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Hydriertes Baumwollsamenöl 2879 B Monographien 10.0/1305 Hydriertes Baumwollsamenöl Gossypii oleum hydrogenatum Definition Produkt, das durch Reinigen und Hydrieren von aus den Samen von Kulturpflanzen unterschiedlicher Varietäten von Gossypium hirsutum L. oder anderer Arten von Gossypium gewonnenem Öl erhalten wird Das Öl besteht hauptsächlich aus Triglyceriden der Palmitinsäure (Hexadecansäure) und Stearinsäure (Octadecansäure). Eigenschaften Aussehen: weiße bis fast weiße Masse oder weißes bis fast weißes Pulver, schmilzt beim Erhitzen zu einer kla- ren, blassgelben Flüssigkeit Löslichkeit: praktisch unlöslich in Wasser, leicht löslich in Dichlormethan und in Toluol, sehr schwer löslich in Ethanol 96 % Prüfung auf Identität A. Das Öl entspricht der Prüfung „Schmelztemperatur“ (siehe „Prüfung auf Reinheit“). B. Das Öl entspricht der Prüfung „Fettsäurenzusam- mensetzung“ (siehe „Prüfung auf Reinheit“). Prüfung auf Reinheit Schmelztemperatur (2.2.14): 57 bis 70 °C Säurezahl (2.5.1): höchstens 0,5 10,0 g Öl werden in 50 ml einer heißen Mischung glei- cher Volumteile Ethanol 96 % R und Toluol R, die zu- vor mit Kaliumhydroxid-Lösung (0,1 mol l –1 ) nach Zu- satz von 0,5 ml Phenolphthalein-Lösung R 1 als Indika- tor neutralisiert wurde, gelöst. Die Titration wird sofort durchgeführt, solange die Lösung noch heiß ist. Peroxidzahl (2.5.5, Methode A): höchstens 5,0 Unverseifbare Anteile (2.5.7): höchstens 1,0 Prozent, mit 5,0 g Öl bestimmt Alkalisch reagierende Substanzen: 2,0 g Öl werden unter Erwärmen in einer Mischung von 1,5 ml Etha- nol 96 % R und 3 ml Toluol R gelöst. Nach Zusatz von 0,05 ml einer Lösung von Bromphenolblau R (0,4 g l –1 ) in Ethanol 96 % R dürfen bis zum Farbumschlag nach Gelb höchstens 0,4 ml Salzsäure (0,01 mol l –1 ) ver- braucht werden. Fettsäurenzusammensetzung: Gaschromatographie (2.4.22, Methode A), mit folgenden Änderungen Die in Tab. 2.4.22-3 angegebene Kalibriermischung wird verwendet. Säule Material: Quarzglas Größe: l = 25 m, ¿ = 0,25 mm Stationäre Phase: Cyanopropylpolysiloxan R (Film- dicke 0,2 μm) Trägergas: Helium zur Chromatographie R Durchflussrate: 0,65 ml min –1 Splitverhältnis: 1:100 Temperatur Säule: 35 min lang 180 °C Probeneinlass und Detektor: 250 °C Detektion: Flammenionisation Zusammensetzung der Fettsäurenfraktion der Substanz – Gesättigte Fettsäuren mit einer Kettenlänge kleiner als C 14 : höchstens 0,2 Prozent – Myristinsäure: höchstens 1,0 Prozent – Palmitinsäure: 19,0 bis 26,0 Prozent – Stearinsäure: 68,0 bis 80,0 Prozent – Ölsäure und Isomere: höchstens 4,0 Prozent – Linolsäure und Isomere: höchstens 1,0 Prozent – Arachinsäure: höchstens 1,0 Prozent – Behensäure: höchstens 1,0 Prozent – Lignocerinsäure: höchstens 0,5 Prozent Lagerung Vor Licht geschützt Die „Allgemeinen Vorschriften“ gelten für alle Monographien und sonstigen Texte Ph. Eur. 10. Ausgabe, Grundwerk 2020

2,0g Öl werden 10.0/1305 R Hydriertes –1 B …“main” — 2020/9/10 — page 2879 — le-tex Hydriertes Baumwollsamenöl 2879 B Monographien 10.0/1305 Hydriertes Baumwollsamenöl

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    Hydriertes Baumwollsamenöl 2879

    B

    Mon

    ogra

    ph

    ien

    10.0/1305

    HydriertesBaumwollsamenöl

    Gossypii oleumhydrogenatum

    Definition

    Produkt, das durch Reinigen und Hydrieren von aus denSamen von Kulturpflanzen unterschiedlicher Varietätenvon Gossypium hirsutum L. oder anderer Arten vonGossypium gewonnenem Öl erhalten wird

    Das Öl besteht hauptsächlich aus Triglyceriden derPalmitinsäure (Hexadecansäure) und Stearinsäure(Octadecansäure).

    Eigenschaften

    Aussehen: weiße bis fast weiße Masse oder weißes bisfast weißes Pulver, schmilzt beim Erhitzen zu einer kla-ren, blassgelben Flüssigkeit

    Löslichkeit: praktisch unlöslich in Wasser, leicht löslichin Dichlormethan und in Toluol, sehr schwer löslich inEthanol 96 %

    Prüfung auf Identität

    A. Das Öl entspricht der Prüfung „Schmelztemperatur“(siehe „Prüfung auf Reinheit“).

    B. Das Öl entspricht der Prüfung „Fettsäurenzusam-mensetzung“ (siehe „Prüfung auf Reinheit“).

    Prüfung auf Reinheit

    Schmelztemperatur (2.2.14): 57 bis 70 °C

    Säurezahl (2.5.1): höchstens 0,5

    10,0 g Öl werden in 50 ml einer heißen Mischung glei-cher Volumteile Ethanol 96 % R und Toluol R, die zu-vor mit Kaliumhydroxid-Lösung (0,1 mol � l–1) nach Zu-satz von 0,5 ml Phenolphthalein-Lösung R 1 als Indika-tor neutralisiert wurde, gelöst. Die Titration wird sofortdurchgeführt, solange die Lösung noch heiß ist.

    Peroxidzahl (2.5.5, Methode A): höchstens 5,0

    Unverseifbare Anteile (2.5.7): höchstens 1,0 Prozent,mit 5,0 g Öl bestimmt

    Alkalisch reagierende Substanzen: 2,0 g Öl werdenunter Erwärmen in einer Mischung von 1,5 ml Etha-nol 96 % R und 3 ml Toluol R gelöst. Nach Zusatz von0,05 ml einer Lösung von Bromphenolblau R (0,4 g � l–1)in Ethanol 96 % R dürfen bis zum Farbumschlag nachGelb höchstens 0,4 ml Salzsäure (0,01 mol � l–1) ver-braucht werden.

    Fettsäurenzusammensetzung: Gaschromatographie(2.4.22, Methode A), mit folgenden Änderungen

    Die in Tab. 2.4.22-3 angegebene Kalibriermischungwird verwendet.

    Säule– Material: Quarzglas– Größe: l = 25 m, ¿ = 0,25 mm– Stationäre Phase: Cyanopropylpolysiloxan R (Film-

    dicke 0,2 µm)

    Trägergas: Helium zur Chromatographie R

    Durchflussrate: 0,65 ml �min–1

    Splitverhältnis: 1:100

    Temperatur– Säule: 35 min lang 180 °C– Probeneinlass und Detektor: 250 °C

    Detektion: Flammenionisation

    Zusammensetzung der Fettsäurenfraktion der Substanz– Gesättigte Fettsäuren mit einer

    Kettenlänge kleiner als C14: höchstens 0,2 Prozent– Myristinsäure: höchstens 1,0 Prozent– Palmitinsäure: 19,0 bis 26,0 Prozent– Stearinsäure: 68,0 bis 80,0 Prozent– Ölsäure und Isomere: höchstens 4,0 Prozent– Linolsäure und Isomere: höchstens 1,0 Prozent– Arachinsäure: höchstens 1,0 Prozent– Behensäure: höchstens 1,0 Prozent– Lignocerinsäure: höchstens 0,5 Prozent

    Lagerung

    Vor Licht geschützt

    Die „Allgemeinen Vorschriften“ gelten für alle Monographien und sonstigen Texte

    Ph. Eur. 10. Ausgabe, Grundwerk 2020