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Jahresbericht 2011 Dokumentation Obersalzberg Dokumentation Obersalzberg 2011

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Jahresbericht

2011

Dokumentation Obersalzberg

Dokumentation Obersalzberg2

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Inhalt

■ Dokumentation Obersalzberg 2

■ Rückblick auf das Jahr 2011 3

■ Sonderausstellungen 6

■ Begleitprogramm 7

■ Bildungsangebote 8

■ Institutionelle Vernetzung, Fortbildung und Tagungen 10

■ Publikationen 11

■ Internet-Präsenz 11

■ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 12

■ Presse 2011 13

■ Auszüge aus dem Gästebuch 2011 21

■ Statistik 2011 23

■ Veröffentlichungen des Instituts für Zeitgeschichte zur Dokumentation Obersalzberg 24

Dokumentation Obersalzberg – Jahresbericht 2011

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Die Dokumentation Obersalzberg ist ein Lern- und Erinne -rungsort auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden. Er wurdevom Freistaat Bayern in Auftrag gegeben, durch das Insti-tut für Zeitgeschichte (IfZ) konzipiert und realisiert und am20. Oktober 1999 eröffnet. 2005 erhielt die Dokumentationeinen Erweiterungsbau mit drei Seminarräumen, 2006wurde im Bunker der neue Ausstellungsraum für Wechsel -ausstellungen fertiggestellt.

Die fachliche Leitung der Dokumentation, die die wissen-schaftliche, museumsfachliche und museumspädagogischeBetreuung umfasst, liegt beim Institut für Zeitgeschichte,München – Berlin. Träger der Dokumentation ist die Berch -tesgadener Landesstiftung, die den Betrieb auf den Zweck -verband Tourismusregion Berchtesgaden-Königssee über-tragen hat. Das Staatsministerium der Finanzen betreutdie Dokumentation für den Freistaat Bayern.

Der Obersalzberg, seit 1923 Hitlers Feriendomizil, wurdenach 1933 zum zweiten Regierungssitz neben Berlin ausge -baut. Im Unterschied zu anderen vergleichbaren Einrich-tungen (KZ-Gedenkstätten, Holocaust-Museen, NS-Doku-mentationszentren) und temporären NS-Ausstellungenbeschränkt sich die Dokumentation deshalb nicht auf dieOrtsgeschichte und auf Ausschnitte der historischen Wirk-lichkeit, sondern verbindet die Geschichte des Obersalz-bergs mit einer Darstellung zentraler Erscheinungsformender natio nalsozialistischen Diktatur.

Die Dokumentation Obersalzberg will hohen fachlichenAnsprüchen genügen, wendet sich aber primär an den histo -rischen Laien. Ihr Ziel ist es, den Besucher wissenschaftlichfundiert, aber allgemein verständlich über das ereignis-reiche und komplizierte historische Geschehen zu infor-mieren und darüber hinaus Anstöße zur analytischen Ver-arbeitung zu geben. Dadurch soll nicht zuletzt dem altenund neuen Rechtsextremismus entgegengewirkt werden,der seine Anziehungskraft, besonders für Jugendliche, vorallem aus der Reaktivierung ideologischer Fiktionen undpolitischer Parolen des Nationalsozialismus bezieht.

Die Dokumentation Obersalzberg

Dokumentation Obersalzberg – Jahresbericht 2011

Die Dokumentation Obersalzberg

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Tagung »Täterorte«. Zum schwierigen Umgangmit Relikten der NS-Vergangenheit

Das Jahr 2011 unterstrich die Funktion der Einrichtung alsOrt des wissenschaftlichen Dialoges. Am 14. und 15. Märzdiskutierten führende Experten aus dem In- und Auslandim Rahmen der Tagung »Täterorte. Zum schwierigen Um-gang mit Relikten der NS-Vergangenheit« in der Doku-mentation Obersalzberg über Möglichkeiten und Grenzeneines probaten Umganges mit den baulichen Hinterlas-senschaften des NS-Regimes. Die Konferenz knüpfte damitan Debatten an, die in Deutschland gerade in letzter Zeitintensiv diskutiert werden. Ein Ende der Diskussion istnicht abzusehen. Hitzig geführte Kontroversen entzündensich vor allem an der Frage, wie mit Relikten sogenann-ter Täterorte zu verfahren ist; Orte also, an denen die na-tionalsozialistischen Entscheidungsträger die Massenver-brechen des NS-Regimes planten und befehligten, siejedoch nicht an Ort und Stelle in die Tat umsetzten.

■ 3 ■Dokumentation Obersalzberg – Jahresbericht 2011

Mit dem 31. Dezember endete für die DokumentationObersalzberg ein ausgesprochen erfolgreiches Jahr. Diezahlreichen Bildungsangebote und Veranstaltungen zeu-gen von der herausragenden Bedeutung des Lern- und Er-innerungsortes am historischen »Täterort« Obersalzberg.Mit 156.730 Gästen stabilisierte sich die Einrichtung aufeinem außerordentlich hohen Niveau. Seit Eröffnung ha-ben damit insgesamt 1.775.820 Besucher die Dokumenta-tion Obersalzberg besucht. Die herausragenden Durch-schnittszahlen der letzten Jahre konnten in einigenMonaten sogar noch einmal übertroffen werden. Be-sonders erfreuliche Ergebnisse erzielte die Dokumentationim Frühling und Herbst.

Wie in den Jahren zuvor gehörten Schüler, Studenten,Angehörige der Bundeswehr, Polizei und sonstige Grup-pen der historisch-politischen Bildung zu den größten Be-suchergruppen. Besonders erfreulich ist der hohe Zu-spruch der Schulen: 2011 besuchten 462 Schulklassen dieDokumentation, das hohe Niveau des Vorjahres konntedamit gehalten werden. 193 Klassen davon nahmen dasweiterführende Bildungsangebot, etwa geführte Rund-gänge oder Workshops, in Anspruch. Insgesamt waren imJahr 2011 23.722 Schüler, 1.808 Lehrer und 8.073 Stu-denten unter den Besuchern. Darüber hinaus war die Ziel-gruppe »Angehörige der Bundeswehr« mit 3.972 Besu-chern verstärkt vertreten.

Das Berichtsjahr bestätigt daher die Bedeutung der Doku-mentation als einer der führenden Lern- und Erinnerung-sorte in Bayern und weist sie als unverzichtbaren Be-standteil der Bildungsarbeit im Freistaat aus.

Rückblick auf das Jahr 2011

Rückblick auf das Jahr 2011

Dr. Jürgen Zarusky, Prof. Dr. Stefanie Endlich, Prof. Dr. Günter Morsch, Prof. Dr. Egon Johannes Greipl und Dr. Stefan Winghart (von links nachrechts) diskutieren im Rahmen der Konferenz

September 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Vergleich zu 2010Januar 2.896 3.995 2.522 4.263 3.153 5.249 4.084 4.079 3.417 3.622 205 5,7 %Februar 5.591 2.784 3.690 3.539 3.783 6.360 5.599 3.453 4.029 3.421 -608 -17,8 %März 5.199 4.345 3.807 8.277 4.496 5.817 6.913 3.863 4.133 5.123 990 19,3 %April 6.818 8.156 8.810 8.379 10.890 11.729 7.725 9.353 9.965 11.587 1.622 14,0 %Mai 12.733 12.297 16.647 20.505 19.003 17.771 20.396 15.884 17.673 14.681 -2.992 -20,4 %Juni 10.632 14.801 16.321 19.138 19.160 21.553 17.647 21.746 18.938 21.155 2.217 10,5 %Juli 16.672 19.887 21.596 26.106 23.773 26.331 26.622 26.830 28.386 26.047 -2.339 -9,0 %August 18.094 23.059 24.324 30.826 30.459 28.729 25.460 26.895 28.192 26.148 -2.044 -7,8 %September 14.836 18.716 18.851 22.033 25.310 26.438 22.360 22.593 23.190 21.602 -1.588 -7,4 %Oktober 13.825 14.895 15.375 19.984 18.544 18.953 16.920 17.184 16.779 15.780 -999 -6,3 %November 3.214 3.550 1.267 3.875 3.556 3.613 3.887 3.812 4.168 4.056 -112 -2,8 %Dezember 3.575 2.561 2.790 2.833 4.041 4.076 3.750 4.242 2.812 3.508 696 19,8 %Gesamt 114.085 129.047 136.000 169.758 166.168 176.619 161.363 159.934 161.682 156.730 -4.952 -3,2 %

Besucherstatistik 2002–2011

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Die Erinnerungsarbeit an solchen Orten ist besonders heikel.Der konkrete Opferbezug fehlt, auf die Verbrechen und dasLeiden und Sterben von Millionen von Menschen kanndaher nur indirekt Bezug genommen werden. Gleichzeitigübt die Aura des Authentischen, die diese Orte umgibt, einefast magische Anziehung auf zahlreiche Menschen im In-und Ausland aus. Jede Auseinandersetzung mit den bau-lichen Relikten steht daher vor der Herausforderung, an dieTaten zu erinnern, ohne den Tätern ein Denkmal zu setzen.Der Obersalzberg ist ein solcher Täterort. Bis heute stehtder Ort ganz im Schatten seiner Rolle in der NS-Zeit. DieSprengung und Abtragung der meisten Gebäude und diespätere Beseitigung der Trümmer konnten seine Anzie-hungskraft nicht mindern. Während der offizielle Umgangmit dem schweren Erbe darauf zielte, durch Aufforstungbuchstäblich Gras über die Vergangenheit wachsen zu las-sen, nutzten clevere Geschäftsleute die Attraktivität desObersalzbergs auf Geschichtstouristen, NS-Nostalgiker undRechtsextremisten für einträgliche Geschäfte.

Das Institut für Zeitgeschichte, München – Berlin, und dasBayerische Landesamt für Denkmalpflege luden daher zuder Tagung ein, um über diesen Themenkomplex in einemwissenschaftlich fundierten Rahmen zu diskutieren. Ex-perten aus der Bundesrepublik Deutschland und Österreicherörterten methodische Grundsatzfragen, loteten möglicheFormen der Erinnerungsarbeit und Kooperation aus, refe-rierten über den Umgang mit »Täterorten« in beiden Län-dern und debattierten über regionalgeschichtliche AspekteBerchtesgadens in vergleichender Perspektive. Im Mittel-punkt stand dabei die Frage, wie das bestehende Zwei-Säulen-Konzept, also die Verbindung von historischer Erinnerungsarbeit und touristischer Nutzung, fortge schrie -ben und in ein Gesamtkonzept für die Erinnerungs arbeit amObersalzberg eingebettet werden könnte.

Rückblick auf das Jahr 2011

Dokumentation Obersalzberg – Jahresbericht 2011

Dazu gehörten etwa die Beiträge von Prof. Dr. GünterMorsch, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenk-stätten, über einen »vergessenen Täterort: Die Verwaltungs-zentrale der Konzentrationslager in Oranienburg«, von Dr.Stefan Winghart, Präsident des Niedersächsischen Landes -amtes für Denkmalpflege in Hannover, über das Thema»NS-Bauten – Erinnerungsarbeit – Denkmalschutz« odervon Frau Prof. Dr. Stefanie Endlich über »Täterorte undhistorisches Gedächtnis«. Der Fachliche Leiter der Doku-mentation Obersalzberg, Dr. Axel Drecoll, Kurator AlbertFeiber und die Bildungsreferentinnen Nina Riess undClaire Kéruzec präsentierten im zweiten Teil der Tagungihre Überlegungen zu einem Gesamtkonzept für den Um-gang mit dem Täterort Obersalzberg. Eine abschließendePodiumsdiskussion stellte die Ergebnisse der wissenschaft -lichen Fachtagung einer breiten Öffentlichkeit zur Dis -kussion und bezog wichtige Persönlichkeiten aus dem ge-sellschaftlichen und politischen Leben in den Dialog mitein. Unter dem Titel »Touristenort, Lernort, NS-Vergan-genheit. Erinnerungsarbeit und Denkmalpflege am Ober-salzberg« diskutierten der Vorsitzende der BerchtesgadenerLandesstiftung, Landrat Georg Grabner, der Generalkonser-vator des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege Prof.Dr. Egon Johannes Greipl, die Leiterin der KZ-Gedenk-stätte Dachau Dr. Gabriele Hammermann, die Präsidentinder Jüdischen Kultusgemeinde München Dr. h. c. Char -lotte Knobloch, Kreisheimatpfleger Johannes Schöbingerund Dr. Walter Schön in seiner Funktion als Stiftungsratder Berchtesgadener Landesstiftung. Die Diskussion imKur- und Kongresshaus Berchtesgaden moderierte Prof.Dr. Winfried Nerdinger, Lehrstuhlinhaber für Architektur-geschichte an der TU München.

Einmal mehr erwies auch der Besuch von Persönlichkeitenaus den Bereichen Wissenschaft, Politik und Kultur diehohe nationale wie internationale Reputation der Doku-mentation Obersalzberg. Am 10. Juli reiste die Kommissionfür Zeitgeschichte mit ihrem Geschäftsführer Prof. Dr.Karl-Joseph Hummel an, um sich ein Bild von der Dauer-ausstellung und dem Bildungsangebot zu machen. ZweiWochen später, am 25. Juli, besuchte eine Gruppe hoch-rangiger Mitglieder der deutsch-russischen Historiker-kommission, organisiert von der Akademie für politischeBildung in Tutzing, die Einrichtung. Am 15. Septemberinformierte sich die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünenim Bayerischen Landtag unter der FraktionsvorsitzendenMargarete Bause, der Landesvorsitzenden Theresa Schopperund dem kulturpolitischen Sprecher Dr. Sepp Dürr überMöglichkeiten und Grenzen des Umgangs mit dem TäterortObersalzberg. Der auf diesen Besuch folgende Antrag derGrünen wurde vom Hochschulausschuss des BayerischenLandtags am 8. Dezember einstimmig angenommen. Dar-

Das Podium (von links nach rechts): Johannes Schöbinger, Dr. GabrieleHammermann, Prof. Dr. Egon Johannes Greipl, Prof. Dr. Winfried Nerdinger,Georg Grabner, Dr. Charlotte Knobloch und Dr. Walter Schön

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in sprachen sich die Abgeordneten aller Fraktionen für ei-ne Aufwertung der Dokumentation Obersalzberg aus.

Überarbeitung und Erweiterung der Ausstellung

Die Planungen zur technischen und inhaltlichen Überar-beitung der Dauerausstellung standen im Berichtsjahr ganzim Zeichen der Diskussionen über die geplante baulicheErweiterung der Dokumentation Obersalzberg. Nachdemaufgrund der gravierenden Platzprobleme zunächst überkleinere Baumaßnahmen nachgedacht wurde, hat sich in-zwischen die Erkenntnis durchgesetzt, dass nur ein Erwei -te rungsbau, die so genannte »erweiterte große Lösung« aus-reichend räumliche Möglichkeiten bietet, um dem enormenBesucheransturm adäquat begegnen und den Bildungs-auftrag erfüllen zu können. In mehreren Verhandlungenund konstruktiven Gesprächen haben die Kooperations-partner, das Institut für Zeitgeschichte, die BerchtesgadenerLandesstiftung, das Bayerische Staatsministerium der Fi-nanzen und der Zweckverband Tourismusregion Berch-tesgaden Königssee über die konkrete Ausgestaltung undüber Finanzierungsmöglichkeiten des Erweiterungsbausberaten. Die Dokumentation veranstaltete in diesem Zu-sammenhang einen Workshop am 25. und 26. Juli, um zu-

sammen mit den Kooperationspartnern, dem StaatlichenBauamt Traunstein, weiteren wissenschaftlichen Mitarbei-

tern des Instituts für Zeitgeschichte sowie externen Exper-ten Fragen der inhaltlichen Überarbeitung und Neugestal-tung der Dauerausstellung und der notwendigen räum- lichen Erweiterung zu diskutieren. Wir danken an dieserStelle PD Dr. Frank Bajohr von der Forschungsstelle fürZeitgeschichte in Hamburg, Frau Dr. Claudia Haas,haas:consult, Wien, Frau Dr. Gabriele Hammermann, KZ-Gedenkstätte Dachau, den Herren Dr. Michael Henker undDr. Wolfgang Stäbler von der Landesstelle für die nicht -staat lichen Museen in Bayern, Herrn Prof. Dr. AlfonsKenkmann, Lehrstuhl für Geschichtsdidaktik der Univer-sität Leipzig, und Herrn Dr. Ansgar Reiß, Bayerisches Ar-meemuseum Ingolstadt, herzlich für ihre Kooperationsbe-reitschaft. Die Ergebnisse des Workshops flossen in einenRaumbedarfsplan ein, der durch das IfZ und den Zweck -verband Tourismusregion Berchtesgaden-Königssee erstelltwurde. Die dort fixierten Anforderungen für eine baulicheErweiterung bestätigte ein externes Gutachten der Firmahaas:consult, das die Berchtesgadener Landesstiftung aufAnregung des IfZ in Auftrag gegeben hatte. Der Raumbe-darfsplan und das Gutachten wurden bereits in die Pla-nungen eingespeist.

Rückblick auf das Jahr 2011

Dokumentation Obersalzberg – Jahresbericht 2011

Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in der Dokumentation: (Erste Reihe von links) Ulrike Gote MdL, Dr. Sepp Dürr MdL, Theresa Schopper MdL, SusannaTausendfreund MdL, Simone Tolle MdL, Fraktionsvorsitzende Margarete Bause MdL, Marie-Luise Thierauf, Vorstand Kreisverband Berchtesgadener Land, undChristine Stahl MdL, Vizepräsidentin des Bayerischen Landtags. (Zweite Reihe von links) Thomas Mütze MdL, Peter Pfeiffer, Maximilian Funk, AusstellungskuratorAlbert A. Feiber, Dr. Axel Drecoll, Fachlicher Leiter der Dokumentation, Michael Drummer, Vorstand Kreisverband Berchtesgadener Land, Florian Hiermeier, Ulrich Gensch und Viktoria Thierauf

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Fortgeführt wurde im Berichtsjahr die Tradition der Win-terausstellung in der Dokumentation Obersalzberg. Unterdem Titel »Im Objektiv des Feindes. Die deutschen Berich-terstatter im besetzen Warschau 1939–1945« zeigte dieDokumentation bis zum 1. Mai 2011 die fünfte Winter-ausstellung, zu der auch ein Begleitband erhältlich war.

Die sechste Winterausstellung »Juni 1941 – Der tiefe Schnitt.24. Biografien aus dem Krieg gegen die Sowjetunion« desDeutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst wurde am20. Oktober 2011 eröffnet und lief bis zum 4. März 2012.Für die Sonderschau erarbeiteten die Bildungsreferentin-nen ein pädagogisches Begleitprogramm. In einer Führungdurch die Winterausstellung wurden die Grundzüge desVernichtungskrieges gegen die Sowjetunion erklärt undanhand der gezeigten Biografien vertieft. Der Workshop»Ge(h)denken!« behandelte die Erinnerungskultur in Russ -land und Deutschland. In Arbeitsgruppen beschäftigtensich die Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Ge -denk tagen und den Fragen: Was ist an diesem historischenDatum passiert? Wie wandelten sich Gedenktage in Russ-land und Deutschland und wie sieht Gedenken heute aus?

Sonderausstellungen

Dokumentation Obersalzberg – Jahresbericht 2011

Sonderausstellungen

Die fünfte Winterausstellung:»Im Objektiv des Feindes«

Die sechste Winterausstellung: »Der tiefe Schnitt«

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Bereits zum 17. und 18. Mal veranstaltete die Dokumen-tation Obersalzberg 2011 die Obersalzberger Gespräche.Am 14. April stellten Dr. Susanne Rolinek und ChristianStrasser acht Erinnerungsorte »Im Schatten der Mozart-Kugel« vor, Orte in Deutschland und Österreich, die bis indie Gegenwart hinein mit den Abgründen der NS-Ver-gangenheit verbunden sind.

Das 18. Obersalzberger Gespräch bezog sich inhaltlich aufdie Winterausstellung und widmete sich folgerichtig mitdem »Unternehmen Barbarossa. Hitlers Krieg im Osten –Entstehung, Verlauf, Folgen« einem historischen Ereignis,das 2011 genau 70 Jahre zurücklag. Am 27. Oktober er-klärte Dr. Christian Hartmann vom Institut für Zeitge-schichte, München – Berlin, anhand des neuesten For-schungstandes, wie es zu diesem Feldzug kommen konnte,welche Ziele mit dem Angriff auf die Sowjetunion er-reicht werden sollten und welche historische Relevanz die

Auseinandersetzung für die Gegenwart besitzt. Mit über100 Gästen und Fernsehberichterstattung steht dieser Vor-trag für die herausragende Entwicklung, die das Begleit-programm der Dokumentation über die Dauerausstellunghinaus genommen hat.

Begleitprogramm

Dokumentation Obersalzberg – Jahresbericht 2011

Begleitprogramm

Die Referentin Dr. Susanne Rolinek während des 17. Obersalzberger Gespräches: »Im Schatten der Mozartkugel«

Dr. Christian Hartmann referiert im Rahmen des 18. Obersalzberger Gespräches über das »Unternehmen Barbarossa«

Die Bildungsreferentin Claire Kéruzec im Interview mit dem Bayrischen Fernsehen.

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Im Berichtsjahr konnte das Bildungsangebot der Dokumen -tation Obersalzberg nochmals um weitere Führungstypenund Workshops ausgeweitet werden. So wurden zwei neueThemenführungen in das Programm aufgenommen: DieThemenführung »Der historische Ort« behandelt die Funk-tion und Bedeutung des Obersalzbergs im »Dritten Reich«.Sie schließt einen Besuch des früheren Berghofareals mitein und zielt besonders auf touristische Besucher, derenInteresse für den authentischen Ort aufgenommen unddurch wissenschaftlich fundierte Informationen überwichtige Entscheidungen und Ereignisse aus der Zeit desNationalsozialismus verknüpft wird. Die Themenführung»Antisemitismus. Von der Ausgrenzung zur Ermordung«thematisiert insbesondere jüdisches Leben vor und wäh-rend des Holocausts. Diese Führung wurde von der Rund-gangsleiterin Ulrike Offenberger konzipiert. Zudem wur-den weitere biografische Führungen erarbeitet, die sich an12- bis 14-jährige Schüler richten und diesen bei geringemVorwissen anhand von einschlägigen Lebensläufen zen-trale Elemente des Nationalsozialismus didaktisch näher-bringen sollen.

2011 wurde das Repertoire auch um neue Workshops er-weitert: Im Workshop »Fotografien als historischen Quellen«setzen sich Schülerinnen und Schüler kritisch mit Foto-grafien und Gemälden als historische Quellen auseinander.Sie lernen, dass sich Fotografien nicht selbst erklären, son-dern dass sich die Motive und die Motivation der Foto-grafen oft erst mit zusätzlichem Material – Kenntnis derFotografen, Beschriftungen, Überlieferungskontext unddergleichen mehr – erschließen lassen.

Workshop Anzahl

Schüler führen Schüler 6Fotografien als historische Quelle 8Was ist Rechtsextremimus? 1Bundeswehr-Seminar 2

Workshops Gesamt 17

Auch für Menschen mit Behinderung wurden weitere An-gebote entwickelt. So wurde ein einführender Text in dieAusstellung in die Brailleschrift übersetzt. Zudem wurde2011 eine Führung für blinde Menschen und Menschenmit Sehbehinderung erarbeitet. Insgesamt hielten die Bil-dungsreferentinnen im Berichtsjahr sechs Lehrerfortbildun -gen und Seminare ab.

Aufgrund des hohen Besucherandrangs gehörte die Aus-und Fortbildung von Rundgangsleitern zu einem weiterenArbeitsschwerpunkt des Bildungsreferats. Im Mai 2011wurde ein Rundgangsleiterkurs beendet. 14 neue Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter schlossen die Schulung, dieim Oktober 2010 begonnen hatte, erfolgreich mit einerschriftlichen Prüfung und einer »Probeführung« ab. Ins-gesamt beschäftigte die Dokumentation Obersalzberg 2011damit 26 freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Leiderhat Andreas Pfützner seine freiberufliche Mitarbeit been-den müssen. Wir bedanken uns bei ihm für seine enga-gierte Arbeit und wünschen ihm alles Gute!

Im August arbeitete erstmals ein Gedenkdiener des Öster-reichischen Auslandsdienstes in der Bildungsabteilungder Dokumentation Obersalzberg. Cornelius Schwärzlerhatte seinen Zivildienst zuvor im Holocaust Zentrum inMoskau und in der Fondazione Museo della Shoah in Romgeleistet. In Zukunft sollen weitere Gedenkdiener die Bil-dungsarbeit der Dokumentation Obersalzberg mit ihrerArbeit unterstützen.

Dank des engagierten Einsatzes der Mitarbeiter war dieDokumentation in der Lage, das Angebot noch stärkerden unterschiedlichen Anforderungen des internationalen

Bildungsangebote

Dokumentation Obersalzberg – Jahresbericht 2011

Bildungsangebote

0 20 40 60 80 100

Dez.

Nov.

Okt.

Sep.

Aug.

Jul.

Jun.

Mai

Apr.

Mär.

Feb.

Jan.

28

44

75

107

51

114

71

84

46

28

22

21

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2

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6

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4

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2

2

48

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1

5

44

7

5

4

7

5

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11

0

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02 04 06

2

08 001

Anzahl der Führungen in der Dokumentation je Monat

Anzahl der Workshops in der Dokumentation, verteilt auf das Jahr 2011

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Pub likums anzupassen. Im Berichtsjahr konnten deutlichmehr englische Führungen angeboten werden als im Jahrzuvor. Zudem gehörten erstmals spanische Führungenzum Programmangebot der Dokumentation.

Gut bewährt haben sich die 2010 eingeführten öffent-lichen Führungen. In der Wintersaison von Oktober bisApril gab es wöchentlich jeweils eine öffentliche Füh-rung, in der Hauptsaison wöchentlich fünf öffentlicheFührungen, darunter eine Familienführung.

Anlässlich des 34. Internationalen Museumstags am Sonn-tag, den 15. Mai 2011, der unter dem Motto »Museen, un-ser Gedächtnis!« stand, bot die Dokumentation Obersalz-berg bei freiem Eintritt acht kostenlose Führungen,darunter zwei englische Führungen, sowie unentgeltlichAudio-Guides an.

2011 beteiligte sich die Dokumentation Obersalzberg auchan den Aktionswochen gegen Antisemitismus der Ama-deu-Antonio-Stiftung. Am 9. November wurde im Rahmendieser Aktionswochen eine öffentliche Themenführung»Antisemitismus. Von der Ausgrenzung zur Ermordung«angeboten.

Die Gesamtzahl im Berichtszeitraum belief sich auf insge-samt 691 Führungen und 17 Workshops.

Standardführungen 358

Überblicksführungen 65

Themenführungen 211

VIP-Führungen 9

Fremdsprachige Führungen 48

(44 englische, 2 französische und 2 italienische)

Bildungsangebote

Dokumentation Obersalzberg – Jahresbericht 2011

Die Bildungsreferentin Nina Riess mit einer Schülergruppe

Der Rundgangsleiterkurs 2011 mit den Bildungsreferentinnen Nina Riess und Claire Kéruzec (erste Reihe vierte und fünfte von links), dem Kurator Albert A. Fei-ber und der Büroleitung Anja Deutsch (zweite Reihe von rechts), den studentischen Hilfskräften Maximilian Metz und Matthias Schmid (zweite Reihe, dritter vonrechts und erste Reihe rechts), sowie dem Fachlichen Leiter Dr. Axel Drecoll (fünfter von links hinten)

Claire Kéruzec begleitet als Bildungsreferentin eine Gruppe der Bundeswehr

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Im Berichtsjahr waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter der Dokumentation über die beiden am Obersalzbergdurchgeführten Veranstaltungen (Tagung »Täterorte« so-wie Workshop zur Überarbeitung) in einen fruchtbarenKontakt mit Kollegen anderer Institutionen. Dr. Axel Dre-coll referierte und diskutierte über die konzeptionellenÜberlegungen zu einem Gesamtkonzept »Obersalzberg«und zu einer Überarbeitung der Dauerausstellung in ei-nem breiten Kollegenkreis, etwa am Institut für Zeitge-schichte der Universität Innsbruck, im Haus der Ge-schichte in Bonn, in Berlin, in Weimar und Leipzig.Darüber hinaus vertrat er das Institut und die Dokumen-tation Obersalzberg als Gründungsmitglied des Wissen-schaftlichen Beirats der Denkstätte im Campus Weiße Ro-se unter dem Vorsitzenden Prof. Dr. Wolfgang Marcus imMärz des Berichtsjahres. Kooperationsverhältnisse pfleg-te Dr. Axel Drecoll im Jahr 2011 zudem mit verwandtenEinrichtungen aus dem Bereich bildende Kunst; daruntervor allem die Bayerischen Staatsgemäldesammlungenund das Kunstmuseum in Bonn, die im Herbst in denWorkshop »Kunstraub und Restitution« und in eine bera-tende Tätigkeit für das Münchner Dörner Institut münde-ten.

Albert A. Feiber nahm als Referent an den 20. BraunauerZeitgeschichte-Tagen zum Thema »Schwieriges Erbe« mitdem Vortrag »Vermarktung, Verdrängung, Vermittlung.Der Obersalzberg nach 1945« vom 23. bis vom 25. Sep-tember sowie auf der Tagung »Erhalt oder Verfall? Die Zu-kunft des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes in Nürn-berg« mit dem Vortrag »Abriss, Denkmal, Lernort. DasBeispiel Obersalzberg« am 5. November teil. Daneben be-teiligte er sich am 3. Fachgespräch »Politische Bildung anhistorischen Orten des Nationalsozialismus«, das am 11.und 12. Januar 2011 in der Jugendbegegnungsstätte amTower in Oberschleißheim zum Thema »Flucht und Ver-treibung« stattfand.

Vom 23. bis zum 25. Juni war mit Albert A. Feiber, NinaRiess und Claire Kéruzec erstmals das Obersalzberg-Teaman einem bundesweiten Gedenkstättenseminar vertreten.Das von der Bundeszentrale für politische Bildung, demKreismuseum Wewelsburg und der Stiftung Topographiedes Terrors veranstaltete Seminar mit dem Thema »Die SSin Forschung, Bildung und Medien. Entwicklung und Per-spektiven der Täterforschung« richtete sich an Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter von »Gedenkstätten« und dientdem gegenseitigen Erfahrungsaustausch.

An der vom Dokumentationszentrum Reichsparteitagsge-lände mit Unterstützung der Bayerischen Landeszentralefür politische Bildungsarbeit veranstalteten »Gedenkstät-tenfahrt Frankreich« nahmen vom 9. bis zum 15. OktoberAlbert A. Feiber und Claire Kéruzec teil. Auf dieser Fahrtbesuchten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeithistori-scher Einrichtungen die KZ-Gedenkstätte Natzweiler-Struthof im Elsaß, das »Zentrum der Erinnerung« beimOradour-sur-Glane, das »Mémorial de Caen« sowie das»Mémorial de la Shoa« in Paris und hatten Gelegenheit,sich im direkten Austausch mit ihren französischen Kol-leginnen und Kollegen über die Gedenkstättenarbeit inFrankreich zu informieren.

Institutionelle Vernetzung, Fortbildung und Tagungen

Dokumentation Obersalzberg – Jahresbericht 2011

Institutionelle Vernetzung, Fortbildung und Tagungen

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Dem Besucherandrang entsprechend entwickelte sich imBerichtsjahr auch der Verkauf der Veröffentlichungen desIfZ zur Dokumentation Obersalzberg. Wieder einmal zeigtesich, dass das IfZ mit der »Tödlichen Utopie« einen allge-mein verständlichen und informativen Begleitband zurAusstellung mit Bestsellercharakter herausgibt. Da die 2008erschienene Neuausgabe aufgrund der großen Nach fragevergriffen war, erschien 2011 eine sechste, durchgeseheneAuflage, im Februar als Hardcover (Leinen-)Ausgabe, imOktober in Broschur. Die Gesamtzahl der veräußertenExemplare belief sich 2011 auf 2.702, insgesamt konntendamit seit dem Erscheinen der Studie 73.863 Bücher ver-kauft werden. Die Gesamtauflage beträgt 90.000 Exem-plare.

Nicht weniger erfolgreich gestaltete sich der Verkauf deraudiovisuellen Produkte. Von der DVD »Gewalt, Vernich-tung, Tod. Szenen aus dem Zweiten Weltkrieg« wurden678 veräußert, von der DVD »Obersalzberg. Vom Berg-bauerndorf zum Führersperrgebiet« 1.458 und von der2008 erweiterten Neuauflage der CD »Täter – Gegner –Opfer. Tondokumente zum Dritten Reich« 317 Exemplare.Der Absatz sämtlicher audiovisueller Produkte betrug 2.453.

Nach dem Relaunch der Website www.obersalzberg.de imJahr 2008 stiegen die Benutzerzahlen auch im Berichtsjahrweiter an. 403.475 Visits sowie 10.927.468 Hits verdeut-lichen die anhaltend hohe Frequenz, in der die Internet-nutzer unsere Homepage besuchen und das Online-Ange-bot nutzen. Am beliebtesten waren die Seiten »Aktuelles«,»Besucherinfos« sowie Informationen über die Dokumen-tation selbst. Dem erweiterten Bildungsspektrum wurdemit einer Neugestaltung des bisherigen Bereichs »Didaktik«Rechnung getragen. Unter der neuen Rubrik »Bildungsan-gebot« wird nicht nur aktuell über Führungstypen, Work -shops und Lehrerfortbildungen informiert, sondern auchpädagogisches Material für den Download bereitgestellt.Außerdem wurde im Bereich »Ausstellung« das Kapitelüber den Führerkult der überarbeiteten Sektion angepasstund ein neues Kapitel »Akteure des Regimes« eingefügt.Die Vollversion des Internetauftrittes ist in den SprachenDeutsch und Englisch verfügbar. Angebote mit allen Basis -informationen bestehen zudem in Französisch, Italienisch,Russisch, Niederländisch, Spanisch und Tschechisch.

Seit 2011 ist die Dokumentation Obersalzberg beim sozia -len Netzwerk Facebook vertreten. Die vom Bildungsreferatbetriebene Seite www.facebook.com/doku.obersalzberg in -formiert regelmäßig über Veranstaltungen, Ereignisse undBildungsangebote der Dokumentation. Bereits im erstenJahr der Facebook-Präsenz konnten die Angebote der Do-kumentation 307 »Gefällt mir«-Angaben sammeln. Es wur-den 95.259 Beitragsaufrufe und 429 Feedback-Einträgeverzeichnet.

Publikationen

Dokumentation Obersalzberg – Jahresbericht 2011

Publikationen Internet-Präsenz

Hardcover und Broschur - die beiden Ausführungen desBandes»Die tödliche Utopie«, der im Berichtsjahr neu aufgelegt wurde.

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Entwicklung der Zugriffe auf die Website der Dokumentation Obersalzbergvon Januar bis Dezember 2011

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1. Fachliche LeitungInstitut für Zeitgeschichte, München– Berlin

Die fachliche Leitung, also die wissenschaftliche, muse -ums fachliche und museumspädagogische Betreuung derDokumentation Obersalzberg obliegt dem Institut für Zeit-geschichte, München–Berlin. Diese umfasst folgende Be-reiche:

■ Fachwissenschaftliche AufgabenKonzeption, Inhalte und Anordnung der Dauerausstel-lung, Auswahl der Exponate und Ton-/Bildmedien, Aus-stellungstexte, Texte des Audio-Guides, Führungskonzep-te, Begleitpublikationen, Fachauskünfte, Begut ach tungein schlägiger Fremdprojekte

■ Museumsfachliche AufgabenAusstellungsdesign, Ausstellungsproduktion, Medien-und Museumstechnik, Exponat- und Rechteverwaltung,Ergänzungssammlung, Sonderausstellungen, Veranstal-tungen

■ Pädagogische Aufgaben Individuelle Besucherbetreuung, Führungsdienst inkl.Ausbildung, Fortbildung und Evaluierung der Rund-gangsleiter, Fortbildungsmaßnahmen für Lehrer und an-dere Mittler historisch-politischer Bildung, Besucherfor-schung

■ Öffentlichkeitsarbeit: Öffentliche Vertretung der Dokumentation in allen dieZuständigkeit des IfZ betreffenden Fragen im Sinne derCorporate Identity, Pflege eines einheitlichen Erschei-nungsbilds (»Corporate Design«), Pressearbeit (Printme-dien, Fernsehen, Funk, Internet), Pflege der Website»obersalzberg.de« und Vertretung in sozialen Netzwer-ken, Werbung (Anzeigen, Flyer etc.), Beziehungen zuverwandten Einrichtungen, Beziehungen zur Politik undzu gesellschaftlich relevanten Organisationen

■ Verlagsaufgaben:Herstellung und Vertrieb der »Veröffentlichungen desInstituts für Zeitgeschichte zur Dokumentation Ober-salzberg«

Leiter:Dr. Axel Drecoll

Kurator:Albert A. Feiber M.A.

Büroleitung:Anja Deutsch M.A.Dipl.-Museologin (FH) Sora Stöckl

Wissenschaftliche Hilfskraft:Maximilian Metz M.A.

Studentische Hilfskraft:Matthias Schmid

Bildungsreferat:Mag. Nina RiessClaire Kéruzec M.A.

RundgangsleiterDie vom Institut für Zeitgeschichte ausgebildeten Rund-gangsleiterinnen und Rundgangsleiter sind auf Honorar-basis tätig.

Reinhard BengesserDorit BielerManuel BognerFelicia DäuberJohanna DaichendtKatharina DatzUrsula EnzendorferJohann EnzingerKatharina GammerElisabeth Graf-RiemannSonja HerzlDaniela KöckTibor LégrádyErwin Meier-HeindlBirgit MündelOttmar NeuburgerUlrike OffenbergerJohannes PichlerKathrin QuatemberEllen von RennenkampffMatthias RinghofIrmgard Schöner-LenzEva UnterwegerKarin WabroWolfgang Wintersteller

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

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2. Betriebliche LeitungZweckverband Tourismusregion Berchtesgaden-Königssee

Die Dokumentation Obersalzberg wird im Auftrag derBerchtesgadener Landesstiftung durch den ZweckverbandTourismusregion Berchtesgaden-Königssee unterhalten, derfür den Betrieb der Ausstellung (u.a. Technik, Kasse, In-standhaltung, Gebäudeunterhalt, Gebäudereinigung, Ver-sicherungswesen) verantwortlich ist. Dies umfasst im We-sentlichen folgende Bereiche:

■ LeitungTechnik: inkl. Instandhaltung, Pflege der Außenanla-gen, Gebäudereinigung Verwaltung: inkl. Wartung, Bu-chung, Information, Mitwirkung bei der Pressearbeit

■ KasseKasse inkl. Information, Ausgabe und Rücknahme derAudioGuides, Verkauf von Büchern und anderen dieAus stellung begleitenden Verkaufsartikeln

Leiter:Dipl.-Kaufmann Markus Rosenberg

Kasse:Stefanie BarthMarion BauerFelicia DäuberVeronika FendtAnita IrlingerRomana Küblbeck Dorothea Scheidig

Technik und Aufsicht:Josef KaltenbacherSebastian KurzRobert MoserManfred Nasko

Reinigungskräfte:Alena BrandnerSabine Kosta

■ Süddeutsche Zeitung vom 19. / 20. März

Spurensuche am TäterortVon Hans Holzhaider

Umdenken im Umgang mit dem Obersalzberg: Hitlerszweite Machtzentrale soll ein Lernort und die NS-Re-likte in die Denkmalliste aufgenommen werden.

Der Obersalzberg bei Berchtesgaden, wo sich in den Jahren1933 bis 1945 die neben der Reichskanzlei in Berlin be-deutendste Machtzentrale des nationalsozialistischen Re-gimes befand, soll in weit größerem Umfang als bisher alszeitgeschichtlicher Lernort genutzt werden. Bei einer Fach -tagung in der Dokumentationsstelle auf dem Obersalz-berg stellten Mitarbeiter des Münchner Instituts für Zeit-geschichte (IfZ) ein Konzept vor, das den Standort dessogenannten Berghofs, dem Wohnsitz Adolf Hitlers, unddas »Teehaus« auf dem 1834 Meter hohen Kehlstein in diehistorisch-politische Bildungsarbeit einbezieht.

Beide Orte sollen neben einigen anderen baulichen Re-likten der NS-Zeit auf dem Obersalzberg in die bayerischeDenkmalliste eingetragen und so vor Veränderung undweiterer Zerstörung geschützt werden.

Das Konzept markiert eine deutliche Trendwende imUmgang mit dem historischen Gelände. Bis vor wenigenJahren hatte das bayerische Finanzministerium die Auf-nahme von Objekten auf dem Obersalzberg in die Denk-malschutzliste gezielt torpediert und nach dem Abzug derAmerikaner 1996 eine Reihe von noch bestehenden Ge-bäuden und Gebäuderesten abreißen und einebnen lassen.

Die Tagung auf dem Obersalzberg stand unter dem Titel»Täterort - Erinnerungsort - Lernort. Überlegungen für einGesamtkonzept Obersalzberg«. Experten aus ganz Deutsch-

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land sprachen über ihre Erfahrungen mit Orten, die sym-bolisch für die Machtausübung und die inszenierte Mas-senpropaganda im sogenannten Dritten Reich stehen undüber deren Nutzung es in den meisten Fällen keinen gesell-schaftlichen Konsens gibt wie etwa bei den KZ-Gedenk-stätten oder den Erinnerungsorten an den Widerstand ge-gen Hitler.

Solche Orte sind etwa die Zentralverwaltung der Kon zen -trationslager in Oranienburg, der Bückeberg bei Hameln, wodie »Reichserntedankfeste« inszeniert wurden, oder dieNS-Ordensburg und »Thingstätte« Vogelsang in der Eifel.

Der Obersalzberg, darüber waren sich alle Teilnehmereinig, nimmt unter all diesen Orten eine Sonderstellungein. »Der Obersalzberg ist bis heute untrennbar mit Hitlerund seinem untergegangenen Reich verbunden. Der Na-me ist weltweit bekanntes Symbol der nationalsozialisti-schen Herrschaft«, sagte Albert Feiber, einer der wissen-schaftlichen Leiter der Obersalzberg-Dokumentation.

Für die Touristen, die seit den 50er Jahren in unver-minderter Zahl auf den Obersalzberg strömen, war und istfreilich weniger die politisch-historische Bedeutung desOrtes, als vielmehr seine vermeintliche Aura als der »pri-vate« Wohnsitz Hitlers ausschlaggebend. Die Mitarbeiterder Dokumentation auf dem Obersalzberg erleben das bisheute täglich an den Fragen, mit denen sie von Seiten derBesucher konfrontiert werden. »Sie möchten von uns er-fahren, wie Hitler gelebt und was er gegessen hat, siemöchten seinen Ausblick genießen, sie erwarten bei unseinen Blick durch das Schlüsselloch in Hitlers Wohnzim-mer«, schilderte Claire Kéruzec ihre Erfahrungen.

Zwar hat sich die Dokumentation seit ihrer Eröffnung1999 als ausgesprochenes Erfolgsmodell erwiesen - mehrals 160.000 Besucher kamen bisher jährlich - trotzdem ge-ben sich zahllose Touristen nicht mit den Bildern undTexten in der Ausstellung zufrieden, sondern machen sichselbständig auf die Suche nach den »authentischen« Orten- insbesondere nach den Überresten des Berghofs - nichtweil sie Neonazis oder sonstige Rechtsextreme wären, son-dern aus einer »von der Authentizität des Ortes geweck -ten, aber strukturell diffusen historischen Neugier« heraus.

Dabei aber werden sie regelmäßig enttäuscht. Denn dasWenige, was nach der Sprengung der Berghof-Ruine 1952noch übrig war, ließ die bayerische Staatsregierung 1995restlos abtragen und einebnen. Schon vorher wurde dasGelände mit Büschen und Bäumen aufgeforstet und sounkenntlich und nahezu unzugänglich gemacht. Nur eineschwärzliche, in den Hang gebaute Stützmauer blieb be-stehen.

Geheime Teile der Denkmalliste

Das war Teil eines planmäßigen Vorgehens, mit dem alles,was an materiellen Relikten der NS-Herrschaft auf demObersalzberg noch erhalten war, beseitigt oder zumindestunkenntlich gemacht werden sollte. Als 1973 das bayeri-sche Denkmalschutzgesetz erlassen wurde, überprüfte dasLandesamt für Denkmalschutz (LfD) auch die NS-Relikteauf dem Obersalzberg und setzte etliche davon auf dieDenkmalliste, unter anderen das sogenannte GästehausHitlers, den Platterhof, die Überreste der SS-Kasernen undder im Auftrag Bormanns angelegten Gewächshäuser.

Auf Anweisung des Finanzministeriums, als Liegen-schaftsverwalter sozusagen der Hausherr auf dem Ober-salzberg, musste dieser Teil der Denkmalliste allerdingsgeheim gehalten werden - ein klarer Verstoß gegen dasDenkmalschutzgesetz, das festlegt, dass die Denkmalliste»von jedermann eingesehen werden kann«. 1979 stopptedas Kultusministerium »auf Druck des Finanzministeriums«,wie der Pressesprecher des Landesamts Richard Nemecsagt, die Aufnahme von Objekten auf dem Obersalzberg indie Denkmalliste. Im April 1985 mussten sogar die schoneingetragenen Objekte aus der Liste gestrichen werden.

So konnte das Finanzministerium, als die Amerikaner1996 den Obersalzberg räumten, schalten und walten, wiees wollte. Es ließ sich dabei auch von einer Bürgerinitia-tive, die sich für die Erhaltung zumindest des Platterhofseinsetzte, nicht stoppen.

Im Umgang mit der NS-Geschichte des Obersalzbergspräsentierte die Staatsregierung das »Zwei-Säulen-Kon-zept«: Einerseits die Dokumentation als die zeitgeschicht-liche »Säule«, andererseits ein Fünf-Sterne-Hotel zur För-derung des »gehobenen Tourismus«. Mit seinen Zufahrtenund Außenanlagen überdeckt das Hotel die Standorte derWohnhäuser Bormanns und Görings und der Gewächshäu-ser, ein durchaus erwünschter Nebeneffekt, denn nach derVorstellung der Staatsregierung sollte alles, was außer -halb der Dokumentation noch an Hitler und seine Zeit er-innert, verschwinden.

Umso überraschender kam nun bei der Tagung auf demObersalzberg die Mitteilung des bayerischen Landeskon-servators Johannes Greipl, dass sich das Landesamt fürDenkmalpflege ab 2009 erneut intensiv mit dem Ober-salzberg beschäftigt habe und zehn Objekte auf die Denk-malliste setzen werde, darunter auch die im Boden be-findlichen Überreste des Berghofs und das Kehlsteinhausmitsamt Zufahrtsstraße.

Greipl machte keinen Hehl aus seinem Missmut überden bisherigen Umgang mit NS-Relikten auf dem Ober-salzberg. »Ich halte das Zwei-Säulen-Modell für falsch«,sagte der Landeskonservator. »Wir können nicht die Erin-nerung, die in den realen Resten steckt, an die Dokumen-

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tation abgeben. Wir haben die Aufgabe, uns um die Ori-ginalzeugen der Geschichte zu kümmern, auch wenn sieunscheinbar oder belastet sind.«

Axel Drecoll und Albert Feiber, die für den Obersalz-berg zuständigen Historiker des IfZ, machten deutlich,dass es bei ihrem Konzept keinesfalls um eine wie auchimmer geartete Hitler-Nostalgie gehe - im Gegenteil. Die»Bilder in den Köpfen der Touristen«, die »überwiegendaus der NS-Zeit stammen«, müssten gebrochen und mitden verheerenden Folgen der Entscheidungen, die hiergetroffen wurden, konfrontiert werden. »Jede Ausein-andersetzung mit den Zeugnissen der NS-Vergangenheitsteht vor der Herausforderung, an die Taten zu erinnern,ohne den Tätern ein Denkmal zu setzen«, sagte Drecoll.Man wolle keinen »NS-Wanderweg in einem historischenDisneyland« schaffen.

An die Taten erinnern, ohne den Tätern ein Denkmal zu setzen

Im Zentrum solle weiterhin die Dokumentation Obersalz-berg stehen, die allerdings räumlich, personell und finan-ziell besser ausgestattet werden müsse. Ergänzend solltenzwei »Satellitenausstellungen« auf dem Gelände des ehe-maligen Berghofs und auf dem Kehlsteinhaus hinzukom-men. »Es ist Zeit für einen Paradigmenwechsel«, sagte Fei-ber, vom »Touristenort mit einem Appendix Lernort« hinzum »Lern- und Erinnerungsort Obersalzberg mit touris-tischer Komponente«. Dazu solle eine Jugendbegeg-nungsstätte dem europaweit wichtigen Lernort Obersalz-berg eine neue Qualität geben.

Wie das im Einzelnen aussehen könnte, ist noch längstnicht geklärt. Gabriele Hammermann, die Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, regte einen internationalen Wett-bewerb an. »Ein paar Tafeln aufzustellen reicht nicht«,sagte sie. Man dürfe »keine Angst vor künstlerischer undarchitektonischer Verfremdung« haben. Bei einer Podi-umsdiskussion zum Abschluss der Tagung wurde aller-dings auch deutlich, dass die Vorstellungen der Historikerdes IfZ durchaus nicht überall auf Gegenliebe stoßen.

»Dass man hier Denkmäler konstruiert, weil der größteVerbrecher der Weltgeschichte da oben war, da setze ichdrei dicke Fragezeichen«, sagte Georg Grabner, der Land-rat des Landkreises Berchtesgadener Land. Die Berchtes-gadener hätten Sorge, »dass Leute sich hier irgendwie imGelände tummeln. Die sollen in die Dokumentation ge-hen, und wir sollten alles vermeiden, was das konterka-riert«. Auch Walter Schön, Amtschef im bayerischen Ju-stizministerium, der als Vertreter der Staatsregierung imStiftungsrat der Berchtesgadener Landesstiftung sitzt,meldete Bedenken gegen die Nutzung des Berghofgelän-des an: »Da ist ja nur sehr wenig zu sehen. Was kann ich

da als Botschaft vermitteln?« Man müsse bedenken, dassder »Grat zwischen Erinnerungs- und Wallfahrtsort« sehrschmal sei, sagte Schön.

Überraschend positiv äußerte sich dagegen DominikKazmaier, der für die staatlichen Immobilien zuständigeReferatsleiter im Bayerischen Finanzministerium - alsoder Behörde, die in der Vergangenheit die Einebnung al-ler Nazi-Relikte vorangetrieben hat. Er könne sich denAusführungen Ider Historiker »nur anschließen«, sagteKazmaier. Der große Erfolg der Dokumentation ziehe Fol-gerungen nach sich: »Das ist die Grundlage für die Fort-entwicklung«. Er sehe keinerlei Gegensatz zur bisherigenPolitik des Finanzministeriums.

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dafür aus, Gebäude der Nationalsozialisten zu erhalten.»Eine Dokumentation veraltet, originale Zeitzeugennicht«, sagte er. Allerdings müsse geprüft werden, was alsZeugnis der Geschichte Schutz genieße.

Axel Drecoll vom Institut für Zeitgeschichte erklärte, jeweniger Zeitzeugen es gebe, desto mehr sei die Erinne-rung auf historische Orte angewiesen, um Geschichte zuverstehen. Dem widersprach Thomas Lutz von der Stif-tung »Topographie des Terrors«. Man könne die Wirkungeines Nazi-Ortes nicht durch Erklärungen und Dokumen-tationen aufheben. »Mit erhobenem Zeigefinger kommtman gegen Architektur nicht an«, sagte er.

Jährlich kommen etwa 160.000 Besucher auf denObersalzberg. Vereinzelt werden an Hitlers ehemaligemWohnsitz immer noch Grablichter entzündet und Haken-kreuze auf den Boden gezeichnet.

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■ Welt online vom 22. Juni 2011

Ufos über dem ObersalzbergBroder in Fahrt

von Henryk M. Broder

Wenn der Service unterirdisch ist, ist es nur ein kleinerSchritt, ans Überirdische zu glauben. Ein Trip von Mün-ster über Salzburg nach Berchtesgaden.

Es war schon immer mein sehnlichster Wunsch, einen Tagauf dem Flughafen Münster-Osnabrück zu verbringen,wie Tom Hanks in »Terminal«. Letzte Woche ging derWunsch beinah in Erfüllung.

Wir hatten einen lustigen Abend bei einer Anti-AKW-Veranstaltung der Münsteraner Linkspartei (mit drei Refe-renten auf dem Podium und neun Besuchern im Saal), amnächsten Morgen nahmen wir ein Taxi zum »FMO«, derzwar extrem verkehrsgünstig zwischen den westfälischenMetropolen Münster und Osnabrück liegt, dafür aber nurmit einigem Aufwand zu erreichen ist.

Die Taxifahrt dauert über eine halbe Stunde und kostet50 Euro. Aber das war uns wurscht. Wir freuten uns aufeinen Tag voller Mehlspeisen in Salzburg und auf einenaufregenden Abend mit führenden Ufo-Experten.

Zuerst ging auch alles gut. Wir gaben unser Gepäckauf, wurden abgetastet und waren schon fast am Gate, alsdie Durchsage kam, der Flug nach Salzburg sei gecancelt.Die Passagiere sollten sich am Lufthansa-Schalter melden.

■ Evangelischer Presseverband für Bayern vom 15. März 2011

Obersalzberg: Ausstellung soll erweitert werden

Institut für Zeitgeschichte: Ausstellung amObersalzberg erweitern - (Zusammenfassung)

Geschichte - Das Institut für Zeitgeschichte München -Berlin will das Gelände von Hitlers Regierungssitz auf demOber salz berg in die Erinnerung an NS-Verbrechen mitein-beziehen. Die Historiker schlugen am Dienstag bei der Tagung»Täterorte« in Berchtesgaden ein neues Konzept für dieNutzung des Obersalzbergs vor.

Das Institut verantwortet die »Dokumentation Obersalz-berg«, eine ständige Ausstellung über die Geschichte desOrtes und des NS-Regimes.

Nach den Plänen soll der Berg mit Wegweisern und Hin-weistafeln einheitlich beschildert werden. Denkbar seiauch, Bäume abzuholzen, um den Blick aus Hitlers Pano-ramafenster teilweise wieder herzustellen, hieß es. Dereinzige Mauerrest des »Berghofs«, Hitlers Feriendomizilund späteres Hauptquartier, sowie andere historische Re-likte sollen unter Denkmalschutz gestellt werden. Nachdem Krieg hatten die US-amerikanischen Truppen den»Berghof« gesprengt.

»Denkmalschutz bedeutet, dass wir etwas zu einemZeitzeugen erklären. Es geht nicht um Aufwertung«, sag-te Johannes Greipl, Generalkonservator am BayrischenLandesamt für Denkmalpflege, zu dem Vorhaben. Auchder Kurator der Dokumentation Obersalzberg, Albert Fei-ber, betonte: »Wir wollen keinen NS-Wanderweg in einemhistorischen Disneyland.« Es sei im Gegenteil eine guteMöglichkeit, die Wirkung des Ortes einzubinden und po-sitiv zu nutzen.

Die Präsidentin der jüdischen Gemeinde München undOberbayern, Charlotte Knobloch, befürwortete das Kon-zept. Allerdings wandte sie sich gegen eine weitere Be-schilderung. Schon jetzt werde auf den Schildern dasWort »Holocaust« ausgekratzt, sagte Knobloch in Berch-tesgaden. Ausdrücklich unterstützte sie aber den ebenfallsdiskutierten Aufbau einer Internationalen Jugendbegeg-nungsstätte. Bei der künftigen Gestaltung des Obersalz-berg-Geländes müssten Jugendliche einbezogen werden.

Auf der zweitägigen Tagung hatten Historiker undDenkmalschützer darüber diskutiert, wie sogenannte Tä-terorte genutzt werden können, ohne sich zu rechtsextre-men Kultstätten zu entwickeln. Dabei sprach sich Greipl

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Dokumentation Obersalzberg – Jahresbericht 2011Berchtesgadener Anzeiger vom 21. Juli 2010

Die Mitarbeiterin der LH tat überrascht, war es abernicht wirklich. Die Maschine, die uns nach Salzburg brin-gen sollte, hätte am frühen Morgen von Münster nachStuttgart und zurück fliegen sollen, konnte es aber nicht,weil es »ein Problem mit dem Druck in der Kabine« gege-ben habe. Der Stuttgart-Flug wurde abgesagt, ebenso wieder spätere Flug nach Salzburg. Die Frage, warum mandie Passagiere erst kurz vor dem Boarden über das Malheurinformiert habe, konnte die Mitarbeiterin der LH nicht be-antworten. Und am Cirrus-Schalter gab es niemand, anden wir uns wenden konnten. Die Airline, so erklärte unseine junge Frau am Nebenschalter, habe ihre Präsenz amFlughafen Münster-Osnabrück aufgegeben, das Cirrus-Schild werde demnächst abmontiert, für das Handling derPassagiere sei die LH zuständig.

Wieder am LH-Schalter stellten wir fest, dass außer unsacht weitere Passagiere gerne nach Salzburg geflogen wä-ren, im ganzen also zehn »Paxe«. Könnte die geringe Aus-lastung des Fliegers ein Grund für die Absage des Flugesgewesen sein? Ich besorgte mir die Telefonnummer derCirrus Airlines in Saarbrücken, wurde zu der Abteilung»Customer Relations« durchgestellt und hatte gleich dasGefühl, nicht der erste Customer an diesem Morgen zu sein.Der Mann am anderen Ende der Leitung war so genervt,dass er mir nicht einmal seinen Namen sagen wollte. »Dasgeht Sie nichts an.« »Sie sind ein ungezogener Lümmel«,antwortete ich, worauf der »Customer Relations« Managerdas Gespräch seinerseits durch Auflegen beendete.

Mit Hilfe der Air Berlin kamen wir über Wien am Abendin Salzburg an. Die Ufologen-Versammlung hatte schonbegonnen. Wir hörten Geschichten von Flugobjekten, diemit Lichtgeschwindigkeit durch das All rasen, schnellerals eine Kanonenkugel beschleunigen, auf der Stelle wen-den und schwerelos schweben können. So etwas hättenwir uns in Münster gewünscht.

Am nächsten Tag deckten wir uns mit einem Vorrat anSacher-Törtchen und Esterhazy-Schnitten ein und mach-ten uns auf den Weg zum Obersalzberg. Vom »Berghof«des Führers, der Anfang der 50er-Jahre gesprengt wurde,ist außer einem Stück Außenmauer nichts übrig geblieben.

Albert Feiber, Kurator der »Dokumentation Obersalz-berg« am Institut für Zeitgeschichte führte uns über dasGelände. Sehr sachkundig und ohne jedes erzieherischePathos.

Dann wollten wir uns noch das InterConti ansehen, das2005 eröffnet wurde, eine Autominute vom »Berghof«entfernt, ein Fünf-Sterne-Plus-Resort, in dem die Zimmerzwischen 200 und 600 Euro pro Nacht kosten. Aus derFerne sieht es wie ein dreistöckiges Ufo aus, der Ein-gangsbereich erinnert aber eher an eine Aussegnungshalleals ein Raumschiff.

Kaum waren wir vorgefahren, kam die »Customer Re-lations« Managerin auf uns zu und erklärte, wir befändenuns auf einem Privatgelände, filmen und fotografieren seiohne Erlaubnis der Hoteldirektion verboten.

Wo denn das Privatgelände anfangen und wo es auf-hören würde, wollten wir wissen; »Überall«, sagte die »Cu-stomer Relations« Managerin und machte mit der Handeine kreisende Bewegung, wie ein Ufo im Landeanflug.

Wir fuhren zurück ins Tal und setzten uns beim Auer-wirt in den Biergarten. Über dem Obersalzberg ging dieSonne unter, auf dem blauen Himmel zogen Flugobjektedünne Kondensstreifen. Der Tafelspitz hatte die richtigeKonsistenz, die Backhendl waren knusprig, das Bier frischgezapft.

Wie es sich gehört, wenn die »Customer Relations« stimmen.

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Das Luxushotel Interconti am Obersalzberg.

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■ Passauer Neue Presse vom 26. September 2011

Berchtesgaden und das schwierige Erbe

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Dokumentation Obersalzberg – Jahresbericht 2011

■ Berchtesgadener Anzeiger vom 27. Oktober 2011

Heute beim Obersalzberger Gespräch:

»Erst jetzt wird das Thema aufgearbeitet«

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■ Aktuelle Informationen aus dem Bayerischen Landtagvom 7. Dezember 2011

Hochschulausschuss stimmt geschlos-sen für Aufwertung der Dokumenta-tionsstelle Obersalzberg

Mit den Stimmen aller Fraktionen hat der Hochschulaus-schuss den Antrag von Bündnis 90 / Die Grünen ange-nommen, bei der geplanten Neukonzipierung der Doku-mentationsstelle Obersalzberg von der Staatsregierungeingebunden zu werden. Zuvor war noch um Formulie-rungen gerungen worden. Sepp Dürr (Bündnis 90 / DieGrünen) begründete den Anspruch auf Einfluss des zu-ständigen Ausschusses mit inhaltlichen und baulichenMängeln, die behoben werden müssten. Der Obersalzbergwerde von den mittlerweile sehr zahlreichen Besuchernvorrangig touristisch wahrgenommen, was der Geschich-te dieses Ortes nicht gerecht werde. »Wir müssen dieChance, die dieser Platz bietet besser nutzen, um Ge-schichte aufzuarbeiten«, sagte Dürr. »Das will ich nicht al-lein dem Finanzministerium überlassen.« Auch die Rolleder zuständigen Berchtesgadener Landesstiftung müssegründlich überdacht werden.

Roland Richter (CSU) sah hingegen bei der Stiftungkeinerlei Handlungsbedarf. Das Grundkonstrukt am Ober-salzberg funktioniere sehr gut. »Das Konzept des Dreige-stirns aus Dokumentationsstelle, Hotel und Kehlsteinhausist aufgegangen: wir haben keinen braunen Tourismus.Und darüber sind wir vor Ort sehr froh«, betonte Richter.

Isabell Zacharias (SPD) meinte, der Gebäudekomplexmüsse dennoch dringend dem Besucher-Andrang ange-passt werden und auch das veraltete Konzept bedürfe einerModernisierung.

Michael Piazolo (Freie Wähler) wies schließlich daraufhin, dass bei einem derart wichtigen und sensiblen Themaein geschlossenes Auftreten des Ausschusses wichtiger seials Nuancen eines Konzeptes, das es erst noch zu erarbei-ten gelte.

Ausschussvorsitzender Oliver Jörg (CSU) schlug des-wegen vor, der Staatsregierung die Zeit zu lassen, dasKonzept für den Obersalzberg zu entwickeln und zu bera-ten. Auch die im Antrag geforderte Intensivierung der Ju-gendarbeit wurde leicht modifiziert. Ergebnis: der Aus-schuss fordert die Staatsregierung auf, begleitend zu denKabinettsberatungen in die Planungen einbezogen zu wer-den. Der Obersalzberg soll ganzheitlich als historischerOrt wahrgenommen werden. Entsprechend müsse das In-formationsmaterial bearbeitet und die Gestaltung des Ge-ländes überdacht werden.

Presse 2011

Dokumentation Obersalzberg – Jahresbericht 2011

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21.03.2011 | R. V.Ich war bis heute 2x auf dem Obersalzberg und würde je-dem der an der Geschichte interessiert ist empfehlen sichdiese Dokumentation anzuschauen. Ich finde die ganzeAnlage und Dokumentation beeindruckend und erschrek-kend zu gleich. Ich wünsche uns, dass es so eine Ge-schichte nie mehr gibt.

05.06.2011| J. G.Ich bin zutiefst berührt und getroffen von der Begegnungmit der eigenen Geschichte. Ich schäme mich für das, wasunsere Geschichte da hergibt. Ich bin nach diesem Besuchnicht mehr stolz, Deutscher zu sein! Möge die Welt unsvergeben für das Leid und das Unheil, was in jenen Jah-ren von Deutschland aufging. NIE WIEDER nationalsozi-alistisches Gedankengut in Deutschland.

17.06.2011 | Ein Ehepaar aus dem Berliner RaumEine sehr beeindruckende Dokumentation! Ein Muss vorallem für die junge Generation und für Exkursionen imFach Politische Bildung. Nie wieder solch‘ schrecklichesGedankengut!

23.06.2011 | AnonymBitte »Die tödliche Utopie« auch in Englisch herausgeben– es ist so ein tolles, lehrreiches Buch!

Juni 2011 | C. und M.War sehr beeindruckend, interessant und ausführlich.Dankeschön. Ein bisschen mehr vom Berghof zu erfahrenund live zu sehen wäre nicht schlecht gewesen!

26.06.2011 | B. T.Die Dokumentation war sehr interessant. Vermisst habenwir Schränke, in denen man z.B. seinen Rucksack ein-schließen kann. Es sind doch viele Wanderer auch unter-wegs.

25.07.2011 | Deutsch-russische HistorikerkommissionDie Teilnehmer der deutsch-russischen Konferenz »Er-innerungsorte der deutsch-russischen Geschichte im 20.Jahrhundert bedanken sich für die großartige Führungund wünschen dem Dokumentationszentrum Obersalz-berg viel Erfolg bei der weiteren Arbeit!!!

04.08.2011 | Familie Sch. aus HamburgEin Verbrechen an der Menschheit – eindrucksvoll doku-mentiert! Schön, dass wir frei sein dürfen – hoffentlichwissen wir es zu schätzen. Danke für Ihre Arbeit und Mühe!

August 2011 | K., K. und R.Eine sehr eindrucksvolle Dokumentation, interessant auf-gebaut. Der Bunker ist teilweise sehr beklemmend, der Vi-deofilm sehr bewegend. Vielen Dank für diese Ausstel-lung. Sie hinterlässt viele Eindrücke und machtnachdenklich.

05.11. 2011 | S. S.Selten habe ich eine so kompakte, umfassende und in er-schütternder Weise beeindruckende Dokumentation dernationalsozialistischen Geschichte erlebt.

Jeder junge Mensch – jeder Mensch – kann nur hoffen,dass es so etwas nie wieder gibt!

Ein großer Dank der tollen Besichtigungs- und Führungs-begleitung.

28.11.2011 | Ch. E.Wirklich eine großartige und sehr beklemmende Ausstel-lung! Es wird gerade an diesem Ort in sehr verständlicherund eindrücklicher Form das Grauen jener Zeit vor Augegeführt.

Herzlichen Dank.

Auszüge aus dem Gästebuch 2011

Dokumentation Obersalzberg – Jahresbericht 2011

Auszüge aus dem Gästebuch 2011

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Auszüge aus dem Gästebuch 2011

Dokumentation Obersalzberg – Jahresbericht 2011

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Statistik 2011

Dokumentation Obersalzberg – Jahresbericht 2011

Dokumentation ObersalzbergStatistik 2011

1. Ausstellung

2011 Veränderung Gesamtgegenüber 2010 31.12.2011*

Visits*) 403.475 + 1,2 % 2.230.069

Hits 10.927.468 + 30,7 % 69.287.687

*) Visits werden aus technischen Gründen erst ab 2003 gezählt

Produkt 2011 Veränderung Gesamtgegenüber 2010 31.12.2011

Tödliche Utopie 2.702 - 6,3 % 73.863

CD Tondokumente 317 - 12,7 % 4.205

DVD Obersalzberg 1.458 - 7,1 % 16.544

DVD Weltkrieg 678 - 2,7 % 6.121

Der »Pädagogische Koffer« ist seit August 2009 vergriffen und derzeit nicht lieferbar

2011 Veränderung Gesamtgegenüber 2010 31.12.2011*

Besucher: 156.730 - 3,1 % 1.775.684

Führungen:* 691 - 12,5 % 4.079

*) Führungen werden erst ab 2001 gezählt

2. Absatzmengen Veröffentlichungen

3. Website »www.obersalzberg.de«

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Veröffentlichungen des Instituts für Zeitgeschichte zur Dokumentation Obersalzberg

Dokumentation Obersalzberg – Jahresbericht 2011

Veröffentlichungen des Instituts für Zeitgeschichte zur Dokumentation Obersalzberg

Die tödliche Utopie. Bilder, Texte, Dokumente, Daten zum Dritten Reich. Hrsg. von Volker Dahm, Albert A. Feiber, Hartmut Mehringer und Horst Möller. 6., durchgesehene Auflage, München 2011.

Broschur: 21,95 € (Dokumentation Obersalzberg/Schulen: 13,95 €)ISBN 978-3-9814052-0-0

Hardcover (Leinen): 29,95 € (Dokumentation Obersalzberg/Schulen: 19,95 €)ISBN 978-3-9814052-1-7

Täter – Gegner – Opfer. Tondokumente zum Dritten Reich. Hrsg. von Volker Dahm und Albert A. Feiber. CD. Erweiterte Neuauflage München 2008.

79 Minuten, Booklet (20 Seiten, 26 Abbildungen) 9,80 € (Dokumentation Obersalzberg/Schulen: 7,90 €)ISBN 978-3-9807890-8-0

Obersalzberg. Vom Bergbauerndorf zum Führersperrgebiet: Zeitzeugen berichten. Autor: Ulrich Chaussy. Wissenschaftliche Beratung: Volker Dahm/ Albert A. Feiber. DVD-Video, München 1999.

13,80 € (Dokumentation Obersalzberg/Schulen: 9,80 €)ISBN 978-3-9814052-1-7

Gewalt, Vernichtung, Tod. Szenen aus dem Zweiten Weltkrieg. Buch: Volker Dahm. Redkation: Albert A. Feiber. Musik: Roland Merz. Sprecher: Axel Wostry. DVD-Video, München 2005.

Aus lizenzrechtlichen Gründen nicht im Buchhandel erhältlich. IfZ: 13,80 € (Dokumentation Obersalzberg/Schulen: 9,80 €)

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Dokumentation Obersalzberg. Didaktisches Handbuch. Hrsg. u. bearb. von Volker Dahm und Albert A. Feiber unter Mitwirkung von Elisabeth Sommer und Wolfgang Wintersteller.

2. Auflage München 2006. 39,80 € (Dokumentation Obersalzberg/Schulen: 29,00 €)ISBN 3-9807890-3-9 vergriffen

Dokumentation Obersalzberg. Unterlagen und Quellen für die Gruppenarbeit. Hrsg. u. bearb. von Volker Dahm und Albert A. Feiber unter Mitwirkung von Elisabeth Sommer und Wolfgang Wintersteller.

CD. 2. Auflage München 2006. 27,50 € (Dokumentation Obersalzberg/Schulen: 19,80 €)ISBN 3-9807890-4-7vergriffen

Als Pädagogischer Koffer sind sämtliche Publikationen für Schulen und Einrichtungen der historisch-politischen Bildung zum Sonderpreis von 59,90 € erhältlich.vergriffen

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Impressum:

Dokumentation ObersalzbergSalzbergstraße 41 83471 Berchtesgaden / DeutschlandTel.: +49 (0) 86 52 / 94 79 60 Fax: +49 (0) 86 52 / 94 79 69 [email protected] www.obersalzberg.dewww.facebook.com/doku.obersalzberg

Institut für ZeitgeschichteLeonrodstraße 46b80636 München / DeutschlandTel.: +49 (0) 89 / 126 88-155Fax: +49 (0) 89 / 126 [email protected] www.ifz-muenchen.de

Redaktionsschluss: 8. Mai 2012

Dokumentation Obersalzberg

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Dokumentation Obersalzberg – ein Lern- und Erinnerungsort zur Geschichte des Obersalzbergs und der NS-Diktatur

Konzipiert, realisiert, fachlich betreut und geleitet vom Institut fürZeitgeschichte, München – Berlin

Trägerin:BerchtesgadenerLandesstiftung

Im Auftrag des Freistaats Bayern Betreiber: Zweckverband Tourismusregion Berchtesgaden-Königssee

Berchtesgaden-Königssee