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48. Jahrgang Dezember 2012 6 Zeitschrift des Bezirksverbandes Oberfranken im Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband „Modernes Lernen“ beim Lehrertag Was kann Schule (wirklich) leisten? „LehrplanPlus“ – ein Plus an Bildung? Bayern vorn beim GS-Ländervergleich 150 Jahre Kreisverband Selb Ältester BLLV-Kreisverband in Oberfranken feiert Foto: Gerald Lippert

150Jahre KreisverbandSelb - archiv.bllv.de · 48.Jahrgang Dezember 2012 6 Zeitschrift des Bezirksverbandes Oberfranken imBayerischenLehrer-undLehrerinnenverband „ModernesLernen“beimLehrertag

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48. JahrgangDezember

2012

6Zeitschrift des Bezirksverbandes Oberfrankenim Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband

„Modernes Lernen“ beim Lehrertag

Was kann Schule (wirklich) leisten?

„LehrplanPlus“ – ein Plus an Bildung?

Bayern vorn beim GS-Ländervergleich

150 JahreKreisverband Selb

Ältester BLLV-Kreisverbandin Oberfranken feiert

Foto: Gerald Lippert

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Angemerkt

Eine Studie vom „PROSOZ-Institut für So-zialforschung", in Auftrag gegeben vomDeutschen Kinderschutzbund, erregte inden vergangenen Tagen die Aufmerksam-keit der Presse. Keine Zeitung, die sichdieser Meldung verschloss: Stress schonin der Grundschule! Wir könnten uns jetztganz beruhigt zurücklehnen und feststel-len: Welcher Grundschullehrer weiß dasnicht? Aber ganz so einfach wollen wir esuns denn doch nicht machen.

Bereits bei Veröffentlichung der Ergeb-nisse des Ländervergleichs 2011 im Pri-marbereich durch das Institut für Quali-tätsentwicklung im Bildungswesen in Ber-lin machten wir als BLLV deutlich, dass aufder einen Seite durch die hervorragendeArbeit unserer Grundschullehrkräfte guteLeistungen in der Grundschule möglichsind, dass andererseits aber diese Ergeb-nisse auch ihren Preis haben. Aus Sichtunseres Präsidenten, KlausWenzel, solltedeshalb die Veröffentlichung dieser Studieauch dazu genutzt werden, über die Ar-beitsbedingungen der Lehrkräfte sowiedie Lern- und Lebensbedingungen derGrundschüler nachzudenken: „Es ist derÖffentlichkeit zu wenig bekannt, dass vieleGrundschullehrkräfte einer Dauerbelas-tung ausgesetzt sind, die oft nicht mehr er-träglich ist“, zu große Klassen, eineimmense Spreizung bezüglich des Verhal-tens und der Leistungen der Kinder sowiesteigende Erwartungen seitens vieler El-tern erschwerten die Arbeit. Dazu kommt,gerade bei den engagierten Lehrern, einegroße Unzufriedenheit, weil sie nicht alleSchüler so fördern können, wie sie esgerne wollten.

Das führt schließlich dazu, dass geradedie Schwächsten auf der Strecke bleiben.Diese Ausgrenzung hat leider auch die ak-

tuelle Studie bestätigt“. Wenzel monierte,dass die Studie den wachsenden Über-trittsdruck, der an Grundschulen herrsche,unberücksichtigt lasse. „Er wirkt sich aufdas Verhalten vieler Kinder aus, bremstihre Lern- und Leistungsbereitschaft undmacht viele krank. So gut das Abschnei-den beim Ländervergleich auch ist, derPreis, den Kinder, Eltern und Lehrer dafürzahlen müssen, ist hoch.“Wenzel fordertedas Kultusministerium auf, umgehendVer-änderungen einzuleiten, die den absurdenDruck abbauen helfen. „Bislang hat keineeinzige Maßnahme etwas dazu beigetra-gen, die Not zu lindern.“ Er sei nicht glück-lich - und niemand könne dies sein - dassKinder an den bayerischen Grundschuleneinem enormen Lern- und Leistungsdruckausgesetzt seien, sagte Wenzel. DieserDruck führe dazu, dass viele Kinder unterStresssymptomen wie Übelkeit, Bauch-weh, Kopfschmerzen, Konzentrationspro-blemen oder Schlafstörungen leidenwürden, weil sie sich überfordert fühlten.Kindliche Bedürfnisse können im Schulall-tag dritter und vierter Grundschulklassenkaum eine Rolle spielen. Im Mittelpunktstünden Leistungsnachweise und der Er-werb von Berechtigungen.

Und eine weitere Schlussfolgerung ist füruns interessant: Wir als BLLV sind davonüberzeugt, dass trotz allerWidrigkeiten dieGrundschule die beste Schule ist, die wirhaben. Die Kinder profitieren in hohemMaß vom Engagement der Lehrkräfte, vonder Heterogenität und den innovativenLernmethoden. Und wir stellen deshalbimmer wieder die Frage, warum eine solcherfolgreiche Schulform nach vier Schul-jahren einfach beendet wird. Es ist para-dox, dass Schülerinnen und Schüler dieGrundschule nur vier Jahre besuchen, um

Stress in der Grundschule?Deutscher Kinderschutzbund (DKSB) veröffentlicht be-achtenswerte Studie

ZumTitelbild:Das war schon etwas ganz Besonderes:Genau zumWelt-Lehrer-Tag (5. Oktober)feierte der Kreisverband Selb mit einemFestakt sein 150-jähriges Jubiläum. Erist damit der älteste Kreisverband imBLLV Oberfranken. Vorsitzender HeinzZiegler plädierte in seiner Ansprachedafür, Kinder wieder Kinder sein zu las-sen und in dieser schnelllebigen Zeitvor allem im Bereich der schulischenBildung mehr Ruhe einkehren zu las-sen. Die Festrede hielt BLLV-PräsidentKlaus Wenzel. Beim Jubiläum des KVSelb feierten mit: von links Kreisvorsit-zender Heinz Ziegler, Ehrenkreisvorsit-zender Walter Schubert, BLLV-Bezirks-vorsitzender Peter Bauer, Landrat Dr.Karl Döhler (Landkreis Wunsiedel),Oberbürgermeister Wolfgang Kreil(Selb) und BLLV-Präsident Klaus Wen-zel. Bericht auf S. 3.

Gerald Lippert

dann auf eine weiterführende Schule zuwechseln, wo sich die Situation schlagar-tig verändert und Leistungen deutlichunter internationale Vergleichsmaßstäbefallen.

Wir plädieren als BLLV deshalb seit Jah-ren für eine Veränderung der Schulstruk-tur, die allen Kindern und Eltern, die eswünschen, eine längere gemeinsameSchulzeit ermöglicht.

Und hier sind wir wieder bei der Studiedes Kinderschutzbundes. Die repräsenta-tive Umfrage unter 5000 Kindern zwischensieben und neun Jahren ergab, dass dieSchule für die Kinder fast bundesweit dermeistgenannte Stressfaktor ist. Je näherman auf den Übertritt zusteuert, destostärker der Stress. Und so ist es auch zuerklären, dass Kinder in der dritten Klassedoppelt so häufig den Erfolgsdruck alsStress empfinden als noch die Kinder derzweiten Jahrgangsstufe. Warum nur fastbundesweit? Berlin mit einer sechsjähri-gen Grundschulzeit und verbreiterterschulübergreifender Schulanfangsphasewar das einzige Land, in dem Schule nichtder häufigste Stressfaktor für die Kinderwar, sondern erst an dritter Stelle hinter„Ärger und Streit“ sowie „Familie“ ran-gierte. Eine längere gemeinsame Schul-zeit? Wir werden weiter dafür kämpfen,damit Kinder auch in Bayern stressfrei ler-nen können. Peter Bauer, Bezirksvorsitzender

Uns würden viele sinnliche Erlebnisse fehlen: Kerzen anzünden, überden Weihnachtsmarkt bummeln, duftenden Glühwein trinken oderLebkuchen und Plätzchen naschen.Viele Menschen, die wir mögen – am Ende sogar die eigene Ver-wandtschaft – würden wir kaum mehr treffen, wenn es Weih-nachten nicht gäbe. Nicht einmal mehr die jährlicheWeihnachtskarte – in Zeiten der elektronischen Post fast völlig ausder Mode gekommen – an Freunde und Bekannte würden wirmehr schreiben.Mir jedenfalls würde ein Jahr ohne Weihnachten nicht gefallen. Wirwären alle ein Stück einsamer und damit ärmer.Liebe Leserinnen und Leser,diese Gedanken kommen als Einladung, die Festtage richtig zu genießen.Vor allem mit den Menschen, die Ihnen besonders viel bedeuten. Der BLLVOberfranken und die Redaktion der fränkischen schule wünschen Ihnen eineschöne Weihnachtszeit und alles Gute für 2013.

Weihnachten hält das Jahr zusammen

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150 Jahre BLLV

Passender hätte der Termin nicht seinkönnen: Genau am Welt-Lehrer-Tag fei-erte der KV Selb sein 150-jähriges Beste-hen in den Räumen der Musikschule Selbim Rosenthal-Theater mit einem Festakt,an dem zahlreiche Ehrengäste und Mit-glieder teilnahmen. Der KV Selb ist der äl-teste Kreisverband des BLLV Ober-franken.

„Der Lehrer von heute steht in einemSpannungsfeld zwischen Schülern, Elternund der Schulaufsicht mit all ihren Anfor-derungen, die nicht geringer gewordensind“, verdeutlichte KreisvorsitzenderHeinz Ziegler bei der Eröffnung der Ver-anstaltung. Zudem bestätigten Schulpsy-chologen, dass Grundschüler heute zweibis drei Jahre benötigen, um sich an das„Regelsystem Schule“ zu gewöhnen. Mitweiteren Zitaten und Aussagen plädierteZiegler dafür, „Kinder wieder Kinder“ blei-ben zu lassen und in der schnelllebigenZeit vor allem im Bereich der schulischenBildung mehr Ruhe einkehren zu lassen.

Begriffe wie Demut, Respekt vor anderenMenschen und Disziplin sollten verstärktihre Position in den Schulen finden. Dis-ziplin sollte aber nicht mit Gewalt einge-fordert werden, so Ziegler weiter, sondernsie müsse voraussetzbar sein. „Gerade inder heutigen Zeit ist es wichtig, dass einLehrer einen starken Verband hinter sichweiß, der ihm den Rücken freihält, derseine Interessen vertritt, und falls nötigauch einmal für ihn streitet, aber auch dasWohl der Schulkinder mit im Vordergrundsieht“, schloss Ziegler.

BLLV-Präsident Klaus Wenzel hielt dieFestrede zum Thema „Bildung ist Men-schenrecht“: „150 Jahre BLLV auf Lan-desebene und 150 Jahre BLLV in Selb,das erfüllt uns mit Stolz und Selbstbe-wusstsein.“ Nach der großen Feier imSommer in Regensburg mit rund 3000Mitgliedern folge nun das Jubiläum inSelb. Stolz könne man deshalb sein, weil

der BLLV mit über 55 000 Mitgliedern diegrößte Berufsorganisation von Pädagogenin Bayern sei, in der Lehrerinnen und Leh-rer aller Schularten, aber auch Erzieherin-nen organisiert sind.

Feiern bedeutet Rückblick zu halten undzugleich den Blick nach vorne zu wagen.„Der BLLV kämpfte und kämpft nach wievor für eine starke Lehrerschaft. DieserKampf besteht immer aus politischer Ein-mischung, aus dem Aufzeigen sinnvollerAlternativen und aus der professionellenAuseinandersetzung mit dem Bildungs-auftrag.“ Wenzel erinnerte an die frühergeringe gesellschaftliche Anerkennungdes Lehrerberufs, die mit kirchlicherSchulaufsicht und starker Kontrolle ver-bunden war. Heute werde der Status derLehrer nach Rückschritten wieder mehranerkannt. Es gelte aber noch immer diegleiche Bedeutung der Lehrer aller Schul-arten und Schulstufen bewusst zu ma-chen. „Schon vor 150 Jahren hieß dasMotto: Alle Lehrer sind Lehrer!“

Stolz sei der BLLV auf seine politische Un-abhängigkeit, da er sich ausschließlichüber Mitgliedsbeiträge finanziere. Dasmache es der Politik manchmal schwer,vernünftig mit dem Verband umzugehen.Als bildungspolitische Kraft erkennt derBLLV frühzeitig gesellschaftliche Verände-rungen. Bereits vor 30 Jahren habe er aufdas Thema Inklusion hingewiesen, das al-lerdings nicht zum Nulltarif umzusetzensei, bemängelte Wenzel. „Wir haben eineklare Vision von einer Schule, in der jungeMenschen gern und gut lernen. Das ge-lingt nur mit intensiver und individuellerFörderung der Kinder. Um dies voranzu-treiben bleiben wir mit allen Parteien imGespräch.“

Seit seiner Gründung kämpft der Verbandfür die beste Bildung aller Kinder unab-hängig vom sozialen Status der Elternoder der regionalen Herkunft, denn Bil-dung sei ein Menschenrecht. Falsch seies, dass Kinder nach der vierten Klasseaussortiert und somit auch ausgegrenztwerden. „Schule ist die einzige Einrich-tung, in die alle Kinder gehen. Sie mussüber das Wissen hinaus das soziale Mit-einander stärken.“ Der BLLV fordert des-halb eine längere gemeinsame Schulzeitohne Druck, Angst und Stress. Ebensomüsse eine regionale Schulentwicklungmit dem Erhalt der Haupt- und Mittelschu-len möglich sein, führte Wenzel aus. „DerBLLV wird seine Hausaufgaben machenund auch künftig schulpolitisch kämpfe-risch nach vorne schauen und sich fürLehrer und Schüler gleichermaßen starkmachen.“

Vision von einer guten SchuleKV Selb feierte 150-jähriges Bestehen mit einem Festakt in der Musikschule

Die Grußwortredner gratulierten dem KVSelb zu seinem „spektakulären Verbands-jubiläum“, wie es Landrat Dr. Karl Döhlerformulierte. Zu den klaren Aussagen vonZiegler ergänzte er, dass Respekt für ihnviele Inhalte umfasse. „Wenn ich Respektgegenüber Menschen, Tieren oder derUmwelt zeige, bin ich auch diszipliniertund tolerant.“ Deshalb sei der Bereich Bil-dung auch das Spiegelbild unserer Ge-sellschaft. Der BLLV sei wichtig, um dortmitzudiskutieren, wo Bildungspolitik ent-schieden wird. Der neue Ländervergleichder Grundschulen bestätige, „dass wir unsauf unsere bayerischen Lehrer verlassenkönnen“.

Grußwortredner

Zahlreiche Ehrengäste fanden sich zum Jubiläum des KV Selb ein: vordere Reihe von linksWinfriedWedekind (BLLV-Ehrenbezirksvorsitzender), Andrea Veit (2. Bürgermeisterin Schönwald), Oberbür-germeisterWolfgang Kreil, Landrat Dr. Karl Döhler, BLLV-Präsident KlausWenzel, Peter Bauer (BLLV-Bezirksvorsitzender), Kreisvorsitzender Heinz Ziegler und Walter Schubert (Kreisverbands-Ehren-vorsitzender).

BLLV-Präsident KlausWenzel�

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Selbs Oberbürgermeister Wolfgang Kreilbetonte: „Was man in der Bildungspolitikwirklich braucht, sind nicht besondere Or-ganisationsformen in vorgegebenen Tak-ten, wie bei der Inklusion, sondern viel Zeitfür die Kinder.“ Danach können die jungenMenschen alleine ihrenWeg weiter gehenund ihren Platz in der Gesellschaft finden.Derzeit seien die Voraussetzungen füreinen Ausbildungsplatz auch für Schülerder Regelschulen deutlich besser gewor-den. Als Sachaufwandsträger statte dieStadt Selb ihre Schulen bestens aus. Er-gänzend zum Landrat überreichte er demKV Selb auch ein Gastkuvert.

BLLV-Bezirksvorsitzender Peter Bauerdankte den Vorstandsmitgliedern in Selbfür ihre engagierte Arbeit und für die Aus-richtung der Jubiläumsfeier. Der KV Selbist der älteste in Oberfranken und vieles in

der Geschichte des BLLV habe sich beider Gründung auf den Raum Fichtelge-birge konzentriert. Neben Veit Sittig ausKirchenlamitz, einem der oberfränkischenVerbandsgründer, habe damals GeorgHubert aus Selb die Junglehrerorganisa-tion (ABJ) des BLLV ins Leben gerufen.Leider stelle sich das große Problem, dassseit Jahren die jungen Lehrer von Ober-franken nahezu vollständig in Oberbayernihren Dienst antreten müssen und so „beiuns das Durchschnittsalter in den Lehrer-kollegien immer höher ist“. Nach erhebli-chen Protesten des BLLV und der ABJkonnten in diesem Schuljahr wenigstensdie Junglehrer mit Kindern bleiben.

Musikalisch flott mit Jazzeinlagen um-rahmt wurde der Festakt von Igor Rattas-sep (Piano) und Bernd Schricker(Saxophon) von der Musikschule Selb.

Heinz Ziegler dankte der Stadt Selb für dieÜberlassung der Räumlichkeiten und Ca-rina Benning, Leiterin der MusikschuleSelb, für ihre tatkräftige Mithilfe bei derAusgestaltung der Feier.

Text / Fotos: Gerald Lippert

Schul- und Bildungspolitik 150 Jahre KV SelbAusführlich und sehr detailliert blickteWalter Schubert, Ehrenvorsitzender desKV Selb, beim Festakt auf die Ge-schichte des örtlichen Lehrervereins zu-rück. Er listete dabei auch die Vor-sitzenden der letzten Jahrzehnte auf:

Gründung 1862 - die Herren Höchstäd-ter, Wirth und Kolb

1957 bis 1977 – Wilhelm Bäßler

1977 bis 1986 – Peter Kania

1986 bis 2008 – Walter Schubert

Seit 2008 – Heinz Ziegler

Bei der glanzvollen Jubiläumsveranstal-tung unseres Verbandes in Regensburgblickte man auf eine lange Erfolgsge-schichte zurück. Ohne den BLLV undsein stetes Mahnen an die Politik würdeim Schulbereich noch vieles im Argen lie-gen. Dafür gab es auch beim Festakt Lobund Anerkennung vom Kultusminister. Esgibt aber aus unserer Sicht immer nochgenügend Baustellen.

„Wir grenzen auch 150 Jahre nach Grün-dung des BLLV in unseren Schulenimmer noch aus, wir stecken noch immerin Schachteln“, meinte Bezirksvorsitzen-der Peter Bauer bei der Bezirksaus-schusssitzung des BLLV Oberfranken.Wir seien zudem immer noch weit vonden Idealvorstellungen unseres Grün-dervaters Karl Heiß entfernt. „Auch in Zu-kunft wird für den BLLV gelten: Wenneine Schule oder ein Schulsystem Kindersozial ausgrenzt, stehen wir dagegenauf. Und unsere Perspektive: Bildungmuss die Gesellschaft zusammenführen,muss zu gegenseitigem Respekt führen,muss Heterogenität als Chance begrei-fen und dafür sorgen, dass sich nebenwichtigen Kompetenzen wertvolle Ein-stellungen und Haltungen entwickeln.Diese Werte bestimmen unsere Politik.“(aus der Festrede des Präsidenten KlausWenzel)

Im Verlauf des Sommers gab es viel Auf-regung an den Schulen, weil die Lehrer-stunden nicht ausreichten. Das Kultus-ministerium hatte einfach die Prognosenfür die Zahl der Mittelschüler zu niedrigangesetzt, um die Mittelschule als Er-folgsmodell verkaufen zu können. EinBeamter im Ministerium hatte wohl diePropaganda der Politik geglaubt und be-rechnete die Lehrerstunden entspre-chend gering. In einigen Schulamtsbe-

reichen konnte nicht einmal das Soll derverpflichtenden Stundentafel abgedecktwerden, schließlich wurde durch unserenProtest nachgebessert. Der Vorsitzendezeigte sich enttäuscht, wie hier die Politikmit Lehrern und Schulleitern umgehe,welche die Vorgaben umsetzen oderbesser gesagt ausbaden müssen.

Bereits beim letzten Doppelhaushalthatte BLLV-Präsident Klaus Wenzel mo-niert, dass die in der Koalitionsvereinba-rung zugesicherte demografische Ren-dite im Haushaltsplan nicht korrekt um-gesetzt wurde. Das Kultusministeriumkritisierte damals heftigst den BLLV-Prä-sidenten und warf dem BLLV vor, Zahlenzu manipulieren. Zu Unrecht, wie sich he-rausstellte!

Im Entwurf zum Doppelhaushalt 2013/14erfolgte nun das gleiche Spiel: ZahlreicheLehrerstellen sind im Haushaltsentwurfnicht aufzufinden. BLLV-Präsident KlausWenzel verfasste einen Brief an den Kul-tusminister mit der Bitte um Aufklärung.Eine Antwort von Dr. Ludwig Spaenleließ lange auf sich warten. Am 26. Okto-ber bedankte sich der Minister für die An-frage. Drei Seiten lang wurde vielgeschrieben und vorgerechnet, für unsals BLLV jedoch keine befriedigende Er-klärung abgegeben. Es wurde lediglicheingeräumt, dass 371 Stellen im Jahr2014 eingezogen werden!

Der BLLV hat sich daraufhin zu einem of-fenen Brief an den Kultusminister ent-schlossen. Dieser wird nun im Internetbereitgestellt und jeder könne mit seinerUnterschrift die Aktion unterstützen. DerMinister solle merken: „Wir Lehrer lassenuns diese Hütchenspiele nicht gefallen“,so der Bezirksvorsitzende. „Wir wollenehrliche Politik machen und eine Basis

schaffen, auf der man gut unterrichtenkann, damit Schülerinnen und Schülersich wohl fühlen und Lehrkräfte zufriedenihre Arbeit machen können“, betontePeter Bauer.

Entsprechend der wegfallenden Praxis-gebühr wird bei den Beamten der Eigen-behalt bei Arztrechnungen wegfallen,informierte Brigitte Lange, Referentin fürDienstrecht und Besoldung.

Als Beauftragter für die Pensionisten be-richtete Winfried Wedekind, dass 2013der Pensionistentag in Lichtenfels statt-finden soll. Als Botschafter der Kinder-hilfe wies Winfried Wedekind auf dieletzte Bayerische Schule hin mit Berich-ten über das Kinderhaus Casadeni inAyacucho / Peru, das von der BLLV-Kin-derhilfe getragen wird. Gerade Förder-mitgliedschaften stellen neben Spendeneine kontinuierliche Basis dar. UnterstütztwirdWedekind in Oberfranken durch Ing-rid Krauß als weitere Botschafterin derKinderhilfe.

Auch in diesem Jahr hatten sich vieleKolleginnen und Kollegen zum Lehrertagangemeldet. Vormittags waren vieleWorkshops mehr als ausgebucht, für dieNachmittagsveranstaltungen hätten wiruns jedoch noch mehr Teilnehmer er-hofft, erläuterte Henrik Schödel, Referentfür Berufswissenschaft. Es werde daherüberlegt, die Nachmittagsrunde wegfal-len zu lassen und dafür mehr Veranstal-tungen amVormittag anzubieten. Für daskommende Jahr am 19.Oktober 2013 istDr. Armin Krenz vom „Institut für ange-wandte Psychologie und Pädagogik“(IFAP) in Kiel mit demThema „Die siebenSäulen der Erziehung“ als Hauptreferentangedacht. Rainer Glissnik

150 Jahre BLLV – 150 Jahre für Lehrer und SchülerBezirksausschuss des BLLV Oberfranken tagte in Baiersdorf

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Verraten Sieuns, was Sieden Elternsagen?

089/17913470

Unsere Kinder- und Jugendzeitschriften

Die vom BLLV in vier (!) altersgemäßen Ausgaben herausgegebene Schul-Jugend-zeitschrift FLOHKISTE/floh! ist die „älteste noch erscheinende Jugendzeitschrift derWelt“. Wir sind stolz darauf, dass es unseren Kolleginnen und Kollegen an denSchulen vor Ort durch ihre Lese-Empfehlung an die Eltern gelungen ist, unser„pädagogisches Produkt“ präsent zu erhalten! Wir müssen für unsere Kinder- undJugendzeitschriften auch weiter im Einsatz bleiben: Gerade jetzt, wo Hirnforscherdarauf hinweisen, dass Gedrucktes besser im Gedächtnis bleibt, als an BildschirmenWahrgenommenes.Gisela Jahreiß, BLLV-Kreisvorsitzende Coburg-Land

Forscher der amerikanischen Carnegie-Mellon-Universität inPittsburgh konnten nachweisen, dass intensive Leseförderung

bei acht- bis zehnjährigen Kindern nicht nur derenLesefähigkeit, sondern auch den Datenaustausch zwischen

verschiedenen Gehirnbereichen deutlich verbesserte.Das kam auch anderen kognitiven Leistungen zugute!Der BLLV sieht das als eine Bestätigung für sein über

zehnjähriges Engagement für das FLOH-Lesefitness-Training!Klaus Wenzel, Präsident des BLLV

„ ... weil die Zeitschrift freivon Werbung ist und weil

den Schülern, ihrer Jahr-gangsstufe gerecht, viel

Lesestoff angeboten wird.Weil den Eltern in der

Beilage wertvolle Tippsgegeben werden.“

Petra KnochGS Bad Rodach

Warum ich Schülerinnen und Schülern und deren ElternFLOHKISTE oder floh! zum Bezug empfehle?„... weil die Themenaus dem täglichen Lebenaufgegriffen werden,modern und dennochkindgerecht sind,sie sprechen stetsdie Kinder an.“Becky ProschGS Bad Rodach

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Schul- und Bildungspolitik

„Wenn jemand von der Uni kommt, er-warten Sie, dass dieTheorie imVorder-grund steht. Um es gleich vorweg zusagen: Sie haben recht. Jedoch: Nichtsist praktischer als eine gute Theorie“,so Prof. Dr. Günther Schorch anlässlichseines Referats vor dem BLLV-Bezirks-ausschuss in Baiersdorf.

Bildung und Erziehung sind die zentralenBegriffe, um die es sich beim Arbeiten vonLehrern mit Schülern dreht. Doch werspricht da nicht alles mit und hat doch sowenig Ahnung. Angefangen bei allerortsveranstalteten Quizshows, die sich denAnschein geben Bildung zum Thema zuhaben, bis hin zu Eltern, die ihre angebli-chen Fachkenntnisse aus der eigenenSchulzeit ableiten.

Professor Schorch grenzt in seinem Vor-trag deutlich ab: Berufspädagogen brau-chen im Gegensatz dazu ein zeitge-mäßes, theoriebezogenes Anwendungs-wissen, Profiwissen unterscheidet sich viaFachsprache vom Alltagswissen.

Was ist aber Bildung, wann ist ein Menschgebildet? Die Bildungswissenschaftspricht in der Regel von einem gebildetenMenschen, wenn dieser einerseits um-fangreiche Kenntnisse und Fähigkeitenbesitzt (Wissensebene), das Gelerntewirklicht versteht und entsprechende Ein-sicht zeigt (Haltungsebene) und letztend-lich ein Selbstwertgefühl und (moralische)Urteilskraft besitzt, abwägend reflektiertund sozialverantwortlich handeln kann, soProf. Schorch.Wichtig bei dieser Betrach-tung ist der Aspekt, dass Bildung stets in-transitiv ist, dass Bildung stets Selbst-bildung ist. Das heißt, so der Wissen-

schaftler, dass Bildung zwar durch Erzie-hung, Unterricht und Ausbildung gestütztwerden kann, jedoch vom Einzelnenselbst aufgebaut werden muss. Somitkommt man an die Grenzen der schuli-schen Bildung: Bildung kann nicht er-zwungen werden. Das Fazit des Refe-renten lautet: „Wir Pädagogen können al-lenfalls zwischen Bildungszielen des Lehr-plans und den Bildungsvoraussetzungender Schüler vermitteln“.

Mit der Frage ans Plenum, ob Lehrer inder Schule auch erziehen, eröffnete sichein weiteres großes pädagogisches Feldinnerhalb des täglichen Arbeitens vonLehrkräften in Schulen: der Erziehungs-begriff. Zunächst muss festgestellt wer-den, dass Erziehung im Gegensatz zumVorgang Bildung ein transitiver Prozessist, das heißt, jemand wird erzogen. DerErzieher versucht beim zu ErziehendeneineVerhaltensveränderung herbei zu füh-ren. Ziel dabei sind die Selbstständigkeitund Mündigkeit, aber auch die AspekteFürsorge, Gegenwirken und Unterstützenspielen eine tragende Rolle. Ein wichtigesBestimmungsmerkmal ist nun, dass sichder Erziehungserfolg nur im realen Hand-lungsfeld erweisen kann, daraus ergibtsich auch die Grenze des erziehendenUnterrichts: Schule kann nur für Schuleund in der Schule erziehen!

Schorch formuliert die Gefahr für Schule,zum Sündenbock der Gesellschaft in Er-ziehungsfragen gemacht zu werden, deut-lich: „Lässt sich Schule erst einmal aufeine allgemeine Erziehungsverantwortungim Gesellschaftssystem ein, ist bei Fehl-verhalten von Kindern und Jugendlichenschnell ein Schuldiger gefunden!“

Die Schule trägt selbstverständlich Erzie-hungsverantwortung im eigenen Hand-lungsfeld, denn die Eltern geben ihreKinder für eine bestimmte Zeit in dieObhut der Schule. Die Schule muss undkann im und für ihr eigenes Schulleben er-ziehen: Im Schulhaus, bei schulischenVeranstaltungen, Ausflügen oder Schul-landheimaufenthalten. „Schule hat somitdie Pflicht, sozusagen für Ordnung im ei-genen Stall zu sorgen!“ Und hier gibt esfür die Schule genügend und schwierigeErziehungsaufgaben im eigenen Bereich:Umweltbewusstes Verhalten, Einüben so-zialer und demokratischer Verhaltenswei-sen oder Anwendung von Konflikt-strategien, um nur einige Beispiele zunennen. In diesem Sinne müssen Normenakzeptiert und Grenzen gesetzt werden.

Vor allem aber soll schulische ErziehungSelbsterziehung fördern: Die Kinder er-fahren von Anfang an, dass sie für ihr Ler-nen selbst zuständig und verantwortlichsind. Hier kann eine nachhaltige Lernkul-tur in Gang gesetzt werden, die Lebens-chancen eröffnet.

Wir können dann hoffen, dass Erzie-hungserfolge im Mikrokosmos des Schul-lebens auch auf außerschulische Ver-haltensweisen ausstrahlen. Garantierenkönnen wir dies allerdings nicht, soSchorch.

Wer sich tiefgreifender auf das weite Feld„Bildung und Erziehung“ begeben will,dem sei das „Studienbuch Grundschul-pädagogik“ (UTB, Bad Heilbrunn 2007)von Prof. Dr. Günther Schorch ans Herzgelegt. Zusammengestellt von Brigitte Klauer

nach Skript Prof. Schorch

Bildung und Erziehung –Was kann die Schule (wirklich) leisten?

Die Ergebnisse des Ländervergleichs2011 im Primarbereich, die das Institut fürQualitätsentwicklung im Bildungswesenvorgestellt hat, wertete BLLV-PräsidentKlaus Wenzel als großes Kompliment fürBayerns Grundschullehrkräfte. „An denGrundschulen wird hervorragende Arbeitgeleistet, die Lehrkräfte zeichnen sichdurch Methodenvielfalt und pädagogischintegrative Arbeit aus. Übersehen werdensollte aber nicht, dass viele von ihnendabei täglich an ihre persönliche Grenzegehen, denn besonders unterstützt wer-den sie nicht.“

Das vorherrschende Thema an BayernsGrundschulen sei auch in diesem Schul-jahr der Personalmangel bei gleichzeitigsteigenden Anforderungen. Darüber dürfedas gute Ergebnis nicht hinweg täuschen.Der BLLV fordert daher, für jede Klasseeine zusätzliche pädagogische Fachkraft

zur Verfügung zu stellen.

Mit den Ergebnissen des Länderverglei-ches werde erneut die Frage nach demSinn der frühen Auslese in Deutschlandaufgeworfen. „Es ist geradezu paradox,dass Schülerinnen und Schüler dieGrundschule nur vier Jahre lang besu-chen, um dann auf eine weiterführendeSchule zu wechseln, wo sich die Situationschlagartig ändert und Leistungen deut-lich unter internationale Vergleichs-maßstäbe fallen“, sagteWenzel.Trotz allerWiderstände plädiert der BLLV deshalbseit Jahren für Veränderungen in derSchulstruktur, die allen Kindern und El-tern, die es wünschen, eine längere ge-meinsame Schulzeit ermöglichen. „Wirhaben schon viele konstruktive Vorschlägedazu gemacht. „Es wird höchste Zeit, auchin Bayern über Veränderungen nachzu-denken.“ fs

Kompliment für Bayerns Grundschullehrkräfte

Professor Dr. Günther Schorch (Universität Bay-reuth) sprach bei der Bezirksausschusssitzungdes BLLV Oberfranken über „Bildung und Erzie-hung –Was kann Schule (wirklich) leisten?“

Foto: Rainer Glissnik

Wichtige TelefonnummerTim ruft bei der Auskunft an „Geben Siemir doch bitte die Telefonnummer vomChristkind. Dann brauche ich nicht ersteinen Wunschzettel zu schreiben!“

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Schul- und Bildungspolitik

Der neue „LehrplanPlus“ ist in Vorberei-tung. Der Grundschullehrplan soll imSchuljahr 2014/15 in Jahrgangsstufe 1und 2, im Schuljahr 2015/16 in Jahr-gangsstufe 3 und 4 in Kraft gesetzt wer-den. In der Realschule, der Mittelschuleund im Gymnasium findet die Inkraftset-zung im Schuljahr 2016/17 in den Jahr-gangsstufen 5 und 6 statt.

Drei wesentliche Ziele verfolgt dieser neue„LehrplanPlus“:

1. Die Kompetenzorientierung,

2. das LIS (das Lehrplan-Informations-System) und

3. das Management der Übergänge.

Simone Fleischmann, Leiterin der Abtei-lung Berufswissenschaft im BLLV, infor-mierte bei der Klausurtagung in Baiersdorfdurchaus auch kritisch über die Entwick-lung des neuen Lehrplans. Man kannSchule nicht durch einen Lehrplan ändernunterstrich Simone Fleischmann. Lernensei ein kommunikativer Prozess.Wer Kin-der zu kompetenten, starken und selbst-bewussten Persönlichkeiten erziehenwolle müsse in Beziehungen denken und

in Beziehungsfähigkeit investieren. Keinerdürfe als Verlierer zurückgelassen werden.

Im „Siegerland Bayern“ gebe es viele sys-tembedingte Verlierer, stellte SimoneFleischmann fest. Zu welchem Preis er-zielten unsere Kinder die guten Ergeb-nisse bei PISA und Co? NichtbayerischeSchüler könnten bei dieser Art von Aufga-benstellung gar nicht zu optimalen Ergeb-nissen kommen, weil dort bei derLeistungserhebung längst andere Schwer-punkte gesetzt werden, weg von reinerReproduktion von Wissen hin zu reflek-tierten Lerninhalten.

In vielen Ländern ist Kompetenzorientie-rung Grundlage der Lehrpläne, dem-nächst vielleicht auch in Bayern. Frage sei,ob der neue „LehrplanPlus“ Lernziele undLernformate zulasse, die entsprechendeKompetenzen vermitteln. Aufgabe von Si-mone Fleischmann in der Lehrplankom-mission ist nicht die Entwicklung derFachlehrpläne. Ihr Ziel ist es, die pädago-gischen Prinzipien des BLLV zum Wohlder Lehrkräfte und Schüler in das Konzeptmit einzubringen. Entscheidend ist es hier-bei, dass der Leistungsbegriff neu definiertwerde.

Der BLLV unterstütze prinzipiell das Lehr-planinformationssystem LIS, eine Inter-netplattform für Lehrer. Gute Aufgaben,prima Lernarrangements und vertieftesMaterial zu den einzelnen Kompetenzbe-reichen sollen hier eingestellt werden. Eswird zu beobachten sein, ob dieses Sys-tem wirklich eine Bereicherung für unsLehrerinnen und Lehrer sein wird. Die Nut-zerfreundlichkeit muss im Vordergrundstehen wie auch die Kommunikations-möglichkeit zwischen den Nutzern.

Wenn es überall in Sonntagsreden umsFördern geht, müsse sich dies auch imLehrplan niederschlagen. Andere Unter-richtsformate erfordern aber auch Innova-tionen in der Lehrerbildung. Kinder könnenim 21. Jahrhundert nicht von Lehrern aufeinem Ausbildungsstand des 20. Jahrhun-derts in einem Bildungssystem des 19.Jahrhunderts unterrichtet werden, so dieReferentin.

In einer globalisierten Welt müssen dieÜbergänge neu gestaltet werden. Grund-lage für alle Lehrpläne in der Bundesre-publik müssen deshalb die KMK-Bildungs-standards sein. Text / Foto: Rainer Glissnik

„LehrplanPlus“ - wirklich ein Plus an Bildung und Erziehung?

Die Kaffeekanne„Mami, weißt du schon, was du dir zuWeihnachten wünschst?“„Darüber habe ich mir noch keine Ge-danken gemacht. Da ist noch einige Zeitbis dahin.“„Wieso wünscht du dir nicht eine schöneKaffeekanne?“„Aber ich habe doch eine.“„Du hattest, Mami, du hattest!“

Hier einige Aufgaben-Beispiele aus dem Grundschul-Ländervergleichs-Test:

Deutsch, „Orthografie“:

„Leserbrief – Finde die Fehler in Roberts Leserbrief! Schreibe die Wörter richtig auf!

Hallo, ich heiße Robert und finde eure Zeitung interesant. Besonders den Artickel über Tiger. Auch über die Heuschreken habe ichschon was gelesen. Die können in ein paar Minuten alles abfressen. Das ist schlim, aber warum machen die das? Darüber köntetihr mal was schreiben. Eurer Robert.“

Mathematik, „Zahlen und Operationen“:

Ute hat die Ziffernkärtchen: 1; 2; 3; 4; 5; 6; 7; 8; 9. Sie legt damit vierstellige Zahlen. Sie darf für jede Aufgabe jede Ziffernkarte nureinmal verwenden. a) Wie heißt die kleinste Zahl, die sie legen kann? b) Wie heißt die größte Zahl, die sie legen kann? c) Ute solldie Zahl legen, die am nächsten bei 5000 liegt. Anja sagt: „Leg die Zahl 4321.“ Ute meint, dies sei nicht richtig.Welche Zahl liegt amnächsten bei 5000?

Beispielaufgaben

Der neue „LehrplanPlus“ steht vor der Tür, aber bringt er auch wirklich ein Plus an Bildung? SimoneFleischmann, Leiterin der Abteilung Berufswissenschaft im BLLV, informierte bei der Klausurtagungin Baiersdorf kritisch über die Entwicklung des neuen Lehrplans. Zu sehen sind, von links, Bezirks-vorsitzender Peter Bauer, Simone Fleischmann, ABJ-Bezirksvorsitzender Max Lachner und stellver-tretende BLLV-Bezirksvorsitzende Gisela Jahreiß.

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Was ist modernes Lernern? Diese Frageist nicht einfach zu beantworten, aber dievielen Workshops würden darauf Ant-worten geben, meinte BLLV-Bezirksvor-sitzender Peter Bauer beim 30.Oberfränkischen Lehrertag in Bayreuth,der unter dem Leitmotto „Modernes Ler-nen“ stand.

Als Lehrer sei man verpflichtet, Altbe-währtes aber auch Neues kritisch zu hin-terfragen, betonte Henrik Schödel alsOrganisator des Lehrertags. Sein beson-derer Dank galt Rektor Werner Lutz vonder Bayreuther Albert-Schweitzer-Schule, in der seit 30 Jahren der Lehrer-tag stattfand. Erstmals halfen Schüler der9. Klasse der Albert-Schweitzer-Schulebeim Aufbau. Ein besonderer Willkom-mensgruß galt LandtagsabgeordnetemDr. Christian Rabenstein (SPD), der beijedem Lehrertag dabei war sowie Pro-fessor Dr. Günther Schorch und Profes-sor Dr. Ludwig Haag, zahlreichenSchulräten und Seminarleitern. WeitereGrüße galten Walter Engelhardt (MdLa.D.), Regierungspräsident WilhelmWenning und der stark vertretenenSchulabteilung sowie den Ehrenmitglie-dern Winfried Wedekind, Andreas Neu-ner, Horst Scherer, Ernst Horn und IngridKrauß. Schödel dankte allen Mitarbeiterndes BLLV-Bezirksvorstandes, an derSpitze Geschäftsführer Walter Achtzigerfür die umfangreichen Vorbereitungsar-beiten zum Lehrertag.

Der aktuelle Bildungsbericht mit Länder-vergleich habe ein Ergebnis erbracht,das gerade für Lehrer sehr wichtig sei,freute sich Henrik Schödel. Die bayeri-schen Grundschullehrer schnitten her-vorragend ab! Die Lehrer bringen vielEngagement, Eigeninitiative und Herz-blut mit. Es sei ein sehr anstrengenderBeruf mit enorm hohen Belastungen.Das Selektionsverhalten sei besondersschwierig. Der Förderauftrag für jedesKind werde in den Jahrgangsstufen 3und 4 schwierig. Gerade die Zeit desÜbertritts sei eine erhebliche Belastung.

Methodenvielfalt sei eine große Hilfe, be-dinge zugleich einen enormen Arbeits-aufwand.

Bayreuth ist die Heimat des Lehrertages,freute sich Bayreuths Oberbürgermeiste-rin Brigitte Merk-Erbe. Es sei toll, dasssich so viele Lehrerinnen und Lehrer inihrer Freizeit fortbilden. Das Thema desÜbergangs von Kindergarten zur Grund-schule sei in Bayreuth gut verankert. Eineindividuelle Förderung für Schüler mitBehinderungen werde an zwei Grund-schulen angeboten. Kooperationsklassenseien weitere Bestandteile. Die Bayreu-ther Mittelschulen starteten mit demSchulversuch „9 plus 2“.

Regierungspräsident Wilhelm Wenningbekräftigte, dass sich seit dem Beginndes Lehrertags unter der Organisations-leitung von Horst Lochner viel entwickelthabe. Begonnen mit einer halbtägigenVeranstaltung sollte oberfränkischenLehrerinnen und Lehrern eine zusätzli-che Fortbildung angeboten werden. Balddauerte der Lehrertag länger, die Ange-bote füllten ein ganzes Schulhaus. Je-doch das Ziel sei gleich geblieben: denaktiven Dialog zwischen Theorie undPraxis zu ermöglichen. Schule, Seminar,Institut und Uni rückten näher zusammen.

„Modernes Lernen“ an Schulen versuche

auf der Basis aktueller Wissensständeauf die Herausforderungen unserer Zeiteine pädagogische, psychologische undbildungsorientierte Antwort zu geben, soWenning.Dabei gebe es viele Antworten.Wie könnten Kinder in einer Zeit derReizüberflutung und „facebookveröffent-lichten Welt“ lernen? Begriffe wie „Ent-schleunigung“ und „Slow“ drängenderzeit als Gegenbewegung in unser Be-wusstsein. Warum nicht auch „Slow-School“?

Zunächst gehe es sicher um geistigenStoffwechsel, den wir beim Lernen auf-nehmen. Die Realität: Der Wissensstoffwerde nach der Prüfung umgehend ent-sorgt – oft „Fast-School“. Anders bei„Slow“: Dies könnte eine Schule der mu-sevollen Mühe werden, wo man sich ent-spannt und ohne Zeitdruck anstrengt.Dazu gehörten natürlich auchWiederho-len und Auswendiglernen – Routine.Kreativität und Können erwachsen ausRoutine. Wer ein Gespür für eine Spra-che entwickeln wolle müsse auchWörterbüffeln. Dies erfordere Zeit und Muse.Modernes Lernen müsse geprägt seinvon Einfühlungsvermögen und individu-ellem Engagement. Nur so könne Schuleein tragfähiges Fundament mitgeben,schloss der Regierungspräsident.

Rainer Glissnik

Lehrertag bietet Dialog zwischenTheorie und Praxis800Teilnehmer bei der Lehrerfortbildung: „Entschleunigung“ in der Schule

In der Schule solle es um die Förderungaller Schüler gehen, nicht nur der beson-ders Begabten oder Auffälligen, erläuterteProfessor Dr.Werner Sacher im Hauptre-ferat beim 30. Oberfränkischen Lehrertag.Eine PISA-Begleitstudie zeigte, dassSchulerfolg weitaus stärker auf Einflüsseder Familie gründe als auf Schule, Unter-richt und Lehrkräfte. In Familien schlum-mere ein Potential, das man endlichaktivieren müsste.

Im Augenblick scheint der Nerv der Zeitgetroffen zu sein mit dem Thema „Leis-tungsbeurteilung zwischen Selektions-und Förderauftrag“. In Südtirol und derSchweiz sowie in Österreich sei er zu die-semThema gefragt. Es scheine, dass hiergroße Not entstehe. „Die Eintrittskarte indas Beschäftigungssystem ist teurer ge-worden.“ Mittlerweile gebe es geradezubildungspanische Eltern. Es sei ein gordi-scher Knoten, den die Politik schnürte.

Könne eine Leistungsbeurteilung gleich-zeitig Grundlage von Förderung und Aus-lese sein? Können Lehrkräfte zugleichBerater und Helfer ebenso wie Richter undHenker sein? Schnell erlebten Schüler dieDoppelrolle ihrer Lehrer und es entsteheMisstrauen.

Es gebe zwei Arten von Selektion: EinePersonenselektion, also die Auswahl für

Lehrer sind erst Helfer und Förderer, dann Prüfer und ZensorProf. Dr.Werner Sacher hielt Hauptreferat beim Lehrertag in Bayreuth

Lehrertag

Ehrengäste, Veranstalter und Teilnehmer waren vom Angebot des 30. Oberfränkischen Lehrertagsbegeistert.

Weiter auf S. 10!

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Lehrertag 2012

Lehrertag

Immer wieder ein Besuchermagnet – die große Ausstellung der Lehrmittelverlage.

„Ein Leben zwischen Koran und Spice Girls“stellte Gönül Kilisli in ihrer Fortbildung dar.

Schulhund Jule eroberte schnell die Herzen derSeminarteilnehmer.

Das Duo Milena Strootmann und Lotte Krügerbegeisterte mit einem einfühlsamen Harfenspiel.

DieTeilnehmer am Lehrertag verfolgten die einzelnen Seminare nicht nur aufmerksam, sondern wur-den wie beim „Konzentrationsprogramm für die ganze Klasse“ von Rüdiger Kohl (links) auch aktiv inden Verlauf mit eingebunden.

Bei Dr. Günther Heil wurde der Zahlenraum bis Neun mit den „Einerzwergen“ verständlich nahege-bracht.

Lehrertag-Fotos: Rainer Glissnik (6), Gerald Lippert (1)

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Bildungsgänge oder die Auswahl für ge-eignete Lehr- und Lernmethoden sowieUnterrichtsmedien. Förderung sei aberauch Bedingungsselektion.Man versuchedem Schüler Bedingungen zu organisie-ren, die ihn optimal fördern. Währendeines Bildungsganges müsse eine Perso-nenselektion immer mit einer Bedin-gungsselektion verbunden sein. Es dürfenicht nur Aussortieren und Abschieben inneue Umgebung sein, sondern es müssedeutlich sein dass die anderen Bedingun-gen optimal seien. „Alles andere wäre in-human!“, so Prof. Sacher.

Auch eine negative Personenselektion amEnde eines Bildungsgangs sei nicht per seinhuman. Es könnten dadurch auch einigeJahre Umwege und manche dramatischenErlebnisse erspart werden. „Wer solltedenn sonst selektieren wenn nicht dieSchule?“ Die Schule könne eine Langzeit-beobachtung einfließen lassen.

Förderung brauche eine solide Diagnose,die Stärken und Schwächen deutlichmache. Auch die traditionelle Diagnoseund Beurteilung habe durchaus ein För-derpotential, das ausgeschöpft werdensollte. Dies bedeute, Gütekritierien einzu-halten, die jede Messung erfüllen müsse:Objektivität – unabhängig von der Personder Lehrkraft. Diese objektiven, klaren Re-gelungen sollten den Schülern offen ge-legt werden.

Validität (Gültigkeit) meine das Ausmaß, inwelchem tatsächlich erhoben und beurteiltwird, was erhoben und beurteilt werdensoll.Was beurteilt und geprüft wird müssetatsächlich im Unterricht gelernt wordensein. Schüler müssten mitbekommen,dass genau das geprüft wird, was im Un-terricht bearbeitet wurde, so der Referent.

Reliabilität (Zuverlässigkeit/Genauigkeit) –überall wo gemessen wird passiertenMessfehler. Wir unterlägen hier in derSchule viel zu sehr einer Illusion bei derGenauigkeit unserer Noten. Die könne biszu einer Note nach oben oder untengehen. Dabei werde über Hundertstel undTausendstel bei den Noten gerechnet. Essei gar nicht möglich, so genau zu beno-ten wie dies eigentlich erforderlich wäre.Bei der Notengebung sollten mehr päda-gogische Belange einfließen.

Sachlich-fachliche Anforderungen (Lern-ziele) seien Maßstab als kriteriale Be-zugsnorm. Es könne nach sachlichenKriterien beurteilt werden. Es könne aberauch nach der Lage zum Gruppendurch-schnitt beurteilt werden – besser oderschlechter als der Durchschnitt. „Gut“könne auch heißen, wer besser gewordenist oder schlechter. „Was arbeitet aber ambesten der Förderung zu?“, fragte Profes-sor Sacher. Die Beurteilung zum Grup-pendurchschnitt sei fatal und treibeKonkurrenzverhalten hinein. Selbst wenndie ganze Klasse besser geworden istbleibe man auf seinem Platz. Die individu-elle Norm, die Lernfortschritte aufzeigt,erscheine auf den ersten Blick sympa-thisch. Sie brauche die sachliche Bezugs-norm der Lernziele.

Letztlich sollte die kriteriale Bezugsnormzugrunde gelegt werden. Der Schülermüsse sich daraufhin orientieren können.Wenn wir wollten, dass diese Beurtei-lungsraster auch lernwirksam werden – inden Köpfen der Schüler sind – dann dürf-ten diese keinesfalls zu komplex und viel-fältig sein.Wie viele Handlungsziele könnejemand gleichzeitig im Kopf haben? Esmüssten jeweils Schwerpunkte gesetztwerden.

Zielführend sei eine Orientierung an Min-destkompetenzen. Viele Lehrer überlegtensich sogar besondere Aufgaben – die„Einserbremsen“ -, damit es nicht zu vieleEinser gibt. Dies stürze andere in wirklichschlechte Noten hinein. Wo ziehe ich dieGrenze zwischen den Noten 4 und der 5sei dagegen die richtige Erstüberlegung,denn zwischen ausreichend und mangel-haft drohten existentiell gefährliche Kon-sequenzen. Was ist die Mindestkompe-tenz, die ein Schüler erworben habenmuss, um erfolgreich weiterarbeiten zukönnen? Von hier aus könnten die ande-ren Notenstufen unterteilt werden. Sowerde diese Mindestkompetenz erhoben.

Es gebe aber zusätzliche förderdiagnosti-sche Maßnahmen. Diese sollten alle nichtzu Benotungszwecken herangezogenwerden. Um dies zu tun müsse mehr ge-sehen werden, auch die Prozesse, nichtnur die Ergebnisse: Alles was Lernpro-zesse der Schüler beeinflussen könnte.Voraussetzung sei ein diagnosesensiblerUnterricht, um mehr in den Blick zu be-kommen. Im Frontalunterricht sei diesnicht möglich. Immer wieder Chancenhabe man als Lehrer, wo viel beobachtetwerden könne.

Man sollte versuchen selbst eine experi-mentelle Einstellung zu entwickeln, dannauch bei den Schülern. Diagnose heißeeinfach, Schüler auszuprobieren. Esmüsse eine Vielfalt an Unterrichtsmetho-den im Repertoire sein. Es bedürfe ge-staffelter Anforderungen anstelle einesOrientierens am Klassendurchschnitt.Streng müssten Lernsituationen und Be-

wertungssituationen getrennt werden. Sokönne eine neue Lernkultur entstehen, inder Fehler zu Lernchancen werden.

Förderung setze auch die Öffnung derSchüler voraus. Schüler öffneten sich,wenn sie sich gefahrlos fühlen. Förderdi-agnose dürfe deshalb nie Grundlage vonBewertung werden. Ein Angebot offenerLernarrangements sei sinnvoll. Wenn einSchüler mit sich experimentieren sollmüsse ihm freigestellt sein, ob er es alleinmacht, mit Partner oder Gruppe – und mitverschiedenen Medien. „Finde es selbstheraus.“ Dies dürfe aber nicht zu ober-flächlich bleiben.Die Schüler dürften dabeinicht allein gelassen werden. Sie solltenauch Zusammenhänge in ihrem eigenenLernen erkennen.

Kommunikative Diagnose sei wichtig.Schüler könnten sich gegenseitig beurtei-len – nicht benoten. Es gehe um Doku-mentation und Präsentation von Lernenund Leisten. Dies sei Basis für Kommuni-kation und Austausch. Schüler nehmenviel von ihren gleichaltrigen Lernpartnernan.

Ein Lehrer sei am Anfang Helfer und För-derer, am Ende stärker Prüfer und Zensor.Dies könne den Schülern klar gemachtwerden, dass ein Lehrer Helfer ist auf demWeg, um am Ende bei der Prüfung eingutes Ergebnis zu erbringen.

Natürlich gebe es Schüler, für die schuli-scher Erfolg weit hinten stehe. Anderengehe eine Förderung zu nahe an ihre Per-sönlichkeit – gerade in der Pubertät. „Essind nicht alle Schüler förderbereit“, erläu-terte Professor Sacher.

Text / Foto: Rainer Glissnik

Lehrertag

Prof. Dr.Werner Sacher

Kürzlich war Professor Dr. Werner Sa-cher in Südtirol. Er nutzte dies, um einenWeinlehrpfad zu begehen. Dort war voneiner Erziehung der Rebe die Rede. AlsErziehungswissenschaftler fragte ersich, was so etwas mit Erziehung zu tunhaben sollte. Erziehung heiße für dieWinzer, der Rebe ein Gerüst anzubie-ten, sei verbunden mit schneiden undanbinden. Aber egal wie: wachsenmüsse die Rebe selbst. Den Trieb nachoben müsse sie selber haben. Dies seiein schönes Gleichnis für Förderung.

Professor Dr.Werner SacherProfessor Dr. Werner Sacher ist seitApril 2008 im „Ruhestand“, aber nachwie vor in Deutschland, Schweiz, Öster-reich und Südtirol als Referent sehr ge-fragt. Er wirkte beispielsweise an denUniversitäten Linz, Erlangen-Nürnberg,Kiel und vor allem viele Jahre an derUniversität Bamberg.Vor seiner Promo-tion im Jahr 1974 sammelte er vielepraktische Erfahrungen im Schuldienst.

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Lehrertag

Das war unser Thema am 30. Oberfränki-schen Lehrertag in Bayreuth. Den persön-lichen Kontakt zum SchullandheimwerkOberfranken nutzten auch dieses Jahrviele Lehrkräfte. Vor allem erkundigtensich Lehrer/innen und Referendare nachMöglichkeiten zur Gestaltung eines Auf-enthaltes oder staunten einfach nur überdie gelungenen Modernisierungen, wel-che in unseren Schullandheimen Stein-bach am Wald, Weißenstadt oderPottenstein stattfanden und zum Teil nochstattfinden. Lehrer, Eltern sogar Großel-tern schwärmten davon, wie begeistertihre Kinder/Enkelkinder unsere Schul-landheime erlebten. Die Schüler lobtenunser „liebes und nettes“ Personal sowiedas reichliche gute Essen. Besonders fas-ziniert waren sie von den vielen Erlebnis-sen während der Aufenthalte.

Sehr gefreut haben wir uns, dass vieleLehrer/innen großes Interesse an einemAufenthalt im Schullandheim haben, trotzder Herausforderungen die ein Aufenthaltder Lehrkraft abverlangt.

Manch einer äußerte sich aber auch so:„Mit meiner jetzigen Klasse kann ich un-möglich fahren!“, „Nein, mit diesen Schü-lern fahre ich nicht!“ oder „Meine sind nochzu klein, ich habe eine erste oder zweiteKlasse!“ Hier können wir die Lehrkräfteunterstützen, z. B. durch individuell abge-stimmte Angebote. In diesem Zusammen-hang möchten wir auch darauf hinweisen,dass unsere Schullandheime in Weißen-stadt und Pottenstein behindertenfreund-lich ausgestattet sind.

Das Schullandheimwerk Oberfranken bie-tet deshalb auch kürzere 3-tägige Bu-chungen an, von Montag bis Mittwochoder von Mittwoch bis Freitag. Wir sindspeziell für fordernde Schüler eines jedenAlters eingerichtet und unterstützen dieLehrkräfte gerne bei den Vorbereitungen,wie z.B.mit einemWochenplan. In profes-sionell begleiteten Projekten und Aktionenkann den Schülern das Rüstzeug für mehrSelbstbewusstsein, Teamgeist und die Be-reitschaft zur Übernahme von Verantwor-tung vermittelt werden. „Gemeinsamwohnen auf Zeit“ im naturnahen Raum,außerhalb der gewohnten Umgebung zieltdirekt auf die Verbesserung der sozialenund emotionalen Kompetenzen der Schü-ler ab.

Ein Schullandheimaufenthalt bereitet denSchülern große Freude und gibt den Leh-rern die Gelegenheit, ihre Schüler auchaus einer anderen Perspektive kennen zulernen, was meistens zu einer vorteilhaf-ten Veränderung in der Lehrer-Schüler-Beziehung führt.

Unsere Broschüre für den Schullandheim-aufenthalt enthält detaillierte Informatio-nen, wie Kontaktdaten, Planungshilfen,Aktionen & Projekte, Umgebungsbe-schreibungen und Preise sowie alle not-wendigen Formularvorlagen.Weitere Fra-gen werden von der Geschäftsstelle Bay-reuth telefonisch unter 0921/58858 oderper E-Mail [email protected] gerne beant-wortet.

Um bei der Buchung Ihrer Termine freie

Auswahl zu haben, empfiehlt es sich dieReservierungen sehr frühzeitig zu tätigen.Besonders die Monate Juni, Juli, Septem-ber und Oktober sind immer gefragt undschnell belegt. Der tagesaktuelle Bele-gungskalender kann auf der Homepagewww.swofr.de jederzeit eingesehen wer-den. Sandra Böhner

Schullandheimaufenthalt leicht gemacht!

Der SWO-Stand am Lehrertag: von links HerrStäudel (Heimleitung in Steinbach), Herr Lorenz(Leitung Hörprojekt), Herr Hertel (Heimleitung inPottenstein).

WeihnachtswunschDie Großmutter sagt zur Enkelin: „Dudarfst dir zu Weihnachten von mir einschönes Buch wünschen!“„Prima, dann wünsche ich mir dein Spar-buch.“

Das war wohl schon das vorgezogeneWeihnachtsgeschenk für Herrn Kultusmi-nister Spaenle. Im Vergleich sind BayernsGrundschüler die Besten im Lesen, Rech-nen und überhaupt.

Welch ein Triumph der kultusministeriellenbayerischen Politik. Wurde er doch schonvon Herrn Ministerpräsidenten Seehoferdafür etwas schräg angeschaut. Aberdann kam das Ergebnis. Bayern brilliertvor allen anderen Bundesländern. Bay-erns Grundschüler sind die Besten!

Woher kommt dieses Ergebnis? Liegt esam Schulsystem? Ist es der Verdienst derministeriellen Administration? Ist es derVerdienst der Schulbehörden in der Ver-waltung der einzelnen Regierungsbe-zirke? Sind die Staatlichen Schulämter sostark, dass sie diesen Erfolg erzielten?

Laut Untersuchungen wird in Bayern zu-erst das gefördert, was oben ansteht.Oder oberbayrisch: „Wer ko, der ko!“ Diesoziale Auslese steht oben an. Alles an-dere muss dann mitgezogen werden.

Dazu hat man halt seineWichtel im Schul-dienst.

Doch wer hat eigentlich für diese weih-nachtliche Überraschung für das Kultus-ministerium und Herrn KultusministerSpaenle gesorgt? Sind es nicht alleGrundschullehrer-Wichtel, die unermüd-lich für ihre Schüler da sind? Die stets ver-suchen, dass im Unterricht vermittelt wird,was erforderlich ist?

Wenn auch nur noch der gerade erforder-liche Grundunterricht abgedeckt werdenkann, dann ist es doch eine überaus aus-zeichnungswürdige Grundhaltung derbayerischen Grundschullehrer, dass Bay-ern zu diesem bundesweit besten Ergeb-nis gekommen ist!

Auch in der Werkstatt vom Weihnachts-mann konnte es nur rechtzeitig zur Be-scherung kommen, da alle Wichtel immerzur Erfüllung der Aufträge arbeiteten.Herzlichen Dank liebeWichtel, dass ihr sotreu und arbeitsintensiv mitgewirkt habt.

Es bleibt die Frage, welche „Weihnachts-überraschung“ für 2013 für die Grund-schulwichtel im bayerischen Weihnachts-land angedacht wird.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Weihnachtsüberraschungen können auchvielleicht später im Jahr erfolgen. Warenmanche der Überraschungen nicht immerpositiv, dann könnten sich doch in derWerkstatt endlich gute durchdachte Aus-sichten herausbilden und für die Wichtelumgesetzt werden.

Ich wünsche allen eine geruhsame undgesegnete Weihnachtszeit, viel Kraft undGesundheit im Jahr 2013, und eine Be-lohnung für die „erfolgreiche“ Erhebungim Jahre 2012.

Ihr Kollege Harald Sieber

SchöneWeihnachten - in der Bildung Glosse

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Vermischtes

Im Gespräch mit der Schulabteilung derRegierung von Oberfranken wurde sehroffen über verschiedene Fragestellungengesprochen. BLLV-BezirksvorsitzenderPeter Bauer sprach dabei Themenberei-che an wie die Situation der oberfränki-schen Grund- und Mittelschulen imSchuljahr 2012/13, das Problem der Bud-

gedierung bei Schulen mit Kleinklassen,die Inklusion und die Verschickung kom-pletter Prüfungsjahrgänge nach Oberbay-ern. Das Bild zeigt, von links,BLLV-Bezirksvorsitzenden Peter Bauer,Abteilungsdirektor Dr. Klemens M. Brosigund stellvertretende BLLV-Bezirksvorsit-zende Gisela Jahreiß. Foto: Rainer Glissnik

Treffen mit der SchulabteilungIm Sommer verstarb der langjährige Lei-ter des Staatsinstituts für die Ausbildungvon Fachlehrern in Bayreuth, Studiendi-rektor Max Steigner. Er war seit 1965 inder Fachlehrerausbildung tätig. Zuerst alsDozent für den Werkbereich an der Aus-bildungsstätte Bamberg, dann als Semi-narleiter für Fachlehrer m/t, danach wurdeer zum Leiter des Staatsinstituts in Bam-berg berufen. Nach der Verlegung des In-stituts nach Bayreuth leitete er dieses biszu seiner Pensionierung 1991.

In seiner mehr als zwanzigjährigen Amts-zeit als Leiter hat er eine Reihe von weg-weisenden Veränderungen für die Fach-lehrer initiiert. Maßgeblich beteiligt war eran der Erstellung von Lehrplänen undHandreichungen für das Fach Werken /Technisches Zeichnen, sowie an der Zu-lassungs- und Ausbildungsordnung fürdie Fachlehrerausbildungsstätten undStaatsinstitute.

Ihm gelang es auch die ehemals privateAusbildung in Maschinenschreiben undStenografie in die staatliche Fachlehraus-bildung Bayreuth zu überführen. Er war esauch, der unermüdlich die Institutionali-sierung der Ausbildungsstätten und Insti-tute forderte, was mit der Aufnahme in dasBayEuG dann auch gelang.

1965 war er, der überzeugte BLLVler, Ini-tiator einer Fachgruppe Fachlehrer imBLLV Oberfranken. Er nahm häufig anVor-standssitzungen der Fachgruppe Fach-lehrer teil und unterstützte uns mit Rat undTat - selbst nach seiner Pensionierung.Max Steigner hat sich immer aktiv und in-tensiv für seine Studierenden und BLLV-Fachlehrer sowie seine Lehrkräfte amInstitut eingesetzt.

Dieses einmalige Engagement und seineErfolge für die „Sache der Fachlehrer“haben auch in Zukunft Bestand und erin-nern uns stets an diese außergewöhnlichePersönlichkeit. Gustl Freymüller

Nachruf für Max Steigner

„Lernlust statt Schulfrust –Wie wir un-sere Kinder neu begeistern“ lautet derTitel einer Veranstaltung mit Prof. Dr. Dr.Gerald Hüther, Margret Rasfeld und Schü-lern der Evangelischen Schule BerlinMitte, die am 25. Januar 2013 voraus-sichtlich im Audimax der Universität Bay-reuth stattfindet. Beginn ist um 20:00 Uhr,Einlass ab 19:00 Uhr.Veranstalter sind dieInitiativen „Schule im Aufbruch“ und „Bil-dungsstifter“. Zielgruppe dieser Veranstal-ter sind Schulleiter, Lehrer, Eltern undSchüler.

Wie sieht Lernen im 21. Jahrhundert aus?Eine globalisierte Welt, ihre hohe Verän-derungsdynamik, die steigende Komplexi-tät und Informationsflut fordern ein neuesVerständnis von Lernen und Bildung.Gleichzeitig wird deutlich: Höhere Anfor-derungen, mehr Druck und Lernstoff, neueBildungsstandards, vorgeschriebenerKompetenzerwerb und noch mehr Wett-bewerb führen nicht zu den notwendigenVeränderungen.

Wir brauchen einen neuen Bildungsbegriff.Ist eine gute Note wirklich gleichbedeu-tend mit Erfolg? Bedeutet Lernen äußerenErwartungen entsprechen, sich anpassen,Pflicht erfüllen, falsche Antworten vermei-den und still sein, wenn man etwas nichtversteht? In vielen Klassenzimmern herr-schen Angst, Stress und Gleichgültigkeit.Schüler und Lehrer fühlen sich den Anfor-derungen, sich in immer kürzerer Zeitimmer mehr Wissen aneignen zu sollen,

nicht gewachsen. Mehr noch: Sie sehenkeinen Sinn darin, sich in kürzester ZeitWörter und Zahlen zu merken, deren Be-deutung sie nicht begreifen.

Nicht für die Schule, sondern für dasLeben soll gelernt werden. Damit dies ge-lingt, müssen Schulen zu Orten werden,an denen Kinder und Jugendliche ihreEntdeckerfreude, ihre Gestaltungslust,ihre Kreativität und Offenheit nicht mehrverlieren, sondern vertiefend erfahren undentfalten können.

Die Initiativen „Schule im Aufbruch“ und„Bildungsstifter“ haben es sich zur Auf-gabe gemacht, all jene zu unterstützenund zu ermutigen, die sich nach Verände-rung sehnen. Sie werden unterstützt vonLehrern und Bildungsforschern, Schülern,Eltern, Prominenten und Verantwortlichenaus der Wirtschaft. Ein Unterstützer undengagierter Vertreter dieser Initiativen istder ehemalige LandtagsabgeordneteWal-ter Engelhardt.

Diese Veranstaltung findet im Rahmeneiner „Roadshow“ in neun deutschenStädten statt, wobei Bayreuth die einzigein Bayern ist. Gezeigt wird, wie Unterrichtheute anders organisiert werden kann.Unter anderem werden die Schülerinnenund Schüler der Evangelischen SchuleBerlin Mitte von ihren Erfahrungen berich-ten und warum sie jeden Morgen begeis-tert in die Schule gehen. fs

VeranstaltungstippLernlust statt Schulfrust

Achte auch auf das Kleine in derWelt, das macht das Leben reicherund zufriedener. Carl Hilty

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Nach Abschluss der Rahmenvereinba-rung mit STERNSTUNDEN e.V. zum Auf-bau eines Berufsbildungsinstituts fürbedürftige Jugendliche in Ayacucho(Peru) und der (sehr zeitaufwändigen)Einholung der entsprechenden Geneh-migungen (Zulassung eines staatl. aner-

kannten Berufsbildungszentrums, Bau-pläne) sowie der Gründung einer ge-meinnützigen GmbH können dienächsten Schritte nun angegangen wer-den. Die offizielle Inbetriebnahme ist fürMai 2013 geplant. Es sollen dann fol-gende Berufsausbildungen angeboten

werden: Einzelhandel und Betriebswirt-schaft, Textilarbeit und Informatik. Zwi-schenzeitlich muss der laufende Betriebdes Kinderhauses ausgelagert werden,da während der Bautätigkeit (Aufsto-ckung) das Haus nicht genutzt werdenkann.

Aktuelles von der Kinderhilfe des BLLVProjekt Kinderhaus und Berufsbildungszentrum kann ausgebaut werden

Diese ebenfalls mit STERNSTUNDENe.V. durchgeführte Aktion hat mittlerweilein mehr als 70 Einrichtungen in Bayern(insbesondere in Kitas, Grund- und Mittel-schulen sowie Förderzentren) das Schul-

frühstück für bedürftige Kinder und Ju-gendliche gefördert. Auf der Homepagedieses Projekts (www.denkbar.bllv.de)können weitere Einzelheiten abgerufenwerden.

Denkbar Schulfrühstück

Die BLLV-Kinderhilfe unterstützt seit 1995das Kinderhaus. Seit 2003 übernimmt siedie laufenden Kosten von rund 85.000 €

im Jahr. Zur Sicherung dieser Finanzie-rung werden insbesondere verlässlicheDauerspenden benötigt (Fördermitglied-schaft!). Im Rahmen der offenen Kinder-und Jugendarbeit werden angeboten:Hausaufgabenbetreuung, regelmäßigeWorkshops im Nähen, Musik, Tanz undBäckerei, Elterninformationsnachmittage

zu Hygiene, Selbstversorgung, Kinderer-ziehung und Prävention von Kindsmiss-brauch, psychologische Betreuung vonKindern mit Verhaltensstörungen, Work-shops zu Kinderrechten. Es werden der-zeit ca. 180 Kinder und Jugendlichebetreut. Besonders eindrucksvoll dabei ist,dass ehemals in CASADENI betreute Kin-der nach erfolgreicher Ausbildung mittler-weile als junge Erwachsene dort mithel-fen.

Laufende Arbeit im Kinderhaus CASADENI in Ayacucho

BLLV-Kinderhilfe

Sammlungen für die Kinderhilfe bei derdiesjährigen Bezirksdelegiertenversamm-lung in Bamberg und beim Lehrertag inBayreuth erbrachten über 700 € für dieProjekte der BLLV-Kinderhilfe. Bezirksvor-sitzender Peter Bauer übergab beim Leh-rertag eine gut gefüllte Spendenbox anden Kinderhilfsbotschafter für Oberfran-ken, Winfried Wedekind (rechts im Bild).Bauer undWedekind warben erneut dafür,eine Fördermitgliedschaft bei der Kinder-hilfe zu vereinbaren, die regelmäßige

Spendeneinnahmen sicherstellt. Näheresund Antragsformulare dazu unterwww.bllv.de/Initiativen.

Ingrid Krauß, frühere 2. Bezirksvorsit-zende und Ehrenmitglied des BLLV Ober-franken, wird künftig als weitereBotschafterin der BLLV-Kinderhilfe inOberfranken zusammen mit Winfried We-dekind tätig sein.

Alle erhoffen sich gute Ergebnisse bei derdiesjährigen Spendenaktion. Ein entspre-

chender Aufruf erfolgte bereits in der ak-tuellen Ausgabe der Bayerischen Schule.Spenden können auf das Konto der BLLV-Kinderhilfe e.V., Konto-Nr. 907144141 beider Sparkasse München (BLZ 701 50000) überwiesen werden.

Weitere Bilder und Berichte zur Arbeit derBLLV-Kinderhilfe sind aktuell in der Baye-rischen Schule 6/2012 oder im Internet(www.bllv.de/Initiativen) zu finden.

WinfriedWedekind

Spenden bei Veranstaltungen des BLLV Oberfranken

In dieser Serie der fränkischen schulemöchten wir Ihnen gängige Redewen-dungen näher bringen. Es wird erklärt,

woher sie kommen und was sie bedeu-ten. Viel Spaß beim Lesen!

Redensarten - kurz erklärt

umgangssprachlich: die Folgen vonetwas, was meist ein anderer verschul-det hat, tragen müssen: Die Wendungbezieht sich wahrscheinlich darauf, dassfrüher im öffentlichen Bad der letzte Ba-degast das von mehreren Badenden be-reits benutzte Badewasser ausgießen

und die Wanne reinigen musste. In derübertragenen Bedeutung ist die Wen-dung seit Ende des 16. Jahrhunderts be-legt.

Quelle: DUDEN Redensarten, Bibliographi-sches Institut, Mannheim

Etwas ausbaden müssen

Bitte beachten Sieden

Redaktionsschluss:

31. Jan. 2013

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Wo ist was los?Veranstaltungen der BLLV-Kreis-verbände und der ABJ Oberfranken

ABJ OberfrankenRettungsschwimmschein in Bronze(Veranstaltung in 4 Teilen)11.01.2013, 16 -17:30 Uhr:Organisation, Einführung, Theorie

12.01.2013, 13 – 16 Uhr:Praktischer Teil, Übung

25.01.2013, 15 – 17:30 Uhr:Praxisteil Erste Hilfe –Herz-Lungen-Wiederbelebung

26.01.2013, 13 – 16 Uhr:Prüfung Theorie und Praxis

BLLV-Studentengruppe Bamberg08.01.2013, 20:00 Uhr:Stammtisch (Büro)

16.01.2013: Infoveranstaltung –Konzept der BLLV-FG Gymnasium

22.01.2013, 20:00 Uhr:Stammtisch (Büro)

05.02.2013, 20:00 Uhr:Abschlussstammtisch

Bitte Termine frühzeitig an:

fränkische schule, Redaktion,Postfach 135, 95170 Schönwalde-mail: [email protected]

ABJ Oberfranken

Im November fand das traditionelle „Bai-ersdorfer Seminar“ der ABJ Oberfrankenin Baiersdorf (Burgkunstadt) statt. Zu die-sem hatte die ABJ eingeladen, auch umInteresse an einer aktiven Mitarbeit in derArbeitsgemeinschaft Bayerischer Jung-lehrer (ABJ) zu wecken.Viele junge Kolle-gen und auch einige Lehramtsstuden-tinnen nahmen das attraktive Angebotwahr und besuchten diese zweitägige Ver-anstaltung. Nach dem gemütlichen An-kommen begrüßte der Vorstand der ABJOberfranken die Teilnehmer. Der erste Vor-trag behandelte den „LehrplanPlus“. Dabeiwurde unter anderem hinterfragt, ob die-ser auch ein Plus an Bildung bedeutet.

Danach begann das zweiteilige Seminar„Bei Stimme bleiben“. Gehalten wurde esvon Florian Falkenberg. Er gab Informa-tionen über Körperhaltung und -spannung.

Mit Hilfe von manchmal sehr lustig anzu-sehenden Körperübungen entspanntendie Kursteilnehmer ihren Körper. An-schließend wurde gemeinsam analysiert,ob man eher ein Brust- oder ein Bauchat-mer ist. Viele stellten fest, dass sie nochnicht der jeweiligen Situation angepassterichtige Atmung verwenden.

Beim Abendessen bot sich Gelegenheitzu einem Austausch mit Vertretern desBLLV Oberfranken, die zur gleichen Zeitihre Sitzung in Baiersdorf abhielten. PeterBauer begrüßte alle Teilnehmer. Nachdem reichhaltigen Essen fanden sich die„Jüngeren“ zum zweiten Teil der Stimmbil-dung ein. Dank der vielfältigen Informatio-nen und Übungen wurden denTeilnehmern viele praktische Tipps an dieHand gegeben, sich noch lange eine kraft-volle Stimme zu erhalten. In einem ge-mütlichen informellen Teil klang der Abendgemeinsam aus.

Am folgenden Morgen traf man sich zumWorkshop „Unterricht 2.0 – Wikis, Blogs,Moodle“. Nach dem Aufbau der mitge-brachten Laptops stellte sich Frau Webervon der „Digitalen Schule“ vor. Die „Digi-tale Schule Bayern“ ist eine Internetplatt-form, die frei zugängliches Unterrichts-material für Lehrer zur Verfügung stellt.Ziel der Plattform ist es nach eigener Aus-sage „Lehrer noch mehr miteinander zuvernetzen und digitale Materialien für denUnterricht und das Lernen zur Verfügungzu stellen, sowie das Lernen mit digitalenMedien zu fördern“. Nach einer kurzenEinweisung in die Datenschutzbestim-mungen des Kultusministeriums wurdendie Kursteilnehmer über die verschiede-nen Funktionen von Moodle informiert.Auch die Möglichkeit, dass Schüler Blogsverwenden könnten, um sich mit einemgut strukturierten Lebenslauf zu bewer-ben, wurde angesprochen.

Auf großes Interesse stieß die Einführungin das DSB-Wiki der „Digitalen SchuleBayern“, das Frau Weber administriert.

Wie Lehrer „Bei Stimme bleiben“ können, de-monstrierte Florian Falkenberg mit vielfältigenÜbungen.

Um die Bedürfnisse und Wünsche derLehramtsanwärterinnen und Lehramtsan-wärter der Grund- und Mittelschulsemi-nare Oberfrankens mehr in die Gestaltungder Angebote mit einzubeziehen, trafensich Seminarsprecher und Vertreter derABJ Oberfranken im Fässla Brau Bam-berg zu einer gemütlichen Brotzeit.

Valentina Severin und Max Lachner vonder ABJ Oberfranken begrüßten die teil-weise weit angereisten Gäste und dank-ten für ihr zahlreiches Erscheinen undihren Einsatz. Nach einer kurzen Rück-schau auf bereits stattgefundene Semi-nare und einen Ausblick auf das weitere

Angebot, wurden Anregungen und Vor-schläge der Seminarsprecher zu Tagungs-orten und Fortbildungsangeboten aufge-nommen.

Während und nach der zünftigen Brotzeitkam es zum informellen Austausch überden Seminaralltag. Besonders Prüfungs-stress und die Ungewissheit, was nachder Ausbildung kommen mag, lagen denLehramtsanwärtern auf dem Herzen.Diese Art des Kontaktes mit demVerbandempfanden alle Anwesenden als fruchtbarund gewinnbringend. Für das nächsteJahr ist deshalb wieder ein Treffen geplant.

An Guudn! - Seminarsprecherbrotzeit der ABJ

Dort finden alle Lehrer frei zugänglicheMaterialien, die von anderen Lehrern um-sonst ins Netz gestellt wurden. Zum Bei-spiel findet man Memories mitLerninhalten, Kreuzworträtsel etc. Das be-sondere an diesen Materialien ist, dassjeder Schüler eine andere Version auf sei-nem Bildschirm angezeigt bekommt undsomit nicht von seinem Nachbarn ab-schauen kann. Gemeinsam lernten alleTeilnehmer das System zu nutzen undselbst neue Materialien einzustellen. Lei-der ließ sich in der abschließenden Feed-back-Runde feststellen, dass die meistenSchulen immer noch zu wenig mit Com-putern oder anderem technischen Equip-ment ausgestattet sind. Aber selbst an gutausgestatteten Schulen werden die neuenMedien nur genutzt, wenn auch eine guteund kontinuierlicheWeiterbildung des Kol-legiums stattfindet.

Mit vielen neuen Ideen im Kopf ging esdann zum gemeinsamen Mittagessen.Ge-stärkt blickte man noch einmal auf die Ar-beit des letzten Jahres zurück und freutesich, dass das Interesse der teilnehmen-den Junglehrer an diesem Seminarange-bot der ABJ Oberfranken so groß war.

Silke Schür

Nachwuchs in der ABJ herzlich willkommen

Heft_06_2012_fs 10.12.2012 19:12 Uhr Seite 14

Jugend ohne Begeisterung wäre wieAlter ohne Erfahrung.

Carl Zuckmayer

15fs 6/2012

Studentengruppen

Das größte Wahrzeichen der Stadt Hof,die neue Freiheitshalle, wurde Ende Sep-tember im Rahmen der Oberfranken-Aus-stellung (Foto) eröffnet. Mit rund 36Millionen Euro Bausumme wurde sie zwarerheblich teuerer als anfänglich geplant,die multifunktionale, architektonisch her-vorragend gelungene Anlage (anderswoheißen sie Arena) wurde damit dann aberzur größten und schönsten Veranstal-tungshalle der Region. Das Große Hausbietet für Konzerte und Großveranstaltun-gen bestuhlt 3000 Menschen, unbestuhlt6000 Menschen Platz.

Die Hofer Freiheitshalle ist bereits dasdritte Veranstaltungszentrum mit diesemNamen an dieser Stelle. Am 4. Mai 1945,vier Tage vor Ende des Zweiten Welt-kriegs, wurde die ehemalige Adolf-Hitler-Halle von den Stadt-Oberen in Freiheits-halle umbenannt. 1974 entstand hier diezweite Freiheitshalle, die in den Tagen der

Botschaftsflüchtlinge und des Mauerfalls1989 ihrem Namen alle Ehre machte.

Bis 2009 lockte die Halle mit etwa 250Ver-anstaltungen rund 300 000 Bescher jähr-lich an. Zahlreiche Großveranstaltungenund TV-Sendungen wie „Wetten, dass…?“, „Verstehen Sie Spaß?“ oder „Will-kommen bei Carmen Nebel“ machten denNamen der Halle deutschlandweit be-kannt.

Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten,aus denen fast ein Neubau wurde, erfolgtedie Einweihung des imposanten Großpro-jekts, dessen Dachkonstruktion nachtsblau leuchtet. Vor der Freiheitshalle ziehtder „Freiheitstrompeter“, ein Kunstwerkvon Otmar Alt, die Blicke der Besucher aufsich. Text: Gerald Lippert / Foto:Werner Prell

Impressionen„Ich möchte euch ganz herzlich begrü-ßen...“, versuchtWeraWoldag, Vorsitzendeder Studentengruppe Bamberg, in dieRunde zu werfen.Dies stellt sich jedoch alsgar nicht so einfach heraus, da die Ge-spräche zwischen Studentenreferentenund Mitgliedern der StudentengruppenBamberg und Bayreuth, des Bezirks- undKreisverbandes, vertreten durch PeterBauer und Eric Schnee, sowie des Vorsit-zenden der ABJ Oberfranken, Max Lach-ner, schon vor Eröffnung des „RundenTisches“ so angeregt sind, dassWera sicherst einmal Gehör verschaffen muss. Aberdann kann der offizielle Teil beginnen.

Nach der Begrüßung und einer kurzenVor-stellungsrunde legt Ulla Adam, Vorsitzendeder Landesstudentengruppe, die Ziele desKonzepts „Runder Tisch“ dar: der Aus-tausch zwischen verschiedenen Gruppie-rungen des BLLV – sowohl auf Bezirks- alsauch auf Landesebene – soll verbessertund vor allem die konkrete Zusammenar-beit verstärkt werden.

Nach aufschlussreichen Gesprächenfreuen sich alle Beteiligten darüber, kon-krete Ergebnisse erzielt zu haben. Von fi-nanzieller Unterstützung, u.a. für dieUmgestaltung des Büros der SG Bamberg,über gemeinsames Auftreten und Präsen-tieren desVerbandes an der Universität bishin zur Planung von gemeinsamen Veran-staltungen und einer Vernetzung der jewei-ligen Veranstaltungsprogramme reichendie Ergebnisse des Abends – und diesersoll kein einmaliges Zusammentreffen blei-ben. Vielmehr wird schon im Januar einzweiter „Runder Tisch“ stattfinden, bei demdie erfreulichen Resultate noch weiter aus-gebaut werden können.

Runder Tisch in Bamberg

Für den UnterrichtIngrid Preedy, Ulrike SpiegelhalterFundgrube Englisch192 S., ISBN 978-3-589-23295-6, € 19,95Cornelsen Verlag, Berlin

In einem völlig neuen Gewand präsentierensich die Praxishilfen aus der Reihe „Fund-grube“. Dieser Band für den Englischunterrichtab der 5. Klasse bietet rund 200 erprobte Un-terrichtsideen, die nach Kompetenzbereichensortiert sind. Die einzelnen Kapitel beinhalten:Warming-up activities, Language games andpuzzles, Reading, Speaking, Listening, Wri-ting, Mediation und Grammar.

Zu jedem Bereich gibt es klare Übersichten zuLernzielen, Vorkenntnissen, Vorbereitung, So-zialform und Kompetenzen. Als zusätzlichesMaterialangebot sind viele Kopiervorlagen zufinden. Die Kopiervorlagen können über einenWebcode, der jeweils bei der Übung angege-ben ist, auch aus dem Internet als pdf-Dateiheruntergeladen werden. Mit diesen vielfälti-gen Unterrichtsideen steht einer abwechs-lungsreichen Gestaltung nichts mehr imWege. Gerald Lippert

Andrea BeetzHunde im Schulalltag158 S., ISBN 978-3-497-02319-6, € 24,90Ernst Reinhardt Verlag, München

Beim diesjährigen Lehrertag des BLLV Ober-franken in Bayreuth zeigte Schulhund Julesein Können und die anwesenden Seminar-teilnehmer hatten ihn sofort in ihr Herz ge-schlossen. Auch in immer mehr Schulen sindSchulhunde anzutreffen. Doch warum ist essinnvoll, einen Hund mit in die Schule zu neh-men?Wie sieht der ideale Schulhund aus undworauf sollten Lehrer und Pädagogen beson-ders achten?

Dieses Buch beantwortet diese und weitereFragen vor dem Hintergrund eines solidenwissenschaftlichen Grundlagenwissens. Sowird etwa ein Erklärungsmodell geliefert,warum der Einsatz von Hunden in der Schulenpositive Wirkungen auf Bildungsprozessehaben kann.Mit Informationen zur Ausbildungvon Hund und Hundeführer, zu rechtlichenGrundlagen oder zum Einsatz in den ver-schiedenen Schularten wird das Buch zueinem umfassenden Grundlagenwerk für alle,die Hunde an der Schule einsetzen möchten.Es gibt einen Überblick über die Praxis undbeinhaltet wissenschaftliche und rechtlicheGrundlagen des Einsatzes von Schulhunden.

Gerald Lippert

BLLV-Akademie:Das neue Seminar-Jahresprogramm

2013 ist da! Auch schulhausinterne

Fortbildungen („SchiLF“) sind wieder

möglich. Mehr Infos dazu unterwww.akademie.bllv.de

Heft_06_2012_fs 10.12.2012 19:12 Uhr Seite 15

16 fs 6/2012

Liebe Leserinnen und Leser der „fränki-schen schule“!

Während Mobbing vor dem virtuellen Zeit-alter „nur“ in der Schule oder am Arbeits-platz betrieben wurde, verlagern die Täterihre Attacken heutzutage häufig ins Inter-net.Wie können Opfer rechtlich gegen Dif-famierungen vorgehen?

Rechtliche GrauzoneAuf rechtlicher Ebene stellt Cyber-Mob-bing noch immer eine Grauzone dar. InDeutschland können Cyber-Mobber zurRechenschaft gezogen werden, sofernihre Identität bekannt ist. Auch hierzulandegreift noch kein konkretes, auf Boshaftig-keiten im Internet zugeschnittenes Ge-setz, doch jede gezielt eingesetzteOnline-Demütigung verletzt bereits Art.1Abs.1 GG: Die Würde des Menschen istunantastbar. Des Weiteren ist es möglich,strafrechtlich gegen die Täter vorzugehen.Die Strafbestände der) §§ 185 (Beleidi-gung, 186 (Üble Nachrede) und 187(Verleumdung) StGB machen Cyber-Mobbing zu einem Delikt, das bei Er-wachsenen mit Haftstrafen von bis zu fünfJahren geahndet werden kann.

Dass Schülerinnen und Schüler, aberauch Lehrkräfte im schulischen Umfeldbeleidigt, verfolgt, belästigt oder bedrohtwerden, ist kein unbekanntes Phänomen.Das systematische Schikanieren von Per-sonen, um sie aus ihrer sozialen Umge-bung zu vertreiben, wird als Mobbingbezeichnet.Während im normalen Schul-alltag die Täterin oder der Täter meist be-kannt sind, bleiben die Täter in dervirtuellen Welt oftmals anonym und kön-nen ihr Opfer rund um die Uhr via Internetoder Handy verfolgen.Um gegen Mobbing vorgehen zu können,muss eine Rechtsverletzung vorliegen.Mobbing selbst ist kein Straftatbestand,aber einzelne Tatbestände wie Nötigung,Drohung, Erpressung oder Körperverlet-zung stellen strafbare Handlungen dar.Wird Mobbing mit Hilfe elektronischerKommunikationsmittel ausgeübt, sospricht man von Cyber-Mobbing. Zu un-terscheiden ist das öffentliche und das ge-schlossene Mobbing.

Die unerlaubte Veröffentlichung von Per-sonenfotos verstößt gegen die Persönlich-keitsrechte und ist dem öffentlichenMobbing zuzuordnen. Bei fortlaufenderBeleidigung und Verfolgung per E-Mail(geschlossenes Mobbing) kann unter Um-ständen das sogenannte Anti-Stalking-Gesetz wirksam werden. Die Rechts-durchsetzung ist abhängig von der Straf-mündigkeit der Täterin beziehungsweisedes Täters. Die wiederum orientiert sicham Alter und ist ausschlaggebend für dieFeststellung, ob überhaupt eine Straffä-higkeit vorliegt oder das Jugend- bezie-hungsweise das allgemeine Strafrecht zu

Anwendung kommt. Zu unterscheidensind Antragdelikte, bei denen der Strafan-trag Voraussetzung für die Strafverfolgungist, und Offizialdelikte, die von Amtswegen verfolgt werden.

Rechtliche Grundlagen im Einzel-nenMobbing bezeichnet das Schikanieren an-derer Menschen, um sie auszugrenzen

Was ist Cyber-Mobbing?Cyber-Mobbing bezeichnet das Schika-nieren anderer Menschen - meist übereinen längeren Zeitraum - mithilfe elektro-nischer Kommunikationsmittel wie Inter-net, Chatrooms, Instant Messaging oderauch Mobiltelefon. Der Begriff „Mobbing“leitet sich aus dem Englischen ab und be-deutet angreifen, anpöbeln, schikanieren,über jemanden herfallen. Im Duden wird„Mobben“ wie folgt definiert: „Mobben istdas ständige Schikanieren von Arbeitskol-leginnen und -kollegen, mit der Absicht,sie vom Arbeitsplatz zu vertreiben“. DieseHandlung lässt sich aber auch auf alle an-deren sozialen Gemeinschaften, wie bei-spielsweise auf die Schule, übertragen.Dabei herrscht ein kräftemäßiges Un-gleichgewicht zwischen dem „Mobber“ alsTäter und dem „Gemobbten“ als Opfer. Imschulischen Zusammenhang wird auchvon „Bullying“ und entsprechend vomBully (Täter) und Victim (Opfer) gespro-chen. Mobbing kann direkt durch tätlichenAngriff erfolgen (beispielsweise durchschlagen, stoßen, bespucken, einsperren,bedrohen), oder indirekt durch Ausgren-zung und Manipulation (Gerüchte verbrei-ten, ignorieren). Zu unterscheiden ist auchdas öffentliche Mobbing, bei dem derMobber sich mit Informationen über dasOpfer an die Öffentlichkeit wendet und bei-spielsweise Gerüchte in einem Netzwerkverbreitet oder dem geschlossenen Mob-bing ohne Beteiligung der Öffentlichkeitbeispielsweise per E-Mail.Voraussetzung für eine strafbare Hand-lung ist das Vorliegen einer Rechtsverlet-zung. Cyber-Mobbing ist gesetzlich nochnicht direkt als Straftatbestand normiert.Allerdings stellen einzelne Tatbeständewie Nötigung, Drohung oder Erpressungstrafbare Handlungen dar. Im Folgendensind eine Reihe von Straftaten und ihrestrafrechtlichen Konsequenzen aufgeführt,die auch in der Cyberwelt anzutreffensind.

Beleidigung § 185 StGBIm Rechtswesen wird die Beleidigung all-gemein als Ehrabschneidung bezeichnetund meint damit die Verletzung der per-sönlichen Ehre eines Menschen. Bei derFeststellung, ob objektiv eine Beleidigungvorliegt, wird nicht alleine derWortlaut derÄußerung berücksichtigt, sondern auchdie Begleitumstände und der Gesamtzu-sammenhang. So kann die Bezeichnung

als „Depp“ unter Freunden spaßig ge-meint sein, imWortgefecht zwischen Leh-rer und Schüler könnte die Äußerungstrafbar sein. Auch eine Geste wie bei-spielsweise der erhobene Mittelfingerkann als Beleidigung gewertet werden.Die Beleidigung wird mit einer Geldstrafeoder einer Freiheitsstrafe bis zu einemJahr oder im Zusammenhang mit einerTätlichkeit bis zu zwei Jahren geahndet.

Üble Nachrede § 186 StGBDie üble Nachrede ist eine Form der Be-leidigung, die im Unterschied zu diesernicht gegenüber der anvisierten Persongeäußert wird, sondern gegenüber eineroder mehreren dritten Person(en). Wennbeispielsweise Schüler Karl aufgrundeines Gerüchts im Internet verbreitet, dassseine Mitschülerin Anna stielt, dann wirdAnna in der öffentlichen Meinung herab-gewürdigt. Die nichtbewiesene Behaup-tung stellt zunächst eine üble Nachrededar. Stellt sich allerdings vor Gericht he-raus, dass die Behauptung zutreffend ist,dann entfällt die Strafbarkeit. Die übleNachrede wird mit einer Geldstrafe odereiner Freiheitsstrafe bis zu einem Jahrsanktioniert.

Verleumdung § 187 StGBAuch die Verleumdung ist eine Form derBeleidigung, die nicht gegenüber der an-visierten Person, sondern gegenübereiner oder mehreren dritten Person(en)geäußert wird. Im Unterschied zur üblenNachrede ist der Täterin oder dem Täterdie Unwahrheit der ehrverletzenden Tat-sachenbehauptung bekannt. Das wirktsich auch auf das Strafmaß aus. Die Ver-leumdung wird mit einer Geldstrafe odereiner Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahrenbestraft. Um eine Verleumdung handelt essich beispielsweise, wenn eine Schülerinim Netz die unwahre Behauptung verbrei-tet, der Sportlehrer hätte sie während desUnterrichts sexuelle belästigt.

Nötigung § 240 StGBUnter Nötigung versteht das Gesetz dierechtswidrige Ausübung von Gewalt oderGewaltandrohung, um einen Menschen zueiner Handlung zu zwingen oder ihn dazuzu bewegen, etwas zu erdulden oder zuunterlassen. Bei der sexuellen Nötigung §177 StGB hat die Gewaltausübung oder -androhung einen sexuellen Hintergrund.Die Nötigung ist eine Straftat, die mit einerGeldstrafe oder einer Freiheitsstrafe bis zudrei Jahren und in besonders schwerenFällen bis zu fünf Jahren bestraft wird.Selbst der Versuch einer Nötigung iststrafbar.

Bedrohung § 241 StGBDie Bedrohung eines Menschen odereiner ihm nahestehenden Person mit derAndrohung eines Verbrechens wird miteiner Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr be-straft. Es reicht bereits aus, wenn die Be-drohung vorgetäuscht wird.

Internetmobbing bzw. Cybermobbing

Recht

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17fs 6/2012

Das Vermögen eines Menschen kanndurch Erpressung geschädigt werden:

Erpressung § 253 StGBDer Tatbestand der Erpressung ist erfüllt,wenn der Erpresser versucht, sich durchGewalt oder Androhung von Gewalt zu be-reichern. Im Unterschied zur Nötigung istdie Erpressung mit Bereicherungsabsich-ten oder Vermögensschädigung verbun-den. Die Straftat wird mit einer Geldstrafeoder einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jah-ren geahndet. Auch der Versuch der Er-pressung ist strafbar.

Verletzung derVertraulichkeit desWor-tes § 201 StGBMit einer Geldstrafe oder einer Freiheits-strafe bis zu drei Jahren kann eine Personbestraft werden, die die Rechte einesMenschen am eigenen Wort in der Weiseverletzt, dass sie beispielsweise unerlaubtTonaufnahmen macht oder unerlaubt her-gestellte Tonaufnahmen verwendet odersie anderen zugänglich macht. Geschütztwird das nicht-öffentlich, das heißt, dasnicht über einen kleineren, durch persön-liche oder sachliche Beziehungen abge-grenzten Personenkreis hinaus wahr-nehmbareWort. Dazu zählt beispielsweiseauch der Unterricht vor einer Klasse. Straf-bar ist demnach beispielsweise die Ton-bandaufnahme durch einen Schüler, derdas Referat eines Lehrers im Unterrichtaufnimmt. Ebenso verboten ist die Veröf-fentlichung des Tonbands im Internet.Dabei ist bereits der Versuch strafbar.

Verletzung des höchstpersönlichen Le-bensbereichs durch Bildaufnahmen §201a StGB

Verletzung des Briefgeheimnisses §202 StGBWer sich unerlaubt Kenntnisse vom Inhalteines Briefs oder Schriftstücks verschafft,wird mit einer Geldstrafe oder einer Frei-heitsstrafe bis zu einem Jahr bestraft. EineVerletzung des Briefgeheimnisses durchunbefugtes Lesen von E-Mails ist von §202 StGB allerdings nicht erfasst. Es fehltein Verweis auf § 11 Abs. 3 StGB, derSchriftstücke und Daten gleichstellt. Denk-bar ist eine Strafbarkeit nach § 202a StGBwegen Ausspähens von Daten. Danach istes erforderlich, dass die Daten gegen un-berechtigten Zugang besonders gesichertsind. Die Strafbarkeit ist gegeben, wenneine verschlüsselte E-Mail unberechtigter-weise gelesen wird. Eine Person, die sichunbefugten Zugang zu gesicherten Datenoder Daten, die nicht für sie bestimmt sind,beschafft, kann mit einer Geldstrafe odermit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahrenbestraft werden.

Gewaltdarstellungen § 131 StGBVon einer Gewaltdarstellung spricht dasGesetz, wenn die Darstellung eine Ge-waltverherrlichung oder Gewaltverharmlo-sung ausdrückt oder das Grausame oderUnmenschliche des Vorgangs in einer die

Menschenwürde verletzendenWeise dar-gestellt wird. Darunter fallen auch Gewalt-videos auf Schülerhandys. Strafbar ist dieVerbreitung, öffentliche Ausstellung undZugänglichmachung, vor allem gegenüberPersonen unter 18 Jahren, sowie das Her-stellen, Liefern, Vorrätig halten und Anbie-ten solcher Darstellungen. Geahndet wirddie Straftat mit einer Geldstrafe oder einerFreiheitsstrafe bis zu einem Jahr.

StrafantragDie strafrechtliche Verfolgung einer Tatsetzt in der Regel einen Strafantrag vo-raus. Die gesetzlichen Normen finden sichin §§ 77 ff. StGB und § 158 StPO. Zu un-terscheiden sind Antragsdelikte, die einenStrafantrag für die Strafverfolgung voraus-setzen und Offizialdelikte, die stets vonAmts wegen verfolgt werden, und zwarohne Rücksicht auf den Willen des Ver-letzten

Fazit

Präventive Maßnahmen vor StrafantragDer direkte Eingriff einer Lehrkraft beieiner strafbaren Handlung durch eineSchülerin oder einen Schüler, die oder dermit Cyber-Mobbing im Zusammenhangsteht, kann vor allem aufgrund des allge-meinen Persönlichkeitsrechts beschränktsein. So darf eine Lehrkraft selbst beieinem begründeten Verdacht, dass sichbeispielsweise gewaltverherrlichende In-halte auf einem Schülerhandy befinden,keine eigenmächtige Kontrolle an demHandy durchführen. Die Einsichtnahme inden Bildspeicher ist nur mit Einverständ-nis der Schülerin oder des Schülers be-ziehungsweise mit dem der Erziehungs-berechtigten möglich. Eine Untersuchungdes Handys bei Tatverdacht und „Gefahrin Verzug“ ist nur durch die Polizei (auchohne richterlichen Beschluss) zulässig.Die polizeiliche Untersuchung kann durcheine Strafanzeige von Seiten der Schuleausgelöst werden. Eine Strafanzeige kanntiefgreifende Konsequenzen für die Täte-rin oder den Täter mit sich bringen. Dahersollten der strafrechtlichen Verfolgunggrundsätzlich präventive schulische Diszi-plinarmaßnahmen oder zivilrechtlicheMaßnahmen, wie beispielweise die Gel-tendmachung eines Beseitigungsan-spruchs (§§ 1004, 823 Abs. 1 BGBanalog), vorangehen. Als präventive Maß-nahmen eignen sich vor allem verbindli-che Verhaltensregeln in der Schulordnungund das Schaffen einer Kultur des res-pektvollen Umgangs.

Der juristischeWerkzeugkasten des Zi-vilrechts

1) Informelle Aufforderung durch dasOpferMitunter kann es ausreichen, den Bullyselbst – per E-Mail, Brief oder im Ge-spräch – aufzufordern, sein Verhalten zuändern und weiteres Bullying zu unterlas-sen. Man sollte auf jeden Fall eine Frist

setzen, innerhalb derer die beleidigendenÄußerungen auf derWebseite oder im So-zialen Netzwerk zu löschen sind bzw.sonstige Rechtsverletzungen zu beendensind.

2) AbmahnungFruchtet das nicht oder ist die Angelegen-heit zu ernst, kann eine förmlichere Vari-ante einer solchen Aufforderung gebotensein, die sogenannte „Abmahnung“. EineAbmahnung ist so etwas wie eine letzteWarnung an den Cyberbully, dass er einbestimmtes Verhalten unterlassen soll. Sieist letztlich ein formeller Brief an den Cy-berbully, in dem klipp und klar geschriebensteht, um welches Verhalten es genaugeht und dass es aufzuhören hat. Die Ab-mahnung sollte immer Fristen enthalten,innerhalb derer die Forderung zu erfüllenist. Auch ist eine Abmahnung immer mitder Aufforderung verbunden, eine rechts-verbindliche Erklärung abzugeben, dasVerhalten zu unterlassen (die sogenannte„Unterlassungserklärung“). Kommt manauch mit der Abmahnung nicht weiter,sieht das Zivilrecht zwei Möglichkeiten vor,die Hilfe eines Richters in Anspruch zunehmen.

Recht

Das BLLV-Kinderhaus „Casadeni“ gibtseit 1995 den ärmsten Kindern in Aya-cucho (Peru) ein Zuhause. Diese Kindersind für jede finanzielle Hilfe dankbar.Unterstützen Sie unsere Arbeit im Kin-derhaus durch Ihre Spende• als Fördermitglied, indem Sie monat-lich eine festen Betrag (ab 10 €) spen-den

• durch eine einmalige Spende

Stadtsparkasse MünchenBLLV-KinderhilfeKonto: 907 144 141BLZ: 701 500 00

Wir versichern Ihnen, dass wir mit IhrenSpenden äußerst sorgsam umgehen.

Helfen Sie mit!Chancengerechtigkeit und

Lebensglück für alle Kinder!

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18 fs 6/2012

gewinnt. Hintergrund dieser Regel ist,dass dem Rechtsverletzer Gelegenheitgegeben werden soll, die Sache außerge-richtlich aus der Welt zu schaffen, auchund vor allem, um eine kostenintensiveAuseinandersetzung vor Gericht zu ver-meiden.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Schülern,dass Sie vor Internet und Cybermobbingverschont bleiben

IhrWinfried Kneissl

Benutzte Quellen:� www.klicksafe.de/cms/upload/user-data/pdf/klick-safe_Materialien/LH_Zusatzmodul_Cyber-Mob-bing.pdf

� http://de.wikipedia.org/wiki/Cyber-Mobbing� StGB Strafgesetzbuch

Recht

3) Die UnterlassungsklageMöglich ist einerseits eine zivilrechtlicheKlage, die beim zuständigen Gericht er-hoben werden kann. Die Unterlassungs-klage dient dazu, den Bully vom Gerichtverurteilen zu lassen, die in der Abmah-nung aufgestellten Forderungen (sofern erder Abmahnung nicht nachgekommen ist)zu erfüllen. Gibt das Gericht der Klagestatt und wird das Urteil rechtskräftig, dro-hen dem Rechtsverletzer empfindlicheFolgen, wenn er sein Verhalten nicht än-dert.

4) Die einstweilige VerfügungDie eben genannten Umstände gelten imWesentlichen genauso für das vierte zivil-rechtliche Mittel, die sogenannte „einst-weilige Verfügung“. Hierbei handelt es sichum eine Art Schnellverfahren, das für ei-lige Notfälle gedacht ist. Einstweilige Ver-fügungen können deshalb nur innerhalbeiner bestimmten Zeit (bei manchen Ge-richten vier Wochen, bei anderen bis zudrei Monaten) bei Gericht beantragt wer-den, nachdem man von der Rechtsverlet-zung erfahren hat. Die einstweiligeVerfügung hat im Vergleich zur zivilrechtli-chen Klage erhebliche Vorteile: Sie kanninnerhalb von wenigen Wochen durchge-setzt werden und die Sache beenden. Kla-geverfahren dauern dagegen mitunter einJahr oder sogar länger. In Fällen, in deneneine Bully-Attacke über das Netz für dasOpfer so drastische Folgen hat, dassschnell Abhilfe geschaffen werden soll, istdie einstweilige Verfügung daher das rich-tige Mittel. Auch ihr sollte in der Regel eineAbmahnung vorausgehen, denn ansons-ten kann es passieren, dass das Opfereinen Teil der Gerichtskosten tragen muss,auch wenn es den Rechtsstreit am Ende

Weihnachtsmann hat Husten„Was bringt dir denn der Weihnachts-mann?“, möchte die Oma von Felix wis-sen.„Nichts, er ist erkältet!“„Wie bitte?“„Papi hat gestern gesagt: Dieses Jahr wirddir der Weihnachtsmann etwas husten.“

Es gibt nur eins, was auf Dauer teu-rer ist als Bildung: Keine Bildung.

John F. Kennedy

Für den UnterrichtNikolaus Kirstein99Tipps – Lehrergesundheit er-halten144 S., ISBN 978-3-589-23297-0, € 15,50Cornelsen Schulverlage, Berlin

Studien bestätigen wiederholt, dass die psy-chischen und körperlichen Belastungen imLehrerberuf enorm hoch sind. Deshalb müs-sen viele Lehrkräfte früher aus dem Schul-dienst ausscheiden. Aber muss derSchulalltag unweigerlich zum Burn-out füh-ren? Und ist der Raubbau an der eigenenEnergie Voraussetzung für eine gute Arbeit alsLehrer? Dieses Buch weist nach, dass dasWohlbefinden und die Freude am Beruf denUnterricht besser machen und das Lernen un-terstützen. Anregungen zeigen, dass es fürjede Belastung im Lehreralltag auch eine Ent-lastungsstrategie gibt.

Aber wie halte ich Stunden, die mich stärken?Wie sorgt bereits die Unterrichtsvorbereitungfür Vorfreude?Wie kann ich die Bürokratie re-duzieren? Der Ratgeber basiert dabei auf derAnnahme, dass pädagogischer Idealismusstets mit umsetzbaren Methoden arbeitensollte. Zudem gehört zu einem ausgegliche-nen Lehrerleben viel Selbstreflexion. Ein Ab-schnitt des Bandes widmet sich daher deneigenen Grundeinstellungen und gibt Denk-anstöße mit auf den Weg. Jedem Pädagogensollte auch klar sein, dass nicht alle Schwie-rigkeiten lösbar sind, denn nicht mit jederKlasse ist produktive Arbeit möglich, nicht mitallen Eltern und Schülern gibt es ein kon-struktives Miteinander.Tipps unter dem Motto„Mensch ärgere dich nicht“ wollen dazu bei-tragen, mit dieser Realität umzugehen. Undsollte es wieder einmal zu verbalen Angriffenkommen, helfen einige schlagfertige Antwor-ten, um jeden Nörgler zum Schweigen zu brin-gen. Gerald Lippert

„Mein Kind ist noch zu klein, um im Netzzu surfen“, denken noch viele verantwor-tungsbewusste Eltern. Doch das ist Stofffür Streit in der Familie. „Alle anderen inder Klasse dürfen schon ins Internet. Dietreffen sich alle in Digiposi. Nur ich nicht!“,beschwert sich Alessa zornig bei ihren El-tern, „Ihr seid so gemein!“

Was tun? „Wir wollten unser Kind ja nichtzum Außenseiter machen“, erklärt ein El-ternteil beim Elternsprechtag an derSchule. Die Mutter einer Achtjährigenmeint dazu: „Wir haben uns bisher nichtso um das Thema gekümmert. Da weißman nicht so recht, worauf man sich ein-lässt und was man beachten muss, damitdas Kind im Netz wirklich auf der sicherenSeite bleibt. Ich habe gehört, dass Pädo-phile sehr aktiv im Netz unterwegs sind.“

Deshalb hat sie kürzlich an einem der Si-cher-Stark-Webinare „Kinderschutz im In-ternet - aber richtig!“ teilgenommen. Die

Experten der Sicher-Stark-Organisationhaben sich in den letzten Jahren intensivmit dem Thema Kinder und Internetsi-cherheit beschäftigt. Die gewonnenen Er-kenntnisse vermittelt Ralf Schmitz, derführende Experte in der Gewaltpräventionan Grundschulen, auch in seiner Video-DVD-Serie.

Zwei DVDs bieten Grundinformationenund „Gewusst-wie?“-Anleitungen für El-tern und eine DVD richtet sich speziell anKinder im Grundschulalter. Diese erfahrenvon den Puppen Felix und Lara, wie siesich vor den Gefahren des Internets schüt-zen und trotzdem viel Spaß haben.

Was es alles über clevere Passwörter,eine sichere Handhabung der Privat-sphäre, Kinderseiten, Kinderbrowser,Chats, Tauschbörsen und Co zu wissenund zu beachten gibt, können sich Elternund Kinder auf den DVDs nicht nur anse-hen, sondern die einzelnen Kapitel mit ein-

fachen Schritt-für-Schritt-Anweisungenschnell in die Tat umsetzen. Auch wasman gegen die „bösen Onkels“ genau un-ternehmen kann und wie man diese er-kennt, wird ausführlich erklärt.

Die DVDs sind einzeln oder als Paketunter www.sicher-stark-team.de/shop.cfmerhältlich. Wer es gern noch interaktiverhat und individuelle Fragen stellenmöchte, bucht eins der Webinare odereine persönliche Schulung ebenfalls im Si-cher-Stark-Shop.

Die Sicher-Stark-Initiative steht für eineder führenden Non-Profit-Organisationenauf dem Gebiet der Gewaltprävention, fürmoderne zielgerichtete Kommunikationund hochkarätige Experten. In Deutsch-land ist das Sicher-Stark-Team eine festeGröße wenn es um anspruchsvolle Veran-staltungen zum Kinderschutz geht. fs

„Kinder im Internet lernen sich zu schützen!“

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Aus den Kreisverbänden

Der KV Gefrees zeichnete im Rahmendes traditionellen Rehessens im „Gasthofzum Kornbachtal“ fünf Mitglieder aus, dieseit vielen Jahren dem BLLV die Treuegehalten haben.

Kreisvorsitzender Erwin Tischer freutesich, dass viele Mitglieder der Einladunggefolgt waren und auch Bezirksvorsitzen-der Peter Bauer denWeg nach Kornbachgefunden hatte, um den Jubilaren für ihrlangjähriges Engagement die Ehre zu er-weisen und Urkunden und Ehrenbriefe zuüberreichen.

Edeltraud Gahn gehört 25 Jahre demBLLV an. Sie unterrichtet seit Jahren inGefrees meist in der 7. bis 9. Jahrgangs-stufe, hat sich voll und ganz der Musikverschrieben und als Sängerin und Gitar-ristin unter dem Motto „Sing mer a weng“in Oberfranken einen Namen gemacht.Sie rezensierte auch eine Zeit lang Bü-cher. Dann plaudert sie aus dem „Näh-kästchen“ und erklärte, dass sie zunächstvon der GEW geworben wurde und erstvor 25 Jahren zum BLLV übergetreten sei.

Vor 40 Jahren trat Günther Pfaffenbergerdem Verband bei und unterrichtete von1978 bis zu seiner Pensionierung 2011 inder Jahrgangsstufen 1 und 2 in Gefrees,wurde aber oft in Religion oder Sport inder Hauptschule eingesetzt. LehrreicheJahre verbrachte er vor seiner Versetzungnach Gefrees an der Sprachheilschule inBayreuth, in die Kinder aufgenommenwerden, die zum Zeitpunkt der Einschu-lung wegen Sprachauffälligkeiten den Be-such einer Regelschule als unmöglicherscheinen lassen.

Für 50-jährige Treue erhielt Christa Herr-mann den Ehrenbrief überreicht. Siewurde nach zwei „Wanderjahren“ 1967nach Gefrees versetzt und war bis zuihrem Ausscheiden 2007 meist in denKlassen 1 und 2 bzw. 3 und 4 eingesetzt.Nicht vermissen möchte sie die einjährigeAbordnung an die damalige „Sonder-schule“ in Münchberg, da ihr von denSchülern Dankbarkeit entgegengebrachtwurde, wenn sie sich für sie einsetzte. ImBLLV war sie einige Jahre Lesebeauf-tragte und engagiert sich seit ihrer Pen-sionierung vor allem für die Kirche.

Lothar Böhm ist seit 55 Jahren Mitgliedim BLLV und erzählt in seiner ihm eige-nen Art über die damaligen Eintrittsmo-dalitäten: „In einer Vorlesung im Jahr1957 erschien ein BLLV-Mann, klärte unsüber die Mitgliedsvorteile auf, legte einenPack Eintrittsformulare aus und alle 57Studenten unterschrieben.“

Lothar Böhm legte eine einmalige Kar-riere bis zum Abteilungsleiter an der Re-gierung von Oberfranken hin und wurde

wegen vielerlei ehrenamtlichen Engage-ments u. a. als Stadtrat und Landessyno-daler mit dem Bundesverdienstkreuzausgezeichnet. Im KV Gefrees war er von1965 – 1969 Schriftführer und anschlie-ßend bis 1983 Vorsitzender. Besondershoch anrechnen muss man ihm, dass ersich trotz seiner gehobenen Positionimmer für die Lehrer einsetzte.

2. Vorsitzender Andreas Götschel über-reichte Erwin Tischer für 40 Jahre BLLV-Zugehörigkeit eine Urkunde und be-dankte sich bei ihm, dass er seit 1983den KV Gefrees führt.

Peter Bauer wies auf die schleichendeVerschlechterung der Unterrichtssituationan den Schulen hin. Die mobile Reserve

besteht nur auf dem Papier, Unterrichts-ausfälle drohen und das Kultusministe-rium scheint Stellen streichen zu wollen.Gegen diese Tendenz wandte sich derBLLV in einem offenen Brief an Kultusmi-nister Dr. Ludwig Spaenle zum Erhalt derStellen. Durch die Unterschrift möglichstvieler Kollegen soll der drohenden Stel-lenstreichung durch das Kultusministe-rium entgegengewirkt werden.

Walter Herrmann

KV Gefrees

210 Jahre im BLLV

Ehrungen beim KV Gefrees: hinten von links Andreas Götschel, Günther Paffenberger, Erwin Tischer,Lothar Böhm, Peter Bauer und vorne von links Christa Herrmann und Edeltraud Gahn.

Wahre Jugend ist eine Eigenschaft,die sich nur mit den Jahren erwer-ben lässt. Jean Cocteau

Der KV Selb ehrte beim Festakt zum 150-jährigen Bestehen (Bericht auf S. 3) achtMitglieder für ihre langjährige Treue sowieengagierte Mitarbeit. Die Auszeichnungmit einer Urkunde und einem persönli-chen Geschenk nahm BLLV-Bezirksvor-sitzender Peter Bauer vor. Besonderswürdigte er die Verdienste von KV-Ehren-vorsitzendem Walter Schubert und KV-Vorsitzendem Heinz Ziegler. Im Bild von

links Kreisvorsitzender Heinz Ziegler (40Jahre), Kreisverbands-EhrenvorsitzenderWalter Schubert (50), Hella Popp (55),BLLV-Bezirksvorsitzender Peter Bauer,Eva Tröger (55) und BLLV-PräsidentKlaus Wenzel. Nicht persönlich anwe-send sein konnten Franziska Pikhart (65),Ingeborg Bäßler (65), Edeltraut Reichel(60) und Inge Holm (40).

Text / Foto: Gerald Lippert

KV Selb

Ehrungen im Jubiläumsjahr

Heft_06_2012_fs 11.12.2012 8:42 Uhr Seite 19

20 fs 6/2012

Aus den Kreisverbänden

„Die Zukunft der Bildung aus Sicht derFreien Wähler“ war Leitthema einer ge-meinsamen Diskussionsveranstaltungder BLLV-Kreisverbände Forchheim undEbermannstadt in Kirchehrenbach. Dazuwar Landtagsabgeordneter ThorstenGlauber als Referent und Gesprächs-partner eingeladen.

„Wenn wir Kinder des 21. Jahrhundertsvon Lehrern mit einem Ausbildungsstanddes 20. Jahrhunderts in einem Schulsys-tem unterrichten lassen, das im 19. Jahr-hundert konzipiert wurde und sichseitdem nur graduell verändert hat, dannkann das so nicht funktionieren“, an Handdieses Zitates des Bildungsforschers An-dreas Schleicher zeigte KV-VorsitzendePetra Fiedler die Probleme in Bayerns Bil-dungssystem auf.

Als Beispiele nannte sie Mängel in derUnterrichtsversorgung an Bayerns Schu-len obwohl Tausende gut ausgebildeterJunglehrer/innen nicht angestellt wurden,Überlastung bei Eltern, Schülern undLehrern aufgrund von steigendem Ausle-sedruck und überfrachteten Lehrplänen,Probleme bei Individualisierung und In-

klusion von Behinderten durch fehlendeszusätzliches Fachpersonal, zu erwar-tende Schulschließungen durch die de-mografische Entwicklung und fehlendezukunftsorientierte Konzepte zur Erhal-tung der wohnortnahen Schulen.

MdL Thorsten Glauber erläuterte in sei-nem Statement die Bildungspolitik derFreienWähler: Als elementaren Bestand-teil und wichtiger als Breitbandanschlussbezeichnete er die Grundschule vor Ort.Als unabdingbare Antwort auf die Ver-schiedenheit der bayerischen Landschaf-ten sieht er den Weg zu mehr regionalerBildungsentwicklung, d.h.mehr Bildungs-verantwortung vor Ort und die Zulassunganderer Schulmodelle, die in die Regionpassen. REIF steht bei den Freien Wäh-lern als Programm für regionale Entwick-lung mit individueller Förderung.

Die demografische Entwicklung mit demRückgang der Schülerzahlen, insbeson-dere im ländlichen Raum, führe kurz- undmittelfristig zur Schließung zahlreicherwohnortnaher Schulen. Als Ausweg siehtGlauber die Abkehr von der in der CSUzementierten Dreigliedrigkeit und das

Schulsystem auf dem Weg in die Zwei-gliedrigkeit. Als weiteren wichtigen Punktnannte er die Abschaffung der Studien-gebühren durch das Volksbegehren derFreien Wähler.

In der regen Diskussion mit den zahlreichanwesenden Zuhörern wurde von denLehrern eine längere gemeinsame Schul-zeit vor Ort gefordert. Dies könnte denenorm gestiegenen Übertrittsdruck aufdie Grundschulen verringern, der in vielzu vielen Fällen zu Stresssymptomen,Versagensängsten und psychischen Stö-rungen führt.

Mehr Zeit für einen neuen Lernbegriff,Kompetenzerwerb, Motivation, individu-elle Förderung, soziales Lernen könntenan Stelle von Leistungsmessungen undNotendurchschnitten in den Mittelpunktrücken und auch den Erhalt der wohnort-nahen Schulen ermöglichen. Die Inklu-sion behinderter Schüler wurde ebenfallsheftig diskutiert mit dem Ergebnis, dasssie nur mit ausreichendem Fachpersonal- woran es noch bei weitem fehlt - erfolg-reich sein kann. Johannes Schmitt

KV Forchheim, KV Ebermannstadt

Grundschule vor Ort zu erhalten ist wichtig

Der Kreisausschuss Hof im BayerischenBeamtenbund (BBB) hatte zu einerWerksbesichtigung bei der SchuhfabrikJOMOS in Selbitz geladen und Vorsit-zender Karl-Heinz Marko konnte dazu gutzwanzig Interessierte begrüßen. Der Ei-gentümer Werner Mohr stellte eingangsfest, dass es die früher bedeutende deut-sche Schuhindustrie kaum mehr gibt,denn die Schuhproduktion ist nach wievor mit viel Handarbeit verbunden unddiese ist in Deutschland zu teuer.

Während deshalb viele deutsche Schuh-hersteller ihre Produktion komplett insgünstige Ausland verlegt haben, wähltedie Firma JOMOS (JOhann MOhr Sel-bitz) einen Mittelweg. Seit über 20 Jahrenwerden die Schäfte in Brasilien (ProvinzSanta Catarina) und seit Neuestem auchin Indien genäht. Die Entwicklung, dieHerstellung der Prototypen und die Mon-tage sowie das Anschäumen der Sohlefinden in Selbitz statt. So kann sichJOMOS in der Mitte des vom deutschenVerbraucher bevorzugten Preissegmentszwischen 50 und 100 Euro halten. Wur-den früher in der Firma nur Herrenschuhegefertigt, so gibt es inzwischen auch Da-

menschuhe. Insgesamt produzieren gut70 Beschäftigte etwas 2500 bis 3000Paar Schuhe am Tag. Damit gehört dieFirma zu den ganz großen in Deutsch-land produzierenden Schuhherstellern.(Marktführer Rieker lässt täglich 80 000Paar produzieren, allerdings in Vietnam.)

Neue Schuhmodelle werden in Selbitzentworfen, die bis zu 40 Einzelteile zuPrototypen zusammengenäht und wenndas Ergebnis stimmt, werden die Datenper Internet zu den Partnerfirmen nachBrasilien oder Indien gesandt. Dass dieseAuslagerung sinnvoll ist, zeigt die für dasNähen benötigte Arbeitszeit von ca. an-derthalb Stunden. Außerdem fehlen inDeutschland inzwischen auch die Zulie-ferer für die Schuhindustrie weitestge-hend.

Per Luftfracht kommen die Schäfte nachDeutschland, werden über den Leistengezogen, mit der Brandsohle verbundenund dann schäumt eine Maschine dieSohle aus Polyurethan auf. Zuletzt erhältder Schuh noch sein Innenleben, eineEinlegesohle, die immer mehr einemFußbettsystem gleicht.Vom Auflegen auf

den Leisten bis zum fertigen Schuh dau-ern die Arbeitsschritte in Selbitz etwaneun Minuten.

Nach der Einführung konnten die Teil-nehmer die Arbeiten im Betrieb verfolgen.Interessant war dabei die Aussage vonHerrn Mohr, dass kein einziger gelernterSchuhmacher im Betrieb arbeitet, wohlaber jeder Beschäftigte eine Berufsaus-bildung abgeschlossen hat. Mit Unge-lernten habe man dagegen schlechteErfahrungen gemacht. Die Maschinen imBetrieb stammen zum Teil aus Italien, woes noch mehr Schuhhersteller gibt, zumTeil sind es auch an die speziellen Be-dürfnisse angepasste Maschinen ausDeutschland.

Die fertigen Schuhe werden geprüft, ver-packt und warten dann mit 50 000 ande-ren Paaren auf die Auslieferung an einender 3000 Kunden. Zudem gibt es imWerksgebäude noch einen Fabrikverkauf.Wie üblich folgte auf die Betriebsbesich-tigung noch ein „Einkehrschwung“, beidem die gewonnenen Eindrücke im Ge-spräch vertieft werden konnten.

Werner Prell

KV Hof-Stadt

Schuhe aus dem Frankenwald

Reich sind nur die, die wahreFreunde haben. Thomas Fuller

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Aus den Kreisverbänden

Zum traditionellen Karpfenessen konntedie Vorsitzende Brigitte Lange wiederzahlreiche Mitglieder und deren Ver-wandte oder Bekannte des KV Kirchen-lamitz begrüßen. Sie wies auf dieVeranstaltung des BLLV zum 150-jähri-gen Jubiläum in Regensburg hin und er-klärte, dass es auch für viele Kreis-verbände darum geht, neue Formen zufinden.Das gilt gleichermaßen für den KVKirchenlamitz, der wie andere Verbändeeine schwindende Mitgliederzahl, insbe-sondere der noch aktiven Mitglieder zuverzeichnen hat und es kaum noch mög-lich ist, die Arbeit in der gewohnten Formfortzusetzen. So werden Überlegungenangestellt, neue Organisationsformen,also Zusammenschlüsse von Kreisver-bänden zu finden.

Die Information der KV-Mitglieder erfolgtheutzutage größtenteils über das Internetund weniger auf standespolitischen Ver-sammlungen. Auf die gewachsenenStrukturen der einzelnen Verbände soll

aber nicht total verzichtet werden. Lieb-gewordene Veranstaltungen könnten ingewohnter Art und Weise durchaus wei-ter angeboten werden.

Im Mittelpunkt des Abends standen aller-dings die Ehrungen von Kolleginnen undKollegen für langjährige Mitgliedschaftenim BLLV. Für 55-jährige Mitgliedschaftwurde Rektor i.R. Günter Düll geehrt, derwährend dieser Zeit zahlreiche Ämter imKV Kirchenlamitz inne hatte. 50 JahreTreue zum Verband halten Gisela undBernd Heinrich sowie Rektor i.R. DieterSchmidt. Dieter Arzberger, Richard Bei-lein und Horst Sichert, der seit 20 Jahrenals Schatzmeister tätig ist, sind 40 Jahrebeim BLLV.

Brigitte Lange dankte den Jubilaren fürihre Einsatzbereitschaft und die Ver-bandstreue. Sie überreichte ihnen Ehren-urkunden und Geschenke. Mit vieleninteressanten Gesprächen klang derAbend aus. Text / Foto:Wolfgang Rau

KV Kirchenlamitz

Ehrungen beim Karpfenessen

Ehrung für treue Mitglieder beim KV Kirchenla-mitz: (vorne von links) KV-Vorsitzende BrigitteLange, Gisela Heinrich und Bernd Heinrich, (mitt-lere Reihe von links) Horst Sichert und RichardBeilein, (obere Reihe von links) Günter Düll undDieter Schmidt.

Für den Unterricht

S. Kliemann (Hrsg.), G. HausmannMathematik – Zahlen und Ope-rationen64 S.,ISBN 978-3-589-23330-4, € 18,50Cornelsen Schulverlage, Berlin

In die Grundschule kommen Kinder mit denunterschiedlichste Voraussetzungen: Leh-rer/innen stehen vor der Herausforderung,sehr heterogene Lerngruppen zu unterrichten.Ein zentrales Anliegen muss daher sein, fürjedes Kind ein individuelles Leistungsprofil zuerstellen und es seinen Möglichkeiten ent-sprechend zu fördern. Hierbei hilft die neueReihe „Diagnostizieren und Fördern in derGrundschule“. Die Reihe startet mit den Hef-ten für Mathematik: Zahlen und Operationenfür die 1./2. und die 3./4. Klasse.

Im Band für die 1./2. Klasse werden die The-men Zahlbeziehungen, Analogie- und Um-kehraufgaben, Zählkompetenz, dezimalesStellenwertsystem, strukturierte Zahldarstel-lung sowie Mengenvorstellung und Rechen-zeichen angeboten. Jedes Kapitel derKopiervorlagen zum Diagnostizieren und För-dern ist nach folgendem Prinzip aufgebaut:Lernstandsermittlung und Auswertung, För-dermaterialien, Erfolgsüberprüfung.Die Übun-gen sind so gestaltet, dass die Schülerselbstständig mit ihnen arbeiten können. Eineauf die Lernstandsermittlung rückbezogeneErfolgsüberprüfung zeigt schließlich, in wel-chem Maße die Kinder ihre Fähigkeiten wei-terentwickelt haben und ob der richtigeZeitpunkt für die nächste Kompetenzstufe er-reicht ist. Ein Ziel der Arbeit mit den Materia-lien ist es, den Kindern Fehler verständlich zumachen und neue Zugänge zur Mathematikzu eröffnen. Gerald Lippert

Bei der Vorstandssitzung des KV Lich-tenfels / Bad Staffelstein gratulierte die 2.Vorsitzende Stefanie Mayr-Leidnecker imNamen der zahlreich erschienenen Vor-standskollegen der KV-Vorsitzenden Ger-trud Tischer zu ihrem 60. Geburtstagrecht herzlich und überreichte einen Blu-menstrauß sowie ein Geschenk. Auf einerSchnur hatte sie 60 Perlen aufgereiht undin Gedichtform ließ sie das bisherigeWir-ken von „Trudi“ Revue passieren verbun-

den mit dem Wunsch, noch lange an derKV-Spitze zu wirken. Gertrud Tischer be-dankte sich ihrerseits beim Vorruhe-ständler Hans Tremel (Reisen und Sport)und beim Ruheständler Gilbert Peichl(Kassier) für ihre langjährige Mitarbeit inder Vorstandschaft mit einem Präsent. ImBild (von links): Gilbert Peichl, Gertrud Ti-scher, Stefanie Mayr-Leidnecker undHans Tremel. HansTremel

KV Lichtenfels / Bad Staffelstein

60 Perlen für GertrudTischer

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Aus den Kreisverbänden

Foto: Rudolf Holzheu

„Sizilien - ein Bilderbuch europäischerGeschichte“, so lautete der Vortrag beimKV Lichtenfels / Bad Staffelstein von Ro-land Krebs. Zunächst beleuchtete Krebsdie wechselvolle Geschichte Siziliens, dieetwa 1000 v. Chr. begann und die durchdie Griechen, Römer, Araber, Staufer undSpanier beeinflusst wurde. Auf einer vir-tuellen Reise durchstreifte er die größteInsel im Mittelmeer vor der StiefelspitzeItaliens. Die zahlreichen Mitglieder warenangetan von den Bildern der Städte Ca-

tania, Messina, Palermo und dem höchs-ten Berg Siziliens, dem Ätna (3345 m),welcher der größte aktive Vulkan Europasist. KV-Vorsitzende Gertrud Tischer be-dankte sich bei Roland Krebs mit einemPräsent (Foto) und ging noch auf aktu-elle, standespolitische Themen ein. Ab-schließend stellte Reisebegleiter HansTremel die nächste Pfingstfahrt nach Ost-friesland mit dem Besuch der Inseln Nor-derney, Langeoog und Helgoland vor.

Text / Foto: HansTremel

KV Lichtenfels / Bad Staffelstein

Sizilien virtuell durchstreift

Das Friedensmuseum in Meeder, 1982von Pfarrer Karl-Eberhard Sperl gegrün-det und seit 2010 im ehemaligen Haupt-schulgebäude untergebracht, war Zieldes KV Coburg-Land. Das Museum hatteseinen Sitz in Meeder gefunden, weil dortnoch jährlich das Friedensdankfest gefei-ert wird, das der Beendigung des 30-jäh-rigen Krieges gedenkt.

Kreisvorsitzende Gisela Jahreiß und Ger-hard Motschmann begrüßten den Vorsit-zenden des Fördervereins HenningSchuster, der mit mehr als 100 Helfernund Helferinnen die neuen Ausstellungs-räume gestaltet hatte. Die „LernwerkstattFrieden“ war im Juni 2011 fertiggestelltworden.

Motschmann gab den Anwesenden einenÜberblick über das Leben der CoburgerFriedensaktivistin Anna B. Eckstein. Siewurde 1886 geboren und kam aus priva-ten Gründen schon als junges Mädchennach Amerika, wo sie als Betreuerin vonKindern und später in einer PrivatschuleAnstellung fand. In den USA fand diejunge Frau, die auch die Bücher von Ber-

tha von Suttner gelesen hatte, Kontaktzur Friedensgesellschaft Boston. Siesammelte u. a. Unterschriften für die DenHaager Friedenskonferenz und befürwor-tete die Gründung des Völkerbundes.Nach Europa zurückgekehrt reiste sieumher und hielt hier Vorträge in 14 Län-dern, musste aber auch viel Widerstanderleben. Bei den Nazis wurden ihreSchriften verboten. Sie ging ins Exil in dieSchweiz und starb 1947 nach ihrer Heim-kehr in Armut.

Danach informierte Henning Schusterüber die Entstehung des Museums undführte durch die Räumlichkeiten. ZurGründung des Friedensmuseums über-reichte der Buchhändler S. Hirsch PfarrerSperl einen Folianten mit Unterschriftenzu einer Friedenspetition Anna B. Eck-steins. Bei entsprechenden Recherchenwurden in Archiven auch Tagebücher ge-funden und für die Ausstellung aufberei-tet. Die Verleihung der Theodor-Heuss-Medaille an Meeder, die mit einer Zu-wendung von 5000 DM verbunden war,gab dem Museum eine erste finanzielleGrundlage.

KV Coburg-Land

Besuch im Friedensmuseum Meeder Ein Raum des Museums ist der Ausstel-lung von Büchern, Bildern und Gegen-ständen zumThema „Frieden“ gewidmet,wobei auch die Friedensbewegung in derDDR Bedeutung hat. Enge Zusammen-arbeit findet auch mit dem „VolksbundDeutsche Kriegsgräberfürsorge“ statt.

Wie nach dem biblischen Zitat „Schwer-ter zu Pflugscharen“ wurden, zeigenmanche kuriose Alltagsgegenstände, z.B. Teller aus Propellern, Feuerzeuge ausPatronen, Schöpfer aus Stahlhelmen undein Brautkleid aus Fallschirmseide. Einweiterer Raum ist Anna B. Eckstein undanderen Persönlichkeiten gewidmet, diesich für den Frieden einsetzten.

Zuletzt wurde ein deutsch-italienisch-tschechisches Zeitzeugenprojekt, derFilm „Sag, wie war es damals?“ gezeigt.„Fragt heute, denn heute gibt es nochZeugen“, hieß es. Menschen gabenZeugnis von ihren Erlebnissen im Kriegund in der Nachkriegszeit. Alles gipfeltein der Aussage: DerWert des Friedens istunschätzbar. Irmgard Secker

Der KV Bamberg-Land lädt 2013 zu die-sen Studienreisen ein:Ostern:Marokko - die Königsstädte bisnach Marrakesch 23.3. bis 03.04.2013(1599 € im DZ)Pfingsten: Kaschmir, die weiße Perleim Himalaya 21.05. bis 02.06.2013 -eine unvergessliche Reise in den Nor-den Indiens (2490 € im DZ)Sommerferien: Höhepunkte Südame-rikas: 12 Tage im August, Uruguay, Ar-gentinien, Brasilien - die argentinischePampa, Buenos Aires, die gigantischenWasserfälle von Iguazu, Rio etc.Alle Reisen mit Linienflug, HP, gute Ho-tels, deutschsprachige Führungen mitEintritten usw.Info und detaillierter Reiseverlauf unterTel. 09548 /257

KV Bamberg-Land

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Aus den Kreisverbänden

Zum Abschluss der Feierlichkeiten an-lässlich der 150-Jahrfeier des KV Selbbot dieser den Mitgliedern eine Fahrtnach Rothenburg ob der Tauber an. Beifast sommerlichen Temperaturen nahmenalle Teilnehmer an einer sehr fachkundi-gen Stadtführung teil. Dabei beein-druckte der tolle Blick vom Burggartenauf das romantische Taubertal.

Danach konnten die Besucher die Stadtselbst erkunden. Die meisten nutztennach steilem und teils engem Aufstieg aufden 52 Meter hohen Rathausturm dentollen Rundblick über die Giebel der mit-telalterlichen Stadt und ihre Umgebung.Selbstverständlich wurde auch die St.-Ja-kobskirche, deren mächtige Fassade imStil der Hochgotik die Dächer der Stadt

weit überragt, besucht. Schmale Fenster,schlanke Strebepfeiler und hohe Türmemit durchbrochenem Helm kennzeichnendiese Stilrichtung. Die größte Kostbarkeitder Kirche ist der Heiligblutaltar von Til-man Riemenschneider.

Auch ein Rundgang auf der Stadtmauergehörte zum Ausflugsprogramm. FürLiebhaber der traditionellen deutschenWeihnacht gibt es in Rothenburg auchetwas zu sehen: das deutsche Weih-nachtsmuseum. In fünf miteinander ver-bundenen Patrizierhäusern bietet dasganzjährig geöffnete „Weihnachtsdorf“von KätheWohlfahrt über fünftausend Ar-tikel rund um das Christfest. Zufriedenund mit vielen Eindrücken reisten die Sel-ber wieder nach Hause.

KV Selb

Vom Mittelalter bisWeihnachten

Diese Mitglieder des KV Selb mit VorsitzendemHeinz Ziegler (6.v.r.) sowie Organisator und Rei-seleiter Dr. Hermann Kunze (3.v.r.) genossen dieTagesfahrt nach Rothenburg ob der Tauber.

Im September nahmen etliche Mitgliederdes KV Pegnitz an einer von Bettina On-drusek organisierten Fahrt zur Erkun-dung der Bamberger Unterwelt teil. ImBereich des Bamberger Berggebietes be-steht der geologische Untergrund ausKeuper-Sandstein. Dort wurde - begin-nend im 11. Jahrhundert und bis weit insIndustriezeitalter hinein - Sand gewon-nen. Im 17. und 18. Jahrhundert dientendie in den Hohlräumen entstandenen Fel-senkeller der Wein-, später der Bier- undMalzlagerung.Während des 19. Jahrhun-derts entstand ein Stollensystem von fast10 Kilometern Länge, das 1941 für Luft-schutzzwecke ausgebaut wurde. Nacheiner sehr aufschlussreichen und inte-ressanten Führung genossen die Pegnit-zer einen individuellen Stadtbummel. Aufder Heimfahrt gab es zum krönenden Ab-schluss in der „Fränkischen Schweiz" füralle eine kräftige Brotzeit.

Text / Foto: Reinhard Hartung

KV Pegnitz

„Bamberger Unterwelt“ bot aufschlussreiche Einblicke

Zwischen zu früh und zu spät liegtimmer nur ein Augenblick.

Franz Werfel

Wir alle waren neugierig auf die Neue-rungen in der Grundschule Pretzfeld.Unter den Lehrersenioren befanden sichetliche Kollegen, die hier schon unter-richtet, teilweise sogar als Schulleiter fun-giert hatten. Schulleiterin Annette ForsterSennefelder (rechts), Vorsitzende des KVEbermannstadt, begrüßte uns und zeigte,was sich in jedem Klassenraum verän-dert hat.

Dreieckstische ohne Ablage unter den Ti-schen für Schulutensilien seien leichterumzugruppieren, wenn die Arbeitsformenes erforderten, erklärte die Pädagogin.Die Stühle besitzen verstellbare Fußras-ter. Jedes Kind hat ein Fach in einer Re-galwand an der Seite des Klassenzim-mers für seine Sachen und ist dafür ver-antwortlich.

Der Clou: Die herkömmliche Tafel wurdedurch ein interaktivesWhiteboard ersetzt.Es ist Tafel, Overheadprojektor, Film- und

Informatikraum, Stereoanlage und digi-tale Bibliothek in einem. Ein Beamer wirftdas Bild auf die weiße Oberfläche. Auf ihrkann man mit einem elektronischen Stiftschreiben.

Die Kinder arbeiten gern an der elektro-nischen Tafel. Der Lehrer hat viele Mög-lichkeiten der Nutzung. Das PretzfelderKollegium hat sich auf die Neuerung ein-gelassen, sich mit der Technik auseinan-dergesetzt und sich nach brauchbarenMedien umgeschaut. Die Vorbereitungverläuft etwas anders als früher. Einemerkrankten Schüler kann ein Hefteintraggemailt werden.Die Schulleiterin sieht dieUnterstützung durch ihr Kollegium, denElternbeirat und die Gemeindevertretungsehr dankbar.

Die Veranstaltung klang mit gemeinsa-mem Kaffeetrinken in Wannbach aus.

Gudrun Hoyer

KV Ebermannstadt

Besuch in der Grundschule Pretzfeld

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Aus den Kreisverbänden

Die Jahresfahrt führte die Mitglieder desKV Naila nach Halle. Als erstes Zielwurde die Burg Giebichenstein ange-steuert. An deren Fuß lag das Schiff aufder Saale, das für eine Rundfahrt bestelltwar. Bei schönem Wetter war die Schiff-fahrt ein richtiger Genuss.

Ein Höhepunkt war der anschließendeBesuch des Landesmuseums für Vorge-schichte. Hier beeindruckte eine Sonder-schau über Pompeji und den Vulka-nismus. Jeder Besucher wollte natürlichdie berühmte Himmelsscheibe von Nebrasehen. Das Original wurde 1999 auf demMittelberg beiWangen gefunden und lan-dete schließlich im Museum in Halle. DieScheibe wurde vor über 3600 Jahren ge-schmiedet und ist die älteste konkrete

Darstellung des Kosmos weltweit. Sie hatunser Bild von der Bronzezeit revolutio-niert.

Den anschließenden Freiraum nutztejeder auf seineWeise:Viele machten Be-sichtigungen auf eigene Faust (z.B. Dom,Moritzkirche, Moritzburg, Eselsbrunnen,Stadtfriedhof), andere speisten gemütlichoder besuchten eine Eisdiele.

Bevor die Heimreise angetreten wurdestand ein Besuch der ältesten Schokola-denfabrik Deutschlands („Halloren“) aufdem Plan. Fast jeder kaufte Süßigkeitenals Mitbringsel oder zum eigenenVerzehrein. Nach dem Abendessen in Zollgrünund einer kleinen musikalischen Einlagewurde Naila wieder erreicht. g.k.

KV Naila

Alte Himmelsscheibe und älteste Schokoladenfabrik

Den Blick aus luftiger Höhe über die Sehens-würdigkeiten von Halle genossen viele Teilneh-mer der Jahresfahrt des KV Naila.

Zu einem interessanten Vortrag über dieAufgaben der Zollbehörden in unseremGebiet hatte der Kreisausschuss Hof imBayerischen Beamtenbund (BBB) Joa-chim Herkt von der „Kontrolleinheit Ver-kehrswege“ des Zolls in Selb eingeladen.Über 30 Zuhörer folgten ins Dienstge-bäude der Hofer Polizei.

Seit der EU-Osterweiterung und der Auf-nahme unserer östlichen Nachbarn inden Schengen-Raum gibt es zwar an derGrenze keine Kontrollen mehr, dennochunterhält der Zoll in Deutschland 60 „Kon-trolleinheiten Verkehrswege“ mit 1600Einsatzkräften. Eine davon befindet sichin Selb mit 31 Kontrollkräften. Ihr Ein-satzgebiet sind die Straßen in Oberfran-ken bis zur A9, die Schienenwege undauch der Flughafen in Hof.Während sichdie „Kontrolleinheit Prävention“ in Hof umdie Verhinderung von Schwarzarbeitkümmert, sollen die Selber den Schmug-gel von Zigaretten, Waffen, gefälschtenMarkenartikeln und in letzter Zeit vorallem von Betäubungsmitteln verhindern

oder zumindest eindämmen.

Auf Fotos zeigte Herkt Beispiele für denEinfallsreichtum von professionellen Zi-garettenschmugglern, die hinter doppel-ten Bordwänden von LKWs usw. bis zu1700 Stangen gefälschte Zigaretten nachDeutschland zu bringen versuchten. DieHerstellung dieser Zigaretten aus min-derwertigsten Rohstoffen erfolgt in illega-len Fabriken in Tschechien, meist vonVietnamesen; eine Stange kostet 4,80 €,wird aber dann auf dem Schwarzmarkt inLeipzig oder Berlin für etwa 18 € ange-boten. Übrigens: Alle Marken sind dergleiche „Stoff“, nur in anderer Verpa-ckung.

Ein weit größeres Problem ist aber zur-zeit Crystal Speed, das in unserem Nach-barland ebenfalls meistens von Viet-namesen hergestellt wird, und zwar miteinem Super-Wirkstoffgehalt. Vor allemKonsumenten der Altersgruppe von 20bis 35 Jahren verwenden dieses rein che-mische Betäubungsmittel zur kurzfristi-

gen Leistungssteigerung und ignorierendabei, dass diese Droge sehr schnell zuihrem körperlichen, geistigen und auch fi-nanziellen Verfall führt.

Schon im 2. Weltkrieg wurde Amphet-amin zeitweilig an Piloten und andereSoldaten abgegeben, damit sie längerwach und aufmerksam bleiben, man kamwegen der negativen Folgen aber nochvor Kriegsende davon ab. Der Schmug-gel von Crystal scheint lukrativ, denn inAsch oder Eger kann man 1 g (das sind 3Dosen) für etwa 25 € erwerben, in Hofkostet die gleiche Menge 80 bis 100 €,weiter westlich ist es noch teurer.Weil diegeringen Mengen leicht zu versteckensind, ist die Kreativität der Schmugglergroß. Aber auch der Zoll ist findig undspürt Verstecke – selbst im Körper – auf.

In der anschließenden Diskussion wurdeklar, dass eine Lösung vor allem des Dro-genproblems nur mit intensiverer Zusam-menarbeit über die Grenzen hinweg mög-lich sein wird. Werner Prell

KV Hof-Stadt

Was macht eigentlich der Zoll?

Hat sich bei Ihnen etwas verändert?Sind Sie umgezogen? Hat sich Ihre Teilzeitstundenzahl geändert? Sind Sie ab sofort in Elternzeit oder beurlaubt? HabenSie eine neue Bankverbindung? Sind Sie pensioniert worden oder hat Ihre Altersteilzeit begonnen? Unterrichten Sie aneiner anderen Schule?

All dies sollte der Kassier Ihres Kreisverbandes wissen, damit Ihr Beitrag in richtiger Höhe abgebucht werden kann bzw.wir die BLLV-Zeitschriften und Informationen zusenden können.

Bitte geben Sie diese Informationen an den Kassier Ihres Kreisverbandes oder direkt an die Mitgliederorganisation desBLLV Oberfranken ([email protected], Tel. 09261/5049525, Fax: 09261/54203).

Vielen Dank für Ihre Mithilfe und Unterstützung!

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Rückblick

Als wir im April 1947 nach abgelegter I.Lehramtsprüfung unsere Zeugnisse er-hielten, bekam ein Großteil von uns auchein Schreiben der Regierung von Ober-franken, in dem sinngemäß stand: „...haben Sie sich am 2. Mai 1947 im Schul-amt Münchberg/Ofr. einzufinden, um IhrenDienst als Lehramtsanwärter anzutreten.“

Den Namen der Stadt Münchberg hattenwir schon gehört, aber dort war noch kei-ner von uns. Studienprofessor Zeunerklärte uns über Lage und Eisenbahnver-bindung auf. Er stammte nämlich ausHelmbrechts, der zweitgrößten Stadt imLandkreis Münchberg. Für alle Fälle gaber uns die Adresse seines Bruders inHelmbrechts mit.

So versammelte sich am 2. Mai 1947 inaller Herrgottsfrühe eine Gruppe von zirka20 „erwartungsfrohen“ Männlein undWeiblein am Coburger Bahnhof zur Fahrtin den Frankenwald.

Der Zug, der von Lichtenfels in RichtungHof fuhr, bestand aus einigen Güterwa-gen, die notdürftig für Personentransportumgebaut waren: Man hatte an den In-nenseiten einfache Holzbänke installiert.Dieser Zug brachte uns durchs Ober-maintal bis Neuenmarkt. Und dann lerntenwir die „Schiefe Ebene“ kennen, die dieSteigung hinauf in den Frankenwald über-windet, über Marktschorgast nach Münch-berg.

Am Bahnhof erfragten wir den Weg zurParkschule, in der sich das Schulamt be-fand. Dort wurden wir ins Lehrerzimmerverwiesen, wo wir warten sollten.Wir stan-den dann um Tische herum, auf denenWiesenblumen und Kräuter lagen. An derWand hing eine Karte des LandkreisesMünchberg, auf der viele kleine Fähnchenplatziert waren. Sicher schauten wir dummaus der Wäsche und fragten uns, was dawohl auf uns zukäme.

Plötzlich öffnete sich die Tür mit Schwung,und herein „platzte“ ein relativ kleiner,etwas korpulenter Herr, der sich ohneGruß als Schulrat Rauh vorstellte.

Er griff nach einer der Blumen, hielt diesedem am nächsten Stehenden unter dieNase und fragte: „Was ist das?“ Nachdemder Gefragte seine Unkenntnis kundgab,

wiederholte sich dasselbe Spiel mit einerneuen Pflanze und einem anderen vonuns. Das Ergebnis war das gleiche.

Der Schulrat versuchte es noch einigeMale, gab es aber bald auf. Er war sehrenttäuscht ob unseres schlechten natur-kundlichen Wissens. Dann zeigte er aufdie Karte und klärte uns auf, dass jedesFähnchen eine freie Lehrstelle im Land-kreis Münchberg bezeichnete, in derMehrzahl einklassige Schulen.

Da er im Augenblick keine Zeit hätte, soll-ten wir uns selbst je ein Fähnchen aussu-chen. Er käme dann wieder auf uns zu.Damit verließ er das Zimmer und ließ unsallein.

Zunächst etwas ratlos, entschlossen wiruns dann doch, eine Verteilung zu versu-chen, obwohl wir keine Ahnung hatten,was wir uns damit einhandelten. Es warein Lotteriespiel.

Da meine Freundin Ursula auch dabeiwar, versuchten wir, zwei Stellen zu fin-den, die möglichst nahe beieinanderlagen. Und wir fanden sie auch, sogar inder Nähe von Helmbrechts: Kleinschwar-zenbach und Unterweißenbach. Die an-deren Kollegen hatten nichts dagegen.Irgendwie fand jeder sein „Fähnchen“, unddas Schicksal nahm seinen Lauf.

Schulrat Rauh kam zurück, akzeptierteohne Einwände unsere Wünsche und be-tonte, dass wir die gewählten Lehrstellensofort anzutreten hätten. Das sollten wirden Lehrkräften, die dort vertretungsweiseDienst taten, in seinem Namen ausrichten.Für uns sei nur wesentlich, dass wir un-sere volle Stundenzahl zu halten hätten.Alles übrige, wie Stunden- und Lehrplan,läge in unserer Entscheidung. Er käme beinächster Gelegenheit vorbei. Von der Se-kretärin wurden wir noch über die ver-schiedenen „Wege“ zu unseren gewähltenDienstorten aufgeklärt.

Nach einer Verschnaufpause im nahege-legenen Café machten wir uns wieder aufden Weg zum Bahnhof. Zunächst fuhrenwir mit dem Zug nach Helmbrechts. Wirsuchten dort Professor Zeuners Bruderauf und wurden herzlich aufgenommenund bewirtet. DerWeg nach Unterweißen-bach und Kleinschwarzenbach wurde uns

beschrieben.Man lieh uns einen Handwa-gen für unser Gepäck, und wir marschier-ten los.

In Unterweißenbach wurden wir von derLehrersfrau empfangen, die schon einZimmer in ihrer Wohnung für den „neuenLehrer“ vorbereitet hatte. Ihr Mann warnoch in Gefangenschaft. - Ursula be-schloss hier zu bleiben.

Weiter ging es nach Kleinschwarzenbach,wo der Lehrer noch im Internierungslagerwar. Für mich war ein früheres Lehrmittel-zimmer neben dem Schulraum im 1. Stockeingerichtet.

Am nächsten Morgen klopfte ich an dieSchultür. Der „Vertreter“, ein Kollege ausHelmbrechts, öffnete. Ich teilte ihm mit,dass ich im Auftrag des Schulrats dieStelle übernehmen solle. Er schaute michganz konsterniert an und fragte: „Wann?“„Auf Anweisung von Schulrat Rauh, so-fort“, war meine Antwort.

Daraufhin lief der Kollege zum Pult, packtealles, mit Ausnahme des Klassenbuchs, inseine Aktentasche. Dann hob er das Klas-senbuch hoch, haute es auf den Tisch mitden Worten: „Da haben Sie den Scheiß!“Dann verschwand er ohne Gruß durch dieTür.

Ich drehte mich um zu den Kindern, dieich noch gar nicht richtig wahrgenommenhatte und die mucksmäuschenstill dem„Schauspiel“ vor ihnen gefolgt waren. Undich schaute in 72 (zweiundsiebzig) neu-gierige Gesichter!

Bei meiner Stellenwahl hatte ich die anSchülern reichste einklassige Schule ge-troffen. In diesem Augenblick war ich soerschrocken, dass ich mich zunächst vor-stellte und als erste Amtshandlung in mei-nem Lehrerdasein spontan die Schülerder Unterstufe nach Hause schickte mitder Weisung, um 14 Uhr wieder zu kom-men.

Übrigens wurde der Kollege, der inzwi-schen das Schulhaus eiligst in RichtungHelmbrechts verlassen hatte, mein späte-rer Fortbildungsleiter. Siegfried Zeltner

Dienstantritt im Landkreis Münchberg (1947)

Das waren noch Zeiten

Immer bestens informiertdurch: fränkische schule

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26 fs 6/2012

Lehrersport

Zur Jahrestagung des BLLV-Sportreferatshieß Referatsleiter Markus Wörle (IR Dil-lingen) neben der BLLV-VizepräsidentinWaltraud Lucic auch Prof. Dr. Stefan Vollvon der Uni Bamberg als Referenten be-sonders willkommen in Ingolstadt. Wörlestellte zunächst die wichtigsten Ziele undAufgaben des Referats Sport heraus wiedie Qualitätssicherung des Schulsports,das Bayerische Aktionsbündnis für denSchulsport und die Vernetzung des Fach-bereichs Sport mit dem Bereich „Ernäh-rung und Gesundheitsbildung”. Er zeigteWege zur Bewältigung der anstehendenProbleme und forderte wieder die täglicheSportstunde.

Seine Stellvertreterin Sylvia Dreher (Mün-chen) ging auf die Sitzungen mit dem Ak-tionsbündnis für den Schulsport ein undstellte die Forderungen für dieses Schul-jahr heraus:Tägliche Bewegungszeiten inKindergärten, in der Grundschule wenigs-tens vier Stunden Sport, den Auf- undAusbau von Sportwochen an weiterfüh-renden Schulen fördern und außerschuli-sche Sportangebote intensivieren. Pro-

bleme bereitet im Moment der Schwim-munterricht, da viele Bäder geschlossenwerden und „Funbäder” nicht immer fürden Schulsport geeignet sind.

Erich Kopp (Passau) forderte ein Positi-onspapier der Fachgruppen und eine Neu-ordnung der Fachlehrerausbildung. Erfragte, ob man nicht Sport mit Kunst undMusik gleichstellen sollte (Notengebung jaoder nein?). Hans Tremel (Burgkunstadt)berichtete von der 22. Bay. BLLV-Hallen-fußballmeisterschaft in Schwabach, dievon Neuling Freising gewonnen wurde.Die nächste Hallenfußballmeisterschaftfindet am 1./2. März 2013 in Passau statt.Weitere BLLV-Meisterschaften wurden imRennrodeln am Königssee und im Stock-schießen in Obertraubach durchgeführt.Volleyball soll evtl. in Bad Kissingen neubelebt werden.

Hauptreferent Prof. Dr. Stefan Voll begeis-terte mit seinem Referat „Sport und Kog-nition” die Teilnehmer und forderte sieimmer wieder zur aktiven Teilnahme auf.Er ging von sportlichen Aktivitäten aus

und fragte nicht: „Was macht michkrank?”, sondern „Was hält mich gesund?”Er zeigte die negativen Folgen bei häufi-ger Mediennutzung auf und sprach vom„Patienten Schule”. Zu viele sitzende Be-schäftigungen führen zu koordinativenStörungen und Unkonzentriertheit. DieKrankheitsfälle nehmen zu, die Lebens-qualität sinkt. Deshalb forderte er den „be-wegten Unterricht”, denn Bewegungmacht schlau und unser Gehirn brauchtNahrung durch Bewegung. Als Beispielführte er Schauspieler an, die ihre Texte inBewegung lernen. Bewegungsübungensollten deshalb vom Lehrer immer wiederin den Unterricht eingebaut werden. DieSchüler werden es einem danken, so dieabschließende Meinung von Prof. Voll.

Waltraud Lucic ging auf ihren Tätigkeits-bereich in der BLLV-Vorstandschaft einund trug aktuelle Meldungen vor. Sie wiesauf die Wert- und Gesundheitserziehunghin und stellte „Aufbrechen - Lernen im 21.Jahrhundert” vor.Wörle bedankte sich ab-schließend bei allen Teilnehmern für dieintensive Mitarbeit. HansTremel

Bewegung macht schlau

DieTeilnehmer der Sportreferatssitzung mit Prof.Dr. StefanVoll (rechts), daneben BLLV-Vizepräsi-dentinWaltraud Lucic.

Über BordLehrer : „Was müsst ihr machen, wennbeim Ausflug ein Schüler über Bordfällt?“Schüler : „Wir schreien ganz laut umHilfe!“Lehrer: „Und wenn ein Lehrer über Bordfällt?“Schüler: „Kommt darauf an, welcher!“

Mirjam StevesOnline sein – aber sicher!94. S., ISBN 978-3-8346-0967-0, € 23,-Verlag an der Ruhr, Mülheim

Ein Leben ohne das Internet? Unvorstellbar!Auch für Förderschüler gehören Surfen, Chat-ten und Co. schlichtweg zum Alltag. Dochneben den vielen Möglichkeiten, die das In-ternet bietet, sollten sie auch die Besonder-heiten und Gefahren im Blick haben. DieMaterialien klären Förderschüler der 5. bis 10.Klasse über Chancen und Risiken des Netzesauf – immer mit gewissem Spaßfaktor, vorallem aber mit hohem Alltags- und Praxisbe-zug.

Die Jugendlichen testen ihrWissen, üben dasRecherchieren und beschäftigen sich mit denVorteilen und Tücken sozialer Netzwerke. Sielernen, Screenshots als „Beweisfotos“ zu ma-chen und überprüfen ein fiktives Chat-Ge-spräch auf verfängliche Fragen. Ausführlichbehandelt werden diese Inhalte: Suchen, Sur-fen, Recherchieren – Kommunizieren im Netz– Mobbing im Netz – Ich im Netz – Down-loads und Einkaufen im Netz – Sicher surfenim Netz. Eine beiliegende CD liefert sämtlicheÜbungen noch einmal als veränderbareWord-Version zur weiteren Differenzierung. Ganzohne erhobenen Zeigefinger lernen die Ju-gendlichen so, sich sicher im Netz zurechtzu-finden. Hierbei helfen ihnen diese praktischenMaterialien zum gefahrlosen Surfen, Chattenund E-Mailen. Gerald Lippert

Für den Unterricht

Spannend verlief die 25. OberfränkischeBLLV-Hallenfußballmeisterschaft in derObermainhalle in Burgkunstadt. Zur Über-raschung aller erreichte die spielstarkeKronacher Mannschaft nur den 3. Platz,während sich Scheßlitz vor den punktglei-chen Coburger Pädagogen (je 7 Punkte)erneut durchsetzte und wieder oberfränki-scher Lehrermeister wurde. Die Ergeb-nisse: Lichtenfels- Scheßlitz 0:5,Kronach– Coburg 0:2, Lichtenfels – Kronach 0:3,Coburg – Scheßlitz 0:0, Lichtenfels – Co-

burg 1:2, Scheßlitz- Kronach 1:0. Bei derSiegerehrung bedankte sich BLLV-Be-zirkssportreferent Hans Tremel beiSchiedsrichter Schnapp und den aufopfe-rungsvoll kämpfenden Pädagogen fürihren sportlichen Einsatz und überreichtezusammen mit Karl-Heinz Goldfuß (2.Vor-sitzender KV Weismain) Urkunden undPräsente. Unser Bild zeigt von links Co-burg (2. Platz), Sieger Scheßlitz, Lichten-fels (4.) und Kronach (3.). HansTremel

Scheßlitz setzte sich erneut durch

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27fs 6/2012

SWO

Zu einer Lehrerfortbildung hatte dasSchullandheimwerk Oberfranken (SWO)Anfang November ins SchullandheimWei-ßenstadt eingeladen. Alle Lehrkräfte, diein diesem Schuljahr einen Aufenthalt indiesem Haus gebucht hatten, sollten dasAngebot der „Wasserschule Oberfranken“vorgestellt bekommen. Horst Lochner, alsVorsitzender des SWO, begrüßte und hießdie Teilnehmer herzlich willkommen.

Dr. Kai Fischer von der Agentur „ProNatur“ stellte das Konzept der Wasser-schule vor, das im Auftrag der Regierungvon Oberfranken für die Klassen 3 und 4der Grundschule erarbeitet wurde. Als ers-tes oberfränkisches Schullandheim ist dasHaus inWeißenstadt mit allen nötigen Ma-terialien ausgestattet worden, um dasThema Wasser umfassend erarbeiten zukönnen. Insgesamt sechs fertig ausgear-beitete Module stehen zur Verfügung: vomWasser als faszinierendem Element, überdenWasserkreislauf bis zur Abwasserent-sorgung. Die Fortsetzung der Wasser-schule für höhere Klassen ist in Planung.

DassWasser nicht nur für Kinder sondernauch für Erwachsene ein faszinierendesElement ist, zeigten die Versuche, die dieTeilnehmer der Fortbildung durchführten:Warum schwimmt dieses Ei im Glas unddas andere nicht? Wie viele Büroklam-

mern kann ich in ein randvolles Wasser-glas versenken, ehe es überläuft? Damitder Spaß nicht zu kurz kommt, gibt esauch eine unterhaltsameWasserrallye mitzehn Stationen.

Herr Kirschenlohr, Biotechniker bei derRegierung von Oberfranken, führte dieTeilnehmer dann zum nahe gelegenenBach, um mit ihnen Kleinlebewesen zu su-chen. Diese wurden anschließend unterdem Mikroskop bestimmt. Fasziniert konn-ten die Lehrgangsteilnehmer mittels eineraufgesetzten Kamera Steinfliegen-, Ein-tagsfliegen- oder Köcherfliegenlarven aufdem großen Fernseh-Bildschirm in allenDetails erkennen. Zehn Binokular-Mikro-skope stehen für die Schüler zur Verfü-gung, so dass in Kleinstgruppen gearbei-tet werden kann.

Das gesamte Wasserschule-Programmkann von den Lehrkräften selbst durchge-führt werden oder es können die einzel-nen Module gebucht werden. Dabeiwerden die Klassen von externen Fach-kräften betreut. Wie die pädagogisch di-daktische Aufbereitung aussieht, demon-strierte Lehrer Fred Leidenberger (links imBild) anhand des Themas „Wasserkreis-lauf“ am Schluss der Fortbildung.

Fred Leidenberger

Wasserschule praktisch erprobt f r ä n k i s c h e s c h u l eZeitschrift des Bezirksverbandes Oberfran-ken im Bayerischen Lehrer- und Lehrerin-nenverband (BLLV) e.V.

Herausgeber:BLLV-Bezirksverband OberfrankenValentin-Becker-Str. 13, 96049 Bamberg11 09 51 / 4 21 61, Fax: 09 51 / 4 37 78e-Mail: [email protected]

Redakteur und Anzeigen:Gerald Lippert, Postfach 1 3595170 Schönwald11 0 92 87 / 5 83 36, Fax: 0 92 87 / 5 91 80e-Mail: [email protected]

Stellvertr. Redakteur:Rainer Glissnik, Am Finkenflug 6 96317 Kronach11 0 92 61 / 5 16 60, Fax: 0 92 61 / 62 71 53e-Mail: [email protected]

Druck:Der Druckpunkt 96215 Lichtenfels, Gustav-Heinemann-Str. 611 0 95 71 / 7 58 37 31 Fax: 0 95 71 / 7 58 37 59e-Mail: [email protected]

Einweisungen, Adressenänderungen:1. durch den BLLV-Kreiskassier2. Reinhard Horn, Dorfstraße 51, 96342 Stockheim,11 0 92 61 / 5 04 95 25, Fax: 0 92 61 / 5 42 03e-Mail: [email protected]

Redaktionsschluss nächste Ausgabe:

31. Januar 2013Die „fränkische schule“ erscheint jährlich fünf-mal (Heft 2/3 als Doppelausgabe). Sie wirdallen Mitgliedern des BLLV-BezirksverbandesOberfranken zugestellt.Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag ent- halten. Nichtmitglieder bestellen bei der Re-daktion. Der Bezugspreis für Nichtmitglie derbeträgt jährlich 9 D (einschl. Zustellge büh -ren).Namentlich oder mit lnitialen gekennzeichne -te Beiträge stellen Meinungen und Stand-punkte der Verfasser dar und können nicht alsStellungnahme des Herausgebers gewer tetwerden.Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 16.

fränkische schule2013

Heft Redaktionsschluss

1 31.01.13

2/3 26.04.13

4 04.07.13

5 13.09.13

6 28.11.13

Änderungen vorbehalten!

48 Jahre fränkische schule

Nach Ansicht von Experten ist es in deut-schen Klassenzimmern viel zu laut. „Nur20 bis 25 Prozent der Räume sind akus-tisch in Ordnung“, so Carsten Ruhe vomDeutschen Schwerhörigenbund. So gibtes in etlichen Räumen viel zu großen Hall.Dieser verstärkt die Störgeräusche nochweiter. Die Folge: Dadurch würden auchdie Schüler immer lauter und die Lärmku-lisse schaukle sich immer weiter nachoben.

Eine Lautstärke von bis zu 80 Dezibelwurde in manchen Kindergärten gemes-sen. Zum Vergleich: Ein anfahrender Last-wagen verursacht ebenfalls nur 85Dezibel. Der Ingenieur Ruhe war an meh-reren Schulhausbauten beteiligt und gabseine Erkenntnisse über akustische Pro-bleme in Schulen bei einer Diskussions-veranstaltung zum Thema „Forum SoundEducation“ weiter. fs

So laut wie auf einer Kreuzung

Heft_06_2012_fs 10.12.2012 19:13 Uhr Seite 27

2013ROM 2013 je 5 TageAir-Berlin-Flug Nürnberg - Rom - N01. - 05.4.13 Reisel Hener 770 €05. - 09.4.13 Reisel Dr Bahr 770 €25. - 29.10.13 Reisel Dr. Bahr 770 €ROM Intensiv: Altstadt, AntikesRom, Religiöses Rom mit Papst-audienz oder AngelusgebetPetersplatz möglich!Flug Air Berlin ab Nürnberg - Rom - N4 x HP 3-Sterne-H. Casa DomitillaStadtführungen, Busfahrt KLEMM-Bus

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SIZILIEN je 8 Tage 1.099 €11. - 18.4.13 Reisel. T. Hener18. - 25.4.13 Reisel. T. HenerCatania - Ätna -Taormina -Äolische Inseln - Syrakus -Agrigent - Piazza Amerina -Monreale - Palermo - EriceFlug Air Berlin ab Nürnberg - Catania3 x HP 4-Sterne-Hotel Nähe Palermo4 x HP 4-Sterne-Hotel bei TaorminaAusflüge, Busfahrt KLEMM-Bus

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ANDALUSIEN 1.199 €02. - 11.04.2013 10 TageBarcelona - Madrid - Toledo -Cordoba - Granada - Sevilla -Ronda - GibraltarFlug Air Berlin ab Nürnberg - Barcelonaund Malaga - Nürnberg6 x HP in 4-Sterne-Hotels2 x HP im 3-Sterne-HotelAusflüge, Busfahrt KLEMM-BusReiseleitung:Uli WesterkampPORTUGAL 1.099 €und Santiago de Compostela15. - 22.04.2013 8 TageAlgarve - Lissabon - Queluz -Sintra - Cabo da Roca - Estoril -Alcobaca - Bathalda - Porto -Santiago de Compostala (Spanien)7 x HP in 4-Sterne-Hotels (4 Buffet-Abendessen, 2 x 3-Gang-Menü)Flug Air Berlin: Nürnberg - Faro undSantiago de Compostela - NürnbergReiseleitung: Dr. Eckhard BahrJAKOBSWEG 1.199 €08. - 14.05.2013 7 TageMöglichkeit an leichten, kleinenWanderungen teilzunehmen!Flug Air Berlin ab Nürnberg - Bilbao undSantiago de Compostela - Nürnberg- 6 x HP in 4-Sterne-HotelsAusflüge, Busfahrt KLEMM-BusReiseleitung: Uli WesterkampIRLAND 8 Tage 999 €13. - 20.07.13 Reisel: T. Hener21. - 28.07.13 Reisel: T. HenerNord-Irland: Belfast, Giant`s Cause-way, Dunluce CastleSüd-Irland: Newgrange, Monaster-boice - Derry - Donegal - Sligo Abbey- Connemara - Killary Harbour -Kylemore Abbey - Cliffs of Moher -Bunratty Castle - Ring of Kerry -Muckross House - Dublin7 x HP in guten 3-4-Sterne-HotelsFlug Aer Lingus München - Dublin - M-Ausflüge, Busfahrt KLEMM-Bus

SCHOTTLAND 999 €05 - 10.07.13 Reisel. T. Hener 6 Tage30.7. - 4.8.13 Reisel. Dr. BahrGretna Green - Glasgow - LochLomond - Glencoe - Fort WilliamsLoch Ness - Isle of Skye- High-lands - Inverwe Garden -PitlochryInverness - Aviemore - EdinburghLufthansa-Flug Frankfurt - Edinburgh-F.5 x HP 3-4-Sterne-H. Ausflüge,Busfahrt im KLEMM-Bus

WALES 6 Tage 999 €26. - 31.8.13 Reisel. T. HenerChester - Caenarfon - Llamberis -Mount Snowdon NP - BodnantGarden - Convy - Llandudno -Portmeirion - Llandrindod Wells -Cardiff - Brecon Beacon NPLufthansaflug Nürnberg - London - N5 x HP 3-4-Sterne-H. Ausflüge,Busfahrt im KLEMM-Bus

FlugreisenMADEIRA 1.099 €11. - 18.04.2013 8 TageVerlängerungswoche: 599 €inklusive: Flug Air Berlin ab/bis NürnbergAusflüge mit Reiseleitung: 2 Tagesausflüge,2 Halbtagesausflüge, 1 Lavadawanderung7 x HP (Frühstück /Abendessen Buffet)4-Sterne-H. Four Fiews Oasis direkt amMeer. Hallenbad, Swimming-Pool, Liegen.Reise als komplette Wanderreise buchbarISLAND 29.8.- 6.9.13 2.200 €Polarlicht! Bus-Rundreise Ringstraße7 Ü in guten Hotels, 5 Abendessen,Ausflüge, Bootsfahrt Gletscherlagune,Linienflug mit Air Berlin ab MünchenReiseleitung Dr. M. LaugerudMOSKAU 9 Tage 1.399 €St. Petersburg - Goldener Ring30.06. - 08.07.201314.07. - 22.07.2013zur Zeit der weißen Nächte!MOSKAU: Kreml, Tretjakov-Galerie,Altstadt, Roter Platz, Kaufhaus GUMSAGORSK - WLADIMIR - SUSDAL -St. PETERSBURG: Katharinen-Palastmit Bernsteinzimmer, Peterhof, Eremitage,Jussupov-Palast -Peter- u. Pauls-Festung,Flug Air Berlin ab Nürnberg - Moskau u. St.Petersburg - Nürnberg,Tages-Zugfahrt Moskau -St. Petersburg8 x HP, Ausflüge lt. ProgrammEintritte: 210 €, Visum 50 €

MALTA 999 €uro11. - 17.03.13 7 Tage Flugreise28.12.13 - 03.01.14 Silvester 1.199 €Mdina - Rabat - Mosta - Valletta -Tagesausflug zur Insel Gozo6 x HP Buffet im 4-Sterne-Hotel amMeer, Ausflüge,Flug mit Air MaltaMallorca 899 €uro19. - 26.03.2013 8 TagePalma de Mallorca - ValldemossaDrachenhöhlen bei Portocristo -Herrensitz El Calderers - Soller -Kloster Luc - Halbinsel FormentorPort de Pollenca - Bergort BunyolaZitronen-/Orangenblüte7 x HP Buffet im 4-Sterne-Hotel direktam Meer!, Ausflüge,Flug mit Air Berlin ab Nürnberg

Istanbul 880 €uro18. - 23.03.2013 6 TageHagia Sophia - Cisterna Basilika -Blaue Moschee, Topkapi-Palast -Bootsfahrt auf dem Bosporus -Goldenes Horn - Eyüp-Moschee -Chora-Kirche, Dolmabchde Palast -Großer Basar - Beyazit MoscheeIstanbul inkl. Bosperus-Brücke5 x Ü/F im 4-Sterne-Hotel BW ThePresident Hotel im Zentrum!4 MittagessenLinienflug Turkish Airlines ab Nürnberg

BALTIKUM 1.199 €24.5. - 31.5.13 Hin-/Rückflug 8 Tage24.5. - 2.6.13 Hinflug/Bus 10 Tage30.8. - 6.9.13 Hin-/Rückflug 8 Tage30.8. - 8.9.13 Hinflug/Bus 10 TageLitauen - Lettland - EstlandESTLAND: Tallinn , LETTLAND RigaLITAUEN: Berg der Kreuze, Palanga,Memel, Kurische Nehrung, Vilnius,Wasserburg TrakaiLH-Flug München - Tallinn7 x HP in guten 3-4-Sterne-HotelsRückweg: 2 x HP Polen oder RückflugVilnius - MünchenReiseleitung: Maik HabermannBaltikum 10 Tage 1.399 €mit St. Petersburg17. - 26.8.13 SommerferienPosen - Thorn - Trakaj - Vilnius - Riga- Tallinn - Rocca al Mare -St. Petersburg: Katharinen-Palast,Peterhof, Eremitage, Peter- u. Pauls-Festung, Isaak-Kathedrale usw.9 x HP in 3-4-Sterne-HotelsFlug Air Berlin St. Petersburg - NürnbergAusflüge, Busfahrt KLEMM-BusRL Baltikum: Maik HabermannRLSt.Petersburg: Janna Kajzer

Bus-/SchiffsreisenKorsika Sardinien 999 €20. - 28.4.2013 9 TageKorsika: Bastia - Cap Corse - Porto -Calanches - Ajaccio - BonifacioSardinien: Costa Smeralda - Alghero -Nuraghen - Capo Caccia - Olbia -Grotta di Nettuno7 x HP 3- u. 4-Sterne-Hotels am Meer1 Ü 2-Bett-Kab. DU/WC Olbia- LivornoAusflüge, Busfahrt KLEMM-BusReiseleitung A. HesselbarthNorw. Fjorde 1.499 €02. - 09.06.13 8 TageKreuzfahrtschiff Color FantasyKiel - Oslo - Kiel 2-Bett-Kab. DU/WCLängstmögliche Schiffstrecke!Bestmögliche An-/Abreise!5 x HP Hotels, Schlemmerbuffets2 x Ü an Bord in 2-Bett-Kab.-DU/WCinkl. Schlemmerbuffets an Bordmit Lufthansa-Flug 03. - 08.06. möglich!Reiseleitung Dr. M. LaugerudNORDKAP 14 Tage 2.200 €12. - 25.06.13 Mittsommer01. - 14.08.13 Weiße NächteKreuzfahrtschiff Color Fantasy!Längstmögliche Schiffstrecke!Bestmögliche An-/AbreiseLofoten - Vesteralen - Eismeer-kreuzfahrt Hurtigrute - Helsinki.Hin: Color Fantasy Kiel - OsloRück: Fähre Helsinki - Stockholm u.Trelleborg - Travemünde ODERRückflug Helsinki - Nbg am 12. Tag10 x HP in ausgesuchten Hotels,3 x Ü 2-Bett-Kabinen Außen DU/WCKiel - Oslo, Helsinki - Stockholm undTrelleborg - Travemünde (o. Rückflug)2 x Schlemmerbuffet an BordReiseleitung Dr. M. Laugerud

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