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skipper-training fuer die lebensrettung auf see...
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zwei Megawattstunden Kapazitätkönnen sie das Schiff sogar bis halbüber den Atlantik bringen, ohnedass ein einziger Sonnenstrahl von-nöten wäre.
135 Jahre nach der literarischenWeltumrundung von Jules Vernegeht ein weiterer „Phileas Fogg“ anden Start. Im Gegensatz zu VernesHauptperson allerdings nicht in 80Tagen mit Heißluftballon, Busch-messer und Elefanten,son-
Es geht hoch her im Hauptquartiervon PlanetSolar. An einer Wandhängt eine riesige Weltkarte mit ei-ner geschlängelten Linie quer überdie gesamte Breite. In der Mitte desnüchternen Büros im größten Tech-nologiepark in der Nähe von Lau-sanne thront ein futuristischesSchiffsmodell. Mit der Konstruk-tion dieses Schiffs haben die Boots-bauer vor wenigen Tagen begonnen– rund 1000 Kilometer weit ent-fernt, in der Knierim-Werft in derNähe von Kiel, direkt neben derSchleuse zum Nord-Ost-see-Kanal.
Der 30 Meter langeKatamaran „PlanetSo-lar“ wird mit 470 Qua-dratmetern Silizium-basiertenFotovoltaikmodulen überzogen, diebis zu 105 Kilowatt liefern – bei ei-nem Effizienzgrad von etwa 23 Pro-zent. Die beiden Antriebsmotorenwerden bei einer Fahrt mit zehnKnoten (umgerechnet 18 km/h) et-wa 40 Kilowatt verbrauchen. Maxi-mal sind 18 Knoten (33 km/h) mög-lich, was dann aber 140 Kilowatt anLeistung fordern würde. Die re-kordverdächtigen Batterien jeden-falls gäben das durchaus her: Mit
dern etwas gemächlicher in 100 Ta-gen mit einer solarbetriebenenHightech-Yacht. Raphaël Domjan –Ideengeber, Abenteurer und auchSkipper – ist ein Überzeugungstäterin Sachen Umweltschutz. „Planet-Solar will beweisen, dass wir wirk-lich etwas verändern können, dasses Lösungen gibt und dass es nochnicht zu spät ist“, sagt Domjan.
Natürlich ist die „PlanetSolar“längst nicht das erste
große Solar-boot: Nach
frühen Profi-Regatten in den 80er-Jahren sind viele solcher Schiffe in-zwischen schon kommerziell imEinsatz: Als umweltfreundlichesWassertaxi auf dem Lago Maggioreoder als extra leises Ausflugsbootvor der Küste Toulons fahren bei-spielsweise die Schiffe der schwei-zerischen „MW Line“.
In Berlin gibt es sogar schon seit2001 eine spezielle Solartankstellefür eine Flotte von 20 kleinen Boo-ten. Und in Kürze soll es in derHauptstadt die ersten Rundfahrtenmit einem 80 Personen fassenden„Null-Liter-Schiff“ geben, so wiesie schon heute auf dem Neckaroder auf dem Maschsee in Hanno-ver angeboten werden.
Das Projekt PlanetSolar jedochist noch einmal eine ganze Nummer
größer: Bis zu 200 Personenkönnen für Besichti-
gungen gleichzeitigan Bord, fahrenwird das Schiffmit maximal 50
Passagieren. Inerster Linie geht es jedoch nicht umAusflugsfahrten, sondern um dieerste Weltumrundung mit Solaran-trieb.
Finanziert wird das etwa 13 Mil-lionen Euro teure Mammutprojektgrößtenteils von dem deutschenUnternehmer Immo Ströher unddessen schweizerischer RivendellAG, einer in der Solarbranche be-kannten Kapitalbeteiligungsgesell-schaft, die unter anderem als Geld-geber für Q-Cells auftrat, den welt-weit größten Hersteller von Solar-zellen.
Die „PlanetSolar“ wird eine ähn-liche Route nehmen wie die literari-sche Figur Phileas Fogg – in umge-kehrter Richtung allerdings und mitdem Unterschied, dass es damalskeinen Panamakanal gab und dassder indische Subkontinent nun um-schifft statt durchquert werdenwird. Nachdem ursprünglich derStart im vergangenen Jahr vorgese-hen war, soll es nun definitiv imFrühjahr 2010 von Monaco aus los-gehen. Soweit möglich, wird dieReise entlang dem Äquator führen.Die „PlanetSolar“ will die etwasmehr als 40 000 Kilometer in 120Tagen bewältigen. „Technologieund Fortschritt, mit der wir in Ein-klang mit der Natur leben können,sind bereits heute verfügbar“, sagtDomjan. Alexander Gerber
Kraftwerk auf WeltreiseEin ganz spezielles Schiff soll 2010 die Erde umrunden. Angetrieben wird es allein vom Licht der Sonne
Die Computersimulationzeigt den 30 Meterlangen Katamaran
FOTO: PLANETSOLAR
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Sonnabend, 4. April 2009 | Berliner MorgenpostA 4 BOOTA 4
„Walross IV“ ändert den KursKommando kehrt: „Walross IV“,die Yacht des Akademischen Segel-vereins Berlin (ASV), fährt aufneuem Kurs in die Heimat. Das 17Meter lange Holzschiff, seit Herbst2007 auf Weltreise, sollte derzeiteigentlich das Kap Hoorn in Rich-tung Atlantik passieren. Doch nachsehr aufwendiger Reparatur desKiels ist nun so viel Zeit vergangen,dass der Herbst auf der Südhalb-kugel bereits begonnen hat. „Es istnicht zu verantworten, das Schiffim Winter um Kap Hoorn zu schi-cken“, sagt Sven Garzorz vom ASV.Also wird „Walross IV“ in einemguten Monat von Auckland aufNeuseeland ablegen und auf Nord-ostkurs gehen: Wie schon auf demHinweg erfolgt auch die Rückreisedurch den Panamakanal. row
Alinghi plant für America’s CupAmerica’s-Cup-Verteidiger Alinghitreibt die Planungen für die 33.Auflage des Segelklassikers voran.Obwohl weiter das entscheidendeUrteil im Cup-Streit zwischenAlinghi und den US-Klägern vomTeam BMW Oracle Racing aus-steht, haben die Schweizer mit derspanischen Stadt Valencia ein Ab-kommen über die Austragung vonzwei Vorregatten unterzeichnet.Sollte das Gerichtsurteil AlinghisRolle als Verteidiger im Rahmeneiner konventionellen Cup-Regattamit vielen Herausforderern be-stätigen, soll die erste Vorregattavom 10. bis zum 19. Juli vor Valenciastattfinden. Die zweite ist für Ok-tober geplant. dpa
„Beluga Racer“ auf Rang zweiDie Hochseesegler Boris Herr-mann aus Kiel und Felix Oehme ausHamburg haben auf der drittenEtappe der Weltumsegelung GlobalOcean Race Platz zwei belegt. Dasdeutsche Duo erreichte nach 7200Seemeilen und 40 Tagen, 12 Stun-den, 39 Minuten und 54 Sekundendas Ziel vor der brasilianischenInsel Ilhabela und blieben damit 52Minuten hinter den Chilenen Feli-pe Cubillos und José Muñoz zurück.„Wir sind natürlich enttäuscht“,sagte Skipper Herrmann. „Aberabgerechnet wird immer amSchluss.“ In der Gesamtwertungliegt das deutsche Duo mit derYacht „Beluga Racer“ weiterhin inFührung. dpa
Neue olympische BootsklasseDie neue olympische Segelklasse„Elliot 6m“ soll bei der Kieler Wo-che vom 20. bis 28. Juni ihr Match-Race-Debüt feiern. Bei der erstenWorld-Cup-Veranstaltung desJahres sollen zunächst die Frauen inden „Elliots“ an den Start gehen.„Wir haben alles in Bewegunggesetzt, was möglich war“, sagteder Organisationsleiter der KielerWoche, Jobst Richter. MehrereVeranstalter hatten indes dasMatch Race der Frauen wegenhoher Kosten und fehlender Pla-nungssicherheit nicht in ihr Pro-gramm aufgenommen. dpa
WassersportNewsDAS WICHTIGSTE IN KÜRZE
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T Von Matthias J. Müncheberg
Jeder erfahrene Skipper kennt dieSituation: Mitten auf der See ziehtschwarz drohend ein Gewitter her-auf, es weht plötzlich stärker. Nunsollte alles an Bord ganz schnell ge-hen. Jeder Handgriff – hundertmalin Gedanken durchgespielt – musssitzen. Alles an Bord muss festge-zurrt und gegen Verrutschen gesi-chert werden. Rettungswesten undLifebelts, eingepickt in die rasch ge-spannten Sorgleinen, sind ab jetztPflicht. Die Segelfläche will ver-kleinert, die Rettungsmittel müssenein letztes Mal gecheckt werden.
Wenn alle Luken dicht sind, ist eshöchste Zeit, mit der Crew eineSchwerwetterstrategie zu bespre-chen: Welcher ist der sichersteKurs? Liegen Nothäfen an der Stre-cke? Nicht unterschätzt werdensollte auch die Verpflegung wäh-rend eines Sturmes mit leichterKost und warmen Getränken.
Das Wichtigste ist der WetterberichtSo weit die Theorie. „Das Problemliegt zumeist nicht im fehlendenKenntnisstand der Segler“, sagtJens Konnopke. Oft fehle es schlichtan der Umsetzung, so der erfahreneSegelausbilder. Wie in der PraxisReaktions- und Handlungsfähigkeitbei schwerem Wetter oder einemSeenotfall verbessert werden kön-nen, zeigt ein zweitägiges, nachRichtlinien der International Sai-ling Federation (ISAF) zertifiziertesSchiffssicherheitstraining, das un-ter anderem von der SegelschuleGoor in Lauterbach auf Rügen an-geboten wird. „Die Sturmvorberei-tung beginnt vor dem Auslaufen derYacht“, sagt Philipp Schwarz.
Der Ausbilder in der Segelschuleweist unermüdlich auf die Bedeu-tung des Wetterberichtes hin: DieWetterlage sollte von mehreren Sta-tionen eingeholt werden, und zwarvor Befahren des entsprechendenReviers, rät der Segler, der neben-bei selbst eine kleine Segel-und-Surf-Schule auf der Insel Rügen be-treibt. Grund seien die verschiede-nen Wettersituationen, die auch ineinem relativ kleinen Gebiet vor-herrschen können.
„Wenn man als Skipper schonvorher weiß, dass beim bevorste-henden Törn mit Schwerwetter zurechnen sein wird, sollte man beider Wahl der Charteryacht auf dieAusstattung mit einem konventio-nellen Groß achten“, ergänzt Kolle-
ge Konnopke. „Ein Rollgroßsegelkann sich bei Wind und Welle schonmal verhakeln.“ Wenn das bei ei-nem aufziehenden Sturm der Fallsein sollte, „dann muss das Segelschnell weg, um ein Querschlagender Yacht zu verhindern“, erklärtder seit 2005 auch im Charterbe-
reich tätige Segellehrer. In einersolchen Situation helfe nur noch einscharfes Messer.
Doch der Schiffssicherheitskurs,der nach den ISAF-„Offshore Spe-cial Regulations“, Punkt 6.01, Vor-aussetzung für die Teilnahme anSeeregatten der Kategorie 2 (Hoch-see) für mindestens 30 Prozent derMannschaft vorgeschrieben ist,konfrontiert die Teilnehmer auchmit dem möglichen Fall eines Leck-schlagens der Yacht. So etwas ge-schieht schnell etwa beim nächtli-chen Rammen eines über Bord ge-gangenen Containers. Doch auchhier muss guter Rat nicht teuer sein:„Bei kleinen Lecks ist es oft ausrei-chend, ein Kissen oder eine Auto-matik-Rettungsweste in dasRumpfloch zu stecken – und diesedann auszulösen“, weiß Konnopkeaus eigener Erfahrung.
Schwierig werde es jedoch, wenndas Leck schwer zugänglich hintereinem Schott oder einer Bordwandversteckt liege, sagt der Segellehrer.In diesem Falle hilft nur noch, sichmöglichst rasch Platz zu schaffen,um an das Leck heranzukommenund es zügig abdichten zu können.„Hier hat sich schon oft eine kleine,scharfe Axt als sehr hilfreich erwie-sen, mit der die störende Bordwandweggehauen werden kann“, rätKonnopke den KursteilnehmernJürgen Stasch aus Erlangen, TorstenScheil aus Halle und den Segel-freunden Udo von der Ahe undGotthold Marschner aus Dresden.
Für die Kursteilnehmer amISAF-Schiffssicherheitstraining istes daher eine gute Gelegenheit, ein-mal in Ruhe ausprobieren zu kön-nen, wie es ist, eine Fallschirmsig-nalrakete zu zünden, einen Rauch-topf zu aktivieren oder ein Feuerselbst mit einem Feuerlöscher zuersticken. „Nach diesem Praxistrai-ning werde ich mich sicherer füh-
len, wenn ich mit Frau und Kindernmit einer gecharterten Yacht imMittelmeer unterwegs bin“, ver-spricht sich Skipper Torsten Scheilvon dem Kursus. „In einer Gefah-rensituation schnell und richtig rea-gieren zu können“, wünscht sichSegler Gotthold Marschner vondem Seminar, das übrigens für alleInteressierten offen ist.
Sicherheit geht vor SchnelligkeitBei Goor in Lauterbach heißt dasaber auch: Alle Segler müssen insWasser. Nein, nicht in den eiskaltenGreifswalder Bodden direkt vor derHaustüre, sondern in das einer dernahen Schwimmhallen. „Die Kurs-teilnehmer sollen am eigenen Leiberleben, wie es sich anfühlt, mit Öl-
zeug im Wasser schwimmen zumüssen: Da kommt man sichschnell vor wie eine bleierne Ente.Oder wie schwer es ist, aus eigenerKraft in eine Rettungsinsel zu klet-tern. Und dann: wie eng und stickiges schließlich darinnen zugeht“,sagt Segellehrer Konnopke.
Doch nicht nur die Enge einerRettungsinsel oder das Gewichtvon Ölzeug sollen die Wassersport-schüler kennenlernen. Bei demKurs nehmen sie auch die Erkennt-nis mit, dass es unter Umständen,etwa wenn schweres Wetter droht,die sicherste Variante bedeutenkann, einen Hafen anzulaufen –oder gar nicht erst auszulaufen, ge-treu dem Motto: „Sicherheit gehtvor Schnelligkeit.“
Wenn derUntergang
geprobt wirdEin spezielles Training zeigt dem Skipper,
wie er auf See sein Leben retten kann
Das Vorsegel ist eingeholt, das Großsegel gerefft: In schwerer See hat der Skipper dieser Yacht die wichtigsten Vorkehrungen getroffen FOTOS: PA/DPA, MÜNCHEBERG (3)
Die Kursteilnehmer müssen mit Ölzeug ins Wasser Auch das Zünden einer Signalrakete will gelernt sein Zehn Personen passen in diese Rettungsinsel
„Die Sturmvorbereitungbeginnt vor dem Auslaufen“ Philipp Schwarz, Ausbilder
Segelschule Goor Die Kurse findenseit 2009 jährlich einmal am Anfangeines Jahres statt. Der nächsteKurstermin ist der 21. und 22. Fe-bruar kommenden Jahres. Kosten:299 Euro pro Person.
Seglerverband Wer bis dahin nichtwarten möchte, bucht einen Kursbei der Kreuzer-Abteilung desDeutschen Segler-Verbandes, dieTrainings im April 2009 sind al-lerdings bis auf einige Warteplätzeschon ausgebucht. Ein weiteresSeminar ist für den Herbst 2009geplant. Kursort ist das Ausbil-
dungszentrum Schiffssicherungder Marine im ostholsteinischenNeustadt.
Hochseesportverband Vom 17. bis19. April läuft ein Seminar gleichenInhalts beim Deutschen Hoch-seesportverband Hansa, Zweig-stelle Glücksburg an der Ostsee.Kursgebühr: 520 Euro, mit Voll-pension 640 Euro.
Weitere Informationen:www.goor.de www.kreuzer-abteilung.orgwww.dhh.de
Wichtige Adressen für Sicherheitskurse