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Kehricht ist mehr als Müll «Saubere Energie» aus Abfall 2 | 2015 Kundenmagazin von Energie Wasser Bern DiREKT.

2 | 2015 DiREKT. - ewb · 2017. 2. 23. · 4 DIREKT 2 | 2015 Unsere Gesellschaft verursacht immer mehr Abfall. Dieser will nicht nur umweltschonend beseitigt, sondern auch so effizient

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  • Kehricht ist mehr als Müll«Saubere Energie» aus Abfall

    2 | 2015

    Kundenmagazin von Energie Wasser Bern

    DiREKT.

  • I N H A L T

    KEHRICHTVERWERTUNG

    Kehricht ist mehr als MüllSeite 4

    Impressum

    WILLKOMMEN

    Zwischen Abfallbehandlung und Energieproduktion

    AKTUELL

    Energie- und Klimastrategie 2025

    Mehr Licht und Akzente mit weniger Strom

    Topleistungen im Entsorgungswesen

    SERVICE PUBLIC

    Ökologisch sinnvolle Komfort-Energie

    WOHIN FLIESST IHRE ENERGIE?

    Daniel Binggeli, Inhaber Oldiesshop Bern

    RATGEBER

    Mehr Energie dank Turboschlaf

    KINDER

    Welche Farbe hat das Wasser?

    KONTAKT

    «Power to Rock» auf der Waldbühne

    Seite 3

    Seite 10

    Seite 11

    Seite 12

    Seite 16

    Seite 17

    Seite 18

    Seite 14

    HerausgeberinEnergie Wasser Bern, Monbijoustrasse 11, 3001 Bern,Telefon 031 321 31 11, [email protected], ewb.ch

    RedaktionEnergie Wasser Bern, Ressort Unternehmens-kommunikation

    Gesamtverantwortung: Claudia Kohlschütter (koc)Redaktionsleitung: Raphaël Wyss (wyr)

    Autoren: Cornelia Berger (bec), Alexandra Jäggi (jäg), Claudia Kohlschütter (koc), Sandra Neuhaus (san), Raphaël Wyss (wyr)

    FotosAndrea Campiche, Alexander Gempeler, Hannes Henz, Brigitte Mathys, Adrian Moser, René Schneider, Daniel Wietlisbach

    GestaltungPolyconsult AG, Bern

    DruckStämpfli AG, Bern

    Auflage92’000 ExemplareDiREKT erscheint 3-mal jährlich und geht an dieKundinnen und Kunden von Energie Wasser Bern.

  • W I L L K O M M E N

    3 D I R E K T 2 | 2 0 1 5

    Roland Hediger, Leiter Energieproduktion

    Laut Duden ist Kehricht Abfall, Müll, Schmutz; (österreichisch, schweizerisch) Mist; (gehoben) Unrat; (landschaftlich) [Aus]fegsel; (schweizerisch mundartlich) Güsel; (landschaft-lich, sonst veraltet) Auskehricht. Heute ist Kehricht aber auch ein wichtiger Rohstoff für die Bereitstellung von umwelt-freundlicher Energie.

    In den 60er-Jahren war die Verbrennung von Kehricht die Ant-wort auf die starken Gewässerverschmutzungen, verursacht durch wild deponierten Abfall. Dank effizienter Abgasreini-gungssysteme und der Energiegewinnung aus Kehricht für die Fernwärmenutzung und die Stromproduktion geniesst unser Müll heutzutage einen nachhaltigeren Stellenwert als noch zu Grossmutters Zeiten. Nicht selten hört man auch, dass Kehricht das neue Gold ist!

    Kehricht – zwischen Abfallbehandlung und Energieproduktion

    Mit 120’260 Tonnen verwerteter Menge Kehricht erzeugt Energie Wasser Bern mit der Energiezentrale Forsthaus jähr- lich 143’244 Megawattstunden Fernwärme und Dampf sowie 63’469 Megawattstunden Strom. Alles aus Müll! Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit respektive zur politisch entschiedenen und gesellschaftlich begrüssten Energiewende.

    Wir freuen uns auch weiterhin auf Ihren Kehricht!

  • «Saubere Energie» aus Abfall

    Kehricht ist mehr als Müll

    4 D I R E K T 2 | 2 0 1 5

    Unsere Gesellschaft verursacht immer mehr Abfall. Dieser will nicht nur umweltschonend beseitigt, sondern auch so effizient wie möglich verwertet werden. Denn Kehricht ist mehr als einfach nur Müll. In ihm stecken viel Energie und wertvolle Rohstoffe. Deshalb ist die Kehrichtverwertung in der Energiezentrale Forsthaus in ein cleveres und umweltverträg - liches Gesamtsystem integriert.

  • Den Müllberg bezwingenAlleine in den letzten 50 Jahren hat die Abfallmenge in der Schweiz um rund 350 Prozent zugenommen. Pro Kopf werfen wir jährlich gut 700 Kilogramm Haus-haltkehricht weg. Die Hälfte davon wird über Sammelstellen rezykliert. Der Rest wird in Kehrichtverwertungsanlagen (KVA) verbrannt. Insgesamt fallen hierzu-lande jedes Jahr rund 3.8 Millionen Tonnen brennbare Haushalt- und Industrie-abfälle an. Deren fachgerechte Entsorgung stellt die KVAs vor grosse Herausforde-rungen. Denn der Kehricht soll nicht nur umweltschonend beseitigt, sondern auch so effizient wie möglich verwertet werden. Die umweltfreundliche Entsorgung und Verwertung von Haushalt- und Industriekehricht zu Strom und Fernwärme gehört denn auch zu den zentralen Aufgaben von Energie Wasser Bern.

    Früher kam der Kehricht ins GefängnisVor dem Bau der Kehrichtverwertungsanlage Warmbächli verfrachtete die Stadt Bern ihren Kehricht vom Fischermätteli aus per Bahn nach Witzwil. In der dor- tigen Strafanstalt wurde er von den Häftlingen sortiert und daraus Kompost, Tierfutter und Brennbares für die Erzeugung von Dampf gewonnen. Mit der Inbe-triebnahme der KVA im Jahr 1954 am Warmbächliweg wurde aus dem Kehricht der Stadt Bern erstmals Energie gewonnen: Die Anlage diente nicht nur der Entsorgung, sondern war auch Teil eines thermischen Kraftwerks. In 58 Jahren Dauerbetrieb verbrannten dort ganze 4.5 Millionen Tonnen Abfall, was unglaub-lichen 900 Millionen 35-Liter-Kehrichtsäcken entspricht.

    2013 ersetzte Energie Wasser Bern die in die Jahre gekommene KVA Warmbächli durch die moderne Energiezentrale Forsthaus (EZF), ein Meilenstein in der nachhaltigen Kehrichtverwertung. Mit der Inbetriebnahme der Pionieranlage wurde die Abfallentsorgung in ein cleveres und hocheffizientes Gesamtsystem integriert.

    Pro Person 700 kg Haushaltkehricht im Jahr

    5 D I R E K T 2 | 2 0 1 5

    K E H R I C H T V E R W E R T U N G

  • 6 D I R E K T 2 | 2 0 1 5

    A B F A L L V E R W E R T U N G

    Bis zu 700 Tonnen Kehricht am TagIn der Energiezentrale Forsthaus nimmt Energie Wasser Bern den Haushaltkehricht von mehr als 200’000 Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadt Bern und 20 Agglomerations-gemeinden entgegen. Hinzu kommen Abfälle aus Industrie, Gewerbe und der Baubranche der umliegenden Region. Die Haushalt- und Industrieabfälle werden primär von der öffentlichen Kehrichtabfuhr und von Entsorgungsfirmen, aber auch von Privatpersonen angeliefert: Für die eintreffenden

    Fahrzeuge ist das Waaghaus die erste Station. Dort werden sie gewogen. Nachdem sie den geladenen Kehricht an einem der sechs Muldentore in den Kehrichtbunker gekippt haben, werden sie bei der Ausfahrt erneut gewogen, damit so die angelieferte Menge berechnet werden kann. «Bei durchschnitt-lich 130 Fahrzeugen pro Tag herrscht hier reger Dauerbetrieb», erzählt Anna Peter, die Waagmeisterin. «An Spitzentagen nehmen wir hier bis zu 700 Tonnen Kehricht entgegen.»

    Auf die Mischung kommt es anDer Kehricht, den die Lastwagen beinahe im Minutentakt in den Betonbunker kippen, wird nicht einfach fortlaufend in den Brennofen befördert. Denn nicht jeder Abfall brennt gleich gut – erst mit der richtigen Mischung läuft die An-lage problemlos: «Damit das Feuer im Kehrichtofen optimal brennt, darf der eingespeiste Abfall weder zu nass noch zu trocken sein», betont Kranführer Dieter Faust. Deshalb mischt er den Kehricht im Bunker mit dem Greifarm seines Krans kräftig durch, bevor er damit den riesigen Schlund des Kehrichtofens füttert. «Nur Sonderabfälle, beispiels-weise von Spitälern, werden direkt im Einfülltrichter ent-sorgt, um so eine allfällige Kontamination zu vermeiden.» In der Nacht übernimmt der Autopilot; vollautomatisch holt sich der Greifarm dann in einem zweiten Silo des Kehricht-bunkers Nachschub und kippt diesen selbstständig in den Einfülltrichter. Auch diesen Vorrat legt Dieter Faust tags-über jeweils sorgfältig an. «Nur so erreichen wir auch nachts einen gleichmässigen Heizwert im Ofen.»

    ENERGIEZENTRALE FORSTHAUS IN ZAHLEN

    130 Fahrzeuge pro Tag liefern

    120’000 Tonnen Kehrichtim Jahr, der zu

    63 GWh Strom und

    144 GWh Wärmeenergieverwertet wird.

    Bis zu sechs Tonnen Kehricht fasst der Greifarm, den der Kranführer aus rund 30 Metern Höhe gezielt durch den Kehrichtbunker manövriert.

  • 7 D I R E K T 2 | 2 0 1 5

    … und niemand riecht etwasAm Ende des Einfülltrichters stösst eine hydraulische Vorrich-tung den Kehricht nach und nach in den Feuerraum. «Dort verbrennt der Abfall bei extremen Temperaturen von bis zu 1200 °C. Ein Rückschubrost wälzt diesen dabei um, damit er auch vollständig ausbrennt», schildert Roland Hediger, Lei-ter Energieproduktion. Für eine optimale Verbrennung wird von unten her zusätzlich Luft in den Ofen geblasen. «Diese wird vom Kehrichtbunker angesaugt. So sorgen wir dafür, dass es in der Umgebung rund um die Anlage nicht nach Müll riecht», erklärt Hediger. Entgegen einem verbreiteten Gerücht werden dem Verbrennungsprozess sonst keine weiteren Brennstoffe wie Erdgas oder Öl beigefügt. «Der heutige Kehricht ist durch den hohen Anteil an Papier, Karton, Holz und Kunststoffen so energiereich, dass das Feuer im Kehricht ofen keinerlei weitere Brennstoffe benötigt», so der Leiter Energieproduktion.

    ewb macht den Studenten DampfIm Mantel rund um den Feuerraum verlaufen Wasserleitungen. «Die heissen Abgase heizen das Wasser in den Rohren auf, wodurch 400 °C heisser Dampf entsteht», veranschaulicht Roland Hediger. «Dieser strömt mit einem Druck von 40 bar durch eine Turbine, die über einen Generator Strom erzeugt.» Je nach Bedarf und Jahreszeit wird aus der Turbine Dampf für das Fernwärmenetz abgezweigt. Über ein verzweigtes, speziell isoliertes Leitungsnetz von Energie Wasser Bern gelangt das heisse Wasser zu den Kundinnen und Kunden. «Fernwärme wird zum Heizen, zur Warmwasseraufbereitung und als Pro- Im Kehrichtofen verbrennt der Abfall bei Temperaturen von bis zu 1’200 C°.

    ewb.ch/oekobilanzdaten

    Gemäss anerkannten Ökobilanz-Standards gelten Strom und Fernwärme, die aus Haushalt- und Industriekehricht produziert werden, als erneuerbare Energien.

    zesswärme oder Dampf in der Industrie verwendet. Sogar zur Erzeugung von Kälte, beispielsweise zum Klimatisieren, kann Fernwärme dienen», weiss der Leiter Energieproduktion. «Zu den Abnehmern gehören unter anderem das Bundes haus, das Inselspital, die Universität und der Hauptbahnhof.» Nachdem dem Wasser die Energie entzogen wurde, fliesst es über ein zweites Rohrsystem zurück in die Energiezentrale, wo es erneut erhitzt wird. So schliesst sich der Kreislauf.

    K E H R I C H T V E R W E R T U N G

  • K E H R I C H T V E R W E R T U N G

    Rücksicht auf die UmweltNach der energetischen Verwertung des Kehrichts durch dessen Verbrennung bleibt knapp ein Viertel seines ursprüng-lichen Gewichts als Schlacke und Asche zurück. «Diese Rück-stände enthalten immer noch wertvolle metallische und mineralische Rohstoffe», weiss Christof Scherrer, Leiter Nach-haltigkeitsmanagement. Deshalb bedarf die Kehrichtschlacke einer sorgfältigen Aufbereitung und Entsorgung: Bei der

    sogenannten «Grobentschrottung» sondert ein starker Magnet einen Grossteil des Eisens aus der Schlacke. Dieses Alteisen wird an einen lokalen Schrotthändler verkauft. «Die entschrottete Schlacke wird anschliessend in die Deponie Teuftal gebracht. Dort entfernt eine Feinsortierung restli-ches Eisen, Nichteisen sowie Edelmetalle bis zu einer Korn-grösse von circa zwei Millimetern, bevor die Schlacke schliess-lich eingelagert wird. «Allein diese Anlage gewinnt pro Jahr unter anderem rund 50 Kilogramm Quecksilber, 1.5 Tonnen Blei, 60 Tonnen Zink und eine Tonne Cadmium zurück», zählt Scherrer auf.

    Als weiteres Abfallprodukt entstehen bei der Kehrichtver-brennung Rauchgase und Schlamm aus deren Reinigung. Die zulässigen Grenzwerte für die Abgase sind in der schweizeri-schen Luftreinhalte-Verordnung festgelegt. «Für die Keh-richtverwertungsanlage der Energiezentrale Forsthaus haben die kantonalen Behörden aber noch strengere Vorgaben defi-niert, damit die Berner Luft möglichst wenig belastet wird», erklärt der Leiter Nachhaltigkeitsmanagement. Ein mehr-stufiges Reinigungs- und Filterverfahren sorgt dafür, dass die Emissionen sehr gering bleiben und die entsprechenden Grenzwerte jederzeit eingehalten werden: Ein Elektrofilter scheidet die Flugasche aus dem austretenden Rauchgas, ein Katalysator reduziert die Stickoxide, ein mehrstufiger Rauch-gaswäscher filtert Säuren und Schwermetalle aus und ein Gewebefilter beseitigt danach den restlichen Feinstaub. In der anschliessenden Flugaschenwäsche werden die Schwer-metalle aus der Elektrofilterasche gelöst. Die gereinigte Flugasche wird danach zusammen mit der Schlacke in der Deponie Teuftal entsorgt.

    Nach der Verwertung des Kehrichts bleibt knapp ein Viertel seines ursprünglichen Gewichts als Trockenschlacke und Asche zurück.

    35 lAbfall 17 kWh 17 h

    Ein 35-Liter-Kehrichtsack enthält potenzielle Energievon rund 17 kWh, damit kann man 17 Stunden staub-saugen oder ein Zimmer einen Tag lang heizen.

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  • Was gehört nicht in den

    Haushaltkehricht?Energie aus und für die RegionEnergie Wasser Bern befreit die Bernerinnen und Berner nicht nur von ihrem Abfall, sondern verwertet diesen auf clevere und umweltfreundliche Art und Weise: Dank modernster Technik nutzt die Energiezentrale Forsthaus die bei der Kehrichtver-wertung frei werdende Energie effizient und umfassend, wobei wertvolle Rohstoffe in den Kreislauf zurückgeführt und strenge Vorgaben eingehalten werden.

    Mit der Nutzung der Abwärme aus der Kehrichtverbrennung leistet Energie Wasser Bern zudem einen wesentlichen Bei-trag zur Umsetzung der ambitiösen Energiestrategien der Stadt und des Kantons Bern. Denn mit dem Kehricht verwertet die Energiezentrale Forsthaus einen hochwertigen Energie träger aus der Region und produziert daraus lokal Energie für die Region.

    Ein gefüllter 35-Liter-Kehrichtsack enthält eine potenzielle Energie von ungefähr 17 Kilowattstunden. Damit lässt sich ein Zimmer einen Tag lang heizen oder 17 Stunden lang staub- saugen. Allein aus der jährlich verwerteten Abfallmenge von 120’000 Tonnen werden in der Energiezentrale Forsthaus jährlich 63 Gigawattstunden Strom und 144 Gigawattstunden Wärmeenergie erzeugt. Dies entspricht dem Strom- und Wärmebedarf von über 14’000 Haushalten.

    Dass das Feuer im Kehrichtofen der Energiezentrale Forsthaus aber auch sauber brennt und nicht unnötig Schad- und Roh-stoffe aus der Verbrennung zurückbleiben, dafür sorgen die Bernerinnen und Berner selber. Es liegt an ihnen, ob sie die verschiedenen Materialien selber entsorgen, wo immer möglich rezyklieren und nur Dinge wegwerfen, die auch tatsächlich in die Tonne gehören (siehe Textkasten). (wyr)

    Besucherzentrum ewbMehr über die Kehrichtverwertung in Bern erfahren Sie im

    Besucherzentrum ewb und eindrückliche Einblicke in die

    Energiezentrale Forsthaus gewinnen Sie auf einer Führung

    durch die imposante Anlage:

    ewb.ch/besucherzentrum bern.ch/leben_in_bern/wohnen/erb

    Nicht alle Haushaltabfälle gehören in den Müll-eimer. Viele rezyklierbare Stoffe und schädliche Substanzen sind in den entsprechenden Sammelstellen zu entsorgen. Dazu gehören:

    Glas

    PET

    Papier und Karton

    Plastik-/Kunststoffflaschen

    Büchsen, Dosen und Aluminium

    Metall

    Grüngut und Kompost

    Ölige Abfälle

    Chemikalien und Sonderabfälle

    Medikamente

    Sprengstoffe und Munition

    Batterien jeder Art

    Leuchtmittel

    Elektrogeräte, Elektronik

    Grobsperrgut

    Textilien und Schuhe

    Tierkörper

    Unbrennbares

    Mit der Trennung Ihrer Haushaltabfälle leisten Sie

    einen wichtigen Beitrag zur umweltverträglichen

    Kehrichtverwertung und -entsorgung. Gleichzeitig

    schonen Sie die natürlichen Ressourcen. Wie und

    wo Sie die aufgeführten Gegenstände, Materialien

    und Produkte fachgerecht entsorgen können,

    erfahren Sie unter folgendem Link:

    9 D I R E K T 2 | 2 0 1 5

  • A K T U E L L

    10 D I R E K T 2 | 2 0 1 5

    Kurzmeldungen

    Neue Öffnungszeiten bei ewbDie Erfahrung hat gezeigt, dass die bisherigen Öffnungszeiten nicht den Kundenbedürfnissen entsprechen. Des-halb bleibt der Empfang von Energie Wasser Bern ab sofort zwischen 12:00 und 12:45 Uhr geschlossen. Neu ist der Kundenempfang von Montag bis Freitag zwischen 7:30 und 12:00 Uhr sowie zwischen 12:45 und 17:00 Uhr bzw. freitags bis 16:00 Uhr geöffnet.

    Warmbächli-Areal zurück an StadtDie alte Kehrichtverwertungsanlage Warmbächli ist endgültig Geschichte. Nach Abschluss der letzten Rückbau-arbeiten hat Energie Wasser Bern das bereinigte Warmbächli-Areal Anfang Juli an die Stadt Bern übergeben. Allen Anwohnerinnen und Anwohnern ein herzliches Dankeschön für die gute Nachbarschaft während all der Jahre!

    Erneuerbare Energien legen zuImmer mehr Kundinnen und Kunden von Energie Wasser Bern entscheiden sich für Strom aus nachhaltiger Pro-duktion: Der Absatz von Strom aus er-neuerbaren Energien ist 2014 erneut um vier Prozent gestiegen, der Ver-brauch von Strom aus nicht erneuer-baren Energien um mehr als fünf Prozent gesunken. Damit kommt die Stadt Bern dem Ausstieg aus der Kernenergie Schritt für Schritt näher.

    Building Award für die EZFAm 18. Juni wurden im Kultur- und Kongresszentrum (KKL) Luzern zum ersten Mal Ingenieure am Bau für ihre Leistungen ausgezeichnet. Der Preis in der Kategorie «Energie» ging an TBF + Partner AG in Zürich für die Gesamtprojektleitung der Verfahrens- und Elektrotechnik der Energiezent-rale Forsthaus.

    Energie- und Klimastrategie 2025

    Zielstrebig in eine nach-haltige EnergiezukunftEnde Juni präsentierte die Stadt Bern ihre Energie- und Klimastrategie 2025. Diese enthält Ziele und Massnahmen zur Umsetzung des Energierichtplans 2035 und stellt die Weichen für die Berner Energiewende.

    Am 1. November 2014 trat der Energie-richtplan 2035 in Kraft. Dieser dient als Wegweiser für die Entwicklung der Wärme- und Stromversorgung in der Stadt Bern. Als oberstes Ziel soll die Wärmeversorgung bis 2035 zu 70 Pro-zent und die Stromversorgung sogar zu 80 Prozent mit erneuerbaren Energieträgern abgedeckt werden.

    Die kürzlich vom Gemeinderat verab-schiedete Energie- und Klimastrategie 2025 trägt dazu bei, diese ambitio-nierten Ziele zu erreichen. Sie beinhal-tet konkrete Massnahmen in den Berei-chen Raumplanung, Energieeffizienz und Energieversorgung in Gebäuden sowie in der Mobilität. Der Gemeinde-rat strebt «eine breitere Verbindlich-keit der Massnahmen» an und will im Hinblick auf die Energiewende «Taten sprechen lassen».

    Als Gesamtenergiespezialist unterstützt Energie Wasser Bern die Umsetzung der Strategie: Berührungspunkte ergeben sich insbesondere bei der zukünftigen Energieversorgung und der Steigerung der Energieeffizienz, aber auch in der Mobilität. Die nachhaltige Energiezu-kunft der Stadt Bern bedingt aber auch die aktive Unterstützung durch die Be-völkerung sowie deren Bereitschaft zu einer Verhaltensänderung bezüglich ihres Energieverbrauchs. Entsprechend werden zukünftig noch vermehrt An-reize geschaffen, um erneuerbare Ener-gien und Energieeffizienz zu fördern.

    Mit dem Energierichtplan 2035 und der Energie- und Klimastrategie 2025 sind die Leitplanken für die Energiewende der Stadt Bern gesetzt. Nun liegt es an jedem Einzelnen von uns, diesen zu folgen. Energie Wasser Bern unter-stützt Sie dabei! (wyr)

  • A K T U E L L

    11 D I R E K T 2 | 2 0 1 5

    Neue Beleuchtung für das Bernische Historische Museum

    Mehr Licht und Akzente mit weniger StromEnergie Wasser Bern hat die in die Jahre gekommene Fassaden- beleuchtung des Bernischen Historischen Museums durch modernste Projektortechnik ersetzt.

    Nach zweijähriger Bauzeit hat die RESAG ihr neues Werk im Industriequartier Bern-Riedbach eröffnet.

    Seit Anfang Sommer wird die Fassade des Bernischen Historischen Museums nachts mit modernster Projektortechnik beleuchtet. Ein Verfahren, mit dem Energie Wasser Bern bereits am Rathaus positive Erfahrungen sammeln konnte. Die neun installierten Projektoren verbrauchen rund 75 Prozent weniger Strom als die alte Beleuchtungsanlage und bringen das historische Gebäude nachts besser zur Geltung: Speziell angefertigte Lichtmasken ermöglichen Helligkeits-unterschiede und akzentuieren bestimmte Bereiche der Fassade wie beispiels-weise das grosse Mosaik über dem Haupteingang. Gleichzeitig verhindern die Schablonen unerwünschtes Streulicht und minimieren so die Lichtver-schmutzung. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Arbeiten am Bernischen Historischen Museum beginnt Energie Wasser Bern im Herbst 2015 die Erneue-rung der Beleuchtung der Heiliggeistkirche. (wyr)

    Recycling- und Sortierwerk Bern AG an neuem Standort

    Topleistungen im Entsorgungswesen

    Die neue Sortier- und Recyclinganlage der RESAG gehört zu den fortschritt-lichsten der Schweiz: Mit modernster Technik verarbeitet das innovative Unternehmen Bau-, Industrie- und Gewerbeabfälle zu hochwertigen Recy-clingprodukten weiter. Im Sortierwerk im Industriequartier Bern-Riedbach wird Abfall von verschiedensten Lieferanten und Transporteuren wie auch von Privaten entgegengenommen. Die 15 Mitarbeitenden sortieren und trennen den gelieferten Abfall – sowohl maschinell als auch von Hand –, gewinnen daraus Wertstoffe und entsorgen Nichtverwertbares fachgerecht. Jährlich verarbeitet das Unternehmen so rund 50’000 Kubikmeter Abfall und führt die aussortierten Stoffgruppen zu rund 85 Prozent in den Stoffwech-selkreislauf zurück. Damit gehört die RESAG landesweit zu den Topadressen für die professionelle Sortierung, Verwertung und Entsorgung. (wyr)

    resag-bern.ch

  • Aufgrund ihrer ausgezeichneten Ökobilanz soll Fernwärme eine tragende Rolle in der Wärmeversorgung der Stadt Bern übernehmen. So sehen es der Energierichtplan 2035 sowie die Energie- und Klimastrategie 2025 der Stadt Bern vor. Deshalb baut Energie Wasser Bern das Fernwärmenetz ab der Energiezentrale Forsthaus kontinuierlich aus.

    Anfang Sommer führte Energie Wasser Bern in der vorderen Länggasse an-spruchsvolle Werkleitungsarbeiten am Fernwärmenetz durch. Dies weil der Energierichtplan 2035 wie auch die Energie- und Klimastrategie 2025 der Stadt Bern (siehe Seite 10) der Ab-wärme aus der Energiezentrale Forst-haus eine tragende Rolle in der künfti-

    gen Wärmeversorgung zuweisen. Denn Fernwärme gilt als ökologisch beson-ders sinnvoll und hochwertig (siehe Seite 13). Entsprechend soll das Berner Fern wärmenetz gezielt ausgebaut und verdichtet werden. Um den zunehmen-den Fernwärmebedarf zu decken, hat Energie Wasser Bern die Dimensionen und damit die Kapazität der Fern-

    12 D I R E K T 2 | 2 0 1 5

    Ökologisch sinnvolle Komfort-EnergieFernwärme aus der Energiezentrale Forsthaus

    S E R V I C E P U B L I C

    Nicht nur zum HeizenGenutzt wird Fernwärme vor allem zum Heizen. Fernwärme kann den Kunden, über einen

    zweiten Kreislauf, aber auch in Form von Dampf geliefert werden; beispielsweise für den

    Betrieb der Wäscherei InoTex oder für die Aufbereitung von Biogas und das Trocknen

    von Klärschlamm in der arabern. Selbst für die Produktion von Kaltwasser zur Kühlung

    und Klimatisierung wird die Fernwärme, etwa im Bahnhof Bern, verwendet. Das Prinzip

    ist dabei vergleichbar mit einem Kühlschrank.

    Berner Quartiere mit Fernwärme

    Diese Stadtteile versorgt Energie Wasser Bern per Ende 2015 mit Fernwärme.

    Länggasse-Felsenau

    LänggasseMuesmatt

    Stadtbach

    Forsthaus

    Monbijou

    Holligen

    Mattenhof-Weissenbühl

    Weissenstein Sandrain

    Altenberg

    Lorraine

    Stöckacker

    SchwimmbadWeyermannshaus Inselspital

    Bahnhof

    Bundeshaus

    Zytglogge

    EnergiezentraleForsthaus

    wärmeleitung durch die Hallerstrasse wesentlich vergrössert und das entspre-chende Netz im Länggassquartier an drei Stellen erweitert.

    Zusätzlich zur Leitung durch die Läng-gasse führt eine zweite Hauptleitung von der Energiezentrale Forsthaus durch das Fernwärmenetz der alten Kehrichtverwertungsanlage Warmbächli. Noch im laufenden Jahr ersetzt Energie Wasser Bern die alten Übergabestationen im Stadtteil Holligen Süd durch eine neue, leistungsfähigere Anlage und erschliesst zusätzliche Gebiete. In den nächsten fünf Jahren plant der Energie-versorger zudem, mit der Erschliessung der Überbauung «Strawberryfields» weite Teile von Holligen Nord mit Fernwärme zu versorgen.

  • Ökologisch sinnvoll und hochwertig

    Details zur Ökobilanz der Fernwärme

    finden Sie unter folgendem Link:

    ewb.ch/oekobilanzdaten

    Fernwärme ist umweltfreundliche Energie, die aus der Abwärme der

    Kehrichtverwertungsanlage, des Holzheizkraftwerks und des Gas- und

    Dampf-Kombikraftwerks der Energiezentrale Forsthaus produziert wird.

    Die Nutzung dieser Abwärme ist ökologisch nicht nur sinnvoll, die da-

    mit produzierte Fernwärme ist auch hochwertig und zu rund 80 Prozent

    erneuerbar. Der Wert wird berechnet, indem die Brennstoffe, mit denen

    die Fernwärme in der Energiezentrale produziert wird, einzeln bewertet

    und ihre Anteile anschliessend addiert werden: Holz beispielsweise gilt

    als 100 Prozent erneuerbar und hält im Brennstoffmix einen Anteil von

    rund 20 Prozent. Erdgas dagegen ist zu 100 Prozent nicht erneuerbar.

    Der Kehricht, mit einem Löwenanteil von fast 60 Prozent, gilt in der

    Ökobilanzbetrachtung ebenfalls als erneuerbare Energiequelle. Mit

    anderen Worten ist die Abwärme ein Produkt der Kehrichtverwertung.

    (jäg)

    «Bärn ungerirdisch»

    Während einer Woche stieg Telebärn in

    den Berner Untergrund und dokumentierte

    verschiedenste Arbeiten unter dem Boden.

    Unter dem Titel «Schwierige Mission unter

    dem Loebeggä» begleitete der Berner

    Lokalsender auch ein Team von Energie

    Wasser Bern, das am Bahnhofplatz einen

    defekten Schieber im Fernwärmenetz

    reparierte. Den vollständigen Beitrag

    können Sie sich unter folgendem Link

    anschauen:

    ewb.ch/ungerirdisch

    Brennstoffmix der Berner Fernwärme 2014

    Die Fernwärme aus der Energiezentrale Forsthaus stammte 2014 zu knapp 60 Prozent aus der Kehrichtverwertung sowie zu 20 Prozent aus Holz und ist damit zu rund 80 Prozent erneuerbar.

    Holz20.6%

    Erdgas (Spitzenlastkessel)18.4%

    Kehricht59.7%

    Erdgas (Gas- und Dampf-Kombikraftwerk)

    1.3%

    13 D I R E K T 2 | 2 0 1 5

    ewb.ch/fernwaerme

    Gute Option für GeschäftskundenAktuell deckt das rund 42 Kilometer lange Berner Fernwärmenetz das Gebiet zwischen vorderer Länggasse im Norden und Mattenhof im Süden, dem Weyer-mannshaus im Westen und dem Zytglogge im Osten ab. Energie Wasser Bern ver-sorgt heute über 500 Kunden, welche die Fernwärme vornehmlich zum Heizen, zur Warmwasseraufbereitung oder als Prozesswärme nutzen (siehe Seite 12). Gut die Hälfte davon sind KMU-Betriebe. Für Privatkunden eignet sich Fernwärme dagegen nur bedingt: Ein Anschluss lohnt sich erst, wenn sich mehrere Immobilienbesitzer zusammenschlies sen und gemeinsam eine Unterstation (Heizraum) betrei-ben. (wyr)

  • «Uns liegt viel an der Wahrung des

    Kulturguts Vinyl.»

  • Meine Leidenschaft für Vinyl begleitet mich seit meiner Jugend. Ich erinnere mich noch gut an meine erste selbst gekaufte Platte. Nicht zuletzt auch weil ich dafür sehr lange gespart habe. Mitte Siebzigerjahre kostete eine Schallplatte bereits etwa 25 Franken, für ein Kilo Brot bezahlte man damals hingegen nur etwa einen Franken.

    Als ich älter und meine Plattensammlung immer umfangreicher wurde, merkte ich, dass ich Scheiben, die ich nicht mehr haben wollte, nicht wegwerfen konnte. Umso mehr freute ich mich, Daniel Hahn kennengelernt zu haben; dieser erstellte eine Liste mit all den Platten, die er weitergeben wollte. Voller Enthusiasmus bin ich mit eingestiegen, und ab der zweiten Ausgabe arbeiteten wir Hand in Hand. Unwissentlich wurde damit der Grundstein für den Oldiesshop gelegt. Aus der Liste wurde ein Katalog, der immer grössere Kreise zog. So wurde ich neben meinem damaligen Beruf als Seklehrer immer mehr zu einem Plattendealer. Schliesslich eröffnete ich 1986 am Bollwerk, zusammen mit Daniel Hahn, den allerersten Second-hand-Plattenladen in Bern. Noch heute, fast 35 Jahre später, werden im Oldiesshop praktisch nur gebrauchte LPs und CDs verkauft und angekauft. Im Secondhandladen kommt es oft vor, dass man am Abend, selbst bei gutem Absatz, wieder mehr Vinyl im Regal hat als Morgens. Am meisten Freude habe ich jeweils, wenn eine alte Scheibe bei einem neuen Besitzer ein zweites Leben und neue Hörer und Hörerinnen erhält.

    Unser Antrieb waren nie das Geld und der Umsatz, sondern uns lag viel an der «Rettung des Vinyls» und der Wahrung dieses Kulturguts. Als unser Standort im Bollwerk nach rund 23 Jahren ganz unerwartet vom Vermieter für andere Zwecke beansprucht wurde, standen wir vor einem Haufen Fragezei-chen. Der anstehende Umzug stellte unsere Existenz in Frage. Der Verkauf von CDs und LPs war mit der digitalen und oft kostenlosen Verbreitung von Musik via Internet weltweit

    rückläufig. Reihum machten zahlreiche Plattenläden dicht. Wir hielten uns nur dank unserer treuen Stammkundschaft und unserem breiten Angebot über Wasser. Mein Geschäftspartner entschloss sich dann, eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen und auszusteigen.

    Ich hatte grosse Mühe mit dem Gedanken, den Oldiesshop sterben zu lassen. Über zwanzig Jahre investiertes Herzblut und den Traumjob aufgeben? Obwohl mir fast jeder abgeraten hatte, entschloss ich mich weiterzumachen. Heute habe ich die Bestätigung, dass es richtig war, meine gesamten Pensionskassengelder und Ersparnisse zu investieren und den Lehrerberuf an den Nagel zu hängen. Ich lebe meine Passion und es geht mir gut dabei. Schon oft habe ich gehört, dass im Laden ein guter Groove herrscht. Tatsächlich ist «der Oldies» oft auch Begegnungsort für die unterschiedlichsten Leute. Hier treffen Menschen von verschiedener Herkunft, jeden Alters und mit teilweise gegensätzlichem Musikgeschmack auf-einander. Angeblich gehört der Oldiesshop mittlerweile zu den fünf grössten Plattenläden in ganz Europa. Unter meinen Stammkunden hat es auch zahlreiche Sammler aus der ganzen Welt und DJs aus grossen Städten wie London, Paris, Berlin, Wien etc. Trotz dem Entscheid, alles auf eine Karte zu setzen, habe ich mir nie erträumt, mit einem Nischenprodukt einen derartigen Erfolg zu haben. Vielleicht kam dieser deshalb, weil ich ihn nie suchte. Nicht nur beim Plattensammeln, sondern auch sonst im Leben ist es meiner Meinung nach besser, nicht zu fixiert nach irgendetwas zu suchen. Dann kommen die bes-ten Dinge von alleine! So suche ich beispielsweise heute auch keine LPs, das Vinyl kommt zu mir. (san)

    W O H I N F L I E S S T I H R E E N E R G I E ?

    Daniel Binggeli, Inhaber Oldiesshop Bern

    «Eigentlich suche ich keine LPs, das Vinyl

    kommt zu mir!»

    15 D I R E K T 2 | 2 0 1 5

    oldiesshop.ch

  • R A T G E B E R

    16 D I R E K T 2 | 2 0 1 5

    R A T G E B E R

    16

    Tipps für ein erholsames Nickerchen

    Mehr Energie dank TurboschlafSchlafen gilt als Grundvoraussetzung für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Lebensfreude. Ausreichend Schlaf wird in unserer Nonstop-Gesellschaft jedoch immer mehr zum Luxus. An «müden Tagen» kann einem deshalb ein Powernap schnell wieder in Form bringen.

    Jeder Mensch braucht Schlaf – manche mehr, manche weniger. Ob wir Kurz- oder Langschläfer sind, ist uns sozusagen in die Wiege gelegt. Die Wissenschaft unterscheidet diesbezüglich zwischen «Lerchen» und «Eulen»: Lerchen stehen mit Leichtigkeit früh morgens auf und kommen rasch auf Touren. Eulen sind hingegen Morgenmuffel, die ihre Bestform am Abend und nachts erreichen. Wie viel Schlaf man also tatsächlich braucht, ist uns angeboren und individuell. Fest steht nur: Jeder braucht nachts so viel Erholung, dass er sich am nächsten Tag fit und wohl fühlt.

    In einer Zeit, in der die Gesellschaft auf Dauerleistung und Erfolg getrimmt ist, wird Schlafen jedoch zunehmend mit Zeitverschwen-dung gleichgesetzt. Damit verbunden ist das Gefühl, rastlos, dauer-haft gestresst und permanent am Limit zu sein. Ein Zustand, den ältere Generationen so nicht kennen. Einer der Gründe dafür könnte der Mittagsschlaf sein, den sich unsere Grosseltern hin und wieder gönnten. Wissenschaftler attestieren dem kurzen Schlafintermezzo eine grosse Wirkung auf die Regeneration des Körpers und dessen Leistungsfähigkeit.

    Die meisten von uns fallen nach dem Mittagessen in ein Leistungs-tief. Kämpft man gegen die Müdigkeit an, rächt sich dies mit sinkender Konzentration und Effizienz. Mit Kaffee lässt sich das zwischenzeitliche Formtief auch nur kurzfristig wegschlürfen. Wirk-same Abhilfe verspricht dagegen ein sogenannter Powernap. Zu Deutsch in etwa «Energienickerchen» oder «erholsamer Kurzschlaf»: eine kurze, aber sehr effektive Erholungsphase, die Körper und Geist mit neuer Energie versorgt. Denn, und das ist beeindruckend, unser Körper ist in der Lage, sich innert kürzester Zeit zu regenerieren.

    Ein solcher «Turboschlaf» – beispielsweise während der Arbeits-pause – erhöht Produktivität, Denk- und Leistungsvermögen. Dafür eignen sich der Bürostuhl, ein Sofa, jede Liege oder notfalls auch die Schreibtischplatte. Bereits nach 20 Minuten Schlummern ist es möglich, sich wieder aktiv und munter zu fühlen. Die noch anstehenden Aufgaben können dann mit Leichtigkeit erledigt werden. Ein gelegentliches Nickerchen ist auch gut für Gesundheit und Gemüt. Powernaps bauen längerfristig Stress ab, senken Blut-hochdruck sowie Herzinfarktrisiko und machen nicht zuletzt auch gute Laune.

    Bereit für den nächsten Powernap? (san)

    Anleitung für den erholsamen Powernap– Schlafen Sie nicht nach Plan. Nehmen Sie nur dann

    ein Nickerchen, wenn Sie sich schlapp fühlen.

    – Machen Sie es sich bequem und nehmen Sie eine

    angenehme Körperhaltung ein.

    – Schalten Sie ab. Lassen Sie ihre Gedanken los

    und kommen Sie innerlich zur Ruhe.

    – Verdunkeln Sie den Raum. Eine Sonnenbrille

    schützt gegebenenfalls vor Sonnenlicht.

    – Vermeiden Sie Störquellen. Ziehen Sie sich zurück

    und schalten Sie Ihr Handy aus.

    – Dösen Sie nicht länger als 20 Minuten. Nach

    30 Minuten fällt man in den Tiefschlaf.

    – Stehen Sie danach zügig auf. Gehen Sie kurz an die

    frische Luft oder spülen Sie Ihr Gesicht mit kaltem

    Wasser.

    – Übung macht den Meister. Auch wenn Sie anfangs

    nicht einschlafen und nur ruhen, Ihr Körper erholt

    sich trotzdem.

    – Ein Powernap kann schlechten Schlaf ausgleichen,

    ist aber kein Ersatz für regulären Schlaf.

  • K I N D E R

    Welche Farbe hat das Wasser?An heissen Tagen hilft oft nur der Sprung ins kühle Nass. Emma und Herr Mutz waren in diesem Sommer oft mit den Eltern in der Badi am Aareufer. In den Fluss traut sich Emma zwar noch nicht, dafür ist sie noch zu klein. Dennoch ist ihr dort kürzlich etwas Merkwürdiges aufgefallen …

    … Als sie eines Nachmittags nach einem kühlenden Bad die Flügeli auszieht und einen kräftigen Schluck Wasser trinkt, hält sie plötzlich inne. Verdutzt blickt sie durch den Boden ihres Wasserglases auf die Aare, dann zum Schwimmbecken und wie-der zurück zur Aare und in ihr Getränk. «Hööööh!?», entfährt es ihr und sie fragt sich laut: «Warum ist das Wasser in mei-nem Glas durchsichtig, in der Aare grün und im Becken blau?»

    Herr Mutz sagt dazu nichts und schweigt wie immer. Doch Papa weiss Bescheid und beginnt zu erklären: «Das Sonnenlicht besteht aus vielen verschiedenen Farben. Diese erkennt man zum Beispiel im Regenbogen.» Und weiter: «Wenn nun Sonnen-strahlen auf etwas treffen, so werden einzelne Farben davon absorbiert und andere reflektiert bzw. gespiegelt. So hat jeder Gegenstand seine eigene Farbe.»

    Emma schielt kurz auf ihren bunten Badeanzug und scheint noch nicht ganz zu verstehen. Doch ihr Vater fährt unbeirrt fort: «Die Farbe Blau entsteht also beispielsweise, wenn Licht

    auf eine grössere Fläche reines Wasser fällt. Dieses hat nämlich die Eigenschaft, sämtliche Farben mit Ausnahme von Blau zu ‹verschlucken›. Blau wird vom Wasser dagegen reflektiert, wodurch dieses eben blau erscheint.»

    «Aber die Aare oder das Meer sind doch nicht blau», wirft Emma ein. Ihr Vater gibt ihr Recht und meint, das liege an den verschiedenen Stoffen, die teilweise im Wasser schweben: «Mikroskopisch kleine Algen färben das Wasser grün. Hat es sehr viele davon, wird es braun. Es gibt auch welche, die sind rot. Die kommen im Roten Meer vor. Treiben wiederum sehr viele Sand- und Tonteilchen im Wasser, färbt sich dieses gelb, wie im Gelben Meer vor China.»

    Emma rümpft die Nase und weiss nicht so recht, was sie davon halten soll. Gelbes, rotes oder braunes Wasser, das scheint ihr etwas merkwürdig. Da springt sie doch lieber wieder ins blaue Schwimmbecken. «Hier schwimmen keine komischen Teilchen oder Algen herum», denkt sie sich noch und taucht ab. (wyr)

    17 D I R E K T 2 | 2 0 1 5

  • K O N T A K T

    Kundencenter Energie Wasser Bern

    Standort Monbijoustrasse 11, 3001 Bern, ewb.ch/kundencenter

    Allgemeine Fragen Tel. 031 321 31 11, Montag bis Donnerstag 7:30 bis 12 Uhr und 12:45 bis 17 Uhr, Freitag bis 16 Uhr

    Umzug melden und ewb.ch/umzug, ewb.ch/rechnung, Tel. 031 321 37 10 Fragen zur Rechnung Montag bis Donnerstag 8:30 bis 11:30 Uhr und 14 bis 17 Uhr, Freitag 8:30 bis 11:30 Uhr und 14 bis 16 Uhr

    Störungsmeldungen Stromausfall, Wasserunterbruch, Gasgeruch, Fernwärmeunterbruch ewb.ch/stoerungen, Tel. 031 321 31 11 Installationspikett für Stromausfall und bei Störungen in der Hausinstallation: Tel. 031 311 84 84

    18 D I R E K T 2 | 2 0 1 5

    Begleitet von strahlendem Sonnenschein, heissen Tempera-turen und einem bestens gelauntem Publikum eröffneten «Memory of an Elephant» auf der Waldbühne die 32. Ausgabe des Gurtenfestivals. An den übrigen Festivaltagen folgten dort viele stimmungsvolle Auftritte talentierter Bands und bekann-ter Künstler, wie James Gruntz oder Stefanie Heinzmann, die das Publikum begeisterten.

    Cool down in der «Energie-Lounge»Von der «Energie-Lounge» aus konnten die Musikfans die Konzerte aus bester Lage geniessen: Mit einer einzigartigen Holzkonstruktion hatte Energie Wasser Bern ein entspanntes Ambiente ganz im «Groove» der Waldbühne geschaffen, das die Besucherinnen und Besucher zum Entspannen, Verweilen und Energietanken einlud. Wer sich ausruhen wollte, konnte im «Power to Rock»-Bereich neue Energie für die anstehen-

    Energie Wasser Bern am Gurtenfestival

    «Power to Rock» auf der Waldbühneden Konzerte sammeln. Jene, die dagegen mehr Bewegung suchten, konnten sich bei diversen Spielen duellieren oder auf einer Sprintanlage gegeneinander in die Pedale treten. Für die musikalische Unterhaltung während der Konzert-pausen sorgte Radio Bern1, das sein Aussenstudio ebenfalls in der «Energie-Lounge» installiert hatte.

    Schön wars!Mit dem Engagement für die Waldbühne packt Energie Wasser Bern die Gelegenheit, ihren aktuellen und zukünftigen Kun-dinnen und Kunden zu begegnen, deren Puls zu fühlen und ihnen Energie weiterzugeben. Uns bleibt der «Güsche» 2015 jedenfalls in bester Erinnerung und so freuen wir uns schon jetzt auf nächstes Jahr, wenn vom 14. bis 17. Juli 2016 auf dem Berner Hausberg wieder ordentlich gerockt wird. (bec)

  • Ihr Link zu unseren Dienstleistungen

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