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swb Entsorgung GmbH & Co. KGTheodor-Heuss-Allee 2028215 Bremen

www.swb-gruppe.de 0195

0_00

1_20

12

MHKWMKK

HSE Health, Safety, Environment

SCC Sicherheit-Certifikat-Contraktoren für Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz

MJ Megajoule (Angabe zum Energiegehalt, z. B. eines Brennstoffs)

GWh Gigawattstunde, 1 GWh = 1.000 MWh (Angabe zum Energiegehalt, z. B. der Strom- oder Wärmelieferung)

MWh Megawattstunde, 1.000 MWh = 1 GWh

kWh Kilowattstunde, 1.000 kWh = 1 MWh

kWhel Kilowattstunde; elektrisch

kWhth Kilowattstunde; thermisch

OS Originalsubstanz (Angaben bei Analysewerten für Feststoffe)

EfB Entsorgungsfachbetrieb

MVA Müllverbrennungsanlage

MBA Mechanisch-biologische Aufbereitungsanlage

Mg Megagramm, entspricht der alten Einheit Tonne

mg Milligramm = 1 tausendstel Gramm

ng Nanogramm = 1 millionstel Milligramm

NE Nichteisen(metalle)

DEHSt Deutsche Emissionshandelsstelle

AGFW Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V.

R1 - Kriterium Berechnungsformel zur Konkretisierung des Ver- wertungsverfahrens R1 gemäß Abfallrahmen- richtlinie bzw. Kreislaufwirtschaftsgesetz bei der thermischen Behandlung von Siedlungsabfällen

17. BImSchV 17. Verordnung zum Bundesimmissionsschutz- gesetz, die Regelungen zum Betrieb von Abfall- behandlungsanlagen und bei der Mitverbren - nung von Abfällen beinhaltet

Grenzwerte 17. BImschV Milligramm (mg)/mD Luft

> Kohlenmonoxid 50

> Gesamtkohlenstoff 10

> Chlorwasserstoff 10

> Schwefeldioxid 50

> Stickstoffdioxid 200

> Staub 10

> Fluorwasserstoff 1

> Summe Cadmium, Thallium 0,05

> Quecksilber 0,05

> Summe Arsen, Cadmium, Cobalt, Chrom, Benzo(a)pyren 0,05

> Schwermetalle; 17 Elemente, u. a. Blei, Nickel, Vanadium 0,5

> Dioxine/Furane; Wert in Nanogramm (ng)/mD Luft 0,1

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Tagesmittelwert

Tagesmittelwert

Tagesmittelwert

Tagesmittelwert

Tagesmittelwert

Tagesmittelwert

Halbstundenmittelwert

Halbstundenmittelwert

Halbstundenmittelwert

Halbstundenmittelwert

Halbstundenmittelwert

Halbstundenmittelwert

Umwelterklärung 2012 | 43 |

12

UE_2012_Umschlag_RZ.indd 2 16.08.12 11:30

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INHALT Vorwort der Geschäftsführung

1 Neuorganisation der Entsorgungsanlagen

2 HSE-Leitlinien des gemeinsamen Betriebs swb Erzeugung/swb Entsorgung

3 Kenndaten/Chronologie der Standorte MHKW Bremen, Oken 2 und MKK, Otavistr. 7–9

3.1 MHKW Bremen3.1.1 Kenndaten3.1.2 Umgebung3.2 MKK3.2.1 Kenndaten3.2.2 Umgebung

4 Umweltmanagement 4.1 HSE-Management, Umweltpolitik im Konzern4.2 HSE-Management, Umweltpolitik im

gemeinsamen Betrieb

5 Umweltaspekte MKK und MHKW5.1 Betrachtungen zu den Umweltaspekten

in der swb Entsorgung5.2 Ranking der Umweltauswirkungen

6 Umweltprogramm, Umweltziele6.1 Umgesetzte Maßnahmen,

Umweltziele der letzten Umweltprogramme bei der swb Entsorgung

6.2 Umweltprogramm 2012 bis 2015

7 Input-Output-Analyse 20117.1 Abfallinput/-output7.2 Betriebsmittelverbräuche7.3 Emissionen7.4 Klimarelevante CO2-Emissionen7.5 Energie

Termin der nächsten Umwelterklärung

Gültigkeitserklärung

Abkürzungsverzeichnis

Diese Umwelterklärung ist bebildert mit Impressionen aus der Umbauphase des MHKW 2010–2012. Titelseite und auf dieser Doppelseite: Einrichtung des neuen Maschinenhauses.

5

6

8

10

101012141415

171718

2020

22

2424

27

283031333638

40

40

43

Brennstoff-anlieferung

Brennstoffbunker Feuerung und Kessel Rauchgasreinigung

Schlacke

Reststoffsilo

StößelentschlackerKessel-Speisewasser

Saugzug-gebläse

Überhitzer

Umlenk-reaktor

Sprüh-absorber

Gewebefilter

Kalkmilch

Wasser

Braunkohlekoks

Kalkhydrat

Schornstein

kontinuierlicheEmissionsmessungen

Verdampfer DampfleitungenDampftrommel

SNCR

Beschickung

wassergekühlterVerbrennungs-rost Aschesilo

Brennstoffkräne

Krankanzel mitintegrierter Schaltwarte

Kessel-flugasche

Trafo Turbogenerator

DampfanbindungFernwärme

Stromabgabe

Klärschlamm-annahme

Brennwert- und Emissionsoptimierungsanlage (BEO)

KalkmilchAktivkohle

Wasser

Trockensorbat

Saugzug-gebläse

KKK

432

32

LL

1K1 LElektro-filter

Gewebe-filter

Absorber

Rezirkulation

Primärluft-ansaugung

Müllkran

Trommel

Spreader

TagesbunkerRauchgas-Sammelkanal

Sicherheits-ventil Kesselhaus

Reststoffsilo

Flugasche

AschesiloSchlacke

Kessel-asche

Förderband zumTagesbunker

Schornstein

wassergekühlterVerbrennungsrost

Primärluft-gebläse

Feuerung und Kessel(4 Linien)

Rauchgasreinigung(3 Linien)

kontinuierlicheEmissionsmessungen

schieberMüllaufgabe-

Dampf

Wasser

schlackerEnt-

Trafo

Heizung

Luftzug warm kalt

V

R

Maschinenhaus

Speise-wasserpumpen

Luftkondensator„Luko“

Fernwärme

Stromnetz

Wärmeaustauscher

TurbineGenerator

Impressum:Herausgeber: swb Entsorgung GmbH & Co. KG Theodor-Heuss-Allee 20, 28215 Bremen www.swb-gruppe.deAutor: Dr. Detlef Spuziak-SalzenbergGestaltung: die Typonauten®

Fotografien: Alle Bilder von MAC-Fotoservice, ausgenommen Luftbilder (Seite 4, 10 und 14) von Peter Sondermann und Umschlagrückseite von Marcus MeyerDruck: Zertani GmbH & Co. Die Druckerei KG Druckfehler und Irrtümer vorbehalten.

Diese Umwelterklärung ist auf FSC®-zertifiziertem Papier gedruckt

Verfahrensschema des MKK Verfahrensschema des MHKW (nach Umbau)

Eckdaten MHKW nach UmbauEckdaten Mittelkalorik-Kraftwerk

Feuerungswärmeleistung

jährlicher Brennstoffdurchsatz

stündlicher Brennstoffdurchsatz

Betriebsstunden

Verfügbarkeit

spezifischer Heizwert

Heizwertfenster

Dampfdruck

Dampftemperatur

Dampfleistung

elektrische Leistung

elektrischer Wirkungsgrad (netto)

elektrische Energieeinspeisung

40 bar

400 °C

123 Mg/h

29,3 MW

27 %

230.000 MWh/a

110 MW

230.000 Mg/a

28,3 Mg/h

8.000 h/a

über 90 %

14 MJ/kg

11 bis 16 MJ/kg(10 % >16 bis 20 MJ/kg)

elektrische Leistung

elektrischer Wirkungsgrad (netto)

elektrische Energieeinspeisung

Fernwärmeeinspeisung

50 MW

22 %

ca. 270.000 MWh/a

ca. 270.000 MWh/a

210 MW

530.000 Mg/a

72 Mg/h

8.000 h/a

über 90 %

8–14 MJ/kg

Feuerungswärmeleistung

jährlicher Brennstoffdurchsatz

stündlicher Brennstoffdurchsatz

Betriebsstunden

Verfügbarkeit

spezifischer Heizwert

Kessel (K) K1+K4 K2+K3

Dampfdruck 40 bar 22 bar

Dampftemperatur 400 °C 217 °C

UE_2012_Umschlag_RZ.indd 1 16.08.12 11:30

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Umwelterklärung_2012_RZ.qxp 26.07.2012 9:59 Uhr Seite 3

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Luftaufnahme der MHKW-Baustelle im Juni 2012

Umwelterklärung_2012_RZ.qxp 26.07.2012 9:59 Uhr Seite 4

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Sehr geehrte Damen und Herren,

schon mit der Inbetriebnahme des Mittelkalorik-Kraftwerks(MKK) im Frühjahr 2009 stand für swb als verantwortungs-bewusstes Entsorgungsunternehmen neben der Schaffungvon Entsorgungssicherheit für die Metropolregion Bremen/Oldenburg, den Nordwesten Niedersachsens und die nord-holländischen Gebietskörperschaften die effektive Energie-auskopplung bei der thermischen Behandlung von Abfällenim Vordergrund.

Im Rahmen der europäischen Klimapolitik mit einer massi-ven Unterstützung für den Ausbau erneuerbarer Energienwurde auch dem Bereich der Abfallentsorgung eine neuePriorität beigemessen. Neben den Einschränkungen für dieAblagerung biologisch aktiver Abfälle auf Deponien undden damit einhergehenden Vermeidungen äußerst klima-schädlicher Methanemissionen wurde dabei vor allem derFokus auf eine optimale Nutzung der im Abfall vorhande-nen Energien gelegt. In diesem Zusammenhang ist für dieAnerkennung des energetischen Verwerterstatus bei derEntsorgung in Siedlungsabfallverbrennungsanlagen mitdem sogenannten R1-Wert ein Energieeffizienzkriteriumbei der Novelle der EU-Abfallrahmenrichtlinie in 2010 ein-geführt worden. Damit soll sichergestellt werden, dass nurenergetisch hocheffiziente Anlagen den Verwerterstatuserhalten.

Müllverbrennungsanlagen werden im Zuge der Energie-wende in Deutschland und der damit einhergehenden Ab-schaltung von Kernkraftwerken, aber auch fossiler Kohle-und Gaskraftwerke zunehmend zur Grundlastversorgungund Erbringung von Systemdienstleistungen beitragen. Ins-besondere städtische Fernwärmenetze auf Basis von fossilbefeuerten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen sind zukünftignach Möglichkeit durch die Nutzung von thermischen Ent-sorgungsanlagen als Grundlast-Wärmeversorger zu erset-zen. Abfälle sind einerseits bis zu 50 Prozent biogenen Ur-sprungs und als erneuerbare Energie im europäischen undauch deutschen Recht entsprechend anerkannt. Anderer-seits sind die damit verbundenen Energieproduktionen anStrom und Wärme gemäß den Carbon Footprint-Ansätzen

als primärenergieneutral und damit auch als CO2-neutral zubetrachten. Die Fernwärme aus der Abfallverbrennung be-sitzt gemäß den Regelwerken einen Primärenergiefaktorvon null. Bei der Stromkennzeichnung wird der Strom ausAbfall entsprechend CO2-neutral eingestuft.

In diesem Kontext haben wir 2010 die Investitionen über 80 Millionen Euro für den Umbau des MHKW freigegeben,mit dem die Stromabgabe bei gleichbleibender Fernwär-meauskopplung und gleichbleibendem Abfallinput verdrei-facht wird. Dies erfolgt durch die Änderung der seinerzeitfür ein Heizwerk konzipierten Dampfparameter von 22 barund 217 Grad Celsius auf das Niveau für kraftbetriebeneEntsorgungsanlagen von 40 bar und 400 Grad Celsius fürdie beiden Kessel 1 und 4. Wir sehen in der weiterentwickel-ten Waste-to-energy-Strategie die Chance, wettbewerbs-fähig zu agieren und zugleich einen großen Beitrag zurNachhaltigkeitsstrategie der swb-Gruppe leisten zu kön-nen. Nachhaltigkeit ist der Dreiklang aus ökonomischen,ökologischen und sozialen Aspekten. Mit dem Umbau desMHKW schaffen wir im Zusammenspiel mit dem MKKa regionale Entsorgungssicherheit,b eine hohe Effizienz bei der Wiedernutzung, dem Recyc-

ling der über den Abfall eingebrachten Energien, und da-mit einen entsprechend hohen Klimaschutzbeitrag durchVerdrängung von fossilen Primärenergieträgern, auch amStandort Bremen und

c ökonomisch eine nicht unerhebliche Wertschöpfung fürdie Region; nicht nur durch die eigenen Arbeitsplätze,sondern auch durch den für thermische Entsorgungs-anlagen bekannten hohen Anteil an Wartung, Reparaturund Ersatzinvestitionen.

Mit unserer Beteiligung an der EMAS-Validierung und der da-mit gegenüber anderen Zertifizierungen herausgehobenenSchaffung von Offenheit und Transparenz bezüglich unsererUmweltdaten zeigen wir unsere Bereitschaft zu einem of-fenen Dialog mit Ihnen als Kunden und allen interessiertenKreisen. Gerne stehen Ihnen die im Anhang genannten An-sprechpartner für Fragen und Anregungen zur Verfügung.

Wir erfüllen freiwillig die strengen Voraussetzungen

der EG-Öko-Audit-Verordnung EMAS

(Eco-Management and Audit Scheme).

Geprüftes Umweltmanagement

Register-Nr.: DE-112-00004

VORWORT

Jens-Uwe Freitag Geschäftsführer

Umwelterklärung_2012_RZ_2.qxp 27.07.2012 14:54 Uhr Seite 3

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| > | NEUORGANISATION

Die swb-Gruppe hat im Jahr 2011 ihre Geschäftsfelder Er-zeugung und Entsorgung neu aufgestellt. Dazu zähltneben der Änderung der rechtlichen Struktur einzelnerGesellschaften auch die Neuorganisation der vorhandenenErzeugungs- und Entsorgungsanlagen. Ein wesentlichesZiel dabei war die Trennung der konventionellen Strom-und Wärmeerzeugung auf der einen Seite, die in der swbErzeugung GmbH & Co. KG angesiedelt ist, von den beidenEntsorgungsanlagen Müllheizkraftwerk (MHKW) undMittelkalorik-Kraftwerk (MKK) auf der anderen Seite, die inder swb Entsorgung GmbH & Co. KG zusammengeführtwurden. Damit gewinnt die Entsorgung in der swb-Gruppeübergeordnet ein eigenes Profil.

Dies bedeutet im Einzelnen, dass die Änderung der Gesell-schaftsform der swb Entsorgung GmbH in eine GmbH & Co.KG gem. §§ 190 ff UmwG (formwechselnde Umwandlung)durch Eintragung ins Handelsregister am 16. September 2011wirksam wurde. An der Kommanditgesellschaft sind die swbErzeugung Beteiligungs-GmbH, Bremen, als Komplementärinund die swb Erzeugung und Entsorgung AG & Co. KG, Bremen,als Kommanditistin beteiligt.

In einem zweiten Schritt wurden die EntsorgungsanlagenMHKW Bremen am Standort Oken und MKK Bremen amStandort Industriehafen, Otavistraße, in der swb Entsor-gung GmbH & Co. KG zusammengeführt. Dies geschahdurch Abspaltung des MKK von der swb Erzeugung GmbH& Co. KG zum Stichtag 30. September 2011. Dabei wurdedas Anlagevermögen auf die swb Entsorgung GmbH & Co.KG übertragen. Schon vorher wurde die Kapazität beiderKraftwerke durch swb Entsorgung gemeinsam vermarktet.

Die Einbindung der neuen Gesellschaften in die swb-Gruppe verdeutlicht Abb. 1. Der 2008 aus der swb Erzeu-gung und der swb Entsorgung gegründete gemeinsameBetrieb unter einheitlicher Leitung ist auch nach derUmstrukturierung der Entsorgungssparte beibehaltenworden. Geschäftsführer der swb Erzeugung und der swbEntsorgung ist Jens-Uwe Freitag.

1 Neuorganisation der Entsorgungsanlagen

| 6 | Umwelterklärung 2012

Umwelterklärung_2012_RZ.qxp 26.07.2012 9:59 Uhr Seite 6

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Umwelterklärung 2012 | 7 |Leitschaufelträger der neuen Turbine

Umwelterklärung_2012_RZ.qxp 26.07.2012 9:59 Uhr Seite 7

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| > | HSE-LEITLINIEN

| 8 | Umwelterklärung 2012

Ein verantwortungsbewusstes und energieeffizientes Betrei-ben unserer Energieerzeugungs- und Abfallverwertungsan-lagen ist die Grundvoraussetzung für den Schutz natürlicherRessourcen und des Klimas. Unsere Selbstverpflichtung zurNachhaltigkeit beinhaltet:

> Die ständige Weiterentwicklung des Umweltgedankensim Betrieb und der Instandhaltung, um Kosten zu sparenund gleichzeitig Ressourcen zu schonen.

> Die Steigerung der Energieeffizienz unserer Anlagen bei gleichzeitiger Minimierung von Emissionen undSchaffung von Entsorgungssicherheit im Kontext des Marktes.

> Die effektive Steuerung der Anlagen zur Energie-erzeugung und Entsorgung unter Beachtung der Be-dingungen des Stromnetzes, der CO2-Bilanz sowie derBerücksichtigung des Schadstoffinventars der einzu-setzenden Stoffe.

> Die Bilanzierung und Offenlegung unserer Umweltleis-tungen sowie ein offener Dialog mit unseren Kunden undInteressenpartnern.

Unsere Entscheidungen treffen wir mithilfe eines HSE-Managementsystems, das die Einhaltung aller rechtlichenVorgaben sicherstellt und die Ziele eines nachhaltigenWirtschaftens ebenso unterstützt wie einen effektiven Ar-beits- und Gesundheitsschutz. Führungskräfte und Mit-arbeiter richten ihr Handeln an diesem Leitbild aus undlassen sich am Erfolg seiner Umsetzung messen.

Die HSE-Leitlinien des gemeinsamen Betriebs, wie imFolgenden mit Stand 5/2010 dargelegt, sind tragendeSäulen der Selbstverpflichtung zum Umwelt- bzw. HSE-Management bei der swb Erzeugung und der swb Entsor-gung. Neben der Veröffentlichung im Organisationshand-buch wurden für eine permanente Präsenz im Betriebdiese Leitlinien als Aushang in plakativer und optischansprechender Form gestaltet.

HSE-Leitlinien – Stand 5/2010:Gesundheit und eine intakte Umwelt sind unsere höchstenGüter und besitzen bei uns einen herausragenden Stellen-wert. Die Aspekte Gesundheit, Sicherheit und Umwelt-schutz (Health, Safety, Environment – HSE) prägen unsereUnternehmensstrategie, bilden den Maßstab unserer Zieleund stellen die Grundlage für unsere tägliche Arbeit dar.

Gesunde und motivierte Mitarbeiter sind eine wesentlicheVoraussetzung für unsere Leistungsfähigkeit, für den wirt-schaftlichen Erfolg unseres Unternehmens und damit auchfür die Sicherung der Arbeitsplätze. Wir lassen uns anfolgenden Vorgaben messen:

> Wir analysieren potenzielle Gefährdungen und handelnpräventiv.

> Wir schaffen ein gesundheitsförderndes Arbeitsumfeldzum Schutz unserer Mitarbeiter und integrieren hierbeialle Menschen, die an unseren Standorten für uns tätigsind.

> Wir fördern proaktives Handeln unserer Mitarbeiter aufallen Ebenen.

2 HSE-Leitlinien des gemeinsamen Betriebs swb Erzeugung/swb Entsorgung

Umwelterklärung_2012_RZ.qxp 26.07.2012 9:59 Uhr Seite 8

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Umwelterklärung 2012 | 9 |

Abb. 1 > Unternehmensstruktur der Geschäftsfelder Erzeugung und Entsorgung

swb ErzeugungBeteiligungs-GmbH

GKBGmbH & Co. KG

swb Entsorgung GmbH & Co. KG

GKB Verwaltungs-GmbH

swb Erzeugung undEntsorgung AG & Co. KG

swb Erzeugung GmbH & Co. KG

swb AG

> MHKW> Müllheizkraftwerk Bremen

> MKK > Mittelkalorik-Kraftwerk Bremen

> GuD> (Gas- und Dampf-> turbinenkraftwerk)

> Kraftwerk Hafen

> Kraftwerk Hastedt

> Kraftwerk Mittelsbüren

Einheitsgesellschaftgemeinsamer Betrieb

100 % Kpl.

0 % Kpl. Kdt.*

100 % Kpl.

100 % Kdt.

0 % Kpl.

49 % Kdt.

gemeinsamer Betrieb

100 %

100 %

Erklärung > Kpl. = Komplementär(in) – persönlich haftender Gesellschafter einer Kommanditgesellschaft (KG)> Kdt. = Kommanditist(in) – beschränkt haftender Gesellschafter einer Kommanditgesellschaft (KG)> Kdt.* = Kommanditistin, treuhänderisch für die swb AG> GKB = Gemeinschaftskraftwerk Bremen

> Das konventionelle Erzeugungsgeschäft ist in der swb Erzeugung GmbH & Co. KG konzentriert.> Das Abfallgeschäft ist in der swb Entsorgung GmbH & Co. KG gebündelt und beinhaltet die Anlagen MHKW und MKK.> Der Neubau des GuD gemeinsam mit Partnern wird in der GKB GmbH & Co. KG vorgenommen.

0 %

Umwelterklärung_2012_RZ.qxp 26.07.2012 9:59 Uhr Seite 9

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| 10 | Umwelterklärung 2012

Die Verbrennungsanlage ist seit 1969 in Betrieb (seiner-zeit als Anlage der Stadtgemeinde Bremen), zuerst mitdrei Kesseln, seit 1976 zusätzlich mit einem größerenvierten Kessel. Sie wurde als Fernwärmelieferant für diezeitlich parallel geplante und 1972 eröffnete UniversitätBremen konzipiert. Daraus resultieren auch die gewähltenDampfparameter von 22 bar und 217 Grad Celsius. ZurAbsicherung der Lieferverpflichtungen wurde von An-beginn eine redundante Fernwärmeerzeugung, anfangsüber Flüssiggas, heute über Heizölbrenner, in die Anlagen-konfiguration integriert. Eine Stromerzeugung mit einemTurbinensatz von 2,7 MW fand seit 1981 zur Eigenversor-gung statt.

Im Zuge der 1998 vollzogenen Privatisierung der Abfall-verbrennungsanlage und der politischen Diskussionen zurgesetzlichen Schließung von Deponien für unvorbehandelteAbfälle fand dann von 2002 bis 2006 eine umfassendeModernisierung statt, unter anderem mit dem Bau eines zu-sätzlichen Annahmebunkers und dem Neubau der Feuer-ungen bei den vier Kesseln. Mit der Modernisierung konnteden im Zuge der bundesrechtlich zum 1. Juni 2005 be-

schlossenen Schließungen von Siedlungsabfalldeponienauf ausreichende Verbrennungskapazitäten angewiesenenregionalen kommunalen Kunden und Gewerbetreibendenein Durchsatz der Anlage von rund 530.000 Mg/a mithoher Verlässlichkeit zur Verfügung gestellt werden. DieSchaffung von Entsorgungssicherheit zu marktgerechtenKonditionen stand hier im Fokus der seinerzeitigen tech-nischen Maßnahmen.

Eine Anpassung der Dampfparameter von 22 bar und217 Grad Celsius fand dabei noch nicht statt. Trotzdemwurde neben den weiter ausgebauten Fernwärme-anschlüssen die Stromerzeugung durch den Zubau eineszweiten Turbogenerators vervierfacht und damit erst-malig auch Strom mit bis zu 80.000 MWh/a ins überge-ordnete Netz eingespeist. Die eigentliche Optimierungder energetischen Auskopplung von Strom steht in demin 2010 freigegebenen und noch bis Anfang 2013 laufen-den Projekt „40/400“ im Vordergrund. Hier werden dieKessel 1 und 4 auf die Dampfparameter 40 bar und 400Grad Celsius umgestellt und eine komplett neue Turbinemit nominal 46 MW integriert.

3 Kenndaten/Chronologie der Standorte 3.1 MHKW Bremen3.1.1 Kenndaten

| > | STANDORTE MHKW UND MKK

MHKW

Umwelterklärung_2012_RZ.qxp 26.07.2012 9:59 Uhr Seite 10

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Umwelterklärung 2012 | 11 |

Für die Annahme sperriger Abfälle steht eine stationäreRotorschere zur Verfügung. Seit Anfang 2012 besteht auchdie Möglichkeit der Annahme von vorentwässerten Klär-schlämmen in einem eigens dafür geschaffenen Silo. BeimMHKW sind räumliche und bauliche Voraussetzungen vor-handen, um zur Abfallkontrolle auch komplette LKW-Ladungen beproben und im eigenen Labor analysieren zukönnen. Im Eingangsbereich der zwei vorhandenen Waa-getische befinden sich zudem jeweils Detektoren aufradioaktive Substanzen. Bei entsprechenden Befundenwerden die Container in Absprache mit der Behörde aufeiner gesonderten und dann abgesperrten Fläche auf demGrundstück des MHKW zwischengelagert oder sicher-gestellt.

Die Anlage ist mit einer Quasi-Trocken-Reinigungsstufe fürdie Rauchgase mittels Kalkmilch (Aktivkohle/Weißfeinkalk)ausgestattet; Abwasser aus der Rauchgasreinigung fällt da-mit nicht an. Betriebliche Abwässer werden seit 2010 kom-plett wiederverwendet. Der unter Umständen notwendigeBetrieb der Stützbrenner zur Einhaltung der Verbrennungs-temperatur von >850 Grad Celsius erfolgt beim MHKW mitHeizöl. In der Umschlagseite am Ende der Umwelterklärungist das Anlagenschema des MHKW dargestellt.

Die Anlage wird an rund 355 bis 360 Tagen im Jahr im 3-Schichtsystem betrieben. Die restlichen fünf bzw. zehnTage im Jahr dienen der Wartung und Sanierung von An-lagenkomponenten im dafür notwendigen Totalstillstand.Der MHKW-Anlage sind heute organisatorisch 75 Mitarbei-ter zugeordnet. Sie unterliegt als Siedlungsabfallverbren-nungsanlage nicht dem Treibhausemissionshandelsgesetz.

Umwelterklärung_2012_RZ.qxp 26.07.2012 9:59 Uhr Seite 11

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| 12 | Umwelterklärung 2012

| > | STANDORTE MHKW UND MKK

Die Anlage wurde rund drei Kilometer westlich des seiner-zeit geplanten Universitätsgeländes errichtet. Universitätund das MHKW entstanden auf der grünen Wiese, aber nochstadtnah nördlich des eigentlichen Stadtkerns. Das Gebietist direkt über den südlich des MHKW gelegenen Bürgerparkund Stadtwald aus der Stadt auch fußläufig erreichbar. Aufder nördlichen Seite liegen, getrennt durch die Bundes-autobahn A 27 nach Bremerhaven, die Wiesen und landwirt-schaftlich genutzten Flächen des Blocklands, das heute auchdie 1989 in Betrieb genommene Blocklanddeponie beher-bergt. Das Blockland wird weitläufig von der Wümme undderen kleineren Zuflüssen und Gräben geprägt, derenWiesenlandschaft den Zugvögeln als Rast dient. Weite Teiledes Blocklandes sind heute als Landschaftsschutzgebieteausgewiesen. Einige vereinzelte Einfamilienhäuser findensich heute in näherer Nachbarschaft südlich des MHKW ander Hemmstraße, die ansonsten dort durch Kleingärten ge-prägt ist. Die nächste größere Wohnbebauung liegt südlichin rund 1,5 Kilometer Entfernung am Weidedamm im Stadt-teil Findorff.

Das MHKW Bremen versorgt insbesondere die Universität mitangeschlossenen Instituten (über 60 Hektar bebaute Fläche),den um die Universität gruppierten Technologiepark (über 60 Hektar bebaute Fläche mit über 300 Firmen), ein Hotel unddas Sciencecenter Universum sowie die überwiegend alsGroßwohneinheiten gestaltete Wohnbebauung Weidedammam Bürgerpark mit Wärme. Das Fernwärmenetz gehört heutezur Netzgesellschaft swb Netze GmbH & Co. KG.

Das MHKW liegt direkt an der Autobahnabfahrt Übersee-stadt, zwischen der Bundesautobahn A27 im Norden unddem Autobahnzubringer im Westen und Süden, sodasshier sowohl für die städtische Müllabfuhr als auch für dieüberregionalen Kunden eine gute Verkehrsanbindung be-steht.

3.1.2 Umgebung

Umwelterklärung_2012_RZ.qxp 26.07.2012 9:59 Uhr Seite 12

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Umwelterklärung 2012 | 13 |Rückbau von Kessel 4

Umwelterklärung_2012_RZ.qxp 26.07.2012 9:59 Uhr Seite 13

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| 14 | Umwelterklärung 2012

| > | STANDORTE MHKW UND MKK

Das Mittelkalorik-Kraftwerk (MKK) wurde 2008 als Anlageder swb Erzeugung GmbH & Co. KG errichtet und nach Be-endigung des Probebetriebes am 3. Juli 2009 vom Betriebübernommen. Das MKK besitzt nur einen Kessel. Die Ausle-gung dieses Kessels erfolgte auf Basis eines mittleren Heiz-wertes von 14 MJ/kg im angelieferten Brennstoff und hatdabei einen Durchsatz von rund 230.000 Mg/a. Zur Verdeut-lichung des Begriffs Mittelkalorik mit seinen Heizwerten um14 MJ/kg: Steinkohle hat einen Heizwert von rund 24 bis 27 MJ/kg, Hausmüll einen Heizwert von rund 8 bis 9 MJ/kgim Rohzustand (OS). Aktuell wird eine Kapazitätserhöhungauf Basis der genannten niedrigeren Heizwerte genehmi-gungstechnisch vorbereitet. Hintergrund ist hier die im Zugedes neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes prognostizierte ver-mehrte Kunststoffverwertung aus den heterogenen Haus-müll- und Gewerbeabfällen, was den Heizwert in den verblei-benden Sortierresten reduziert (siehe auch mittlerer Heizwertvon 11,7 MJ/kg aus der Input/ Output-Bilanz für 2011, Kap. 7).

Die Technik orientiert sich weitgehend an den für Müllver-brennungsanlagen bekannten Aggregaten; mit einem An-nahmebunker, Rostfeuerung und einer quasi trockenenRauchgasreinigung. Die Anlage wird mit einem Druck von

3.2 MKK Bremen3.2.1 Kenndaten

40 bar und 400 Grad Celsius betrieben, womit eine effizienteEnergienutzung über die MKK-eigene Turbine mit einemAnlagenwirkungsgrad von rund 30 Prozent (brutto) erreichtwerden kann. Der Einbau und die Inbetriebnahme der Tur-bine verzögerte sich, sodass erst im März 2010 mit dem Re-gelbetrieb der Stromproduktion begonnen werden konnte.Fernwärme wird derzeit nur marginal in Ausnahmefällenzur Einspeisung in das Netz des am Standort benachbartenKohlekraftwerks Hafen der swb Erzeugung ausgekoppelt.In Zukunft ist hier im Zuge der geplanten Kaltreserve, dasheißt Abstellen und Konservierung des Steinkohlenblocks 5am Standort Hafen, eine kontinuierliche Fernwärmeaus-kopplung in das Fernwärmenetz West geplant (siehe auchUmweltprogramm 2012–2015).

Der Betrieb erfolgt im 3-Schichtsystem an rund 355 Tagenim Jahr. Der unter Umständen notwendige Betrieb derStützbrenner zur Einhaltung der Verbrennungstempera-tur von >850 Grad Celsius erfolgt beim MKK mit Erdgas. Inder Umschlagseite am Ende der Umwelterklärung ist dasAnlagenschema des MKK dargestellt. Beim MKK sind der-zeit 41 Mitarbeiter beschäftigt.

MKK

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Umwelterklärung 2012 | 15 |

Die Anlage unterliegt als Siedlungsabfallverbrennungs-anlage nicht dem Treibhausemissionshandelsgesetz.Anders als beim MHKW sind hier für Abfälle größere Restrik-tionen bezüglich der Stückigkeit und Richtgrößen für dieSchwermetalle Cadmium, Thallium und Quecksilber imInput gemäß den Genehmigungsvorgaben vorhanden.

Für beide Anlagen, MKK und MHKW, gibt es ein gemein-sames Stoffstrommanagement durch den Bereich VertriebEntsorgung. Probenahmen zur Abfallkontrolle und Charak-terisierung gemäß den vertraglichen Festlegungen findenzentral am Standort Oken 2 durch den dort ansässigen Be-reich Abfallannahme und -kontrolle statt. Ebenso werdenbeim MKK erkannte störstoffhaltige Anlieferungen, wieunter anderem sperrige Fraktionen, zum MHKW zur Zerklei-nerung oder eventuell auch zur vertiefenden Abfallkontrolleumgeleitet, gegebenenfalls mit Beprobung und analyti-scher Untersuchung.

Der Standort des MKK liegt auf dem Gelände des Kraft-werks Hafen der swb Erzeugung GmbH & Co. KG inBremen, südöstlich der Otavistraße. Das Kraftwerksge-lände ist Teil des Hafengebiets und grenzt an drei Seitenan den Industriehafen. Jenseits des Wassers befindetsich im Westen der Kohlehafen, im Osten der Kalihafenund im Süden die Hafenzufahrt zum Hafen A.

Die nächstgelegene Wohnbebauung liegt rund 600Meter nördlich der parallel zur Straße Beim Industrie-hafen verlaufenden Gleistrasse im Ortsteil Oslebs-hausen. Die Verkehrsanbindung erfolgt über die Bun-desautobahn A 27, Abfahrt Industriehafen und/oderüber die Hafenrandstraße. Das Kraftwerksgelände hatzudem eigene Schiffsanlegerplätze, die eine umwelt-schonende Versorgung mit Brennstoffen auch für dasMKK ermöglichen.

3.2.2 Umgebung

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| 16 | Umwelterklärung 2012

Reinigungsarbeiten durch Industrie-kletterer vor dem Umbau Kessel 1

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Umwelterklärung 2012 | 17 |

Im Jahr 2003 wurde in Zusammenarbeit mit dem seinerzei-tigen Mehrheitsgesellschafter, der niederländischen Essent-Gruppe, für die swb-Gruppe ein HSE-Managementsystemeingeführt, das in den ersten Jahren vorrangig die Unfallent-wicklung und den Arbeitsschutz im Fokus hatte. In denfolgenden Jahren sind verstärkt Umweltthemen mit in denVordergrund gerückt. So hat sich die swb-Gruppe im Jahr2008 im Rahmen ihrer bis heute gültigen Nachhaltigkeits-strategie zu folgenden Zielen bis 2020 in Bezug auf dasBasisjahr 2005 verpflichtet:

> Einsparung spezifischer CO2-Emissionen/kWh bei Stromund Wärme um 20 Prozent

> Erhöhung der Energieeffizienz von der Produktion biszum Verbraucher in Summe um 20 Prozent

> Erhöhung des regenerativen Anteils bei der Energie-erzeugung um 20 Prozent bei Strom und Wärme

Auch nach dem Eigentümerwechsel zum EWE-Konzern2009 bleibt das HSE-Management weiterhin eine tragendeSäule des Unternehmens.

Die Optimierung der Energieerzeugungsanlagen ist hier in-tegraler und substanzieller Teil dieser Strategie. Der Ansatzwaste to energy, mit seinen CO2-neutralen Energieauskopp-lungen und einem Input mit bis zu 50 Prozent erneuerbarerEnergie, besitzt hier einen hohen Stellenwert bei der Ein-sparung an spezifischen klimarelevanten CO2-Emissionen

4 Umweltmanagement4.1 HSE-Management, Umweltpolitik im Konzern

für Strom und Wärme. Insbesondere gilt dies im Zusammen-hang mit dem geplanten Rückbau von fossilen Strom-erzeugungskapazitäten, wie der Kaltreserve von Block 5 amStandort Hafen und des Blocks 14 am Standort Hastedt, diebeide als KWK-Anlagen einen wichtigen Beitrag zur Fernwär-meversorgung in Bremen leisten. Hier ist im Rahmen derderzeitigen Konzeptionen ein Ersatz oder Teilersatz durch diein Grundlast laufenden waste to energy-Anlagen der Ent-sorgung vorgesehen (siehe Umweltprogramm 2012–2015).

Ferner wurde im September 2010 mit der Stadt Bremenvertraglich ein Klimapakt geschlossen. Die Vertragspartnerverpflichten sich zur gegenseitigen Unterstützung bei ge-eigneten Maßnahmen. Das Ziel ist, die CO2-Emissionen inder Stadt Bremen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber demStand von 1990 zu reduzieren. Die Effizienzsteigerungbeim MHKW und der generelle Ausbau der Fernwärmesind hier als wichtige Bausteine integriert.

Im Jahr 2008 wurde erstmalig ein Umweltbericht für dieswb-Gruppe herausgegeben, der seitdem jährlich er-scheint und auch auf die Umweltdaten der Kraftwerke undder Entsorgungsanlagen zurückgreift. Jeweils als Summeüber alle zugeordneten Strom- und Wärmeproduzentensind hier unter anderem die spezifischen CO2-Werte imJahresvergleich als Nachweisführung zur Nachhaltigkeits-strategie 20/20/20 abgebildet.

| > | UMWELTMANAGEMENT

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| > | UMWELTMANAGEMENT

| 18 | Umwelterklärung 2012

Auf Basis der Strategie der swb-Gruppe wurde seit 2009die Einführung von Umweltmanagementsystemen in denoperativen Bereichen der swb Erzeugung GmbH & Co. KGvorangetrieben. Der Bereich Kraftwerksservice mit seinenDienstleistungen, insbesondere Instandhaltung und demBaumanagement inklusive Umsetzung von Neuinvestitio-nen im Bestand sowie Reinigungsleistungen, wurde erst-malig 2009 zusammen mit seinen bis dahin vorhandenenZertifizierungen nach ISO 9001 (Qualitätsmanagement)und SCC (Arbeitssicherheit Kontraktoren) auch zum Um-weltmanagement nach ISO 14001 zertifiziert. Bei swb Ent-sorgung besteht ein Umweltmanagementsystem gemäßISO 14001 und EMAS seit 1998. Eine erste Zertifizierungzum Entsorgungsfachbetrieb erfolgte im Jahr 1999.

Im Hinblick auf die 2012 anstehende Rezertifizierung zuISO 14001 und zum Entsorgungsfachbetrieb sowie dieRevalidierung zu EMAS bei swb Entsorgung wurde imletzten Jahr von der Geschäftsführung festgelegt, die erst-malig in 2010 durchgeführte und noch bis 2013 laufendeZertifizierung nach ISO 14001 bei den Kraftwerksstand-orten der swb Erzeugung hier im Rahmen einer Matrix-Zertifizierung zu integrieren. Aufgrund der gemeinsamenFührung der beiden Gesellschaften stellt dieses Verfahreneine deutliche Vereinfachung für alle Beteiligten dar.

Die Matrix-Zertifizierung umfasst alle Kraftwerksstand-orte der swb Erzeugung und die Entsorgungsanlagen MKKund MHKW der swb Entsorgung. Hierfür relevante Auf-gaben der zentralen Bereiche beider Gesellschaften undder swb-Gruppe werden wie der Bereich Vertrieb Entsor-gung dabei mit erfasst.

Für den Bereich Kraftwerksservice (KS) findet weiterhineine separate Zertifizierung zum Umweltmanagementnach DIN ISO 14001 im Zusammenhang mit den für einenderartigen Dienstleister am Markt notwendigen Zertifi-zierungen zum Qualitätsmanagement (DIN ISO 9000) undzum Arbeitsschutz (SCC) statt.

Für den gemeinsamen Betrieb von swb Entsorgung undErzeugung gibt es einen zentralen HSE-Managementsys-tembeauftragten. Dieser koordiniert zum einen die bestell-ten Umweltmanagementbeauftragten (UMB) inklusive dereingerichteten Stabsstellen Zertifizierung beim Bereich Be-trieb Kraftwerke und Zertifizierung/EfB beim Betrieb Entsor-gung. Zum anderen ist ihm die Bestellung, Qualitätssiche-rung und das Berichtswesen der beauftragten und befähig-ten Personen fachlich zugeordnet. Zudem verantwortet derzentrale HSE-Managementsystembeauftragte die über-geordnete Rechtsverfolgung.

Wesentliche Bestandteile des Umweltmanagementsys-tems sind das Kontrollsystem zum Ist/Soll-Abgleich sowiedie Verantwortung für die Mitarbeiter und deren Motiva-tion. Der durchgängige Informationsfluss zur Umsetzungder Ziele und deren Kontrolle basiert auf folgenden Bau-steinen:

1 Veröffentlichung der HSE-Leitlinien des gemeinsamenBetriebs.

2 Einbeziehung der Mitarbeiter durch ein EDV-gestütztesHSE-Meldesystem für Unfälle und gefährliche Situatio-nen, durch Schulungen, Unterweisungen sowie durchInformationen zu HSE-Themen über die Organisations-handbücher und die Kommunikationsmedien in derswb-Gruppe.

3 Umfassende Organisations- und Betriebshandbücherauf EDV-Basis mit integriertem Zugriff auf eine interneGefahrstoffdatenbank sowie eine Rechtsdatenbanküber das Internet, für die zusätzlich eine monatliche ex-terne Supportleistung über Rechtsänderungen besteht.

4 Ein quartalsweise unter Leitung des HSE-Management-systembeauftragten stattfindender übergeordneterQualitätszirkel HSE zur Darlegung von rechtlichen Än-derungen und ihrer Relevanz für den eigenen Betriebdurch die beauftragten bzw. befähigten Personen.

4.2 HSE-Management im gemeinsamen Betriebswb Erzeugung und swb Entsorgung

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Umwelterklärung 2012 | 19 |

Mitglieder sind neben den Sicherheitsbeauftragtenund der Führungsebene der swb Entsorgung als wei-tere Multiplikatoren der UMB des Bereichs Kraftwerks-service, der Mitarbeiter Koordination Zertifizierungbeim Bereich Betrieb Kraftwerke und die Stabsmitar-beiterin Zertifizierung/EfB beim Bereich Betrieb Entsor-gung. Es erfolgt eine Protokollierung und gegebe-nenfalls eine Maßnahmenverfolgung über eine EDV-Datenbank.

5 Regelmäßige HSE-Begehungen durch die Führungsver-antwortlichen inklusive Protokollierung und Maß-nahmenverfolgung durch die Verantwortlichen sowieein monatliches Reporting über Unfälle.

6 Ein im swb-Konzern etabliertes HSE-Management fürKontraktoren mit entsprechenden Zulassungen aus-schließlich für präqualifizierte Unternehmen mit Nach-weis eines existierenden Arbeitsschutzmanagement-systems und unterschriebener Kontraktorenerklärunginklusive einer entsprechenden Lieferantenbewertung.

7 Umfassende betriebliche Notfall- und Gefahrenab-wehrpläne, die zudem in ein konzernweites Krisen- undNotfallmanagement eingebunden sind. Jährlich findenan den Standorten der Kraftwerke und Entsorgungs-anlagen jeweils Sicherheitsübungen inklusive Proto-kollierung und bei Bedarf eine Maßnahmenverfolgungüber die EDV-Datenbank statt.

8 Über das Jahr verteilt stattfindende Auditbegehungenund bei erkannten Mängeln oder Abweichungen erfol-gende Nachaudits und Kontrollabfragen durch den UMBund den beim Betrieb Entsorgung und dem Betrieb Kraft-werke jeweils angebundenen Stab Zertifizierungen in-klusive Protokollierung und Maßnahmenverfolgung überdie EDV-Datenbank.

9 Zusätzliche thematische interne Audits durch benanntesachkundige Mitarbeiter zu den Auflagen/Neben-bestimmungen aus Genehmigungen und zu Vorgabender Versicherer, insbesondere der Feuerversicherung.

10 Jahresberichte der Beauftragten und der befähigtenPersonen, wie Immissionsschutz- und Brandschutzbe-auftragte. Unterjährig gibt es Protokolle über die Sicher-heitsbegehungen dieser bestellten Personen. EineBewertung der aufgezeigten Maßnahmen aus denJahresberichten erfolgt durch den HSE-Management-verantwortlichen der Geschäftsführung im Rahmen desManagement-Reviews (siehe unten).

11 Informationen der vorgenannten Punkte laufen beimUMB oder den beim Betrieb Entsorgung und BetriebKraftwerke jeweils installierten Stabsfunktionen Zertifi-zierungen zusammen:

> Abweichungen oder Mängel werden von hier über dieEDV-Datenbank verfolgt, abgelehnte Umsetzungendokumentiert.

> Eine zusammenfassende Bewertung anhand der Be-gehungen, von Nachaudits, den Ist/Soll-Abgleichen etc.wird als interner Auditbericht jährlich vom UMB inklusiveeiner Legal-Compliance-Bewertung unter Berücksichti-gung der Jahresberichte der Beauftragten erstellt.

> Auf dieser Basis wird jährlich ein Management-Review vomUMB mit dem Verantwortlichen der Geschäftsführungdurchgeführt, inklusive Protokollierung von eventuell fest-gelegten grundlegenden Änderungen am Umwelt-/HSE-Managementsystem, am Umweltprogramm oder an derRangliste der wichtigsten Umweltauswirkungen und einermöglichen Festlegung von Maßnahmeplänen.

Mit der hier vorliegenden Umwelterklärung wird die erfolg-reiche Rezertifizierung gemäß ISO 14001 und Revalidierunggemäß EMAS bei der swb Entsorgung GmbH & Co. KG mitden Anlagen MKK und MHKW für den Zyklus 2012 bis 2015dokumentiert.

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| > | UMWELTASPEKTE MKK UND MHKW

| 20 | Umwelterklärung 2012

Mit der Genehmigung für das MKK wurde eine umfas-sende Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt, diefür den zu bewertenden Umweltaspekt der Emissionen zu-sätzlich auch Untersuchungen zur Vorbelastungssituationumfasste. Diese Prüfungen über:> Auswirkungen auf den Menschen (unter Berücksichti-

gung der Vorbelastungssituation) bezüglich> Schwermetalle> Feinstaub> Organische Schadstoffe> Lärm

> Auswirkungen durch Störungen des bestimmungsge-mäßen Betriebs

> Auswirkungen auf das Mikro- und Makroklima> Auswirkungen auf den Boden> Auswirkungen auf das Grundwasser und die Gewässer> Auswirkungen auf Pflanzen und Tiere> Auswirkungen auf die Landschaft

ergaben, dass im bestimmungsgemäßen Betrieb eineschädliche Umwelteinwirkung und sonstige Gefahrennicht vorliegen. Somit stehen bezüglich der Umwelt-relevanz beim bestimmungsgemäßen Betrieb die im Zu-sammenhang mit einer Energienutzung möglichen Ein-sparungen an klimaschädlichen Kohlendioxidemissionenim Vordergrund.

Diese Betrachtungen bestätigten die beim MHKW vor-liegenden Ermittlungen der relevantesten Umweltauswir-kungen. Diese liegen aufgrund der thermischen Abfall-behandlung einerseits im Bereitstellen von Entsorgungs-sicherheit für die potenziell schadstoffbelasteten Abfälleselbst sowie im damit verbundenen potenziellen Schad-stofftransfer im Falle von Betriebsstörungen. Im Normal-betrieb stehen den nicht vermeidbaren entstehendenklimaschädlichen Emissionen aufgrund der Substitutionvon Primärenergieträgern entsprechende Gutschriftengegenüber.

Das MHKW und das MKK fungieren als integraler Bestand-teil einer zukunftsweisenden, energetisch optimierten Abfallwirtschaft. Denn Abfälle und Abfallfraktionen, diesich nicht zur Aufbereitung oder stofflichen Verwertungeignen, werden in den beiden Anlagen der energetischenNutzung zugeführt. Gleichzeitig werden hohe Standardsder Zerstörung von organischen oder biologisch aktivenSchadstoffen sichergestellt und nicht eliminierbare,schädliche Schwermetalle gezielt ausgeschleust. Der Ein-satz von Abfällen und Ersatzbrennstoffen aus Abfall-fraktionen in energetisch optimierten Müllheizkraft-werken trägt unmittelbar zur Substitution von fossilenBrennstoffen und damit deutlich zur Verminderung vonKohlendioxidemissionen bei.

Die Zusammenarbeit der beiden Anlagen MKK und MHKWermöglicht unter den gegebenen Rahmenbedingungen zurSicherstellung der Entsorgung ein je nach Bedarf an Fern-wärme energie- und damit klimaoptimiertes gemeinsamesStoffstrommanagement unter Berücksichtigung der Heiz-werte und der Schadstoffgehalte der Abfälle. UmfassendeIn- und Outputdaten bzgl. der Umweltaspekte Energieeffi-zienz und Emissionen sind im Kapitel 7 zusammengestellt.

Umweltauswirkungen über eingesetzte Betriebsmitteloder das Beschaffungswesen, inklusive Verkehr, habendemgegenüber aufgrund der geringen Frachten der Be-triebsmittel in Bezug auf den Abfalldurchsatz (sieheInput/Outputbilanz in Kapitel 7) und der für die Lagerungdieser Stoffe angewandten Sicherungssysteme nur einengeringen Einfluss. Die Materialeffizienz beim Verbrauchdieser Stoffe ist im hohen Maße abhängig von den ge-setzlichen Vorgaben zur Emissionsminimierung bei derRauchgasreinigung. Die in 2006 ausgeführten ökobilan-ziellen Betrachtungen zeigen zudem keine größere Rele-vanz der Transporte der Müllanlieferungen und für die Ent-sorgung der Schlacke- und Flugaschemengen gegenüberdem eigentlichen Verbrennungsbetrieb [Lit. 1].

5 Umweltaspekte MKK und MHKW5.1 Betrachtungen zu den Umweltaspekten der swb Entsorgung

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Umwelterklärung 2012 | 21 |

Als nicht wesentliche Umweltaspekte gelten weiterhin dieBereiche erzeugte Abfälle (Verwertung der anfallenden Ab-fälle Schlacke, Reststoff und Flugasche), Abwasser (ab-wasserfreier Betrieb) und die biologische Vielfalt. Letzteresergibt sich aufgrund der notwendigen hygienischen Aspektebei der ordnungsgemäßen Entsorgung von Haus- undGewerbemüll sowie gemischten Restabfallfraktionen, wogerade die Zerstörung biologisch aktiver Substanzen bei derordnungsgemäßen Entsorgung mit im Vordergrund steht.Die bei der thermischen Behandlung anfallenden Ver-brennungsreste und Rauchgasreinigungsabfälle sind bezüg-lich der Schadstoffgehalte und der Mengen durch den Input-stoff Abfall vorgegeben. Die anfallenden Verbrennungs- undRauchgasreinigungsrückstände werden alle weitgehend zu100 Prozent stofflich verwertet (siehe Input/Outputbilanz inKapitel 7). An Abwasser zur Einleitung ins öffentliche Ka-nalnetz fallen im Regelbetrieb nur noch die Sanitärabwasseran. Dies entspricht gegenüber den Jahren ab 2005 miterhöhter Anlagenkapazität einer Reduzierung von rund80.000 m3/a.

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| > | UMWELTASPEKTE MKK UND MHKW

| 22 | Umwelterklärung 2012

Die Betrachtungen zu den Umweltaspekten bei der ther-mischen Entsorgung von Abfällen geben die hohe energie-und klimapolitische Bedeutung der energetischen Verwer-tung von Abfällen für Bremen und die Region wieder. Siezeigen die Wichtigkeit der vorhandenen Handlungsop-tionen für eine effiziente Energieproduktion aus der ther-mischen Behandlung von Abfällen oder geeigneten Abfall-fraktionen im Zusammenspiel der beiden Anlagen MKK undMHKW. Und sie zeigen deutlich, wo die Prioritäten bei denBewertungen der Umweltauswirkungen liegen.

Denn Priorität hat beim bestimmungsgemäßen Betriebneben der Entsorgungssicherheit die Optimierung der Ener-gieauskopplung im Gesamtprozess der beiden Anlagen. Hiersind die klimarelevanten Emissionen als vorrangig zu be-trachten. Daneben besitzt der Emissionspfad Luft bei einemnicht bestimmungsgemäßen Betrieb der thermischen Be-handlungsanlagen die höchste Priorität. Das zeigt die hoheRelevanz von Rauchgasreinigung und sicherer Betriebsfüh-rung. Der Strategie zur Wartung und Instandhaltung der An-lagen muss in diesem Zusammenhang eine hohe Bedeu-tung beigemessen werden.

In der Gesamtbewertung ergibt sich unter der Prämisse derMinimierung von Schadstoffemissionen die Reihenfolge derbedeutendsten Umweltauswirkungen auch als Spiegelbildder eigentlichen Umweltleistung der swb Entsorgung:

1 Schaffung einer ausreichenden Entsorgungskapazitätfür die Kommunen und Wirtschaftsbetriebe in der Re-gion für stofflich nicht verwertbare Abfälle unter Sicher-stellung eines gleichzeitig hohen Standards der Zer-störung von organischen oder biologisch aktiven Schad-stoffen sowie gezielter Ausschleusung nicht eliminier-barer schädlicher Schwermetalle.

2 Optimierung der energetischen Nutzung von Abfällenmittels eines stoffstrombezogenen Ansatzes bei gleich-zeitig optimierter Durchsatzleistung im Verbund MKKund MHKW.

3 Vermeidung von unkontrollierten Emissionen über denLuftpfad, unter anderem Störung Kesselanlagen, Rauch-gasreinigung, Bunkerbrände.

4 Vermeidung von unkontrolliertem Austrag an Flug- und Kesselasche sowie Gewebefilterstäuben oder Re-aktionsprodukten aus der Rauchgasreinigung.

5 Vermeidung von Anlagenausfällen zur Aufrechterhaltungder Entsorgungssicherheit und Primärenergiesubstitution.

6 Vermeidung von unkontrolliertem Austrag an Rohschlacke.7 Vermeidung von unkontrollierten Emissionen über den

Wasserpfad.

Die Punkte 1 und 2 setzen konsequent die Nachhaltigkeits-strategie der swb-Gruppe zum Klimaschutz mit den Ein-sparungen an entsprechenden klimarelevanten CO2-Emis-sionen um und geben den überregionalen Ansatz der Um-weltleistung der swb Entsorgung wieder. Die Punkte 3 bis 7betreffen konkret die Standorte Oken 2 und Otavistr. 7-9 undderen unmittelbare Umgebung.

Im Rahmen dieses Rankings haben etwaige Betriebs-störungen und damit auch zeitliche Abläufe oder Strategienbezüglich Wartung und Instandsetzung einen hohen Einflussauf die Umweltbilanz. Die im Bereich Kraftwerksservice ein-geführten Managementsysteme zur Arbeitssicherheit (SCC),zum Qualitätsmanagement (ISO 9001) und zum Umwelt-management (ISO 14001) sind im Zusammenspiel mit der imgemeinsamen Betrieb festgelegten Systemverantwortungbezüglich der Anlagenaggregate und der im Bereich An-lagenwirtschaft etablierten strategischen Instandhaltungs-planung hier zielgerichtet einzusetzen, um durch eine effek-tive Instandhaltung und Wartung entsprechende Auswir-kungen zu minimieren. Die Zeitverfügbarkeit der beiden An-lagen ist im Mittel der letzten Jahre mit 86,5 Prozent beimMHKW und mit 91,2 Prozent beim MKK entsprechend hoch.

In Bezug auf die im Ranking genannten Vermeidungen von un-kontrollierten Austrägen in die Medien Luft, Wasser und Bodensind die Anlagen MKK und MHKW in das konzernweite Krisen-und Notfallmanagement mit den installierten Operativ- undNotfallstäben auf Basis der betrieblichen Alarm- undGefahrenabwehrpläne integriert. In 2011 gab es diesbezüglichbei der swb Entsorgung ein örtlich begrenztes Emissionsereig-nis mit entsprechend notwendigen Gefahrenabwehrmaßnah-men: Rauchgasaustritt ins Kesselhaus mit lokal begrenztemAustritt von Gewebefilterasche beim MKK. Ursächlich warenArbeiten am Leitsystem. Durch die schnelle Umsetzung vonNotfallmaßnahmen konnte größerer Schaden vermiedenwerden. Organisatorische Anweisungen verhindern heute der-artige Arbeiten am Leitsystem bei laufendem Betrieb.

5.2 Ranking der Umweltauswirkungen

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Die letzten Meter vor dem Einbau der neuen Dampftrommel bei Kessel 1

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| > | UMWELTPROGRAMM UND -ZIELE

| 24 | Umwelterklärung 2012

a Mit den erfolgten Investitionen zur ersten Moderni-sierung des MHKW in den Jahren 2002 bis 2005 wurdenbis auf den nicht eigenverantwortlich zu forcierendenAusbau der Fernwärme alle damit verbundenen Um-weltziele erreicht.

> Deutliche Erhöhung der Betriebssicherheit und die Ver-besserung der Verbrennungsbedingungen mit ent-sprechender Reduzierung der Emissionsbelastung durchMinimierung ungeplanter An- und Abfahrvorgänge.

> Verhinderung der weiteren Ablagerung unvorbehan-delter Abfälle mit potenziellen Grundwassergefährdun-gen und klimaschädlichen Emissionen (insbesondere Me-than) im nordwestlichen Niedersachsen und den nord-holländischen Regionen durch Schaffung ausreichenderVerbrennungskapazitäten.

> Erhöhung der Nutzung der bei der thermischen Behand-lung freigesetzten Energie und damit positive Entwick-lungen hinsichtlich Klimaschutz, Versauerungspotenzialund Ressourcenschutz durch Substitution von Primär-energieträgern über die Weiterentwicklung vom Müll-heizwerk (MHW) zum Müllheizkraftwerk (MHKWBremen) und jährlichen Abgaben an das Netz von bis zu80 GWh/a an Strom durch die Installierung eines zweitenTurbinengenerators.

b Das Umweltprogramm 2006 bis 2009 führte den einge-schlagenen Weg konsequent weiter:

> Planung zur Errichtung eines zusätzlichen drittenTurbogenerators.

> Modernisierung Feuerung/Kesselsanierung bei Kessel 4zur weiteren Kapazitätserhöhung und Erhöhung derBetriebssicherheit.

> Aufbereitung des Abschlämmwassers zur Gewinnungvon Brauchwasser.

> Aufbereitung der Reinigungswässer zur Verringerung desFeststoffeintrages ins Kanalnetz.

Die hier genannten Punkte wurden umgesetzt oder durchWeiterentwicklung und Übernahme in das Folgepro-gramm im Ergebnis noch verbessert:> Nach Planung eines dritten Turbogenerators erfolgte im

Laufe des Umweltprogramms 2009–2012 die Entschei-dung zur Umsetzung des Projektes „40/400“ zur opti-mierten Stromerzeugung beim MHKW (siehe unten).

> Die beiden geplanten Maßnahmen zur Abwasserauf-bereitung wurden durch eine Überplanung zur nunmehr(betriebs-)abwasserfreien Anlage weitergeführt.

Die Gesamtkapazität beträgt mit Abschluss des Umbausder Feuerung und der Ertüchtigung beim vierten Kesselheute insgesamt 530.000 Mg/a.

Neben den hier dargestellten Zielen der früheren Umwelt-programme sind im Zuge der genehmigten und reali-sierten Projekte beim MHKW darüber hinaus Ausgleichs-maßnahmen umgesetzt oder vertraglich vereinbartworden:> Dachbegrünung beim Annahmebunker (BEO-Anlage),

Einsaat Mai 2003.> Aufwertung von Flächen im Oberblockland als lang-

fristige Maßnahme; Vertrag zur Verwaltung und Pflegeder Maßnahme über 15 Jahre mit der HanseatischenNaturentwicklung GmbH (HANEG), Vertrag vom Juni2003.

c Sachstand laufendes Umweltprogramm 2009–2012

Maßnahme 1: Verifizierung der Umweltleistung durchInbetriebnahme MKKMit dem Bau des MKK mit einer Auslegung auf mittelkalori-sche Abfälle und einem für thermische Behandlungsanlagenhohen elektrischen Wirkungsgrad von bis zu 27 Prozentnetto wurden diese vorgenannten positiven Aspekte undUmweltziele beim MHKW hier konsequent weitergeführt.Durch den direkten Standort am Hafen sind hier zudem zu-künftig auch Abfalllieferungen per Schiffstransport möglich.

6 Umweltprogramm, Umweltziele6.1 Umgesetzte Maßnahmen, Umweltziele der letzten Umweltprogramme

bei swb Entsorgung

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Umwelterklärung 2012 | 25 |

Die im Umweltprogramm 2009–2012 seinerzeit auf Basisder technischen Auslegungswerte mit einem Heizwert von14 MJ/kg als Maßnahme 1 geplante Bruttostromerzeu-gung beim MKK von bis zu 264.000 MWh/a konnte für2011, dem ersten ganzjährigen Betrieb mit Einsatz derTurbine, mit rund 231.530 MWh Strom bei einem mittlerenHeizwert von rund 11,7 MJ/kg weitgehend bestätigt wer-den. Der spezifische klimarelevante CO2-Faktor pro kWhelmit Werten in 2010 von 0,39 und in 2011 von 0,37 MgCO2/kWhel entspricht dem vorausberechneten Wert von0,38 Mg CO2/kWhel. Mit der Energieauskopplung beim MKKgeht eine CO2-Einsparung gegenüber den ansonsten an-fallenden Erzeugungen aus fossilen Energieträgern unterBerücksichtigung des Strommixes Substitution MVA-relevan-ter Grundlast [Lit. 2] von insgesamt rund 123.500 Mg in 2011einher (siehe auch Kapitel 7.2).

Maßnahme 2: Durchführung der Zertifizierung nach ISO 14001 für den Dienstleistungsbereich KraftwerksserviceDer Bereich Kraftwerksservice als Dienstleister für dieKraftwerks- und Entsorgungsanlagen ist, wie bereits inKapitel 4.2 dargelegt, seit Dezember 2009 auch nach derISO-Norm 14001 zertifiziert, womit Maßnahme 2 desletzten Umweltprogramms ebenfalls erfolgreich umge-setzt wurde.

Maßnahme 3: Notkühlung Rauchgase beim MHKW Allein Maßnahme 3 des laufenden Umweltprogrammskonnte bisher aufgrund fehlender geeigneter Anbieternicht umgesetzt werden. Die Umsetzung erfordert auf-grund der Besonderheit beim MHKW mit einem Sammel-kanal für die Rauchgase der vier Verbrennungskessel undanschließender Verteilung auf drei Rauchgaslinien ein ent-sprechendes Know-how. Zudem müssen entsprechendeGarantien bei der Umsetzung gewährleistet sein.

Maßnahme 4: Rezirkulation der Reaktionsprodukte in derRauchgasreinigung beim MHKWDie Rezirkulation der Reaktionsprodukte wurde für alleRauchgaslinien erfolgreich umgesetzt. Die damit geplanteVerstetigung der Fahrweise der Sprühabsorption, demRegelverhalten bei Emissionsspitzen, war aber erst im Zugeeiner zusätzlichen Dosierung von Trockensorbenz (Kalk-hydrat) zu erreichen. Ferner wurde auf andere Kalklieferan-ten sowie Kalksorten zurückgegriffen und anstelle von Kalk-milch und separater Zumischung von Herdofenkoks wirdnunmehr ein direkt mit Aktivkohle vorgemischtes Kalkpro-dukt eingesetzt. Mit dieser Verfahrensweise wird der bis-herige reinigungsintensive Ex-Schutzbereich bei der Herd-ofenkoksanlage (Annahme, Silolagerung und Förderungs-aggregate) überflüssig. Dies stellt eine deutliche Verbes-serung der Anlagensicherheit dar.

Maßnahme 5: Projekt „40/400“ beim MHKW zuroptimierten StromerzeugungDie seinerzeitige Planung zur optimierten Energieaus-kopplung als Maßnahme 5 im Umweltprogramm wurdedurch Beschluss der Gremien der swb Entsorgung 2010 be-reits in eine konkrete Umsetzung gebracht. Das damit ver-bundene Projekt „40/400“ führt, wie bereits früher aus-geführt, zu einer Verdreifachung der Stromauskopplungbei gleichbleibenden Abfallinputmengen. Der Zeitplansieht eine komplette Umsetzung bis Mitte 2013 vor (sieheaktuelles Umweltprogramm 2012–2015).

Darüber hinaus wurden in 2010 zusätzliche Projekte mitpositiven Umweltaspekten beschlossen, die aber bis datonoch nicht alle vollständig umgesetzt sind:> Schaffung der Infrastruktur zur Annahme von bis zu

20.000 Mg/a an landwirtschaftlich nicht verwertbaren,vorentwässerten kommunalen Klärschlämmen, geplan-ter Abschluss 4/2012.

> Errichtung, Lagerung und Zuführung von Trockensorbenzbei auftretenden SO2-Spitzenbelastungen, geplanter Ab-schluss 5/2012.

> Ersatz Herdofenkokszuführung zur Kalkmilchsuspensiondurch vorgemischtes Kalk/Aktivkohle-Agens bei derRauchgasreinigung, Abschluss 12/2011.

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| 26 | Umwelterklärung 2012 Der Blick aus dem Neubau von Kessel 4

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Umwelterklärung 2012 | 27 |

6.2 Umweltprogramm 2012-2015

Maßnahme 4:> Umstellung Speisewasseraufbereitung auf Vollentsal-

zung Stadtwasser anstelle Teilentsalzung Brunnenwasseraufgrund der höheren Anforderungen infolge der neuenDampfparameter „40/400“ bei gleichzeitiger UmstellungVerdünnung Harnstofflösung von Stadtwasser aufBrunnenwasser

> Kennzahl: Reduzierung Verbrauch um zehn Prozent Säureund Lauge für Entsalzung

> Umsetzung bis Ende 2012

Maßnahme 5:> Absenkung Vorlauftemperatur Fernwärme Netz Uni/

Weidedamm> Kennzahl: Vorlauftemperatur 128 Grad Celsius; damit ein

Plus von bis zu 24,6 MWh/a an Stromproduktion möglich> Umsetzung bis Ende 2012

Maßnahme 6:> Erarbeitung Fernwärmegesamtkonzept inklusive opti-

mierter Fernwärmeauskopplung MHKW für das NetzBremen-Ost bei zukünftig reduziertem Kraftwerksparkam Standort Hastedt

> Kennzahl: Zusammenschluss Fernwärmenetz Ost undUni/Weidedamm

> Konzepterstellung bis 8/2012

Maßnahme 1:> Umbau „40/400“ beim MHKW mit der Verifizierung

der Verdreifachung der produzierten Strommenge bei mindestens gleichbleibender Fernwärmeauskopplung,Start 6/2010

> Kennzahl: rund 270.000 MWh/a Stromabgabe bei Voll-lastbetrieb und Hu = 10,5 MJ/kg

> Umsetzung bis Mitte 2013

Maßnahme 2:> Erarbeitung Fernwärmegesamtkonzept inklusive Prü-

fung Dampfauskopplung zur Fernwärme beim MKK fürdas Netz Bremen-West bei zukünftig reduziertem Kraft-werkspark am Standort Hafen

> Kennzahl: rund 15 MW Fernwärme aus dem MKK> Konzepterstellung bis 8/2012

Maßnahme 3:> Kapazitätserhöhung MKK unter Ausnutzung vorhan-

dener Kesselreserven bei gleichbleibender Turbinenkon-figuration

> Kennzahl: plus zehn Prozent Dampf/Energieauskopplung> Umsetzung bis 10/2012

| > | UMWELTPROGRAMM UND -ZIELE

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| 28 | Umwelterklärung 2012

Abb. 2 > Input-Output-Bilanz MHKW 2011

Input

LuftVerbrennungsluft

Rohstoffe Angenommene MengeDavon > hausmüllähnlicher

Restabfall> Sperrmüll> Gewerbeabfälle/Sortierreste

Verbrannte Menge

Hilfs- und Betriebsstoffe Weißfeinkalk mit AktivkohleBraunkohlenkoksHarnstofflösungWeißkalkhydratSalzsäureNatronlaugeEisen-III-ChloridWasserstoffperoxid

WasserbezugTrinkwasserBrunnenwasser

EnergieinputMüllHeizöl (MHKW und Spitzenheizwerk)

Strom (Eigenbedarf)

Davon Strombezug* von swb*) Strommix Bremen

387.981 Mg

209.260 Mg16.253 Mg

162.467 Mg378.972 Mg

7.180 Mg0,0 Mg

884 Mg110,8 Mg172,0 Mg112,8 Mg

8,4 Mg7,0 Mg

45.638 mD188.868 mD

1.004.276 MWh18.964 MWh26.740 MWh

696 MWh

2.538 Mio. mD

102.934 Mg10.946 Mg12.608 Mg

4,9 Mg

148.108 Mg332.000 mD

63,5 Mg16,0 Mg20,5 Mg

416,4 Mg2,0 Mg1,7 Mg

28.744 mD10.552 mD

2.125 mD

44.223 mD144.645 mD

743.981 MWh202.240 MWh193.269 MWh

80.793 MWh54.336 MWh

198.590 MWh

INPUT/OUTPUT7 Input-Output-Analyse 2011

MHKW/MKK

Das Ziel vor Augen: Transport der neuen Turbine auf den letzten Metern in Bremen

Output

AbluftReingas inklusive aller An- und Abfahrvorgänge

AbfälleRohschlackeFlugasche*Reststoff* Rauchgasreinigung

Altöle**) gefährliche Abfälle

Emissionen COc* klimarelevant

HcO*CO**HCI**SOc**NOx**C gesamt**Staub***) Berechnet. **) Aus EMI-Rechner.

TrinkwassernutzungTrinkwasser zur RauchgasreinigungTrinkwasser für EntstickungsanlageSanitärabwässer

BrunnenwassernutzungDeionatBetriebswässer (u. a. Rauchgasreinigung)

EnergienutzungDampfnutzung zur TurbineFernwärmeerzeugung Davon Abgabe an swb und SonstigeStromerzeugungDavon Abgabe an swb und SonstigeDampf/Brennstoffwärme (Eigenbedarf)

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Umwelterklärung 2012 | 29 |

Abb. 3 > Input-Output-Bilanz MKK 2011

Input

LuftVerbrennungsluft

Rohstoffe Angenommene MengeDavon > hausmüllähnlicher Restabfall

> Sperrmüll> Gewerbeabfälle/Sortierreste

Verbrannte Menge

Hilfs- und BetriebsstoffeWeißfeinkalkHerdofenkoksAmmoniakwasserWeißkalkhydrat

WasserbezugTrinkwasserKühlwasser (Hafenwasser)

Deionat

EnergieinputMüllErdgasStrom* (Eigenbedarf)

Davon Strombezug* von swb*) Strommix Bremen

262.437 Mg218.693 Mg

0 Mg43.744 Mg

265.012 Mg

4.295 Mg72 Mg

594 Mg1.260 Mg

21.958 mD66.038.594 mD

6.583 mD

860.200 MWh4.855 MWh

21.970 MWh1.701 MWh

1.543 Mio. mD

63.365 Mg4.529 Mg

12.184 Mg0,77 Mg

98.760 Mg18,5 Mg11,3 Mg36,9 Mg

231,2 Mg1,9 Mg2,0 Mg

692.607 MWh3.722 MWh

231.529 MWh201.125 MWh

37.908 MWh

Output

AbluftReingas inklusive aller An- und Abfahrvorgänge

AbfälleRohschlackeKesselasche*Gewebefilterstaub*Altöl**) gefährliche Abfälle

Emissionen COc* klimarelevant

CO**HCI**SOc**NOx**C gesamt**Staub***) Berechnet. **) Aus EMI-Rechner.

WassernutzungTrinkwasser für Sanitärbereich und RauchgasreinigungKühlwasser für den TurbinenbetriebDeionat als Kesselspeisewasser

EnergienutzungDampfnutzung zur TurbineFernwärmeerzeugung StromerzeugungDavon Abgabe an swbDampf/Brennstoffwärme (Eigenbedarf)

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| 30 | Umwelterklärung 2012

| > | INPUT-OUTPUT-ANALYSE 2011

Im Jahr 2011 wurden beim MHKW 378.972 Mg verbrannt.Der geringere Durchsatz beim MHKW gegenüber dem Vor-jahr ergibt sich aus dem Umbau im Rahmen des Projekts„40/400“. Kessel 1 war seit Januar 2011 zwecks Umbauaußer Betrieb. Nach Wiederaufnahme der Verbrennung inKessel 1 wurde danach der Kessel 4 im Dezember 2011abgefahren. Der Anteil hausmüllstämmiger Abfälle (Haus-müll, Sperrmüll, hausmüllähnlicher Gewerbeabfall undMBA-Fraktionen aus der Vorbehandlung von kommunalenSiedlungsabfällen) liegt bei rund 225.514 Mg, das ent-spricht einem Anteil von rund 59 Prozent.

Dem MKK wurden 2010 insgesamt 265.012 Mg der Ver-brennung zugeführt. Der Anteil an hausmüllstämmigenAbfällen lag hier bei rund 82 Prozent, geprägt durch MBA-Fraktionen.

Die jeweiligen Anteile an hausmüllstämmigen Abfällenentsprechen trotz der vorhandenen Kapazitätsanpassun-gen bei den Anlagen weitgehend den Verhältnissen ausdem Vorjahr.

Die bei der thermischen Behandlung entstandenen spezi-fischen Mengen an Schlacken und Flugstaub sowie Re-aktionssalzen aus der Rauchgasreinigung beim MHKWsind in Abb. 4 wiedergegeben. Der spezifische Wert liegtmit 271 kg an Schlacke pro Mg Abfall in der Größenord-nung des Vorjahres. Durch die eingetretenen verringertenHeizwerte im Input beim MKK haben sich dort dieSchlackemengen dem spezifischen Wert beim MHKW dochmerklich angeglichen. Beim MKK liegt dieser Wert gegen-über dem Vorjahr mit 18,4 Prozent nunmehr bei rund 24Prozent. Beim MKK fallen aufgrund der Gestaltung derRauchgasreinigung ohne einen E-Filter nur Kesselascheund ein Gewebefilterstaub, ein Gemisch aus Reaktions-salzen und Flugstaub, an. Die spezifischen Mengen sinddenen des MHKW in Abb. 4 gegenübergestellt.

Die Flug- und Kesselasche sowie die Reaktionssalze undder Gewebefilterstaub werden als Abfälle unter Tage inehemaligen Salzbergwerken verwertet, die Schlacken zurNutzung als Baumaterial extern aufbereitet. Der aussor-tierte Eisenanteil liegt bei rund sechs Prozent, der aus-sortierte NE-Anteil bei rund einem Prozent.

7.1 Abfallinput/-output

MKK

2009

41

2010

41,4

MHKW MKK

Abb. 4 > MHKW, MKK – Spezifische Mengen Schlacke, Reststoff bzw. Gewebefilterstaub, Flugasche bzw. Kesselasche in kg/Mg Abfall, 2009 – 2011

0

10

20

30

40

50-200

210

220

230

240

250

260

270

280

Schlacke Reststoff/Gewebefilterstaub Flugasche/Kesselasche

185,5

2010 2009 2011

28,9

MHKW MKK

2009

184,2

2010

239,1

2011 2010 2011

25,5

2011

243,9

274,8

2011

271,6

MHKW

20102009

37,7

2011

35,8 33,3

46

2009

25,2

17,1

2009

17,8

2010

17,7

Umwelterklärung_2012_RZ.qxp 26.07.2012 10:03 Uhr Seite 30

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| > | Umwelterklärung 2009

Umwelterklärung 2012 | 31 |Umwelterklärung 2012 | 31 |

Bei den im MKK notwendigen Betriebsmitteln Ammoniak-wasser und Herdofenkoks zur Rauchgasreinigung bestäti-gen sich die spezifischen Verbräuche pro Tonne Abfall ausdem ersten kompletten Bilanzjahr 2010. Für den Verbrauchan Kalkhydrat und Weißfeinkalk ergeben sich hier allerdingssignifikante Erhöhungen bei den spezifischen Werten proTonne Abfall. So steigt der Wert für Kalkhydrat von 3,6 auf4,8 Kilogramm/Mg Abfall, beim Weißfeinkalk von 13,4 auf16,2 Kilogramm/Mg Abfall. Diese neuen Verhältnisse sindden sich ändernden Abfallzusammensetzungen geschul-det. Es handelt sich einerseits um weniger heizwertreicheFraktionen mit erhöhten Feststoffgehalten, die in der Regelauch einen erhöhten Schwefeleintrag mit sich bringen, undandererseits um erhöhte Chlorfrachten im Input.

Bei der Rauchgasreinigung im MHKW wurde in 2011 erst-malig das ganze Jahr über mit der Zugabe von vorgemisch-tem Kalk/Aktivkohle-Agens zur Sprühabsorption gefahren.Auf die separate Zumischung von Herdofenkoks konnte vondaher komplett verzichtet werden. Zudem wurden in 2011die Umrüstungen auf eine Rezirkulation von Teilmengendes Reaktionsproduktes aus der Sprühabsorption abge-schlossen. Es handelt sich hierbei um die Rückführung desbereits reagierten Agens in den Rauchgasstrom zurnochmaligen Nutzung noch freier Kalk- und Aktivkohlepar-tikel zur Abscheidung von Chlor, Schwefel und Spuren-gasen. Ferner sind die technischen Umrüstungen zum zu-sätzlichen Einsatz von Trockensorbenz bei auftretendenSO2-Spitzen in 2011 vorangetrieben worden, sodass hier an-teilig über das Jahr auch zusätzliche Mengen an Kalkhydratverbraucht wurden. Aufgrund der vorgenannten Punkte istein Jahresvergleich für diese Betriebsmittel bei der Rauch-gasreinigung nicht durchführbar. Bei der NOx-Reduzierung(Entstickung) beim MHKW bestätigten sich in 2011 erneutdie durch Optimierungsmaßnahmen erstmalig in 2009erzielten deutlichen Verringerungen der Harnstoffver-bräuche von seinerzeit 3,3 auf heute durchschnittlich 2,3Kilogramm pro Tonne Abfall bei gleichbleibender Min-derungsleistung.

7.2 Betriebsmittelverbräuche

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| 32 | Umwelterklärung 2012

Errichtung der neuen Luftkondensatoren

Umwelterklärung_2012_RZ.qxp 26.07.2012 10:03 Uhr Seite 32

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Umwelterklärung 2012 | 33 |

| > | INPUT-OUTPUT-ANALYSE 2011

Umwelterklärung 2012 | 33 |

7.3 Emissionen

MKK

Abb. 5b > MKK – Vergleich der kontinuierlich gemessenen Emissionen 2009 –2011 in mg/mD

20100 %

50 %

100 %

2010 2010

0,7

8,8

160

19,3

Staub10 mg/mD

C gesamt10 mg/mD

CO50 mg/mD

NOx200 mg/mD

SOc50 mg/mD

HCI10 mg/mD

20102010

0,4

2010

14

2011 2011 2011

1,3

7,5 153

20112011

1,2

2011

12

Grenzwerte gemäß 17. BlmSchV

2009 2009 2009

0,1

8,1151

12,7

20092009

0,4

2009

13

MHKW

Abb. 5a > MHKW – Vergleich der kontinuierlich gemessenen Emissionen 2009 – 2011 in mg/mD

20110 %

50 %

100 %

2009 2011 2011 2009 20102009

0,8 0,9 1,1

8,3193

17

9,8

Staub10 mg/mD

C gesamt10 mg/mD

CO50 mg/mD

NOx200 mg/mD

SOc50 mg/mD

HCI10 mg/mD

20112009

0,9

2010

194

2009

11,4

8,2

2009

Grenzwerte gemäß 17. BlmSchV

2010 2011

1,2

30

2010

0,9

2011

194

2010

11,2

8,2

2010

24

24,4

In Abb. 5, 6 und 7 sind für die kontinuierlich gemessenenParameter die über das Jahr gemittelten Konzentrationensowie die spezifischen Emissionen pro Tonne Mülldurchsatz

dargestellt. Die Auswertungen im Jahresvergleich sinddabei jeweils getrennt für das MHKW und das MKK zu-sammengefasst.

Umwelterklärung_2012_RZ.qxp 26.07.2012 10:20 Uhr Seite 33

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| > | INPUT-OUTPUT-ANALYSE 2011

| 34 | Umwelterklärung 2012

MHKW MKK MHKW MKK MHKW MKK MHKW MKK

Abb. 6 > MHKW, MKK – Spezifische Frachten SOc, HCI, Staub und C gesamt in g/Mg Abfall, 2009 – 2011

0

10

50

100

SOc HCI Staub C gesamt

2009

65

2009 200920102009

5

200920092009 2009

150

2010 2011 20102010 2010 201020102010

3

2011

736

2011

544

2011

80,8855

62

2011

434142

2011

42

134

101

2011

139

5860

2011

54

MHKW MKK MHKW MKK

Abb. 7 > MHKW, MKK – Spezifische Frachten NOx und CO in g/Mg Abfall, 2009 – 2011

20090

500

1.000

1.400

NOx CO

20092009 2009201020102010

1.068

20102011

16897 132 104 107

2011

70

1.010

2011

872

1.2071.110

2011

1.099

Umwelterklärung_2012_RZ.qxp 26.07.2012 10:13 Uhr Seite 34

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Umwelterklärung 2012 | 35 |

Die gemessenen Emissionen zeigen beim Vergleich MHKWund MKK über die letzten drei Jahre zunehmend eine An-gleichung bezüglich ihrer Konzentrationen im Reingas-strom, insbesondere neben C gesamt auch bei den Spuren-stoffen, wie Quecksilber und Dioxinen. Eine Ausnahmebildet hier CO, das beim MKK weiterhin deutlich niedrigereWerte aufweist. Und anlagenbedingt ergeben sich beimMKK einerseits niedrigere NOx-Werte, andererseits jedochhöhere Schwefelkonzentrationen. Die Angleichung bei denEmissionen lässt sich tendenziell auf die zunehmende An-gleichung der eingesetzten Abfallqualitäten zurückführen.Auf diese Qualitätsanpassungen weisen einerseits der für2011 beim MKK ermittelte niedrige mittlere Heizwert von11,7 MJ/kg OS und andererseits die deutlich gegenüber2010 erhöhten spezifischen Schlackemengen (siehe Kap.7.1) hin.

Für die Staubwerte liegen nur Gesamtgehalte im Reingasvor (siehe Abb. 2 und Abb. 3); eine Bestimmung von Fein-staub <10 µm wurde nicht durchgeführt. Es gibt verschie-dene Studien und Ansätze über den Anteil an Feinstaub beider Müllverbrennung, die zu unterschiedlichen Ergebnis-sen kommen. Aus diesem Grund wurde in Absprache mit

der Genehmigungsbehörde pauschal ein Wert von 80 Pro-zent am Gesamtstaub als Feinstaub PM 10 festgelegt.

Alle Messwerte für die Schwermetalle Quecksilber Hg, Cad-mium Cd und Thallium Tl sowie die übrigen Metalle gemäß17. BImschV liegen weitgehend unterhalb der Bestim-mungsgrenzen. Auf eine Darstellung dieser nicht kontinuier-lich gemessenen Parameter im Dreijahresvergleich sowie alsFrachten wurde, wie in den vergangenen Jahren, aufgrundder alleinigen Abhängigkeit der Bestimmungsgrenzen vonder jeweiligen Analysegenauigkeit verzichtet. Die Queck-silberkonzentration beim MHKW lag 2011 als Halb-stundenmittelwert bei 0,005 mg/m3 (Grenzwert 0,05), diefür Dioxin bei 0,027 ng/m3 (Grenzwert 0,1). Für das MKKergab sich bei den Messungen in 2011 für Quecksilber einWert von 0,006 mg/m3, für Dioxin ein Wert von 0,03 ng/m3.

Die Konzentrationen aller gemäß 17. BImSchV zu messen-den Parameter werden unabhängig von dieser Umwelt-erklärung der Öffentlichkeit durch Aushang bei den Orts-ämtern sowie den Mitarbeitern und Besuchergruppen überAushang im Betrieb mitgeteilt.

Umwelterklärung_2012_RZ.qxp 26.07.2012 10:03 Uhr Seite 35

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| > | INPUT-OUTPUT-ANALYSE 2011

| 36 | Umwelterklärung 2012

a Carbon-Footprint-Ansatz:Wie bereits im Vorwort ausgeführt, ist bei der Klimarele-vanz der Entsorgung per thermischer Behandlungwichtig, sich über die Definitionen und BilanzgrenzenKlarheit zu verschaffen. Gemäß dem Carbon-Footprint-Ansatz ist die CO2-Belastung aus der thermischenEntsorgung allein den zu entsorgenden Produkten undKonsumgütern zuzuordnen. Dementsprechend wirdStrom aus Abfall bei der Stromkennzeichnung auch als100 Prozent nicht fossil bewertet. Ebenso wird der Fern-wärme aus Abfall in den Regelwerken ein Primärenergie-faktor von null zugeordnet. Damit einher geht dann auch,dass die Energieprodukte Strom- und Fernwärme aus Ab-fall als CO2-neutral zu betrachten sind, das heißt null MgCO2/MWh an klimarelevanten Emissionen aufweisen.

b Erneuerbare-Energien-Ansatz:Daneben wird häufig der Erneuerbare-Energien-Anteilbei der Verbrennung sowie Energieerzeugung aus Abfallauf Basis der biogenen Anteile im Abfall dargestellt. Indiesem Zusammenhang sind die in Abb. 2 und 3 ange-gebenen CO2-Emissionen über die von der TU Dresden,Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten [Lit. 3], darge-stellten Transferkoeffizienten (klimarelevanter CO2-An-teil aus Abfall)

f = 0,311 CO2 für Hausmüll, hausmüllähnlichen Gewerbe-abfall

f = 0,388 CO2 für MBA-Fraktionen (eigene Anpassung des Lit.-Wertes aufgrund der Heizwerte der MBA-Fraktionen von durchschnittlich nur 11 bis 12 MJ/kg OS und eigenen Sortieranalysen)

f = 0,443 CO2 für Gewerbeabfall/Sortierrestef = 0,443 CO2 für Sperrmüll

anhand der jeweiligen Zuordnung des Abfallinputs beimMKK und MHKW sowie unter Berücksichtigung der mitver-brannten kohlenstoffhaltigen Betriebsmittel (Heizöl undHarnstoff beim MHKW sowie Erdgas beim MKK) berechnetworden. Damit ergab sich ein Wert von rund 148.108 Mg/aan klimarelevantem CO2-Ausstoß bei der Entsorgung imMHKW und von rund 98.760 Mg/a beim MKK für 2011.Diese Werte entsprechen mit rund 0,37 Mg CO2/Mg Abfallweitgehend den Verhältnissen des Vorjahres für die beidenAnlagen.

7.4 Klimarelevante COc-Emissionen

Umwelterklärung_2012_RZ.qxp 26.07.2012 10:03 Uhr Seite 36

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Umwelterklärung 2012 | 37 |

Diesen klimarelevanten Emissionen werden beim Erneu-erbare-Energien-Ansatz die mit der Stromerzeugung undFernwärmelieferung aus Abfall verbundenen Substitutionenan fossilen Energieträgern und die damit vermiedenen Emis-sionen gegenübergestellt. In einer Studie für das Umwelt-bundesamt [Lit. 4] sind für die Energiegewinnung aus derVerbrennung biogener Siedlungsabfälle in den thermischenAnlagen entsprechende Substitutionsfaktoren für die Strom-erzeugung und Wärmelieferung dargestellt. Diese orientierensich bei der Stromerzeugung aus Abfall am realistischer-weise damit ersetzten Strommix aus Kraftwerkstypen derGrund- und Mittellast (887 g CO2/kWhel) und bei den Wär-melieferungen an einem Mix aus damit verdrängten Heizöl-und Gasfeuerungen (334 g CO2/kWhth), wie dies insbeson-dere beim Inselnetz des MHKW auch als alternative Wärme-versorgung anzunehmen wäre.

Ebenso tragen die aus der Schlacke aussortierten undrecycelten Eisenschrotte und NE-Metalle zu einer Gutschriftdank vermiedener CO2-Emissionen bei. Die CO2-Einsparungbeim Recycling von Eisenschrott aus der Schlacke wurde von

der TU Darmstadt [Lit. 5] auf 1,2 Mg CO2/Mg Fe-Schrottabgeschätzt. Der Fe-Anteil wurde in 2010 mit sechs Prozentbezogen auf die Rohschlacke ermittelt. Der NE-Anteil lag beirund einem Prozent.

Auf Basis derartiger Betrachtungen ergeben sich die in Abb. 8 dargestellten Kenndaten für das MKK.

Für die Eigennutzung des Dampfes und der Wärme im MKK wurde hier vereinfachend der Substitutionsfaktor fürdie Wärmeerzeugung herangezogen. Damit ergibt sich ausder Abfallverbrennung beim MKK eine Entlastung um123.563 Mg an CO2 gegenüber einer ansonsten notwen-digen Energiebereitstellung aus den genannten Primär-energien.

Beim MHKW beträgt diese CO2-Minderung in 2011 rund64.235 Mg.

Abb. 8 > COc-Bilanz 2011 MKK inklusive Gutschriften an vermiedenen Emissionen

Strom brutto,abzügl. Stromimport

Fernwärmeabgabe,gesamt

Dampfeigen-verbrauch

Fe-Schrott aus Rohasche

Summe klimarelevante COc-Fracht MKK(siehe Abb. 3)

231.529-1.701

3.722

37.908

3.802 Mg

98.760 Mg 222.323 Mg

0,887

0,334

0,334 DO

1,2 Mg COc/Mg Fe

203.857

1.243

12.661

4.562

-123.563 Mg

Strommix DeutschlandSubst. MVA

Summe SubstitutionCOc-Fracht

Fernwärme

Dampfeigen-verbrauch

Metallrück-gewinnung

Menge (MWh)

COc-Emissions-Faktor BO

(Mg COc/MWh)Substituierte COc-Emissionsfracht CO

durch Energiegewinnung (Mg)

COc-Fracht,Belastung bzw.

Einsparung

BO Lit. 4CO bezogen auf die Brutto-Strom- und Wärmenutzung gemäß des R1-Kriteriums der Abfallrahmenrichtlinie/KreislaufwirtschaftsgesetzDO mit Substitutionsfaktor für Wärme berechnet

Umwelterklärung_2012_RZ.qxp 26.07.2012 10:03 Uhr Seite 37

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ENERGIE7.5 Energie

Strom- und FernwärmeDie Strom- und Fernwärmeerzeugung erfolgt beim MHKW imKraft-Wärme-Kopplungsprozess. Nur bei betrieblichen Engpäs-sen muss die Fernwärme über das Spitzenheizwerk erzeugtwerden. Das MKK wurde in 2011 nur in Ausnahmefällen zurFernwärmeversorgung am Standort Hafen herangezogen.

Die erzeugte Strommenge beim MHKW betrug aufgrund derUmbaumaßnahmen in 2011 nur rund 80.000 MWh (Vor-jahre jeweils über 110.000 MWh/a). Dabei steigt der Strom-Eigenverbrauch geringfügig von rund 0,068 MWh pro TonneAbfall auf einen Wert von 0,071 MWh. Die Erzeugung vonFernwärme beim MHKW lag mit 202.240 MWh dagegenwieder über der Zielgröße von 200 GWh/a, die aufgrund desderzeitigen Inselnetzes allerdings nur bei entsprechenderWitterung zu erreichen ist. Der Anteil der am Oken nicht ausAbfall erzeugten Wärme stieg bedingt durch die laufendenUmbaumaßnahmen zum Projekt „40/400“ von unter einemauf rund 2,8 Prozent.

Beim MKK liegt der Stromeigenbedarf anlagenbedingthöher als beim MHKW, bei 0,084 MWh pro Tonne Abfall. Dieerzeugte Strommenge beträgt dabei 231.529 MWh. Die in2011 erfolgte Fernwärmeerzeugung aus Dampf des MKK zurNutzung im Fernwärmenetz West des Kraftwerkes Hafenwar hier mit insgesamt 3.722 MWh nur marginal.

Gemäß dem Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG)ist Fernwärme als Ersatzmaßnahme anerkannt, wenn dieseaus einem hocheffizienten KWK-Prozess stammt oder zumüberwiegenden Teil aus nachwachsenden Stoffen erzeugtwird. Die Hocheffizienz des KWK-Prozesses wurde beimMHKW gemäß dem Regelwerk des AGFW – Energieeffizienz-verband für Wärme, Kälte und KWK e. V. zertifiziert. Unab-hängig davon wäre auch aufgrund des für Siedlungsabfälleanerkannten biologischen Anteils beim MHKW die Fernwär-me gemäß den Vorgaben des EEWärmeG als Ersatzmaß-nahme anerkannt.

Der Primärenergiefaktor des Netzes Horn-Lehe/Universität/Weidedamm, das fast vollständig aus der Verbrennung vonAbfällen gespeist wird, wurde gemäß dem Regelwerk derAGFW, hier der FW 309, auf Basis einer über drei Jahre erfol-genden Betrachtung begutachtet. Der Primärenergiefaktorist hierbei auf einen Wert von 0,0 festgesetzt worden.

Nach Fertigstellung des Projektes „40/400“ mit der neuenTurbinenkonfiguration ist die Zertifizierung zur Hochef-fizienz des KWK-Prozesses dann auf Basis der damit erziel-ten monatlichen Betriebswerte zu erneuern.

| 38 | Umwelterklärung 2012

Rotor der neuen Turbine

Umwelterklärung_2012_RZ.qxp 26.07.2012 10:03 Uhr Seite 38

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EnergieeffizienzHinsichtlich einer praxisnahen Lösung bezüglich der abfall-rechtlich wichtigen Abgrenzung von Beseitigung und Ver-wertung von Abfällen bei der thermischen Behandlung istmit der Abfallrahmenrichtlinie auf EU-Ebene ein Energie-effizienzkriterium für Siedlungsabfallverbrennungsanlageneingeführt worden: der sogenannte R1-Wert. Die R-Verfah-ren stellen gemäß Anhang der Abfallrahmenrichtlinie dieVerwertungsverfahren dar. Im Gegensatz dazu gibt es die D-Verfahren, die als Beseitigung definiert sind. Zur Konkreti-sierung der Berechnung des R1-Wertes als Energieeffizienz-kriterium gemäß der Abfallrahmenrichtlinie liegt auf EU-Ebene zusätzlich eine Guideline vor. Diese bezieht in einerBerechnungsformel einerseits die für die Entsorgungsleis-tung notwendigen Energieaufwendungen in einer Sied-lungsabfallverbrennungsanlage mit ein (Bruttowertermitt-lung), andererseits werden hier für eine Vergleichbarkeit vonStrom gegenüber Fernwärme Gewichtungsfaktoren berück-sichtigt.

Durch die Verabschiedung des neuen Kreislaufwirtschafts-gesetzes ist der auf europäischer Ebene für Siedlungsab-fallverbrennungsanlagen vorgeschlagene R1-Wert von 0,6(für vor dem 31.12.2008 genehmigte Anlagen) und von 0,65(für nach dem 31.12.2008 genehmigte Anlagen) auch insbundesdeutsche Recht übernommen worden.

Auf Basis der Guideline und der darin festgelegten Berech-nungsgrundlagen, unter anderem keine Berücksichtigungvon zirkulierenden Energien, ergibt sich für das Jahr 2011beim MKK ein R1-Wert von 0,76 und beim MHKW von 0,64.

Für das MHKW ist am 28. Juni 2010 die Umrüstung derKessel 1 und 4 auf die höheren Dampfparameter 40 bar und400 Grad Celsius beschlossen worden. Mit dieser Investi-tionsentscheidung im hohen zweistelligen Millionenbereichstärkt das Unternehmen deutlich seine Umweltleistung, aberauch die Wirtschaftlichkeit und bestätigt damit den mit derEinführung des R1-Kriteriums der EU verknüpften Nach-haltigkeitsgedanken. Die Maßnahme soll zum zweitenQuartal 2013 umgesetzt sein. Für die Umbauphase wurdenanhand der Plandaten die R1-Werte für die Jahre 2011 bis2013 auf Basis des derzeitigen Standes der Guideline be-rechnet und zertifiziert. Die Werte steigen von >0,6 in 2011auf >0,72 in 2013.

Umwelterklärung 2012 | 39 |

Umwelterklärung_2012_RZ_2.qxp 27.07.2012 14:54 Uhr Seite 7

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Gültigkeitserklärung

Diese Umwelterklärung 2012 wurde für die swb Entsor-gung GmbH & Co. KG mit den Standorten Müllheizkraft-werk Bremen, Oken 2, 28219 Bremen und Mittelkalorik-Kraftwerk, Otavistraße 7-9, 28237 Bremen verabschiedetund den zugelassenen Umweltgutachtern, Herrn Dr.-Ing.Wolfgang Kleesiek und Herrn Dipl.-Ing. Dirk Horstmann,zur Prüfung vorgelegt.

Auch zukünftig führen wir im Rahmen des bestehendenUmweltmanagementsystems jährliche Überwachungs-audits durch, deren Ergebnisse weiterhin Grundlagen einerManagementbewertung bilden und der regelmäßigen Ak-tualisierung der Umwelterklärung dienen werden.

Eine neue umfassende Umwelterklärung wird im Juni2015 vorgelegt, nach entsprechender Revalidierung durchunabhängige Umweltgutachter für gültig erklärt und imAnschluss veröffentlicht.

Bremen, den 8. Juni 2012

Termin der nächsten Umwelterklärung

| 40 | Umwelterklärung 2012

Jens-Uwe FreitagGeschäftsführer

| > | TERMIN DER NÄCHSTEN UMWELTERKLÄRUNG | GÜLTIGKEITSERKLÄRUNG | KONTAKT

Die unterzeichnenden EMAS-Umweltgutachter Dr.-Ing.Wolfgang Kleesiek (DE-V-0211) und Dipl.-Ing. Dirk Horstmann(DE-V-0262), handelnd für die UmweltgutachterorganisationGUT Certifizierungsgesellschaft für ManagementsystemembH, insgesamt zugelassen für den Bereich NACE Codes 38.2des Unternehmens, bestätigen, begutachtet zu haben, dassdie swb Entsorgung GmbH & Co. KG mit den Standorten Müll-heizkraftwerk Bremen (Oken 2) und Mittelkalorik-KraftwerkBremen (Otavistraße 7-9), wie in der vorliegenden Umwelt-erklärung angegeben, alle Anforderungen der Verordnung (EG)Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Ratesvom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme vonOrganisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umwelt-management und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllt.

Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt,dass:> die Begutachtung und Validierung in voller Überein-

stimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG)Nr. 1221/2009 durchgeführt wurde,

> keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden Um-weltvorschriften vorliegen,

> die Daten und Angaben der Umwelterklärung der swbEntsorgung GmbH & Co. KG ein verlässliches, glaubhaf-tes und wahrheitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkeitender swb Entsorgung GmbH & Co. KG innerhalb des in derUmwelterklärung angegebenen Bereichs geben.

Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierunggleichgesetzt werden. Die EMAS-Registrierung kann nurdurch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG)Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als ei-genständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffent-lichkeit verwendet werden.

Berlin, den 20. Juni 2012

GUT Certifizierungsgesellschaft für Managementsysteme mbHUmweltgutachter DE-V-0213Eichenstraße 3b, 12435 Berlin

Dr.-Ing. Wolfgang Kleesiek, Dipl.-Ing. Dirk Horstmann,Umweltgutachter DE-V-0211 Umweltgutachter DE-V-0262

Umwelterklärung_2012_RZ.qxp 26.07.2012 10:03 Uhr Seite 40

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Umwelterklärung 2012 | 41 |

Literatur:

[1] Institut für Kreislaufwirtschaft GmbH/Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH; Ökologische Bewertung verschiedener Optionen zur energetischen Verwertung heizwertreicher Abfälle; im Auftrag der Klimaschutzagentur Bremer Energiekonsens; März 2006

[2] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU): Erneuerbare Energien in Zahlen;Stand Dezember 2011

[3] Nutzung der Potenziale des biogenen Anteils im Abfall zurEnergieerzeugung, UFOPLAN-Nr. 370733303 (Umweltbundes-amt); Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten (TU Dresden),Juli 2010 (UBA-Texte 33/2011)

[4] Klimaschutzpotenziale der Abfallwirtschaft FKZ 370831302(Umweltbundesamt); Ifeu/Öko-Institut e.V., Januar 2010

[5] persönliche Mitteilung Technische Universität Darmstadt, FB 13Institut WAR Fachgebiet Abfalltechnik, im Zusammenhang mitEdDE-Dokumentation Nr. 13: B. Bilitewski, M. Hoffmann, J. Jagerund C. Wünsch (2010): Energieeffizienzsteigerung und CO2-Vermeidungspotenziale bei der Müllverbrennung – technischeund wirtschaftliche Bewertung.

Kontakt

Für Fragen und Anregungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung

swb Entsorgung GmbH & Co. KG

Geschäftsführung> Jens-Uwe Freitag

T 0421 [email protected]

Leiter Betrieb Entsorgung> Werner Hölscher

T 0421 [email protected]

Leiter Vertrieb Entsorgung > Christian Walter

T 0421 [email protected]

Leiter MHKW > Uwe Immel

T 0421 [email protected]

Leiter MKK> Matthias Hesse

T 0421 [email protected]

Umweltmanagementbeauftragter > Dr. Detlef Spuziak-Salzenberg

T 0421 [email protected]

Besichtigungen vor Ort; MHKW und MKK> Hans-Georg Reinemann

T 0421 [email protected]

Stand Juni 2012

Umwelterklärung_2012_RZ.qxp 26.07.2012 10:03 Uhr Seite 41

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Einbau der neuen Dampftrommel bei Kessel 1

Umwelterklärung_2012_RZ.qxp 26.07.2012 10:03 Uhr Seite 42

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| > | Umwelterklärung 2012| > | der swb Entsorgung GmbH & Co. KGauf Grundlage der Umweltdaten des Jahres 2011 der StandorteMüllheizkraftwerk Bremen (MHKW) | Oken 2 | 28219 Bremen undMittelkalorik-Kraftwerk Bremen (MKK) | Otavistraße 7-9 | 28237 Bremen

swb Entsorgung GmbH & Co. KGTheodor-Heuss-Allee 2028215 Bremen

www.swb-gruppe.de 0195

0_00

1_20

12

MHKWMKK

HSE Health, Safety, Environment

SCC Sicherheit-Certifikat-Contraktoren für Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz

MJ Megajoule (Angabe zum Energiegehalt, z. B. eines Brennstoffs)

GWh Gigawattstunde, 1 GWh = 1.000 MWh (Angabe zum Energiegehalt, z. B. der Strom- oder Wärmelieferung)

MWh Megawattstunde, 1.000 MWh = 1 GWh

kWh Kilowattstunde, 1.000 kWh = 1 MWh

kWhel Kilowattstunde; elektrisch

kWhth Kilowattstunde; thermisch

OS Originalsubstanz (Angaben bei Analysewerten für Feststoffe)

EfB Entsorgungsfachbetrieb

MVA Müllverbrennungsanlage

MBA Mechanisch-biologische Aufbereitungsanlage

Mg Megagramm, entspricht der alten Einheit Tonne

mg Milligramm = 1 tausendstel Gramm

ng Nanogramm = 1 millionstel Milligramm

NE Nichteisen(metalle)

DEHSt Deutsche Emissionshandelsstelle

AGFW Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V.

R1 - Kriterium Berechnungsformel zur Konkretisierung des Ver- wertungsverfahrens R1 gemäß Abfallrahmen- richtlinie bzw. Kreislaufwirtschaftsgesetz bei der thermischen Behandlung von Siedlungsabfällen

17. BImSchV 17. Verordnung zum Bundesimmissionsschutz- gesetz, die Regelungen zum Betrieb von Abfall- behandlungsanlagen und bei der Mitverbren - nung von Abfällen beinhaltet

Grenzwerte 17. BImschV Milligramm (mg)/mD Luft

> Kohlenmonoxid 50

> Gesamtkohlenstoff 10

> Chlorwasserstoff 10

> Schwefeldioxid 50

> Stickstoffdioxid 200

> Staub 10

> Fluorwasserstoff 1

> Summe Cadmium, Thallium 0,05

> Quecksilber 0,05

> Summe Arsen, Cadmium, Cobalt, Chrom, Benzo(a)pyren 0,05

> Schwermetalle; 17 Elemente, u. a. Blei, Nickel, Vanadium 0,5

> Dioxine/Furane; Wert in Nanogramm (ng)/mD Luft 0,1

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Tagesmittelwert

Tagesmittelwert

Tagesmittelwert

Tagesmittelwert

Tagesmittelwert

Tagesmittelwert

Halbstundenmittelwert

Halbstundenmittelwert

Halbstundenmittelwert

Halbstundenmittelwert

Halbstundenmittelwert

Halbstundenmittelwert

Umwelterklärung 2012 | 43 |

12

UE_2012_Umschlag_RZ.indd 2 16.08.12 11:30

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INHALT Vorwort der Geschäftsführung

1 Neuorganisation der Entsorgungsanlagen

2 HSE-Leitlinien des gemeinsamen Betriebs swb Erzeugung/swb Entsorgung

3 Kenndaten/Chronologie der Standorte MHKW Bremen, Oken 2 und MKK, Otavistr. 7–9

3.1 MHKW Bremen3.1.1 Kenndaten3.1.2 Umgebung3.2 MKK3.2.1 Kenndaten3.2.2 Umgebung

4 Umweltmanagement 4.1 HSE-Management, Umweltpolitik im Konzern4.2 HSE-Management, Umweltpolitik im

gemeinsamen Betrieb

5 Umweltaspekte MKK und MHKW5.1 Betrachtungen zu den Umweltaspekten

in der swb Entsorgung5.2 Ranking der Umweltauswirkungen

6 Umweltprogramm, Umweltziele6.1 Umgesetzte Maßnahmen,

Umweltziele der letzten Umweltprogramme bei der swb Entsorgung

6.2 Umweltprogramm 2012 bis 2015

7 Input-Output-Analyse 20117.1 Abfallinput/-output7.2 Betriebsmittelverbräuche7.3 Emissionen7.4 Klimarelevante CO2-Emissionen7.5 Energie

Termin der nächsten Umwelterklärung

Gültigkeitserklärung

Abkürzungsverzeichnis

Diese Umwelterklärung ist bebildert mit Impressionen aus der Umbauphase des MHKW 2010–2012. Titelseite und auf dieser Doppelseite: Einrichtung des neuen Maschinenhauses.

5

6

8

10

101012141415

171718

2020

22

2424

27

283031333638

40

40

43

Brennstoff-anlieferung

Brennstoffbunker Feuerung und Kessel Rauchgasreinigung

Schlacke

Reststoffsilo

StößelentschlackerKessel-Speisewasser

Saugzug-gebläse

Überhitzer

Umlenk-reaktor

Sprüh-absorber

Gewebefilter

Kalkmilch

Wasser

Braunkohlekoks

Kalkhydrat

Schornstein

kontinuierlicheEmissionsmessungen

Verdampfer DampfleitungenDampftrommel

SNCR

Beschickung

wassergekühlterVerbrennungs-rost Aschesilo

Brennstoffkräne

Krankanzel mitintegrierter Schaltwarte

Kessel-flugasche

Trafo Turbogenerator

DampfanbindungFernwärme

Stromabgabe

Klärschlamm-annahme

Brennwert- und Emissionsoptimierungsanlage (BEO)

KalkmilchAktivkohle

Wasser

Trockensorbat

Saugzug-gebläse

KKK

432

32

LL

1K1 LElektro-filter

Gewebe-filter

Absorber

Rezirkulation

Primärluft-ansaugung

Müllkran

Trommel

Spreader

TagesbunkerRauchgas-Sammelkanal

Sicherheits-ventil Kesselhaus

Reststoffsilo

Flugasche

AschesiloSchlacke

Kessel-asche

Förderband zumTagesbunker

Schornstein

wassergekühlterVerbrennungsrost

Primärluft-gebläse

Feuerung und Kessel(4 Linien)

Rauchgasreinigung(3 Linien)

kontinuierlicheEmissionsmessungen

schieberMüllaufgabe-

Dampf

Wasser

schlackerEnt-

Trafo

Heizung

Luftzug warm kalt

V

R

Maschinenhaus

Speise-wasserpumpen

Luftkondensator„Luko“

Fernwärme

Stromnetz

Wärmeaustauscher

TurbineGenerator

Impressum:Herausgeber: swb Entsorgung GmbH & Co. KG Theodor-Heuss-Allee 20, 28215 Bremen www.swb-gruppe.deAutor: Dr. Detlef Spuziak-SalzenbergGestaltung: die Typonauten®

Fotografien: Alle Bilder von MAC-Fotoservice, ausgenommen Luftbilder (Seite 4, 10 und 14) von Peter Sondermann und Umschlagrückseite von Marcus MeyerDruck: Zertani GmbH & Co. Die Druckerei KG Druckfehler und Irrtümer vorbehalten.

Diese Umwelterklärung ist auf FSC®-zertifiziertem Papier gedruckt

Verfahrensschema des MKK Verfahrensschema des MHKW (nach Umbau)

Eckdaten MHKW nach UmbauEckdaten Mittelkalorik-Kraftwerk

Feuerungswärmeleistung

jährlicher Brennstoffdurchsatz

stündlicher Brennstoffdurchsatz

Betriebsstunden

Verfügbarkeit

spezifischer Heizwert

Heizwertfenster

Dampfdruck

Dampftemperatur

Dampfleistung

elektrische Leistung

elektrischer Wirkungsgrad (netto)

elektrische Energieeinspeisung

40 bar

400 °C

123 Mg/h

29,3 MW

27 %

230.000 MWh/a

110 MW

230.000 Mg/a

28,3 Mg/h

8.000 h/a

über 90 %

14 MJ/kg

11 bis 16 MJ/kg(10 % >16 bis 20 MJ/kg)

elektrische Leistung

elektrischer Wirkungsgrad (netto)

elektrische Energieeinspeisung

Fernwärmeeinspeisung

50 MW

22 %

ca. 270.000 MWh/a

ca. 270.000 MWh/a

210 MW

530.000 Mg/a

72 Mg/h

8.000 h/a

über 90 %

8–14 MJ/kg

Feuerungswärmeleistung

jährlicher Brennstoffdurchsatz

stündlicher Brennstoffdurchsatz

Betriebsstunden

Verfügbarkeit

spezifischer Heizwert

Kessel (K) K1+K4 K2+K3

Dampfdruck 40 bar 22 bar

Dampftemperatur 400 °C 217 °C

UE_2012_Umschlag_RZ.indd 1 16.08.12 11:30

Page 45: 12 · 2018-08-21 · reaktor Sprüh-absorber Gewebefilter Kalkmilch Wasser Braunkohlekoks Kalkhydrat Schornstein ... Trafo Heizung Luftzug warm kalt V R Maschinenhaus Speise-wasserpumpen

INHALT Vorwort der Geschäftsführung

1 Neuorganisation der Entsorgungsanlagen

2 HSE-Leitlinien des gemeinsamen Betriebs swb Erzeugung/swb Entsorgung

3 Kenndaten/Chronologie der Standorte MHKW Bremen, Oken 2 und MKK, Otavistr. 7–9

3.1 MHKW Bremen3.1.1 Kenndaten3.1.2 Umgebung3.2 MKK3.2.1 Kenndaten3.2.2 Umgebung

4 Umweltmanagement 4.1 HSE-Management, Umweltpolitik im Konzern4.2 HSE-Management, Umweltpolitik im

gemeinsamen Betrieb

5 Umweltaspekte MKK und MHKW5.1 Betrachtungen zu den Umweltaspekten

in der swb Entsorgung5.2 Ranking der Umweltauswirkungen

6 Umweltprogramm, Umweltziele6.1 Umgesetzte Maßnahmen,

Umweltziele der letzten Umweltprogramme bei der swb Entsorgung

6.2 Umweltprogramm 2012 bis 2015

7 Input-Output-Analyse 20117.1 Abfallinput/-output7.2 Betriebsmittelverbräuche7.3 Emissionen7.4 Klimarelevante CO2-Emissionen7.5 Energie

Termin der nächsten Umwelterklärung

Gültigkeitserklärung

Abkürzungsverzeichnis

Diese Umwelterklärung ist bebildert mit Impressionen aus der Umbauphase des MHKW 2010–2012. Titelseite und auf dieser Doppelseite: Einrichtung des neuen Maschinenhauses.

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101012141415

171718

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283031333638

40

40

43

Brennstoff-anlieferung

Brennstoffbunker Feuerung und Kessel Rauchgasreinigung

Schlacke

Reststoffsilo

StößelentschlackerKessel-Speisewasser

Saugzug-gebläse

Überhitzer

Umlenk-reaktor

Sprüh-absorber

Gewebefilter

Kalkmilch

Wasser

Braunkohlekoks

Kalkhydrat

Schornstein

kontinuierlicheEmissionsmessungen

Verdampfer DampfleitungenDampftrommel

SNCR

Beschickung

wassergekühlterVerbrennungs-rost Aschesilo

Brennstoffkräne

Krankanzel mitintegrierter Schaltwarte

Kessel-flugasche

Trafo Turbogenerator

DampfanbindungFernwärme

Stromabgabe

Klärschlamm-annahme

Brennwert- und Emissionsoptimierungsanlage (BEO)

KalkmilchAktivkohle

Wasser

Trockensorbat

Saugzug-gebläse

KKK

432

32

LL

1K1 LElektro-filter

Gewebe-filter

Absorber

Rezirkulation

Primärluft-ansaugung

Müllkran

Trommel

Spreader

TagesbunkerRauchgas-Sammelkanal

Sicherheits-ventil Kesselhaus

Reststoffsilo

Flugasche

AschesiloSchlacke

Kessel-asche

Förderband zumTagesbunker

Schornstein

wassergekühlterVerbrennungsrost

Primärluft-gebläse

Feuerung und Kessel(4 Linien)

Rauchgasreinigung(3 Linien)

kontinuierlicheEmissionsmessungen

schieberMüllaufgabe-

Dampf

Wasser

schlackerEnt-

Trafo

Heizung

Luftzug warm kalt

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R

Maschinenhaus

Speise-wasserpumpen

Luftkondensator„Luko“

Fernwärme

Stromnetz

Wärmeaustauscher

TurbineGenerator

Impressum:Herausgeber: swb Entsorgung GmbH & Co. KG Theodor-Heuss-Allee 20, 28215 Bremen www.swb-gruppe.deAutor: Dr. Detlef Spuziak-SalzenbergGestaltung: die Typonauten®

Fotografien: Alle Bilder von MAC-Fotoservice, ausgenommen Luftbilder (Seite 4, 10 und 14) von Peter Sondermann und Umschlagrückseite von Marcus MeyerDruck: Zertani GmbH & Co. Die Druckerei KG Druckfehler und Irrtümer vorbehalten.

Diese Umwelterklärung ist auf FSC®-zertifiziertem Papier gedruckt

Verfahrensschema des MKK Verfahrensschema des MHKW (nach Umbau)

Eckdaten MHKW nach UmbauEckdaten Mittelkalorik-Kraftwerk

Feuerungswärmeleistung

jährlicher Brennstoffdurchsatz

stündlicher Brennstoffdurchsatz

Betriebsstunden

Verfügbarkeit

spezifischer Heizwert

Heizwertfenster

Dampfdruck

Dampftemperatur

Dampfleistung

elektrische Leistung

elektrischer Wirkungsgrad (netto)

elektrische Energieeinspeisung

40 bar

400 °C

123 Mg/h

29,3 MW

27 %

230.000 MWh/a

110 MW

230.000 Mg/a

28,3 Mg/h

8.000 h/a

über 90 %

14 MJ/kg

11 bis 16 MJ/kg(10 % >16 bis 20 MJ/kg)

elektrische Leistung

elektrischer Wirkungsgrad (netto)

elektrische Energieeinspeisung

Fernwärmeeinspeisung

50 MW

22 %

ca. 270.000 MWh/a

ca. 270.000 MWh/a

210 MW

530.000 Mg/a

72 Mg/h

8.000 h/a

über 90 %

8–14 MJ/kg

Feuerungswärmeleistung

jährlicher Brennstoffdurchsatz

stündlicher Brennstoffdurchsatz

Betriebsstunden

Verfügbarkeit

spezifischer Heizwert

Kessel (K) K1+K4 K2+K3

Dampfdruck 40 bar 22 bar

Dampftemperatur 400 °C 217 °C

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Page 46: 12 · 2018-08-21 · reaktor Sprüh-absorber Gewebefilter Kalkmilch Wasser Braunkohlekoks Kalkhydrat Schornstein ... Trafo Heizung Luftzug warm kalt V R Maschinenhaus Speise-wasserpumpen

| > | Umwelterklärung 2012| > | der swb Entsorgung GmbH & Co. KGauf Grundlage der Umweltdaten des Jahres 2011 der StandorteMüllheizkraftwerk Bremen (MHKW) | Oken 2 | 28219 Bremen undMittelkalorik-Kraftwerk Bremen (MKK) | Otavistraße 7-9 | 28237 Bremen

swb Entsorgung GmbH & Co. KGTheodor-Heuss-Allee 2028215 Bremen

www.swb-gruppe.de 0195

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MHKWMKK

HSE Health, Safety, Environment

SCC Sicherheit-Certifikat-Contraktoren für Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz

MJ Megajoule (Angabe zum Energiegehalt, z. B. eines Brennstoffs)

GWh Gigawattstunde, 1 GWh = 1.000 MWh (Angabe zum Energiegehalt, z. B. der Strom- oder Wärmelieferung)

MWh Megawattstunde, 1.000 MWh = 1 GWh

kWh Kilowattstunde, 1.000 kWh = 1 MWh

kWhel Kilowattstunde; elektrisch

kWhth Kilowattstunde; thermisch

OS Originalsubstanz (Angaben bei Analysewerten für Feststoffe)

EfB Entsorgungsfachbetrieb

MVA Müllverbrennungsanlage

MBA Mechanisch-biologische Aufbereitungsanlage

Mg Megagramm, entspricht der alten Einheit Tonne

mg Milligramm = 1 tausendstel Gramm

ng Nanogramm = 1 millionstel Milligramm

NE Nichteisen(metalle)

DEHSt Deutsche Emissionshandelsstelle

AGFW Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V.

R1 - Kriterium Berechnungsformel zur Konkretisierung des Ver- wertungsverfahrens R1 gemäß Abfallrahmen- richtlinie bzw. Kreislaufwirtschaftsgesetz bei der thermischen Behandlung von Siedlungsabfällen

17. BImSchV 17. Verordnung zum Bundesimmissionsschutz- gesetz, die Regelungen zum Betrieb von Abfall- behandlungsanlagen und bei der Mitverbren - nung von Abfällen beinhaltet

Grenzwerte 17. BImschV Milligramm (mg)/mD Luft

> Kohlenmonoxid 50

> Gesamtkohlenstoff 10

> Chlorwasserstoff 10

> Schwefeldioxid 50

> Stickstoffdioxid 200

> Staub 10

> Fluorwasserstoff 1

> Summe Cadmium, Thallium 0,05

> Quecksilber 0,05

> Summe Arsen, Cadmium, Cobalt, Chrom, Benzo(a)pyren 0,05

> Schwermetalle; 17 Elemente, u. a. Blei, Nickel, Vanadium 0,5

> Dioxine/Furane; Wert in Nanogramm (ng)/mD Luft 0,1

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Tagesmittelwert

Tagesmittelwert

Tagesmittelwert

Tagesmittelwert

Tagesmittelwert

Tagesmittelwert

Halbstundenmittelwert

Halbstundenmittelwert

Halbstundenmittelwert

Halbstundenmittelwert

Halbstundenmittelwert

Halbstundenmittelwert

Umwelterklärung 2012 | 43 |

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