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medianet.at financenet & real:estate Ausgezeichnet Bautechnik- preis 2016 für eine Studie über ultrahochfeste Betone 26 Zeitenwende Die Wirtschafts- kraft der Bundesländer hat sich verschoben 30 Studie Die UniCredit sieht gute Geschäfte mit Firmen- krediten in der CEE-Region 31 Immobilienkäufe Mehr Share Deals bei Zinshäusern – dank Special Purpose Vehicles 32 Freitag, 13. Mai 2016 COVER 25 © Unique relations/APA-Fotoservice/Hörmandinger Planen.Bauen.Betreiben 4.0 – Baubranche macht mobil Die Bauwirtschaft setzt auf eine neue Plattform, um Vernetzung, BIM, Standardisierung und verbesserte Ausbildung voranzutreiben. 26 ZIELORIENTIERT suchen und finden. Ihr Spezialist für Immobilien. www.ehl.at ATX (Schluss 11.5.) 2.215,22 -2,60% Top 5 ATX Prime Flop 5 ATX Prime Lenzing 10,04% AMAG 3,83% Uniqa Insurance Group 3,56% Zumtobel 3,27% Buwog 2,77% Raiffeisen Bank Int. -9,51% AT&S -7,17% Wienerberger -6,99% Valneva -5,97% Erste Group Bank -5,63% 10,04% Lenzing -9,51% Raiffeisen B.I. ATX 4.–11. Mai 2016 IATX (Schluss 11.5.) 229,36 0,65% Buwog 2,77% Immofinanz 1,09% Atrium 0,19% conwert -0,37% S Immo -0,48% CA Immo -0,69% Warimpex -2,79% 2,77% Buwog -2,79% Warimpex IATX 4.–11. Mai 2016 Digitale Bauherren: Karl-Heinz Strauss (Porr), Stefan Graf (Leyrer+Graf), Wilhelm Reismann, Wolfgang Gleissner (BIG), Alois Schedl (Asfinag), Peter Krammer (Strabag, v.l.). SIC | HER | HEIT Die neue BauherrenSicherheit . alufenster.at Michael Pech, MRICS Vorstand ÖSW AG DIE GEMEINSCHAFTSMARKE ALU-FENSTER FÖRDERT DEN GEBÄUDELEBENSZYKLUS.” Delugan Meissl Associated Architects

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financenet & real:estate

Ausgezeichnet Bautechnik­preis 2016 für eine Studie über ultrahochfeste Betone 26

Zeitenwende Die Wirtschafts­kraft der Bundesländer hat sich verschoben 30

Studie Die UniCredit sieht gute Geschäfte mit Firmen­krediten in der CEE­Region 31

Immobilienkäufe Mehr Share Deals bei Zinshäusern – dank Special Purpose Vehicles 32

Freitag, 13. Mai 2016 cover 25

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Planen.Bauen.Betreiben 4.0 – Baubranche macht mobilDie Bauwirtschaft setzt auf eine neue Plattform, um Vernetzung, BIM, Standardisierung und verbesserte Ausbildung voranzutreiben. 26

ZIELORIENTIERTsuchen und finden.Ihr Spezialist für Immobilien.

www.ehl.at

ATX (Schluss 11.5.) 2.215,22 -2,60%

Top 5 ATX Prime

Flop 5 ATX Prime

▲ Lenzing 10,04%

▲ AMAG 3,83%

▲ Uniqa Insurance Group 3,56%

▲ Zumtobel 3,27%

▲ Buwog 2,77%

▼ raiffeisen Bank Int. -9,51%

▼ AT&S -7,17%

▼ Wienerberger -6,99%

▼ valneva -5,97%

▼ erste Group Bank -5,63%

10,04%Lenzing

-9,51%raiffeisen B.I.

ATX 4.–11. Mai 2016

IATX (Schluss 11.5.) 229,36 0,65%

▲ Buwog 2,77%

▲ Immofinanz 1,09%

▲ Atrium 0,19%

▼ conwert -0,37%

▼ S Immo -0,48%

▼ cA Immo -0,69%

▼ Warimpex -2,79%

2,77%Buwog

-2,79%Warimpex

IATX 4.–11. Mai 2016

Digitale Bauherren: Karl-Heinz Strauss (Porr), Stefan Graf (Leyrer+Graf), Wilhelm Reismann, Wolfgang Gleissner (BIG), Alois Schedl (Asfinag), Peter Krammer (Strabag, v.l.).

S I C | H E R | HE I TDie neue BauherrenSicherheit . alufenster.at

Michael Pech, MRICSVorstand ÖSW AG

”DIE GEMEINSCHAFTSMARKE ALU-FENSTER FÖRDERT DEN GEBÄUDELEBENSZYKLUS.”

Delugan Meissl Associated Architects

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medianet.at26 MÄRKTE – TOPAKTUELL Freitag, 13. Mai 2016

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. „Entweder wir gehen auf den Weltmarkt oder der Weltmarkt kommt zu uns”, erklärt Wilhelm Reismann, Mitbegründer der neuen Plattform das Motiv für die Initia-tive „Planen.Bauen.Betreiben 4.0 – Arbeit.Wirtschaft. Export“.

Die Hintergründe: 2015 ist die heimische Bauproduktion um et-wa 1% nominell unter 41 Mrd. € gesunken, sowohl Hoch- als auch Tiefbau haben an Schwung verlo-ren. Immerhin ist für das laufende Jahr wenigstens mit einem leich-ten Produktionsplus zu rechnen. Reismann, der Arbeitskreise im ÖIAV (Österreichischer Ingenieur- und Architektenverband) und der ÖBV (Österreichische Bautechnik

Vereinigung) leitet, sieht die Zu-kunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der Baubranche generell auf dem Prüfstand: „Um als wichtiger Ar-beitgeber entsprechend wettbe-werbsfähig und zukunftsfit zu blei-ben, muss die österreichische Bau-branche stärker auf die geänderten Rahmenbedingungen reagieren.“

Mit der neuen Plattform setzen die großen Player der Branche nun ein Zeichen als Antwort auf den gestiegenen Druck, um die einzelnen Teilbereiche „Planung“, „Bauen“ und „Betreiben“ stärker zu vernetzen und andererseits international bereits etablierte digitale Standards zu forcieren. „Wir wollen erreichen, dass wir als Wirtschaftsstandort Österreich wettbewerbsfähig bleiben, nicht

zuletzt Arbeitsplätze erhalten und idealerweise generieren“, hofft Reismann.

BIM spart Zeit und GeldFür eine stärkere Vernetzung der einzelnen Bau- und Betreiber-sparten spricht sich auch Peter Kovacs, Vorstandsvorsitzender der Facility Management Austria (FMA), aus: „Der Prozess ‚Planen.Bauen.Betreiben‘ sollte in seiner Gesamt-heit betrachtet werden. Dazu müs-sen entsprechende Datenstrukturen geschaffen und die Weitergabe von Informationen, beginnend bereits beim Planungsstart, sichergestellt werden. Durch dementsprechende Instrumente wie etwa BIM ergeben sich Verbesserungen in der Wert-schöpfung und neuartige Mög-

lichkeiten.“ „Building Information Modeling“ wird in Österreich be-reits erfolgreich angewandt, jedoch bildet es noch keinen Standard. „Internationale Studien gehen von drei bis fünf Prozent Kostenerspar-nis und zehn Prozent Zeitreduktion aus“, erklärt ÖIAV-Arbeitskreislei-ter Gerald Goger von der Wiener TU. „Verlässlicheres, konfliktärme-res Bauen würde somit auch dem ‚Otto-Normalverbraucher‘ beim Bau seiner Eigentumswohnung oder seines Einfamilienhauses ent-gegenkommen.“

Auch die Ausbildung spielt für Alfred Waschl, Präsident der Inter-national Facility Management As-sociation (IFMA) Austria, eine we-sentliche Rolle: „In der Baubranche hat sich die Arbeitsteilung so kulti-viert, dass die drei großen Arbeits-bereiche Architektur (Planen), tech-nische Gebäudeausstattung (Bauen) und Facility Management (Betrei-ben) nicht kooperieren, sondern weitgehend nebeneinander agieren. Da das in der Ausbildung ebenso ist, gibt es kaum über greifendes Know-how. Zukünftig sollten in-terdisziplinäre Verknüpfungen und Ansätze gestärkt werden.“

Die alleinige Konzentration der Ausbildungen auf das Bauingeni-eurwesen wäre nicht mehr zeitge-mäß – andere Fachdisziplinen wie etwa Informatik, technische Mathe-matik, Maschinenbau oder Bauphy-sik müssen daher stärker in Bau-prozessen berücksichtigt werden.

Die (Bau-)Branche wird wieder aktiverUnter dem Titel „Planen.Bauen.Betreiben 4.0 – Arbeit.Wirt-schaft.Export“ wurde eine neue Plattform initiiert, die mit Standardisierung und Vernetzung für Impulse sorgen will.

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••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Mato Dominkovic, Absolvent des Bachelorstudiums Bauinge-nieurwesen – Baumanagement und des Masterstudiums Bautechnische Abwicklung internationaler Groß-projekte an der FH Campus Wien, wurde für seine hervorragende Di-plomarbeit über den Einfluss von Stärke auf das Schwindverhalten ultrahochfester Betone im Rah-men des Baukongresses im Austria Center Vienna mit dem Bautechnik-preis 2016 ausgezeichnet.

ZFT2600 im MittelpunktMato Dominkovic hat in mehre-ren Versuchsreihen nachgewiesen, dass Stärke bereits bei geringen Dosierungen das Schwindverhal-ten von ultrahochfesten Betonen

verbessert und auch positive Aus-wirkungen auf die mechanischen Festbetoneigenschaften hat. Die Verwendung von Stärke – kon-

kret von ZFT2600 als alternativer Schwindreduktionszusatzstoff – kann daher in Betracht gezogen und sollte weiter erforscht werden.

Das Schwinden von Betonbau-teilen verursacht unerwünschte Verformungen und hat ungünstige Auswirkungen auf den Beton; es verringert z.B. die Dichtigkeit bzw. Oberflächenfestigkeit und kann Rissbildungen unterschiedlicher Art hervorrufen.

Der mit 4.500 € dotierte Bautech-nikpreis wird alle zwei Jahre von der Österreichischen Bautechnik Vereinigung (ÖBV) vergeben.

Zwei Jahrzehnte ErfahrungDie FH Campus Wien hat 20 Jahre Erfahrung mit Bautechnikstudien-gängen und verfügt in diesem Be-reich über umfangreiche Expertise und ein entsprechendes Netzwerk.

Im Department Bauen und Ge-stalten wird in den Bereichen Con-struction Economy, Smart Buil-dings, Structural Engineering und Ambient Assisted Living geforscht und es werden auch zahlreiche akademische Aus- und Weiterbil-dungen angeboten.

Wie medianet berichtete, kom-men ab Herbst 2016 die beiden Masterstudien Architektur – Green Building und Bauingenieurwesen – Baumanagement neu hinzu.

Betone, schwindet nicht!Ein Absolvent der FH Campus Wien schnappt sich für seine Diplom-arbeit den Bautechnikpreis 2016 der Bautechnik Vereinigung.

Mato Dominkovic (l.) und Strabag-Vorstand (und ÖBV-Repräsentant) Peter Krammer.

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eIFMA-Präsident Alfred Waschl, Plattform-Mitbegründer Wilhelm Reismann, BIM-Experte Gerald Goger (TU Wien), FMA-Vorstandsvorsitzender Peter Kovacs (v.l.)

82% VERMIETUNGSGRAD

Immofinanz pusht ihre Büros WIEN. Die Immofinanz hat im Geschäftsjahr 15/16 (per Ende April) den Vermietungsgrad ih-rer Büro-Bestands immobilien um rund sieben Prozentpunkte auf knapp 82% gesteigert.

Die gesamte Vermietungs-leistung im Bürobereich belief sich auf rund 388.000 m² bzw. 29% der gesamten Fläche. Da-von entfielen rund 307.000 m² auf Bestandsimmobilien und 81.000 m² auf Projekt-entwicklungen. Rund 40% der Bestands-Vermietungsleistung sind Neuvermietungen sowie Vertragserweiterungen, die restlichen 60% stellen Vertrags-verlängerungen bestehender Mieter dar. Die größten Ein-zelneuvermietungen waren die Verträge für die neuen Firmen-zentralen von trivago und Uni-per im Düsseldorfer Medien-hafen im Ausmaß von rund 26.000 bzw. 28.000 m². (pj)

SCHWEDENBOMBEN

Der Kranensee-SpatenstichWIEN. Die Bauträger SÜBA und Wienwert luden am 12. Mai zu einem Event zu den ehemaligen Niemetz-Schwedenbomben-Produktionsgründen nach Erd-berg (Rennweg 52).

Unter dem Motto „Kranen-see“ wurde zu Klängen aus dem Ballett „Schwanensee“ ein überdimensional großes Bild des neuen Bauprojekts live gemalt und von Tennislegende Barbara Schett der Spatenstich vollzogen. In rund 18 Monaten Bauzeit sollen deutlich mehr als 100 Mietwohnungen ent-stehen. (pj)

NAIL & GO

EHL holt Ungarn nach ÖsterreichWIEN. Die ungarische Nagel-studiokette Nail & Go wird im September ihre erste Filiale in Wien eröffnen. Das Unterneh-men startet mit einem 60 m² großen Studio im Einkaufszen-trum Galleria Landstraße, das sich im Eigentum der CA Immo befindet. Weitere Filialen sind geplant, EHL Immobilien ist exklusiv mit der Flächensuche beauftragt.

Nach der auf Sportbeklei-dung und -schuhe spezialisier-ten Kette Playersroom ist Nail & Go das zweite ungarische Unternehmen, das EHL beim Markteintritt in Österreich begleitet. (pj)

KARRIERELEITER

Neue IR-Chefin bei der S ImmoWIEN. Elisabeth Wagerer (35) hat die Leitung der Unterneh-menskommunikation und IR der S Immo AG übernommen.Sie führt ein vierköpfiges Team und zeichnet für PR, Marke-ting/Werbung, CSR, interne Kommunikation und Investor Relations des an der Wiener Börse notierten Unternehmens verantwortlich. (red)

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medianet.at Freitag, 13. Mai 2016 INTERNATIONAL 27

••• Von Paul Christian Jezek

SAN FRANCISCO. Ende April trafen einander einander mehr als 2.500 Tunnelbauexperten auf Einladung der Underground Construction As-sociation der Society for Mining, Metallurgy and Exploration und der International Tunneling Associ-ation beim World Tunnel Congress.

Austro-Tunnelkompetenz war beim WTC mit etwa ein Dutzend Unternehmen vertreten. „Die New Austrian Tunnel Methode (NATM) wurde in den USA erstmals in den späten siebziger Jahren in Pennsyl-vania eingesetzt“, berichtet Rudolf Thaler, Wirtschaftsdelegierter in Los Angeles. NATM kommt haupt-sächlich bei schwierigen geologi-schen Bedingungen und eher kur-zen Tunnels zum Einsatz, ebenso bei mechanisch vorangetriebenen Tunnels zum Bau der Querstollen.

Maschineller TunnelbauUnter den mehr als 200 Ausstellern präsentierte 3GSM GmbH erstmals in den USA das innovative 3D-Bild-erfassungs- und Bewertungs-system für den maschinellen Tun-nelbau. Ziel ist, neben dem Bergbau auch im Tunnelbau am amerikani-schen Markt Fuß zu fassen.

Kompetenz bei Tunnelvermes-sung und als Planungsbüro bün-delten Geodata Ziviltechnikerge-sellschaft mbH und Geoconsult ZT GmbH mit einem gemeinsamen Auftritt: Die beiden Unternehmen waren z.B. beim Bau einer Hoch-wasserableitung unter die Haupt-verkehrsader I-405 in Los Angeles und bei den beiden Devil‘s Slide Tunnels am Pacific Coast Highway Nr.1 involviert. Agru America pro-duziert in South Carolina und Ne-vada Kunststoffdichtungs bahnen

und Abdichtungen für Tunnels – und auch für iC group of com-panies war Flagge zeigen am welt-größten Tunnelkongress wichtig.

Der Tunnelbedarf wird in den USA vor allem durch die zunehmen-de Urbanisierung und Ersatz veral-teter Infrastruktur weiter steigen.

Generell wird der Bedarf an Bauinfrastruktur in den Vereinig-ten Staaten in den nächsten zehn Jahren auf 3,6 Billionen US-Dollar geschätzt; Megaprojekte sind z.B. der neue Hudson Tunnel und die Phase 2 der Second Avenue Subway in New York.

Viel Licht am Ende dieses TunnelsDer Tunnelbaumarkt in den USA war und ist mit Projekten in Ballungszentren wie New York, Los Angeles, San Francisco, Portland und Seattle sehr bedeutend – Österreich tunnelt mit.

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Österreichisches Tunnelbau-Know-how in den USA (Bild: NTP-Projekt der Strabag).

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Auf alles vorbereitet zu sein ist ein gutes Gefühl. Deshalb denke ich schon immer gerne voraus. Was ist in fünf Jahren, was in zehn? Und wie kann ich es beeinflussen? Manche würden sagen, ich sehe Probleme, wo keine sind. Dabei löse ich sie, bevor sie entstehen. Meine und Ihre.

Kerstin Scharf, Beraterin Privatkunden

„MeinWeitblick

ist für Sie da.“

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TUNNEL-BAULOSE

Den Semmering richtig tunnelnSPITAL. Beim Semmering-Basis-tunnel steht fest, welche Firma den dritten und letzten Tunnel-Ab-schnitt baut: Der Auftrag über 300 Mio. € geht an die Bietergemein-schaft Marti GmbH/Marti Tunnel-bau AG. Ausgeschrieben wurde in einem EU-weiten Vergabeverfah-ren nach dem Bestbieterprinzip.

In dem rund 7 km langen, stei-rischen Abschnitt zwischen Spital am Semmering und Mürzzuschlag arbeiten sich die Mineure zuerst über zwei Schächte 100 m in die Tiefe. Danach werden die beiden Tunnelröhren mit Baggern und Sprengungen sowohl in Richtung Mürzzuschlag als auch in Rich-tung Gloggnitz gegraben. Mit dem Start der Schachtarbeiten ist An-fang 2017 zu rechnen.

Der rund 27 km lange Semme-ring-Basistunnel ist in drei große Tunnel-Baulose unterteilt. (red)

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medianet.at28 INVEST:FEUILLETON Freitag, 13. Mai 2016

Wenn Unternehmen Stiftungen gründen Gemeinnützige Stiftungen sind im Kommen – einige Unternehmen kombinieren sie zum „Shared Value“ für sich und die Gesellschaft.

••• Von Michael Fembek

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medianet.at

in Österreich den ersten Social Im-pact Bond initiiert, gemeinsam mit österreichischen Stiftungen und dem Sozialministerium: Stiftungen nehmen das Risiko von interessan-ten Sozialinnovationen, erhalten aber bei Erfolg das eingesetzte Kapital von der öffentlichen Hand zurück. In diesem „Erstling“ für Ös-terreich geht es um gewaltbetroffe-ne Frauen in Oberösterreich.

Branchen-StiftungenEine Stiftung, hinter der sich etli-che Vertreter ihrer Zunft versam-meln, ist schon seit 1996 die Ar-chitekturstiftung. Sie wurde als gemeinsame Plattform von Archi-tekturhäusern der Bundesländer, der Österreichischen Gesellschaft für Architektur (ÖGFA) und der Zentralvereinigung der Architekten gegründet. Die gemeinsame Auf-gabe ist Lobbying für qualitätvolle zeitgenössische Architektur.

Dr. Michael Fembek ist Programm-Manager der Essl Foundation, Mit-Initiator der „Sinnstifter“ und Vorstandsmitglied im Verband für Gemeinnütziges Stiften.

Mitte 2015 rief die Rewe Interna-tional-Gruppe eine gemeinnüt-zige Privatstif-tung ins Leben: „Blühendes Ös-

terreich“. Zweck der Stiftung ist, insgesamt 1.000 Hektar von Na-turflächen in Österreich zu schüt-zen. Grundbesitzer bekommen eine Prämie, damit sie bestehende öko-logisch wertvolle Flächen weiter-hin behutsam bewirtschaften oder noch verbessern. Finanziert wird dies über die Kunden der Rewe: Pro verkauftem Produkt der Regi-onalmarke „Da komm‘ ich her!“ von Billa, Merkur und Adeg sowie der grünen Eigenmarke „bi good“ von Bipa fließt ein Cent in die Stiftung.

„Blühendes Österreich“ ist da-mit ein interessantes Beispiel, wie Unternehmen über gemeinnützige Stiftungen ihre gesellschaftlichen Anliegen unterstützen, ohne ein-fach „zu spenden“ und auf die ei-genen Interessen zu vergessen (was in einem gewinnorientierten Unter-nehmen immer Gefahr läuft, einmal wieder „abgestellt“ zu werden): Das Instrument der gemeinnützigen Stiftung ermöglicht es, selbststän-dig und langfristig zu agieren, und die Verknüpfung mit den Anliegen von Rewe International ist durch Kapitalfluss und die Besetzung des Vorstands gewährleistet. Finanziert werden die Projekte überdies durch die Kunden, Unternehmen und Stif-tungen tragen den Rahmen und die Administration bei.

Die Lyoness-StiftungenGleich mit zwei Stiftungen verfolgt die Einkaufsgemeinschaft Lyoness ähnliche Modelle, die ebenfalls von der Einkaufsgemeinschaft mit kleinen Anteilen an jedem Einkauf finanziert werden, und das gleich mit zwei Stiftungen: • Die Lyoness Child and Family

Foundation unterstützt verschie-denste Bildungsinitiativen für benachteiligte Menschen und gründet beispielsweise Schulen in Ländern, in denen Lyoness mittlerweile auch aktiv ist, wie beispielsweise Nigeria, Brasilien, Südafrika Honduras oder Philip-pinen.

• Die Lyoness Greenfinity Foun-dation investiert in innovative Klimaschutzprojekte und fördert

die Entwicklung neuer Technolo-gien im Bereich der erneuerbaren Energien.Beide Stiftungen haben bereits

beachtliche Aktivitäten entwickelt, wobei bevorzugt auch die personel-len Kapazitäten von Lyoness-Part-nerorganisationen herangezogen werden, um Projekte zu finden und zu begleiten.

„Philanthropie Österreich“Einen etwas anderen Querpass spielt seit 2014 die Capital Bank (aus der Grazer Wechselseitigen Gruppe) zu einer gemeinnützigen Privatstiftung. Sie hat Philanthro-pie Österreich ins Leben gerufen, eine „Service-Stiftung“, die für ihre Kunden das gemeinnützige Agieren stark erleichtert. Kunden (und na-türlich auch alle anderen) können zustiften und die Stiftung dann die Arbeit erledigen lassen, sowohl inhaltlich als auch steuerlich und rechtlich. „Philathropie Öster-reich“, mit Grawe-Grandseigneur Franz Harnoncourt-Unverzagt an der Vorstandsspitze erledigt alle Arbeit genau nach den Vorgaben des Zustifters.

Die Capital Bank verbindet mit dieser Stiftung also gesellschaftli-chen Nutzen mit dem Service für ihre vermögenden Privatkunden.

Stiftungen als EigentümerDass Stiftungen die Eigentümer von Unternehmen sind, ist in Österreich durchaus üblich. Sehr selten sind diese Stiftungen allerdings gemein-nützig tätig. Der Sparkassen-Sektor bildet hier die große Ausnahme. Die Erste österreichische Spar-Casse Privatstiftung ist – nach italieni-schen Vorbildern im dortigen Spar-kassensektor – eine Holding für die Erste Group. Die Erste Stiftung (die nicht rechtlich, aber in ihrer fakti-schen Tätigkeit ausschließlich ge-meinnützig ist) hält etwas mehr als

zehn Prozent der Erste Group und verwendet ihre Dividendeneinnah-men, um Sozial- und Kulturprojekte in den ost- und südosteuropäischen Ländern zu finanzieren, in denen die Bankengruppe aktiv ist. (Heu-er dürften die Budgets also wieder wachsen, weil die Erste Bank ja wieder Dividenden bezahlt!)

Auch sehr viele der regionalen Sparkassen haben gemeinnützig tätige Stiftungen als Eigentümer-Holding (wie die Tiroler Sparkasse oder die Kärntner Sparkasse) und auch sie vergeben ihre Mittel, die aus den Bankerträgnissen stam-men, dem Stiftungszweck entspre-chend für Projekte aus ihrer Region.

Internationale StiftungenIn anderen Staaten wie Deutsch-land, Italien, der Schweiz, den Nie-derlanden oder Großbritannien gibt es viel mehr und viel kapital-kräfigere gemeinnützige Stiftungen als in Östrerreich, und viele davon arbeiten über Grenzen hinweg.

Die Projekte einiger internationa-ler, unternehmensnaher Stiftungen „strahlen“ dabei auch nach Öster-reich.

Der Innovationspreis beispiels-weise, den die Bank Austria jähr-lich verleiht, stammt aus den Mit-teln der Unicredit Foundation aus Italien, die sich dem Thema der So-zialinnovationen verschrieben hat, und in allen ihren Tochterbanken im Ausland Sozialprojekte unter-stützt.

Und die Benckiser-Stiftung Zu-kunft (hinter der nicht nur das gleichnamige Unternehmen steht, sondern die Familie Reimann, die auch bei Kaffee und Parfums zu den Weltmarktführern zählt) hat

Freitag, 13. Mai 2016 INVEST:FEUILLETON 29

Gut unterfüttert Das Stiftungsver-mögen der rund 3.300 Stiftungen in Österreich wird auf 50 bis 60 Mrd. € geschätzt, wovon rund 60% in Unternehmens-beteiligungen investiert sind, der Rest in Immobili-en, Wertpapieren und Bargeld.

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„Querpass“ der Capital Bank „Philanthropie Österreich“ mit Grawe-Grandseigneur Franz Harnoncourt-Unverzagt an der Vorstandsspitze erledigt alle Arbeit genau nach den Vorgaben des Zustifters.

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Stiftungen sind nicht CSR Stiftungen haben mit nachhal-tiger Unternehmensführung nicht viel zu tun – im Normal-fall, denn hinter Stiftungen stehen zwar oft Unternehmer, die damit soziale, wissen-schaftliche oder anderen der Gesellschaft dienliche Zwecke verfolgen, neben ih-rem Unternehmen oder nach dessen Verkauf. Vermögen, das über Stiftungen sozial oder ökologisch investiert wird, kann und darf nicht un-mittelbar unternehmerischen Zwecken dienen.Nach den Grundsätzen von CSR (Corporate Social Responsibility) geführte Un-ternehmen richten hingegen ihre betriebliche Strategie und Aktivität an gesellschaftlichen und ökologischen Interessen aus, und wollen – und sollen – dabei auch noch Geld verdienen.

Weblinks Rewe Blühendes Österreich www.bluehendesoesterreich.at Lyoness Child and Family Foundation www.lyoness-cff.org/en/ Lyoness Greenfinity www.lyoness-gff.org Philanthropie Österreich www.stiftung-oesterreich.at Erste Stiftung www.erstestiftung.org Unicredit – Bank Austria www.unicreditfoundation.org Benckiser Stiftung www.benckiser-stiftung.org Architekturstiftung www.architekturstiftung.at

Stiftungs-Informationen

InnovationspreisDer Preis, den die Bank Austria mit CEO Robert Zad-razil an der Spitze jährlich verleiht, stammt aus Mit-teln der Unicredit Foundation aus Italien.

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••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Die Änderung im Paradig­menwechsel, die sich schon vor Jahren vollzogen hat, wird durch die aktuelle Bundesländeranalyse der Bank Austria erneut bestärkt. Die gute Nachricht: Nach einem Plus von 0,4 Prozent im Jahr 2014 erhöhte sich das Wirtschafts­wachstum in Österreich 2015 auf 0,9 Prozent.

Der Blick in den Rückspiegel …Im Rückblick zeigt sich: Die be­stehenden Rahmenbedingungen schufen 2015 für die stärker export­orientierten Industriebundeslän­der leichte Vorteile gegenüber den klassischen Dienstleistungshoch­burgen. „2015 überholte Oberöster­reich das Burgenland als Wachs­tumssieger – mit einem Plus der Wirtschaftsleistung um geschätzte 1,4 Prozent nimmt es die Spitzenpo­sition im Dynamikranking in Öster­reich ein. Mit Vorarlberg und Tirol folgen in der Rangliste zwei weitere Bundesländer, die von einer guten Industrieentwicklung profitieren konnten“, so Bank Austria Chef­ökonom Stefan Bruckbauer.

Dank kräftiger Unterstützung durch den Dienstleistungssektor hielt sich die Wachstumsdifferenz

der weniger industrieorientierten Bundesländer, wie Wien, Salzburg und Kärnten, zu den Spitzenreitern in Grenzen.

Das Schlusslicht im Bundes­länderranking bildet mit der Stei­ermark sogar ein traditionelles

Industriebundesland, das dem ex­portgetriebenen Rückenwind auf­grund der bestehenden Branchen­schwerpunkte sowie Sonderfakto­ren nicht nutzen konnte und sich am Rande der Stagnation bewegte. Die Grafik zeigt die Situation

2016. Die Wachstumschancen für die stärker industrieorientierten Bundesländer und die Dienstleis­tungshochburgen sind heuer recht ausgeglichen, sodass die Wachs­tumsunterschiede zwischen den Bundesländern sehr gering aus­fallen dürften, meint man bei der Bank Austria.

… und die Projektion für heuer„Oberösterreich wird seine Spit­zenposition 2016 verteidigen kön­nen, der Abstand zu den anderen Bundesländern wird aber kleiner“, so Bruckbauer und ergänzt: „Die deutlichsten Verbesserungen ge­genüber dem Vorjahr erwarten wir für die Steiermark, Kärnten und Wien, sodass zwischen dem Land mit dem höchsten erwarteten Wirt­schaftswachstum im Jahr 2016 von 1,8 Prozent (Oberösterreich) und dem Wachstumsschlusslicht – nach unserer Schätzung das Burgenland – nur eine Differenz von 0,4 Pro­zentpunkten liegen dürfte.“

Weiteres Ergebnis: Durch eine Zunahme der Bevölkerung und ver­stärkte Migration, insbesondere seit der Öffnung des Arbeitsmarkts für die neuen EU­Länder im Jahr 2011, ist das Arbeitskräfteangebot um fast acht Prozent innerhalb von fünf Jahren gestiegen.

30 Banking Freitag, 13. Mai 2016

Das Ende des DogmasLange Zeit galt: Der Westen ist wirtschaftlich stärker als der Osten Österreichs. Heute liegen nur mehr drei westliche Bundesländer über dem Schnitt.

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WIEN. Trotz Niedrigzinsen ist den Österreichern die Lust aufs Sparen nicht vergangen: Laut einer im Auf­trag der Erste Bank durchgeführ­ten Imas­Studie planen 84% (+2) der Befragten, in den kommenden zwölf Monaten Geld anzulegen.

Das Sparbuch bleibt weiterhin mit 57% (­4) die Hauptanlageform, dicht gefolgt von 51% Bausparern (­6). Die Anlage in Lebensversiche­rungen hat im Vergleich zum glei­chen Quartal des Vorjahrs deutlich an Beliebtheit eingebüßt und liegt

derzeit bei 37% (­7). Immobilen werden hingegen immer beliebter: 21% der Befragten geben an, ihr Geld in eine Wohnung oder Haus zu investieren (+4). Auch die Anlage in Wertpapiere ist für 23% (­2) der Österreicher ein Thema.

Cash is KingDer durchschnittliche Sparbetrag ist im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres um 22% angestiegen und liegt derzeit bei 5.500 € (+1.000 €). „Das heißt nicht, dass die Men­

schen mehr zum Sparen zur Verfü­gung haben. Aber es scheint, als ob viele Geld parken und jetzt überle­gen, wie sie es anlegen sollen“, so Thomas Schaufler, Privatkunden­vorstand der Erste Bank.

Beim Bezahlen in Geschäften se­hen 69% das Bargeld weiterhin als Nummer eins, jeder Zweite (55%) sagt aber, dass verstärkt die Banko­mat­ oder Kreditkarte zum Einsatz kommt. Etwa 5% können sich ak­tuell vorstellen, künftig auch mehr mit dem Handy zu bezahlen.

Die Lust aufs SparenDer Sparbetrag ist im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel gestiegen, zeigt die aktuelle Umfrage der Erste Bank.

Thomas Schaufler, Privatkundenvorstand der Erste Bank: „Viele parken Geld.“

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Markus Fellner holt Platz 1WIEN. Die besten Rechtsan­wälte Österreichs wurden im Rahmen des traditionellen Anwaltsrankings des Magazins Format, welches sich erstmals im neuen trend­Kleid präsen­tierte, gekürt. Insgesamt 100 Kanzleien haben in 22 Katego­rien für die Besten der Besten gevotet. Partner und Rechts­anwalt Markus Fellner von der Fellner Wratzfeld und Partner Rechtsanwälte GmbH liegt im Bankenrecht auf Platz 1. Auch Michael Hecht erzielte in der Kategorie „Öffentliches Wirt­schaftsrecht“ einen Spitzen­platz. Optimal punkten konn­ten weiters Gregor Schett bei Anlegerverfahren, Kurt Wratz­feld im Arbeitsrecht und Paul Luiki in der Kategorie „CEE“.

Bawag PSk 1. QuartaL

Nettogewinn um 51 Prozent höherWIEN. Bei der Bawag PSK knal­len die Sektkorken: Das Un­ternehmen gab einen Rekord­Nettogewinn von 182 Mio. € für das erste Quartal 2016 be­kannt. Das sind um 51% mehr, als im Vergleichzeitraum des Vorjahres erzielt wurde. Der Anstieg ist auf höhere operati­ve Kernerträge, geringere ope­rative Aufwendungen, niedrige­re Risikokosten sowie auf einen einmaligen positiven Netto­steuerertrag in Höhe von 61 Mio. € im ersten Quartal 2016 zurückzuführen. Der Return on Equity (auf Jahresbasis) lag mit 25,2% um 5,6 Prozent­punkte höher. Die Nettozins­marge blieb mit 2,05% stabil. Die operativen Aufwendungen verringerten sich um 11%, die Cost/Income Ratio um 2,7 Prozentpunkte auf 41,7%. Die risikoadäquate Kreditvergabe wurde beibehalten und die Ge­schäftstätigkeit auf Österreich und andere westeuropäische Staaten fokussiert, so das Un­ternehmen. Die Risiko kosten sanken um 26% auf 8,7 Mio. €. Bawag PSK CEO Byron Haynes rechnet mit einer Fortsetzung des Geldregens: „Wir befinden uns auf gutem Wege, unsere für das Jahr 2016 gesetzten Ziele zu erreichen oder sogar zu übertreffen.“

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medianet.at Freitag, 13. Mai 2016 BANKING/FINANCE:PEOPLE 31

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Firmenkredite werden der zentrale Geschäftsbereich für Banken in Zentral- und Osteuropa (CEE) bleiben und sollen künftig ei-ne moderate Erholung zeigen. Das ist eine der Kernaussagen der Stu-die „Banking in CEE – Supporting Sustainable Growth and Innovati-on” von CEE Strategic Analysis in der UniCredit.

Obwohl das Geschäft mit Fir-menkrediten in den vergangenen Jahren in den meisten CESEE- Ländern schwach gewesen ist, was scheinbar mit niedrigeren Investi-tionen und zum Teil mit höheren Rücklagen der Unternehmen zu-sammenhing, haben sich die Zu-wächse bei Firmenkrediten 2015 in einigen Ländern beschleunigt, so die Studie.

Gleichzeitig deutet die Struktur der Unternehmens finanzierung in CEE auf eine potenziell größe-re Rolle für Forderungspapiere hin. Exporte und EU-Förderungen sollten zusätzliche Geschäftschan-cen für Banken in der Region eröff-nen.

Fruchtbares Umfeld„Die wirtschaftlichen Rahmen-bedingungen für Banken in Zent-ral- und Osteuropa sollten insge-samt positiv bleiben; die meisten Länder in der Region werden so-wohl 2016 als auch 2017 ein solides Wirtschafts wachstum zeigen”, sagt

Carlo Vivaldi, Head of CEE Division in der UniCredit. Laut UniCredit Re-search soll das reale BIP-Wachstum in CESEE heuer 3,2% und nächstes Jahr 3,3% nach 3,5% 2015 erreichen. Die entsprechenden Raten der ge-samten CEE-Region sollen 1,3% und 2,6% nach 0,4% im Vorjahr betragen.

Darüber hinaus wird erwartet, dass das Wirtschaftswachstum 2016 alle CEE-Länder erfasst.

Weniger QuartalsgewinnDie UniCredit-Tochter Bank Aus-tria hat derweil einen Quartalsge-winn von 59 Mio. € vorgelegt; er lag

um 70,5% unter dem Vorjahreswert. Grund: Die um 69 Mio. € höheren Bankenabgaben und Systemsiche-rungsbeiträge und ein negatives Ergebnis beim Integrations- und Restrukturierungsaufwand von 206 Mio. € wegen höherer, gesetz-lich verordneter Rückstellungen.

Futter für Firmen in der CEE-RegionUniCredit-Studie: Unternehmenskredite als Wachstums-markt im Fokus der Banken in Zentral- und Osteuropa; die Bank Austria legt eingedampften Quartalsgewinn vor.

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Tawrowsky neuer Country ManagerWIEN. Michael Tawrowsky (41) hat jetzt die Leitung der Coface in Österreich als Country Manager übernommen. Er verfügt über eine langjährige Erfahrung in verschie-denen Managementfunktionen im Corporate- und Investment Banking-Bereich. Er begann seine berufliche Karriere 1999 als Credit Risk Underwriter, ehe er verschie-dene Management-Positionen im Bereich der internationalen Groß-kundenbetreuung im In- und Aus-land einnahm. Zuletzt war er bei der Erste Group Bank AG als Head of Large Corporates International II tätig. Der promovierte Handels-wirt studierte an der Wirtschafts-universität Wien und absolvierte zudem einen Executive Master in Corporate & Investment Banking an der SDA Bocconi in Italien. Er spricht Englisch, Russisch und Französisch.

Bankenabgabe: Die Bank Austria musste Abstriche beim Quartalsgewinn hinnehmen.

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BA Quartalszahlen

Bereich Q1 2015 ±*

Nettozinsertrag 826 +0,7%

Provisionsüberschuss 339 −0,7%

Handelsergebnis 78 −27,9%

Betriebserträge 1.369 −1,3%

Personalaufwand −375 −4,3%

Betriebsaufwendungen −755 +0,2%

Betriebsergebnis 615 −3,0%

Finanzanlageergebnis 12 n. a.

Ergebnis vor Steuern 117 −62,5%

Ergebnis nach Steuern 59 −70,5%Quelle: Bank Austria; in Mio. €; * Veränderung gegenüber Vorjahr

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medianet.at32 IMMOBILIENENTWICKLUNG Freitag, 13. Mai 2016

Es kann auch Nachteile gebenDominik Lauda Arnold Immobilien

Da der Käufer beim Share Deal eine Projektgesellschaft (z.B. eine GmbH) – und damit auch alle Aktiva und Passiva dieser Gesellschaft – erwirbt, ist in der Regel mit einer umfangreicheren Due Diligence als bei einem Asset Deal zu rechnen, weshalb man von höheren Kosten für Steuerberater und/oder Rechts­anwalt ausgehen kann. Neben den üblichen Kaufkrite­rien wie Lage, Substanz und Ertrag der Liegenschaft sind bei einem Share Deal insbesondere auch die Bilanz der Gesellschaft und im Speziellen die einzelnen Bilanzkennzahlen wie z.B. Buch­wert, Verlustvortrag, etc. vorab zu prüfen. Erst dann lässt sich seriös abschätzen, ob für einen konkreten Käufer ein Asset oder Share Deal vorteilhafter ist. Entscheidend ist dabei nicht zuletzt, was ein Käufer mit der Immobilie in Zukunft vorhat: Eine Privatstiftung, die ein Zinshaus über mehrere Generationen zu behalten gedenkt, stellt andere bilanzrechtliche Überlegungen an als ein Projektentwickler, der eine Parifizierung und den Abver­kauf der einzelnen Wohnungen andenkt. Ein weiterer Unterschied ist im Bereich der Abschreibung (AfA) auszumachen. Im Falle eines Share Deals ist eine Abschrei­bung von Gebäude bzw. Grund­stück nur bis zum Buchwert laut Bilanz (sog. historischer Anschaffungswert) möglich. Die Differenz zum womöglich höheren Kaufpreis ginge für die Abschreibung verloren.

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. „Bei einem Share Deal wird nicht die Immobilie selbst gekauft (Asset Deal), sondern es wird ei-ne Gesellschaft gekauft, die eine Immobilie besitzt. Diese speziel-le Art wird beim Immobilienkauf jetzt wesentlich häufiger als noch vor fünf Jahren gewählt“, erklärt Markus Arnold, Gründer und Ei-gentümer von Arnold Immobilien.

Dieser Trend ist bei den von Arnold Immobilien vermittelten Zinshäusern, wo jährlich rund 20% des Volumens als Share Deals ab-gewickelt werden, zu beobachten –

Tendenz steigend. Da ein Share Deal nicht im Grundbuch aufscheint, ist der seit Jahren boomende Wiener Zinshausmarkt auch entsprechend höher einzuschätzen, als vielfach kolportiert wird. „Die Ursachen für den Anstieg von Share Deals sind ganz unterschiedlich; steuerliche Vorteile sind dabei nur eine der Gründe, die dafür sprechen kön-nen“, erwartet Arnold einen weite-ren Anstieg von Share Deals auch in den kommenden Jahren.

„Jeder Share Deal muss als Ein-zelfall betrachtet und durch einen Rechtsanwalt bzw. Steuerberater sorgfältig geprüft werden“, rät

Dominik Lauda, Jurist und Invest-mentmakler bei Arnold Immobi-lien. „Ein Share Deal kann steuer-liche Vorteile bringen, muss aber nicht zwingend immer die optimale Lösung für den Kunden sein.“

Die Vorteile von Share DealsDer Kauf einer Liegenschaft im Rahmen eines Share Deals kann diverse steuerliche Vorteile für die Parteien bringen.

So fällt z.B. beim Share Deal kei-ne Grunderwerbsteuer (GrESt) in Höhe von 3,5% des Kaufpreises an, sofern es gelingt, eine Anteilsverei-nigung zu verhindern. Schließlich

bleibt die kaufgegenständliche Liegenschaft weiterhin im Eigen-tum der Projektgesellschaft, wes-halb der Käufer, steuerrechtlich gesehen, keine Immobilie erwirbt, sondern eine Gesellschaft.

Auch die Eintragungsgebühr in Höhe von 1,1% des Kaufprei-ses ist im Falle eines Share Deals obsolet, weil sich durch den Er-werb der Projektgesellschaft am Grundbuchsstand tatsächlich nichts ändert. Wenn man also von markt üblichen Nebenkosten ei-ner Liegenschaftstransaktion von rund 10% ausgeht, können die Ne-benkosten beim Share Deal in etwa halbiert werden.

Ein weiterer Vorteil eines Share Deals kann in der möglichen Fi-nanzierungsübernahme durch den Käufer gesehen werden (sofern das der Käufer wünscht), wodurch der Käufer unter Umständen die Kos-ten der Finanzierung günstiger ge-stalten kann. Dabei ist jedoch auf den entsprechenden Kreditvertrag mit der finanzierenden Bank zu achten, denn nicht selten räumt sich das Kreditinstitut eine sog. Change-of-Control-Klausel ein, die mit einem Rücktrittsrecht für die Bank verbunden ist.

Mancherorts ist der Share Deal auch die einzige Möglichkeit, um als Investor eine Liegenschaft im Ausland zu erwerben; Grund dafür ist der Umstand, dass in manchen Ländern wie z.B. Indonesien Immo-bilieninvestments durch Ausländer nicht möglich bzw. erheblich er-schwert sind.

Special Purpose VehiclesRechtlich gesehen handelt es sich bei einem Share Deal um einen Kauf von Gesellschaftsanteilen und nicht um einen Immobilienkauf per se.

In der Regel wird vom Verkäufer vorab eine eigene Projektgesell-schaft (Special Purpose Vehicle = SPV) gegründet; auf diese Weise wird sichergestellt, dass in der Ge-sellschaft wirklich nur die Immo-bilie drinnen ist und die erforder-liche Überprüfung der Gesellschaft durch den Käufer (= Due Diligence) nicht aufwendiger und komplexer ausfällt als unbedingt notwendig.

Mehr Share Deals bei ZinshäusernRechtlich gesehen, handelt es sich dabei um einen Kauf eines Unternehmens bzw. um einen Kauf von Gesellschafts­anteilen und nicht um einen Immobilienkauf per se.

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••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Vor einigen Tagen erfolgte der Start für den Bau von 220 Miet-wohnungen und 142 Parkplätzen an der Haidingergasse (Baufeld Süd): CA Immo-CEO Frank Nickel, Porr-CEO Karl-Heinz Strauss und Erich Hohenberger (Bezirksvorste-her Wien Landstraße) setzten den symbolischen ersten Spatenstich für das Projekt. Nach dem Archi-tekturkonzept von BEHF wird bis Frühjahr 2018 ein Wohnensemble in zwei nach Süden ausgerichteten sechs- bzw. siebenstöckigen Bau-körpern realisiert.

Die Wohnungsgrößen liegen zwi-schen 35 und 110 m²; alle Apart-ments verfügen über einen eigenen Balkon, eine Terrasse oder Eigen-garten. Ein ÖGNI-Vorzertifikat

über die Einhaltung sämtlicher Nachhaltigkeitskriterien ist bereits vorhanden. CA Immo entwickelt das Projekt für die Estrella Immo-bilieninvest AG, eine Objektgesell-schaft der Karl Wlaschek Privat-stiftung; als Generalunternehmer agiert die Porr AG.

Zusätzlich zum Baufeld Süd wird CA Immo im Joint Venture mit JP Immobilien im Herbst mit dem Bau eines weiteren Wohngebäudes mit 270 Eigentums- und Vorsorgewoh-nungen beginnen. Zeitgleich ist der Baustart für das rund 13.800 m² fassende Bürogebäude ViE an der Lände geplant.

Revitalisierung & EntwicklungUnter dem Projektnamen Lände 3 startete CA Immo 2010 ein groß-flächiges Entwicklungs- bzw. Revi-

talisierungsprojekt auf der ehemali-gen Siemens-Liegenschaft mit dem Ziel, einen modernen Nutzungsmix aus Wohnen, Büro und Einzelhan-del zu schaffen. Der Standort im 3. Bezirk punktet durch Infrastruktur (U3, Flughafenautobahn, Radwege), Zentrumsnähe sowie die Lage direkt an den Naherholungsbereichen Do-naukanal und Grüner Prater.

Das Projektareal (5,5 ha) fasst derzeit ein Flächenvolumen von insgesamt rund 135.000 m² Brutto-geschossfläche. Im 2012 kernsani-erten, rund 17.500 m² fassenden Bürogebäude Silbermöwe konnte die Robert Bosch AG als Mieter ge-wonnen werden; darüber hinaus ist u.a. die Post auf über 30.000 m² am Standort eingemietet. Bis 2018 soll die Entwicklung des gesamten Areals abgeschlossen sein.

Wieder 220 WohnungenMit dem Spatenstich für „Wohnbau Süd“ beginnt die CA Immo mit der Entwicklung der angrenzenden freien Baufelder an der Erdberger Lände.

Das Gesamtprojekt „Lände 3“ im dritten Wiener Bezirk (hier auf einer Luftbildmontage).

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Markus Arnold: Share Deals bei Zinshaus­Transaktionen sind im Ansteigen begriffen – wohl der steuerlichen Vorteile wegen.