,3 Mio.)

Alpha-Level 4

Buchstaben-ebene(0,3 Mio.)

Alpha-Level 1

Wortebene

(2,0 Mio.)

Alpha-Level 2

Vgl. Grotlüschen, Anke/ Riekmann, Wibke (2011): leo. – Level-One Studie. Literalität von Erwachsenen auf den unteren Kompetenzniveaus. Presseheft, S. 4 und 6.

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„Funktionaler Analphabetismus liegt bei Erwachsenen bei

Unterschreitung der Textebene vor,

d.h. eine Person kann einzelne Sätze lesen oder schreiben,

nicht jedoch zusammenhängende – auch kürzere Texte“

Grotlüschen, Anke/Riekmann, Wibke (2011): leo. – Level-One Studie. Literalität von Erwachsenen auf den unteren Kompetenzniveaus. Presseheft, S. 2.

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Funktionaler Analphabetismus ist gegeben,…

…wenn die schriftsprachlichen Kompetenzen von Erwachsenen

niedriger sind als diejenigen, die minimal erforderlich sind und als

selbstverständlich vorausgesetzt werden, um den jeweiligen

gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden.

Diese schriftsprachlichen Kompetenzen werden als notwendig erachtet,

um gesellschaftliche Teilhabe und die Realisierung individueller

Verwirklichungschancen zu eröffnen.

Alphabund-Definition: Fachgruppe „Zielgruppenanalyse“ des Förderschwerpunktes „Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Bereich Alphabetisierung und Grundbildung (2010). URL: http://www.grundbildung.de/daten/grundlagen/definition/?L=0; vgl. Grotlüschen, Anke/Riekmann, Wibke (2012): S. 17ff

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Zu den genannten Ursachen vgl. Homepage der Kampagne „Lesen und Schreiben – Mein Schlüssel zur Welt“. Rubrik „Ursachen“; vgl. Hubertus, Peter/Döbert, Marion (2000), S. 41-58; vgl. Von Rosenbladt, Bernhard/ Bilger, Frauke (2011), S. 14-16 und 30-32.

persönlich

kulturell

schulisch

sonstige

familiär

individuell verschieden

Ursachenkomplex

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Alphabetisierung: Lernprozesse Erwachsener

erwachsenengerecht

Teilnehmerorientierung

Lebens- und Arbeitsweltbezug

Kompetenzen

Neue MöglichkeitenHaas, Monica/ von Rosenstiel, Tatjana/ Lindemann, Barbara/ Lucha, Daniela/ Mania, Ewelina/ Jütten, Stefanie (2010): Anhang 6, Seite 7.

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Ansprache von Lese- und Schreibschwierigkeiten

• Anonymität• Nicht in Konfliktsituationen• Anlässe nicht umgehen (Klare Benennung des Problems)• Berücksichtigung der Multiproblemsituationen• Zeit haben• Hinweis auf große Anzahl von Menschen mit Lese- und Schreib-

schwierigkeiten• Auswege wissen / direkt konkrete Hilfen nennen• Beim nächsten Schritt unterstützen!• evtl. Einbeziehung privater Vertrauenspersonen (z.B. Partner/in)

der/des Teilnehmenden• Mut machen zur Veränderung/Motivation

apfe Institut e.V. /Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit Dresden (Hrsg.): Pass alpha: Menschen, die nicht lesen und schreiben können. Dresden, 2007, S. 38ff; Vgl. Deutscher Volkshochschul-Verband e.V./Bundesarbeitskreis Alphabetisierung, Grundbildung und Schulabschlüsse: 2011; vgl. Kuhn-Bösch, Andrea/ von Rosenstiel, Tatjana (2010): S. 37

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Motivation

Selbstbild stärken:

- Positive biographische Ereignisse berichten lassen

- Positive Rückmeldung geben- Fokus auf vorhandene Kompetenzen legen

+ Argumente/Anreize für das Lesen und Schreiben lernen

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Was können Sie in Ihrer

Einrichtung tun, um für

Teilnehmende mit Lese- und

Schreibschwierigkeiten die

passende Förderung einzuleiten

und (während der gesamten

Maßnahmendauer) zu begleiten?

??

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Nach dem Erkennen von Förderbedarf:

Hilfsfragen

? Wie kann der interne Prozess aussehen?

? Welche internen Lernangebote können (auf welcher

Förder- grundlage) genutzt werden?

? Welche Ebenen innerhalb der Organisation sind

einzubeziehen?

? Welche aktuellen / potenziellen Fördergeber sind

einzubeziehen?

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Anregungen zur internen Stärkung des Themas

• Feste(r) Alpha-Ansprechpartner/-in• Feste Integration des Themas in bestehende interne und externe

Arbeitskreise• Bereitstellen von Informationen in internen

Kommunikationsinstrumenten (z.B. Fakten, Materialien, Fortbildungs- und Lernangebote)

• Verwendung von „einfacher Sprache“

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Folien zu den Impulsen

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Impuls Tool 4

vgl. Feldmeier, Alexis: Von A bis Z – Praxishandbuch Alphabetisierung. Deutsch als Zweitsprache für Erwachsene, Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2010, S. 13f.