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 303 6 Motivation, Emotion und Persönlichke it ben. Die Bedingung „Repressalien“ schließlich sah vor, der angebliche Raymond T. habe vorgeschlagen, zusätzlich Erkundigungen über alle einzuholen, die ihre Unterschrift unter die Petition setzen würden.  Wie a us dem folgenden B alkendiagramm klar hervorgeht, stimmen die Ergebnisse mit der Reaktanztheorie überein. Je stärker die Hand- lungsfreiheit der Testpersonen bedroht war (das heißt je stärker der Druck), desto häufiger zeigten diese das bedrohte V erhalten (die Peti- tion unterschreiben). schwacher Druck 50 Unterschriften starker Druck 72 Unterschriften Repressalien 88 Unterschriften Das Phänomen der Reaktanz tritt auch dann auf, wenn man merkt, dass man zur Zielscheibe eines Überredungsversuchs wird. Das passiert beispielsweise, wenn wir Leuten die Tür öffnen, die uns das kurz bevorstehende „Jüngste Gericht“ verkündigen oder uns ein zehnbändiges Lexikon andrehen wollen. In solchen Fällen laufen wir Gefahr , besonders reaktant (um nicht zu sagen aggres- siv) zu werden. Fazit Reaktanz ist häufig der Mechanismus, der Konflikten zugrunde liegt, vor allem wenn sich Partner oder Eltern und Kinder strei- ten. Sie steckt auch oft hinter der Missachtung bestimmter Regeln

150 Psychologische Aha-Experimente (2011) 307

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150 Psychologische Aha-Experimente (2011) 307

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  • 3036 Motivation, Emotion und Persnlichkeit

    ben. Die Bedingung Repressalien schlielich sah vor, der angebliche Raymond T. habe vorgeschlagen, zustzlich Erkundigungen ber alle einzuholen, die ihre Unterschrift unter die Petition setzen wrden.

    Wie aus dem folgenden Balkendiagramm klar hervorgeht, stimmen die Ergebnisse mit der Reaktanztheorie berein. Je strker die Hand-lungsfreiheit der Testpersonen bedroht war (das heit je strker der Druck), desto hufiger zeigten diese das bedrohte Verhalten (die Peti-tion unterschreiben).

    schwacher Druck

    50 Unterschriften

    starker Druck

    72 Unterschriften

    Repressalien

    88 Unterschriften

    Das Phnomen der Reaktanz tritt auch dann auf, wenn man merkt, dass man zur Zielscheibe eines berredungsversuchs wird. Das passiert beispielsweise, wenn wir Leuten die Tr ffnen, die uns das kurz bevorstehende Jngste Gericht verkndigen oder uns ein zehnbndiges Lexikon andrehen wollen. In solchen Fllen laufen wir Gefahr, besonders reaktant (um nicht zu sagen aggres-siv) zu werden.

    Fazit

    Reaktanz ist hufig der Mechanismus, der Konflikten zugrunde liegt, vor allem wenn sich Partner oder Eltern und Kinder strei-ten. Sie steckt auch oft hinter der Missachtung bestimmter Regeln