Upload
gilbert
View
212
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
..-
[ 400 1£--',0 iJU I •
E R S T E R B ER I C1-1 T
von ~, d e nM it n c h n e r~ 'V e r fit c It e 12.
(.Morgenblatt Ji111 gebildete, St iinde , 30. Jan, 1807, ,NQ.26.)
1\'1 it· "B e rn e r k u D' g e n. '
vonI
GIL BEn'!','
Pl'oferrol' d e r Phy'fik u n d Chemic 2U Ha.llo •
...- -Merkzoardiger phJfik.~li.fther Verjucll.'
Tv!Lin ehen.
DieheiHiufige Erwahnuug dcr [0 genannten \VUn .. ·
.Iehelruthe und ihrer vViederbelebuug in ei nern der
erften Blatter des Morgenblattes hew egtmich; Ihnen
dasRechte von der Sache bald 211 fagen, damit fie. Ihnen riicht ontftellt wird , eh e fie vollftiindig uud
\viffenfc!wfIJich Dlitgetlleiltwerdcn karin. I),1111 Herbftecles vorigen Jahres erhielt l-Ir.R it
t e r , 'lVlitgliedder Akad~nli~. der Wiffenfcbafteo)
clurch einen reifenden Freund -die Nachrfcht, dafs
auf der Granze von .Tytol und Italieu am Gardafeeein jungerLanl;lmaun exiftir'e," der das Verrnogen,
die Gegenwart von Metallen und vYaffergenau an
den Stellen., wo fie ti ef ill der Erde venborgen find,
durch kurperllohe Senfationen 'wahrzunehmen ,- in
einem hohenOrade befjtze;·2}, Erhatte es an' fich
entdeckt , ills erzuf~)lig Penn.et, der durch die
Gegend
[ 401 ]
Gege.nd .kam, auf: ,djefe,vVeife ~~perhllentiren falt,,voraufer es mit fich felbft verfuchte; ; und -nicht al..
leingelangen ihm die, Pel1net'fchelJ Expetimer-Je
'yoUl{orn.n1en, .di~,.B~guette belebtafioh in feiner. '
I-Iand,.;) Iond ern ~~r .hatte die befti111In.t(~[tenEmpfin'"
I dungen vom Dafeyn des Metallos und .WafL·e~s) ohne
,alles\veitere .Werkzeug ,. unci vvar.J(lr:f~ineGahe in. '
der umliegenden Gegend Ichon Ianger -bekannt undbenutzt worden.
Di ere Botfchaft ,hnd die .Moglic1:V;'~it, ein Iol..ches Phanom en .Ielbftzu unterfuchan, ,ergriff Rft-
I
t e r ' n,' "tie Sie fi.ch' es vorftellen k:Onn·en., 'Die
Nachbarfchaft des Schauplatzes .bcgiinftigt~ diefer.1(>glichl<eit, hob. uberdoch nicht alle Schwiertg
keiten. . R itt e r fafste .alfo den El\tfQhlufs ,nch.an die .Regierung.zu wenden, tun ,~.iA~ fo:rm]ip)le
Sendung 2;t1. 'erhalten. .Er ftellte in Ieinern.Memorial die gleiche vVichtigkeitvor, elnefolche Erfcp~i..
,nung entweder als wahr )~oder.als Julfch, zuergrun...
den. .Die lebhafte Mitwirkung. F r a ~-z;,Baad er' sund der-vortreffliche Sinn desGeheimenraths VQn
S c hen c k -befurderten die Angelegenheit ; ·und incleoluneingenOl1.1menen freien Geifte. des" fOr alles
ihm wirklich dargelegte Gute und.Grofse empfiip,g..
Ilchen, Miniftess-Freiherxrr-v on' Mo n tgel as fandlie foweuig .ein Hindernifs dafsdieOe.l1ehmjg~lPg
von Ielner Seiteauf das eingereichte Memoire.allejn,
obtie\veiteres ,erfolgte.1m Anfange des Novembers reift-e;fler..r R itt e r
.vonhier,ah. ',.. Er fand an, clem- jl.lngen ' ',0 a mpet.t i
Annal.;d. Phyfik. B. ~6, S'te 4~ J" J 8°7. St. a.. D.d
[ 40'2 ]
bach den fcharfften und oft wiederhohlt en' Pr;Jftin
gen;, vOfi'de.rien er das Detail famrnt allen frhrigen
Aktenftucl~en dernnachft felbftgeben .wird.; 'alles
b-eftatigt, ,vas ihtnangekill'Hligt\V'orden \vtit. 4) Nadl..
::denl er fich vollkonlInen uberzeugt hatte, j1alnner
C:a: 111 petti, ',. feinem gleich anfanglich ei1t\'ltorfe1:1en
"P}anegetn~{s, mit fich nach Mailand undPavS i3 ." .Er
:tratte'~~rfahren'sda[s er in, rVlailand einen Q'eJeh:rten
treffen wurde, der C a In pet t i ' s Eigenfchaft gle;ich~
\f~lls he[a-fs'e,und, zwar rricht als'blindes \!v,erlizeug
.der Natur-, .Iondern der als mit grofsen'phyGktil\':fi}hen tKenntniffen ausger1iftelf,' au ch die .llt'lgen da·
-bei habe. Diefes ift dervAbbate J\. mor G·rt'j;)':Bi~
'bliothekar. <fer' An1br(}fianifchen, Bibliothelc ,Iljcr,-<
"tbaten fi,chihtn denn auch wirklich neue und be-",eits ;be'\va'brte. Schatzo del' ErkeuntniIs Hlit ~",Am0
':ret~ihatte mit dcr Baguette nichtvallelu ~Inach
,MetaUen ogeforfcht ~ fondernt-manchcrlei 'rragon
an den rilenfchlichert OrganiS111oUS damit ger:}l1,an," und
feine"Erfahrungell il) einer Schrift niedergelegt, die
eben ;,erfcbi~rienwa,r.5), Von Mailand: gi't.gRi t·
t er 'natIl Pavia, und war mehrere 'rage'luit V 0I ..
'la' znfamrnen. In Italien inlereffirte, man fich fehr
JUr dieSachec-oline fie:fi.ir ei,Q Wunder-zu.halren ; fie:fand nrrter. den GeJehrt~l't;·,::unverftG)cl{teFIorer.,6)
lilnd Verfu'ene', welche ,Ri tt~r'1ibh~~nllVd17ailSforg"
faltig entwo,:lfenhatte, \Vttreo von rden banclleuten
in der Gegend, wo C arri'pet,ti wohnte, '{chon
Jriit ihm:, 'cl»geftellt wonden.. Er -brachte es auf£ein~tR'ii~l<teite~ bei, Camp e tti' sfVeF\Vand.ten'da-
hin, 'dafs 'er ihn rnitnaoh ,1\Iilnchen nahmen durfte,urn ihn einige Zei t bei fich zu beI1(~lten., Am Ende:
Decelubers karn er alto in c!effenHegleitung zuruck,..,,'•. , ... ' of',.
beladen mit r eicher Ausbeute Iein es ZU(l'tes, .und.," "__'" t;l". .' j",
befonJers a uch dar uber erfreut , dafs die Iiberale,; , ... ~ J
Gefinnung rier Regierung fo genugthuend lfatte be..nutzt\verden k or.nen. Es war nun gar nicht die Ab-
. • , ' , ..~ '.. ', i~
ficht, aus diefeln Cegenftande ei n offentliches, Spekja-• j;l,'f .. , .• wi
kel zu ma ch en , das derin V\.'Jl1rbafUg auch k einen, ' , t
Z'weifler i1berzeugt haoen wurrle, C.1 m pe t t i h}il~I ." l ',;'
lich daher ganz hauslich bei :R. itt e r auf; noch hat>. . • .:..:jI'
ibn niernand z u Befriedigung blofser Neugier bei ~ch• . .J ,j
gefebn, und nnr in ei nern Ideinern l~reife.~, ha~:p.~!
fachlich von Ritter:tFr. Baader u nd S,chf;ll...... .. '. "',
lin g, w n rd en bisher Verfuche ~ngeft:l!t) welche
im Grofsen und Freien .zu Inaell en , ~uch ei~e an-.> • ".. • \r
dere Jabrszeit erfordert; Uln das fo ganz i?c1iV~~
duell fcheinende Phanomen jedoch an ein allgeinei-~' .;. .. -. . '.
ner verbreitetes Vermogen anz uknupfen ul;1d ver-ftandlicher zu rnachen , gedachte It i~t t er :nlit; dar
ihrn eigenth i.in1Iichen Ingeniof tat der s6il vv~felld'~s";Pendel desAbts Fortis, 'd;eren Schvvir.:guAg'en Ill'ad.
Hingft wi erler' unterdrilckt und l"er'ft..~orf~.rfharte. 7)
Et fand erft hier, dafs- dieferVer£uchnicht nur ihmj
Iondern faft allen, geIinge, .. die.fhabis .jetzt unter
nahrnen. s) In Zeit von .weoigen >Wqc;h,ell ,i{t e~
fchon bis in die feinften J"ll)dificatiQnftft~'r'l1,nd,,~z~. .... .' . ~I
hochft mer'k wi1r<JigenRefu-ltate;n ,a~~ge~i.ttJ-etwt)1~..lJ
den; Uglifb zeigen fich neue Erfc.bei:.hLlng,en. 4:,~
D\d·r:!
,r Ich will Ihnen nun kurz andeuten , "uni was.es·hler , und wie es zu thun Ift.
Mall nimrnt einen \V urfel von ScInvefelkies,
oder gediegenem Schwefel, oder irgend einern 1\1e.
talle, (~ie Grofse urid Geftaltung find gleicbgu!tig.man kann z. B. einen goldenen Ring dazu neh..
men,)9) hangt ihn \vJgerecht an einen Zvvirnsfaden," .. I: 'der ! oder '.i Elle lang feyn kann , und am heften
immer' etwas .angefeuchtet wird , auf, indern man
den Faden mit zwei Fingern fo {tat fafst, dafs der
Wurfel fioh nicht inehr meclianifch bill und her 'be..
wegt. 10) BolliHt man 'ihn frci und in nicht weiter
Entfernung tiber dcr l\1itt~ ein es Gefiifses niit \Var.Jeri" .oder Irgend cines Metalles , (einer l\1i1nz~t
einer Zinl{~ oder I{ul~ferpld'ite,) unci er wird leben ..
dig werden , 'und ~ch i n 16'ifc auheb enden, l~ingliche
Ellipfen'befchreibellde~",allniahlig fich rllndenden,
regelmafsigen Schwingungcn bewegen. IT)"
.. Ueb'er >d~lu' Norrlpol dc~' l}Jaglle1:en wir.I er lich''"Ii •• • .. J " .
be\vegen; von der Iinkcn inach der r echtcn Seite :1\ . . > < • , • ~ •
uher dern Sudpol ; vorrdcr r echten zur Iinkcn, n) ,, - • :Ii' .,'
Ueber Kupfer- oder Silber ; wie uberdem SU(l~
pol; i.\bel',Zilzk undU~~O;;~·~ wie iiber darn N~orctrol.~,.
, Manmufs die- ellerfuohe gleicliforinig anftellen,
fo nanlHch,~1~'-dafs man i irmner von oben "herab
dem Gegenftande fich naher't;, oder irnm~et,::.yoli der
Seite. tron~er Seite verandert fich das Vernalt-nHsderge-ftalt,.dsfs:· aieAr,t d.er'.;Schw~ngungJ~M:de!'
linkenna'eb}"tier rechten Seite , welche oben vom i
( -405 ]
.Nordpole angcgeben ifr , fich umweridet- undwie
heirn Stldpole wird, und unigekehrr,
Au eh 1ft es nicht gleich, 00 111an .lnitder- rech
ten oder linken Hand operirt , denn -zwifchen. der
reehten: und Linker: Seite ift .der Gegenfatzbei Man
chern his zu der entfchicdenften Polaritat ausge\.lild et. 13)
Jede Veruluthung einer Taufchung:> die man
ltierbei ausklugeln mochte , wird l1ch durchdas ei
f;ene beftirmnte Gefuhl widerlegen, dafs das Pen..
del ohne alien mechanifchen Anftofs Ichwingt. 14 )
Die Regelnlafsigkeit der Refultate wird Sie vollends
1.1berfiihren. I.i) Sie konnen daruher alle mogli
che Experimente anftellen , JG) z, B. den Wiirfel,
wenn er fchon im Sclnvingen ift, nach derentgegen
gefetzten Seite mechanifch herum treiben ; er wird
in die erfte Richtung zuruck kehren, fo bald er
den mechanifehen Anftofs auserli tten hat. 17 )
Wenn man den Warfel iiber eine Orange, einen
Apfel, u, f. w., halt, fo wird er fiber der Frueht,
da , wo fie am Stiele feft gefeffen., feh \vingen, wie
ilber clem Siid!)ol des lVlagneten ; wenn man die
Frucht auf die entgegen gefetzte Seite wendet , in
dem man fortfahrt , das Pendel ilber fie zu halten,
Io verandert fich die Richtung. Eben folcbe ent
Ichiedene Polaritat zeigt nch an den heiden entgegen gefetzten Enden eines frifchen Eies.
Am auffallendften aber zeigt das Pendel die I'D.'Zaritdt des menfchlichen Organismus an. Der Wiirfel nber den Kopj gehalren , Ichwingt wie aber
[ 4~ ]
Zink.. An die Fufsfohlen, wie tiber Kupfer, An
'die Stirn und Augen -:-: Nordpol ; bei der l\ia[e
.wendct er fioh -.-- Sudpol ;bei dern l\1.unde = SUd
pol; bei ,d,e.luKinn wie an der Stirn. Auf diefe
Art kann der ganze· I{orper ,durchexperiu1el1tirt
werden. .Entgegen gefetzt ift Iich die innere und
ii.l~rsere Flach» der Hand: Ueber jed er Finger[pilze
fch\l!lingt der \Vnrfel; und zwar tiber cler vierten
.od er darn :Ringfinger allein nach del" entgegen ge..
Ietzten Seite von den andern. Diefer .Finger ift Io
gar irn Stand e ,\vp.un man ihn all ein auf den Rand
des T'ifches auflegt, \~TO expernnentirt wird , die
Schwingungen anz uh al ten , ocler auch , fie zu ver
andern. Die 'Veri'uche fiber die Polaritat des kur
zern waren es unter ander n , wclch e der Abt
A rn 0 ret t i mit del' Buguette fchon untcrnOlnmen
hatre. 18 )
Die Baeueste ift in ihrer vVirkfall1keit, nach....Ritter's Bernerkul1g, nichts anderes, als ein clop..
peltes Pendel, welches in Be,vegung zu fetzen,nur
ein hoherer Grad. der narnlichen Kraft erfordert
wird, welche jeue Schvvingungen hervor bringt.
Ieh babe Ihu en hier our in Eile einige Vorubun
,gen angezeigt, eli e Sie w eiter kultiviren mogen, und
die wabrfchelnlich zu vielen von den Refultaten.fuh
rea werderi, auf die man bier bereits gekolnmen ift.
.Auch diefes Vermogen wil! geubt feyn. In
nit t e r.' S Hand en n eigte Iich anfangs die Baguette
nicht , und nur dann gefchah es , wenll ihmCa,rn
pet tidieHaude auf die Schultern Iegte, J~tzt·ge-
[ 4°7 ]
fchiebt es ihm und melrrern anrlern. C a m p e 1 t'i J~ ,
Kraft Icheint etwas Mitth eilendcs zu haheu. Sei
ne unn1ittelbare Niihe reicht hin, die li.egelmafsigkeit·
der Experimente, die neben ibm gel11Clcht wer.den,
zu-unrarbrcchen ; in Ihrn Ielbft hingi)gen offenbart
nch die aufserfte Regeltnafsigkeit bei den Verfu
chen, die mit ihm angeftellt we rclen , walche urn .
Io reiuer fi nd , da er weder unterrichtet ift ~ wie
Kt;pfer untl Zink, z. B., wirlcen , ja ,fehr oft nicht .
weirs, \velches Metal] man ihrn unter ..,di~ Hand '
oder an den Fufs gelegt hat, iud em er die B~iuette .halt, \vel£ihe fich ebenfalls ein .. ode'!' auswarts, nach
de!,lVerfchied enheit des Metalles neigt. 19 } : Da er
kein Wort deutfch verfteht , fo erfahrt e'r auch
nicht beit~ufig, welcheWirkung man von ihm er
wartet- Es jft ein 'ganz einfacher , in £ch zufriede
ner und l,rlifth:;er Menfob, der nichts w eifs , . als.....,
dafs Gatt Hun "diefe Gabe... verliehen, und er fie,
(lurch ei ~1 rl1frr::ij~es unci frommes Leben bewahren..rfmuue- "" ... )--'
.,
BEnIEn KU.N GEN
~ u d I nJ v o 1" f t e hell d e 11. B e ric h tt.,
von
GIL' B E 11. T,. .Pro f e (f0 r d e r PhYfi ku n d' C h emi e,
1) Zwar- nennt fich del' V'erfarrer diefes 'BericltteS"
nicht, dem Herausgeber des Morge~bl~.ttesmufs es aher,f>...;r. .. , ., • '. '. -..... •••• " ·'l· ,Ii, , ~
~~e,': man hieraus Jieht,' pinlanglich 'q~~iJ~~.t ge~~~ri!n• .. ... ·.,A
£eyn, dafs er wi~ldi:eh,;i_Stand., WHj wih~·di&R.echt4t
[ 408 ]
'Von der Sacbe U zu fagen. 'Vir haben alfo nicht 2U be
fiirchten, dafs man uns jetzt einwenden werde , wir er
Fuhren bier das nicht , was damahls den Miinchner E](;
perimentatore:s das Rechte all tier Sache dunkte. Nur
diefe Ueberlegung Iconrite mich beftimmen, mich die klei.
ne Muhe nicht verdriefsen zu Iaffen, die,folgenden Be
merkungen niederzufchreiben.
2) Wir hahen S. 380 gefehn , dars diefer Freund
des Hernl Ritt er Herr Weirs aus LeiI)'Zig ift, del
damahls in Tyrol auf Reifen '\var.
3) Der Lefer mag aus dern , was S. 3,4 u, 388 von
den Verfuchen Pen net's angefiihrt in:, felbft urthei
len, ob PenD et ein gutes Vorbild fur C'Ilmp etti *)
war. Fur ein deutfches Ohr illag Baguette zwar ein
minder anfiofsiger Name als Wiinfchelruthe feyn; im
Franzofifchen bezeiarhnet er aber nicht nur diefe , Iondern auch den Zauberfiabder Magier und der Feen.
4. Man vergleiche. S. 391 f.
5) Der Abt Am 0 ret ti ift der Herausgeber eines
wiITenfchaftlichen Journals t welches fchon feit einez
langen Reihe von Jabren unter verfchiedenen Titeln :
{Scelta di Opuscoli intereffanti : Opuscoli [celti [ulle [cien
~e e [ulle arti ; und Nuova Scelta d>Opuscoli intereffdnti,)
zu Mailand erfcheint, Einen kurzen Auszug aus einem
Briefe Am o r et t i t s an den Abt Fortis, iiber meh..
. ~ '. ';'
.) Ich behalrs diefe Art den Namen .zu Ichreiben bei , We1Ul'
gleich C at> et t i , 'witt' tihn Herr 1'\-1 are C h a. u X h'rUnE.tea ~a~ab&~~eibt~ ric~tiger£$14. ~ft~..
[ 4°9 ]
rere Perfonen , welche die 'Fahigkeit, haben, Quelleu
und Erzlager xu Fuhlen , aus den Opuseoli [celti, 1;796,
V. 233, .6ndet man in diefen Annalen , 1803 t St.. 3, (B.
XIII t S. 467,) "" Die Eigenfchaft Pen net's, Quellen~'. ,
Erzlager t Steinkohlen,u.'d~ 'nl., beim Hinubergehn zt!
entdecken, in: nach diefem Briere nichts fo aurserordenr..
lich Seltenes. Zwei Frauerizimmer, Gandolfi uncl
An for fi, ein alter Abt Am 0 ret ti,' rein Enkel,
u, a., zeigten fie in eben dern Grade, wie fie Tho u ..
v e n e 1 bei Pen net :wabrgenommen hatte, .uncI
Am 0 ret t i erzahlt 32 Fallevwo abfichtlich yernecktes'
Geld, Steinll\ohlenlager und in 'grofser Menie Quellen
von ihnen entdeckt worden lind. Der junge A JTI 0 •
retti fagte, als er ohne Ruthe eine QueUe entdeckte,
und als manihn fragte, was er, und wo er etwas em
pfinfle, die Furse Ichienen ihm einzufinken , als wenn
er in dem nallen Sande des Meerufers gehe." - Hi..
ftorifche und phj-fikalifche Unterfuchungen von Arn o
ret t i iiber die unterirdifche Elecrricitat Itehn in einem
der letztern Jahrgange jener Zeitfchrifr, Auch Ende
ich angefiihrt: Viaggio .di lJfilll.no ai tre Leghi Maggiore.
Ili Lugnano , et, di Como di p. A m o r e t t i 9 Milano 180 ,
262 S., 8•• welches Werk Nachtrage zu der er1ten Reife
nach diefen drei Seen im Jahre 1794, und im Ietzten
Kapitel Beobachtungen iiber die fo genannte unterirdi..
rcheElectromeu·ie der Lombardei t tiber Pennet und
uber frch r~lbft enthalten Ioll.
" 6) An Vo1t a wenigfiens keinen , der Iehr daYOl1
erbaut war.
[ 410 ]
,) Herr Freiherr v. H,urn b 01 d t gedachte fc110n
...~or~zehn Jahren , in Ieinem a1igeln~in l>el\anl1ten Wer..
ke iih~r ~en. G:alvanismus, der ':Viin[chelrutl}~ und qes
Schwefellvies - Peodels \ die er nehen eillander rtell~c. . .. ,'( S. 3,8): und hier giebt 111a,n es uris als einen Bew~is
nder eigenthumEchen IngenloG.tat des Herrn R~tter.,('
dafs er j~tzt daffe1bethut,. und bei der lFl'l!lfchelrut~e,
diefich. in, d~r Hand Ca m pet ti's helchr , an das
Schwe'f~ll~ies· Pendel des Abts For ti s denla','u der[~l1
Sch~ingungen.: man langft wieder unterdruokr und
Te:('\Yorfen hatte," Ich z wcifle , oh eli zu .\vi.i.n[chen
ift, fo eifrige. Lobredner zu haben, Wer cs fey, der
diefe Schwingungen u,nterdrijckte?, Darauf weirs ich
keine Anrwor t , als hochflens ~ dafs, Herr vo n H UUl-o ~ _
b o l d t ge:p1cint Ieyn ln~irfe, d er , wie w ir (S. 379)
lefehn haben , ~uf Verfuchc Hell fiutzend, fie als Tau
fchung verwarf.
8) Ein Eewcis , oafs Herr Ritter, und alle , weI
ehe den \7erfuch Lis dahin uuternahm en , ihn fehr iiher
eilt , und ohne die nothigen Priifungen und Vorfichts-"
maalsreacln Qll!YcfieHt Iiaben, Und doeh find es diefe... ...)
Verfucl1e, C)l1S w clchen Her-r Ritter, laut gegenwar-
tigen Berichts , alle die ,vundervollen l=letultate zieht,
oi'e wir ,\T,rc.l~'c~·}dn Enden..
• i' g} In de~ 'Tilat 2eine eig?nthiimliche Art der ,Erziihlung ~
~,o) ItXech~nircli!.Soll oiefes Eeiwortandeuten, der
\V ilrfel 1:::6nne Iich auch a7.lf andere Art: phyIiologifch,
t 411 ]
oder pfychologifch, oiler galvanlL~h·, 'Oder w ohl gar
cheluifch bewegen? war dief'es die Meinung , w arum
Iollte er' Iich al1ein nlcht .)\mechanifch'{hewegen durreu'?
und warum 'zag man nieht die aridel'~l Arten von Bewe
gungebenfalls in Betrachtung '? Das wiirde Refultat0
ganz anderer i\rt gegeben haben, Doch man fleht wohl,
die, welche Iioh jenes Beiworts bedienen t waren Iich..ollbei etwas Deutlichen nicht bewufsz,
11) Wir Ieben in der Welt der Erfcheinungen; ie..
dermann ruft ihrer taglich eine unzahlbare Menge hac
vor ; aber nicht das macht den Phyfiker; Er roll die
Natur wiffenfchaftlich befragell; das heifst , er foIl vor
aus ergrtlndet hab en , fo w eit es der jedesmahlige Zu ..
I1nncl. der N aturwilfenfchaft erlaubt , was alles fLir Grun-,
de auf den Erfo!g) fiber den er Aufkla.rung Iuch t , Ein..
Burs haben konnen , und w ie es Inoglich fBy) rlie UrD
ftande fo einzurichten , dafs man fl(;~l ub~r dell AntheiI,
den jeder diefer Grundc hat, Y611ig in Gas Klare Ietzen
k(ione. N ur dcr, der nach einern Iolchen w ohl durch..
dachten . und gepriiftel~ Entwurfe die Natur befrag~,
kann Anfpriiche auf den Dank rnachen , welchen ~i~. .jedem wahren Phyfikcr bei Ieinen Arbeiten Iehuldig
find. Gefetzt, es fey mit dem ErJoJge ganz fo del;' pall
geV\refen, wie ihn die MunchnerExperimentatoren an ..
geben, und ihr Pende] fey [edes I\J~hl tiber Wa[rerodm.
fiber Metall lehendlg geworden; Io, dunl,t mich, warf~
.doch wahl Folgcnde Ueberlcgung fehr naturlich gewe<,
fen: I\loglicher \Veife karin dieles Lebendigwerden
zw eier'lej Urfachen hahen : Entweder reitz [u/lLegth,'Y:,
[ 412 ]
das heifst ,' blofs und allein in del' Perron, 'in dem Phy..
fifclien otler Geiftigen des Experim entators geg.riindete;
oder .auch objectlo« Urfachen , welche von der Natur
des Penclels und des' darunter liegenden I{orpers ent..
'\veder allei n , oder in phyfiolqgi(cher Verbindung mit
dern Experimentator" abhangen,
A, Rein Ji.i!JjectiLJe UrJi:tdZe12, und zwar
1. Phrliologi/che. Del' Ann errnudet allma.hlig~ die.
lHuskeln, w elche ihn bei dem [0 genannten [tute» Faf
fen anl'parmten ~ Ialfen nach, dena eher ,' je ftater man
fafste, und die unwillkiihrlichen regehnafsigen Bewegun
gen im Korper erhalten nun Einflufs auf die Lage des
Arms'; namlich clas Atlzemhoh!en, indem die Forrn der
Brulihohle und oadurch w ahrfcheinlich die Lage des
einen feften Punlsts der I\Iusk~l11, die den Arm [pan
:nen ~ bei jedein Aus .. und Eiuathrncn veranderr were
den; und dcr Pulsfchlag, tier da s Blut abfatzweife in
die Muskeln treibt , und dadurch gleichfalls einen Iiei
genden und finkendcn Reiz nach knrzen Perioden in
den Muskeln , 'V011 denen die Lage des Arms abhangt,
hervor bringt. \Vaoken .aber iIer Arm, und mit; ihm
die Finger) [0 wohl Ieitwsrts als auch vorwarts hin und
her, Io mufs daraus im Pendell eine Bewegung in die
Runde enrftehen , kreisforn1ig oder elliptifch, [e nach
ueln das Wanken D3Ch baiden Richtungen gleich, eder"
das eine llarher ift. Es war daher PHicht der Expe
zimentatorcn, durch mannigfaltig abgeand erte Verfuche
an ganz verfchicd cnan Individuen zu unterfuchen :
a. Ob das Penrlcl , wenn man es unter gleichen Um
linden gleich !tit g~rafst hat, nicl. t gleich lebendig
",'ViTti:, '. (oder, wiees mir bei n1einen"Verri.lChellg~.
£angen in, glelch todt hleibt , ) Ulan rnag es dicht
fiber \Vaffer oder Merall , oder Irei halten , 'Von allen'
Korpern entfernt.· ~. Ob nicht zwifchen dern Umlaufe
des Pendels und dem Athemhohlen oder dem Puls
fchlage ein wefentlicher Zti[ammenhang Stott finder;
. und endlich '"'/. ob dasPendel, auch dannj wenn m an
an dem Faden einen Fefien Punkt anbringt , noch eben
fo lebendig wirdiwie zuvor, Man halte zu demEndc
den genafste:a Fadenum. einen l-la.ken -oder Stift ~on
Schellack fchlagen miirren, (denn'" ,.venigftens di~ferl1
Rorrer gefteht Herr R itt e r das ,Vermogen zu , ,fiir
die Kraft, welche das Pendel ihelebu ; ein Nichtleiter
zu Ieyn,') unrl w ahrerrd man denhintecn Theil des'Fa
dens Init den Fingernhie1t , mit. demr.vom Stift'e 'Frei
herab hangenden Pendel die Verfuche .wiederhohlen
mufren. Verfuchs diefer Arrwaren , d~inkt mich, un
naehla.f1ig. Unci dochfindet man -Javon in allen Mi\nch...
ner Berichren keine Spur.
2. Pfychologlfche VJj,ircIJell. Ueber den t1n~e~~eif
lich feinen und Ichnellen Einflufs dunkler Vorflellungen..~ -,' , . ..'" . ./ . ' ..-.,
und uberhaupt des GeiHigen auf den Kurp~r, ohne dafs
'wir uns deffelbenklar bawufsr lind) W'ur~en ~yir .Riind...' .. ;.. . .J.
lieh in dJS hochfie Erfiaunen ~erathe.n.,v,.rar,en.wi~ .nicht
imrnerfort von \Vun.d~~n umringt. J?ie C;:~le,g~nhejtk ann, ~ 'I I .. .' • .... ;l .... , ,.
fur \Virkungen di efer Art hau1? giin~~gerJf.yn,,a]s bier,'.'~. t." • .' .. I t~ ".' .,' .". \
wo das allerbeweglichlte , das fo gen'}.~ll:~;tr,,~en.deI die-oJ,. I .0' , .., ". '. ..
fer VerIuche , -zwifchenzwei Fingern , in .~i,~~r fehr be..• "''1 ... ~." .
, • < ~.. ... .1 ~ ! ,l\. .,: '. .
weglichen Lage des Arms frei gebalte.n w ird, Sollee
Jlicbt tier hlorse,(Han1.h~~ .der blofse Wunfch , einer der
Auser~!~ibltel1 zu Ic yn , die mit der gebeinlen. Kraft,
'\velche man zurn QIUcl\.en diefer VerCuche Fordert , be ..
,gabt find, hei jungell und lebhaften Leuten allein .Ichon
hinreichen., das Pendel Jebendig zu machen, ohne
.dafs fie ncb. der geringfien Freiwilligen 1\1itwirkung be..
wurst werden ? Una [ante nicht [chon der blofse Un
,glaube das Pendel , (unl in der Sprache des Berichts
.2U bleiben ,') t6dten l~onnen? .Bei den Verfuchen , die
leh mit, mehrern angeliellt habe, wurde mir das Iehr
wahrfcheinlich. Iell felbft habe nUT Ein 1lI1ahl das Pen-
del in meiner Hand rich beleben Iehen , ohne dafsich
es abfichrlich in Kreisbewegung' zu bringen mir lJe
wurst war; .und get:ade das Eine Mahl warder Wunfch
,:r;echtlephaft .in mir , das Penuel moge dell Kreislauf
beginnen. Man Jere, was "Von einer ahnlichell Erfahrung
iro fiinftenAuffatze Herr lVlarechaux: erzahJt.Bei
oen,yerfuchen pflegt man das Pendel unverwandr im
Auge zu behalten. \Vozu ware das nothib, w enn..nieht
w ahreud des Verfuchs das Auge einen befiandigen Ein
Ilufs auf den Arm, und durch ihn auf das Pendel au
Iserte ?13ei einem meiner Freunde kam das PendeI jedes Mahl in 'Bewegul1g, £0 :bald er, daffelhe iiber WaC
fer brachte , blieb aber in einem leeren Glare in Ruhe;
er proreltirte 'gegen den unter 'Y angegeb~~en Verfuch,
weil es \m ogIioh fey, dafs das WereJ;l der Er[~h,ein'l1~<fl, . '~ ." .. ~ ~ t' ..'t"~ .,. ,. i ,I " "
aarauF beruhe , oafs der Einflufs des Waffers die Freie", ," '~'~, . ,
13ewegung' d~~\Xrms modificire U~?' 't~ 'die Kreisbewe-" .. , ~.'.... I" \. . ".'. ~ ,", ~.. ," ... ; I •
gung erz,e~ge;fn~~ fchlug ich~~,~ V~~{) Iich die ~~,g~:~
[ 41.5 ]
z'ti ve;'bin~eri' s "unel i~h.hie1t abwechfelnd: bald elh lee
res GJas~":"bald ein Gfus"voil Waffer unter das P~ncl~.
Der ~Erfolg blieb -imrner derfelbe in belden Fallen; in
b~i{len H:uhe ;.: -oder in I ),leiden Iehwanlsende ,Hew~g,un...
gen von.glsicher ;Art ,nnd Srarke.: Na..ch, den Icharffin..
11ige'n }·ierfuchen , w elche.mir- durch 'Herrn P fa ff zu
gekommel1 lind, :und die man' in: einem der folgenden
Aufra~ze finder , fcheint es felbft~ als fey diefe geheime
Ga\-va1t des Auges faR der"cinzige Grund 'a~t Selblhau
rchur.,g bei aen meift Io trbereilt an'geftellten Verfuchen
mit dern Schwcfelkies sPendel, i\\7'enigftens,diebt;.maRt
dafs es eine wefentlichc Bct1ingung iIi, .um,·~fchei:detl.
de Verfuclie zu erhalten, dns Auge aufser ,SpieI.zu.bl:in
gen.. Aher auch daran .Icheinendie l\1-unchn.er. lixpeci
m eutatoren damahls-nichz gedacht zu haben , "ohlchon
Herr von I-I u rn b 0 1rl t , als er vor zehn Jahren der
SchVtf.efe1kics .. Pendel in Verblndung mit: der·\\7iinrcheI.
rutha un d dern Galvanismus gedachte, -auf ·dieferi. Uni.
ftand aufm,~rkram gemacht, ,und auf cliefemWege -den
Beweis, dais hochft wabrfcheinlich dieSacherTaufc~l1llg
fey, g~;iihrt hatte. Dafur. gliickte aber auch der Ver-
- fuch rl1it dem Schwefelkies-Pendel beinahe jedem,.del'ibn..
im Jan. in nliinchen anllellte ; und erftIeitdem iI\:. es mit
, 'dell1 :Binl{e anders geworden. Sehr .merkw.iirdig ill. .in
_'di~rer Hinfichtein ZeugDif~~ auf welches, in dem fUr(f·
ten Auffatze Herr Mat ec-h a U x llch bezieht ~ ,; wenn
-:,) C a 111 pet t i) n die' Augen vierbundel)·;:.;ware~,.' ge
:" horchren die Schwiugungen dem Metalle nicht 'lnehf~('
.Und das konnten dielVIUncbner Experimentaroren vin
allenihren Beriehren unsrerfchweigen !... .,
B. O!Jj~eti,'e Urf'achen, . Dafs fie es find,'welche' (las
.Schwefelkies-Perldel.des Abts Fortis beleben , wenn
es anders belebt werde, das fcheint der <Jedanke ge.
wefen .zu fern OJ defCen der Herr Akad~micllS Ritter
.011 war, als eran diefe Verfuche ging. Denn es tge
fehab., '\vie del: Bericht Iagt , n urn das Io ganz indivi.
duell Icheinende Vermogen des .Waffar. und Metal]fiih_
Iers Cam pet t i an ~in allgemeiner verbreitetes Ver
mogen anzuknapfen , dafs Hert Ritter diefer· Pendel
·gedacbte~ " Nur ein folcher vorgefafster Gedanke, ver
bunden mit dem Eifer , womit man der Verfolgten nell
anzunehmeu pflegt, verm ogen es , dunkt mich , zu er
klaren, wie Herr R itt er ~ und die, welche .mit ihm
experhnentirten" als lie "die 1511gft wieder unrerdruck-
...tea und verworfenen S~hwingul1gen" . in ihrer Hand
'bervor treten Callen, dietfo natiidiche Ueberlegung vo11ig
aus cler Acht laffen konnten, ob denn auch die vorgeb
lich Unterdriickten ihres Mitleids werth waren , oder
niche vielmehr fie taufchten und in eine bore Sachezu
verwicke111 Iuchten, In der That tragt der ganze ~e,
, rlcht die unverkennbarften Spuren, dafs die.Experirn en.
·",atoren wahrend tier erfien Wochen nooh gar nicht
ernftlich daran gedacht hatten, dafs allen diefen.Sehwiri-
·'gungcn blofs Iubjective Urfachen, zurn 6runde. liegen
k6nnten. Ja fie fertigen den Gedanken an l\loglichkeit
"einer Taufehung weiter hin fo vornehm ab , als ob fie es
'libel nahmen , dafs diefer zudzingliche Z'\veifel fie in
der kindlichen Freude an das Iroren wolle , was .die Na
~ur fie fo unverhoffr .finden Iiefs, Aber das iff niehtI
dieArt, me man zu Entdeckungen kommt,die bleiben,
und
und' nicht das' Verfahren des' wahrenund nuchternen
ForfeIters, ehe das des begeiflerren Sehe1'ls:I 'del: der
Natur feine 'Gefich~e:aufdriickeri 'zu :konnen" 'g-laubt.
W'enn 'eine objective Urfacheidie £-rrchain,ungeh~de:s
r~hwingenden Pendels begrtmdee, Io mUfs :flet- .K6rper~
der unter" dern Pendcl Iiegr , .einen 'pliJ'fifchen Einflufs, ."
auf das Pender, undvielleicht durch- diefes -8.af irgenc1
etwas ausuben , dasin den orgamfchen Ktaften derrenbectriindet itt, der dasPendelhalr.. Wi~: Iollman Iich~ l' , • ••
Cliefen Einflufs denken I durch we]che' b'E!kan'nte Krafte
in der N~tur fall er l)egrundet uncl nach 1 VtJIe-lchen be..
kannten Naturgefetzen Ioll "er bewirkt werdenj DaG
der Galvanisln~ls,"der Ichon Io viele \V(lnder'~ethahhat;
und yon den). man nus noch Io manches verhelfst,aucli
diefes o.hrre grofses \Viderftreben auf Iich nehmen , und
vlcl1eicht zugleich die Wunderwerke der WUnfchelnithe
mit erklaren werde ; .des l11.ag in denerften Wochen,
nachdem elas Pendel angefangen hatte'-zu fch\vi'ngen,
den Experimentatoren vorgefchwebt .hahen; allein illi
Detail hatten fie diefen Gedanken wohlnoch 'ni'cHt- a'u~~. ~
gemahls , denn in der Ankiindigring "lhid'e't .fich· dar1.1b~r
nichts. Auch war es. ga~ nioht Ieicht , bier. die ,beltann.., .' . ". .,.
ten Gefetze des Galvanismus in Anwendung z:u ~ring~n.
Was foIl man bei den kreifenden P~nd~in'fur' 'die beid~~. . .. - .-' . ."
Erreger nehmen? wie Iich die Einwirkung in die Ferne
zwifchen dem Schwefelkiefe und ~~m, ~~rpe~ unter
dem Pendel denken , "v~,~ der wir bei [o.fch;'achen
Graden von Electricitat noch ;:kein Beirpi~l hahen? Und
was Iollen wir vollends zu dem.. Pendel des Abts F.' or ~, ... ~..".. . ", .
Annal. d. Phy1ik. B. ~G. St. 4. J.180 7- St. s. E e
tis mit feidenem Faden, (r~ S: 376," und~t1 '[einem
Verfuche .mit. dem Qelde im Kalten Ieines Schreihe_
tifchcs £agaen? Auf alles das war die Ant\"'~Qrt rchwieria.., . b'
Herr Ritter hat feiLdem einen ganz eignen '\-Veg durch
diefes did'alifche, Labyrinth aufgefunden. Ein Metall
ftreifen, der 11orizol1tal auf der Spitze eines Ienkrechr ge.
ha1tenen Fingers Ichwebt ':1ft ~bn"l der Faden"c1erAriad•
.ne gew9rd~~". ~n,clftatt dafs ~uvor clas Penuel ihm dia
J3riicl"e rey~ Iollte , auf der er clen Galvanisrnus zu der
.verbnrge:neJ;lKraft derl\letal~. und Waffer - Fuhler hin..
iiberzll fiihren hcffte , hat vielrnehr eine ,\Vii,nfcbelrt.llhe
illl KJ einen" (rein Balancier , ) ihm.eine .M'0S'~ichl~eit
~eigen maffen , vom Galvanismus aus , zu den Schwin,
gungen des Pendels zu t;elangc~.; wie das aus den bel-" .
den folgenden l\-1iinchner Berichten hervor gcht. Fehl,
tees nur nicht an den Bcwcifen , dafs heiden Verfcchen
llieht vieles , wo nieht alles , auf Taufchung hinaus luuft!
und hiltteD wir. nur volIige Gewifsheit, dals man uns
nieht Einbiidung far Wahrheit giebt , um Gegenftilze,
die man der ~at~r aufdringt , fiir Olfenbarungen gelten
zu .machen, welehe Iie .ihr~n LiebliDgen anvertraut hat!
.' 12) ·Sollt~ jeinand berechtigt feyn, von uns vie!
Glauben 2U foraern~ all .. cl~r R'iehtigl'\eit feiner Art
ZU r~hen ~ und" an' der Genaulgkeie , mit der er Er,
tCheinunge~auffafst, w enn rein Vortrag es fo oltenbar
als hier der vor' uns Iiegende zeigt, dafs er nieht iiber
legt hat, auf was alles fiir Umftande es ankommt?Das
ill Ellipfen oder Kn~·irel,l umher laufende Pender foll fichr •
's iiber Clem N~rdpole des)\1agneten'von derIinken nach
1-(ler rechten Seite ~~ , bewegt baben. -Die" Beftimmung
fagt abernichts, wenn man nicht hinzu fiigr, ob man da~,
bei irn Kreife nach varn herum, oder nach hinten herum. . . ..
-rechnet. Da iell keiner der Gli\c'klichen bin, in de(feii. . . , • I
Hand das Pendel fchwingt, oder in tleffen .Gegenwa~
es bei gehoriger Vorficht in der..Hand andrer umher
kreift, Io kann ich nicht entfcheiden , was, gemeint ift.
13) Bekanntlich in: Polaritiit: das Lofuagsworr 'der
to genannten N atur » Philofophen , - undderer ~ welch.
mit Herrn R itt e r "den Dualismus zum ordnenden
Princip aller Phyflk und Chemie aUf~erfe'~wollen." *):Ueberall erblicl~en fie in dem Gleichartigen Entgegen...
. I·· (Ietzung , und all ihr Befireben Icheint dahin ZU geh.~u.
• ..".. ~'- . I •
in moglichfi vielen Hinlichten Entgegenfetzungen- und. , . -
Perioden in der Natur zu finden, - oder hinein ZII." ,,',
tragen. Ein Iolches Gewebe von Polar~taten_, wie e~
Herr R itt e r mit dem Pendel und mit .dem Balancier,
entdeckt zu hahen uns verfichern llfst, .und in dem
folgenden Auffatze Ielbfi ~erfichert. das naeh jede~.' .. ._.' ...;.J . .
Richtung hin fo in das Feine ausgefponnen itt t . und ein
faft vollendetes Syftem von Entgegenret~'~~gen'aus-~ .. , . ~, ~
macht, - ift deffen ungeachtet etwas ~Einzig~s: Anes~.
clefs, was hi~r ~usgeragtwird, ill: mit dem PendeI gefun..
den worden, 'in den erReD Wochen nachdem es Ieben-. ~"..... ., ,
dig geworden war, als man ~s iiber den -hie~ genannren
.) Man fehe die Vorrede.zu Wi·nterl'. Du.it'elL del'vier
Befiandth. deranorgan. Natur;- 'auch (J h en e'·.'i«'kritifch.
Beme.rk.ungen ii"ber~' Gege.nftande. der, ~aturlehr~»11~.h. -9,..,•.• .t
c,der .tt~lIlm, XX" /t4t.· ',' e..E. 2
Gegenrtandenl"reifen liefs; ,in alfo alles Refu1t3t von vs-.Iuchen t von denen ich glaube dargerhan zu hahen , dar•. ..fie ohne Vorfichr, ohne Priifung angeftellt Iind, und daher
~ahireichenTaurchungen unterworfen, und ganz unfahig
waren,Refultate Zl1 gebcn, denen man vertrauen 1,ann.
Und doch ftimmen 'mit ihnen , wie die beiden foJgenden
B"erichte uns lehren, die Refultate Tollig ilberein, auf
'\ve]che Io wahl die Pendel hei einem andern Verfahrsn. ,81&, auch derBalancier und die eigentliche WUnfcheJru-
the gefiib,I:t hahen. Wasdaraus folgt? Der Lefer moge
hier fUrdas Erfie Ielbft .den Schlufs ziehen,
, 14) ,Oiefes ift alfoder gl'Or~e Beweis ; den UDS diec. '. ' ': .
Miinehner Experimentatoren fur das geben , worauf in. . .... " ..,- .. ' .
'c1iefe;' Sache aHes ankarn , da[s .fie n amlich nicht etwas
blofs' Iubjectives objectiven Urfachen zugefdiriebel1,
'nieht et~..as, .das allein qder doch g~·orstell.TheiJseine~... . \.. ,~~ ..... ' . . . . .taufchenden Einflufs ihres Korpers oder ihrer Vorltellun-
, .. . . .. ,. '. ~ ..gep auf, den Ver[uch zukam , aus phyfi(chen Einflulfen,
~~19hedi~.Korper auf eine bisher noch ,unbeha~lllte; '.,
_ Art auf einander [ausuben Iollen , erklarr, und UDS alfo
Dicht 'iIi;' das 'Reich der Taufchungen und der Gaukel·.. f,:\ : •
fp1~le der Phantafie verletzt haben. 'Un'cl ~dierer Beweis" . . ..
llr - eine A:ppe1~~tion " all 'das eigne bt'fti~~nte Gf'juhl,
t, dafs,d4s Pcnd~l ohne aile''; meck'a'n.ljcllen Anft{)j~ jt:/zWirlgt';"
"und ilienachdrucksvolleVerAcberu~g:' ~~ ~~j d~s bejtinm!4
"teJ~e ,fiJiJ:des jed. Vermuthung eil1~·TiiufchZlrzg, dit J11tJl"
',' "hierhei Dusklugeln kC)Jznte. widerlegen." 'PO.lfo, das' find".,.' ",. "
di~TI11fch'\ihgen alle,' yOn denen die £xperi'rnentatoren" ~~ • . 4 •
glaubten alle:rifails eine Notiz .nehmen zu iiltlrren: ein...... 11, ;~ • • •
..~.. ... w..
[ 42.1 ]
mechanircher· A,nrtofs; alle iibrigen iiberlslfen fie. andern '. .'"..,,, ) .'.. i,' J. . -I
auszuldugell1; fie find Ichon im voraus auf qa.~ b~rtimm,.• ,. • \ •• I _
tefte widcrlegt. Wahrlich, nut, Recht fordert mall uns'. .. ,.. I ,
a~, Tor .fogrofsen Naturforfcharn., vor Io ube~AJegenep.• • .' •.••• ' t". - . •
Experinlentatoren das Kn,ie zu beugen , und alles a1,lf.;. .. ...}. ",
das Wort, zu g]aub~n, was man fo vor.fichtig und mit. [0
vieler Um.ficht der Natur abgefragt hat.
Doell rioch zwei Grunde :
15) ,,~ie Reg~lmii.Jsigkeittier Refultat« wird Sie uol
lends iiberfiihretu'" Diefc Regelmafsigkeitkann aber doch.f • •
r~ gro[s nicht ge\vefen feyn, daHerr l\itter damahls
gefunden hatte , "dafs der Verfuch mit deln PendeI nicht,
nur ih~n s . Iondern fajl: allen. gelinge , die ihnunternah-
men ", und da der Verfuch jetzt nur uienigen t welche
~it der eignen dazu nothigen Kraft begabt find. ge~ingt.
Ueberdies wurde die Regehnafsigkeit der Refultate
nichts fur die Richtigkeit der Schlulfe der Experimenta
toren beweifen , da fie auch darin ihren Grund haben
konnte, dafs die tiiufchendQD Einflurre bei allen Verfu..
chen, die auf einsrlei Art angeftellt wurden ,. auf einer..
lei Art mitwirkten, So etwas findet fich z. B. bei den. ,
KielerVerruchen mit dern, Pendel, welchederletate der
folgendcn A uffatze erzahlt. .,.
16) " Sic kun.n.n. a.arilber, 'f,ll~ mogli!he Exp~rim~nte
anftellen"; das klingt ~ach ~~J. Eigentiich ~ab~r, Q.iinkt", r. '
mich " Iollten Naturforfcher, die Io grofse und wi9htige
Entdeckungen gemacht haben , as niehs er~'dern Lefer
iiberlaIfen, alle mogliC?he Experimente anzu.lielle,,~, um
Iich zu uberzeugen. ,.CSie Iollten 'ibm wenige ~entrch.~~..
denlle Verfuche angeben" durch die er clanin gelange1\
konne. fic1;L volll\andig zu ilberzeugen, dals keine Tau
(chong im Spiele in, und dafs die Entdeckungen , weI..
ehe man ibm anl'iin~gt. in der Natur • Dieht in .,del'
fhantaiie find.
17) Und welch ein Verfuch , den die Expezimen,
tatoren, (doch unfircitig als den ;]11erentfcheiJelldften,)
unter allen diefen moglichen zurn Beifpiele heraus he-- , .
ben ~ " usenm der Wiirfe] in S<:hwil'tgungen ift ; und nach
ci~,;" p.ntp;6gen gefetzten Seite mechanifch. herum getri,ben
wird. kOJnmt er in die erfte Riclitung z.urilci: s 11'1 bali er. .
de« meclzanifchen Anfto]': auserlitten hat. Als wenn (las. ..irgend etwas anderes bewiefe , als dafs die Urfache, die
«las Pendel in Bewegung Ietzt , ftetig und gleichfol'mig
Fortwirkr; welches fchon vol1kommen bewiefen itt.wenn 'wirklich das Pendel von der Ruhe ab in immer
grofsern KreHeR zum Schwingen kommt. ~as hat abel'
diefes mit der Frage zu thun, ob man uns hier nicht
Einbildung~nund Taufchungen fur Wahrheit giebt?
~Vie demiithigend fiir jeden, dem die WIffenrchaft,
dem Deurfehlands Ehre am Herzen liegt, zu fo ange
kiindigten Entdeckungen , folche Bemerkungen Ichrei
ben zu muffen !
18) Wer fieht bei dieCem allem l'Jicht mit ErJ'f:aunen
211 den Expertmentaroren hinauf? Und nun verglcich'e.'
.xn3n hiermit noch ein Mahl Bemerkung 13.
19) Diefe heiden Stellen iiber die WiinCcheJruthe
verdienen 'b~merk.~ ~~ wetden. Nach der er.ften ift' Iie
.in doppelte« l'~ndel; naeh der zweiren n,e;gtJiefick ein»
oder aUSlVa rts. Er!t:eres in indefs ein- Cebr Bl1eigentlicher
nod Ipielender Vergleich, und ~as letzteres ft!gcn Iell,
Ut niche leicht zu errathen.· Penn e t le~te die 'Viin-o
Ichelruthe auf die Finger ,(man vergl. S~'3"2,) Io thut
es alfo auch wahrleheinlich rein Sphii~~J: '. G~'m p ~t tit:..
(vergl. s. 400,) und in fo Fern 1i~ .in, jhrer Mitre auf·
Jiegt , kann man bei einer drchenden, Bewegung derfel-,
ben, eine Iehr entfernte Aehnliehkele m!t einem doppel..
ten kreifenden Pendel finden.; 'Venn die fo liegende
Ruthe lich neigt , Io geht cas eineEnde derfelbenher..
auf, das andere herab, und doch foIl die~iinCchelrpthe
Jich ein» ader auswitrts neigen, Hat der B~ichts.ernatter
etwa fagen wollen , fie drehc fich ein «. oder.,austoiirts 1 .
Doch felbft diefes angenomment Io bleibt es Iehr rchwer.. ,. " .einen Sinn hierin zu linden; denn bewegt .uch nichtim.-·
mer zugleich daseine Ende einwarts und das andere aus...
wiirts, wenn die Rutbe .Iich um einen Punkt in ihrer ~it-.
te horizontal auf den Fingern ..drehtj' Zwar befchreiht
Tho u v en e 1 oder rein deutfcher Ueberfetzer, die Be
w~gung der \ViinCchelruthe um nichrs belfer; .ich fur,.
meinen Theil wiirde esinde(s nicht .fur Iehr ehrenvoll
halten , ein Phyfiker wie Tho u v en e 1 zu Ieyn. .
~o ) Nun, noch einen Sch'ritt weiter t und man be. '
lehrt nns , c1afs das ganze grofseGebaude von Polarita
ten und Perioden unmittelbare Offenbarungen Lind, die
mall gla';lhen mufs, ohne nach Grunden zu fragen.: lInd'
wehe dann den Armen, die keinenGlauben linden kon-:
Den, und derenVernunft· nights ohne hinreichende
Griinde einfehen will!•
Z.·U S'A' T' Z,
einigc t70n d e» He r re n , H(.i,nterl u n d: Bucholz.
an.lgeftel.l.te .Ve,rJuc..he 71'Lit d e m ,Sclzwejet ..
ki es • P·e.n t.l e l: b e]: reff!1 n d •
. . .Ichluge1dierem·Commentare·zu dem erRen MUnch.
ncr T~erichte'iibch einige Bernerkungen zu Pendelverfu
chen des Herrn Prof. Win t'~rl in Penh bei, die du~ch
[enen Bericht ':vetanlafst -oVorde'u lind, rind die man in
dem 'Journal fiir Chemie des Herrn G e hI en, Band ,3.S~73·2·,··fin~ef .. · "
.~:' Heri"'Viri'terl hat die Verfuche , welche er dort
erzahlt, mit-·tnehr Ueberlegung als die Mii.nchner Expe
rl'mentatoreri'angeftellt, urid erhielt 'defshalb ein weit
ridhrlgefes Reftllta1:. . 'Er'z"rig .den' ·Paden des P~ndeIs
durch 'einc' .kurze , enge , "unbeweglieh befeftigte Glas-, , .
rohre , machtean dem obernEnde delfelben einen di-
cken: Knoten , beriihrt.e ··'dTeferx mit den Fingern, , und
legte nu~"dH!ht'unt~r den' Schwefelkies, der an dem
F~ldeu hing, nu;;'iLinie'von 'demfelben enrfernr, die ver-. ,
Ichiedenen Kerper', welche durch ihre Einwirkung auf
den'Schwefelkie~ das Pendel i~Schwingung bringen
Iollen , einigerechts herum , andere links herum, wie
d.s 'S, 404 .und 405 gelehrt .~vird. Alleindas Pendel
blieb: in uolllunnrnener Ruhe ; er mochte dell Pol eines
'Magneten, oder Metalle , oder Walfer , oder andere je
ner Korper nehmen , und es mochte an den Enden ein
Schwefelkies oder eip goldener Iling hangen, Darrelbe,
gefehah, als.er den Faden des Pendels durch em ldeines-'Loch in einem Tifche gche1'l, urid auf dielem die heiden
t #5]
Finger" die es bie1ten"",r,u~~n'lje~s.. Hielt,'~r' dagegen
(las Pendel frei mit aufgebo~enerHanel, Io .1,am es in'. !. •
e11ipt'.fche und dann i~ ~r.eis.form~,ge Schwi~.gungen,de~_
Schwefe11"ies moshte nahe uber andern.Korperhangen
oder ~ici~t;.undo zwar. erfol~ten ~ie.~9h~i~,gungennacl«i ' ... e#' ,..'
jeder Seite , nach. urelcher er ~ es wiilZfchte,. ob. er gleich
dern Wunfche nicht zu :Hiilfe kommen wollte.
Alles diefes giebt einen offenbaren Beweis, dafs die
l\'Hinch~~T'Experimentatoren bei der uber~ilt~nArt, wie, . ,
fie ihre Verfuche mit dem Pendel ,angeftellt t und aus. ~ ....
ihnen Refultate gezogen haben , ~l1e:t.': den in Bemerkung
11 aufg,ezahlten Taufchungen unterlegen lind,_ Una
fo1lte nicht diefer Beweis felbft fie iib~rzeugen, da ge
gen Herrn ,V i n t e r 1)s Autoritat fie wenigftens gewifs
nichts v.rerden einzuwenden haben?
Noch eins ift in der ErzL~hlung des Herrn Profeffors
'Vi n t e r 1 merl"-wiirdig.. ~,Die Peadelverfuehe ", fagt
er , "befcbaftigen an allen Eoken die elegante Welt , flir
,s die das Cottaifche Morge~blatt gefchrieben ift; in zwei
"Gefellfchaften Iah ich die fanlmtlichen Verfuche wie..
" derhohlen; fit! sela~1~'e:z- ?lme Ausnahme.t': , Man .fieht~.
wobin es fohrt, wenn man die elegante Welt, die von
allem dem, was dazu gehort, um in Wirrenfchaften ur
theilen zu kon.nen, ,grofsten Theils .gar keinen Begrift
hat, zur Stimmgeber,in oder zur Richterin bei Gegen.
nanden machen will, iiber die nur der wifre.nrchaft1jche~
Mann urtheilen kann ; zur Craniofkcpie , zur Wiinfehel.
ruthe und wer weirs wozu noch Ionft•..Gerade fo wie
d~e r~ .genannte Naturphilofophie Iich dadurch fiireinige
Jahre auf ..den Thron gefch,vungen haue , dafs manjun-:
ge, Leute t - ~~elcl!e unre're Unr~er1ita.t&t1, um zu lernen,
bezogen , zu Sc'!J~edsrichtern in clen letzten Angelegen.
h~ite~ der menfchlicheri Vernunft erhob. .. '~. '.,
s , Herr G e h 1e n fagt in einer "An.i.nerkung,er wolle
die G~le~en'heit benutzen , 'von' 'einigen Beobachtungen:
des Herrn B u c hal z Nachricht zu geben , und nun
fiilttt er eine ~lengeVerfuche an, welch'e HercRatbs
apotheker B u c h a I z in Erfurt angeftellt babe t und die
de~ Ausfag~n,des erllen I\'Iiinchner Berichts iiber alle
Mal'sert giiti:ftig~~u :reyn Ichienen, Damir man mich
niche befchuldige) ich flihre nur das an, was licit gegen denMunchner Bericht ragen lafst, und verfchweige,
was daJur ill, Io halte ich es fur meine Pflichr ;: auch
diefe Verfuche mit wenigen 'Vorten zu commentiren,
Die in den Anfuhrungszeichen eingefchloffenen Worre,
find die Erznhlung des Herrn G e hIe n: "Die im Mor
~,genblatte angcgebenen Verfuche gelangen ihm durch
,; gangig fiatt des Schwefelkiefes mit eemeinem Schwe
" reI." 'Diefes hat nach dem, was wir' von den Tau-•
fchungen, w elche bei den Verfuchen mit dem .Schwe,
felkies- Pendel mit einfliefsen , befonders von den pry-«
cboiogitch~n, (S. 413,) ber.qerkt haben, an Iich nichts
iiberral'chendcs. Wahl aber wiirde es das in Io 'fern ha
bel1)als die angefiihrten Verfuche von Herrn Bucholz
lierruhren Iollen, der bekanntlieh zu nnfern gena~e1ten, .Chemikerh gehore , und liberall in der Chemie hitifch '
und iiberlegt zu Werke geht. Ihn in einem andern Fa
che der N aturforfehung , wenn es gleieh nieht zunlcbft
das' !einige ill, nieht mit der ronn an ibm gewohnten
Umlicht uJid Kritik. verfahren Ztl lehen. das wilrd. al·'
[ 4~7 Jlerdings 'b~rrel~denmiirreD, wenn er die' hier er~ihlten
Verru~he felbft bekannt gemacht~hatt~ , So in: es aber
Herr G eh 1e n , der fie nns erzahlt,' und ies bleibtda
her fehr-zweifelhaft:,' wie 'Vie! Antheil Herr B U Q h 0 1z
an :allendiefen Ausfagen hat; und ob er niche vielleicht
·bei fliichtig angeftellten Verfuchen , ·die niche -,..far ·~o~~
Publikum beftimmt waren , und keinen chemifcben '~e':
genftand betrafen," mehr mit deli' Augen eines an..
cern als mit den feinigen gerehn hat~ -- s' Die Sehwin
"gungen find bei ihm ausnehmend grots', 6 Zollund'
" 111ehr im Durchmeffer, und als. Herr B u c hoI z Iich
"rnit Herrn r», H a b ~ r 1e anfaCste und das : Pendel
tt ii.ber derr~n Kopf hielt t betrug der Durchmelfer wehr
" dcnn 1 Sohuh.'~ Sehr naturlich, bci der viel ungewif.. o
fern und gezwungnern Lage des 'Arms. ---- .. "Kniipfte
.)man den Faden an cine Glasrohre oder an eine Sie
,)gen~cldtange, fo traten k eine Schwingungen ein , er
" Folgten aber , wenn man die Rohrc odcr die Lack
"frange nebft dem Faden nod dcr Hand befeuchtete, fa'
"wie fie Statt fanden, wenn der Faden, fiatt an [ene
,~Korper, an eine Schcre oderandere MetallftClngegebUll
clen war." Wankten clieHand oder die Finger Io, dars'
dadurch, im Pendel die Kreisbewegurig' entfiehen mufste, ..fo mufste auch das , was man inder Hand oder in den
Fingern hielr , und woran das Pandel befettigt war ~ auf
diefelbe Art wankcn; alfo das Pendel eben Co fchwin:
gen wie ~uvor.Blieb die Hand in 'Volliger Ruhe, fo
war -darfelbe' mit der Schere und dcm daran befeftig.
tigren Pendel der Fall. Dafs alfo bei dent auf diere Art
gehaudhabteD Pendel die!ellJen pfychologifcbea Titt.
fchungel;1 \vie.aer~ eintraten, welche hei der Wiederhoh,
lting der r~iun.cbne~ '\"rerfuche roo wohl in der ~l~~anten
We\~·, als von Herru W'i.n t e r I miteinem Pendel , das
er in freier Hand hielt, Statt gefnnden hatten , ~ die..~. . .
res in nichts was uns in Verwun.derung fetzen.'tdiirfte o, "., -,. .eher .mochte .. es der1Um!\and feyn, dals der'.Berichts-.... j .... •
er~a~ter an alles das nicht gedacht hat. - -"Pie
" Kreife find. in· .der flachen Hand von Al1fang an voll..
".k~mm,.~n, Io wie man aber die Hand uD?-l\eh.r~ und den.
,.., Rii~k~n derfelhen unterhalt , , gehn lie durch die ·El-~ '. \. . _. '" '
,;lipfe in Langenfchwingungen fiber. Hier ift doch in
" den erwahnten Fallen fchwerlich an eine dem Faden
"mechanifch mitgethei1Lc Bewegung· zu denken," Ja
und nein , je nachdem man rich iiber das erklaren will.
was das heifsen foll, mcchanifch mitgetheilte Bewegung.
",In die; freie Luft gehaltcn) Isam das Pendel nicht , wie
"bei Wintexl ill Schwingung. ,\ Auch das ift leicht
erklarlich. Alles l\am hierbei auf den Glauben an. In
~ierem FaIle w ar "Herr Bu c hoI z der Glaubi~e und
Herr Wi n t e r 1 der UnglJ:(lbige; das zeigt Iich offen
bar daraus , dafs Herr Win t.e r 1 an kritifche Verfu-.,'11· t • _ • •
che dachte , Herr Bucholz~ aber nach Hrn, Ge h-~
1en's Btlrichtdiefe nicht , oder wenigftens nicbt ~it
kalter Ueberlegcng unternahm. - ~,Herr Bu ch ~lz
nfand auch , dafs er Andern, denen die Verfuche er,ft
"nicht gelf.l!lg'~n, diefe Kraft fur den Augenblicltmit
" theilcn , oc1er lie in Ihnen wecken konnte, Io dafs fie
,,~achher i1~.:)e~ immer ge!angen." Herr B~c:holz
W'eckt~ nauilich ihren _Glauhen, "und damit 'war diefes
'yluid.er gefchehn. ·G i l be r t ;