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ZEITUNG IN DER SCHULE ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG, 5. Juli 2019 Aus dem Inhalt J Wege aus der Klimakrise Jeder kann etwas beitragen 2 J Tipps für bessere Noten Top-5-Liste hilft weiter 3 J Weg mit dem Plastik Müssen Einwegflaschen sein? 4 J Politiker auf der Schulbank Daniel Caspary erzählt 5 J Schüler auf der Bühne Probenbesuch im Staatstheater 7/8 J Der „Urbexer“ ist los Fotograf entdeckt Lost Places 11 J Grausamer Wochenstart Eine Lehrerin berichtet vom Unterricht am Montagmorgen 13 J Gelöchert Journalist stellt sich Schülerfragen 14 J Satte Geldpreise Für vier Klassen gibt es was in die Klassenkasse 15 J Jetzt anmelden Alle Infos für ZiSch 2019/20 15 J Lang ist’s her: Ehemalige Abiturienten berichten 16 ZiSch Perspektiven Schülerbeiträge Einblick in den Journalismus Durchs Dickicht der Neuigkeiten ZiSch: Wer Zeitung liest, schreibt bessere Noten – das haben Medienwissenschaftler ermittelt Jetzt geht es los: Zwei Lehrerinnen bei einer Informationstour durch das BNN-Verlagsgebäude. Bälle schweben in der Luft ZiSch: Paul Mai steht als Jongleur beim Zirkus Maccaroni in der Manege Von Paul Mai, Klasse 9a F ußball, Tennis oder Handball sind nicht meine Lieblingshobbys. Ich jongliere. Im Jugendensem- ble des Zirkus Maccaroni trainiere ich wöchentlich. Der Zirkus Maccaroni, eine Einrichtung des Stadtjugendausschusses Karlsruhe, steht Men- schen von im Alter vier bis über zwanzig Jahren offen. Er bietet offene Trainingszeiten, Ferienpro- gramme und wöchentliches Training in den unterschiedlichen Disziplinen wie Ak- robatik, Trapez, Vertikaltuch oder auch Einradfahren an. Die meisten Artisten und Artistinnen – mich eingeschlossen – beginnen bei ei- nem dieser Angebote und wechseln schließlich mit vierzehn Jahren ins Ju- gendensemble. Im Winter wird im Jubez trainiert, im Mai beginnt dann die Zeltsai- son im Otto-Dullenkopf-Park. Bei der Zelt- eröffnung „Ins Zelt“ am 5. Mai 2019 trat ich dort für den Landesjungendzirkus Baden-Württemberg auf. Auch zu Hause stehen bei mir regel- mäßig Trainingseinheiten mit Keulen, Bällen und Ringen auf dem Programm. Dennoch bin ich kein Einzelkämpfer, denn im Zirkus treten wir gemein- sam auf. Mit einem Freund er- arbeite ich eine Nummer. Wir trainieren Passen, das heißt, wir werfen uns gegenseitig Keulen und Ringe zu, stu- dieren kleine Choreografien zur Musik ein und kümmern uns um die Kostüme. Die einzelnen Nummern fügen alle Mitglieder des Jugendensembles mit szenischen Übergängen zu einer abend- füllenden Gesamtshow zusammen. In der Vorbereitung und bei den Auftritten entsteht ein tolles Gemeinschaftsgefühl. Man braucht keine Vorkenntnisse Seit einem Jahr stehe ich inzwischen nicht mehr nur in der Manege, sondern arbeite auch als Trainer für Kinder zwi- schen vier und dreizehn Jahren. Gerade bin ich dabei, eine Ausbildung zum Zir- kusübungsleiter zu machen. Man braucht keinerlei körperliche Voraussetzungen oder Vorkenntnisse, um beim Zirkus einzusteigen. Mit einem kleinen Mitgliedsbeitrag dürfen die Kin- der und Jugendlichen alle vorhandenen Zirkusgeräte verwenden. Allerdings ist es beim Jonglieren ein großer Vorteil, eigene Jonglierutensilien zu besitzen. Obwohl diese bezahlbar sind, kommt doch eini- ges zusammen. Am meisten Freude bereiten mir die Auftritte, da ich dann das Feedback von den Zuschauern bekomme und merke, welche Fortschritte ich mache. E s ist keine Kleinigkeit, sich die richtigen Informationen zu verschaffen. Das In- ternet bietet eine geradezu ewige Weite – man kann sich darin treiben lassen. Oder Orientierung suchen. Wer sich treiben lässt, folgt seinen ureigenen Interessen und Instinkten, das kann anregend sein und kurzweilig. Wer dagegen Orientierung sucht, der folgt einem Pfad, den andere abgesteckt haben. Eine Zeitung gleicht einem solchen Pfad. Er führt durch das Dickicht der welt- weiten Nachrichten aus Politik, aus Kul- tur, aus Gesellschaft, Sport, sie führt über die großen Hauptstädte der Welt bis hinü- ber zum Nachbarhaus. Zeitungsleser lernen „querzulesen“ Zeitunglesen ist eine Kulturleistung. Das klingt vielleicht hochtrabend, aber es trifft den Kern. Denn Zeitungsleser lernen „querzulesen“, sie lernen, den Sinn eines Artikels zu erfassen, ohne ihn unbedingt Buchstabe für Buchstabe gelesen zu haben. Sie lernen Wichtiges von Unter- haltendem zu unterscheiden, sie wissen einen Kommentar als subjektive Ein- schätzung zu werten und ihn zu unter- scheiden von einem streng nachrichtli- chen Text. Wie das geht? Dafür sorgt in aller Regel schon die Redaktion, die wich- tigere Artikel mit größeren Überschriften versieht und Fotos dazustellt. Es gibt überdies feste Regeln beim Schreiben von Artikeln, die es dem Leser erlauben sich zu orientieren. Der regelmäßige Le- ser kennt diese Regeln möglicherweise nicht, aber er weiß unbewusst mit ihnen umzugehen. Freilich: Das will gelernt sein. Wer die Leseprinzipien beherrscht, der profitiert davon – und Wissenschaftler haben her- ausgefunden: Der Effekt verhilft sogar zu guten Noten in der Schule. Und zu einer besseren Wahrnehmung der Welt. Vor al- lem auch: zu einem kritischen Blick auf das geschriebene Wort. Gibt es eine ver- lässliche Quellenangabe? Kommen beide Seiten zu Wort? Deutsche Tageszeitungen haben es sich schon seit vielen Jahren zur Aufgabe gemacht, Schülerinnen und Schülern das Thema „journalistische Arbeit“ näher- zubringen. Die BNN schicken in jedem Schuljahr rund zwei Dutzend Redakteure in rund 60 Schulklassen zwischen Philippsburg im Norden und Achern im Süden, um jungen Menschen das Wesen des Qualitätsjournalismus zu vermitteln. Journalisten stehen als Berichterstatter vor einer mehrfachen Aufgabe: Sie infor- mieren die Öffentlichkeit möglichst ver- ständlich und umfassend, so dass sich jeder ein eigenes Urteil bilden kann. Informationen aber sind eine Grundvor- aussetzung für die Bürger, um ihre Rolle in einem demokratisch verfassten Rechts- staat einnehmen zu können. Auf der an- deren Seite beobachten Journalisten kri- tisch das öffentliche Geschehen, um rechtzeitig fragwürdige Entwicklungen in Politik und Gesellschaft zu entlarven. Re- gionalzeitungen können bei dieser Wäch- terfunktion auf Mitarbeiter zurückgreifen, die stark verwurzelt sind in der Region und über genaue lokale Kenntnisse verfü- gen. Auch so tragen Regionalzeitungen zu einem Funktionieren von Zivilgesellschaft bei. Nicht zuletzt bilden Zeitungen das tägliche Geschehen ab, das Engagement zahlloser Ehrenamtlicher, den kulturellen Wert von Vereinen und Schulen. Und da schließt sich der Kreis. Denn in dieser BNN-Beilage drehen wir die Sache um: Nicht wir berichten über die Schulen. Vielmehr berichten Schüler über ihre Schulen. Oder über sich und über ihr Leben. Über ihre Erwartungen und Hoffnungen. Klaus Gaßner, Leiter der BNN-Gesamtredaktion Foto: Magnus Fox Foto: Rake Hora Warum ich das schönste Hobby habe? Bismarck-Gymnasium Bismarckstraße 8 76133 Karlsruhe [email protected] www.bismarck-gymnasium.de Steckbrief

20190705 220 Zeitung in der Schule - BNN

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Page 1: 20190705 220 Zeitung in der Schule - BNN

ZEITUNG IN DER SCHULEANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG, 5. Juli 2019

Aus demInhaltJ Wege aus der KlimakriseJeder kann etwas beitragen 2

J Tipps für bessere NotenTop-5-Liste hilft weiter 3

J Weg mit dem PlastikMüssen Einwegflaschen sein? 4

J Politiker auf der SchulbankDaniel Caspary erzählt 5

J Schüler auf der BühneProbenbesuchim Staatstheater 7/8

J Der „Urbexer“ ist losFotograf entdeckt Lost Places 11

J Grausamer WochenstartEine Lehrerin berichtet vomUnterricht am Montagmorgen 13

J GelöchertJournalist stellt sichSchülerfragen 14

J Satte GeldpreiseFür vier Klassen gibt eswas in die Klassenkasse 15

J Jetzt anmeldenAlle Infos fürZiSch 2019/20 15

J Lang ist’s her:Ehemalige Abiturientenberichten 16

ZiSchPerspektivenSchülerbeiträge Einblick in den

Journalismus

Durchs Dickicht der NeuigkeitenZiSch: Wer Zeitung liest, schreibt bessere Noten – das haben Medienwissenschaftler ermittelt

Jetzt geht es los: Zwei Lehrerinnen bei einer Informationstour durch das BNN-Verlagsgebäude.

Bälle schweben in der LuftZiSch: Paul Mai steht als Jongleur beim Zirkus Maccaroni in der Manege

Von Paul Mai, Klasse 9a

Fußball, Tennis oder Handball sind nichtmeine Lieblingshobbys. Ichjongliere. Im Jugendensem-ble des Zirkus Maccaronitrainiere ich wöchentlich.Der Zirkus Maccaroni,eine Einrichtung desStadtjugendausschussesKarlsruhe, steht Men-schen von im Alter vier bisüber zwanzig Jahren offen. Erbietet offene Trainingszeiten, Ferienpro-gramme und wöchentliches Training inden unterschiedlichen Disziplinen wie Ak-robatik, Trapez, Vertikaltuch oder auchEinradfahren an.Die meisten Artisten und Artistinnen –

mich eingeschlossen – beginnen bei ei-nem dieser Angebote und wechselnschließlich mit vierzehn Jahren ins Ju-gendensemble. Im Winter wird im Jubeztrainiert, im Mai beginnt dann die Zeltsai-son im Otto-Dullenkopf-Park. Bei der Zelt-eröffnung „Ins Zelt“ am 5. Mai 2019 tratich dort für den LandesjungendzirkusBaden-Württemberg auf.Auch zu Hause stehen bei mir regel-

mäßig Trainingseinheiten mit Keulen,Bällen und Ringen auf dem Programm.

Dennoch bin ich kein Einzelkämpfer,denn im Zirkus treten wir gemein-

sam auf. Mit einem Freund er-arbeite ich eine Nummer. Wirtrainieren Passen, das heißt,wir werfen uns gegenseitigKeulen und Ringe zu, stu-dieren kleine Choreografienzur Musik ein und kümmernuns um die Kostüme. Dieeinzelnen Nummern fügen

alle Mitglieder des Jugendensembles mitszenischen Übergängen zu einer abend-füllenden Gesamtshow zusammen. Inder Vorbereitung und bei den Auftrittenentsteht ein tolles Gemeinschaftsgefühl.

Man brauchtkeine Vorkenntnisse

Seit einem Jahr stehe ich inzwischennicht mehr nur in der Manege, sondernarbeite auch als Trainer für Kinder zwi-schen vier und dreizehn Jahren. Geradebin ich dabei, eine Ausbildung zum Zir-kusübungsleiter zu machen.Man braucht keinerlei körperliche

Voraussetzungen oder Vorkenntnisse,

um beim Zirkus einzusteigen. Mit einemkleinen Mitgliedsbeitrag dürfen die Kin-der und Jugendlichen alle vorhandenenZirkusgeräte verwenden. Allerdings ist esbeim Jonglieren ein großer Vorteil, eigeneJonglierutensilien zu besitzen. Obwohldiese bezahlbar sind, kommt doch eini-ges zusammen.Am meisten Freude bereiten mir die

Auftritte, da ich dann das Feedback vonden Zuschauern bekomme und merke,welche Fortschritte ich mache.

Es ist keine Kleinigkeit, sich die richtigenInformationen zu verschaffen. Das In-ternet bietet eine geradezu ewige Weite –man kann sich darin treiben lassen. OderOrientierung suchen. Wer sich treibenlässt, folgt seinen ureigenen Interessenund Instinkten, das kann anregend seinund kurzweilig. Wer dagegen Orientierungsucht, der folgt einem Pfad, den andereabgesteckt haben.Eine Zeitung gleicht einem solchen

Pfad. Er führt durch das Dickicht der welt-weiten Nachrichten aus Politik, aus Kul-tur, aus Gesellschaft, Sport, sie führt überdie großen Hauptstädte der Welt bis hinü-ber zum Nachbarhaus.

Zeitungsleserlernen „querzulesen“

Zeitunglesen ist eine Kulturleistung.Das klingt vielleicht hochtrabend, aber estrifft den Kern. Denn Zeitungsleser lernen„querzulesen“, sie lernen, den Sinn einesArtikels zu erfassen, ohne ihn unbedingtBuchstabe für Buchstabe gelesen zuhaben. Sie lernen Wichtiges von Unter-haltendem zu unterscheiden, sie wisseneinen Kommentar als subjektive Ein-schätzung zu werten und ihn zu unter-scheiden von einem streng nachrichtli-chen Text. Wie das geht? Dafür sorgt inaller Regel schon die Redaktion, die wich-tigere Artikel mit größeren Überschriftenversieht und Fotos dazustellt. Es gibtüberdies feste Regeln beim Schreibenvon Artikeln, die es dem Leser erlaubensich zu orientieren. Der regelmäßige Le-ser kennt diese Regeln möglicherweise

nicht, aber er weiß unbewusst mit ihnenumzugehen.Freilich: Das will gelernt sein. Wer die

Leseprinzipien beherrscht, der profitiertdavon – und Wissenschaftler haben her-ausgefunden: Der Effekt verhilft sogar zuguten Noten in der Schule. Und zu einerbesseren Wahrnehmung der Welt. Vor al-lem auch: zu einem kritischen Blick aufdas geschriebene Wort. Gibt es eine ver-lässliche Quellenangabe? Kommen beideSeiten zu Wort?Deutsche Tageszeitungen haben es

sich schon seit vielen Jahren zur Aufgabegemacht, Schülerinnen und Schülern dasThema „journalistische Arbeit“ näher-zubringen. Die BNN schicken in jedemSchuljahr rund zwei Dutzend Redakteurein rund 60 Schulklassen zwischenPhilippsburg im Norden und Achern imSüden, um jungen Menschen das Wesendes Qualitätsjournalismus zu vermitteln.Journalisten stehen als Berichterstattervor einer mehrfachen Aufgabe: Sie infor-mieren die Öffentlichkeit möglichst ver-ständlich und umfassend, so dass sichjeder ein eigenes Urteil bilden kann.Informationen aber sind eine Grundvor-

aussetzung für die Bürger, um ihre Rollein einem demokratisch verfassten Rechts-staat einnehmen zu können. Auf der an-deren Seite beobachten Journalisten kri-tisch das öffentliche Geschehen, umrechtzeitig fragwürdige Entwicklungen inPolitik und Gesellschaft zu entlarven. Re-gionalzeitungen können bei dieser Wäch-terfunktion auf Mitarbeiter zurückgreifen,die stark verwurzelt sind in der Regionund über genaue lokale Kenntnisse verfü-gen. Auch so tragen Regionalzeitungen zu

einem Funktionieren von Zivilgesellschaftbei. Nicht zuletzt bilden Zeitungen dastägliche Geschehen ab, das Engagementzahlloser Ehrenamtlicher, den kulturellenWert von Vereinen und Schulen. Und daschließt sich der Kreis.Denn in dieser BNN-Beilage drehen wir

die Sache um: Nicht wir berichten überdie Schulen. Vielmehr berichten Schülerüber ihre Schulen. Oder über sich und

über ihr Leben. Über ihre Erwartungenund Hoffnungen.

Klaus Gaßner,Leiter der BNN-Gesamtredaktion

Foto:MagnusFox

Foto: Rake Hora

Warumich

das schönste

Hobbyhabe?

Bismarck-Gymnasium

Bismarckstraße 8

76133 Karlsruhe

[email protected]

www.bismarck-gymnasium.de

Steckbrief

Page 2: 20190705 220 Zeitung in der Schule - BNN

ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNGZEITUNG IN DER SCHULEZiSch2

Heiko Sachs, Schichtführer Rotation bei den BNN, zeigt Schülern der RealschuleLinkenheim die neuen Zeitungsexemplare. Foto: Rake Hora

Druckfrisch

Wieso kriegt das Land mitdem Strohhaarpräsidentendas besser hin als wir? Undwieso kaufen wir von de-nen überhaupt noch Au-tos? Wir sollten damit aufhö-ren, sonst haben wir in einpaar Jahren den nächsten Skan-dal. Aber nein, der Durchschnittsbürgerist zu bequem, um sich an die eigeneNase zu fassen und sich zu sagen „Ichbrauche keinen fetten SUV, der auf 100

Kilometer 16 Liter Sprit ver-schluckt und für jeg-liche Straßenund Park-

plätze ohnehin zu breit ist.“Denn es reicht ein kleinesAuto, das man täglich fürdie kleinen Strecken imAlltag benutzt, und wennman in den Urlaub fährt,nimmt man die Bahn oderleiht sich ein größeres Auto.Selbst Schüler können etwas

tun, indem sie mal nicht das Eltern-Taxinehmen, sondern mit dem Fahrrad oderder Bahn zur Schule fahren. Es gibt schonlange genug Alternativen zum Auto, nurnutzt sie keiner, weil die Deutschen fauleKartoffelsäcke sind. Und übrigens: Die300 Meter zum Supermarkt kann man lo-cker zu Fuß schaffen. Leider glauben vielenoch, dass sie nichts machen müssen,damit alles wieder gut wird. Aber wernichts macht, der erhält dafür auch nichts.Wer so denkt, der schneidet sich nur inseigene Fleisch. Auf die Regierung könnenwir uns nicht verlassen, die wird nicht maldaran denken, etwas zu tun, und die Un-ternehmen schon gleich dreimal nicht. DieMacht und Pflicht etwas zu ändern, liegteinzig und allein beim Verbraucher.

Von Paul Lauer,Humboldt-Gymnasium Karlsruhe,Klasse 10b

Wie möchte

ich in der

Zukunft

leben?

WieJournalistenschreiben …

Der Bericht ist der große Bruder derNachricht. Auch im Bericht werdenFakten wiedergegeben, doch derText ist länger als die Nachricht. Zu-dem werden nicht nur Fakten (Ant-worten auf die Fragen „Wer?“,„Wo?“ …) genannt, sondern auchUmstände erklärt. Es werden Zitatevon Experten eingefügt und Mei-nungen der Beteiligten wiedergege-ben. Hintergrundberichte erklärenden Kontext.Einen echten, reinen Bericht zu

schreiben, ist schwieriger als manannehmen könnte. Es will geübtsein, keine Wertungen einfließen zulassen. Dafür bietet es sich an, ei-nen Kommentar zum Bericht zustellen. BNN

Der Bericht

SCHNELLERKLÄRT „Die Kirche ist mein Hobby“

ZiSch: Ruth Berit Jahn betreut in ihrer Freizeit Kindergottesdienst-Ferientage

Immer wieder werde ich komisch ange-schaut, wenn ich von der Kirche als mei-nem Hobby erzähle. Dabei finde ich estotal interessant, und es ist sogar meinLieblingshobby. Seit neuestem sogar nochmehr, denn es wird für ei-nen Tag in den Ferien inder EmmauskircheKarlsruhe bunt. Stattdes typischen Kinder-gottesdiensts gibt es ei-nen Ferientag mit ei-nem nicht-christlichenThema, in das dann eineBibelgeschichte „reingebas-telt“ wird. Und es ist ein voller Erfolg. Stattder sieben Mitarbeiterkinder, die immer inden typischen Kindergottesdienst kamen,waren es bei dem letzten Ferientag über40 Anmeldungen. Natürlich braucht mandazu auch Mitarbeiter – und eine von denMitarbeiterinnen bin ich.

Ich heiße Ruth, bin 15 Jahre alt undwurde im letzten Jahr konfirmiert, wobeidas keine Voraussetzung ist, um ein soge-nannter „Teamer“ zu werden. Eigentlichgibt es kaum Voraussetzungen, selbst dieneuen Konfirmanden oder Anders-

gläubige dürfen mitmachen. Na-türlich sollte es einem Spaß ma-chen, die Kinder merken esschnell, wenn man genervt ist.Kindergottesdienst-Ferienta-

ge zu organisieren fordert Kre-ativität und Vielseitigkeit, da esimmer neue Themen gibt, zudenen man sich Spiele und

christliche Anspiele ausdenken sollte. Zu-dem muss man geduldig sein, da man mitKindern im Grundschulalter arbeitet.Kirche als Hobby braucht nicht so viel

Zeit wie zum Beispiel ein Instrument zulernen oder Fußball zu spielen, da dieFerientage nur in den Ferien stattfinden.

Auch wenn es abends immer wieder Vor-bereitungstreffen gibt, ist das zeitaufwen-digste der Ferientag selbst.Da ist es praktisch, Schülerin zu sein,

weil man sowieso frei hat und sich nichtfreinehmen muss, wie viele erwachseneMitarbeiter. Und in noch einem Punktlohnt es sich, Jugendlicher zu sein: DieKinder fassen viel schneller Vertrauen,wenn man jünger ist.

Manche Kinderwerden zu Tigern

Der letzte Ferientag hatte das ThemaZirkus. Wir Mitarbeiter haben Kostümegenäht, haben geschminkt und Tricks so-wie Choreografien mit den Kindern einge-übt. Ich wurde zur Dompteurin, währendeinige Kinder zu Tigern wurden und durchihre Kostüme und die Schminke über-

haupt nicht mehr zu erkennen waren.Eine andere Jugendliche übte Einradfah-ren mit den Kindern. Wieder andereschafften es, beeindruckende Akrobatik-kunststücke einzuüben.Allerdings macht es nicht nur Spaß

„Teamer“ zu sein. Man muss bei Streitschlichten, bei Wunden verarzten, beiHunger eine kleine Mahlzeit zaubern undauch immer geduldig zuhören, wenn dieKinder etwas erzählen wollen. Und mansollte natürlich immer freundlich sein, da-mit es den Kindern viel Spaß macht, egalin welcher Verfassung man selbst geradeist. Trotz allem kann ich es mir gut vorstel-len, auch in Zukunft mit Kindern zu arbei-ten und es vielleicht sogar zu meinemBeruf zu machen.

Warumich

das schönste

Hobbyhabe?

Von Ruth Berit Jahn,Otto-Hahn-Gymnasium Karlsruhe,Klasse 9c

Der Dieselskandal hat nichts verändert.Die Leute fahren weiter munter Auto

und kaufen diese immer noch bei den sel-ben Betrügern wie vor dem Skandal. Auchdie Regierung hat kaum etwas getan. Eswird zwar im Moment gegen 37 Personenermittelt, darunter auch der ehemaligeVW-Chef Martin Winterkorn, allerdingswurde die Firma VW weder angeklagt, ge-schweige denn bestraft. In den USA siehtdas anders aus, VW musste 2,8 MilliardenUS-Dollar zahlen, strengeren Kontrollenzustimmen, und die Firma steht für dreiJahre unter externer Aufsicht.

Foto:Scanrail/AdobeStock

Schwimmenwill gelernt seinZiSch: Kommentar zu Nichtschwimmerzahlen

Es ist eine erschreckende Statistik: Lautrepräsentativen Umfragen, die von derDeutschen Lebensrettungsgesellschaft(DLRG) in Auftrag gegeben wurden, sindfast 60 Prozent der Zehnjährigen keinesicheren Schwimmer. Vor 13 Jahren wa-ren es nur 34 Prozent.Doch warum können

nur so wenige Kinderschwimmen? Ein Grundfür die steigendenNichtschwimmerzahlenist, dass vor allem inden kleineren Gemein-den immer mehrSchwimmbäder schließenoder durch Spaßbäder ersetzt werden, so-dass dort kein Schwimmunterricht statt-finden kann.

DLRG ist besorgtwegen Bädersterben

Das sogenannte „Bädersterben“ berei-te der DLRG große Sorgen, so der techni-sche Leiter der DLRG Oberhausen-Rhein-hausen, Gerd Vogelbacher. Die Ortsgrup-pe sei glücklicherweise nicht direkt be-troffen, in anderen Regionen sei die Situ-

ation jedoch deutlich schlechter, sodassdort keine Schwimmkurse sowie keineRettungsschwimmerausbildung stattfin-den können. Und wenn, wie in Oberhau-sen, ein Schwimmbad vorhanden ist,mangelt es an Helfern, die als offiziell an-erkannte Rettungsschwimmer die Be-

fugnis haben, Schwimmkurse zuleiten und zu beaufsichtigen.Das sei ein weiteres Problem,meint Vogelbacher im Ge-spräch. Da er auch für die Or-ganisation der Rettungs- undder normalen Schwimmausbil-dung zuständig sei, falle ihmdiese Entwicklung besonders

auf: mehr Kinder, weniger Helfer.Daher sei es sehr wichtig, dass auch

Jugendliche als ehrenamtliche Helfer ar-beiten, um so den steigenden Nicht-schwimmerzahlen entgegenzuwirken.Außerdem fordert er Eltern dazu auf, mitihren Kindern ins Schwimmbad zu gehen,um ihnen die Angst vor dem Wasser zunehmen und so das Schwimmenlernenzu erleichtern.

Warumich

das schönste

Hobbyhabe?

Von Amélie Keller,Copernicus-Gymnasium Philippsburg,Klasse 9d

Foto: Jacob Lund / Adobe Stock

Jeder ist in der PflichtZiSch: Paul Lauer sucht nach Wegen aus der Klimakrise

Page 3: 20190705 220 Zeitung in der Schule - BNN

ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG ZEITUNG IN DER SCHULE ZiSch 3

Eine Fünf in der Arbeit! Binich zu dumm für die Schule?ZiSch: Petya Kondova gibt Tipps für bessere Noten

Beinahe jeder Schüler hat es schon malerlebt, dass er sich super auf eine

Klausur in der Schule vorbereitet hat.Auch während der Arbeit läuft alles wieam Schnürchen. Doch wenn dann der Tagkommt, an dem die Arbeiten wieder zu-rückgegeben werden, kommt der Schock:eine Fünf!

Viele zweifeln an sichAn diesem Punkt angelangt, zweifeln

viele Schüler an sich selbst und denken,dass sie zu doof für die Schule sind undes jetzt sowieso nicht weit bringen wer-den. Doch ich kann alle beruhigen, diesich gerade identifizieren konnten.Meiner Meinung nach hat das Gute-

Noten-Schreiben nur recht wenig mit derIntelligenz des jeweiligen Schülers zutun. Vieles hat einfach mit Disziplin undFleiß zu tun, daher kann auch jedem dasGute-Noten-Schreiben mit ein paar Tippsund Tricks gelingen.Deshalb habe ich nun hier die „Top-

Fünf-Lerntipps” für gute Noten in derSchule aufgelistet:

J Pass’ im Unterricht möglichst immerauf! Ja, auf den ersten Blick klingtes beinahe unmöglich. Doch duwirst merken, dass es tatsächlich dei-nen Stress vor Klassenarbeiten deutlichverringern wird.

J Fange rechtzeitig für die Arbeit an zulernen! Und damit meine ich nicht,dass du drei Wochen vorher anfangensolltest (zumal man das sowieso nichtschafft), sondern dass du vielleicht dreibis vier Tage vorher anfängst, dir denLernstoff durchzulesen.

J Wer nicht fragt, bleibt dumm! Wenn duirgendetwas in einem Fach nicht ver-stehst, frag am besten mal in deinerKlasse herum. Es gibt bestimmt nochjemanden, der das Thema besser ver-standen hat.

J Erklären! Wenn du den Stoff vor derKlassenarbeit jemand anderem erklä-ren kannst, bedeutet dies nämlich,dass du ihn verstanden hast. Nachdem Erklären-Prinzip sind nämlichauch die meisten Arbeiten aufgebaut.

J Keep calm und mach dir nicht nochunnötig Stress kurz vor der Arbeit, denn

das, was du bis dahin nicht weißt,kannst du in so kurzer Zeit auch nichtmehr lernen!Und wenn es bei dir in der Schule gera-

de nicht so läuft: Kopf hoch! In vielen Fäl-len sind Schulnoten sehr subjektiv undsagen nur wenig über die Intelligenz, son-dern mehr über den Fleiß und das Durch-haltevermögen aus.Versuch‘ trotzdem am Ball zu bleiben

und dein Bestes zu geben.

Von Petya Kondova, Klasse 9c

Das Humboldt-Gymnasium Karlsruhe isteine der wenigen Schulen im Kreis

Karlsruhe, die seit diesem Jahr Spanischun-terricht für die Neuntklässler ange-boten haben. Dies war ein vollerErfolg. Die Schüler haben inder achten Klasse die Wahlzwischen Naturwissenschaf-ten, Französisch und Spa-nisch. Dies haben sie im dar-auffolgendem Jahr als Haupt-fach vierstündig. Der Spanisch-unterricht hat die Schülerinnen undSchüler begeistert, weil ihnen versprochenwurde, dass sie bei ihrem Abitur Spanischgenauso flüssig wie Englisch sprechen kön-nen. Die Fortschritte der Schüler lassen sichschon nach dem ersten Jahr sehen, da siebereits Grundkenntnisse besitzen und sichauf Spanisch gut verständigen können. So-mit ist das Ziel, Spanisch in fünf Jahren flüs-sig sprechen zu können, in greifbarer Nähe.

Die Idee dahinter, eine neue Spracheeinzuführen, die immer präsenter wird,scheint bei vielen großes Interesse zu we-

cken. Jedoch sollten dieSchüler auch beden-ken, dass man trotz-dem den Willen habenmuss, selbstständig zulernen, da man sonstmit dem Schulstoffnicht mehr hinterher-

kommt. Dies liegt daran,dass der Stoff viel schneller unterrich-tet wird als in den anderen Fremdspra-

chen Französisch und Latein. Einerseitskann man dies positiv sehen, da die Schü-ler in kürzerer Zeit mehr lernen, anderer-seits aber sehen Eltern wie auch Schüleres als etwas Negatives an, da dadurchmehr Druck auf den Schülern lastet.Somit sollten sich die Schüler und Schü-

lerinnen bewusstmachen, was auf sie zu-

kommen wird. Anhand der positiven Rück-meldungen der Schüler, die dieses Jahrdas erste Mal Spanischunterricht hatten,kann es aber nur weiterempfohlen werden.

Was macht

meine Schule

so besonders?

Von Melina Latifovic und Alisa Gröger,Klasse 10b

Foto: nito / Adobe Stock

Ein Sprungbrettfür junge Musiker

ZiSch: Leonie von Heymann spielt im Jugendblasorchester

Jeden Dienstag von 17 Uhr bis 18.15Uhr kann es im Badischen Konservato-rium (KONS) in Karlsruhe etwas lauterwerden. Denn dannprobt das Jugendblas-orchester unter der Leitung von ThomasCrome, der selbst Hornlehrer an der Mu-sikschule ist.1991 hat der

Fachgruppenlei-ter Christian Göt-ting dieses Or-chester für Ju-gendliche, die einBlasinstrumentspielen, unge-fähr zwei Jah-re Unterrichthatten undüber genü-gend Tonum-fang und Grundtechnik verfügen,gegründet und aufgebaut. Danachübernahm Thomas Crome die Lei-tung. Im Fokus des Orchesters ste-hen die Weiterentwicklung der Mu-siker und der spätere Wechsel insgroße Sinfonische Blasorchesterder Bläserphilharmonie Karlsruhe.Zurzeit wirken etwa 14 Instru-

mentalisten mit. Sie treffen sich

ne und sogar Euphonien. Für die neuenStücke kommen noch Schlagzeugerdazu. Für die verschiedenen kommendenAuftritte wird viel geübt. Alle Orchester-mitglieder sind sehr engagiert dabei.Nur ab und zu muss Thomas Cromeeinschreiten, wenn der eine oder an-dere mit zu viel Lautstärke glänzt.

Immer etwas GutesEs macht sehr viel Spaß, in diesem

Orchester mitzuspielen, da jeder ei-nen wichtigen Teil dazu beiträgt,dass das Stück am Ende gut klingt.Das Spielen in einem Orchester isteine gute Ergänzung zum normalenSolo-Instrumentalunterricht, da dieMitglieder lernen, mit anderen Leu-ten umzugehen und auf die ande-ren zu hören. Im Orchester müssenalle aufeinander achten, damit manjede einzelne Stimme gut hört. Wenn

mal etwas nicht gleich klappt, ist Geduldgefragt. Am Ende kommt garantiert im-mer etwas Gutes heraus.

Von Leonie von Heymann,Otto-Hahn-Gymnasium Karlsruhe,Klasse 9cFoto: papa / Adobe Stock

Warumich

das schönste

Hobbyhabe?

jeden Dienstag imOrdensteinsaal desKONS in der Not-tingham-Anlage.Im Jugendblasor-chester gibt esQuerflöten, Klari-netten, ein Fagott,Trompeten, einHorn, eine Posau-

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Spanisch: das neue Englisch?ZiSch: Zwei Schülerinnen sind begeistert vom Spanischunterricht

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Page 4: 20190705 220 Zeitung in der Schule - BNN

ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNGZEITUNG IN DER SCHULEZiSch4

Neue Exemplare der BNN-Wochenendbeilage „Fächer“ verlassen denDrucksaal über eine hochmoderne Versandanlage. Foto: Rake Hora

Zeitungsschlange

Die Landesregierung Baden-Württem-berg will im nächsten Jahrzehnt ver-

stärkt auf die Renovierung von Bahn-strecken setzen, da „mancheStrecken doch viel attrakti-ver als angenommen“seien. Dies sagte Ver-kehrsminister WinfriedHermann (Grüne) An-fang des Jahres in Stutt-gart. Schon 2018 sei da-für die Machbarkeitsstudiein Auftrag gegeben worden.Momentan ist von 41 derartigen Streckendie Rede. Das Ziel ist, mehr Verkehr vonder Straße auf die Schiene zu verlagern.Bis Ende 2020 werden diese Strecken

auf mögliche Fahrgäste und Höhe der In-vestition geprüft. Nach der Überprüfung

werde mit etwa 15 tauglichen Streckengerechnet. Bis 2030 könnten so bis zu100 Kilometer Bahnstrecke wieder in Be-

trieb genommen werden, um eineAlternative zu Autos bieten zukönnen. Dies sei gut durch-dacht und keinesfalls naivoder nostalgisch, erklärteHermann.Die Renovierung der Stre-

cken müsse jedoch kommunalfinanziert werden, die jeweiligenKommunen könnten aber Förder-gelder vom Land Baden-Württem-

berg beantragen.

Von Felix Rheinheimer,Humboldt-Gymnasium Karlsruhe,Klasse 10b

Land renoviertEisenbahnlinienZiSch: Was plant das Verkehrsministerium?

Wie möchte

ich in der

Zukunft

leben?

WieJournalistenschreiben …

Die Nachricht ist die wichtigste Text-form in Tageszeitungen. In einemNachrichtentext haben Meinungund Wertung keinen Platz, es gehtnur um Tatsachen.Die Nachricht liefert diese Tatsa-chen, indem sie die sogenannten„W-Fragen“ beantwortet: Was istgeschehen? Wann und wo ist es ge-schehen? Wer war an dem Ereignisbeteiligt? Wie waren die Umstände?Warum geschah es? Welche Quelleberichtet?Die Sätze sind kurz und unkompli-ziert. Am Beginn der Nachrichtsteht der sogenannte Leadsatz, derdie Kernaussage zusammenfast,aber nicht ins Detail geht. Dieserwichtigste Inhalt wird auch „Kü-chenzuruf genannt“. BNN

Die Nachricht

SCHNELLERKLÄRT

Es ist 6.30 Uhr. Ein knatterndes Moto-rengeräusch durchdringt diemorgendliche Ruhe Gra-ben-Neudorfs. Der Haus-meister der Pestalozzi-Ge-meinschaftsschule, Stef-fen H., kommt mit seinemMoped angefah-ren und trittseine Schichtan. Er beginntseine Routi-netour durchdie Schule undschaut, ob alles seineOrdnung hat. Nachdemer alle Klassenzimmer aufge-schlossen hat, um alles auf diebald ankommende Schüler-schar vorzubereiten, checkt erseine E-Mails. Er macht seinenJob an der Pestalozzi-GMSschon seit zwei Jahren und hatsichtlich Spaß daran. „Ammeisten Spaß machen mirkleine Elektronikarbeiten,und mir macht es auchFreude, Schüler zu sehen.Ich mache aber auchnoch andere Aufgaben,

wie zum Beispielden Auf- und Ab-bau von Veran-staltungen derSchule und klei-

nere Arbeiten im Schulge-bäude“, erzählt er. Nach ei-

nem anstrengenden und ab-wechslungsreichen Tag beendeter um 13.30 Uhr seine Schicht.Neben der Schule hat Steffen

H. noch einige coole Hobbys. ZuHause kümmert er sich liebevollum seine Maine-Coon-Katze, diegrößte Hauskatze der Welt, wie erstolz erzählt. Er hört gerne Metal-Musik, ist Fan der Adler Mann-heim, vom KSC, von Sankt Pauliund fährt gern mit Zweirädern.Zusätzlich dient er in derSpargelzeit als Lieferant für

die Lehrer, da er Freunden beim Erntendes Gemüses hilft.Wir haben uns gedacht, dass wir über

den besten Hausmeister der Welt schrei-ben, weil ohne ihn in der Schule gar nichtslaufen würde. Trotz seiner umfangreichenAufgaben und Hobbys ist er immer sehrfreundlich zu uns Schülern und hat im-mer einen coolen Spruch auf Lager, mitdem er uns zum Lachen bringt.

Von Maik, Jan und Rouven,Klasse 8a

Bester Hausmeister der WeltZiSch: Eine Würdigung des vielleicht wichtigsten Mannes der Schule

Mehr Müll als MeerZiSch: Cedric Hoyer und Jannis Lehmann zeigen Lösungswege auf

Rund 142 Millionen Tonnen Müll befin-den sich laut dem Umweltbundesamt

(UBA) in unseren Ozeanen. Diese Mengeerhöht sich jährlich um 6,4 Millionen Ton-nen. Dreiviertel aller Abfälle sind Plas-tikteile oder -partikel.2012 hatten mindestens 663 Meeres-

tierarten Kontakt mit Abfällen, wohinge-gen es 1997 „nur“ 247 Arten waren. Vorallem mit Verpackungsmaterialien sowieden Resten von Fischernetzen strangulie-ren sich die Tiere. Wenn Tiere diese Plas-tikteile verschlucken, kann dies zu inne-ren Verletzungen oder zum Verhungernführen. Meerestiere sind allerdings nichtdie einzigen Betroffenen. Seevögel leidenebenfalls darunter. Warum ist das so?

Nicht nur durch Touristen, die ihrenMüll am Strand liegen lassen, und denWellengang, durch den dann ihrMüll in das Meer gespültwird, kommen Plastikab-fälle ins Meer. Nein,auch durch die vielenPlastikverpackungen,die wir täglich benutzenund in denen zum Bei-spiel unser Essen oder un-sere Zahnpasta aufbewahrtwird, oder auch viel von unserer Kleidung,die aus Polyester besteht, bringt Plastiktei-le in das Meer. Denn es ist nicht sehr intel-ligent, Einmalverpackungen aus Plastikherzustellen, denn dieses benötigt mehre-re hundert Jahre bis es abgebaut ist.Was können wir dagegen tun? Natur-

produkte sind eine gute Alternative zuKunstfasern. Schon beim Waschen vonPolyester lösen sich winzige Faserteile ausder Kleidung und gelangen ins Abwasser.Zudem ist die Baumwollproduktion ener-gieeffizienter als die Herstellung vonKunstfasern.Müssen Dinge wie Einwegflaschen oder

Plastikgeschirr wirklich sein? Wäre esnicht sinnvoller unser Besteck einfach ab-zuwaschen? Viele Plastikgegenstände imAlltag sind vermeidbar oder sogar kom-plett überflüssig. Egal, wo man wohnt,Plastikmüll gelangt nicht nur über Strän-de, sondern auch über Flüsse ins Meer.

Auch bei Kosmetikprodukten kann esvorkommen, dass sie Plastikpartikel ent-

halten. Achten Sie also immer aufdie Inhaltsstoffe. Nehmen Siedoch beim nächsten Einkau-fen einfach einen Rucksackoder eine Stofftasche mit,denn dadurch benötigen Siekeine Plastiktüten, die manzu Hause dann ohnehin wiederwegwirft.

Zeit zum KochenNehmen Sie sich lieber Zeit, um Essen

zu machen, anstatt Fertigprodukte zukaufen. Mehr als 100 Millionen TonnenPlastikverpackungen für Fertigproduktewerden jährlich hergestellt. Nicht nur derUmwelt gewährt man damit einen Gefal-len, auch sich selbst, denn frisch undselbstgemachtes Essen schmeckt dochauch besser als Fertigprodukte.Auch wenn es manchmal umständlich

ist, sollten Sie Müll immer trennen, damitsich die Wertstoffe wiederverwerten las-sen. Wenn man glaubt, dass ein Produkt,das aus Plastik kaputt oder nicht mehr zugebrauchen ist, versuchen Sie es doch zureparieren oder etwas Kreatives und Eige-nes daraus zu entwickeln.

Von Cedric Hoyer undJannis Lehmann, Klasse ESB

Wie möchte

ich in der

Zukunft

leben?

Pestalozzi-Gemeinschaftssch

ule

Pestalozzistraße 2

76676 Graben-Neudorf

sekretariat@pestalozzi-gm

s.de

www.pestalozzi-gms.de

Steckbrief

Was macht

meine Schule

so besonders?

Friedrich-List-Schule

Ludwig-Erhard-Allee 3

76131 Karlsruhe

[email protected]

www.fls-ka.de

Steckbrief

Patrick Meider / Adobe Stock

Foto: Romolo Tavani / Adobe Stock

Page 5: 20190705 220 Zeitung in der Schule - BNN

ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG ZEITUNG IN DER SCHULE ZiSch 5

„Wir haben für eine Nachtbuslinie gekämpft“ZiSch: Der Europaabgeordnete Daniel Caspary erinnert sich an die Zeit, als er die Schulbank drückte

Für Daniel Caspary ist es ein Weg zurückan eine alte Wirkungsstätte: Am Tho-mas-Mann-Gymnasium in Stutensee hatder Europaabgeordnete 1995 sein Abiturgemacht. Hier war er auch Schülerspre-cher und wurde politisch aktiv. 24 Jahredanach besucht er die Schule zu einemGespräch mit BNN-RedaktionsmitgliedAnatol Fischer über die Erinnerungen anseine Schulzeit. Und wenn er schon inseinem früheren Gymnasium ist, darfauch ein Austausch mit Schulleiterin Sil-via Anzt nicht fehlen – sowie ein Besuchin einer Klasse, in der auch gerade derSchulhund zu Gast ist.J Gerade haben wir einen kurzen Rund-gang durch Ihre alte Schule gemacht –welche Erinnerungen kamen auf?

Ich bin immer gerne in die Schule gegan-gen, und ich gebe zu, dass ich mich auchmanchmal wehmütig an die Zeit zurück-erinnere. So lange man dort ist, kommt eseinem ja doch manchmal anstrengendvor, aber rückblickend war es tatsächlicheine nette Zeit.J Aber es gab doch sicher auch etwas,das Sie nicht mochten?

Es klingt jetzt blöd. Aber eigentlich nein.Es war ein Lebensmittelpunkt.J Ein Lebensmittelpunkt?Ich habe immer viele Sachen nebenhergemacht. Aber ich empfand die Schulehier immer als wohnlichen Ort, nicht sokalt und abstoßend, wofür Schule häufigmal steht. Das fängt schon an bei der Ge-bäudeausstattung – der Teppichbodender damals hier noch lag…J Wie können wir uns Daniel Caspary alsSchüler vorstellen?

Ich habe eher nur das Nötigste gemacht.Das bereue ich auch rückblickend. Wennich mir mein Französisch anschaue …

J Es hat nicht geschadet …Nein, das nicht. Aber es gibt schon Sa-chen, die mich heute interessieren undfür die ich wenig Zeit habe: Sprachen, Zu-sammenhänge in der europäischen Ge-schichte... Wenn ich damals mehr ge-macht hätte, hätte ich einfach mehr mit-nehmen können.J Ist das ein Tipp für heutige Schüler:mehr machen als nur das Nötigste?

Das will ich natürlich meinen Kindern mit-geben, aber das machen ja auch alle El-tern – mit mehr oder weniger Erfolg.J Sie haben später in Karlsruhe Techni-sche Volkswirtschaftslehre studiert. Hatsich das schon früh abgezeichnet?

Das lag auch daran, dass meine Grund-schullehrerin meinen Eltern und mir mit-gegeben hat, ich sollte was machen, beidem es auf Zahlen und weniger auf Spra-chen ankommt. Darüber kann man heuteauch schmunzeln.J Aber Ihre Lehrerin und Ihre Eltern sindnicht traurig, wie es gelaufen ist?

Nein. Das nicht. Man verändert sich jaauch im Leben. Gerade Sprachen ma-chen mir heute richtig Spaß.J Wie steht es heute um Ihr Französisch,da Sie regelmäßig in Straßburg sind?

Ich kann mich gut unterhalten. Auch inden Fachthemen mit den Kollegen, vondenen übrigens immer noch viele keinEnglisch oder Deutsch sprechen. Ich ver-stehe auch relativ gut Italienisch und Spa-nisch – Sprechen ist schwierig …J Waren Sie in Ihrer Schulzeit noch an-derweitig aktiv?

Ja. Ich war Schülersprecher und auch po-litisch aktiv. Wir haben damals – es gabdie Stadtbahnlinie noch nicht – für Nacht-busse gekämpft. Sie wurden dann auchtestweise eingerichtet.

J Sieht man daran, was Schüler politischbewirken können?

Das auf jeden Fall. Und man sieht, dassman, wenn man an einem Thema dran-bleibt, echt was bewegen kann. Aberauch als Parallele zur Klimapolitik: Ichmuss sagen, dass mir zum Beispiel beider ersten Forderung nach einer Nacht-buslinie viele Dinge nicht bewusst waren.Aber es ist auch das Recht der Jugend,auf die Straße zu gehen und Dinge laut-stark einzufordern. Wir Politiker müssendann schauen, was möglich ist.J Wie stand es um das Medium ZeitungIhrer Schulzeit?

Das hat für mich immer schon eine Rollegespielt. Ich war immer Frühaufsteher …J Beneidenswert …… und ich war immer um halb siebenwach, habe geduscht, dann gefrühstücktund die Zeitung gelesen. Und auch alsJunge Union sind wir regelmäßig an dieZeitung herangetreten und haben unsereForderungen platziert. Das hat sichernicht geschadet. Und ich habe heutenoch alle alten Ausschnitte zu Hause.J Und heute?Egal wo ich bin, lese ich noch im Bettdank der E-Paper-Ausgabe die BNN. Au-

ßerdem lese ich jeden Tag mindestens ei-nen Pressespiegel.J Nerven Zeitungen manchmal auch?Bis auf einmal habe ich mich bisher nichtschlecht behandelt gefühlt. Wenn manmal Fehler macht, gehört schlechte Pres-se dazu. Und es gilt weiter: Qualitätsjour-nalismus ist ein altes Wort, aber er ist füreine Gesellschaft weiter wichtig.J Wären Sie eigentlich unter heutigen Be-dingungen nochmals gerne Schüler?

Die Zeit ist jetzt vorbei. Ich gebe schon zu:Während ich Student war, habe ich michmanchmal in die Schulzeit zurückge-sehnt. Aber jetzt mit 24 Jahren Abstand

Von xxx, Klasse xx

Der Weingartener Daniel Caspary sitzt bereits seit 2004 als Abgeordneter imEuropäischen Parlament, seit 2017 ist er auch Vorsitzender der deutschenGruppe in der CDU/CSU-Fraktion. Nach seiner Grundschulzeit in Blanken-loch besuchte er das Thomas-Mann-Gymnasium Stutensee. Schon dortwurde er politisch aktiv: als Schülersprecher und bei der Jungen Union(JU). Bereits im Alter von 23 wurde er 1999 Mitglied im Stadtrat von Stuten-see, dem er bis 2009 angehörte.

Ein Projekt rettet LebenZiSch: Schüler unterstützen „Deckel gegen Polio“

Die Klasse 8b der Nebenius-RealschuleKarlsruhe unterstützt das Projekt „De-

ckel gegen Polio“ des Vereins„Deckel drauf“. Seit Anfangdes Jahres haben wir De-ckel gesammelt, damitKinder in armen Ländernein Leben ohne Polio füh-ren können. Der Verein fi-nanziert von 500 gesam-melten Deckeln von PET-Flaschen eine Polioimpfung.

Die gesammelten Deckel werden zu Sam-melstellen gebracht und dann zu Plastik-

granulat verarbeitet, das fürneue Kunststoffartikel ver-wendet wird. Aus demErlös der Sammelaktionwerden dann die Imp-fungen finanziert.Um möglichst alle

Schülerinnen und Schü-ler aller Klassen unserer

Schule und unsere Lehrerinnen und

Lehrer bei der Sammelaktion einzubin-den, haben wir einen Informationsvormit-tag veranstaltet, an dem das Projekt „De-cken gegen Polio“ vorgestellt wurde. Imganzen Schulhaus haben wir Informati-onsmaterialien ausgehängt und Deckel-sammelbehälter, wie zum Beispiel Tonnenoder Schuhkartons, aufgestellt. Die Aktionlief bis Ende Mai. In dieser Zeit haben wiretwa 9.500 Ecke gesammelt. Das machtalso insgesamt 19 Polioimpfungen mög-lich.

Was macht

meine Schule

so besonders?

Von Nisachon Sriprai, Cecile Pop,Thekle Chitaladze und Bilali Aili,Klasse 8b

Nebenius Realschule

Nebeniusstraße 22

76137 Karlsruhe

poststelle@nebenius-

realschule.de

www.nebenius-realschule.de

Steckbrief

Beim Besuch in seiner alten Schule trifft Daniel Caspary auch den Schulhund. Foto: Fischer

zum Abitur ist das erledigt.J Gibt es noch einen Kontakt zu früherenLehrern und Mitschülern?

Ich wohne ja in Weingarten und damitziemlich in der Nähe. Da laufe ich man-chen Lehrern schon ab und an über denWeg. Zu einigen Mitschülern habe ichnoch Kontakt. Wir versuchen geradeauch, ein Klassentreffen zu planen.J Insgesamt blicken Sie positiv zurück?Ja klar. Wir haben ja auch die Angewohn-heit, Negatives auszublenden. Und ichversuche ohnehin, die Dinge positiv zusehen. Schließlich gilt: Wie man in denWald reinruft, so ruft es auch wieder raus.

Zur Person

Ein Foto aus dem Familienalbum: Daniel Caspary als Schüler. Foto: pr

Foto: pr

Page 6: 20190705 220 Zeitung in der Schule - BNN

ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNGZEITUNG IN DER SCHULEZiSch6

Eine Liebe fürdas ganze LebenZiSch: Pferde sind Tröster und Lehrmeister

Wenn die meisten Men-schen an Reiten den-

ken, kommen ihnen Bildervon Profireitern in den Sinn,die mit ihren Pferden überden Dressurplatz oderSpringparcours schweben –und dies scheinbar wie vonZauberhand – oder der Cowboy,der mit seinem Mustang über die unend-lichen Weiten der Prärie galoppiert. Dochall das ist in der Wirklichkeit nicht so leichtwie es scheint, sondern erfordert hohePräzision, und es ist ein langer undmanchmal auch beschwerlicher Weg biszu dieser Reitkunst. Beim Reiten kommtes auf das Team und auf das Zusammen-spiel zwischen Pferd und Mensch an.Viele Kinder, vor allem Mädchen, wün-

schen sich schon in jungen Jahren eineigenes Pferd. Doch nur für wenige wirdder Wunsch zur Wirklichkeit. Der Besitzeines Pferdes bringt eine hohe Verantwor-tung, finanzielle Kosten und einen nichtzu unterschätzenden Zeitaufwand – Ur-laub vom Tier gibt es nicht – mit sich. Werallerdings bereit ist, dieses auf sich zunehmen, dem sind besondere Momentesicher. Die Verbindung, die Pferdeliebha-ber zu ihren Tieren aufbauen, hält meist

bis ans Lebensende. Pferdesind sehr sensibel und spie-geln unsere Stimmungen.Sie können Tröster undLehrmeister sein. Sie hel-fen den Alltag in der Schu-le, den Streit und vielesmehr zu vergessen.Natürlich braucht man

nicht unbedingt ein eigenes Pferd, um zureiten. Man kann auch Reitstunden aufeinem Schul- oder Pflegepferd nehmen.Ich reite nun schon seit fast acht Jah-

ren und besitze seit 2012 ein eigenesPony namens Khoal Black. Mit ihm reiteich Dressur, Springen und nehme auchan Turnieren teil. Doch einfach querfeld-ein durchs Gelände zu galoppieren oderBodenarbeit-Lektionen machen uns bei-den mindestens ebenso viel Spaß. Ichverbringe fast meine ganze Freizeit damit,mich um ihn zu kümmern. Doch trotz deshohen Aufwands, etwa zwei Stunden proTag, freue ich mich jedes Mal, mein Pferdzu sehen, denn die Verbindung zwischenuns ist einzigartig.

Warumich

das schönste

Hobbyhabe?

Von Jane Schneider,Markgrafengymnasium Durlach,Klasse 8a

Attention! Go!ZiSch: Helena Brenke ergründet den Reiz des Ruderns

Es ist wieder Regattasaison: Ihre ganzeMannschaft kommt an einem Samstag-morgen um halb acht auf dem Regatta-platz in Mannheim an. Mit ihrer Zweier-partnerin legt sie eine halbe Stunde vordem Rennen am Steg ab. Dann ist es soweit, der Wettkampfrichter zählt die Städ-te und Vereine der gemeldeten Boote aufund gibt das Startsignal: „Attention! Go!“Die Boote schießen aus den Startnarrenins Rennen.Hanna, 15 Jahre, betreibt seit vier Jah-

ren Leistungssport im Rudern beim Karls-ruher Ruderverein Wiking. Fünf- bis sie-benmal die Woche steigt sie zum Trainingins Boot. Helena Brenke sprach mit ihrüber ihren Sport:J Wie bist du eigentlich zum Rudern ge-

kommen?Über meine Familie. Mein Großvater ist

schon gerudert, meine Eltern und meineBrüder auch.J Warum hast du dich für den Leistungs-

sport entschieden?Es war eher ein fließender Übergang.

Umso mehr Regatten ich gefahren bin,umso öfter habe ich trainiert. Aber denSpaß habe ich nie verloren.

J Wie schaffst du es, das intensive Trai-ning im normalen Alltag mit Schule undFreunden unterzubringen?Klar, man muss manche

Dinge auch weglassen, aberes ist einfach ein superAusgleich zur Schule. Au-ßerdem lernt man auch,mit Stress und Druck um-zugehen oder sich bei vielenTerminen gut zu organisieren,was es dann wiederum im Alltagleichter macht.J Ist Rudern eigentlich ein Mannschafts-

sport oder eher ein Einzelsport?Beides. Aber vor allem ein Mann-

schaftssport, denn selbst wenn man ein-zeln startet, ist der Mannschaftsverbundmit den anderen aus einem Rennsport-team eines Vereines deutlich stärker. Esgibt Vierer und Achter als Mannschafts-boote, aber auch den Einer, in dem manalleine kämpfen muss.J Oft wird Kanufahren mit Rudern ver-

wechselt. Wo liegt der Unterschied?Kanus sind kürzer und daher kippliger,

man hat ein Paddel unabhängig vomBoot, was abwechselnd links und rechts

durch Wasser geführt wird. Beim Rudernhat man ein längeres Boot mit Auslegern,

in die die Ruder, die sogenann-ten Skulls, in ein Gelenk, diesogenannte Dolle, eingelegtund zugeschraubt wer-den. Außerdem gibt es ei-nen Rollsitz, und dieSchuhe sind bei Rennru-derbooten fest im Bootverschraubt. Der Schlagfordert viel Koordination,

und man benötigt den ganzen Körper,daher ist eine gute Körperspannungwichtig.J Was war dein größter Erfolg oder dein

schönstes Erlebnis?Als wir auf dem Bundeswettbewerb,

den deutschen U-15-Meisterschaften,im Zweier unter den besten sechs insA-Finale kamen, und wir dort Vierter wur-den. Aber eigentlich ist jeder Sieg und je-des erreichte Ziel ein toller Erfolg undspornt immer an.

Warumich

das schönste

Hobbyhabe?

Von Helena Brenke,Bismarck-Gymnasium Karlsruhe,Klasse 9a

Vorhang aufZiSch: Lohnt sich ein Theaterbesuch?

Das Theater ist eine Kunstform, dieschon über 2500 Jahre alt ist. Es blickt

also auf eine lange Tradition zurück. Frü-her war es eine sehr beliebte Freizeitbe-schäftigung, was sich allerdings im Laufeder Jahre veränderte. Nur noch wenigeLeute besuchen das Theater heute regel-mäßig, weil sie lieber ins Kino gehen oderden Abend vor dem Fernseher verbringen.

Theater bietet„Live-Erlebnis“

Aber kann man das überhaupt verglei-chen? Im Theater hat man eine Art „Live-Erlebnis“, da man vor einer dreidimensio-nalen Bühne sitzt und die Schauspielermit dem Publikum in Beziehung treten.Nach der Vorführung bekommen dieseApplaus des Publikums und schließenden Auftritt mit einer Verbeugung ab.All das gibt es im Kino nicht, denn dort

nimmt man vor einer Leinwand Platz.Auch die Produktion weist große Unter-

schiede auf. Im Gegensatz zum Theaterwerden die Szenen eines Kinofilms ein-zeln und meist nicht chronologisch ge-dreht, was dazu führt, dass sich vieleSchauspieler kaum sehen. Im Theatersteht allerdings die Arbeit in der Gruppeim Mittelpunkt, da die Schauspieler sichüber einen längeren Zeitraum treffen undgemeinsam ein Stück proben. Es be-kommt also jeder den gesamten Ablaufdes Stückes mit.Einer Befragung von Teenagern zufolge

kann man annehmen, dass auch diesenoch immer ins Theater gehen. Sie besu-chen es durchschnittlich 2,5-mal jährlich.Zu der Anfangsfrage, ob es sich noch

lohnt, ins Theater zu gehen, hat Uli Volz,Theaterpädagoge der Musik und Kunst-schule Bruchsal, eine klare Meinung: „Ja,auf jeden Fall! Das Theater thematisiertThemen und Konflikte in der Gesellschaftund bietet den Zuschauern ein Live-Erleb-nis der besonderen Art. Man weiß nie waspassiert, da nichts wiederholt werden kann.Vergessene Texte oder verpasste Auftritte

können alsonicht korrigiertwerden. Dies ver-langt Höchstleistungenvon den Schauspielernund macht das Theaternoch spannender!“Obwohl sich die

Schauspieler sicherlichüber mehr Zuschauerfreuen würden, sollte imEndeffekt jeder für sichselbst entscheiden, ob essich lohnt, das Theaterzu besuchen oder nicht.

Von Amely Fix,Copernicus-Gymnasium,Klasse 9dEin wunderschönes Theater gibt es in Baden-Baden Foto: VRD / Adobe Stock

Foto: razihusin / Adobe Stock

Page 7: 20190705 220 Zeitung in der Schule - BNN

ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG ZEITUNG IN DER SCHULE ZiSch 7

Zahllose Fragen zum Geschehen in Europa hat Markus Grabitz, Brüssel-Korrespondent der Badischen Neuesten Nachrichten, kurz vor der Wahldes EU-Parlaments am 26. Mai beantwortet. Im Karlsruher Lessing-Gymnasium debattierte Grabitz mit den Oberstufenschülern unter anderemüber das neue europäische Urheberrecht, Angriffe auf Europa von rechts, den Vorwurf, die Europäische Union leide unter einem Demokratie-defizit, und die niedrige Wahlbeteiligen bei vergangenen Wahlen zum EU-Parlament. Foto: Rake Hora

Umfassender Blick nach Brüssel

Fasching auf dem EisZiSch: Eine Schulklasse berichtet von ihrem Ausflug

Eine schöne Tradition der AbteilungWerkrealschule unserer Schule ist es,

am Freitag vor den Faschingsferien nachWiesloch zum Schlittschuhlaufen zu ge-hen, um so bewegt in die tollen Tage zustarten.Auch dieses Jahr machten sich wieder

rund 140 Schülerinnen und Schüler derKlassen fünf bis zehn mit dem Bus auf,um dieser liebgewonnenen Gewohnheitnachzukommen. Ein glücklicher Um-stand war, dass wir den ganzen Vormittagüber die Eishalle für uns hatten undnicht noch eine andereSchule zugegen war. Daswar toll, denn so ging esbeim Verleih sehr schnell,und wir konnten das Fahr-vergnügen in vollen Zügengenießen.Die Musik, die lief, traf

genau unseren Geschmackund hob unsere Stimmung noch mehr.Auch viele Lehrerinnen und Lehrer warenauf dem Eis und machten dabei keineschlechte Figur. Zur Stärkung trafen sichalle immer wieder im Imbiss-Restaurant,um sich mit Brezeln oder Pommes zu

stärken. Die sind vielleicht nicht sonder-lich gesund beim Sporttreiben, aberschließlich war Fasching, und die Lehrerund Lehrerinnen drückten ein Auge zu.

„Große“ und „Kleine“kommen in Kontakt

Das Besondere an dieser Aktion ist,dass hier alle Klassenstufen etwas zusam-men unternehmen und so die „Großen“

mit den „Kleinen“ in Kontaktkommen, was im normalenSchulalltag nicht immerder Fall ist. Gut gefallenhat uns, dass einige„Profis“ unter uns An-fängern Nachhilfeunter-richt auf dem Eis gaben.So verließen wir gegen 12

Uhr wieder die Halle und machtenuns auf den Rückweg in dem Bewusst-sein, dass es auch im nächsten Jahr wie-der zum Schlittschuhlaufen vor den Fa-schingsferien gehen soll. Zur guten Stim-mung der Klassenlehrerinnen und -lehrertrug nicht zuletzt auch die Tatsache bei,

dass es keine Verletzungen zu beklagengab und so alle fit in die Ferien starteten.Einigen gefiel es so gut, dass sie mit Er-laubnis der Eltern ihren Aufenthalt nochum ein bis zwei Stunden verlängerten.

Alfred-Delp-Schulzentrum

Hebelstraße 2–4

76698 Ubstadt-Weiher

poststelle-gs@

alfred-delp.schule.bwl.de

www.alfred-delp-schulzentrum

.de

Steckbrief

Was macht

meine Schule

so besonders?

Von Raphael Böser, Gary Bernhart,Emily Bürkle, Jannik Dittler, CelineGisy, Gizem Havker, Lilli Janosi, JustinJohn, Marco Kreijci, Marcell Laier,Anna Schroff, Denise Stitou, ValentinaShakmartova und Sharam Ali Zai,Klasse 8g

Am Freitag vor den Faschingsferiengehen die Schülerinnen und Schüler desAlfred-Delp-Schulzentrums traditionellzum Eislaufen. Foto: pr

WieJournalistenschreiben …

Die Glosse ist ein Meinungsbeitrag.Das heißt, darin der Autor darf wer-ten und kommentieren. Dies ge-schieht in der Glosse auf eine spöt-tische, ironische, satirische oder garpolemische Art und Weise. Über-treibungen sind bei dieser Randbe-merkung deshalb nicht nur gestat-tet, sondern sogar erwünscht. Jelustiger oder böser, desto besser.Thema der Glosse können sowohlgroße weltpolitische Fragen sein,wie auch „kleine“ lokale Begeben-heiten. Wohl noch mehr als alle an-deren journalistischen Darstellungs-formen hängt sie vom virtuosenUmgang mit der Sprache ab. Sielebt von Wortspielen, dem Aufspü-ren absurder Gegebenheiten undWendungen, die manch anderemvielleicht nicht auffallen, und natür-lich von der Schlusspointe. BNN

Die Glosse

SCHNELLERKLÄRT

Foto: Phawat – Adobe Stock

Kinder werden immer dickerZiSch: Laurin Freittag sucht nach einer Lösung für das Übergewichtsproblem

Jedes fünfte Kind in Deutschland istnach verschiedenen Studien inzwi-schen übergewichtig. Auch die Weltge-sundheitsorganisation (WHO) schlägtAlarm. Gründe für das Übergewicht gibtes viele: Der Schulsport ist zu kurz oder zuschlecht, und die Eltern sind ihren Kin-dern ein schlechtes Beispiel im Hinblickauf ihr Sportverhalten in ihrer Freizeit.Den Hauptgrund jedoch sehen viele Er-

nährungsberater, Lehrer und Schulpsy-chologen darin, dass Kinder und Jugend-liche in ihrer Freizeit, meistens aufgrundder stundenlangen Nutzung von Handy,Computern und Spielekonsolen und ähn-lichem, nicht mehr so viel Sport treiben.Für die meisten ist dies überraschend,

da es doch immer mehr Möglichkeitengibt, allerlei Sport zu treiben. AusgefalleneSportarten und Fitnessstudios schaffen esmeist nicht, Jugendliche für sich zu be-geistern. Die meisten Jugendlichen, diesich regelmäßig in Sportvereinen betäti-gen, kennen das Problem des Überge-wichts nicht. Allgemein sind sie ausgegli-

chener, ernähren sich gesünder und sindmit ihrem Körper glücklicher.Ein gutes Beispiel für einen Sportverein

im Raum Karlsruhe liefert der Schwimm-verein SSV Waghäusel. Die Kinder undJugendlichen im Verein können bis zusechs Mal pro Woche in Schwimmbädern,aber auch in einer Trainingshalle trainie-ren. Unterstützt werden sie durch profes-sionelle junge, engagierte Trainer, die frü-her auch alle selbst aktiv waren. Schon inder sogenannten „Schwimmschule“ fan-gen kleinere Kinder an zu schwimmenund lernen, Spaß am Schwimmen undTrainieren zu haben. Dies ist meiner Mei-nung nach die beste Lösung: Kinder undJugendliche Spaß haben lassen am Sport-treiben, ihnen zeigen, dass es Sinn macht,etwas für seinen Körper zu tun. Denn ei-nem Kind, das Sport treibt, geht es auchspäter im Erwachsenenalter besser.

Von Laurin Freittag,Copernicus-Gymnasium Philippsburg,Klasse 9d

zk

m.d

e

ZKM für alleEine Kulturinstitution für das 21. Jahrhundert

Fujiko Nakaya, CLOUD WALK @ ZKM. Negative Sculp-ture, 2019, © ZKM | Karlsruhe, Foto: Felix Grünschloß

Page 8: 20190705 220 Zeitung in der Schule - BNN

ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNGZEITUNG IN DER SCHULEZiSch8

Bonjour, Staatstheater!

Unser Führer bei der Backstage-

Tour des Badischen Staatsthea-

ters in Karlsruhe heißt Simon Salo-

mon. Er ist ein französischer Aus-

tauschstudent aus Paris,der uns

durch das Theater führteund unse-

re Fragen in nahezu fehlerfreiem

Deutsch beantwortete. Aber wie

kam es eigentlich dazu, dassein

junger Student aus Parisin einem

deutschen Theater arbeitet und ist

das normal oder die Ausnahme?

Salomon spielte schon während

seiner Schulzeit im Schultheater mit

und schrieb auch eigene Stücke und

Musicals. Nach seinem Abitur stu-

dierte der Theaterinteressierte Poli-

tikwissenschaft, genauer Politik und

Geschichte, auf Deutsch.Nebenbei

spielte er immer noch Theater oder

arbeitete bei Musicals mit. Im drit-

ten Jahr seines Studiumssollte er

als Azubi oder Werkstudent ein Jahr

im Ausland verbringen. Er bewarb

sich am Badischen Staatstheater, wo

er seit Oktober als Regieassistent ar-

beitet.Er erzählte uns auch ein

iges von

den Unterschieden zwischen Thea-

tern in Deutschland und Frankreich.

In Frankreich gibt es beispielsweise

keine Mehrspartenhäuser,das heißt

für ein Theaterstück geht man ins

Theater, für eine Oper entsprechend

in die Oper. Im Gegensatzdazu ver-

eint das Badische Staatstheater

Schauspiel, Ballett, Oper,Orchester,

das „Junge Staatstheater“und das

Volkstheater, das es in Frankreich

gar nicht gibt, unter einemDach.

Das Badische Staatstheater selbst

ist sehr international aufgestellt. Ob-

wohl es ein Ensembletheater ist, bei

dem Künstler einen auf zwei Jahre

befristeten Vertrag erhalten und in

dieser Zeit bei mehrerenProduktio-

nen mitwirken, sind auch„Gäste“

aus anderen Ländern keine Selten-

heit. Dabei ist es nichtunüblich,

dass Englisch ebenfalls Arbeitsspra-

che ist. Der neuen Chefdramaturgin

und Beauftragten für Internationa-

les, Laura Åkerlund, jedenfalls sollte

es gelingen, mit jedem eine gemein-

same Sprache zu finden,denn sie

spricht selbst sieben.

Von Antonia Schackmann

und Anastasiya Gorbarova

Es ist im Prinzip ganz einfach:

Man arbeitet hart, ja sehr

Immer und immer wieder.Dann

len sich die Stühle. Das,was

aufgebaut hat, es beginntzu

Auch wenn die meistenLeute

dasitzen, wie gebannt aufdie

schauen und darauf warten,

endlich losgeht: Es beginnt

ben. Die harte Arbeit, der

Stress, es beginnt alles zuleben.

Ich stehe hinter der Bühne,

an mir herab. Ich bin 70 Jahre

tert – innerhalb von dreiStunden.

Gefühlt ist alles möglichan

Ort. Ich werfe einen Blickin

schauerraum und linse hinter

Rückwand der Bühne hervor

lich überflüssig, man nimmt

der Vorstellung nichts wahr

Trance laufe ich alles ab,

hinter der Bühne befindet.

quisiten liegen alle bereit,

ren sind auch da, unterhalten

beschwingt, mein Mikro ist

Drei ma

SCHÜLER DES LEIBNIZ-GYMNASIUM ÖSTRINGEN

IM BADISCHEN STAATSTHEATER

Fotos:RakeHora(11),RepinaValeriya/AdobeStock

Es ist schon Abend, als noch einige

Schüler vor dem Badischen

Staatstheater stehen. „Daswar sehr

faszinierend“, meint Sophie. Gerade

hat sie zusammen mit zehn anderen

Aktiven der Theater AG des Leibniz-

Gymnasiums Östringen die erste

Stunde der Probe für „Hoffmanns Er-

zählungen“ besucht. Natürlich haben

sie sofort E. T. A. Hoffmanns „Der

Sandmann“ im zweiten Akt erkannt

– Lehrer Lothar Schumannfreut sich.

„Das Bühnenbild war fantastisch“,

ist Anna noch immer begeistert. Und

natürlich werden Vergleiche gezogen

zur eigenen Theater-Arbeit. Die Auf-

führung von Joseph Kesselrings „Ar-

sen und Spitzenhäubchen“ ist

schließlich noch nicht lange her.

Die BNN hatten die Schüler zu

dem exklusiven Besuch eingeladen.

Doch nicht nur die vorletzte Probe

vor der Premiere von Jacques Offen-

bachs Oper war Teil des Staatsthea-

ter-Besuchs der Gruppe:Schon am

Nachmittag nahm Simon Salomon

die Gruppe in Empfang. Der französi-

sche Austauschstudent ausNancy ist

Regieassistent bei der Opernproduk-

tion „Pelleas und Melisande“ und

gab einen ausführlichen Einblick in

die Bereiche des Theaters, die das

Publikum sonst nicht zu sehen be-

kommt. Es ging zu den Aufbauarbei-

ten auf der Bühne für Tennessee Wil-

liams‘ „Die Glasmenagerie“ im Klei-

nen Haus. Sämtliche Probebühnen

und -räume waren zu sehen, und es

ging in die Werkstätten, indenen an

Requisiten und Kostümengearbeitet

wird.So manche Überraschung

wartete

dort im normalerweise Verborgenen:

Es gibt tatsächlich Probenkostüme,

damit die richtigen Kostüme nicht

beschädigt werden. Unvorstellbar

bei der Östringer TheaterAG. Oder:

In jeder der Umkleiden für die

Schauspielersie daraufWer weiß?Haus hinterschwebendeüberraschte.Broken Circle‘“, klärte Sal

omon auf.

In der nahein der weiteresind, wartetenderheiten.chen Theaterdie vielleichtruhes, umführt direktfällt von

Page 9: 20190705 220 Zeitung in der Schule - BNN

ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG ZEITUNG IN DER SCHULE ZiSch 9

Bei uns läuft das

irgendwie anders…

Beginnt ein Theaterjahr anunse-

rem Gymnasium, so treffen sich

alle neuen und alten Anwärter der

AG im bekannten Raum 114 an ei-

nem bestimmten Mittwochim Okto-

ber um 14:15 Uhr. Jederstellt sich

vor: Name, Klasse, Rolle vom letzten

Jahr, falls vorhanden. Manchmal

werden dann kleine Aufwärmübun-

gen gemacht und ein Stück vorge-

schlagen. Dann wird reingelesen und

durchgelesen mit verteilten Rollen.

Es wird debattiert und über das

Stück entschieden.Wir wählen aus, was wir n

un spie-

len wollen. In den allermeisten Fäl-

len fällt die Entscheidungzwei bis

drei Wochen vor der Theaterfreizeit

im Februar. Jene zwei bis drei Wo-

chen sind mit Castings gefüllt, wobei

jeder Bewerber vom Rest des Ensem-

bles kritisiert und bewertet wird, bis

schließlich alle Rollen feststehen.

Darüber hinaus kann jedes Mitglied

über das Schauspielern hinaus wäh-

len, in welchem Bereich es sich be-

tätigen möchte, seien esKostüme,

Kulisse, Requisiten, Maske oder

Technik.Wenn dann alle in der The

aterfrei-

zeit auf einem Haufen versammelt

sind, geht es bunt zu: Texte werden

gekürzt, Rollen werden fusioniert

oder aufgespalten, Geschlechter ge-

tauscht, kleine Akzente,besondere

Merkmale und spezielleCharakter-

züge verpasst. Gruppenüberlegen

sich Vorstellungen zur Bühnenge-

staltung, bestimmen passende Re-

quisiten, denken sich Kostüme aus.

Parallel dazu spielen wirvon mor-

gens bis abends einzelne Szenen

und mehrere Durchläufe.

Danach müssen Texte gelernt und

die Vorstellungen der verschiedenen

Bereiche umgesetzt und verwirklicht

werden, dafür ist Zeit biszum Mai,

denn dort finden die drei Vorstellun-

gen in der Aula statt. In den Wochen

und Monaten bis zur Aufführung pro-

ben wir am AG-Tag, dem Mittwoch,

immer drei Schulstundenlang. Es

gibt Sonntagsproben undauch Feri-

enproben.Jedes Mitglied übernimm

t meist

nicht nur eine Rolle, sondern betätigt

sich auch in anderen Bereichen – je-

der macht sozusagen alles. Dass da-

bei Chaos entsteht, ist nicht abzu-

streiten. Oft entstehen Auseinander-

setzungen, wenn unterschiedliche

Vorstellungen und Meinungen aufei-

nanderprallen. Stress herrscht, wenn

zeitgleich Klausurenphasen oder das

Abitur anstehen. Da sitzt man durch-

aus auch mal mit dem Biologie-Trai-

ner oder der Geschichtszusammen-

fassung da. Panik entsteht, wenn der

Text noch nicht sitzt oderdas Kos-

tüm sich verspätet, obwohl die Auf-

führungen vor der Tür stehen. Nervo-

sität bricht am Abend vor und am Tag

der Aufführung aus: Hoffentlich wer-

den keine Fehler gemachtund man

hat an alles gedacht. Doch sobald

die Scheinwerfer an sind und das Pu-

blikum still ist, merkt man, wie die

magische Atmosphäre der Bühne,

die durch die Kulisse und die Schau-

spieler entsteht, die Aula verzaubert.

Jede Bemühung und Lastist verges-

sen, denn was am Ende zählt, ist der

berauschende Applaus, der einem

sagt: „Gerne wieder.“Von Rebecca Debele

einfach:sehr hart.Dann fül-was manzu leben.Leute nurdie Bühnedass es

beginnt zu le-der ganze

Stress, es beginnt alles zuleben.

Bühne, schaueJahre geal-Stunden.an diesemin den Zu-hinter der

hervor. Eigent-nimmt kurz vorwahr. Wie in

was sichndet. Die Re-

die ande-unterhalten sich

ist an. Der

Regisseur tritt zu uns nach hinten.

Die Jungs von der Techniktreten zu

uns nach hinten. Wir stellen uns in

einem Kreis auf. Es folgt das Ritual,

was immer gemacht wird, bevor es

losgeht. Der Regisseur richtet seine

Worte an uns, er motiviert uns und

dann schreien wir. Wir schreien uns

alle die Seele aus dem Leib. Es tut

furchtbar gut. Es gibt diesen einen

Moment, ab dem man weiß, dass es

losgeht, und das ist genauder, wenn

wir alle dastehen und schreien.

Ich laufe zu meinem ersten Auf-

trittsort und lausche. DerRegisseur

betritt die Bühne, es wirdstill. Alle

lauschen gespannt den Worten. Die

Leute klatschen. Ich weiß,er ist fer-

tig und es geht los. Ich weiß, ich bin

dran. Drei Sekunden brauche ich, um

das zu realisieren. DreiSekunden

brauche ich, um meine Hand an die

Türklinke zu bringen unddiese her-

unterzudrücken. Ich laufe auf die

Bühne, mein Blick schweift über den

Zuschauerraum. Wieder überflüssig,

auch hier sehe ich keine einzige Per-

son. Drei Sekunden brauche ich, um

zu realisieren, dass ich nun70 Jahre

älter bin, zwei Neffen undeine Nich-

te habe und dazu eine Killeroma bin,

die ihre Gäste umbringt. Die Schwel-

le der Tür zu übertreten istder Über-

gang in eine andere Welt,eine magi-

sche, eine, in der man allessein kann

– eine singende russischePutzfrau,

ein Flittchen, eine älterelaunische

Verlobte, eine junge keusche Schön-

heit oder eben eine alte Killeroma. Es

ist alles möglich. Es sindimmer die

drei magischen Sekunden, die ich

brauche, um das zu realisieren.

Die Schülerin spielte bis zu ihrem

Abitur fünf Jahre lang in der Theater-

AG des Leibniz-Gymnasiums.Ihre

neueste Rolle war die der mörderi-

schen Abby in Joseph Kesselrings

„Arsen und Spitzenhäubchen“.

Von Sophie Elter

agische Sekunden

SCHÜLER DES LEIBNIZ-GYMNASIUM ÖSTRINGEN

IM BADISCHEN STAATSTHEATERSchauspieler steht eine

Liege. Ob

darauf auch wirklich schlafen?

weiß? Auch das im Kleinen

hinter der Bühne in derLuft

schwebende Modell eines Autos

überraschte. „Das gehörtzu ‚The

Broken Circle‘“, klärte Salomon auf.

nahe liegenden Nancy-Halle,

weitere vier Probenbühnen

warteten einige weitere Beson-

derheiten. Auch abseits des eigentli-

Theater-Betriebs. Beispielsweise

vielleicht schönste TerrasseKarls-

um Pause zu machen – sie

direkt in den Zoo, und derBlick

dort aus auf die Pelikane, die

auf dem See ihre Runden drehen.

Zurück im Theater, beantworteten

Simon Salomon und OliviaBrändle,

Pressereferentin des Badischen

Staatstheaters Fragen derSchü-

ler. Einen günstigeren Ort als „das

Herz des Theaters, wo alleMitar-

beiter zusammenkommen“, wie

Salomon erklärte, nämlich die

Kantine, konnte es dafür gar nicht

geben. Und dann folgte der Be-

such der Opernprobe, in der E. T.

A. Hoffmann in der Weinstube

Lutter & Wegner in drei Erzählun-

gen abtaucht.Anatol Fischer

Leibniz-Gymnasium Östringen

Mozartstraße 1

76684 Östringen

sekretariat@leibniz-gymnasium-

oestringen.de

www.lgoe.de

Steckbrief

Page 10: 20190705 220 Zeitung in der Schule - BNN

ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNGZEITUNG IN DER SCHULEZiSch10

Dass eine Maschine mir einen Kaffeemacht, ist normal. Dass mir auf mei-

nem Telefon Termine angezeigt wer-den, ist Alltag. Aber dass mitKraftfahrzeuge vorschreibenwollen, wie schnell ich fah-re oder wie ich besser ein-parke und gegebenenfallsper Tempomat oder Park-assistent eingreifen, gehtmir zu weit! Maschinen ma-chen bekanntlich keine Fehler– aber was, wenn doch? Werkommt für den entstandenen Schadenauf, wenn die dumme KI einen Fehlermacht? Wenn mein Auto ohne mein Zu-tun crasht, sehe ich es nicht ein, für denSchaden aufzukommen. Ein nerviger Bei-fahrer, der Kommentare wie „Es wirdnicht grüner!” oder „Da kommt einer!” inDauerschleife von sich gibt, kann meistmit einem simplen aber dennoch sehrwirkungsvollen „Fahre ich oder fährstdu?” lahmgelegt werden – und wenn

nicht, dreht man einfach das Radio auf.Beim autonomen Fahren wird diese Frei-

heit aber nicht gewährleistet, da dasAuto wie ein Gott selbstständigalle Entscheidungen trifft unddiese für alle Beteiligten un-antastbar sind. Ich habebei einer künstlichen Intel-ligenz, die mein Auto fährt,nicht mehr das fundamen-tale Recht, selbst meine eige-nen Entscheidungen im Ver-kehr zu treffen, und das ist dasgrößte aller Probleme, dem sich

der Fortschritt leider beugen muss. Ob-wohl der Mensch die GefahrenquelleNummer eins im Straßenverkehr darstellt,darf ihm nicht die Freiheit genommenwerden, über sein Eigentum zu bestim-men.

Von Francesco Mancarella,Humboldt-Gymnasium Karlsruhe,Klasse 10b

Foto: Olivier Le Moal / Adobe Stock

Das war dunkelrotZiSch: Kommentar zum autonomen Fahren

Wie möchte

ich in der

Zukunft

leben?

WieJournalistenschreiben …

Ein Kommentar gibt die Meinungdes Journalisten wieder. Er ist sub-jektiv, basiert aber auf Fakten. EinKommentar wird als Zusatz zu ei-nem Artikel gestellt und bietet demAutor die Möglichkeit, sich zu dementsprechenden Thema zu äußern.Das Ganze sollte Hand und Fuß ha-ben, etwas nur „doof“ zu finden,reicht nicht. Der Journalist mussseine Meinung begründen, dazuorientiert er sich an Tatsachen. Da-für stellt er zunächst eine These auf,fasst den Sachverhalt zusammen,auf den er sich bezieht, und erklärtdann argumentativ seine Sicht derDinge. Sonderformen des Kommen-tars sind Kritiken, beispielsweisevon Theateraufführungen, und Re-zensionen, beispielsweise zu neuerschienenen Büchern. BNN

Der Kommentar

SCHNELLERKLÄRT

Sind Harry-Potter-Leser bessere Menschen?ZiSch: Kim Erhan begeistert die Botschaft der Fantasy-Reihe über den Nachwuchszauberer von Joanne K. Rowling

Harry Potter ist derzeit wohl einer derbekanntesten Helden – und das nicht

nur in der Zaubererwelt. Auch bei uns, inder „Muggelwelt“, ist er berühmt. Ganzesieben Bücher und acht Filme über denJungen mit der „Blitznarbe“ gibt es. Ge-schrieben wurde die Heptalogie von derbritischen Autorin Joanne K. Rowling. Denersten Band „Harry Potter und der Steinder Weisen“ las ich mit zehn Jahren. DieGeschichte hat mich sofort begeistert undin ihren Bann gezogen.

Bedeutungder Freundschaft

Eine Studie hat bewiesen, dass Men-schen, die die Harry Potter Bücher lesenund sich auch mit ihnen identifizierenkönnen, bessere Menschen sind. Dochwarum ist das so? Durch Harry Potter kannman viel lernen, zum Beispiel, dass esnicht in Ordnung ist, Menschen nach ihrerHerkunft zu beurteilen, zu beleidigen, zudiskriminieren oder auszugrenzen.In der von Rowling erschaffenen Welt

gibt es nämlich Gruppen, die meinen, bes-ser und wichtiger zu sein, weil sie „reinblü-

tig“ sind, was heißt, sie stammen von Zau-berern ab. Sie unterdrücken Zauberer, die„muggelstämmig“ sind, also Nichtmagierals Eltern haben. Ein Opferdieses Geschehens ist vorallem Harrys besteFreundin Hermine Gran-ger. Das Mädchen wirdals „Schlammblut“ beti-telt, ein sehr verletzen-des Wort, obwohl Hermi-ne oft klüger und mutigerals manch „reinblütiger“ Zau-berer ist. Harry und sein Freund RonWeasley stehen jedoch stets hinter ihr undzeigen, wie wichtig Freundschaft ist unddass es egal sein sollte, welcher Abstam-mung eine Person ist.

Liebe ist diestärkste Macht

Die Geschichte macht auch deutlich,wie bedeutend Liebe ist. Es ist völlig egal,wen man liebt, ob schwul, lesbisch, bioder hetero – dies vermittelt das Buch.Eine der wichtigsten Figuren in den Bü-chern ist der schwule Albus Dumbledore,

der Leiter von Hogwarts, einer Schule fürHexerei und Zauberei. Dumbledore ist ei-ner der größten Zauberer in der Geschich-

te. Für ihn stellt die Liebe die stärksteMacht dar.

Rowling hat mit Harry Potterebenfalls deutlich gemacht,wie schrecklich und grausamKrieg ist und dass man sichglücklich schätzen sollte, inFrieden leben zu können. Soließ sie manche von vielen Le-sern geliebte Charaktere in

Kämpfen und Schlachten sterben. Bei-spiele dafür sind Harrys Pate Sirius Black,Ron Weasleys Bruder Fred, Remus Lupin,dessen Frau Tonks und der Hauself Dob-by, die einem alle sehr ans Herz gewach-sen sind, da man viele schon in den erstenBänden kennenlernt.Für mich bleibt „der Junge, der über-

lebte“ mehr als nur eine Geschichte, undich hoffe, dass durch Harry Potter mehrMenschen hilfsbereiter, verständnisvollerund toleranter werden.

Warumich

das schönste

Hobbyhabe?

Von Kim Erhan,Otto-Hahn-Gymnasium Karlsruhe,Klasse 9c

Foto: pr

Wein in der Schule –was ist denn in Sulzfeld los?ZiSch: Mit Treffen im „Dicker Franz“ begann ungewöhnliches Projekt

22 Schülerinnen und Schüler der Klassen8a und 8b sieht man schwitzend unter-halb der Burg Ravensburg im Weinbergarbeiten. Doch bevor sie aktiv werdenkonnten besuchte Herr Kern den Unter-richt und vermittelte die wichtigsten theo-retischen Grundlagen.Der Kellermeister des

Weingutes Heitlinger/Burg Ravensburg wares auch, der die tolleIdee zu dem Projekthatte. Rektor Schey wardirekt Feuer und Flam-me und steckte damitauch die beiden Klassenleh-rer Dick und Zangenfeind an. Der ers-te Arbeitstermin erfolgte im März kurznach dem Treffen mit Kellermeister Kern.Treffpunkt war im Sulzfelder Weinberg beider renommierten Weinbaulage „DickerFranz“.Von Herrn Daiß, Herrn Wörthmann und

Herrn Kern bekamen wurde erklärt, wieman Reben schneidet. Am Anfang fiel esden meisten ziemlich schwer, aber mit et-was Hilfe und Übung haben es alle guthinbekommen. Es folgten noch weiteretypische Tätigkeiten, wie beispielsweise

Triebe ausbrechen oder Drähte heften.Wir erfuhren auch viel über den biologi-schen Pflanzenschutz in unserer Region– speziell im Weinbau.Wichtig war auch, dass wir die Weinkul-

tur unserer Gegend kennenlernen. Da-durch lernten wir, wie Weinproduziert wird, was einziemlich langer und an-strengender Prozess ist.Cara aus der 8a meint: „Esist besonders toll, dass wirhier draußen mal eine an-dere Art von Unterricht ha-

ben – vor allem Bio, Mathe,Kunst und WBS.“ Unsere KlassenlehrerHerr Dick und Herr Zangenfeind findenes sehr gut, dass unsere Klassengemein-schaft durch dieses Projekt gestärkt wirdund unsere Klassen mehr zusammen-wachsen.Außerdem fließt durch den Verkauf der

geplanten 1 000 Flaschen Geld in die ge-meinsame Klassenkasse. Herr Kernmeinte, dass es wichtig sei, dass die Ju-gend lernt, wie man in der Natur arbeitet.Herr Schey sagte: „Es ist toll, dass unse-re Schule dadurch ein Teil des öffentli-chen Geschehens von Sulzfeld wird.“

Viele von uns freuen sich auf die Gestal-tung des Etikettes und auf die Kontakt-aufnahme mit den Händlern, die meisteneher weniger auf die Kostenkalkulation.Das Wichtigste ist am Schluss, dass dieErnte im Spätjahr gut ausfällt, denn wirhoffen, dass unser Wein später gut ver-kauft wird und natürlich auch gutschmeckt.

Blanc-und-Fischer-Schule

Sulzfeld

Helmut-Klebsattel-Straße 5

75056 Sulzfeld

info@blancundfischerschul

e.de

www.blancundfischerschule.de

Steckbrief

Was macht

meine Schule

so besonders?

Von Carola Becker und Celine Rössler,Klasse 8

JRP Studio / Adobe Stock

Page 11: 20190705 220 Zeitung in der Schule - BNN

ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG ZEITUNG IN DER SCHULE ZiSch 11

Der Drucker und Schichtführer Ralph Seitz erklärt den Schülerinnen und Schülernder Handelslehranstalt Rastatt, wie ein Druckprodukt entsteht und worauf dabei zuachten ist. Foto: Rake Hora

Am Leitstand

Psst! Jetzt bloß keinen Laut!“ flüstertmir der Mann zu, mit dem ich hier ge-rade in einer verlassenen Fabrikhalle ste-he. Er bleibt ganz ruhig und stellt inzwi-schen noch einige Dinge an seiner Ka-mera ein. Er ist Fotograf. Nennt sichselbst „Urbexer“. Das sind Leute, die inleerstehende Gebäude eindringen, umdort zu fotografieren. Wir hören Geräu-sche – irgendwoher aus dem riesigen Ge-bäude. Er lauscht nochmals und ver-sucht, die Geräusche einzuordnen. „Eskönnten andere Urbexer sein“, meint er.„Warum?“, frage ich und woher er dasdenn wisse. Er gibt an, dass der Wach-schutz auf sich aufmerksam machenwürde. Junkies und Obdachlose hinge-gen würden sich still und unauffällig ver-halten. Nicht so erfahrene Urbexer hin-gegen, die seien schon mal laut und auf-fällig. Er scheint die Geräusche nicht alsbedrohlich zu empfinden und konzent-riert sich weiter auf das Foto, das er gera-de aufnehmen will.

Der Fotoapparat, eine digitale Spiegelre-flexkamera, befindet sich auf einem Stativ.Er braucht lange für sein Foto, das er ohneBlitzlicht aufnimmt. Dann, nachdem erdas erste Foto gemacht hat, kontrolliert eram kleinen Display sofort, ob alles sopasst. Er ist wohl noch nicht zufrieden undverstellt hier und da etwas, um dann er-neut ein Foto zu machen. Diesmal scheintes zu passen.Ich frage ihn, woher er wusste, dass

dieses Gebäude leer steht und wie er sichvorbereitet hat. Er gibt an, dass er eineDatenbank nutze, in der er zahlreiche Ad-ressen gelistet hat. Auch in den sozialenMedien sei er gut vernetzt. Da tauscheman sich eben aus. Wenn er eine Tourplane, recherchiere er lange und aufwen-dig, um möglichst viel vorher in Erfahrungzu bringen. Er versuche, etwas zur Ge-schichte zu erfahren und ob der Zugangaktuell möglich sei. „Dieses Gebäude zumBeispiel war eine alte Fabrik, die Prothe-sen produzierte.“ Ich glaube das gern, da

so ein künstliches Bein auch auf seinemFoto zu sehen ist. Wir gehen weiter – im-mer darauf achtend, uns von den ande-ren Geräuschen zu entfernen. Wir wollennicht entdeckt werden. Der Fo-tograf ermahnt mich, gutauf den Boden zu achten,wenn wir gehen. Hier lie-gen zahlreiche Kabel,Metallteile und Müll her-um. Wenn man hiernicht aufpasst, kann mansich leicht verletzen. Nochschlimmer sind Löcher imBoden oder gar brüchige Böden. Da kannman sich in Lebensgefahr bringen.Ich frage ihn, warum er für ein paar Bil-

der so ein hohes Risiko eingeht und insolch unheimliche Gegenden vordringt.„Es ist schon auch der Nervenkitzel“, ant-wortet er. Aber es sind die Motive, die esso woanders nicht gibt. „Es sind Dinge,die die meisten nicht sehen, weil sie sichim Verborgenen befinden.“ Was er damit

sagen will, ist, dass es eigentlich nicht le-gal ist, fremde, verlassene Grundstückeohne Erlaubnis zu betreten. Ich frage ihn,ob er ein Einbrecher sei. Einbrechen tueer nicht. Unter Einbruch versteht man

das gewaltsame Betreten einesGebäudes oder Grundstücks.Wie auch wir heute, betritt ersolche Lost Places nur, wennes einen offenen Zugang gibt,ein Loch im Zaun, eine offeneTür oder ein offenes Fenster,die ihm den Zugang gewäh-ren. Etwas aufzubrechen

oder zu beschädigen komme für ihnnicht in Frage.Ich frage ihn, was eigentlich ein Lost

Place ist. Ob die Burgruine am Rheinauch so ein Lost Place ist – dann war ichnämlich auch schon an einigen LostPlaces. Er bezeichnet Lost Places als ver-lassene Gebäude und Grundstücke, dienicht öffentlich als Museum genutzt wer-den. Burgruinen sind aber meistens his-

torisch erhaltene Gebäude, die öffentlichgenutzt werden.Wir sehen uns noch einige Räume an

und machen einige Fotos, bevor wir das Ge-bäude über denselben Weg verlassen, wiewir es betreten haben – durch den Keller.

Copernicus-Gymnasium

Lessingstraße 27

76661 Philippsburg

sekretariat@copernicus-

gymnasium.de

www.copernicus-gymnasium.de

Steckbrief

Warumich

das schönste

Hobbyhabe?

Von Colin Scheil, Klasse 9d

Schätze wie dieses kunstvolle Graffi-to kann ein „Urbexer“ in verlassenenProduktionshallen entdecken – und danntolle Fotos machen. Foto: Frank Scheil

Mit dem Fotoapparat auf EntdeckungstourZiSch: Colin Scheil folgt einem „Urbexer“ und entdeckt mit ihm sogenannte Lost Places

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Page 12: 20190705 220 Zeitung in der Schule - BNN

ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNGZEITUNG IN DER SCHULEZiSch12

Minderjährige am SteuerZiSch: Das begleitete Fahren ist ein Beitrag zu mehr Sicherheit

Bestimmt haben sich schon viele Ju-gendliche mit dem umstrittenen The-

ma Führerschein und dem damit verbun-denen begleiteten Fahren beschäftigt. Einwichtiger Aspekt ist dabei das Alter. Wirfragen, ob das Fahren mit 17 tatsächlichsinnvoll ist.Zum einen ist der Führerschein, der

Sprit und auch das Auto eine teure Ange-legenheit, die erst einmal finanziert wer-den muss. Nicht jeder ist in diesen jungen

Jahren mit solchen finanziellen Mittelnausgestattet. Außerdem ist man in derMobilität eingeschränkt, da man auf denBeifahrer angewiesen ist. Durch das be-gleitete Fahren werden sehr oft unnötigeFahrwege getätigt, da die besagte Begleit-person häufig gar nicht an dem Ort blei-ben möchte und so wieder zurückfahrenmuss. Das ist eine Umweltbelastung, diesich vermeiden ließe.Andrerseits ist aber auch festzustellen,

dass ein großer Teil der Siebzehnjährigennoch zur Schule geht oder die Schulzeitnoch nicht allzu lange her ist. Dadurchkönnen die Fahrschüler noch von Lehrin-halten über den Straßenverkehr profitie-ren. Außerdem wird der Ehrgeiz durch dieMitschüler und Freunde generiert, undder Spaß kommt auch nicht zu kurz. Einweiterer Vorteil ist auch die mit dem Füh-rerschein verbundene Flexibilität. Dennso ist man nicht an die öffentlichen Ver-kehrsmittel gebunden und kann alles mitdem eigenen Auto erreichen.Natürlich könnten Gegner dieses The-

mas nun die Finanzierung kritisieren, da

dies mit siebzehn ohne festes Einkommensehr schwierig erscheint. Jedoch ist auchdies durch einen Nebenjob und eine mög-liche Unterstützung der Familie leicht wie-der auszugleichen. Zudem fällt eine be-deutende Last weg, da die Abschlussprü-fungen des Abiturs meist mit 18 stattfin-den und diese dann keinen Einfluss aufdie Führerscheinprüfung haben.Als entschiedenster Punkt ist noch zu

nennen, dass man durch das eine Jahrmehr Erfahrung im Straßenverkehr ge-winnt. Man ist den 18-jährigen Fahrschü-lern ein Jahr voraus. Wenn ein erfahrenerFahrer im ersten Jahr nebendran sitzt, istan alle Kritiker, die die Gebundenheit andiese Person bemängeln, zu sagen, dassdies kein negativer Punkt ist: Er trägt viel-mehr zur Sicherheit bei. Sowohl für denFahrneuling als auch für die anderen Ver-kehrsteilnehmer. Denn gute Tipps und Si-cherheit im Verkehr sind die wichtigstenGrundlagen beim Fahren.

Von Jule Ruh und Ilka Mangler,Klasse 9

Ein toller FreizeitsportZiSch: Ob in der Halle oder draußen: Klettern hat viele Facetten

Ob in der Halle oder auch draußen amFels: Klettern ist ein Sport, der sich

den Fähigkeiten der Person und der Um-gebung anpassen lässt. Man unterschei-det zwischen Klettern und Bouldern.Beim Klettern wird gesichert mit Kletter-seil und Klettergurt. Das Bouldern bleibtin einer geringen Höhe, ohne Sicherungaber mit dicken Sturzmatten.

Sicherheit hat beim Klet-tern höchste Priorität. Des-wegen gibt es zu jedemKletterer auch einen Siche-rer, der unterhalb des Klet-ternden für die Sicherheitgarantiert. Hierfür werdenSicherungssysteme einge-setzt. Kletterer sowie Si-cherer müssen entspre-chend geschult werden.Klettergurt, Seile, Karabi-ner, Sicherungsgeräte,spezielle Kletterschuhesind die Geräte, die benö-

tigt werden. In der Kletterhal-le findet man darüber hinaus farbig unter-schiedliche Griffe, welche die unter-schiedlichen Routen zeigen.

Jeder hat schon einmal versucht, irgend-wo ein kleines Hindernis zu überklettern.Sehr schnell wird einem bewusst, dassman ohne entsprechende Ausrüstungnicht weit kommt und dass es gefährlichist. Das ist jedoch ganz andersbeim Klettersport. Hier be-schreibt die Lage des Seilsoder auch die Höhe der Klet-terhalle die maximalen Gren-zen. In der Halle ist das Klet-tern eine sehr sportliche An-gelegenheit. Entweder zu zweitoder auch in einer Mannschaftwird die Angelegenheit sehr schnellzum Wettkampf. In der Natur hingegenwird man beim Erklimmen einer Höhe im-mer mit einer tollen Aussicht belohnt.Anfänger nutzen die Kletterart Toprope.

Hier ist das Kletterseil bereits am höchstenPunkt mittig eingehängt. Beide Seilendenhängen gleichlang herunter. Der Kletterer,der einen Klettergurt trägt, verbindet daseine Ende des Seils mit einem speziellen Si-cherungsknoten. Der Sicherer trägt ebensoeinen Klettergurt und bedient ein Siche-rungsgerät, durch welches das zweite Seil-ende läuft, womit der Kletterer seinen Frei-

raum bekommt. Fortgeschrittene klettern imVorstieg. Hierbei muss der Kletterer sich ei-genständig mit einem Abstand von ca. 1,50Meter einhaken und befestigt das Seil imKarabiner. Da der Sicherer unten das Seil

immer locker, aber leicht auf Span-nung hat, wird der Klettererbei Sturz oder einer Pausedurch den letzten gesetztenKarabiner gehalten.Die Kosten für diesen

Sport sind überschaubar.Anfänger leihen häufigvor Ort alle nötigen Gerä-te, in der Anschaffung

kommt der Anfänger mit 100 Euro aus.Später sind nach oben keine Grenzen ge-setzt. Lediglich eine Voraussetzung sollteman beachten, wenn man klettern möch-te: Man sollte schwindelfrei sein. Andern-falls ist eben das Bouldern eine tolle Alter-native zum Klettern.In Karlsruhe gibt es zwei hervorragende

Indoor-Kletterhallen: Entweder beim Alpen-verein in Hagsfeld oder auch im „The Rock“in der Weststadt in der Nähe der B10.

Von Léo vom Kolke, Klasse 8a

Warumich

das schönste

Hobbyhabe?

Drais-Gemeinschaftsschule

Tristanstraße1

76185 Karlsruhe

[email protected].

bwl.de

www.drais-schule.de

Steckbrief

Albert-Schweitzer-Gymnasium

Gernsbach

Otto-Hahn-Straße 4

76593 Gernsbach

[email protected]

www.asg-g.de

Steckbrief

Erst mit 18 ans Steuer? Oder doch schon früher? Vielleicht nicht ganz so früh wie dieser junge Mann…

Eat, sleep, basketball, repeatZiSch: Lara Edel hat sich ganz dem schnellen Ballspiel verschrieben

Training, Spiele und Turniere, Kuchenbacken und Trikots waschen. Für dieeinen klingt es anstrengend, doch für lei-denschaftliche Basketballspieler gehört eszum Alltag. Für die, die es womöglich nichtwissen sollten: Basketball ist ein rund 130Jahre alter Mannschaftssport,bei dem jedes Team mit je-weils fünf Spielern versuchtden Ball in den gegneri-schen Korb zu befördernund das mithilfe von vorge-gebenen Techniken wiePassen und Dribbeln.Häufig hört man die Be-

hauptung: „Basketball spielenist einfach. Man muss nur den Ball inRichtung Korb werfen und hoffen, dass ermit viel Glück darin landet.“ Doch ganz soeinfach ist es nicht. Ob der Ball im Korblandet, hängt nicht allein vom Glück ab,sondern es erfordert die richtige Technik,Engagement, Power, Reaktionsschnellig-keit und Ausdauer.Viele dieser Aspekte lernt man im Trai-

ning, doch gewisse Voraussetzungen wer-den dennoch benötigt. Es sollte Freudebereiten in einem Team zu spielen. Au-ßerdem sollte man viel Geduld haben, umdie Technik zu erlernen. Zeit spielt eben-falls eine wichtige Rolle, denn um mit derMannschaft erfolgreich zu sein, sollteman mindestens zwei Trainingseinheiten

in der Woche und Zeit für Turniere amWochenende mit einplanen.Es macht sehr viel Spaß, in einer

Mannschaft zu trainieren und als TeamSpiele zu gewinnen. Gemeinsam etwasgeschafft zu haben und zu wissen, dass

jeder seinen Teil dazu beigetragenhat, schafft eine hohe Motiva-tion. Aber auch wenn manenttäuscht ist, weil ein Spielnicht so gelaufen ist, wieman es sich gewünschthätte, steht das Team im-mer hinter einem. Spaß imTeam, körperliche Fitness,Reaktionsschnelligkeit, fai-

re Spielregeln und eine gute Möglichkeitden Kopf frei zu bekommen, machen die-sen Sport aus.

Neue EnergieNeben den vielen positiven und schö-

nen Momenten gibt es aber auch mühe-volle Momente, in denen man nicht somotiviert zu sein scheint, sei es, weil zu-sätzliche Aufgaben anfallen, wie zum Bei-spiel Trikots zu waschen, Kuchen zu ver-kaufen oder Fahrdienste. Wenn dannauch noch andere Verpflichtungen dazu-kommen, wie zum Beispiel schulischeAufgaben, die in diesem Moment wichti-ger erscheinen, kann es schon mal

schwerfallen, die nötige Motivation aufzu-bringen, um sein Bestes für den Sport zugeben.Doch meistens wird man dann nach

dem Sport mit neuer Energie belohnt. Oftwird behauptet, dass es wichtig wäre vorallem groß zu sein, um Basketball spielenzu können. Das kennen wir ja auch vonden bekannten Profis wie Dirk Nowitzki,der mit seinen 2,13 Meter eindeutig zuden Großen gehört. Aber berühmte Spie-ler wie Muggsy Bogues haben uns auchgezeigt, dass man mit einer Größe von1,60 Meter ein wichtiges Teammitgliedund ein begnadeter Spieler sein kann.

Markgrafen-Gymnasium

Gymnasiumstraße 1-3

76227 Karlsruhe-Durlach

[email protected]

www.mgg.karlsruhe.de

Steckbrief

Warumich

das schönste

Hobbyhabe?

Von Lara Edel,Klasse 8a

Foto:Kzenon/AdobeStock

Foto:serhiipanin/AdobeStock

Page 13: 20190705 220 Zeitung in der Schule - BNN

ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG ZEITUNG IN DER SCHULE ZiSch 13

Eine Gruppe Schüler vom Markgrafengymnasium und dem St.-Dominikus-Gymnasi-um Karlsruhe nahm Wolfgang Schäuble in der Durlacher Karlsburg in Empfang. DerBundestagspräsident war Gast der BNN-Gesprächsreihe „Ortstermin“. Foto: Rake Hora

Schäuble zu Besuch

Das Pausenbrot fliegt,der Tanz geht munter weiterMontagmorgens im Klassenzimmer: Eine Lehrerin berichtet von ihrem Start in die Woche

Montagmorgen, 7.45 Uhr. Ich stehevor meiner sechsten Klasse und füh-

le mich wie ein Dompteur in der Manege.Einziger aber entscheidender Unter-schied: In meinem Rund treten geradealle Darsteller zeitgleich auf, und nie-mand macht die geringsten Anstalten,meinen Anweisungen Folge zu leisten.Ich warte.Zu meiner Linken hat Fabrizio Thorsten

gerade mit einem Pausenbrot abgeworfen,das klatschend zu Boden fällt, hintenrechts führen ein paar Gestalten den„Floss-Dance“ aus einem bekannten Com-puterspiel auf. Ich warte immer noch. EinGroßteil der Mädels hat sich um Anna ver-sammelt, um ihren neuen Rucksack, der„nur 80 Euro gekostet hat“ zu bewundern.Jetzt haben sie nicht nur alle dieselbenTurnschuhe und schwarzen Jeans, son-dern darüber hinaus auch die identischpinken und – meiner Meinung nach – fürdiesen Preis viel zu kleinen Rucksäcke.

„Du, Frau Lehrerin“Ich werde von links angetippt: „Du,

Frau Lehrerin…!“. „Sie!“, unterbrecheich Emir. „Ja, Sie, also, du, Frau Lehrerin,die Claudia weint, können Sie mal kurzkommen?“. Ehe ich lokalisiert habe, wodas Häufchen Elend sitzt, nehme icheine Blutspur wahr, die sich von SusisPlatz aus bis zum Waschbecken zieht.Genug gewartet für heute. Ich schnappemir eine Packung Taschentücher und

eile zu Susi, die ziemlich blass über demWaschbecken hängt. Ob jemand sie ge-schlagen hat, will ich wissen. Kopfschüt-teln. Das ist doch schon mal gut. Da siedie Frage, ob sie sich alleine zutraut, aufdie Mädchentoilette zu gehen, ebenfallsverneint, bitte ich Charlotte, sie zu beglei-ten, dann mache ich mich auf zu Clau-dia.

Striche im GesichtAuf dem Weg zu ihr trenne ich ein

Knäuel Jungs: Einer davon hat einen halb-abgerissenen Ärmel, der andere Filzstift-striche im Gesicht, der dritte ein rotes Ohr.Arme Claudia, in solchen Momenten kannsich die Distanz von drei Tischreihen zeit-lich auf die von vier Kilometern erstre-cken. Nachdem die jungen Herren vonmir mit strengem Blick auf ihre Plätze ver-wiesen sind, erreiche ich endlich dasschniefende Kind, das mir unter Tränenerzählt, was der Auslöser für ihren Heul-krampf ist: „Melli erzählt rum, dass meineMama schwul ist. Das ist eine Lüge!“,bricht es aus ihr heraus. Ich beuge michzu ihr herunter und versuche, sie zu beru-higen. Keine Ausbildung dieser Welt be-reitet einen auf so etwas vor, denke ich beimir, und biete Claudia an, nach der Stun-de gemeinsam mit der Sozialarbeiterinund Melli das Gespräch zu suchen. DasWeinen ebbt langsam ab, und ein Nickensignalisiert Zustimmung.Ich hetze nach vorne, schlage auf mei-

nen Klangstab und: warte. Langsam däm-mert es den ersten, dass ihre Zirkuseinla-ge zu einem Ende kommen sollte, und sietrollen sich auf ihre Plätze. Ich notiere mirderweil auf einem meiner etlichen Haft-notizzettel: „Wie kann man mit Kreideoder Nägeln quietschen? AlternativeWhiteboard?“. Endlich, mit sieben Minu-ten Verzögerung können wir uns begrü-ßen – oder auch nicht. Insbesondere beidem männlichen Part der Klasse spüreich, wie allzu oft montags, die mangelndeBewegung am Wochenende, gepaart mitder exzessiven Nutzung der Spielekonso-le: Ein Innehalten, sowohl motorisch alsauch verbal, von länger als 20 Sekundengrenzt an ein Ding der Unmöglichkeit. Dahilft allein, die gesamte Stunde über denHaufen zu werfen und die Kindlein sichbewegen zu lassen.Während meine Schüler zur Musik

durch den Raum laufen und, wenn diesevon mir angehalten wird, einen Ge-sprächspartner suchen, um sich mit die-sem auf Englisch übers Wochenende

auszutauschen, frage ich mich, wo in derStellenbeschreibung des Lehrers folgen-der Passus stand: „Sie sind ein stressre-sistentes Multitalent mit vorbildhaftemLeitwolfcharakter, das aber auch Trostspenden, Wunden versorgen und Streitschlichten kann. Neben Ihrer fundiertenFachkenntnis verfügen Sie über einenKoffer an motivierenden, differenziertenund abwechslungsreichen Methoden,sind stets bestens gelaunt, lärmresistent,psychologisch geschult und haben Quali-täten eines Showmasters.“ Sicherlich nir-gends, aber: Das macht den Beruf aus,und dafür liebe ich ihn.

Die Verfasserin bat darum, ihren Namennicht zu nennen. Sie mag ihre Schüler(meistens) so wie sie sind. Und sie möch-te vor den letzten anstehenden Arbeitenund Prüfungen keine Missverständnisseaufkommen lassen.

Wie Journalistenschreiben …

Die Reportage ist ein Erlebnisbe-richt – und damit deutlich subjekti-ver als Nachricht oder Bericht. DerReporter schildert Eindrücke undErlebnisse, wobei die Ich-Formnicht unbedingt nötig ist. Gute Re-portagen leben von Beschreibun-gen, anhand derer sich die Leserselbst in die Situation hineinverset-zen können. Die Kunst ist es, demLeser währenddessen auch die nöti-

gen Fakten zu liefern. Das Featureist ein Bericht mit Reportageelem-ten, also eine Sonderform der Re-portage. So spricht man etwa von„anfeaturen“, wenn ein Text einenbildhaften Einstieg hat, in dem etwaeine Szene so beschrieben wird,dass der Leser sie sich vorstellenkann. Im Feature wechseln sichbildhaftes Beschreiben und fakten-orientiertes Schreiben ab. BNN

Feature & Reportage

SCHNELLERKLÄRT

Fotografie ist überallZiSch: Elena Novoselic drückt ihre Gefühle in Bildern aus

Momente, Landschaften, Gefühle. Dasalles halte ich mit meiner Kamera

fest. Mein großes Hobby ist die Fotografie.Sie kann Bilder zeigen, welche Emotionenin einem Menschen freisetzen. Meist sinddies Trauer, Wut, Angst und natürlichFreude.Ich kam zu meinem Hobby, indem ich

ein einwöchiges Praktikum bei einem be-kannten Fotografen machte. Am Anfangdachte ich erst, dass diesnichts für mich wäre, dochdann fing es an sehr vielSpaß zu machen, undnun fotografiere ich fasttäglich. Der Fotografiebegegnet man fast über-all. In den sozialen Medi-en, auf Plakaten oder beiden Familienbildern. Es ist eingroßer Teil in der Geschichte der Men-schen geworden, weshalb viele auch sehrviel Geld für eine gute Kamera, Licht undandere Hilfsmittel ausgeben, um das per-fekte Bild zu bekommen. Jedoch ist esmeist das Imperfekte, das ein Foto inter-essant und einzigartig macht.Beim Fotografieren lernt man auch

Konzentration, Bildgenauigkeit und Krea-tivität umsetzen zu können. Dies alleskann man jedoch lernen und muss nichtschon vorhanden sein. Denn, wie man sosagt, es ist noch kein Meister vom Himmel

gefallen. Mein größter Spaß ist es, michmal nur auf die Bilder zu konzentrierenund die anderen Sorgen zu vergessen.Gleichzeitig bereitet es sehr viel Freude,an verschiedene Orte zu gehen und dortmit unterschiedlichen Lichteinfällen zuexperimentieren. Ein echter Glücksmo-ment ist zum Beispiel, ein gutes Foto zubekommen, wenn man es eigentlich nichterwartet.

Ein sehr besonderes Ereigniswar es, als eine Freundin undich zu einem alten Restau-rant gegangen sind, wel-ches schon abgerissen wor-den ist und nur noch ausRuinen bestand. Es warsehr mysteriös und span-nend, das alte, kaputteBauwerk zu fotografieren.

Die Geschichte der Fotografie ist schonsehr alt und begann 1826 mit einem Bildvon Le Gras. Von da an wurden die Bilderimmer besser und detailgetreuer, bis eszu einem Hobby wurde, was bis heutenoch viele Menschen fasziniert. Durchdie sozialen Medien lernt man nun neueMenschen kennen, die ihre Fotos auf In-stagram, Pinterest und anderen Plattfor-men teilen. Oft gibt es Vereine und Grup-pen, die zusammen fotografieren oderihre Fotografie vorstellen, wobei ich sa-gen muss, dass ich lieber alleine und für

mich fotografiere. Leider muss ich zuge-ben, dass das Fotografieren oftmals sehrteuer ist und Kameras meist bei 250 Euroanfangen und bei zirka 30 000 Euro en-den. Doch trotzdem macht es viel Spaßund ist definitiv sein Geld wert. Wennman sich dafür interessiert, kann manauch Online-Kurse machen, im Internetrecherchieren oder in einem Buch Tippsnachlesen.Trotz der vielen Nachteile wie Kosten

und Zeitaufwand bereitet es jedoch vielVergnügen und wird nie langweilig.

Realschule Linkenheim

Virchowstraße 1

76351 Linkenheim-Hochstetten

RSLSekretariat@rs-linken

heim.de

www.rs-linkenheim.de

Steckbrief

Warumich

das schönste

Hobbyhabe?

Von Elena Novoselic,Klasse 9b

Im Klassenzimmer geht es schon mal lautstarkzu, wie dieses Symbolbild zeigt.

Foto: WavebreakMediaMicro / Adobe Stock

Karikatur: Plaßmann

Page 14: 20190705 220 Zeitung in der Schule - BNN

ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNGZEITUNG IN DER SCHULEZiSch14

Im Newsroom der BNN beobachten Schlüler der Handelslehranstalt Rastatt, wie derNachrichtenstrom gesteuert wird. Foto: Rake Hora

Brandaktuell

Ein ungewöhnlicher Arbeitsplatz: Christian Schäfer, Lokalredakteur in Achern, schlüpfte in die Rolle eines Lehrers. Foto: Roland Spether

Was macht eigentlich einRedakteur den ganzen Tag?Verkehrte Welt: Journalist wird von aufgeweckten Neuntklässlern gelöchert

Ein hektischer Vormittag in der WillstätterMoscheroschschule. Prüfungszeit, ge-bannt warten die Zehnklässler auf ihreschriftliche Aufgaben. Wenige Klassen-zimmer weiter lauschen Neuntklässler ei-nem Redakteur der Badischen NeuestenNachrichten. Er gibt ihnen innerhalb desBNN-Projekts „Zeitung in der Schule“ Ein-blicke in seinen Berufsalltag und in dieArbeit eines Lokaljournalisten. So erfahrenSchüler, dass das Layouten von Seiten miteinem speziellen Computerprogramm denTagesablauf des Redakteurs prägt, zu-gleich ist er stets auf der Suche nach neu-en, spannenden Themen. Daneben redi-giert er Texte von freien Mitarbeitern. Wäh-rend der Redaktionskonferenz zu Beginneines neuen Arbeitstags bespricht er mitseinen Kollegen, wie sie die heutige Aus-gabe gestalten und planen dabei Themenfür die kommenden Tage. Mit großem In-teresse fragen die Schüler den BNN-Re-dakteur nach seiner Motivation, warumund wie er Journalist geworden ist. AlsSchülerreporter einer Lokalzeitung sam-melte er vor 20 Jahren erste Erfahrungenin der lokalen Berichterstattung, es folgteeine freie Mitarbeit und nach dem Studi-um die Redakteursausbildung, das Volon-tariat bei den BNN.

Was tun mit mehr als12000 Legehennen?

Besonders aufmerksam verfolgt ein15-Jähriger aus dem Willstätter OrtsteilEckartsweier die Schilderungen des BNN-Redakteurs und spricht ihn direkt an: „Ichhabe eine interessante Geschichte, darü-ber müssen Sie unbedingt berichten.Wissen Sie, dass ein Betrei-ber einer Bio-Hühner-farm weitaus mehr alsdie vom Landwirt-schaftsamt 12 000genehmigten Le-gehennen hat?Das sagen alle indem Dorf, woich mal gewohnthabe.“ Positivüberrascht vonder kecken Ideedes Schülers stelltder Redakteur klar,dass eine Zeitungnicht einfach so Ge-

rüchte und Vermutungen veröffentlichendarf: „Bei Hinweisen aus der Bevölkerungauf mutmaßliche Missstände geht es zu-nächst darum, zu recherchieren, ob dasGerücht tatsächlich zutrifft.“ Zunächstgehe es darum, Fakten zu sammeln, diewasserdicht sind. Die Veröffentlichung un-belegter Behauptungen gegenüber einerPerson oder einer Firma käme einer üblerNachrede gleich. Dafür könnte die betrof-fene Person den Journalist und seine Zei-tung auf Schadensersatz verklagen. Zu-dem gibt der BNN-Redakteur zu beden-ken, dass es sehr schwer nachzuweisensei, ob ein Landwirt nun 12 000 oder14 000 Hühner in seinem Biohof hält.„Einfach in die Ställe zum Nachzähleneinzudringen, ist nicht machbar, das istHausfriedensbruch. Dem Rechercheeiferdes Journalisten sind Grenzen gesetzt“,betont der Redakteur. Zustimmendes Ni-cken bei den Schülern. Sie erfahren, dassein Journalist auf verlässliche und vertrau-liche Quellen zurückgreifen muss, die ihmschriftliche Dokumenten oder auf legalemWege entstandene Bilder zuspielt. Letzt-lich muss ein Redakteur den Wahrheitsge-halt dieses Quellenmaterials prüfen. Dar-auf legen Medienhäuser großen Wert: Siesind vollkommen unabhängig in ihrer Be-richterstattung, befolgen aber auch dieRegeln des Presserats und legen auf dasImage, seriös zu arbeiten, großen Wert.Auch die Digitalisierung der Medien-

landschaft und eine sich wandelnde Formder Berichterstattung erörtern die Willstät-ter Werkrealschüler im Dialog mit demBNN-Redakteur. Trotz Instagram, Twitterund Facebook sind die Neuntklässlerüberzeugt, dass die Lokalzeitung eine wei-tere wichtige Informationsquelle bleibt.

Zugleich stellen sie fest, dass siesich die lokalen Informationenüberwiegend im Interneterhalten. Plötzlich eineüberraschende Kritikdes 15-Jährigen. Einezunehmende Häufungan Unfallberichtenund Bildern im

Netz findet er nicht gut. „Da wird immergleich alles online gestellt, obwohl das erst30 Minuten her ist. Die Polizei soll docherst ihre Arbeit machen“, meint der Schü-ler. „Das animiert doch nur noch mehrGaffer!“ Der BNN-Redakteur entgegnet,dass die Unfallberichterstattung schon im-mer Bestandteil der Lokalzeitung ist. Nurändert sich das Medienkonsumverhaltenim 21. Jahrhundert. Wer beispielsweise ander Unfallstelle vorbeifährt, will quasi inEchtzeit wissen, was vorgefallen ist. Wennes irgendwo qualmt, fragen Anwohnernach dem Grund. Diesen Informationsser-vice bieten Redaktionen an.In den Tagen zuvor befassten sich die

rund 70 Acht- und Neuntklässler der Mo-scheroschschule mit dem Thema Zeitung,sie analysierten den Mantel- und Lokalteilder BNN. Dabei entdeckten sie verschie-dene journalistische Darstellungsformenwie Glosse, Kommentar, Meldung, Repor-tage und Bericht, die sie mit Übungenund Hausaufgaben vertieften.

Christian Schaefer,Lokalredakteur

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Page 15: 20190705 220 Zeitung in der Schule - BNN

ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG ZEITUNG IN DER SCHULE ZiSch 15

Impressum

ZiSch –Zeitung in der Schule

Eine Anzeigen-Sonderveröffentli-chung der Badischen NeuestenNachrichten vom 5. Juli 2019.

Redaktion: Klaus Gaßner,Anatol Fischer

Anzeigenleitung: Ulf Spannagel

Gestaltung / Layout: Simone Wolf

Titelbild / Grafik: ©ellagrin / Adobe Stock

ZiSch: Und es geht weiter ...Auch im neuen Schuljahr können Schüler für die BNN schreiben

Es ist ein tolles Gefühl, das auch erfahre-ne Redakteure aus ihrem Berufsalltagkennen: Wenn nach ausführlicher Re-cherche ein gut geschriebener, interes-santer Artikel entsteht und gedruckt wird.Genauso freuen sich hoffentlich auch alleSchülerinnen und Schüler, deren Beiträgein dieser ZiSch-Beilage zu lesen sind. Undso soll es auch denen gehen, deren Textebeim nächsten Mal abgedruckt werden.Ab sofort läuft nämlich die Anmeldung fürdas kommende Schuljahr, die Frist läuftbis zum 1. Oktober. So bleibt über dieSommerferien noch Zeit, sich zu überle-gen, ob man dabei sein möchte bei „Zei-tung in der Schule“.

Schüler ab Klasse 8können mit dabei sein

Über 1600 Schülerinnen und Schülermachen jährlich mit. Vier Wochen langwerden ihnen die Badischen NeuestenNachrichten, der Acher- und BühlerBote, der Pforzheimer Kurier, die Brette-ner Nachrichten oder die BruchsalerRundschau bis in die Schule geliefert – inKlassenstärke natürlich. Eine Freischal-tung der e-Paper-Ausgabe gibt es auch.Im Unterricht geht es dann darum, was

Zeitung ist, was Zeitung will und wie manZeitung macht.Das Projekt richtet sich an Schülerinnen

und Schüler ab Klasse acht – die Schulartist egal. Zunächst kommt ein BNN-Redak-tionsmitglied zu Besuch in den Unterrichtund erzählt etwas über Journalismus undseine Arbeit bei den BNN. InteressierteKlassen können auch zu einer Führung insVerlagsgebäude in Karlsruhe-Neureut

gensten Beiträge werden im Sommer2020 wieder in einer BNN-Sonderbeila-ge veröffentlicht. Auch dann bekom-men die besten Autoren wieder einenPreis.Die BNN wünschen viel Erfolg! Und

wer weiß – vielleicht ist unter den Teilneh-mern der eine oder andere künftige Kol-lege? BNN

Wir suchen die GewinnerDie besten ZiSch-Autoren ernten einen satten Zuschuss für die Klassenkasse

Was macht ein Urbexer? Warum sollteman Kanufahren als Hobby mal aus-

probieren? Sind Harry-Potter-Leser wirk-lich bessere Menschen? Antworten aufdiese und viele weitere Fragen enthält diediesjährige Beilage „Zeitung in der Schu-le“ der Badischen Neuesten Nachrichten.Das ganze Schuljahr über waren BNN-

Redaktionsmitglieder in Schulen im gan-zen Verbreitungsgebiet unterwegs. Da-nach haben zahllose Schüler eigene Arti-kel zu den drei vorgeschlagenen Themenverfasst: Warum ich das schönste Hobbyhabe? Was macht meine Schule so be-

sonders? Wie möchte ich in Zukunft le-ben? Auf 16 Seiten sind nun die schöns-ten, interessantesten und ausgefallenstenArtikel zu lesen. Dabei fiel die Auswahl,welche Beiträge es in die Beilage schaf-fen, wirklich schwer. Vielen Dank für dieMühe und dass wir die Qual der Wahl hat-ten!Und die Auswahl ist noch nicht zu

Ende. Jetzt suchen wir die Besten derBesten. Dafür fragen wir die BNN-Leser:Welcher der von den Schülern geschrie-benen Texte gefällt am besten? Denn dieBNN loben wieder Preise aus. Der beste

ZiSch-Beitrag in jeder der drei Kategori-en erhält einen Preis. Allerdings ist einJournalist fast nie Einzelkämpfer. Schrei-bende Kollegen besprechen sich unter-einander und stellen weiterführende Fra-gen, sodass am Ende ein wirklich guterArtikel entstehen kann. Außerdem gibtes bei einer Zeitung noch eine ganz an-dere Dimension der Zusammenarbeit:Der Redakteur macht beim Schreibenimmer nur den ersten Schritt. Erst wennein Fotograf noch ein gutes Bild liefertoder ein Mediengestalter für ein tollesAussehen des Textes sorgt, wird dieser

wirklich zum „Hingucker“. Außerdembraucht es die Kollegen der Druckvorstu-fe und Drucker, um die Zeitungsseiteaufs Papier zu bringen. Und es brauchtdie Zusteller, die am frühen Morgen dieAbonnenten beliefern – denn ohne sieläge die Zeitung nicht zu Hause auf demFrühstückstisch.Das ist auch der Grund, warum es bei

„Zeitung in der Schule“ keinen individuel-len, sondern einen Teampreis gibt: EinJournalist ist immer ein Teamplayer. DerGewinn für die Klasse des siegreichen Au-tors sind 200 Euro, die für den besten Bei-

trag der Rubrik in die Klassenkasse wan-dern. Deswegen gilt es, die ZiSch-Beilagesorgfältig zu lesen, um dann den Lieb-lingsbeitrag auszuwählen und uns eineMail an [email protected] zu schreiben. Ein-sendeschluss ist der 16. Juli. Auch eineJury der Redaktion wählt ihre Favoriten.Gemeinsam werden also aus allen Arti-keln die Sieger ausgewählt.Bald werden sie dann auch gekürt:

Noch vor den Sommerferien werden dieglücklichen Gewinner Besuch aus der Re-daktion erhalten – und ihren Geldpreis.

BNN

Die Anmeldung

Auftakt in der Kantine: Lehrer werden von BNN-Redaktionsmitgliedern über das Projekt ZiSch informiert. Foto: Rake Hora

Lehrer können ihre Klassen ab sofort für das Projekt „Zeitung in der Schule2019/2020“ anmelden. Mindestalter: 8. Klasse. Geben Sie bitte Namen undAdresse der Schule, den betreuenden Lehrer und die Klassenstufe an. IhreZuschrift erbitten wir bis 1. Oktober 2019. Mitte Oktober werden alle Lehr-kräfte zu einer Einführungsveranstaltung ins BNN-Verlagsgebäude in Karls-ruhe-Neureut eingeladen, sie endet mit einer Betriebsführung.

Per E-Mail an die Adresse [email protected] postalisch an: „Zeitung in der Schule“ | z. Hd. Frau Sabine Frank |Badische Neueste Nachrichten | 76147 Karlsruhe

kommen. Schließlich kommen dieJung-Journalisten selbst zum Einsatz:Sie schreiben einen journalistischenBeitrag und schießen bestenfalls auchnoch ein passendes Foto. Damit das al-les perfekt gelingt, geben die BNN-Re-dakteure, das Infomaterial für den Un-terricht und natürlich auch die Lehre-rinnen und Lehrer Tipps. Die gelun-

ZEITUNGin der Schule

Unterlagen fürLehrkräfte

ZiSch: Schule

„Was macht meine Schule sobesonders?“ Hier geht es zu denTexten aus dem Themenbereich„Schule“ der beteiligten Schul-klassen.

ZiSch: Visionen

„Wie werden wir in 25 Jahrenleben?“ Hier geht es zu den Tex-ten aus dem Themenbereich„Visionen“ der beteiligtenSchulklassen.

ZiSch: Freizeit

„Warum ich das schönste Hob-by habe.“ Hier geht es zu denTexten aus dem Themenbereich„Freizeit“ der beteiligten Schul-klassen.

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Page 16: 20190705 220 Zeitung in der Schule - BNN

ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNGZEITUNG IN DER SCHULEZiSch16

Zurückgeblickt ««Absolventen erinnern sich an ihre Schulzeit

Zahllose Erinnerungen hat wohl jeder an seine Schulzeit. Da sind schönere und nicht so schöne, erfreuliche und unerfreuliche, lustige und weniger lustige.Während manch einer sich leicht tat, mussten andere immer um den Erfolg ringen. Und natürlich unterscheiden sich auch die Erlebnisse, je nachdem,in welchem Jahrzehnt man die Schule besuchte. Die BNN-ZiSch-Redaktion sprach mit drei Absolventen aus unterschiedlichen Jahrzehnten darüber,was sie mit ihrer Schulzeit und ihrem Abschluss verbinden: Woran erinnern sie sich? Welche Anekdoten gibt es? Was war vielleicht nicht so erfreulich?

Im Deutsch-Abidas Papier zerknülltZisch: Matthias Bertsch, Musikwissenschaftleran der Universität in Wien; Abi-Jahrgang 1986

Das besondere Verhältnis zur Musikhatte Matthias Bertsch schon immer.Genau weiß er noch, was 1986, als er dasAbitur an der Heimschule Lender in Sas-bach machte, aktuell war – und auch aufseinem Walkman lief. „Kate Bush“, sagter sofort. Wegen der Musik war er auchvom Bühler Windeck-Gymnasium nachSasbach gewechselt. Dort gab es seinenWunsch-LK. „Der Musik-LK, der wurdedann die Freundschafts-Clique“, erzählter. Und: „Auch die erste Wien-Reise ha-ben wir gemeinsam gemacht.“ Auch heu-te lebt und arbeitet er in der österreichi-schen Hauptstadt.Doch seine Begeisterung für die Musikwar nicht gleichzusetzen mit einer Begeis-terung für die Schule insgesamt. „Bei mirhing es davon ab, ob ich mit dem Lehrerkonnte“, erinnert er sich. Gerade mitDeutschlehrern habe er ohnehin immerein „spezielles Verhältnis“ gehabt. Das

ging so weit, dass er im Deutsch-Abi dasPapier zerknüllte. „Dann habe ich es vor-geworfen und bin erst mal eine rauchengegangen“, erzählt Bertsch. Schließlichhabe er nochmal eine Dreiviertelstundelang geschrieben. Die mündliche Prüfungwar danach unumgänglich. Mit dem Abi-tur hat es auch geklappt, und für die Abi-Feier komponierte Bertsch ein eigenesStück.Gefragt, ob er heute nochmal gerneSchüler wäre, antwortet der Musikwissen-schaftler ganz klar: „Nein, ich bin froh,dass diese Pflicht vorbei ist.“ Aufgrundseiner Erfahrungen rät er heutigen Schü-lern, sie sollten sich immer trauen, sieselbst zu sein. Außerdem ist er sich si-cher: „Es ist wichtig, spezielle Kerninter-essen zu finden.“ Zudem helfe es, Fach-kompetenzen aufzubauen, in denen manmehr weiß als der Lehrer.

Anatol Fischer

Ein richtig guter

Zusammenhalt

Zisch: Eva-Christin Scheu, Volon

tärin bei den BNN,

Abschlussjahrgang: 2011

Mit gemischtenGefühlen blickt Eva-

Christin Scheuauf ihre Schul

zeit zu-

rück. „Einer meiner Mitschüle

r wurde von

der ganzen Klasse gemobbt, o

hne dass ir-

gendjemand eingriff“, erzählt

sie. Sogar die

Lehrer hätten weggeschaut. Um

so schöner

war eine spätere Erfahrung, a

ls sie auf ein

anderes Gymnasium wechselte: „In

der

neuen Klassewurde aufeinan

der achtge-

geben, und esherrschte ein Z

usammen-

halt, den ich zuvor nicht erle

bt hatte.“ So

verwundert esauch nicht, da

ss sie zwar

keinen Kontaktmehr zu ihrer

ehemaligen

Schule hat, aber durchaus noc

h ein kleiner

Kreis aus ehemaligen Schul

freundinnen

besteht, der sich mindesten

s einmal im

Jahr trifft. „Dann knüpfen wir

dort an, wo

wir im Vorjahr aufgehört haben, lac

hen

über die gleichen Geschichten

wie schon

mit 16 und tauschen Neuigke

iten aus –

wer mittlerweilemit wem verhe

iratet ist,

Kinder hat oder plant auszuwa

ndern.“

An eine etwas ungewöhnliche

Bege-

benheit aus ihrer Schulzeit

erinnert

sich Scheu auch noch gena

u: „Im

Hochsommersind wir in de

r Pause

einmal mit Spritzpistolen auf

unsere

Lehrer los. Meiner Biologiele

hrerin

habe ich dabei versehentlich

Was-

ser ins Ohr gespritzt, als sie

sich

unerwartet umdrehte. Das wa

r un-

angenehm – für sie nocheinmal

deutlich mehrals für mich.“

Eva-ChristinScheu

Diamantenes

Abitur in alter Schule

Zisch: Heinz Mönkehaus, Jurist; A

bi-Jahrgang 1959

Gewöhnlich ist d

as sicher nicht: Auch

60 Jahre nach dem Abi

tur am Karlsru-

her Goethe-Gymnasium

trifft sich Heinz

Mönkehausnoch imme

r jedes Jahr mit

seinen damaligenKlassenkam

eraden.

Zum „diamantenen Abitur“

kehrten sie

dieses Jahrin ihr altes K

lassenzimmer zu-

rück. Insgesamt 14 S

chüler derdamali-

gen „Oberprima b“ ka

men in derSchule

in der Südweststadt z

usammen.„Kein

Treffen endet ohne ein

en neuen Termin“,

erzählt Mönkehaus. Un

d so soll dieses im

kommenden Jahr in Au

gsburg stattfinden.

Einer der Gründe für d

ie große Verbun-

denheit: „Wir waren ein

intakter Klassen-

verband –jeder konn

te sich auf jeden

verlassen“,meint er. Sc

hon damalshätten

sich alle gegenseitig ge

holfen: „Wir wuss-

ten, wer in Mathe oder S

prachen schwach

war.“ Für ihn selbst se

i Mathematik auch

eher schwierig gewese

n. „Dafür habe ich

in Latein andere versor

gt“, gestehter.

An eine andere Begebe

nheit erinnert er

sich ebenso gut: In d

er Zehn-Uhr-Pause

wollten seine Klassenk

ameradenund er

das Schulzimmer nich

t verlassenund lie-

ferten sicheine „Schw

ammschlacht“. Ein

Lehrer bekam das Wu

rfgeschossins Ge-

sicht. „Wirsollten verra

ten, wer ihngewor-

fen hat“, erzählt er. Do

ch sie nahmen lie-

ber den Arrest für alle

in Kauf. Ohnehin

war dieseStrafe nich

t so schlimm: „Wir

hatten einen begnade

ten Hausmeister“.

Bei ihm war sie eigent

lich abzusitzen. Er

habe ihnen„gut zuges

prochen“ und sie

schließlichnach Haus

e gelassen.Sie hät-

ten sich dann mit Zig

arren, diesie ihm

mitbrachten, erkenntlic

h gezeigt.

Anatol Fischer

Fotos: pr (4); neirfy / Adobe Stock