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Vom Kernlehrplanzum schulinternen Lehrplan
Schritt – für – Schritt – Anleitung für die Fachkonferenzen
Kunst und Textilgestaltung
MSW – Referat 532
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Orientierung am Output
Mit der Generation der Kernlehrpläne findet ein Wechsel von der Inputorientierung zur Outputorientierung statt.
Es wird nicht mehr im Detail vorgeschrieben, was im Unterricht durchzunehmen ist, sondern was am Ende eines Lernabschnitts bei den Schülerinnen und Schülern an Wissen und Können erwartet wird.
Diese Erwartungen werden in Form von überprüfbaren Kompetenzerwartungen konkretisiert.
Welche Kompetenzen sollen bis zum Ende des Bildungsabschnitts erworben werden?Welcher Inhalt ist geeignet, um diese Kompetenzen zu entwickeln? Wie muss die dafür geeignete Lernsituation gestaltet sein?
MSW – Referat 532
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Obligatorik und Freiraum
Obligatorik der KLP:
• deutliche Reduktion fachlicher Vorgaben
• Festlegung von fachlichen Kompetenzen
Neue Rolle der Fachkonferenzen:
• Umsetzung der Obligatorik bezogen auf die eigenen Rahmenbedingungen
• Verantwortung für die schulinterne Qualitätssicherung
Freiraum der Unterrichtenden:
• pädagogischer Gestaltungsspielraum
MSW – Referat 532
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Aufgaben der Fachkonferenz
Die Aufgaben der Fachkonferenz sind im Schulgesetz § 70 (3 und 4) festgelegt:
(3) Die Fachkonferenz berät über alle das Fach oder die Fachrichtung betreffenden Angelegenheiten einschließlich der Zusammenarbeit mit anderen Fächern. Sie trägt Verantwortung für die schulinterne Qualitätssicherung und -entwicklung der fachlichen Arbeit und berät über Ziele, Arbeitspläne, Evaluationsmaßnahmen und -ergebnisse und Rechenschaftslegung.
(4) Die Fachkonferenz entscheidet in ihrem Fach insbesondere über
1. Grundsätze zur fachmethodischen und fachdidaktischen Arbeit,
2. Grundsätze zur Leistungsbewertung,
3. Vorschläge an die Lehrerkonferenz zur Einführung von Lernmitteln.
MSW – Referat 532
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Kernlehrplankonstrukt: “Zwei-Säulen-Modell“
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler können erläutern und begründen, inwieweit sich die Persönlichkeit eines Menschen durch Kleidung ausdrückt.
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Übergreifende fachliche Kompetenz
Inhaltsfelder(Gegenstände)
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Beispiel für die Progression einer konkretisierten Kompetenz aus dem Bereich Rezeption bis zum Ende
der Jahrgangsstufe 10
Die Schülerinnen und Schüler können
• plastische Objekte mit Hilfe von additiven und subtraktiven Verfahren (Modellieren, Montieren, Skulptieren) material- und technikgerecht realisieren (9-10).
• plastische Objekte in additiven (auch modellierenden) Verfahren und mit adäquaten Werkzeugen entwerfen und realisieren (5/6).
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Aufgabe des Hauscurriculums
Auf der Grundlage des Kernlehrplans verfasst die Fachkonferenz einen schulinternen Lehrplan.
Dabei dient der Lehrplan der fiktiven Schule, der im Lehrplannavigator exemplarisch angelegt wurde, als Orientierung.
MSW – Referat 532
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Struktur eines schulinternen Lehrplans – Gliederung
Kapitel Gliederungspunkt
1 Rahmenbedingungen der fachlichen Arbeit
2 Entscheidungen zum Unterricht
2.1 Unterrichtsvorhaben
2.1.1 Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben
2.1.2 Konkretisierte Unterrichtsvorhaben
2.2 Grundsätze der fachmethodische und fachdidaktischen Arbeit
2.3 Grundsätze der Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung
2.4 Lehr- und Lernmittel
3 Entscheidungen zu fach- und unterrichtsübergreifenden Fragen
4 Qualitätssicherung und Evaluation
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Zugriff über den Kernlehrplan
Schulinterner Lehrplan
im HTML-Format
Schulinterner Lehrplan
im HTML-Format
• Vorgaben
• Grundmuster, Bestandteile, Konstruktionshinweise, „Algorithmen“
• Musterbeispiel eines schulinternen Fachlehrplans
und einer Jahrgangspartitur
Kernlehrplan im
HTML-Format
Kernlehrplan im
HTML-Format
• verbindliche Kompetenz-erwartungen am Ende der Doppeljahrgangsstufen bzw. bestimmter Phasen des Bildungsganges
• obligatorische inhaltliche Schwerpunkte
Datenbank
Hintergrund-materialien,
„Tools“, Unterstützungs-
material
Diagnose-bögen
und Evaluations-instrumente
schülerver-ständliche
Ausformulie-rungen
vonKompetenz-
erwartungen
Unterrichts- und
Lernarran-gements
zuKompetenz-
erwartungen
Beispiel-aufgaben
(Lernaufgaben / Testaufgaben) zu
konkreten Kompetenz-
erwartungen
Konkretisie-rungen zum
schulinternen Lehrplan:
Beispiele zu Unterrichts- vorhaben
Zugriff über den Schulinternen Lehrplan auf den Kernlehrplan und die Materialien
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Exemplarisches Vorführen des Lehrplannavigators
Wie gelangt man zum Lehrplannavigator? • Google „Standardsicherung NRW“• Navigator Sekundarstufe I – Realschule – konkretes Fach
aufrufen• Unterrichtsvorhaben• Konkretisierung des Unterrichtsvorhabens• oder
http://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/lehrplaene/kernlehrplaene-sek-i/hauptschule/
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Fachspezifischer Teil
Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf das Fach Kunst.
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Aufbau des Kernlehrplans Kunst
Bildkompetenz als übergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche Produktion, Rezeption
InhaltsfelderBildgestaltung, Bildkonzepte
Kompetenzerwartungen
Farbmischungen auf Basis von Farbordnungssystemen (z.B. des Farbkreises) erklären
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13 MSW – Referat 532
14 MSW – Referat 532
15 MSW – Referat 532
16 MSW – Referat 532
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Fachspezifischer Teil
Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf das Fach Textilgestaltung.
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21 MSW – Referat 532
22 MSW – Referat 532
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Gemeinsamkeiten in der Arbeitsweise der Fachkonferenzen aller künstlerischen Fächer
• Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf alle Fächer des künstlerischen Bereichs.
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Der Weg zum schuleigenen Lehrplan
Erfassung und Beschreibung der Ausgangssituation im Fach an der Schule vor OrtZusammentragen von bewährten Unterrichtsvorhaben jeder/s Fachlehrerin/s Abgleich der Unterrichtsvorhaben mit allen Vorgaben des KernlehrplansVereinbarungen über
• die Zuordnung der Unterrichtsvorhaben und Kompetenzerwartungen zu den Jahrgangsstufen
• die Grundsätze der fachmethodischen und fachdidaktischen Arbeit
• die Grundsätze der Leistungsbewertung• die Lehr- und Lernmittel• fach- und unterrichts-übergreifende Fragen• Qualitätssicherung und Evaluation
Formulierung des schulinternen Lehrplans
MSW – Referat 532
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1. Erfassung und Beschreibung der Ausgangssituation im Fach
• Abgleich der Unterrichtsverteilung Sek. I vor Ort mit der Stundentafel im Schulgesetz
• Ressourcen– Personale Ressourcen
• Welche Lehrkräfte stehen mit wie viel Arbeitszeit zur Verfügung?• Wie hoch ist der Anteil fachfremden Unterrichts?
– Räumliche und mediale Ressourcen • Wie viele Fachräume mit welcher Ausstattung stehen zur Verfügung?
– Institutionelle Ressourcen • Welche Kooperationen mit anderen Institutionen bestehen?• Welche besonderen fachlichen Einrichtungen sind vorhanden (AG-
Bereich, Profilklasse)?
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2. Zusammentragen der Unterrichtsvorhaben
• Sichtung der Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans
• Orientierung in den Inhaltsfeldern des Kernlehrplans
• Sammlung von bewährten Unterrichtsvorhaben jeder/s Fachlehrerin/s, die geeignet erscheinen, die Vorgaben des Kernlehrplans zu erfüllen
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3. Zuordnung der Kompetenzerwar-tungen zu den Unterrichtsvorhaben
In Form von Karteikarten ausgedruckt, lassen sich die Kompetenzerwartungen leicht zuordnen oder verschieben.
sachbezogene Kriterien zur Bewertung von Gestaltungs- und Präsentationsergebnissen selbstständig entwickeln und
prüfen
Ergebnisse unter Anwendung der Fachsprache sachbezogen und differenziert darstellen
textile Gegenstände unter einer leitenden, differenziert ange-legten Aufgabenstellung aus den Bereichen der Form- und Farbgestaltung, Material und Verwendung entwerfen und realisieren
Textiles unter selbst entwickelten Fragestellungen analysieren und dabei ihre Kenntnisse der Form- und Farbgestaltung, Material und Verwendung mit einbeziehen
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Arbeiten mit einer Kompetenzkartei Beispiel: Kunst
Die Kompetenzkartei enthält alle Kompetenzerwartungen für den Ausdruck. Sie lassen sich Unterrichtsvorhaben zuordnen oder verschieben.
mit Hilfe grundlegender Bildmittel Konturen und Binnenstrukturen gezieltin einer grafischen Gestaltung einsetzen und vergleichen
Entwürfe als Vorplanung einer Gestaltung skizzieren und in einer Zeichnung realisieren
plastische Objekte in additiven (auch modellierenden) Verfahren undmit adäquaten Werkzeugen entwerfen und realisieren
Farbgestaltungen durch Mal- und Mischtechniken (Farbauftrag, -tonund -intensität, Hell-Dunkel und Kalt-Warm) variieren und bewerten
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Abgleich mit den Vorgaben des Kernlehrplans
Jedes Inhaltsfeld und alle inhaltlichen Schwerpunkte müssen durch die gesammelten Unterrichtsvorhaben abgedeckt sein!
Alle konkretisierten Kompetenzerwartungen müssen im schulinternen Lehrplan aufgegriffen werden!
„Blinde Flecken“, also noch nicht in den schulinternen Lehrplan eingearbeitete Vorgaben, werden gefüllt. Dazu müssen zusätzliche Unterrichtsvorhaben entwickelt werden, die offen gebliebene Vorgaben abdecken.
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4. Weitere Vereinbarungen und Festlegungen der Fachkonferenz
• Grundsätze der fachmethodischen und fachdidaktischen Arbeit
• Grundsätze der Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung
• Lehr- und Lernmittel
• Entscheidungen zu fach- und unterrichts-übergreifenden Fragen
• Qualitätssicherung und Evaluation
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5. Formulierung des schulinternen Lehrplans
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Evaluation
• regelmäßige Evaluation der getroffenen Vereinbarungen (z.B. jährlich in einer Fachkonferenz)
– Sind die angestrebten Kompetenzen mit den Unterrichtsvorhaben erreichbar?
– Ist der kontinuierliche Aufbau von Fachkompetenzen (bezogen auf Fachbegriffe, Fachmethoden, Fähigkeiten und Fertigkeiten) abgesichert?
– Sind Jahrgänge unterrichtlich überfrachtet oder unterfordert?
– Bleiben im schulinternen Lehrplan ausreichend Freiräume?
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als zentrales Steuerungsprinzip
und didaktisches Prinzip
Kompetenzorientierung -
Noch Fragen?
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