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Mitteilungen aus Donaustauf und Sulzbach Heft 1/2017 Erscheint seit März 1971 Juni 2017 Es war ein milder, sonniger Herbsttag, der 18. Oktober 1842! Um 13.15 Uhr Mittags fuhr die Majestät in feierli- chem Aufzug, begleitet von dem sämt- lichen Gefolge in glänzenden Hofequipagen unter dem Geläute aller Glocken und dem Donner der Geschütze nach Donaustauf. Am Fuße des Walhalla- berges angelangt, wurde das edle Fürstenpaar von den daselbst versammelten Gesandten der deut- schen Bundesfürsten, den königlichen Stellen und Behörden, den Offizieren der Linie und Landwehr ehrfurchtsvoll begrüßt und schritt sodann mit sei- ner Begleitung die große äußere Treppe hinan zum Haupteingang des Tempels,« so ein Bericht des Re- gensburger Anzeigers. »Möchte Walhalla förderlich sein der Erstarkung und Vermehrung deutschen Sinnes! Möchten alle Deutschen, welchen Stammes sie auch seien, immer fühlen, dass sie ein Vaterland, auf das sie stolz sein können, und jeder trage bei, so viel er vermag, zu dessen Verherrlichung« waren die Worte des Kö- nigs beim Öffnen der Pforten der Walhalla, um den königlichen Stier als den Ersten in die herrlich glänzenden Räume einzulassen. Da erscholl von dem Balkone des Opisthodomos herab der »Bardengesang« unter Begleitung von Posaunen. Über alle Anwesenden lag der Zauber ei- ner nicht zu beschreibenden, feierlichen Stimmung; es war, als rauschten die Geister der großen, hier zu ewigem Gedächtnis verherrlichten Deutschen durch den festlichen Raum, und alles neigte sich be- wundernd von dem großen König, der selbst inmit- ten der illustren Versammlung im Wiederschein der allgemeinen Verehrung dastand und tief und freudig ergriffen schien. Sämtliche hohe Anwesende trugen hierauf ihre Namen in das »Walhalla-Album« ein. Man schreibt den 18. Oktober 1842. Die Entstehung der Walhalla ist eng verbunden mit der Zeit der tiefsten Erniedrigung Deutschlands am Anfang des 19. Jahrhunderts. Beeindruckt von der Niederwerfung der deutschen Fürsten durch Napoleon fasste der damalige bayerische Kronprinz Ludwig 1807 den Entschluss für die »rühmlich aus- gezeichneten Teutschen« einen Ehrentempel zu er- richten. Sie ist die steingewordenen Idee der Un- sterblichkeit. Ludwig war ein Frankophob, respekti- ve Napoleonhasser. Für ihn war es eine Schmach und Schande, dass Bayern eine frankophile Politik betrieb und Truppen stellte, die auch gegen Preußen und Habsburger eingesetzt wurden. Seinen Plan, ei- ne Walhalla zu errichten, musste Ludwig vorerst zu- rückstellen, da er als Kronprinz nur über begrenzte finanzielle Mitteln Verfügte. Er beschränkte sich da- her nur auf die Anfertigung von Marmorbüsten. 1816 lernte Ludwig den späteren Baumeister der Walhalla, den überragenden Architekten Leo von Klenze kennen, der in seinen Diensten trat. Die Entscheidung zugunsten des Bräubergs bei Donaustauf fiel, als Fürst Alexander von urn und Taxis einen Teil des Braugrundes anlässlich der In- thronisation 1825 Ludwig schenkte. Schon im Herbst 1929 wurde mit Vermessungs-, Rodungs- und Erdarbeiten am gewaltigen Unterbau begon- nen. Die Grundsteinlegung erfolgte am 18. Oktober 1830, dem Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig, bei der Napoleon entscheidend geschlagen wurde. Bis zu 400 Arbeiter waren 1835 am Bau beteiligt. Die Arbeiter, die von überall her kamen, mussten Untergebracht und versorgt werden. Es gründeten sich auf die Schnelle sieben Gastwirtschaen und drei Brauereien in den mit 1000 Seelen bewohnten Don- austauf. Die sozialen Spannungen nahmen zu. Die Geburtsraten schnellten in die Höhe, die bis zu 40% unehelich waren, mit dem Einzug des Rot- 175 Jahre Walhalla

175Jahre Walhalla - heimatforschung-regensburg.deger erzählte bei mancher Gelegenheit, dass Hitler die Freie Reichsstadt zum einen hasste, weil die NSDAP vor 1933 in dieser Stadt

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Mitteilungen aus Donaustauf und Sulzbach

Heft 1/2017 Erscheint seit März 1971 Juni 2017

Es war ein milder, sonniger Herbsttag,der 18. Oktober 1842! Um 13.15 Uhr

Mittags fuhr die Majestät in feierli-chem Aufzug, begleitet von dem sämt-

lichen Gefolge in glänzenden Hofequipagen unterdem Geläute aller Glocken und dem Donner derGeschütze nach Donaustauf. Am Fuße des Walhalla- berges angelangt, wurde das edle Fürstenpaar vonden daselbst versammelten Gesandten der deut-schen Bundesfürsten, den königlichen Stellen undBehörden, den Offizieren der Linie und Landwehrehrfurchtsvoll begrüßt und schritt sodann mit sei-ner Begleitung die große äußere Treppe hinan zumHaupteingang des Tempels,« so ein Bericht des Re-gensburger Anzeigers.

»Möchte Walhalla förderlich sein der Erstarkungund Vermehrung deutschen Sinnes! Möchten alleDeutschen, welchen Stammes sie auch seien, immerfühlen, dass sie ein Vaterland, auf das sie stolz seinkönnen, und jeder trage bei, so viel er vermag, zudessen Verherrlichung« waren die Worte des Kö-nigs beim Öffnen der Pforten der Walhalla, um denköniglichen Stier als den Ersten in die herrlichglänzenden Räume einzulassen.

Da erscholl von dem Balkone des Opisthodomosherab der »Bardengesang« unter Begleitung vonPosaunen. Über alle Anwesenden lag der Zauber ei-ner nicht zu beschreibenden, feierlichen Stimmung;es war, als rauschten die Geister der großen, hier zuewigem Gedächtnis verherrlichten Deutschendurch den festlichen Raum, und alles neigte sich be-wundernd von dem großen König, der selbst inmit-ten der illustren Versammlung im Wiederschein derallgemeinen Verehrung dastand und tief und freudigergriffen schien. Sämtliche hohe Anwesende trugenhierauf ihre Namen in das »Walhalla-Album« ein.Man schreibt den 18. Oktober 1842.

Die Entstehung der Walhalla ist eng verbundenmit der Zeit der tiefsten Erniedrigung Deutschlandsam Anfang des 19. Jahrhunderts. Beeindruckt vonder Niederwerfung der deutschen Fürsten durchNapoleon fasste der damalige bayerische KronprinzLudwig 1807 den Entschluss für die »rühmlich aus-gezeichneten Teutschen« einen Ehrentempel zu er-richten. Sie ist die steingewordenen Idee der Un-sterblichkeit. Ludwig war ein Frankophob, respekti-

ve Napoleonhasser. Für ihn war es eine Schmachund Schande, dass Bayern eine frankophile Politikbetrieb und Truppen stellte, die auch gegen Preußenund Habsburger eingesetzt wurden. Seinen Plan, ei-ne Walhalla zu errichten, musste Ludwig vorerst zu-rückstellen, da er als Kronprinz nur über begrenztefinanzielle Mitteln Verfügte. Er beschränkte sich da-her nur auf die Anfertigung von Marmorbüsten.1816 lernte Ludwig den späteren Baumeister derWalhalla, den überragenden Architekten Leo vonKlenze kennen, der in seinen Diensten trat.

Die Entscheidung zugunsten des Bräubergs beiDonaustauf fiel, als Fürst Alexander von urn undTaxis einen Teil des Braugrundes anlässlich der In-

thronisation 1825 Ludwig schenkte. Schon imHerbst 1929 wurde mit Vermessungs-, Rodungs-und Erdarbeiten am gewaltigen Unterbau begon-nen. Die Grundsteinlegung erfolgte am 18. Oktober1830, dem Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig,bei der Napoleon entscheidend geschlagen wurde.Bis zu 400 Arbeiter waren 1835 am Bau beteiligt.Die Arbeiter, die von überall her kamen, musstenUntergebracht und versorgt werden. Es gründetensich auf die Schnelle sieben Gastwirtschaen und dreiBrauereien in den mit 1000 Seelen bewohnten Don-austauf. Die sozialen Spannungen nahmen zu. DieGeburtsraten schnellten in die Höhe, die bis zu 40%unehelich waren, mit dem Einzug des Rot- ▶

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▶lichtmilieus und mit den erstenProtestanten, mit denen sich daserzkatholische Donau stauf, das bis 1810 im Besitzedes Hochstis Regensburg war, auseinandersetzenmusste.

1842 war die Walhalla fertiggestellt und am 18. Ok -tober 1842 eröffnete Ludwig in Form eines Festaktesdie Walhalla. Zum Zeitpunkt der Eröffnung warenbereits 96 Büsten und 64 Namenstafeln von bedeu-tenden Männern und Frauen aus der deutschen Ge-schichte, Persönlichkeiten aus regierenden Dynas-tien, aus Politik, Wissenscha und Kunst in derWalhalla aufgenommen. Heute sind insgesamt 195Namen im Ruhmestempel verzeichnet. Um die Aus-erwählten dem Besucher der Walhalla einprägsamvorzustellen, wurden Büsten nach authentischerAbbildung angefertigt. Gab es von einer gewähltenPerson kein Bildnis, eine Situation die besonders fürNamen aus der frühen germanisch-deutschen Ge-schichte zutraf, so wurde der Name auf einer Gen-denktafel verewigt. Nach der Eröffnung der Walhal-la und noch zu Lebzeiten Ludwigs I. verfügte derKönig selbst die Aufnahme der Büsten von M. Lu-ther, Erzherzog Karl, Feldmarschall Radetzky,Schelling und Beethoven.

Erst die Inauguration des Standbildes von LudwigI. (1890) und die Aufnahme der Büste von KaiserWilhelm I. (1898) fanden in einem würdigen Rah-men als Staatsakt vor überregionalen Rang statt. Be-deutende Frauen »teutscher Zunge« sind in derWalhalla unterrepräsentiert. Lediglich die BüstenMaria eresias von Österreich, der Zarin KatherinaII. von Russland und der Herzogin Amalia von Hes-sen-Kassel wurden aufgestellt. Auf Gedenktafelnsind zu lesen die Namen der drei heilig gesprochenenFrauen Elisabet, Landgräfin von üringen, Hilde-gard von Bingen, der Mystikerin und Mechthilde,Gattin König Heinrich I, ferner die Namen Teute-linde, Königin der Langobarden, Roswitha von Gan-dersheim, die Dichterin und Velleda, der germani-schen Seherin. Mit der Gründerin des Ordens derArmen Schulschwestern Karolina Gerhardinger(1998), mit Sophie Scholl, dem Mitglied der WeißenRose (2003) und der Philosophin Edith Stein (2009)wurden bisher zwölf Frauen (sechs Gedenktafeln,sechs Büsten) in den Tempel aufgenommen.

Die Walhalla ist ein lebendiges Baudenkmal,denn es werden immer noch Persönlichkeiten in dieWalhalla aufgenommen.

Private Personen oder Organisationen reichenbeim Bayerischen Staatsministerium für Wissen-scha, Forschung und Kunst Vorschläge ein, mit de-

nen bestimmte Persönlichkeiten durch die Aufnah-me ihrer Büste in die Walhalla geehrt werden soll-ten. Dabei sind folgende Grundsätze zu beachten:Die Aufstellung einer Büste in der Walhalla setztvoraus, dass seit dem Tod des betreffenden Persön-lichkeit mindestens 20 Jahre vergangen sind. DieKosten für die Anfertigung und Aufstellung einerBüste sind vom Antragsteller zu übernehmen. DieBüsten sind aus Carrara-Marmor anzufertigen. DasStaatsministerium tri Vorbereitungen dafür, dassjeweils im Abstand von etwa fünf bis sieben Jahreneine neue Büste in der Walhalla aufgestellt werdenkann. Es leitet die von privater Seite eingegangenenVorschläge der Bayerischen Akademie der Wissen-schaen mit der Bitte um Stellungnahme zu. DieAkademie stellt fest, welche Persönlichkeit in be-sonderem Maße eine Berücksichtigung verdient.Dabei werden insbesondere nach 1945 Kapazitätenaus Wissenscha und Kunst oder Größen mitaußergewöhnlichen sozialen bzw. caritativen Ver-diensten bevorzugt. Aufgrund der Stellungnahmeder Bayerischen Akademie der Wissenschaen fer-tigt das Staatsministerium eine Vorlage an die Bayer.Staatsregierung. Der Bayerische Ministerrat ent-scheidet dann mit einfacher Mehrheit, welche Büs-te in der Walhalla aufgenommen wird. Jenö Mihalyi

Der Markt Donaustauf beteiligt sich zusammen mitdem Heimat- und Tourismusverein Donaustauf e.V. miteiner Ausstellung im Bürgerhaus an den Feierlichkei-ten »175 Jahre Walhalla«. 12.10. – 01.11.2017Ausstellung des Marktes Donaustauf, geöffnet jeweils Donnerstag, Freitag 16:00 – 20:00 Uhr, Samstag 15:00 – 19:00 Uhr, Sonntag 11:00 – 17:00 Uhr. 13.10. 2017 um 19:00 Uhr Lesung der »Bluttempel«-Autorin Martina Schmid 16.10.2017 Festakt mit Staatsminister Söder, Eintrag ins Goldene Buch, geschlossene Veranstaltung 18.10.2017 um 19:30 Uhr Vortrag Franz Kastenmeier in der Gemeindebücherei 21.10.2017 um 21:00 Uhr Musikalisches Prachtfeuerwerk an der Walhalla 29.10.2017 um 9:30 Uhr Weihe der St. Salvatorkirche durch Kardinal Gerhard Müller 03.11.2017 um 19:00 Uhr Lesung von Walhalla-Autoren mit Peter Weiß

Vor 80 Jahren

Adolf Hitler die Büste Bruckners

Donaustauf/Regensburg – Der 6. Juni 1937war in Donaustauf ein warmer Spätfrühlingssonn-tag. Wochen- und monatelang standen die Stadt Re-gensburg und der Markt an der Donau im Bann deslange angekündigten Besuchs von Adolf Hitler. An-lass dafür war die Enthüllung der Büste des österrei-chischen Komponisten Anton Bruckner in der Wal-halla bei Donaustauf. Außerdem waren ein Emp-fang im Alten Rathaus und ein sogenanntes »Gau-treffen« auf dem Gelände des fürstlichen Rennplat-zes in Prüfening geplant. Der Empfang im AltenRathaus von Regensburg wurde dann aber von ei-nem Zwischenfall überschattet, der dazu führte,dass Hitler diese Stadt nie mehr betrat. Der frühereRegensburger Oberbürgermeister Hans Schaidin-ger erzählte bei mancher Gelegenheit, dass Hitlerdie Freie Reichsstadt zum einen hasste, weil dieNSDAP vor 1933 in dieser Stadt o ihre schlechtes-ten Wahlergebnisse hatte (und die Bayerische Volks-partei sehr gut abschnitt). Zum anderen kam esbeim Besuch Hitlers am Rande der Enthüllungsfeierfür die Bruckner-Büste auf der Walhalla zu einemaufsehenerregenden Zwischenfall.

Donaustauf besuchte Hitler am 6. Juni 1937, ei-nem Sonntag. Wegen dieses Besuchs wurde die Stra-ße am Nordwesthang des Bräubergs extra mit gro-ßem Aufwand ausgebaut und der Walhalla-Park-platz angelegt. Hans Melzl sen. aus Reiflding istzwar selbst zu jung, um unmittelbar als Augenzeugezu gelten. Er weiß aber von seinem Vater, dass da-mals für den Besuch Hitlers der enge Fahrweg ausder Zeit der Erbauung der Walhalla verbreitert wur-de, damit die Wagenkolonne Hitlers und seines Ge-folges bequem zum Ruhmestempel kommen konn-te. Erinnern können sich an den großen Tag für denkleinen Ort auch Johanna Lehnerer und EdeltraudGläser. Sie wuchsen als »Aumüller-Deandl« inReiflding am Fuß der Walhalla auf. Lehnerer unddie inzwischen verstorbene Edeltraud Gläser erzähl-ten davon, dass ihr Vater am Südrand ihres Gartens,unmittelbar an der Straße zur Walhalla extra einekleine Pergola aufstellte, damit die Kinder mög-lichst gut das damals sensationelle Ereignis sehenkonnten.

Hitler traf mit der Eisenbahn in Regensburg einund fuhr dann in einer langen Wagenkolonne durchdie geschmückte Stadt. Die Zeitung »BayerischeOstmark« berichtete, »ein mächtiges Spalier vonjubelnden, beglückten Menschen« habe Hitlerempfangen. An der Walhalla kam Hitler gegen elfUhr an. Unter den Ehrengästen des Staatsakts warender für Kultur im NS-Staat zuständige Propaganda-

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minister Joseph Goebbels, der SS-Chef HeinrichHimmler, der aus Regensburg stammende NS-Jus-tizminister Franz Gürtner, der bayerische Minister-präsident Ludwig Siebert, der österreichische Ge-sandte in Berlin, Stephan Tauschitz, und der deut-sche Botschaer in Österreich Franz von Papen, derals Politiker der katholischen Zentrumspartei vorHitler Reichskanzler war. Dieser »Promi-Auf-trieb« in Regensburg und Donaustauf war für da-malige Verhältnisse so sensationell, dass in den Zei-tungen Landkarten abgedruckt wurden, auf denenden Autofahrern die großräumige Umfahrung desgesamten Regensburger Raums nahegelegt wurde.Der Verkehr von Norden her, also von Schwandorfüber Regensburg nach Landshut, wurde vonSchwandorf über Parsberg, Hemau und Kelheimnach Landshut geleitet, der Verkehr von Süden her,also von Landshut über Regensburg nach Schwan-dorf, sollte in Landshut nach Dingolfing abbiegenund dann über Straubing und Cham Schwandorf er-reichen.

Nach ihrer Ankun auf dem Bräuberg marschier-ten Hitler und sein Gefolge durch den Säulengangzur Donauseite der Walhalla. Dabei spielten Fanfa-renbläsern Klänge von Richard Wagner. Dann stie-gen die Ehrengäste an der Südseite der Walhalla dieTreppenanlage hinab und nahmen an einem eigensgezimmerten, hölzernen Podium auf dem Treppen-absatz über der »Halle der Erwartung« Aufstel-lung. Hier wurden die Reden zu Ehren AntonBruckners gehalten. Zunächst sprach der bayerischeMinisterpräsident Ludwig Siebert, dann folgteGoebbels, der Bruckner ganz im Sinne der Nazi-Propaganda vereinnahmte. Konkret heißt das, dassBruckner nicht mehr als gut katholischer Österrei-cher in der Nachfolge von Beethoven und Wagnerbetrachtet wurde, sondern als Sproß eines »altenBauernstamms«, als »Genie« und »deutscherKantor«. Von Goebbels’ Rede in Donaustauf exis-tiert auch eine Tonaufnahme, die im Internet abruf-bar ist. Schließlich sprach Peter Raabe, der Präsidentder Reichsmusikkammer. Er hob vor allem die Ver-dienste des von Hitler finanziell unterstützten NS-

nahen Musik-Verlegers Gustav Bos-se aus Regensburg hervor, der sichseit Jahren für die Aufstellung einerBruckner-Büste in der Walhalla ein-gesetzt hatte. Als Detail am Randesei erwähnt, dass während der Redevon Goebbels auf der Donau – wiedie Zeitung »Bayerische Ostmark«berichtet – »buntbewimpelte

Schlepper und Lastschiffe« unterwegs waren. Spä-ter stellte sich heraus, dass die Schiffe nicht zufälliggerade zu diesem Zeitpunkt unterwegs waren, son-dern vom Bayerischen Lloyd extra dafür abgestelltwurden.

Nach den Reden vor der Walhalla stiegen Hitlerund die Ehrengäste die Treppen zum Haupteinganghinauf. Hitler betrat den Ruhmestempel zu den»Siegesklängen« von Bruckners 8. Sinfonie (ge-spielt von den Münchner Philharmonikern) undlegte dann vor der Bruckner-Büste einen wagenrad-großen Lorbeerkranz nieder. Die Marmorbüste istein Werk des Münchner Bildhauers Adolf Rothen-burger, an der er bereits seit 1933 arbeitete. Von Ro-thenburger stammt übrigens auch die 1959 enthüll-te Walhalla-Büste des Physikers Wilhelm ConradRöntgen. Insgesamt kostet die Bruckner-Feier aufder Walhalla allein rund 50 000 Reichsmark, heißtes in den Quellen.

Nach dem Festakt in der Walhalla fährt Hitler zu-rück nach Regensburg, wo ihm NS-Oberbürger-meister Otto Schottenheim zunächst den Reichs-saal im Alten Rathaus zeigt. Damit sollte der mäch-tige Führer des »Dritten Reichs« auf RegensburgsBedeutung im »Ersten Reich«, dem Heiligen Rö-mischen Reich Deutscher Nation hingewiesen wer-den. Als Hitler in den Reichssaal eintritt, kommt esallerdings zu einem dramatischen Zwischenfall: dervordere rechte Leuchter löst sich – mutmaßlich ausAltersschwäche – von der Holzdecke und stürzt kra-chend zu Boden. Hitler macht auf dem Absatz kehrtund verlässt den Reichssaal. Die anschließende Prä-sentation eines Modells der »Schottenheim-Sied-lung« (heute: Konradsiedlung) verläu dann inrecht getrübter Stimmung. In den Zeitungen der da-maligen Zeit taucht der Vorfall, wahrscheinlich aufAnweisung aus Berlin, nicht auf. Regensburgs Kul-turreferent Klemens Unger versichert allerdings,dass sich alles genauso zugetragen hat.

Nach dem Besuch im Alten Rathaus fährt Hitlerzum eigens angesetzten »Gautreffen«, zu dem rund150 000 Menschen auf dem damaligen fürstlichenRennplatz in Prüfening aufmarschiert sind. Sie

kommen mit 58 Sonderzügen aus ganz Ostbayern.Die Präsentation der Bruckner-Büste bleibt Hitlerseinziger Besuch der Walhalla. Zur geplanten Ent-hüllung einer Büste für den böhmisch-österreichi-schen Dichter Adalbert Stier kommt es nichtmehr. Die Büste des Bildhauers Josef Müller-Weid-ler ist zwar 1944 fertig, die Enthüllung wird aber inden Wirren der Niederlage im Zweiten Weltkriegabgesagt. Adalbert Stier kommt 1954 auf Betrei-ben von Vertriebenenverbänden in die Walhalla.

Bei seinem Besuch in Regensburg und Donau -stauf steht der damals 48jährige Hitler nach demgroßen Propaganda-Erfolg der Olympischen Spiele1936 und der Besetzung des Rheinlands auf einemder ersten Höhepunkte seiner Macht. Bis zu seinemSelbstmord im April 1945 und der BefreiungDeutschlands ist noch ein weiter Weg. Allerdingsbegleitet die Musik Anton Bruckners den Nazi-Dik-tator bis in den Untergang im April 1945. Nach derVerkündigung von Hitlers Tod im Nazi-Rundfunkam 1. Mai 1945 erklingt der 2. Satz der 7. Sinfonievon Anton Bruckner, eines der ergreifendsten Mu-sikstücke für traurige Anlässe.

Die gesamte Nazi-Zeremonie auf der Walhalla istaus heutiger Sicht als propagandistische Vorberei-tung des sogenannten »Anschlusses« von Öster-reich nur ein knappes Jahr später zu betrachten. Hit-ler und Goebbels nutzen ein kulturelles Ereignis, umStimmung für ihre aggressive, den II. Weltkrieg vor-bereitende Politik zu machen. Vollzogen wurde der»Anschluss« Österreichs im März 1938 mit demEinmarsch deutscher Truppen. Danach folgen wei-tere aggressive Schritte gegen die Nachbarländer, et-wa das »Münchner Abkommen« mit der Beset-zung des tschechischen Sudetenlands (September1938) und die sogenannte »Zerschlagung der Rest-Tschechei« (März 1939). Dass die Ereignisse auf derWalhalla und in Regensburg von aufmerksamenMenschen auch als Propaganda verstanden wurden,zeigt eine Glosse des österreichischen JournalistenAnton Kuh in der Zeitschri »Die neue Weltbüh-ne«. Unter dem Titel »Totengespräch in Walhal-la« lässt er u.a. die Büsten von Goethe, Brucknerund Götz von Berlichingen miteinander sprechen.

Ob Hitler jemals Ambitionen gehabt hat, in dieWalhalla aufgenommen zu werden, bleibt sein un-aufgeklärtes Geheimnis. Bernd Keermann

enthüllt auf der Walhalla

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Es ist ja nichts Neues: Prosperierende Städtewachsen an ihren Rändern immer weiternach außen und verleiben sich früher oder

später das Umland ein. Im Fall von Regensburg hatdiese Entwicklung zunächst recht verhalten im 19.Jahrhundert begonnen, im 20. Jahrhundert gab esdann aber gleich mehrere Wellen von Eingemein-dungen. So wurde Reinhausen im Jahr 1924, zu die-ser Zeit mit 5000 Einwohnern das größte Dorf derOberpfalz, der Stadt Regensburg zugeschlagen.Ebenso die Gemeinden Weichs und Schwabelweis.Im Fall von Tegernheim allerdings scheiterte dieStadt Regensburg in den Jahren 1924 und 1939 mitVersuchen zur Eingemeindung. Heute scheint derGriff der Stadt – zumindest was die Dichte der Be-bauung betri – über Tegernheim schon bis nachDonaustauf zu reichen, jedenfalls lässt z.B. das Bau-gebiet an der Egelseestraße diesen Schluss zu.

Auch wenn sich viele Gemeinden im näherenUmkreis von Regensburg bis heute ihre Selbstver-waltung erhalten konnten: Sie haben in den letztenJahrzehnten häufig ein starkes Bevölkerungswachs-tum erlebt, womit in der Regel eine deutliche Aus-dehnung in der Fläche und eine sichtbare Verände-rung der Siedlungsformen einher gingen. Nicht im-mer ist das zum Vorteil der betroffenen Gemeindenverlaufen: Im schlimmsten Fall ist der frühere dörf-liche Charakter weg und eine »neue« lebendigeOrtsidentität nicht in Sicht. Was dann bleibt, ist dierecht kümmerliche Existenz als Schlafstadt vor denToren des Magneten Regensburg, wo die Musik inSachen Arbeitsplätze, Einkaufen und Freizeitgestal-tung spielt.

Donaustauf ist dieses Schicksal bislang weitge-hend erspart geblieben. Nicht viele Gemeinden imLandkreis Regensburg verfügen noch über ein ähn-lich ansprechendes und im inneren Bereich erkenn-bar historisch gewachsenes Ortsbild wie der MarktDonaustauf. Zwar sind auch in unserer Marktge-meinde von der Nachkriegszeit bis heute alle üb-lichen absichtlichen und unabsichtlichen Fehler inder Ortsentwicklung begangen worden, aber eine»bremsende« Topographie und ein offensichtlichda und dort vorhandenes Bewusstsein für den Wertdes reichhaltigen baulichen Erbes haben Schlimme-res verhindert.

Aber ist es vernünig, dass wir uns in Donaustaufauch in Zukun darauf verlassen, dass es »schonirgendwie« werden wird? Hat sich die Entwicklungvon Regensburg (Stichwort »Boom-Town«) nichtderart beschleunigt, dass wesentlich mehr Engage-ment und Know-How notwendig sind, um denzweifelsohne auch in Donaustauf und Sulzbach ab-laufenden Strukturwandel positiv für die Gemeindeund die Bevölkerung zu gestalten?

Eine Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern inder Marktgemeinde hat im Jahr 2016 diese Frage mitja! beantwortet und sich zum Bürgerforum Don-austauf, Ortsentwicklung und Ensembleschutz e.V.zusammen geschlossen. Zu beiden emenkreisen– der Ortsentwicklung und dem Schutz des histori-schen Ortskerns (Ensembleschutzgebiet) – hat sichder heute bereits 45 Mitglieder zählende Vereinschon mit zahlreichen Beiträgen und Initiativen zuWort gemeldet.

Aktuell steht für das Bürgerforum Donaustaufe.V. neben anderen emen das bereits im Marktge-meinderat beschlossene Kommunale Denkmalkon-zept (KDK) für das Donaustaufer Ensembleschutz-gebiet im Fokus. Mit der Erstellung eines KDK, daswissenschalich von der Uni Bamberg begleitet undfachlich vom Bayerischen Landesamt für Denkmal-pflege unterstützt wird, nimmt sich die Marktge-

meinde in vorbildlicher Weise des Erhalts des En-sembleschutzgebietes an. Das ist nach vielen Jahren,in denen teils ungenehmigte Abrisse und viele un-passende Neu- oder Umbauten der historischenBausubstanz schwer zugesetzt haben, ein hoff-nungsvolles Signal für einen echten Perspektiv-wechsel – Das historische Erbe wird nun nicht mehrals Ballast gesehen, der die Ortsentwicklung behin-dert, sondern als Pfund, mit dem Donaustauf in Zu-kun als lebenswerte Wohngemeinde und attrakti-ves touristisches Ziel wuchern kann. Durch den360°-Blick auf die Zusammenhänge im Ensemble-schutzgebiet wird die Erstellung des KommunalenDenkmalkonzepts sicherlich über denkmalpflegeri-sche Aspekte hinaus positive Wirkung entfalten –Nicht zuletzt durch die sehr intensive Beteiligungder Bevölkerung! Florian Eckert

Bild: Bürgerforum Donauf e.V.

Kommunales Denkmalkonzept: Neue Perspektive auf das Ensemble

Htorches Flair unter Teer: D Nz a malerchen Stiegen und Gängen

im Donaufer Ensembleschutzgebi t noch weitgehend erhalten.

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Am 4. Dezember 2015 war es so weit: Dererste Geodätische Referenzpunkt imLandkreis Regensburg wurde offiziell von

Finanzstaatssekretär Albert Füracker der Öffent-lichkeit vorgestellt. Der Referenzpunkt befindetsich im Gelände der Burgruine Donaustauf im west-lichen Bereich auf dem zweithöchsten Plateau.

Was genau ist eigentlich ein Geodätischer Refe-renzpunkt? Um diese Frage zu beantworten, hilein kleiner Ausflug in eine Technik, die schon seit ei-niger Zeit zu unserem Alltag gehört: Zur Positions-bestimmung werden von diversen Staaten soge-nannte »Satellitenpositionierungssysteme« betrie-ben. Stark vereinfacht dargestellt funktioniert diePositionsbestimmung dabei nach folgendem Mus-ter: Eine Anzahl von Satelliten (z. B. beim amerika-nischen »Global Positioning System«, GPS, 31Stück) umkreisen die Erde auf bekannten Bahnen.

Beim GPS beträgt die Entfernung der Satelliten zurErde etwas über 20.000 km. Die Satelliten sendenpermanent elektronische Signale. Mittels der Lauf-zeit dieser Signale und der zu jedem Zeitpunkt be-kannten Orte der Sender lässt sich eine Position aufder Erde bestimmen – soweit das Grundprinzip.

Natürlich sind dabei einige Hindernisse zu über-winden. Zum einen ändern sich die Bahndaten derSatelliten permanent. Diese Bahndaten benötigtman jedoch, weil ansonsten der genaue Aufenthalts-ort des Satelliten zum Zeitpunkt des Aussendens derSignale unbekannt wäre. Dazu werden die Flugbah-nen der Satelliten von Stationen auf der Erde über-wacht und die Korrekturdaten an die Empfängerübermittelt. Beim GPS übernehmen diese Überwa-chungsfunktion Stationen, die über dem gesamtenErdball verteilt sind. Ursprünglich waren es vierStandorte (auf Hawaii, auf den Ascension Islands imAtlantik, auf Diego Garcia im Indischen Ozean undauf Kwajalein im Südpazifik). Seit 2005 sind weiteresechs Stationen zugeschaltet. Darüber hinaus istzwar der genaue Zeitpunkt, wann ein Signal abge-schickt wurde, den Satelliten bekannt – sie sind da-zu mit hochgenauen Atomuhren versehen. DieEmpfänger jedoch haben in der Regel keine ausrei-chend genauen Uhren, um die Signallaufzeiten be-stimmen zu können. Der »Uhrenfehler« des Emp-fängers wird daher mathematisch gesehen – nebenden drei Koordinaten x, y und z – als weitere Unbe-kannte behandelt. Aus diesem Grund müssen dahermindestens vier Satelliten zur Positionsbestimmungverwendet werden. Mathematisch betrachtet han-delt es sich also um ein Gleichungssystem mit vierUnbekannten.

Die bereits genannte Bahnkorrektur mittels derMonotoringstationen ist für eine hinreichende Ge-nauigkeit der Positionsbestimmung bei vielen An-

wendungen aber noch nicht ausreichend. Benötigtwerden zusätzliche Referenzmessungen. DerGrundgedanke ist, dass an einem bekannten Punktparallel eine Ortsbestimmung vorgenommen wird.Ist dieser bekannte Punkt von dem zu bestimmen-den Punkt nicht allzu weit entfernt, kann der dortermittelte Fehler auf den zu bestimmenden Punktübertragen und so die richtige Position bestimmtwerden. Früher wurde zur Genauigkeitssteigerungtatsächlich vom Anwender selbst an zwei Punktengleichzeitig gemessen – einem bekannten Punktund dem neu zu bestimmenden Punkt. Heutzutagebietet die Vermessungsverwaltung mit dem Satelli-tenpositionierungsdienstes SAPOS® eine elegantereLösung an: Verteilt über das Staatsgebiet (in Bayernan 38 Orten) werden permanent Messungen durch-geführt. Mit den über unterschiedliche Übertra-gungsmedien und -techniken bereit gestellten SA-

POS®-Daten kann die Genauigkeit von Positionsbe-stimmungen via Satellit nochmals wesentlich gestei-gert werden. SAPOS® wird übrigens von allenBundesländern angeboten. Der Dienst ist nur vonangemeldeten Nutzern anwendbar. Die dem Don-austaufer Referenzpunkt nächstgelegenen SAPOS®-Stationen befinden sich in Straubing, Kelheim undSchwandorf. In den letzten Jahren gab es bei der sa-tellitengestützten Positionsbestimmung eine deutli-che Liberalisierung. Während zu Beginn der Ein-führung die rein militärische Nutzung im Vorder-grund stand, können die Satelliten heutzutage vonallen möglichen Anwendern genutzt werden. Flug-zeuge navigieren auf diese Weise, Baumaschinenund landwirtschaliche Maschinen werden so ge-steuert oder wer kennt es nicht, das »Navi« imAuto. Darüber hinaus hat diese Liberalisierung auch

dazu geführt, dass heute nicht mehr nur das wohlbekannteste GPS-System zur Positionsbestimmunggenutzt wird. So werden in modernen Empfängernauch die Daten anderer Satellitensysteme, wie diedes russischen »GLONASS« oder – in Zukun –des europäischen Systems »GALILEO« mit einge-bunden. Korrekterweise spricht man daher nichtmehr von der Koordinatenbestimmung mittels GPSsondern mittels GNSS (global navigation satellitesystem).

Die Empfänger sind so kostengünstig geworden,dass sie – fast schon als »Nebenprodukt« – in na-hezu jedem Smartphone verbaut werden. Auch gibtes mittlerweile sehr preiswerte Handempfängerextra für den Zweck der Positionsbestimmung. Na-türlich stellt sich jeder stolze Besitzer so eines Gerä-tes über kurz oder lang die Frage nach der Genauig-keit. Und zu dieser Frage soll der Geodätische Refe-

renzpunkt die Antwort liefern. Die Koordinatendes Punktes sind mittels modernster Technik undgenauester Messmethoden bestimmt und auf einerEdelstahlplatte dort benannt. Jeder Nutzer kann soseinen Empfänger bequem überprüfen.

So einfach funktioniert die Überprüfung:– Stellen Sie Ihr GPS-Gerät auf das Bezugssystem

WGS84 und das Koordinatensystem auf Geogra-phisch oder UTM ein.

– Legen Sie Ihr GPS-Gerät auf den geodätischenReferenzpunkt und lassen Sie die Koordinatenbestimmen.

– Vergleichen Sie Ihre gemessenen Koordinatenmit den Koordinaten des Referenzpunktes.Jeder Landkreis in Bayern soll so – vorerst – min-

destens einen Referenzpunkt erhalten. Der des Landkreises Regensburg wurde auf dem

Burggelände in Donaustauf errichtet und hat diegeographischen Koordinaten 49° 01,8159’ nördlicheBreite und 12° 12,4042’ östliche Länge imETRS89/WGS84 Koordinatensystem. Seine Höheüber Normalnull beträgt 421,6 m. Der Referenz-punkt in Donaustauf ist der vierzigste seiner Art inBayern.

Wie eingangs erwähnt fand die Vorstellung desPunktes am 4. Dezember 2015 statt. Finanz- undHeimatstaatssekretär Albert Füracker nahm zusam-men mit der Landrätin Tanja Schweiger und demErsten Bürgermeister von Donaustauf, Jürgen Som-mer, die Enthüllung vor. Markiert ist der Punkt miteinem Granitpfeiler von 40 cm Seitenlänge und ei-ner darauf montiertem Edelstahlplatte.

Alle Besucher der Burg sind herzlich eingeladen,ihren GNSS-Empfänger mittels des GeodätischenReferenzpunktes auf Genauigkeit zu prüfen.Alfons Steimer, Leiter des Amts für Digilierung,Breitband und Vermessung Regensburg

Erster Geodätischer Referenzpunkt im Land-kreis Regensburg auf der Burg in Donaustauf

v.l.n.r: Leitender Minterialr Per Lauber(Ssminterium der Finanzen, für Landes -entwicklung und Heim)Landrätin Tanja Schweiger, Sssekrär AlbertFüracker, Bürgermeter Jürgen Sommer, Leitender Vermessungsdirektor Alfons Steimer

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6 Burgpfeifer Juni 2017

Vereine der Gemeinde im Burgpfeifer

Der Heimat- und Tourismusverein bietetallen Donaustaufer und Sulzbacher Verei-nen an, sich im BURGPFEIFER – auch mitBild – kostenlos vorstellen zu können.Machen Sie von diesem Angebot Ge-brauch und wenden Sie sich diesbezüg-

lich an Herrn Mihalyi, Donaustauf. Gera-de Neubürger interessieren sich für dasGeschehen in der Heimat. Aber auch Al-teingesessene möchten erfahren, wiesich das heimatliche Vereinsgeschehengestaltet.

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Burgpfeifer Juni 2017 7

Besuchen Sie den Bauernmarkt in Donaustauf

Jeden Freitag von 13.30 Uhr bis 16.30Uhr warten vielseitige Angebote auf Käu-fer, die umweltbewusst einkaufen wol-len:

Fleisch- und Wurstwaren, Käse, Geflügel,Spirituosen aus dem Bayerischen Wald,Imkerprodukte, Obst, Gemüse, Brot(Vollkorn), Eier, Kartoffeln…

Blaskapelle DonaustaufFreitagabend ab 19 Uhr im Kellergeschoss der Mehr-zweckhalle Donaustauf: Von 19.00 bis 20.00 Uhr fin-det hier die Musikprobe der Jugendblaskapelle statt.Marie packt ihr Saxophon aus, Florian sucht nach sei-nem Mundstück, Martha und Benedikt bauen ihrenNotenständer auf. Fröhliches Stimmengewirr durch-flutet zunächst den Raum, dann ertönen die erstenKlänge der Trompeten, Klarinetten, Saxophone, Tenor- hörner und Posaunen. Im Anschluss daran probt von20.00 bis 22.00 Uhr die Erwachsenenblaskapelle.Allerdings jährlich nur von September bis Mai des dar-auffolgenden Jahres. In den Sommermonaten sind dieMusiker durch öffentliche Auftritte gebunden, so dassin diesem Zeitraum keine zusätzlichen Proben erfor-derlich sind.Stetig sind auch wir auf der Suche nach Kindern und

Jugendlichen, die ein Blasmusikinstrument erlernenwollen. Genauso würden wir uns aber auch über Mu-sikerinnen und Musiker freuen, die ein Instrument er-lernt haben und – eventuell auch nach einer längerenPause – wieder in einer Blaskapelle mitspielen möch-ten. Alle, die Freude am Musizieren haben und unse-re Blaskapelle kennen lernen wollen, sind herzlich will-kommen. Interessiert!? – Zögert nicht, ruft an oder kommt

zum Schnuppern zu unseren Proben. Auch diejenigen,die schon ein Instrument spielen können oder es der-zeit bei einem Musiklehrer privat oder an einer Schu-le lernen, sind herzlich willkommen. Ansprechpartnerist unser Jugendbeauftragter Florian Hirschberger, Telefon 01 57 / 75 22 71 85.

12:30

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Donaustauf e.V.Verantwortlicher Redakteur Jenö Mihalyi,

OrtsheimatpflegerSatz und Gestaltung Lehrdruckerei Buchwissen-

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