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Nilaya Douduo 1. Nilaya, geboren 28.5.1996, ist die Jüngste im Club! Gerade 10-jährig kommt sie am 28.4.2006 auf meine Oase um eigentlich ihren Lebensabend schon jetzt in der Herde zu verbringen. Nur wie immer wieder im Leben; erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Sie fand anfangs immer irgend etwas, um eine kleine Verletzung zu haben, so dass ich sie (wie ihre Besitzerin) täglich umrundete, um nach neuen Schrammen zu suchen. Nach einem Jahr hat sich das gottseidank alles gelegt und toi toi toi...... Dafür ist sie eine unwahrscheinlich Liebe zu Menschen und ihre Anhänglichkeit ist unbeschreiblich. Am liebsten jedoch hat sie was zum Fressen, Mensch hin oder Mensch her! Zu meinem Leidwesen entschliessen sich die Besitzer, sie nach 2 Jahren wieder zurück zu holen, da sich für sie die Möglichkeit ergeben hat, sie für ihr inzwischen geborenes kleines Mädchen zu nutzen und sie wieder selbst zu versorgen mit ihren anderen Pferden zusammen. Vielleicht für Nilaya die bessere Lösung, wird sie dort doch dann viel mehr verwöhnt. Selten hatte ich so ein menschenbezogenes Pferd, sie ging am 28.5.2008. Im Frühjahr 2012 wurde sie wegen ihrer Strahlbeinlahmheit nochmals untersucht und das Ergebnis war, dass sie genetisch bedingt ein ca. 9 mm Loch rechts und links im Strahlbein hatte. Nach einer Schmerzmedikation wurde sie von der Besitzerin unter Tränen 2 Monate später erlöst. 2. Pamela, Freiberger, geboren am 31.3.1990, kommt am 27. Mai 2006 zu uns. Sie weiss noch nicht, wie man auf der Weide pinkelt, doch das ist schnell gelernt! Ebenso wehrt sie sich wie man es von einer kleinen Stute erwartet: wie eine Grosse! So lässt sie sich nicht verjagen und macht allen klar: hier bin ich, hier bleib ich und wem`s nicht passt, der kann mich mal! Mit Spezi hat sie am meisten Krach, dort kracht`s dauernd. Und wie es gern ist: hinterher sind sie die dicksten Freunde. Dass Nilaya auch so auf sie los geht,

1. Nilaya, geboren 28.5.1996 , ist die Jüngste 28.4 · bin ich, hier bleib ich und wem`s nicht passt, der kann mich mal! Mit Spezi hat sie am ... wie Fiona am 4.4. geboren, jedoch

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Nilaya Douduo

1. Nilaya, geboren 28.5.1996, ist die Jüngste im Club! Gerade 10-jährig kommt sie am 28.4.2006 auf meine Oase um eigentlich ihren Lebensabend schon jetzt in der Herde zu verbringen. Nur wie immer wieder im Leben; erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Sie fand anfangs immer irgend etwas, um eine kleine Verletzung zu haben, so dass ich sie (wie ihre Besitzerin) täglich umrundete, um nach neuen Schrammen zu suchen. Nach einem Jahr hat sich das gottseidank alles gelegt und toi toi toi...... Dafür ist sie eine unwahrscheinlich Liebe zu Menschen und ihre Anhänglichkeit ist unbeschreiblich. Am liebsten jedoch hat sie was zum Fressen, Mensch hin oder Mensch her! Zu meinem Leidwesen entschliessen sich die Besitzer, sie nach 2 Jahren wieder zurück zu holen, da sich für sie die Möglichkeit ergeben hat, sie für ihr inzwischen geborenes kleines Mädchen zu nutzen und sie wieder selbst zu versorgen mit ihren anderen Pferden zusammen. Vielleicht für Nilaya die bessere Lösung, wird sie dort doch dann viel mehr verwöhnt. Selten hatte ich so ein menschenbezogenes Pferd, sie ging am 28.5.2008. Im Frühjahr 2012 wurde sie wegen ihrer Strahlbeinlahmheit nochmals untersucht und das Ergebnis war, dass sie genetisch bedingt ein ca. 9 mm Loch rechts und links im Strahlbein hatte. Nach einer Schmerzmedikation wurde sie von der Besitzerin unter Tränen 2 Monate später erlöst.

2. Pamela, Freiberger, geboren am 31.3.1990, kommt am 27. Mai 2006 zu uns. Sie weiss noch nicht, wie man auf der Weide pinkelt, doch das ist schnell gelernt! Ebenso wehrt sie sich wie man es von einer kleinen Stute erwartet: wie eine Grosse! So lässt sie sich nicht verjagen und macht allen klar: hier bin ich, hier bleib ich und wem`s nicht passt, der kann mich mal! Mit Spezi hat sie am meisten Krach, dort kracht`s dauernd. Und wie es gern ist: hinterher sind sie die dicksten Freunde. Dass Nilaya auch so auf sie los geht,

erstaunte mich, sollte man doch meinen, dass sie selbst, erst neu dazu gekommen, sich etwas gesitteter benimmt. Ein Jahr später, im Jahr 2007, kommt dann die Stute Rosenza und siehe da, Pamela hat ihr Herz für sie entdeckt und findet wohl: das was mir passiert ist, soll ihr nicht passieren. Sie versuchte sie zu beschützen, nur hat sie nicht die Kondition von Rosenza. Trotzdem gibt sie nicht auf. Ansonsten ist sie nach wie vor mit Spezi zusammen und Justin, der sich jedoch nicht so nah an Spezi und Vaguely, DAS Traumpaar, hintraut.

3. Rosenza, geboren im 2000 als Schweizer Stute, selbst gezogen, ist sie noch eine junge Dame, die auch nur über den Winter bleibt. Sie kommt am 25.9.2007 und geht am 1.3.2008. Bereits nach ein paar Eingewöhnungsstunden in der A-Weide kann ich sie in die Herde entlassen. Man merkt ihr an, dass sie 4 Jahre Fohlenweide genossen hat, es ist für sie alles selbstverständlich! Dafür ist sie ein Schlitzohr höchsten Grades, sobald es ums Futter geht. Ui ui ui, wehe dem, der ihr zu nahe tritt! Die Zeit mit Vaguely und Spezi war kurz, danach hat sie sich mehr Eximeo, Doudou und Co angeschlossen. Wenn sie rössig ist, dann ist sie im wahrsten Sinne des Wortes ein Teufelsweib. Beim ersten Mal reisst sie so ziemlich alles nieder und ich ziehe es vor, sie gar nicht erst im Stall zu lassen, sondern draussen, da kann sie nicht so viel Schaden anrichten und sich nicht noch verletzen. Nach 5 Monaten sind ihre Winterferien leider zu Ende. Sie sei viel ruhiger geworden und über Fotos und Berichte aus der Schweiz freue ich mich besonders.

4. Shenandoa Queen, geboren 1988 in Irland, gekommen am 13.10.2007 in meine Oase. Sie ist zwar bereits seit 2 Jahren auf einer Rentnerweide, da sie dort jedoch nicht zur Ruhe kam und im Winter keinen Schutz fand, fand sie den Weg zu mir. Ich freute mich, wie sie langsam zunahm und dass sie nicht in Kälte, Nässe und Schmutz, trotz dort vorhandener Unterstände, Tag für Tag stehen musste. Ich komme immer wieder darauf

musste. Ich komme immer wieder darauf zurück, dass für alte Pferde das allzu freie Leben einfach nicht mehr gut genug ist. Leider hat sie von der Weide auch Gelenkprobleme durch einen Schlag aufs Knie mitgebracht und war daher in ihren Bewegungen eingeschränkt. Sie fürchtete sich auch sehr vor anderen Pferden und hielt sich immer leicht abseits. Mit King hatte sie es jedoch gut, er wieherte nach ihr, wenn sie nicht da war und suchte sie noch eine Zeit, als sie verstarb.. Leider währte ihr (und mein) Glück nicht lange und ihr wohl schwaches Herz hörte auf zu schlagen. So ging sie am 17.3.2008 in den Pferdehimmel, viel zu früh für die noch junge Lady. Doch das Alter spielt im Leben nicht immer eine Rolle, siehe auch Blacky, der mit gerade 9 Jahren an Herzversagen starb.

21.10.2007 Manchmal ist es lustig: Ich holte King und Shenan von ganz unten von der Weide, und oben, ganz beim Stall war Agat, alleine mit den Kühen. Ich dachte noch, hoi, was hat er denn? Dann aber: ich glaube, er hat noch gar nicht gemerkt, dass er von Kühen umgeben ist und nicht von Pferden! So war es auch!!! Als ich mit den beiden Pferden am Halfter hoch kam, hat er aufgeschaut, sich umgeschaut, ist davon getrabt und nach ein paar Metern scheppernd und wiehernd die Weide runter galoppiert. Ich habe mich schön gekringelt vor Lachen....... Tja, es ist nicht alles Pferd, was Hufe hat...

Bijou und Rocket kommen am 24.11.2007 ebenso wie Rosenza in die Winterferien. Bijou hat ein dickes Hinterbein, auf das man ein Auge werfen muss. Sie bleiben über die knapp 4 Monate zusammen und nur kurze Romanzen mit Pamela, Dotte oder Rosenza bringen das Paar durcheinander. Bijou bekommt einen richtigen Bärenpelz, den er schon langsam anfängt abzulegen, als sie am 8.3.2008 wieder zurück gehen. Bijou muss am 24.09.2008 in der Schweiz eingeschläfert werden, der letzte Einschuss war zu schmerzhaft. Kurz bevor die neue Wintersaison begann, verliess er also diese Welt. So kommt Rocket im Winter 2008/2009 alleine und früher als üblich zu mir und erst im Winter 2009/2010 kommt Rocket mit Laramy hier her.

27.4.2008 – Swiss Lady verlässt Grappins und geht zu einem neuen Besitzer. Nicht für alle ist es immer möglich, über so viele Jahre die Pension aufzubringen. Der Abschied fällt mir schwer, habe ich sie doch nun 7 Jahre lang versorgt.

Der Oldenburger Cordino, 11-jährig, kommt zur Rekonvaleszenz. Hinten hatte er einen Griffelbeinbruch und da er das Bein nicht mehr voll belastete, soll er es auf der Weide wieder lernen. Er kam am 2.5.2008 und musste auf der kleinen Obstwiese erst das Gras kennen lernen und durfte 10 Tage später in die Herde. Das schlauchte ihn anfangs zwar, so dass ich ihn zur Erholung auch wieder heraus nahm, aber dann hat er sich schnell eingewöhnt und wurde voll akzeptiert. Durch seine mit Silikon gefüllten Plastikunterlagen an den Hufen waren die Hufe völlig weich und die Weisse Linie verfault. Bis sich diese regeneriert haben, dauerte es lange und wieder in der Schweiz zurück wurde er nicht mehr mit Sohlen

zurück wurde er nicht mehr mit Sohlen beschlagen. So sind die Hufe heute in einem tadellosen Zustand. Die Geduld hat sich gelohnt, denn noch in der Schweiz musste sich die Besitzerin weiter um ihn kümmern und endlich kann er heute wieder geritten werden.

Fidusa du Chaparal, genannt Fiona : It’s Farley, ihr Sohn : Ein paar Wochen später:

2 Tage später kommen Fiona und It’s Farley, Mutter und Sohn von einer anderen Weide hierher. Fiona am 4.4.1987 geboren, Farley am .... 1997. Vor allem die Stute muss erst aufgepäppelt werden, da sie auf der vorigen Weide vernachlässigt wurden. Ich wollte ihr den Stress der Eingliederung nicht auch noch zumuten und fütterte sie 2 mal täglich während 4 Wochen kräftig zu. Ebenso mussten beide täglich behandelt werden, da sie Hautprobleme mitbrachten. Sie erholten sich schnell und auch das Fell von Fiona begann wieder zu glänzen. Die Eingliederung ging dann sehr gut, Doudou und Nilaya haben sich kurz mit Farley angelegt, aber das war’s auch schon. Das üppige Gras ist hilfreich, die Pferde haben vor allem eins im Kopf: Fressen, fressen, fressen.... Später stelle ich fest, dass Fiona ihren Sohn ganz schön verteidigt, damit er ja nicht auf die Idee kommt, einer anderen Stute nachzulaufen. Auweh, ja, da wird sie aber böse!!! Farley selbst lässt sich von Mami nicht so sehr beeindrucken und lümmelt sich heimlich davon, wenn sie vor sich hindöst und nicht aufpasst.... Fionas Glück währte nicht lange, sie war nach einem Hirnschlag gelähmt und musste schweren Herzens am 6. September 08 erlöst werden. Für Farley ein Schock, plötzlich ohne seine Mami zu sein. Doch Pamela hat sich seiner angenommen und inzwischen ist auch die junge Ina an seiner Seite und weh o weh,

die junge Ina an seiner Seite und weh o weh, Pamela ist zu weit weg!

Warengo II , ein Hannoveraner und ebenso wie Fiona am 4.4. geboren, jedoch 1990. Seine Besitzerin möchte ihm nun einen ruhigen Rentnerabend gönnen. Am 4. Juli 2008 hier angekommen, verbringt er erst eine Nacht im Stall am Haus und auf der Hofweide. Für ihn war alles neu, da er auch das Herdenleben nur von der Fohlenzeit her kannte. Um ihn nicht zu sehr zu stressen, holte ich ihn anderntags für 1 Tag in den Stall. Auf der Weide freundete er sich sofort mit Cordino an und war wie sein Schatten. Sein - mir leider erst später bewusstes - Problem war die Piroplasmose. Wie unten beschrieben, hatte sich dieses Krankheitsbild allgemein verändert. Mir fiel zwar auf, dass Warengo aus unbekannten Gründen trotz Kraftfutter und gutem Appetit Gewicht verlor anstatt zunahm, vermutete dafür jedoch in erster Linie einen psychischen Grund. Dass er Piroplasmose hatte, bestätigte dann der Tierarzt. Warengo hatte sich dann mit der Zeit auch wunderbar eingegliedert und fühlte sich wohl. Im Gegensatz zu anderen Pferden brauchte er dazu einfach etwas länger. Die Besitzerin stellte jedoch fest, dass ihr das Pferd mehr fehlte, als sie gedacht hatte. Da sie der Diagnose und meiner Pflege nicht traute, zog sie es vor, Warengo am 27. März 2009 wieder in die Schweiz zurück zu holen. Für mich ist das Vertrauen meiner Kunden ein überaus wichtiger Punkt. Fehlt dieses, kann ich die Verantwortung für die mir anvertrauten Pferde nicht beruhigt übernehmen. Deshalb unterstützte ich den Entschluss dieser Pferdehalterin vollumfänglich. Heute kann ich beruhigt sagen, dass die Ursache für Warengos Verhalten keinesfalls dadurch

entstand, weil ihm seine Besitzerin fehlte, sondern dass diese Symptome tatsächlich zum Krankheitsbild einer Piroplasmose gehören, die gut behandelbar ist. Nicht jedes Pferd trifft es und sie bilden danach eine Immunität, so dass sich nur im seltensten Fall eine Piroplasmose wiederholt.

Von rechts nach links : Cordion, Warengo ; Farley ; Fiona 4.10.08 Rocket kommt diesen Winter früher

auf die Winterweide, da man seinen langjährigen Freund Bijou eine Woche vorher einschläfern musste. Rocket kam hier an und suchte erst einmal ein paar Tage lang Bijou. Er konnte nicht glauben, dass Bijou hier auch nicht ist, obwohl er doch das letzte Mal mit ihm hier war. Er hat alles sofort wieder erkannt und auch die anderen Pferde begrüssten ihn, wie wenn er nie weggewesen wäre. Er blieb bis 7.3.2009 und ich freue mich auf ihn, wenn er wieder den Winter hier verbringen darf, wo auch sein neuer Partner Laramy mitkommt.

22.08.2009 Ina Girl, erst 3-jährig, kommt über Umwegen hier an. Eine andere Stadt in der Haute Saone heisst auch „Bouhans“ und so dauerte der Weg länger als gedacht. Ina hat das jedoch gut weggesteckt. Die Eingliederung nach ein paar Tagen ging sehr gut, zuerst interessierte sich Justin für sie, dann Farley, dann Zirius und danach Pamela. So bilden nun Pamela und Farley mit Ina ein unzertrennliches Trio....... Ina soll noch ein paar Monate Weide geniessen dürfen, bevor es „mit dem Ernst des Lebens“ beginnt. Ihren arabischen Einschlag merkt man ihr zu gut an, sie hat Pfeffer noch und noch. Neugier ist ihr zweiter Vorname, ist mit der Nase immer zuvorderst, egal um was es geht. Dabei ist sie eine Schmusekatze und sehr anhänglich. Selbst mit dem Hufschmied hat sie sich anfreunden können.... Am 6.8.2010 tritt sie den Heimweg an – das Jahr ist um. Sie brachte Leben in die beiden Herren Epsom und Farley, doch sie haben sich auch ohne die Lady inzwischen ganz gut arrangiert.

Nun ist Rocket den 3. Winter hier – dieses mal mit Laramy , dem Nachfolger von Bijou. Sie kamen am 14.11.2009 und blieben bis 15. März 2010. Was für Rocket nichts mehr Neues ist, ist für Laramy doch etwas Besonderes. Er ist noch jung und ein richtig Lieber. Allerdings, wenn’s ums Fressen geht, vor allem Zusatzfutter, da kennt er nichts und steht im Weg, wo es bloss geht, damit er so schnell als möglich in seine Boxe kann...

Genau an meinem Geburtstag kommt Epsom Liberty , also am 30.12.2009. Wäre eigentlich eine schöne „Geburtstagsüberraschung“. Er kam jedoch krank von einer anderen Weide. Anfangs war es mir erst einmal wichtig, ihn zu verwöhnen. Bereits nach kurzem fing er an, sich zu erholen, und nach 5 Monaten war seine Besitzerin glücklich, wieder ein rundendes Pferd zu haben und nach nochmals einem Monat konnten die zusätzlichen Kraftfutterrationen eingestellt werden. Seit dem geht es ihm bestens und sein Fell glänzt manchmal in der Sonne wie Gold. Allerdings ist eine Empfindlichkeit im Magen/Darm geblieben, auf das man Rücksicht nehmen muss. Zu Epsom gehörte ein anderes Pferd, das jedoch von der Weide dort direkt in die Schweiz zurück geholt wurde. Man hatte den Besitzern den Zustand der Pferde verschwiegen und es dann auf alles Mögliche geschoben.

05.05.2010 – River, gerade mal 17 Jahre alt, hatte eine Herzinsuffizienz und konnte deshalb nicht mehr geritten werden. Er hat sich wunderbar in die Herde eingegliedert, war ein Traumpferd an Ruhe und Gelassenheit und genoss das Herdenleben sehr. Er schloss sich sofort allen an und tat so, wie wenn er schon immer hier gewesen wäre. Nur leider hielt das Glück nicht lange an. Sein Herz wurde von Blut umschlossen, was die Funktion so sehr beeinträchtigte, dass er erlöst werden musste. Gerade ein Monat und so verliess er uns schon am 9.6.2010. Nun schliesst er seine Freundschaften auf der Himmelsweide, bei all seinen Kollegen und Kolleginnen.

Da mir das Wohlergehen meiner Pferde sehr am Herzen liegt, warf das Krankheitsbild der Piroplasmose bei mir immer mehr Fragen auf, denen ich intensiv nachging. Im Internet finden sich alle möglichen Schauergeschichten, dabei gilt in erster Linie, ein Auge auf die Gewohnheiten seiner Pferde zu haben, um Veränderungen schnell zu bemerken und eine gute tierärztliche Versorgung. Wie auch bei allen anderen Parasiten und Krankheiten überhaupt egal ob Spulwürmer, Lungenwürmer, Dasselfliegenlarven, Grippe, etc, kann es schlimme Folgen haben, wenn sie unentdeckt, vor allem unbehandelt bleiben. Gut versorgt, bildet der Körper Antikörper. Eine gute Grundversorgung der Pferde erhält die Gesundheit wie bei allen anderen Krankheiten auch....

Meine älteren Herren (pardon, die Damen sind nur wenig jünger, doch man spricht ihr Alter nicht an!!!) sind ja schon bald 30 und geben mir viel Möglichkeiten zum Schmunzeln. Sie haben ihre Eigenheiten und wollen respektiert werden, besser gesagt, verwöhnt. Überhaupt ist das Älterwerden für sie mit so viel Bequemlichkeit verknüpft, dass ich einfach Freude habe, ihnen das bieten zu können. Bei Hunden spricht man von: 3 Jahre junger Hund, 3 Jahre guter Hund, 3 Jahre alter Hund, alles andere ist ein Geschenk. Bei Pferden kann man sagen, bis 15 sind sie jung, ab 20 alt und ab 25 ist es ein Geschenk... Wobei ein Pferd mit 30 noch so fit sein kann wie ein Pferd mit 20 – und ein Pferd mit 15 gesundheitlich nicht mehr voll einsetzbar ist. Mein jüngstes Pferd kam mit 5 Jahren bereits in Rente, sie ist nun schon seit 1993 bei mir, zwei andere Stuten kamen mit 13, ein Wallach mit 11 – viele sind kaum 18. Leider kommen nicht alle Pferde in den Genuss, alt zu werden. Gesundheitlich bereits nicht mehr so fit, darf man nicht vergessen, dass ein 10 Jahre altes Pferd in Menschenjahren gemessen etwa 35 Jahre alt ist und ein 20 Jahre altes Pferd bereits einem 60-Jährigen entspricht und von da an schneller altert. Mit 20 ist ein Pferd „alt“, viele sind jedoch noch topfit und stehen einem jungen Pferd in nichts nach. Wer kennt es nicht, dass es anfängt zu „ziepen“, wenn man in die 40er kommt, manche Menschen wissen bereits mit 30, was es heisst, Schmerzen zu haben... Man adaptiert sich und geniesst das Leben dennoch. Wichtig ist für sie ausschliesslich Ruhe und Gelassenheit, manchmal etwas übermütig auf der Weide spielen oder im Galopp zum Stall zu kommen. Die Organe spielen eine grosse Rolle, so dass ich vor allem im Winter besonderen Wert auf Komfort und Fütterung lege. Ebenso verändert sich der Hormonhaushalt. Wie bei uns Menschen sind Herzinfarkt und Hirnschlag bekannt. Nur selten muss ich ein Pferd aus Arthrosegründen erlösen. Arthrose und Rheuma sind bei alten Pferden zwar vorhanden, spielen jedoch eine untergeordnete Rolle, da sie sich fast immer frei bewegen können und im Stall Schutz finden, der mit gelenkschonenden Gummimatten ausgelegt ist und im Winter eingestreut. Nur wenige können sich auch nur annähernd vorstellen, was es bedeutet, eine Pferdeweide verantwortungsvoll zu führen. Mit der Versorgung der Pferde ist "nur" ein kleiner Teil getan.....

Shelbourne und Albrecht, meine 2 ältesten Herren, gehen auf die 30 zu. Erstaunlich, wie fit sie sind und wenn man vom gemütlichen Gang absieht, galoppieren sie wie die Jungen die Weide hoch. Durch die tägliche Zufütterung sind sie auch nicht eingefallen und ihr glänzendes Fell ist im Sommer eine Pracht.

Justin und Pamela, meine zwei lieben Dickerchen, fegen über die Weide und ihr Gewicht spielt ihnen keine Rolle. Vor Gesundheit und Lebensfreude strotzend, übernehmen sie fast immer die ersten Kontakte von Neuankömmlingen. Kinder mögen sie besonders, nur arbeiten, das haben sie inzwischen nicht mehr so gern und lieben es einfach, auf der Weide zu sein.

Trotz seiner Jahre ist Eximeo noch ein richtiger Raufbold, schnell und wendig wie ein Lusitano/Vollblut eben ist. Nach wie vor sind seine Reaktionen blitzartig, doch geniesst er es wie alle anderen, verwöhnt zu werden und sich im Gras zu wälzen.... Wenn er zu mir kommt, um sich etwas zu erbetteln, hängen seine Lippen entspannt herunter, aber weh o weh, es geht ihm etwas gegen den Strich, dann verwandelt er sich in einen Pfeil und man hat ihn gesehen....

Mein Schimmel Zirius hat es wie seine Meisterin: Er kann essen und essen und essen und wird nicht dicker.....

Epsom, der sich gern mal durchsetzt.....

Billy und Linda, ein Traumpärchen wie im Bilderbuch. Sie haben sich noch nie getrennt, seit sie zusammen sind und das sind schon viele Jahre. Linda ist schon bald 17 Jahre (Dezember 1993) bei mir und Billy seit 2001. Anfangs war Billy noch mit Orchidée zusammen, doch später war und blieb seine Liebste Linda. Ausritte mit Billy waren begleitet mit lautem Gewieher nach Linda, die zuhause blieb und sehnsüchtig auf sein Zurückkommen wartete. Nur wenige Pärchen bleiben sich über Jahre hinweg so treu. Vorallem bei Neuzuwachs verändern sich so manche Pärchen, egal, ob es von der Stute her kommt oder vom Wallach.

Von der gleichen Besitzerin wie Shelbourne und Billy kommt auch Agat. Er ist temperamentvoll und sein Alter merkt man ihm überhaupt nicht an. Ist er zum Plänkeln aufgelegt, rauft er sich gern mit Hussel oder Justin.

Hussel, der “Weisse Riese” – nicht immer so ganz weiss…. Ist er wie die Meisten schon einige Jahre in meiner Obhut, so liebt er es, am Bauch gekratzt zu werden. Da ich das nicht oft genug tue, hat er seine Möglichkeiten gefunden, an abgeknickten Bäumchen sich genüsslich stundenlang zu kratzen....

Its Farley bekommt am meisten Besuch (und Läckerli in dem Fall ☺ ) Seine Besitzerin hat sich sehr stark in der Accupressur gemacht und behandelt ihn jedes Mal ausgiebig und er geniesst es unglaublich.

Wer erkennt ihn? Ja, es ist Doudou. Sein Cushing-Syndrom hat keine weiteren Auswirkungen auf seine Gesundheit, so dass er hin und wieder geschoren werden muss. Er ist zwar etwas ein Einzelgänger, trotzdem geniesst er sein Herdenleben wie alle anderen auch.

Naja, auch das ist immer wieder nötig.....

Lacros (geboren 10.4.1987, Irländer) und Gladdys (geboren 7.5.2000, Württemberger) sind am 1.11.2010 angekommen und schon geht der „Frühling“ los. Rössig wie sie ist, hat sich Farley die nur 1 Jahr jüngere Gladdys geschnappt und verteidigt sie mit allen Mitteln. Lacros findet das Gras viel interessanter und ist froh, dass man ihn in Ruhe lässt. Albrecht kann es jedoch nicht lassen und will unbedingt mitmischeln. Dass er bald 30 ist, hindert ihn nicht daran.......